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merz 06.08.2020 22:43

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1546047)
Kann mir jemand sagen welche Aussagekraft diese Tabelle des RKI hat, in der das Verhältnis von Testungen zu Infizierten aufgeführt wird (Seite 12)?

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile
Etwas verwunderlich finde ich, dass in allen Berichten nach dem 29.07. (sofern ich das richtig gesehen habe) diese Seite fehlt.!?

Da wir von KW 26 - KW 30 durchgängig zwischen 0,6 % - 0,8 % lagen, hätte es mich schon interessiert, wie das Verhältnis nun im weiteren Verlauf liegt.

Oder sagt dieser Prozentsatz nicht aus?

Mehr Daten zur Positivrate bis KW 31:

https://ars.rki.de/Docs/SARS_CoV2/Wo...henbericht.pdf

Common sense mäßig gedacht ist natürlich je niedriger je besser


m.

merz 06.08.2020 23:05

Menetekel Melbourne, im Winter: schlechte, weiter steigende Zahlen führt zu einem relativ strikten zweiten Lockdown (einer von viele Artikeln, beunruhigender Weise habe ich nichts gefunden, was von einem einzige Grund der negativen Entwicklung ausging)

https://www.spiegel.de/politik/ausla...5-0fb07410032c

m.

LidlRacer 07.08.2020 00:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1546059)
Wenn aber der Prozentsatz von positiven Tests weiterhin unter 1 % bleibt, sehe ich keine wirkliche zweite Welle, sondern einen stagnierenden, stationären Zustand.

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1546078)
Mehr Daten zur Positivrate bis KW 31:

https://ars.rki.de/Docs/SARS_CoV2/Wo...henbericht.pdf

Von unter 1 % sind wir weit entfernt.
Wir sind bei 2,8 %!

Grob scheint dieser Anteil der positiven Tests parallel zur Anzahl der wöchentlichen neuen Fälle zu verlaufen, was das Gefasel derer widerlegt, die meinen, dass wir nur wegen vermehrter Tests wieder mehr entdeckte neue Fälle hätten.

PS: Sorry, die 2,8 % waren Unsinn. Siehe #9330!

ThomasG 07.08.2020 05:29

Immer diese Beleidigungen u.ä. von Leuten, die eine abweichenede Meinung haben.
Echt super ;-)!
"Gefasel!"
Stark ;-)!

Hafu 07.08.2020 07:46

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1546080)
... was das Gefasel derer widerlegt, die meinen, dass wir nur wegen vermehrter Tests wieder mehr entdeckte neue Fälle hätten.

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1546081)
Immer diese Beleidigungen u.ä. von Leuten, die eine abweichende Meinung haben.
Echt super ;-)!
"Gefasel!"
Stark ;-)!

Mit der Umschreibung "Gefasel" wird zweifelsfrei von Lidlracer niemand persönlich beleidigt, sondern eine Behauptung -mit einer zugegeben geringschätzigen Konnotation, dafür aber mit Fakten untermauert- widerlegt.

Die Behauptung "mehr Tests führt zu mehr Fällen" ist typische Trump-Logik und wird in den USA seit Monaten mantraartig vom wirren US-Präsidenten auf Twitter und in jedem TV-Interview wiederholt.
Wenn man weiß, wohin die von Trump verantwortete Politik die USA in Bezug auf die Pandemie geführt hat, halte ich es für nachvollziehbar, dass man allergisch reagiert, wenn manche Leute versuchen, derartige Denkweisen im Umgang mit der Pandemie nach Deutschland zu importieren.

Dass es in einer Pandemie essentiell ist, sehr sehr viel zu testen, um die Dunkelziffer möglichst gering zu halten, ist mindestens seit März diesen Jahres wissenschaftlicher Konsens, als es Südkorea als einem anfangs massiv betroffenen Staat gelungen war, mit u.a. vorbildlicher flächendeckender Testausweitung, die Epidemie im Land vorbildlich unter Kontrolle zu bringen.

Bockwuchst 07.08.2020 07:54

Experten der Universität Washington rechnen mit 300.000 Toten in USA bis Dezemeber.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...6-e1a86bbe5a49
Das wäre nochmal fast eine Verdopplung.

merz 07.08.2020 07:58

Die Positivrate für KW 31 ist 1,0 (Seite 12 hier https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile)

- die 2,8 ist der Wert über den Gesamtverlauf (nehme ich an, diese Wochenbericht zum Testing ist m.E. nicht sehr klar strukturiert)

m.

Schwarzfahrer 07.08.2020 07:58

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1546078)
Mehr Daten zur Positivrate bis KW 31:

https://ars.rki.de/Docs/SARS_CoV2/Wo...henbericht.pdf

Danke; leider haben sie die Darstellungsart geändert, jetzt muß man die Prozentzahlen aus dem Diagramm auf Seite 3 rauslesen; Tabellarisch fand ich es besser.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1546080)
Von unter 1 % sind wir weit entfernt.
Wir sind bei 2,8 %!

