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TTTom 11.01.2023 16:05

Ich kann es manchmal nicht fassen, was in diesem Land vor sich geht.
Zu dem Thema Protest gibt es auch etwas Familiengeschichte. Mein Vater war als Polizist in Gorleben und bei anderen Themen dabei.
Das Haus meiner Großmutter ist einen Fußmarsch von Wackersdorf entfernt (den gleichnamigen Film kann ich empfehlen).

Man lernt nichts aus der Geschichte. Dieses Vorhaben müsste jetzt gestoppt werden. Aus Vernunft.

Bitte schüttet diese Kohlgrube zu und pflastert das mit Solar und Windkraft.
Will mal jemand die Gestehungskosten von Wind- und Solarstrom vorrechnen?
Kann man das auch mal jedem in diesem Land erklären wie die Stromrechnung aussähe, wenn der Strom aus Wind- und Solarkraft käme? (Versorgungssicherheit ist mir auch klar, aber die Braunkohle ist da nicht die Zukunft).

keko# 11.01.2023 16:40

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1695754)
Er meinte die Zugeständnisse von Mc Carthy an seine Parteifreunde. Und da könnte schon einiges dran sein.

Edit: Überschneidung.



Das ist richtig. Und dennoch haben wir einen sehr guten Ruf. Und unser Tun wird immer noch stark beobachtet. Auch unsere Art zu leben ist für viele erstrebenswert. Von daher dienen wir hier immer noch als Vorbild. Auch wenn wir mittlerweile auf dem auf absteigenden Ast sind.



Nicht nur China. Auch Russland hat hier ganze Arbeit geleistet. Und auch wenn wir das alles sehr negativ sehen, weil insbesondere die Chinesen in den Ländern eine starke Abhängigkeit schaffen. Das ist auch korrekt. Aber es entsteht Infrastruktur, die genutzt werden kann. Wie diese Zusammenarbeit mit uns (Europa) so lief, ist dagegen fast schon absurd. Vor 100 Jahren haben wir alles rausgeschafft, was geht - ohne Rücksicht. Heute helfen wir auch, wenn das Gesetz kommt, jene Struktur geschaffen wird, etc. Und dann kommen die Chinesen und machen einfach.

Bei den Amerikanern zeigt sich unsere Doppelmoral am stärksten. Die führen momentan einen für uns sehr schmerzhaften Wirtschaftskrieg. Man muss hier nur auf den Inflation Reduction Act schauen. Das ist eine Kriegserklärung. Und bis dato haben wir mal ganz leise angeklopft. Und nun würde Biden auch über Änderungen nachdenken. Daß diese auch dann bei weitem nicht WTO konform sein werden, werden wir dann wahrscheinlich großzügig übersehen und unserem Partner noch freundschaftlicher verbunden sein. Mag eine düstere Prognose sein. Und mal ehrlich, ich würde genau darauf wetten und würde diese Wette nur zu gern verlieren.



Bei Russland stimme ich Dir zu. Bei den Amerikanern gibt es sicher Problem und daß ein Präsident (Trump) in der Lage war, ein Land in fast bürgkriegsähnliche Zustände (Sturm aufs Kapitol) gebracht hat, ist in der Tat ein Armutszeugnis.

Bei den Chinesen bin ich etwas optimistischer. Wenn die merken, daß die Bevölkerung gar nicht mitspielen will, reagieren die auch. Das war bei Covid erstaunlich spät. Deren Vernetzung ist aber wirklich vom feinsten. China hat eher das Problem, daß sie an einem Rohstoffmangel leiden und auf Importe angewiesen sind. Aber auch das scheinen sie gut zu lösen. Und insbesondere aufgrund unserer Russland Strategie haben wir diese Situation nochmals deutlich verbessert. Das ist keine Bewertung der Sanktionen im moralischen Sinne. Es ist lediglich der Blick auf die Rohstoffpreise und den Discount, den China & andere EM aktuell am Weltmarkt bezahlen.

Neben den sog. "Klimaterroristen", "Klimaklebern", dem Klimawandel, irgendwelchen Klimatemperaturknickpunkten und E-Autos, sehen wir gerade eindrucksvoll weltweit eine Neuausrichtung nach neuen Technologien und ein Sicherung nach entsprechenden Rohstoffen und Ressourcen - mit offenem Ausgang. Im vorletzen Punkt (technologisch) sehe ich Deutschland nach wie vor als Gesamtpaket hervorragend positioniert, im letzten eher abgehängt werdend. Die USA ist meiner Ansicht nach mehr und mehr Konkurrent und lässt uns im Zweifelsfall über die Klinge springen, denn logischweise betreiben sie ganz einfach knallharte US-Aussenpolitik. Ich hatte ja im Ukraine-Thread, der geschlossen wurde, schon die Hoffnung geäussert, dass Europa aufwacht und sogar gestärkt (sprich: geschlossener) aus der aktuellen Situation hervorgeht.
Schaumama... :Blumen:

Trimichi 11.01.2023 16:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695785)
Neben den sog. "Klimaterroristen", "Klimaklebern", dem Klimawandel,
Schaumama... :Blumen:

Immerhin ist heute in den USA der komplette, zivile Flugverkehr am Nachmittag auf dem Boden geblieben, betraf: all domestic fligths [1].

Ein Schelm, wer hier nicht den Technologievorsprung der USA lobt und stattdessen Zusammenhänge sieht wo keine sind? ... :Lachen2:
--
[1] Grund: Computerfehler.

dr_big 11.01.2023 17:00

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1695788)
Immerhin ist heute in den USA der komplette, zivile Flugverkehr am Nachmittag auf dem Boden geblieben, betraf: all domestic fligths [1].

Ein Schelm, wer hier nicht den Technologievorsprung der USA lobt und stattdessen Zusammenhänge sieht wo keine sind? ... :Lachen2:
--
[1] Grund: Computerfehler.

Computerfehler oder Hacker? Da sind wir in D nicht besser geschützt.

Trimichi 11.01.2023 17:22

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1695792)
Computerfehler oder Hacker? Da sind wir in D nicht besser geschützt.

Computerfehler.

Stimmt, da uns in D ja der Us_Geheimdienst sagt, wo die Terroristen sind? Letzte Woche der Iraner, der einen B-Waffenanschlag durchfuehren wollte in DE mit circa 300 Toten? Kannst nachlesen. Totales Versagen der dt. Behörden? Von dort: nicht schlimm, man verlasse sich auf den transatlantischen Partner.

Aber dann: ein paar Jugendliche, die friedlich für eine gute Sache demonstrieren, da zeigt der unser toller Staat was er drauf hat? Sind ja Terroristen.:Nee:

keko# 11.01.2023 17:27

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1695794)
...