Grob scheint dieser Anteil der positiven Tests parallel zur Anzahl der wöchentlichen neuen Fälle zu verlaufen, was das Gefasel derer widerlegt, die meinen, dass wir nur wegen vermehrter Tests wieder mehr entdeckte neue Fälle hätten.

So kann man sich irren, im Eifer, "Gefasel" zu widerlegen. Die 2,8 % sind die Prozentzahl der positiven Tests über die gesamte Corona-Zeit kumuliert, also quasi der Mittelwert seit März von über 3 Millionen Tests. Die aktuelle Prozentzahl von positiven Tests ist im Diagramm (Abbildung 2) auf Seite 3 unten zu sehen. Es ist zwar tatsächlich ein leicher Anstieg da, mit Lineal ausgelesen auf inzwischen ca. 1 - 1,2 %, also noch weit weg von den 2,8%. Mal sehen, was noch kommt; ein bedrohlicher Anstieg sieht für mich anders aus. Und mehr entdeckte Fälle sind sichern nicht nur, aber auch vermehrten Tests geschuldet. Natürlich sind auch die Infektionszahlen nie perfekt stagnierend, dazu ändern sich die Testkriterien (auf Grund wovon wird überhaupt ein Test gemacht), was natürlich die Zusammensetzung der Kohorte beeinflusst. Da letzterer Punkt mir unbekannt ist, fehlt ein wesentliches Kriterium für die sichere Beurteilung der Trends.

Seyan 07.08.2020 08:10

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1546036)
Ich möchte vermuten, daß Du nicht so meinst, wie es rüberkommt: für die 5000 wäre tot besser als Invalide? Es ist unzweifelhaft eine (im Einzelfall auch mal umstrittene) Errungenschaft der modernen Medizin, daß früher Todgeweihte jetzt überleben können, wenn auch oft als Invalide. Aber es werden auch Menschen geheilt, die früher Invalide geblieben wären. Den Sinn Deines Beispiels verstehe ich in diesem Kontext auf jeden Fall nicht.

Da liest du offenbar bewußt falsch. Was ich damit meinte ist, dass man nicht nur die Zahl der Toten reduzieren muss, sondern generell die Zahl der Betroffenen. Egal wie gut die moderne Medizin ist und einem hilft, mit den Folgen von was auch immer umzugehen.

Ziel sollte doch immer die Prävention sein! Die Notwendigkeit, Folgeschäden zu lindern, muss auf ein Minimum reduziert werden. Je weniger Notwendigkeit, desto besser kann man sich dann um die tatsächlich Betroffenen kümmern. Wenn man gut vorbeugt, sinkt übrigens automatisch auch die Zahl der Toten (mehr Tote als Betroffene sind ja kaum möglich).

Die restliche Ethik-Diskussion gehört dann wohl in einen anderen Thread.

LidlRacer 07.08.2020 10:53

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1546092)
Die Positivrate für KW 31 ist 1,0 (Seite 12 hier https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile)

- die 2,8 ist der Wert über den Gesamtverlauf (nehme ich an, diese Wochenbericht zum Testing ist m.E. nicht sehr klar strukturiert)

Danke! Sorry, hab nicht genau genug hingeschaut!
Mein naheliegender Gedanke, dass in einem "Wochenbericht" Kennzahlen der Woche stehen, war falsch.

Dennoch bleibt die Haupterkenntniss korrekt:
Der prozentuale Anteil positiver Tests (Positivenrate) steigt in den letzten Wochen signifikant (um 65 % in 3 Wochen!) und es gibt nicht nur aufgrund vermehrter Tests vermehrte Neu-Fälle.

Körbel 07.08.2020 11:00

Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1546067)
Schluß mit Ironie und danke dafür, dass Du dein Wissen mit uns teilst.

Tja ist halt ein "Bauchgefühl" und äussern wird man das ja noch dürfen.
Ich nehme an keiner Demo teil und lese auch keine FB-Seiten bei denen die wildesten Verschwörungstheorien gewählt werden.
Und wissen tue ich das was ich hier und anderswo lese und ehrlich gesagt, ich will garnicht alles wissen.



Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546094)
Wenn man gut vorbeugt, sinkt übrigens automatisch auch die Zahl der Toten .........

Wie soll denn die Vorbeugung aussehen?
Mundschutz?
Kerkerpflicht?
Verbot von Versammlungen jeglicher Art?
Alle Gastrobetriebe schliessen?
Keine Kitas und Schulen mehr öffnen?


Anderer Einwurf zu deinem Satz oben:
"Wenn man die Menschen über gesunde Ernährung gut aufklären würde,
würde die Zahl der Übergewichtigen auch ganz schnell sinken"!:Gruebeln:

Seyan 07.08.2020 11:41

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546123)
Wie soll denn die Vorbeugung aussehen?
Mundschutz?
Kerkerpflicht?
Verbot von Versammlungen jeglicher Art?
Alle Gastrobetriebe schliessen?
Keine Kitas und Schulen mehr öffnen?