Aber ein paar Jugendliche, die friedlich für eine gute Sache demonstrieren, da zeigt der unser toller Staat was er drauf hat? Sind ja Terroristen. Ist sogar von unserer tollen Presse als Unwort des Jahres gewählt worden.

Verwechslst du da nicht was? "Klimaterroristen" sind Menschen, die gerne in den Urlaub fliegen, ein SUV besitzen und daheim im T-Shirt bei 21° im HomeOffice hocken- also so jemand wie ich.

Trimichi 11.01.2023 17:37

:o
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695795)
Verwechslst du da nicht was? "Klimaterroristen" sind Menschen, die gerne in den Urlaub fliegen, ein SUV besitzen und daheim im T-Shirt bei 21° im HomeOffice hocken- also so jemand wie ich.

Achso! Entschuldigung.

Jetzt sind wir Terroristen hier!? Hae??? Wegen unseres Schmalspurwohlstands (im Vergleich zu den Superreichen)? Und die Aktivisten? Kriminelle?

Was muss ich tun um kein Klimaterrorist zu sein??? Offenbarungseid leisten?

So oder so, am besten man bleibt in "Präventivgewahrsam". :Blumen:

Tut mir leid, ich dachte in Bayern sprach man offen von Terrorismus wegen des Festklebens. Z.B. auf Flughäfenlandebahnen. Hatte wohl den Bogen vorschnell geschlagen.

Sorry.

deralexxx 11.01.2023 19:49

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695785)
...sehen wir gerade eindrucksvoll weltweit eine Neuausrichtung nach neuen Technologien und ein Sicherung nach entsprechenden Rohstoffen und Ressourcen - mit offenem Ausgang. Im vorletzen Punkt (technologisch) sehe ich Deutschland nach wie vor als Gesamtpaket hervorragend positioniert, im letzten eher abgehängt werdend. Die USA ist meiner Ansicht nach mehr und mehr Konkurrent und lässt uns im Zweifelsfall über die Klinge springen, denn logischweise betreiben sie ganz einfach knallharte US-Aussenpolitik. Ich hatte ja im Ukraine-Thread, der geschlossen wurde, schon die Hoffnung geäussert, dass Europa aufwacht und sogar gestärkt (sprich: geschlossener) aus der aktuellen Situation hervorgeht.
Schaumama... :Blumen:

Das ist aber doch auch nix neues oder?
https://sicherheitspolitik.bpb.de/de...urce-conflicts

Öl, Sand, Kohle, Uran, früher Gold und Edelsteine. So alt wie die Menschheit.

Nur nimmt man das aktuelle eben aktiver wahr weil man mitten drin ist und noch nie soviele und schnelle Informationen über Konflikte verfügbar waren. Ich kann immer mehr versehen, dass sich manche einen News Detox / Digital Detox gönnen.

Genussläufer 11.01.2023 23:17

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1695809)
Das ist aber doch auch nix neues oder?
Nur nimmt man das aktuelle eben aktiver wahr weil man mitten drin ist und noch nie soviele und schnelle Informationen über Konflikte verfügbar waren.

Solche Konflikte gibt es schon immer. Was Keko mit netten Worten beschreibt, ist unsere nicht vorhandene Positionierung in dem Spiel. Wir sind haben in Deutschland einen Mangel an Rohstoffen. Aber wir betreiben eine sehr bescheidene Geopolitik. Wir sind Exportweltmeister. Allerings nur in zweiter Linie betrifft das Güter. Noch deutlich ausgeprägter tragen wir moralische Anforderungen zu Markte. Dabei interessiert uns nicht, ob die ökonomischen Konsequenzen uns lfr. den Wohlstand der moralischen Instanz kosten könnte. Das wäre (moralisch), leider nicht ökonomisch, zu verschmerzen. Uns interessiert aber auch nicht, ob die Grundlagen dieser Moral von anderen geteilt wird. Das ist eine ganz spannende und neue Form des "Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen."

Diese Diskrepanz ist durchaus neu. Das konnte sich historisch noch niemand leisten. Andere z.B. die Amerikaner könnten das auch. Tun sie aber nicht. Hier ist ein Blick in Obamas Biographie sehr erhellend. Dort beschreibt er sehr deutlich, daß es seine Aufgabe als Präsident der Amerikaner ist, deren Arbeitsplätze und Wohlstand mittels gezielter Geopolitik zu sichern und auszubauen.

Zitat:

Ich kann immer mehr versehen, dass sich manche einen News Detox / Digital Detox gönnen.
Die täglichen News sind auch nicht wirklich erhellend. Das Thema als solches ist aber wirklich spannend. Und es gibt natürlich exzellente Ansatzpunkte, wo man sinnvoll investieren kann.

keko# 12.01.2023 08:09

Ein CO2-Budget für jeden?

Wäre doch eine super Sache: es ist ja hinlänglich bekannt, dass Reiche mehr CO2 verursachen als Arme. Mit einem C02-Handel könnte man Reiche dazu motivieren, diesen einzuschränken und gleichzeitig wäre Armen geholfen, die ihr Kontingent an Reiche verkaufen.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), möchte dies aber nicht.

keko# 12.01.2023 08:19

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1695799)
:o

Achso! Entschuldigung.

Jetzt sind wir Terroristen hier!? Hae??? Wegen unseres Schmalspurwohlstands (im Vergleich zu den Superreichen)? Und die Aktivisten? Kriminelle?

....

Ich denke du bist auf dem Weg es langsam zu verstehen: der Kuchen ist nicht groß genug für alle. Er muss verteilt werden und manche gehen eben leer aus. ;)

Klugschnacker 12.01.2023 09:05

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1695817)
Wir sind Exportweltmeister. Allerings nur in zweiter Linie betrifft das Güter. Noch deutlich ausgeprägter tragen wir moralische Anforderungen zu Markte. Dabei interessiert uns nicht, ob die ökonomischen Konsequenzen uns lfr. den Wohlstand der moralischen Instanz kosten könnte.

Wer ist "wir"? Wer verteidigt in Deutschland innen- oder außenpolitisch moralische Maßstäbe?

Umweltschutz, globale Gerechtigkeit, Frauenrechte, Religionsfreiheit, Tierschutz, Kritik am fortwährenden Wirtschaftswachstum, Abrüstung usw. waren in der Bundesrepublik die meiste Zeit Themen einer kleinen politischen Minderheit. Sie hat für diese Themen gekämpft und wurde von der großen Mehrheit als linke Spinner wahrgenommen.

Sind deren Themen nun plötzlich "unsere" Themen und ist deren Kampf "unser" Kampf?

Die Klimaerwärmung durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe wurde von Forschern der amerikanischen Ölfirma Exxon bereits in den 70er Jahren erstaunlich präzise berechnet und vorhergesagt. Die globale Ungleichheit, die Verschmutzung der Umwelt, die Überfischung und Vermüllung der Meere, der Verlust gigantischer Waldflächen, aber auch die barbarischen Zustände in der Massentierhaltung liefen und laufen vor unser aller Augen ab. Der Mehrheit der Deutschen war das entweder egal oder scheißegal.

Ich stutze daher ein wenig, wenn bei diesen Themen plötzlich von unserer deutschen Moral die Rede ist. Es waren die längste Zeit die Themen einer ganz kleinen Minderheit.
:Blumen:

noam 12.01.2023 11:09

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695823)
Ein CO2-Budget für jeden?

Wäre doch eine super Sache: es ist ja hinlänglich bekannt, dass Reiche mehr CO2 verursachen als Arme. Mit einem C02-Handel könnte man Reiche dazu motivieren, diesen einzuschränken und gleichzeitig wäre Armen geholfen, die ihr Kontingent an Reiche verkaufen.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), möchte dies aber nicht.

Hatte ich vor geraumer Zeit schon einmal hier eingebracht. Wurde allerdings als undurchführbar und unmöglich abgetan.

Wenn man das sogar noch anders aufzieht, könnte das persönliche GLEICHE CO2 Budget dazu beitragen, den Wohlstand der Allgemeinheit zu steigern und von oben nach unten umzuverteilen. Nehmen wie den CO2 Ausstoß aus Ausdruck des Wohlstands und Reichtums. Wenn jetzt der Wohlständler seinen Standard halten möchte, muss er Vermögen an Nichtwohlständler übereignen um dessen nicht verbrauchtes Kontingent zu nutzen, was bildlich dazu führt, dass sich auf lange Sicht der Wohlständler und Nichtwohlständler in er Mitte treffen.


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1695827)
Wer ist "wir"? Wer verteidigt in Deutschland innen- oder außenpolitisch moralische Maßstäbe?

Umweltschutz, globale Gerechtigkeit, Frauenrechte, Religionsfreiheit, Tierschutz, Kritik am fortwährenden Wirtschaftswachstum, Abrüstung usw. waren in der Bundesrepublik die meiste Zeit Themen einer kleinen politischen Minderheit. Sie hat für diese Themen gekämpft und wurde von der großen Mehrheit als linke Spinner wahrgenommen.

Sind deren Themen nun plötzlich "unsere" Themen und ist deren Kampf "unser" Kampf?

Die Klimaerwärmung durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe wurde von Forschern der amerikanischen Ölfirma Exxon bereits in den 70er Jahren erstaunlich präzise berechnet und vorhergesagt. Die globale Ungleichheit, die Verschmutzung der Umwelt, die Überfischung und Vermüllung der Meere, der Verlust gigantischer Waldflächen, aber auch die barbarischen Zustände in der Massentierhaltung liefen und laufen vor unser aller Augen ab. Der Mehrheit der Deutschen war das entweder egal oder scheißegal.

Ich stutze daher ein wenig, wenn bei diesen Themen plötzlich von unserer deutschen Moral die Rede ist. Es waren die längste Zeit die Themen einer ganz kleinen Minderheit.
:Blumen:


Ich stimme dir zu und setze noch einen drauf. Ich glaube, dass in vielen Themen durch reine Lautstärke medienpräsenz generiert wird und damit vorgetäuscht wird, dass es sich um eine Mehrheitsmeinung handelt, wobei es im eigentlichen "nur" die Meinung einer lauten Minderheit ist. Beim Klima sehe ich es leider auch so. Der überwältigenden Mehrheit der "Boomer" ist das Thema Klima wie ich es in meinem Umfeld und vor allem bei dem Klientel mit dem ich mich beruflich rumärgere überhaupt nicht wichtig, sondern nur der eigene "gefühlte" Wohlstand (der bei manchen auch aus der täglichen Palette Bier und Flasche Schnaps bestehen kann). Leider auch hier ein Bildungsproblem.

Genussläufer 12.01.2023 12:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1695827)
Ich stutze daher ein wenig, wenn bei diesen Themen plötzlich von unserer deutschen Moral die Rede ist. Es waren die längste Zeit die Themen einer ganz kleinen Minderheit.
:Blumen:

Ich widerspreche hier nicht. Leider fehlen mit die Argumente ;)

Zitat:

Wer ist "wir"? Wer verteidigt in Deutschland innen- oder außenpolitisch moralische Maßstäbe?

Umweltschutz, globale Gerechtigkeit, Frauenrechte, Religionsfreiheit, Tierschutz, Kritik am fortwährenden Wirtschaftswachstum, Abrüstung usw. waren in der Bundesrepublik die meiste Zeit Themen einer kleinen politischen Minderheit. Sie hat für diese Themen gekämpft und wurde von der großen Mehrheit als linke Spinner wahrgenommen.

Sind deren Themen nun plötzlich "unsere" Themen und ist deren Kampf "unser" Kampf?
Die Frage ist für uns richtig gestellt. Für das afrikanische Land, daß ggf. auf Entwicklungshilfe wartet, ist sie nicht relevant. Mittlerweile springe andere ein.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695823)
Ein CO2-Budget für jeden?

Wäre doch eine super Sache: es ist ja hinlänglich bekannt, dass Reiche mehr CO2 verursachen als Arme. Mit einem C02-Handel könnte man Reiche dazu motivieren, diesen einzuschränken und gleichzeitig wäre Armen geholfen, die ihr Kontingent an Reiche verkaufen.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), möchte dies aber nicht.

Warum so komplex? Schau doch mal hier rein:

https://www.fussabdruck.de/oekologis...n-fussabdruck/

Da findet man:

Zitat:

In Deutschland wird über ein Drittel des durchschnittlichen Fußabdrucks für Ernährung benötigt. Davon stehen rund 80 Prozent für tierische Lebensmittel. Im Bereich Wohnen ist der größte Anteil die Heizenergie. Im Mobilitätsbereich sind eine Mäßigung der Mobilitätsansprüche und eine Bevorzugung klimaschonender Verkehrsmittel die Hauptansatzpunkte. Beim Konsum bieten Modelle des Teilens und langlebige, umweltverträgliche Produkte die Möglichkeit den Fußabdruck zu verkleinern.
Du musst doch nur die jeweiligen Güter inklusive der externen Kosten (CO2) bepreisen. Dann werden halt bestimmte Dinge so richtig teuer. Und zwar insbesondere die, die auch entsprechend Ressourcen verbrauchen. Das wärde über die Vergabe von CO2 Zertifikaten super funktionieren. Dann hätte man die Idee über das Pricing umgesetzt.