Was spricht gegen verantwortungsvolles handeln?
Ach stimmt, Menschen fühlen sich sofort gegängelt, wenn sie nicht die Umwelt zerstören dürfen, andere Menschen körperlich beeinträchtigen dürfen usw.

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546123)
Anderer Einwurf zu deinem Satz oben:
"Wenn man die Menschen über gesunde Ernährung gut aufklären würde,
würde die Zahl der Übergewichtigen auch ganz schnell sinken"!:Gruebeln:

Menschen aufklären funktioniert halt leider auch nur dann, wenn die Menschen bereit sind, das auch aufzunehmen. Beim Rauchen zeigt das ja offenbar mittlerweile Wirkung, es rauchen immer weniger Menschen (vor allem junge Menschen) und dadurch bleiben Folgeschäden halt aus.

Das heißt jetzt nicht, dass wir alle in Askese leben müssen. Vor allem bei Suchtverhalten, dass einen nur alleine betrifft, muss jeder selbst entscheiden, ob er mit den Langzeitfolgen leben will.

Aber sobald es etwas gesellschaftliches ist, haben die Leute auch mehr als Eigenverantwortung zu zeigen. Das beginnt beim rücksichtsvollem Autofahren (wenn jemand mein Kind mal (grob) fahrlässig verletzt oder - Gott bewahre - tötet, dann kann derjenige sicher sein, dass ihm mein Hass auf ewig folgen wird) und auch beim rücksichtsvollem Verhalten bzgl. der Pandemie. Solange man sich nicht selbst schützen kann wie bei Masern (wenn dumme Menschen zu Masernpartys gehen, weil sie meinen, Impfungen wären dämlich, bitte, mein Kleiner ist mittlerweile mit der ersten Impfung durch), haben andere gefälligst Sorge zu tragen, das Infektionsgeschehen so gut es geht niedrig zu halten.

Da heulen die Leute, dass sie nicht in Clubs gehen können. Lachhaft. Als ob das Einschränkungen wären...

keko# 07.08.2020 12:06

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1545789)
...
Bei uns heißt es auch nicht HomeOffice sondern Remote Work. HomeOffice ist das Pfuiwort und bei einigen unserer Führungskräfte herrscht immer noch die Meinung HomeOffice = Nichtstun = bezahlter Urlaub. Kommt wahrscheinlich da her, dass wir zwar mittlerweile 7500 Mitarbeiter haben, aber aus einem Handwerksbetrieb entstanden sind. Im Baugewerbe sind die modernen Arbeitswelten noch nicht angekommen, auch wenn wir sie per Marketing nach außen predigen.

Vielleicht schließen eure Führungskräfte von sich selbst auf andere :Lachen2:
Ich arbeite in einem Unternehmen mit weltweit 160.000 Mitarbeitern. Ich bin täglich in 2-3 Telkos und chatte dazwischen mit Kollegen und Chefs. Das mit dem Nichtstun ginge überhaupt nicht. Wenn ich nicht zeitnah antworte, bimmelt das Firmenhandy. So eine Philosophie muss natürlich von allen (positiv) gelebt werden.
Ich weiß nicht, wie es im Baugewerbe ist, aber ich mache moderne IT-Projekte und schwirre sowieso den ganzen Tag in der Cloud und auf irgendwelchen Servern rum.
Das Ganze läuft mittlerweile so gut, dass ich mir vorstellen kann, dass dies bis zu meiner Rente so bleiben wird (ist ja auch nicht mehr sooo lange...).
Auch diesbezüglich oute ich mich als kleiner Corona-Fan ;)

aequitas 07.08.2020 12:34

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1546121)
Dennoch bleibt die Haupterkenntniss korrekt:
Der prozentuale Anteil positiver Tests (Positivenrate) steigt in den letzten Wochen signifikant (um 65 % in 3 Wochen!) und es gibt nicht nur aufgrund vermehrter Tests vermehrte Neu-Fälle.

Die aktuelle Situation ist trotzdem noch sehr gut beherrschbar und zwingt einen noch nicht zur Panik. Neben einer erhöhten Anzahl von Tests werden außerdem mittlerweile mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Positive identifiziert. Das aktuelle Infektionsgeschehen kann als eher stabil mit einer leicht (!) steigenden Tendenz betrachtet werden.

Jetzt hier (bzw. manche Journalisten) den Teufel an die Wand malen und zu behaupten, dass das Infektionsgeschehen dem von Anfang Mai entspricht geht an jeglichen neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen vorbei. Ruhig bleiben, Abstand halten, Maske tragen und Cluster identifizieren.

Körbel 07.08.2020 13:54

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546130)
Was spricht gegen verantwortungsvolles handeln?
Ach stimmt, Menschen fühlen sich sofort gegängelt, wenn sie nicht die Umwelt zerstören dürfen, andere Menschen körperlich beeinträchtigen dürfen usw.