Allerdings dürfen wir nicht vergessen, daß dann importierte Güter mit einem Klimazoll belegt werden müssen. Und unsere Güter in anderen Ländern nicht mehr rentabel wären. Das Problem wäre aber auch beim persönliche Budget zu lösen.

Sonst wäre das einfach zu lösen. Wenn nicht alle Länder mitspielen, verlagert sich die Produktion dorthin, wo der Preis stimmt. Das bedeutet dorthin, wo CO2 nicht oder weniger eingepreist wird. Wir können zwar an unseren willkürlichen Grenzen Zöller erheben, auf Ebene der Atmosphäre wird uns das aber nicht gelingen.

Flow 12.01.2023 12:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695795)
Verwechslst du da nicht was? "Klimaterroristen" sind Menschen, die gerne in den Urlaub fliegen, ein SUV besitzen und daheim im T-Shirt bei 21° im HomeOffice hocken- also so jemand wie ich.

Bin zwar nicht komplett auf dem Laufenden, aber womöglich ist Terrorist auch einfach jeder, der kein Nazi oder/und Idiot ist ...

tagesschau.de :
Zitat:

Im Zuge der Protestaktionen von Klimaaktivisten ist unter anderem der Begriff "Klimaterroristen" gefallen. Der Begriff wurde nun zum Unwort des Jahres 2022 gekürt. Die Aktivisten würden damit "kriminalisiert und diffamiert", hieß es zur Begründung.
Der Begriff "Klimaterroristen" wurde zum Unwort des Jahres 2022 gekürt. Das gab die sprachkritische "Unwort"-Aktion in Marburg bekannt. Der Ausdruck sei im öffentlichen Diskurs benutzt worden, um Aktivisten und deren Proteste für mehr Klimaschutz zu diskreditieren, begründete die Jury ihre Wahl.

NiklasD 12.01.2023 12:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695823)
Ein CO2-Budget für jeden?

Wäre doch eine super Sache: es ist ja hinlänglich bekannt, dass Reiche mehr CO2 verursachen als Arme. Mit einem C02-Handel könnte man Reiche dazu motivieren, diesen einzuschränken und gleichzeitig wäre Armen geholfen, die ihr Kontingent an Reiche verkaufen.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), möchte dies aber nicht.

Was hier leider wieder mal fehlt, ist wie man in diesem Modell mit Unternehmen umgeht. Man sollte nicht vergessen, dass das individuelle Co2 Budget einen "Erfindung" von BP ist.

Außerdem sollte auch beachtet werden, dass sich in so einem Modell vor allem die Reichen von ihren "Sünden" freikaufen. Wenn du das Geld hast, kaufst du dir eben die Zertifikate und fliegst trotzdem 5x im Jahr in den Urlaub.

Genussläufer 12.01.2023 12:21

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1695850)
Was hier leider wieder mal fehlt, ist wie man in diesem Modell mit Unternehmen umgeht. Man sollte nicht vergessen, dass das individuelle Co2 Budget einen "Erfindung" von BP ist.

Über den Zertifikatehandel hättest Du beides abgedeckt. Die Frage ist, wieviel gibst Du aus. Das reglementiert das Budget.

Zitat:

Außerdem sollte auch beachtet werden, dass sich in so einem Modell vor allem die Reichen von ihren "Sünden" freikaufen. Wenn du das Geld hast, kaufst du dir eben die Zertifikate und fliegst trotzdem 5x im Jahr in den Urlaub.
Ja, das ist so. Das kannst Du natürlich ändern. Über Verbote ginge das prima. Hier sind Habeck bzw. seine Partei ja ganz vorn dabei. Nirgends sind sie kreativer als hier ;)

NiklasD 12.01.2023 12:29

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1695851)
Über den Zertifikatehandel hättest Du beides abgedeckt. Die Frage ist, wieviel gibst Du aus. Das reglementiert das Budget.

Inwiefern abgedeckt, wenn es um ein rein privates Budget geht, wie in dem Link von Keko?

keko# 12.01.2023 13:15

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1695850)
....

Außerdem sollte auch beachtet werden, dass sich in so einem Modell vor allem die Reichen von ihren "Sünden" freikaufen. Wenn du das Geld hast, kaufst du dir eben die Zertifikate und fliegst trotzdem 5x im Jahr in den Urlaub.

Ja und? Stand heute können Ultrareiche jeden Tag mit ihrem Heli von London-West nach Ost fliegen. Dann sollen sie sich eben dies erkaufen. Immer noch besser als nichts. Oder glaubst du, dass die aktuellen Preiserhöhung den Drittvillabesitzer interessiert? Wenn er nicht voll auf den Kopf gefallen ist, investiert er gerade in die richtige Richtung und verdient sowieso wieder kräftig mit.

keko# 12.01.2023 13:23

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1695844)
...

Allerdings dürfen wir nicht vergessen, daß dann importierte Güter mit einem Klimazoll belegt werden müssen. Und unsere Güter in anderen Ländern nicht mehr rentabel wären. Das Problem wäre aber auch beim persönliche Budget zu lösen.

Sonst wäre das einfach zu lösen. Wenn nicht alle Länder mitspielen, verlagert sich die Produktion dorthin, wo der Preis stimmt. Das bedeutet dorthin, wo CO2 nicht oder weniger eingepreist wird. Wir können zwar an unseren willkürlichen Grenzen Zöller erheben, auf Ebene der Atmosphäre wird uns das aber nicht gelingen.

Das ist korrekt! Dafür haben wir z.B. auch die EU und Klima-Gipfel, die internationale Abkommen auf die Beine stellen müssen. Daran messe ich solche Instiutionen und Treffen auch.

Genussläufer 12.01.2023 13:57

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1695852)
Inwiefern abgedeckt, wenn es um ein rein privates Budget geht, wie in dem Link von Keko?

In dem Vorschlag ist eine Veräußerung- und Kaufoption dieser individuellen Zertifikate inbegriffen. Siehe folgender Auszug:

Zitat:

Schellnhuber fordert deshalb im Interview mit dem ARD-Magazin Panorama, eine individuelle CO2-Grenze einzuführen und gleichzeitig einen privaten Handel mit CO2-Rechten zu ermöglichen. "Jeder Mensch kriegt drei Tonnen CO2 pro Jahr, aber wer mehr braucht, muss es sich eben einkaufen", erklärt der Klimawissenschaftler - und zwar von anderen, die weniger verbrauchen.
Das ist natürlich Unsinn. Es wäre nicht steuerbar. Wie sollte man denn die CO2 Belastung einzelnem Konsum zuordnen? Das ging nur über vollständige Überwachung. Wenn Du allerdings diese Möglichkeit eine Ebene höher einfügst, hast Du die Tauschoption auch transaktionsfähig gemacht. Unterm Strich kommt das gleiche raus. Es wäre aber praktikabel.

Dennoch würde man einen Wert verlieren, der dem Individualbudget inhärent ist. Un das ist folgender:

Zitat:

Aus Sicht von Klimaforscher Schellnhuber muss es radikale Klarheit geben, was notwendig sei, um das Klima zu stabilisieren. Das bedeute auch, dass klar sein müsse, was jeder Einzelne dazu beizutragen habe.
Was nützt aber eine grandiose Idee, die nicht umsetzbar ist? Dann doch lieber eine 80% Lösung, die pragmatisch umsetzbar wäre. Oder wie würdest Du das transaktionsseitig umsetzen wollen? Mir fehlt die Phantasie für solch eine Idee.

Mal als Vergleich. Den An- und Verkauf von individuellen Zertifikaten würde ich mit dem Tauschhandel gleichsetzen und das Einpreisen der CO2 Kosten in die Güter selbst mit der Möglichkeit, Geld als Transaktionsmittel zu nutzen.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695856)
Das ist korrekt! Dafür haben wir z.B. auch die EU und Klima-Gipfel, die internationale Abkommen auf die Beine stellen müssen. Daran messe ich solche Instiutionen und Treffen auch.

Das tun leider viel zu wenige. Sonst würde man das auch als Kernaufgabe begreifen. Das wiederum wäre die Grundlage, hier echte Durchbrüche zu erzielen.

keko# 12.01.2023 14:11

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1695861)
....

Das ist natürlich Unsinn. Es wäre nicht steuerbar. Wie sollte man denn die CO2 Belastung einzelnem Konsum zuordnen? Das ging nur über vollständige Überwachung. ....

Wer z.B. Besitzer eines aktuellen Mercedes-SUV ist, der kann bequem in seinem HomeOffice hockend per schicker APP allerhand Daten seines Autos ablesen und steuern: ob alle Türen geschlossen sind, die Füllstände, er kann die Innenraumbeleuchtung einstellen, gefahrene KM usw. usf. Er kann, wenn ihm langweilig ist, gar neue Softwareupdates auf sein Auto aufspielen. Wäre es nicht mal ein Anfang, die erzeugte C02-Menge abzugreifen und zu verrechnen?

Ich sage das nicht, weil ich dafür bin. Nur gibt unser Ministerpräsident aus dem Bundesland, in dem diese SUVs hergestellt werden, z.B. den Tipp einen Waschlappen zu nutzen, um Wasser und Energie zu sparen. Hinzu kommt quasi keine Nachrichtensendung ohne irgendeine Klimameldung. Ich schließe daraus: es brennt lichterloh. Entsprechend sollte man alle Hebel in Bewegung setzen, oder nicht?! :Blumen:

Genussläufer 12.01.2023 14:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695863)
Wer z.B. Besitzer eines aktuellen Mercedes-SUV ist, der kann bequem in seinem HomeOffice hockend per schicker APP allerhand Daten seines Autos ablesen und steuern: ob alle Türen geschlossen sind, die Füllstände, er kann die Innenraumbeleuchtung einstellen, gefahrene KM usw. usf. Er kann, wenn ihm langweilig ist, gar neue Softwareupdates auf sein Auto aufspielen. Wäre es nicht mal ein Anfang, die erzeugte C02-Menge abzugreifen und zu verrechnen?

Klar ließe sich das realisieren. Je moderner das Auto, umso leichter. Ich sehe in Deutschland zwei Probleme:

1. Artikel Null im Grundgesetz: die Daten des Menschen sind unantastbar
2. Die Mobilität (siehe Daten von vorhin) trägt 22% des individuellen Verbrauchs bei. Die 35% bei der Ernährung und damit davon 80% aufgrund Konsums tierischer Produkte (entsprechen also 28%) bleiben außen vor.

1. ist natürlich ein Witz, ok ein halber. 2. zeigt klar die Diskreminierung einzelner Bereiche. Dazu kommt, daß je moderner das Auto, umso mehr Messung ist möglich. Alte Schlitten fallen dann raus. Und die sind nicht sparsam. Und dann nimm die E-Autos. Die sehen hier super in der Rechnung aus. In Wahrheit ist allein die Herstellung ein CO2 Desaster. Wie will man das klarstellen, ohne Fehlanreize zu setzen? Dann empfände ich eine übergeordnete Hierarchie der CO2 Befreiung fairer und wirksamer.

Zitat:

Ich sage das nicht, weil ich dafür bin.
Die Trennung ist auch wichtig. Sonst dürfe man sich ja nie in die Lage von anderen versetzen. Und das wäre das Ende jeder Lösung. Wobei wir ja immer noch auf der Suche nach dem Anfang sind.

sybenwurz 12.01.2023 16:04

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1695861)
Das ist natürlich Unsinn. Es wäre nicht steuerbar. Wie sollte man denn die CO2 Belastung einzelnem Konsum zuordnen?

Wieso? Die monetäre Bepreisung funktioniert doch auch problemlos.
Das CO2-Konto wird halt nur einmal im Jahr aufgefüllt, das Bankkonto beliebig.
Dann hat halt jede Ware und Dienstleistung neben den Kosten in € noch nen weiteren Preis.

Genussläufer 12.01.2023 16:12

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1695875)
Das CO2-Konto wird halt nur einmal im Jahr aufgefüllt, das Bankkonto beliebig.
Dann hat halt jede Ware und Dienstleistung neben den Kosten in € noch nen weiteren Preis.

Nur als Beispiel. Du gehst auf ein Volksfest und kaufst Dir eine Curry- oder Bratwurst. Wie und wo wird denn dann Dein Konto belastet?

Bei der Bepreisung über die CO2 Komponente entstehen die zusätzlichen Kosten schon beim Erzeuger und werden durch die Wertschöpfungskette durchgereicht. Wie das individuelle Konto belastet wird, habe ich noch nicht verstanden.

Edit: Das würde alles funktionieren, wenn das Bargeld abgeschafft werden würde und alle Transaktionen abgegriffen werden. Wenn wir dieses System aufsetzen, wird Xi vor Neid erblassen und wir werden jegliche Form von Freiheit aufgegeben haben. Nichtmal Orwell war in seiner Vorstellung so weit. Jetzt wird ein Satz für mich immer verständlicher:

"Bargeld ist gedruckte Freiheit!"