Das heißt jetzt nicht, dass wir alle in Askese leben müssen. Vor allem bei Suchtverhalten, dass einen nur alleine betrifft, muss jeder selbst entscheiden, ob er mit den Langzeitfolgen leben will.

Da heulen die Leute, dass sie nicht in Clubs gehen können. Lachhaft. Als ob das Einschränkungen wären...

Garnichts spricht dagegen.

Gegängelt habe ich mich nur gefühlt, als ich beim lockdown nicht mal allein mein Grundstück verlassen durfte.

Ich schreibe auch niemandem vor asketisch zu leben, das kann und soll jeder selbst entscheiden.

Tja und es soll auch Menschen geben, die gerne in die Clubs gehen.
Ist ja auch eine Art Freizeitbeschaftigung, genau wie Triathlon, halt nur was ganz anderes.
Da könntest du auch toleranter sein.:Huhu:

JENS-KLEVE 07.08.2020 14:44

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546138)
Garnichts spricht dagegen.

Gegängelt habe ich mich nur gefühlt, als ich beim lockdown nicht mal allein mein Grundstück verlassen durfte.

Ich schreibe auch niemandem vor asketisch zu leben, das kann und soll jeder selbst entscheiden.

Tja und es soll auch Menschen geben, die gerne in die Clubs gehen.
Ist ja auch eine Art Freizeitbeschaftigung, genau wie Triathlon, halt nur was ganz anderes.
Da könntest du auch toleranter sein.:Huhu:

Schöner Beitrag. Meine Frau arbeitet momentan unter unangenehmen Bedingungen und ihr Hobby ist Tanzen. Clubs müssen nicht unbedingt nur zum Saufen da sein, sie tanzt z.B. gerne stundenlang ( ohne Alkohol), das ist ihre Art der Regeneration. Könnte unter Auflagen möglich sein, Fitness Studios und Yoga Kurse sind Ja auch möglich. Sie hatte Verständnis für den Lock down. Mittlerweile findet sie, dass man die Risikofaktoren kennt und man einen verantwortungsvollen Neubeginn machen könnte.

Seyan 07.08.2020 14:55

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546138)
Tja und es soll auch Menschen geben, die gerne in die Clubs gehen.
Ist ja auch eine Art Freizeitbeschaftigung, genau wie Triathlon, halt nur was ganz anderes.
Da könntest du auch toleranter sein.:Huhu:

Es geht mir auch nicht darum, dass die Leute nicht in Clubs gehen sollen. Wenn ihnen das Spaß bereitet, gerne.

Es geht mir darum, dass Clubs beim Thema Superspreading immer wieder an vorderster Front zu sehen waren. Warum sollen wir also die Clubs wieder öffnen mit dem hohen Risiko, dass ein einziger Infizierter reicht, um den ganzen Club zu verseuchen?

Ich würde auch gerne auf Konzerte gehen, aber mir ist klar, dass das nicht möglich ist, es sei denn, man will die komplette Besucherschaft einem unnötigen Risiko aussetzen (und einem realistischen, bitte nicht mit sowas kommen wie "Kann ja auch die Decke einstürzen").

Mittlerweile hoffe ich auf eine zweite Welle. Aber eine richtig, richtig, RICHTIG böse. So mit Neuinfektionen im mittleren bis hohen fünfstelligen Bereich. Manche Menschen müssen einfach mal so richtig auf die Fresse fallen, bis sie es lernen (und ja, ich rede da aus Erfahrung, auch ich war mal dumm und ignorant, aber zum Glück nur zu meinem eigenen Leidwesen und nicht zum Schaden vieler).

anlot 07.08.2020 14:55

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1546121)
Danke! Sorry, hab nicht genau genug hingeschaut!
Mein naheliegender Gedanke, dass in einem "Wochenbericht" Kennzahlen der Woche stehen, war falsch.

Dennoch bleibt die Haupterkenntniss korrekt:
Der prozentuale Anteil positiver Tests (Positivenrate) steigt in den letzten Wochen signifikant (um 65 % in 3 Wochen!) und es gibt nicht nur aufgrund vermehrter Tests vermehrte Neu-Fälle.

Worauf beziehst Du Dich? Ich war der Meinung, das der genannte prozentuale Wert von Test zu positiven Test aussagekräftig ist?! Und der liegt seit Wochen bei 0,6-0,8% und zuletzt, wie erwähnt, bei 1,0%. Also ziemlich stabil.