Trimichi 12.01.2023 16:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1695863)
Ich schließe daraus: es brennt lichterloh. Entsprechend sollte man alle Hebel in Bewegung setzen, oder nicht?! :Blumen:

Beziehst du dich auf Artikel Null GG von Genussläufer erwähnt?

Ist das so? Sind die Daten unantastbar? Diejenigen, die gedient haben (Bw, Wehrdienst, Wehrersatzdienst, THW) wissen vllt um das Kleingedruckte? Oder rufen nicht so laut Waffen, Panzer, Marder oder Leopard? Usw. Jeder kann vom Schreibtisch geholt werden.

Oder was meintest du mit alle Hebel? Vorsicht. Meine ich.

Trimichi 12.01.2023 17:24

[quote=Genussläufer;1695861]

Es wäre nicht steuerbar. Wie sollte man denn die CO2 Belastung einzelnem Konsum zuordnen? /QUOTE]

Eben. Mit totaler Überwachung. Also lieber in diese amerikanischen Techkonzerne investieren, einen SUV ohne etwas dafür zu tun, außer Haeckchen setzen im System (Börse), abgreifen und dann sagen, man könne nicht anders? Oder der Kuchen reicht nicht für alle? Matthaeus-Effekt.

In den 90zigern war auch schon die Frage wie man Zukunftsprobleme loest. Damals waren die technischen Anwendungen noch nicht applied. Aber vorhanden. Heute schon, applied: Buerger gläsern. Heute haben wir andere applications, bessere, noch mehr Überwachung. Vllt kommen irgendwann keine Nachrichten mehr, sondern Anweisungen. Infrastruktur ist ja da (Internet, Haendi).

Lieber den SUV stilllegen und auf Wohlstand verzichten als totale Überwachung bzw. wer freiwillig nicht abspeckt, der bekommt dann eben "einen Brief zugestellt"?

Deswegen meinte ich ja wie keko# das meint mit allen Hebeln. Kann keko# ja auch treffen?

Dieser Regierung in Berlin traue ich so langsam alles zu mit amerikanischer Hilfe. Zumal wenn man die Warnungen wegen WWII aus dem Ausland hartnäckig ignoriert und am russischen Weihnachten "Marder" zusagt und etwas später "Leopard" hinausposaunt.

Paragraph 218 StGB der Schutz des ungeborenen Lebens soll auch abgeschafft werden. Noch ein Beispiel. Und was passiert in Sachen Datenschutz weis sich die Regierung nicht mehr anders zu helfen? Weil es ja lichterloh brennt?

Sorry wegen des Intermezzo. Klima war ja das Ziel unserer Regierung. Sollte totale Überwachung die Lösung sein um an der Macht bleiben zu können? Wer Marder und Leopard ruft, dem traue ich jedenfalls inzwischen alles zu, zumal ja Atomstrom über Nacht grün wurde.

Nix für ungut, ich bin nur ein Dummer, ungefährlich inzwischen, der auch nicht mehr so viele Nachrichten guckt und natürlich auch kein Experte ist. Bisschen blöd labert, seine Meinung frei äußert. Sollnse mich wegsperren dafür. ;)

:Blumen:

Klugschnacker 12.01.2023 18:00

Zahl der Privatjet-Flüge steigt stark an

Flüge mit Privatjets sind im vergangenen Jahr in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen. Der Rechercheverbund von NDR und »Süddeutscher Zeitung« nannte am Donnerstag unter Berufung auf die Europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol die Zahl von mehr als 94.000 Starts von Businessflugzeugen in Deutschland – etwa 8000 mehr als im Vorjahr.

... Fast drei Viertel der in Deutschland gestarteten Flüge seien kürzer als 500 Kilometer gewesen. Häufig geflogene Strecken waren demnach Hamburg – Sylt oder Berlin – München. Bei längeren Flügen war der mit Abstand häufigste Zielort Mallorca.

... Kleinere Betreiber von Privatjets sind vom europäischen Emissionshandel befreit, der eigentlich für Luftverkehrsunternehmen obligatorisch ist.
SPON

Schwarzfahrer 12.01.2023 20:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1695890)
Flüge mit Privatjets sind im vergangenen Jahr in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen.

Ich schätze, da ist ein starker Corona-Faktor dabei. Wer es sich leisten konnte, ist im Zweifel lieber mit der eigenen Maschine geflogen, statt mit Linienflügen, sei es wegen Angst vor Ansteckung, sei es um keine Maske tragen zu müssen. Es sind ja auch viele von den öffentlichen Verkehrsmitteln auf das eigene Auto umgestiegen aus ähnlichen Gründen. In einem weiteren Jahr sehen wir, ob sich das Niveau ohne Corona hält, oder ob es auf das vorherige zurückgeht.

Genussläufer 12.01.2023 20:50

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1695902)
Ich schätze, da ist ein starker Corona-Faktor dabei. Wer es sich leisten konnte, ist im Zweifel lieber mit der eigenen Maschine geflogen, statt mit Linienflügen, sei es wegen Angst vor Ansteckung, sei es um keine Maske tragen zu müssen.

Wären es dann wirklich nur 8% mehr? Und wer sich das leisten kann, sollte auch zur Kasse gebeten werden. Hier würde der Markt sogar exzellent funktionieren, wenn man ihn denn ließe. Ich habe Klugschnacker nicht nur dahingehend interpretiert, daß diese Passagiere, das Privileg nutzen. Zwischen den Zeilen habe ich - vielleicht auch ein wenig biased - interpretiert, daß der Skandal darin liegt, daß sie im Vergleich zum normalen Verkehrsteilnehmer auch noch subventioniert werden und von der CO2 Bepreisung ausgeschlossen sind. Dafür sollten wir die Goldene Umweltsau ausloben :Cheese:

Klugschnacker 12.01.2023 21:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1695902)
Ich schätze, da ist ein starker Corona-Faktor dabei. Wer es sich leisten konnte, ist im Zweifel lieber mit der eigenen Maschine geflogen, statt mit Linienflügen, sei es wegen Angst vor Ansteckung, sei es um keine Maske tragen zu müssen. Es sind ja auch viele von den öffentlichen Verkehrsmitteln auf das eigene Auto umgestiegen aus ähnlichen Gründen. In einem weiteren Jahr sehen wir, ob sich das Niveau ohne Corona hält, oder ob es auf das vorherige zurückgeht.

Wo hast Du das her, dass die Leute aus Angst vor einer Papiermaske mit dem Privatjet nach Sylt fliegen würden?

---

Pro Flug fielen im Durchschnitt 100 Tonnen CO2 an. Diese Menge emittiert eine durchschnittliche deutsche Person in 10 Jahren; Hawaii und zurück macht 6-8 Tonnen pro Person.

Ich frage mich, ob Umweltverschmutzungen in diesem weit überdurchschnittlichen Ausmaß reine Privatsache sind oder ob das alle etwas angeht.

noam 12.01.2023 21:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1695905)
Wo hast Du das her, dass die Leute aus Angst vor einer Papiermaske mit dem Privatjet nach Sylt fliegen würden?

---

Pro Flug fielen im Durchschnitt 100 Tonnen CO2 an. Diese Menge emittiert eine durchschnittliche deutsche Person in 10 Jahren; Hawaii und zurück macht 6-8 Tonnen pro Person.

Ich frage mich, ob Umweltverschmutzungen in diesem weit überdurchschnittlichen Ausmaß reine Privatsache sind oder ob das alle etwas angeht.

Der Hohn daran ist doch, dass es absolut vermeidbar ist. Und genau dies dann auch noch "steuerbefreit" ist.

Wäre ja genauso, als wenn man bei der Nutzung des ÖPNV die Kraftfahrzeugsteuern und Kraftstoffsteuern der Busse über den Fahrkartenpreis zahlt, die Individualverkehr mit dem PKW davon aber befreit werden würde.




Wahnsinn was es für Superreiche für Sonderregelungen gibt. Vielleicht sollte man mal gesammelt diese Privilegien allesamt streichen. Stößt wahrscheinlich auf weniger widerwillen als eine Vermögenssteuer

Mo77 12.01.2023 22:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1695905)
Wo hast Du das her, dass die Leute aus Angst vor einer Papiermaske mit dem Privatjet nach Sylt fliegen würden?

---

Pro Flug fielen im Durchschnitt 100 Tonnen CO2 an. Diese Menge emittiert eine durchschnittliche deutsche Person in 10 Jahren; Hawaii und zurück macht 6-8 Tonnen pro Person.

Ich frage mich, ob Umweltverschmutzungen in diesem weit überdurchschnittlichen Ausmaß reine Privatsache sind oder ob das alle etwas angeht.

Bei 2000 europäischen Agegroupern auf Hawaii sind das ja dann 6000 bis 8000 Tonnen CO2

Beides vollkommen unnötig.
Mit dem Privatjet von Hamburg nach Sylt :Kotz:
Um Hobby-Sport zu machen nach Hawaii fliegen :Kotz:

Genussläufer 12.01.2023 22:38

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1695909)
Bei 2000 europäischen Agegroupern auf Hawaii sind das ja dann 6000 bis 8000 Tonnen CO2

Beides vollkommen unnötig.

Nötig ist gar nichts. Jeder, der nicht in einer Höhle lebt und Beeren sammelt, verbraucht zu viel. Du wohnst sicher nicht mehr in einer Wohnung? Oder zeigst Du nur mit dem Finger auf andere?

Zitat:

Mit dem Privatjet von Hamburg nach Sylt :Kotz:
Wenn man das fair bepreisen würde? Warum nicht? Wo ziehst Du die Grenze? Würdest Du für Deine Familie den Rettungshubschrauber ablehnen? Oder breiter, warst Du vor der Pipelinesprengung für einen Gasboykott, obwohl das als Überbrückungstechnologie die sinnvollste Lösung in Richtung erneuerbare gewesen wäre?

Was ich damit sagen will... es ist immer eine Abwägung.

Zitat:

Um Hobby-Sport zu machen nach Hawaii fliegen :Kotz:
Warum nicht? Oder begegnest Du auch dem Steakesser so, dem Dorfbewohner, der deutlich mehr Fläche beansprucht als der Städter, etc.? Woran machst Du Deine Kategorien "ok" und "nicht ok" fest. Ich frage nur, weil ich gern dazulernen würde. Mir fällt so ein Urteil nicht so leicht :Blumen:

sybenwurz 12.01.2023 22:52

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1695878)
Das würde alles funktionieren, wenn das Bargeld abgeschafft werden würde ...

Oder man beispielsweise Token fürs Entlöhnen von seinem CO2-Konto abheben und zusammen mit den Öre für die Wurschti über die Theke reichen könnte.

Ne Aufladekarte ginge doch genauso. Da kriegt jeder einmal im Jahr seinen 'Freibetrag' drauf und gut. Brauchste doch nix erfassen oder dich in 1984-Phantasien zu ergehen.

Mo77 12.01.2023 23:02

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1695911)
Nötig ist gar nichts. Jeder, der nicht in einer Höhle lebt und Beeren sammelt, verbraucht zu viel. Du wohnst sicher nicht mehr in einer Wohnung? Oder zeigst Du nur mit dem Finger auf andere?



Wenn man das fair bepreisen würde? Warum nicht? Wo ziehst Du die Grenze? Würdest Du für Deine Familie den Rettungshubschrauber ablehnen? Oder breiter, warst Du vor der Pipelinesprengung für einen Gasboykott, obwohl das als Überbrückungstechnologie die sinnvollste Lösung in Richtung erneuerbare gewesen wäre?

Was ich damit sagen will... es ist immer eine Abwägung.



Warum nicht? Oder begegnest Du auch dem Steakesser so, dem Dorfbewohner, der deutlich mehr Fläche beansprucht als der Städter, etc.? Woran machst Du Deine Kategorien "ok" und "nicht ok" fest. Ich frage nur, weil ich gern dazulernen würde. Mir fällt so ein Urteil nicht so leicht :Blumen:

Ganz einfach, das was ich selber nicht mache kann ich voll gut bei anderen kritisieren.
Machen die meisten so.....

Genau das ist ja das Problem. Es ist schnell mit dem Finger auf andere gezeigt ohne zu wissen wie der Rest im Leben desjenigen ist.
Aber um vermeintliche Gerechtigigt zu haben bräuchte es eine Budgetlösung. Wie weiter oben schon erwähnt nur mit Mitteln möglich die noch jeder aus gutem Grund ablehnt.
Alles über den Preis zu lösen wird auch nicht laufen. Ist die Tonne co2 weniger schädlich wenn der Verbraucher mehr bezahlt hat?
Vermutlich ist es vielen scheiß egal ob das 700€ oder 1,4k kostet
Bleibt spannend....
:Blumen:

Ps: ich war nicht für einen Gasboykott, Ich hoffe mein Familie braucht nie einen Flug im Rettungsheli (natürlich würde ich es nicht ablehnen), wohne zu 4. In einem 100 Jahre alten Haus Fachwerk mit lehmputz 90qm (holzweichfaserdämmung, flächenheizung) , steak Esser sind mir sympathisch
Bevorzuge zelturlaube im inland, früher viel Fahradurlaube,
Aber alles weil ich es irgendwie mag und erlebe es auch nicht als Verzicht (würde ich bei Vegetarismus vermutlich paar Wochen tun)

Genussläufer 12.01.2023 23:19

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1695912)
Ne Aufladekarte ginge doch genauso. Da kriegt jeder einmal im Jahr seinen 'Freibetrag' drauf und gut. Brauchste doch nix erfassen oder dich in 1984-Phantasien zu ergehen.