NBer 07.08.2020 15:05

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1546145)
.......sie tanzt z.B. gerne stundenlang ( ohne Alkohol), das ist ihre Art der Regeneration. Könnte unter Auflagen möglich sein, Fitness Studios und Yoga Kurse sind Ja auch möglich.......

fitnessstudios und yoga kurse unter auflagen......teilnehmerbegrenzungen, abstände, regelmäßige desinfektionen usw.
tanzen in clubs wird aus meiner sicht das allerletzte sein, was wieder möglich ist....nämlich erst nach einem impfstoff. und das sage ich als ein betroffener der selbst ab und zu in clubs auflegt.

keko# 07.08.2020 15:08

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546130)
...
Da heulen die Leute, dass sie nicht in Clubs gehen können. Lachhaft. Als ob das Einschränkungen wären...

Andere heulen, wenn sie nicht ins Schwimmbad dürfen, ins Fitness-Studion, gemeinsam Rad fahren oder gar an einem Wettkampf teilnehmen können. Könnte mir vorstellen, dass dies für manche Menschen unvorstellbar ist. :Blumen:
Gestern protestierten in Stuttgart Sexarbeiter gegen strikte Corona-Auflagen in Stuttgart (Massage-Studios dürfen dagegen wieder öffnen). Kann ich mir gar nicht vorstellen.

runningmaus 07.08.2020 15:08

5 min Ruthe Video, Zukunftsvision zu Corona - und alternative Zukunft
https://youtu.be/tEWK543lOGA
:)

sabine-g 07.08.2020 15:11

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1545789)

Bei uns heißt es auch nicht HomeOffice sondern Remote Work. HomeOffice ist das Pfuiwort

Heimarbeit bzw. Homeoffice ist aber auch vom Gesetzgeber anders belegt.

Arbeitnehmer die von zu Hause aus arbeiten, bekommen vom Arbeitgeber für das Home-Office einen Vertrag. Dabei handelt es sich um eine Zusatzvereinbarung zum regulären Arbeitsvertrag. In diesem Vertrag wird geregelt, wie das Arbeitszimmer aussehen muss. Dazu gehört beispielsweise, dass der Raum abschließbar sein und die Arbeitszeit aufgezeichnet werden muss.

Daher heißt das bei vielen Unternehmen auch mobiles Arbeiten oder halt irgendwie anders damit man sich das nicht ans Bein binden muss.
Oder Arbeiten zu Hause wird entsprechend geduldet.

Körbel 07.08.2020 15:38

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1546145)
Mittlerweile findet sie, dass man die Risikofaktoren kennt und man einen verantwortungsvollen Neubeginn machen könnte.

Eben, hier in Spanien sind die Clubs auch wieder geöffnet.

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546149)
Warum sollen wir also die Clubs wieder öffnen mit dem hohen Risiko, dass ein einziger Infizierter reicht, um den ganzen Club zu verseuchen?

Ganz einfach, weil auch ein einzig Infizierter in einem schicken Nobelrestaurant das Gleiche auslösen kann.

Die Strände sind ja auch wieder voll besucht, man schaue sich nur die Strände von Sylt an, da hocken auch zig Menschen auf einem Haufen.

Schwarzfahrer 07.08.2020 15:39

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546149)
...Mittlerweile hoffe ich auf eine zweite Welle. Aber eine richtig, richtig, RICHTIG böse. So mit Neuinfektionen im mittleren bis hohen fünfstelligen Bereich. Manche Menschen müssen einfach mal so richtig auf die Fresse fallen, bis sie es lernen (und ja, ich rede da aus Erfahrung, auch ich war mal dumm und ignorant, aber zum Glück nur zu meinem eigenen Leidwesen und nicht zum Schaden vieler).

Wenn das deine Hoffnung ist - dann lass sie doch feiern. Dann wird Deine Hoffnung vielleicht erfüllt (oder möglicherweise auch nicht, aber das würde dann auch keinem Schaden).

Ich wünsche mir auch mal, daß eine Stadt oder Region auf 100 % regenerative Enrgie umstellt, ohne Rückgriff auf französische Atomkraftwerke. Entweder merken sie, daß es nicht geht, und erwachen aus dem Energiewende-Traum - oder es klappt, dann wäre es ja toll (wenn auch höchst unwahrscheinlich). Aber irgendwie macht es ja doch keiner, also bleiben die theoretischen Szenarien und Risiken weiterhin theoretisch und unbeweisbar, bei meinem wie bei Deinem Traum :Blumen: .

LidlRacer 07.08.2020 16:19

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1546150)
Worauf beziehst Du Dich? Ich war der Meinung, das der genannte prozentuale Wert von Test zu positiven Test aussagekräftig ist?! Und der liegt seit Wochen bei 0,6-0,8% und zuletzt, wie erwähnt, bei 1,0%. Also ziemlich stabil.

1,0 durch 0,6 ist ca. 1,65. Habe mit den genauen Zahlen gerechnet, aus denen diese stark gerundeten Zahlen berechnet wurden, und kam noch genauer auf eine Steigerung von 65 %. Das ist keineswegs stabil.

Bis Mitte Juni hatten wir einen stabilen Abwärtstrend bei den Neuinfektionen, nun aber einen stabilen Aufwärtstrend. Wenn wir den nicht bald brechen, haben wir wieder ein Problem ...

Schwarzfahrer 07.08.2020 16:32

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1546163)
1,0 durch 0,6 ist ca. 1,65. Habe mit den genauen Zahlen gerechnet, aus denen diese stark gerundeten Zahlen berechnet wurden, und kam noch genauer auf eine Steigerung von 65 %. Das ist keineswegs stabil.

Bis Mitte Juni hatten wir einen stabilen Abwärtstrend bei den Neuinfektionen, nun aber einen stabilen Aufwärtstrend. Wenn wir den nicht bald brechen, haben wir wieder ein Problem ...

Bei Messdatenanalyse ist es problematisch, Änderungen im sehr kleinen Bereich (also nahe am Rauschen) zu extrapolieren; da werden Effekte häufig überschätzt. Relevante Erkrankungszahlen gab es zu einer Zeit, als über 3 - 4 % positiv getestet waren; die aktuellen Änderungen über einen Monat liegen bei ca. 10 % dieses Wertes, und es ist auch kein exponentieller Zuwachs (im Gegensatz zum Frühling) erkennbar. Und es ist immer noch keine (über Zufallsschwankungen hinausgehende) Änderung der Belegung der Intensivstationen erkennbar, was sich auch deutlich vom Frühling unterscheidet (bei uns wie auch in den meisten anderen Europäischen Ländern). Natürlich muß man ein Auge auf der Entwicklung haben, aber die aktuellen Zahlen geben m.M.n. noch keinen Anlaß für große Sorge über eine schlimme zweite Welle oder gar verschärfte Einschränkungen; höchstens für gelassene Wachsamkeit.

deralexxx 07.08.2020 20:46

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546158)
Eben, hier in Spanien sind die Clubs auch wieder geöffnet.



Ganz einfach, weil auch ein einzig Infizierter in einem schicken Nobelrestaurant das Gleiche auslösen kann.

Die Strände sind ja auch wieder voll besucht, man schaue sich nur die Strände von Sylt an, da hocken auch zig Menschen auf einem Haufen.

Es ist eben ein Unterschied in der Personendichte zwischen Club und Nobelrestaurant.

Und Strände sind wiederum an der frischen Luft, da ist die Ansteckungsgefahr wieder eine andere.

Zu deinem Vergleich mit Übergewicht: Übergewicht erfüllt mindestens eines, wohl eher mehrere Kriterien einer Pandemie nicht, daher hinkt der Vergleich.

JENS-KLEVE 07.08.2020 21:10

So sehe ich das auch. Der klassische Disco Club ist ein perfekter superspreader Ort. Eine Disco, die ihrem örtlichen Ordnungsamt ein Konzept vorlegen kann mit geöffneten Türen und Fenstern, viel Quadratmeter, festen teinehmerlisten und verbotene durchmischung. Das wäre was.

Gedränge an Getränketheken inklusive anbrüllen wegen der Lautstärke wäre für mich auch unvorstellbar und das letzte was ich genehmigen würde.

Flow 07.08.2020 23:46

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546149)
Mittlerweile hoffe ich auf eine zweite Welle. Aber eine richtig, richtig, RICHTIG böse. So mit Neuinfektionen im mittleren bis hohen fünfstelligen Bereich. Manche Menschen müssen einfach mal so richtig auf die Fresse fallen, bis sie es lernen

Interessant ... :)

Wasserbüffel 08.08.2020 10:48

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546149)
Mittlerweile hoffe ich auf eine zweite Welle. Aber eine richtig, richtig, RICHTIG böse. So mit Neuinfektionen im mittleren bis hohen fünfstelligen Bereich. Manche Menschen müssen einfach mal so richtig auf die Fresse fallen, bis sie es lernen (und ja, ich rede da aus Erfahrung, auch ich war mal dumm und ignorant, aber zum Glück nur zu meinem eigenen Leidwesen und nicht zum Schaden vieler).

Und die vielen "unschuldigen" Infizierten die daraus resultieren würden, mit evtl. gesundheitlichen Folgen, sind in deinem Szenario eher zu vernachlässigen? :confused:

Körbel 08.08.2020 13:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1546159)
Wenn das deine Hoffnung ist - dann lass sie doch feiern. Dann wird Deine Hoffnung vielleicht erfüllt (oder möglicherweise auch nicht, aber das würde dann auch keinem Schaden).

+1!:Blumen:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1546163)
Wenn wir den nicht bald brechen, haben wir wieder ein Problem ...

Die Erde hat auch ein Problem, nennt sich Mensch.

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1546195)
Es ist eben ein Unterschied in der Personendichte zwischen Club und Nobelrestaurant.

Und Strände sind wiederum an der frischen Luft, da ist die Ansteckungsgefahr wieder eine andere.

Dann darf ich nur auf den "Probelauf" eines Restaurants in NRW zum Ende des lockdown hinweisen.
Da waren fast alle Gäste (waren m.W. so um die 50 Personen) infiziert.