Nein, das funktioniert so nicht. Dann musst Du in unserem Beispiel Jahrmarkt erstens die Bratwurst zahlen und zweitens das CO2 Konto belasten. Wie soll das gehen. Wie soll die Transaktion in den Abläufen aussehen? Du bist das sicher besser informiert als ich. Ich kann es mir nicht vorstellen.

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1695914)
Aber um vermeintliche Gerechtigigt zu haben bräuchte es eine Budgetlösung. Wie weiter oben schon erwähnt nur mit Mitteln möglich die noch jeder aus gutem Grund ablehnt.
Alles über den Preis zu lösen wird auch nicht laufen. Ist die Tonne co2 weniger schädlich wenn der Verbraucher mehr bezahlt hat?

Das ist ein valides Argument. Es wird aber über die Bepreisung beantwortet. Wenn die gesamte Gesellschaft ein definiertes CO2 Budget bekommt und dies auf eine definierte Anzahl von Zertifikaten aufgeteilt wird, kann auch nicht mehr verbraucht werden wie die Summe der Zertifikate hergibt. Die Summe der Zertifikate muss natürlich der Summe der theoretischen Summer der individuellen Bürger Budgets entsprechen. Dann könnte man aber genau dieses Budget von Beginn an in die Wertschöpfung einpreisen.

Damit würde man bei Knappheit automatisch die Preise des CO2 Verbrauchs erhöhen und somit Überlegungen nach klimaschonenderen Alternativen attraktiver gestalten. Das macht schon Sinn. Es dürfte natürlich nicht passieren wie in Klugschnackers Beispiel, daß echte CO2 Bomben ausgeschlossen werden. Wenn man subventionieren wollte, müsste man den Abnehmer direkt unterstützen. Die Angebotsseite zu unterstützen versaut das System.

Danke für Deine offenen Worte :Blumen:

Klugschnacker 12.01.2023 23:36

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1695909)
Um Hobby-Sport zu machen nach Hawaii fliegen :Kotz:

Guter Punkt. Du hast recht.

Jedoch fliegen immer so viele Leute nach Hawaii, wie Slots vergeben wurden. Wenn eine einzelne Person verzichtet, rückt eine andere nach. Die Zahl der Kona-Starterinnen oder -Starter bliebt dieselbe. Es ist also kaum möglich, in diesem speziellen Fall eine Lösung auf der individuellen Ebene des einzelnen Sportlers oder der einzelnen Sportlerin zu finden. Die Sache ist etwas komplexer.

In meinem persönlichen Fall (der Kotz-Smiley ist ja vermutlich für mich) habe ich durchaus Schwierigkeiten mit der Umweltverschmutzung, die mit meinem Hawaiistart verbunden sein wird. Das lässt mich nicht kalt.

Erschwerend kommt hinzu, dass ich im Sportbusiness arbeite und damit im weiteren Sinne ein Teil des Kulturbetriebs bin. Ob es die Fußballbundesliga ist oder Triathlon oder Freizeitparks oder Konzerte: Das ist per se alles nicht lebensnotwendig. Es belastet unnötigerweise die Umwelt. Die 50.000 Fußballfans im Stadion ebenso wie 10.000 Menschen im Europapark oder die 3.000 Teilnehmenden beim Ironman Frankfurt oder die Starterinnen und Starter auf Hawaii inklusive meiner Wenigkeit: Das ist alles unnütz, verbraucht wertvolle Ressourcen und ist schlecht für die Natur.

Können und dürfen wir das so weiter machen? Mit welchem Recht?

Ich habe darauf keine Antwort. Letztlich arbeite ich fast jeden Tag des Jahres daran, Menschen bei ihrem unnützen Hobby zu unterstützen, welches ich unnützerweise mit ihnen teile. Ich bringe Menschen an die Starlinien großer Rennen – auch nach Hawaii. Ich heile keine Kranken, pflanze keine Bäume, stelle nichts Sinnvolles her, das meinen beruflichen Verbrauch an Ressourcen rechtfertigen würde. Wie einem Schauspieler, einem Dirigenten oder Kicker kann man mir umweltmäßig mein ganzes Leben vorwerfen und hat Recht damit. So ist das nunmal. Ich bin nicht so blauäugig mir einzubilden, dass mein Hawaiistart oder Startverzicht etwas daran ändert.

Grüße,
Arne

Genussläufer 12.01.2023 23:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1695919)
Ich heile keine Kranken, pflanze keine Bäume, stelle nichts Sinnvolles her, das meinen beruflichen Verbrauch an Ressourcen rechtfertigen würde.

Wer Menschen heilt, ist aber noch viel schlimmer. Jeder Mensch mehr, belastet das Klima. Wer etwas herstellt, verbraucht Ressourcen. Alles Unsinn. Das sind die allerschlimmsten aus der Klimaperspektive.

Man sollte sich durchaus hinterfragen. Und Dein Job wäre in einer Welt, wo sich jeder selbst versorgen müsste auch gar nicht gefragt. So eine Gesellschaft will aber niemand. Von daher würde ich die extreme Form des Hinterfragens hinterfragen ;)

Die einfachste und wirkungsvollste Antwort auf alle Klimaprobleme wäre eine Welt ohne Menschen. Es bleibt aber die Frage, ob das auch die wirkungsvollste Antwort auf nach der Suche nach Sinn ist. Ich wage mich hier mal aus dem Fenster zu lehnen und behaupte nein.

sybenwurz 12.01.2023 23:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1695890)
Zahl der Privatjet-Flüge steigt stark an

Flüge mit Privatjets sind im vergangenen Jahr in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen. Der Rechercheverbund von NDR und »Süddeutscher Zeitung« nannte am Donnerstag unter Berufung auf die Europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol die Zahl von mehr als 94.000 Starts von Businessflugzeugen in Deutschland – etwa 8000 mehr als im Vorjahr.

... Fast drei Viertel der in Deutschland gestarteten Flüge seien kürzer als 500 Kilometer gewesen. Häufig geflogene Strecken waren demnach Hamburg – Sylt oder Berlin – München. Bei längeren Flügen war der mit Abstand häufigste Zielort Mallorca.

... Kleinere Betreiber von Privatjets sind vom europäischen Emissionshandel befreit, der eigentlich für Luftverkehrsunternehmen obligatorisch ist.
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