Und hier in Spanien ist am Strand Maskenpflicht, nur beim schwimmen darf man sie abnehmen.

JENS-KLEVE 08.08.2020 14:20

Erfahrung Coronatest Urlaubsrückkehrer Hafen Travemünde
 
Erfahrung Coronatest Urlaubsrückkehrer Hafen Travemünde:

Es hörte sich toll an, freiwilliger Test im Hafen für alle Urlauber und Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden.

Wir Gurken also langsam vom Schiff runter, hatten uns vorher wie das testmobil aussieht. Weit und breit nichts zu sehen, hinter uns schon ein kleiner Stau :Cheese:

Ganz am Ende dann ein weißes Wohnmobil, ich sag meiner Frau Bescheid und die guckt auch genau, damit wir die richtige Spur nehmen. Dann kommt ein Schild

„COVID 19 Test hier“

Problem: man hätte 100m vor diesem Schild rechts einen Spurwechsel machen müssen. Ich mit 13m Gespann und dem Rückstau hinter mir habe natürlich keine Chance einfach anzuhalten. Abbiegen oder wenden geht nicht.
Nach 1km kommt eine sperrfläche und ich entscheide mich zum kreativen Parken:Cheese:

Meine Frau entscheidet, dass wir uns trotzdem testen lassen, alle hinter uns fahren weiter. Wir laufen 1km zurück. Ich riskiere ein Knöllchen. Am Wohnmobil stehen 2 Pärchen und eine 3 köpfige Familie. Die beschweren sich auch über die Beschilderung, mussten auch zurücklaufen. Immerhin ohne Gespann. Der Arzt bestätigt, dass das einzige Schild zu spät steht und alle vorbeifahren. Zum Glück bin ich also nicht doof:Lachen2: .Insgesamt lassen sich von der ganzen Fähre also 10 Leute testen:(

Nun denn, schnell getestet, tat etwas weh im Hals, feddich. Krankenkassen Karte und Personalausweis abgeben, Telefonnummer muss ich diktieren. Meine Frau hat die Corona App, also bekommt sie ein individuelles Papier mit QR Code :

Ansage vom Arzt: die App funktioniert leider bisher nicht, aber wir geben den Zettel trotzdem mit, irgendwann soll es gehen

Wir wundern uns beide, aber bekommen das Versprechen innerhalb von 24 Stunden angerufen zu werden , egal ob positiv oder negativ.

Das war übrigens am Donnerstag, seit über 44 Stunden kein Anruf :(
Die ersten 24 Stunden hatten wir auch keinerlei Kontakte, jetzt inzwischen schon.

Ich hab heute Mittag beim Hafen angerufen, die haben keine Kontaktdaten zum Testmobil . Das steht zwar dort auf ihrem Gelände, aber die wissen nicht wer das ist oder wer dafür zuständig ist.:dresche

Seit 20 Minuten hänge ich in der Warteschleife vom Lübecker Gesundheitsamt.
Update : Nach 36 Minuten aufgelegt.

Wegen dieses Links

https://www.schleswig-holstein.de/DE...cationFile&v=2

Die dort angegebene Hotline angerufen, die haben keinerlei Kontaktdaten und wissen auch nicht wer dort arbeitet. Ich soll Montag mal beim Gesundheitsamt anrufen.

Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Dann sollen sie doch direkt sagen, 12-72 Stunden Wartezeit! Am großen Andrang kann es jedenfalls nicht liegen.

keko# 08.08.2020 15:08

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546221)
...

Und hier in Spanien ist am Strand Maskenpflicht, nur beim schwimmen darf man sie abnehmen.

Die Maske scheint sich ja mittlerweile zum Allheilmittel entwickelt zu haben.

Triasven 08.08.2020 15:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1546228)
Die Maske scheint sich ja mittlerweile zum Allheilmittel entwickelt zu haben.

Na zumindest nicht in Schweden. Keine Maske, keine steigenden Infektionszahlen, so gut wie keine Toten mehr.

LidlRacer 08.08.2020 15:21

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546221)
Dann darf ich nur auf den "Probelauf" eines Restaurants in NRW zum Ende des lockdown hinweisen.
Da waren fast alle Gäste (waren m.W. so um die 50 Personen) infiziert.

Das war in Niedersachsen ("Alte Scheune" in Leer).
Und da scheint es Regelverstöße gegeben zu haben, aber ganz klare Aussagen dazu finde ich nicht.

Landkreis sucht Gründe für 18 Corona-Fälle nach Restaurantbesuch

Trimichi 08.08.2020 16:25

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1546231)
Das war in Niedersachsen ("Alte Scheune" in Leer).
Und da scheint es Regelverstöße gegeben zu haben, aber ganz klare Aussagen dazu finde ich nicht.

Landkreis sucht Gründe für 18 Corona-Fälle nach Restaurantbesuch

Immer diese Regelverstöße. MMn ist die Maskenpflicht Quatsch mit Soße.

Ich bin ja nach wie vor Corono-Leugner. Muss mich aber natürlich auch an die Regeln halten. Sorry wegen des meines Gefasels ! ;-) Es gibt allerdings Bereiche, wo Masken unbedingt Pflicht sind, vgl. video: https://www.youtube.com/watch?v=81sO...c4097kEAC9u62o , vllt entspannt das ja ein wenig, um die Worte eines Vorredners (danke an ThomasG für Vid neulich : - ) ) aufzugreifen.

Design ist wichtig bei der Maske. Diese Medic-Masken nerven! Für 4,95 EUR bekommt man schon welche in optisch ansprechendem Design. Viele Masken sind ein Fall für die Style-Police und machen vielmehr schlechte Laune, weil sie an Narkosearzt, Onkel Doktor und KH erinnern.

Wie gesagt, gibt auch modische Alternativen. Ich selbst habe im Mister & Lady Jeans Store welche gekauft (im 1. Untergeschoß).

Grüße,
:Blumen: :Blumen:

merz 08.08.2020 17:07

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1546229)
Na zumindest nicht in Schweden. Keine Maske, keine steigenden Infektionszahlen, so gut wie keine Toten mehr.

Wie erklärt sich das?

m.

ThomasG 08.08.2020 17:10

Zitat:

Zitat von Ralf L. Schlenger für das Ärzteblatt (24/2020, 12. Juni 2020
)

Die Vortestwahrscheinlichkeit


Um die wirkliche Erkrankungswahrscheinlichkeit, ausgedrückt als positiver oder negativer Vorhersagewert nach einem Test, zu beurteilen, sollten Ärzte die Vortestwahrscheinlichkeit hinzuziehen (das gilt nicht nur für COVID-19). Das geschätzte Risiko für die Erkrankung ergibt sich zum einen durch die klinische Einschätzung der betroffenen Person und ihres Umfeldes: Hatte die Kontakt mit Infizierten, kommt sie aus einem Risikogebiet? Sind ihr Alter, die Symptome und Befunde mit COVID-19 vereinbar? Bestehen Vorerkrankungen, kommen Differenzialdiagnosen infrage?

Des Weiteren ist die Prävalenz der Erkrankung in der Population relevant. Im Patientengut eines Allgemeinarztes in der Uckermark wird die Prävalenz von COVID-19 von vornherein niedriger zu schätzen sein als in einem Altersheim mit bereits einigen infizierten Bewohnern. Um den starken Einfluss der geschätzten Prävalenz auf den Vorhersagewert deutlich zu machen, seien Prävalenzen von SARS-CoV-2-Infektionen von 3 %, 20 % und 80 % gegenübergestellt: Unter 1 000 Personen würde es in diesen Fällen 30, 200 oder 800 Infizierte geben. Die Autoren im BMJ mutmaßen, das der RT-PCR-Test eine Sensitivität von 70 % und eine Spezifität von 95 % aufweist. Sars-CoV-2-Prävalenz 3 % (z. B. Hausarztpraxis): Richtig positiv getestet werden 21 von 30 infizierten Personen, falsch negativ sind damit 9 Ergebnisse. Richtig als gesund erkannt werden 921 von 970 Personen, falsch positiv bleiben 49. Der positive Vorhersagewert errechnet sich als Quotient aus der Zahl der richtig positiv Getesteten (21) und der Summe aller Personen mit positivem Testergebnis (21 + 49 = 70). Er ist mit 0,30 erschreckend gering – 70 % der als positiv getesteten Personen sind gar nicht positiv, ihnen wird aber Quarantäne verordnet. Der negative Vorhersagewert als Quotient aus der Zahl der richtig negativ Getesteten 921 und der Summe aller Personen mit negativem Testergebnis (921 + 9 = 930) ist hingegen 0,99, also sehr gut.

Prävalenz 20 % (z. B. Altenheim): Richtig positiv getestet werden 140 von 200 Personen, falsch negativ sind 60 Ergebnisse. Richtig negativ erkennt der Test 760 von 800 Personen, falsch positiv 40. Der positive Vorhersagewert (140/180) beträgt nun 0,78, die Erkrankungswahrscheinlichkeit ist also bei der angenommenen Prävalenz von 20 % 2,5 Mal höher anzusetzen als bei der niedrigen Prävalenz von 3 %. Der negative Vorhersagewert (760/820) ist 0,93. Immerhin 7 % der negativ Getesteten tragen das Virus in sich und können es verbreiten. Prävalenz 80 % (z. B. Isolierabteilung): Bei einer besonders hoch geschätzten Prävalenz von 80 % sind von 1 000 Getesteten 800 infiziert, von denen der Test 560 erkennt und 240 nicht. Richtig negativ erkannt werden 190 von 200 Personen, falsch positiv sind 10. Der positive Vorhersagewert (560/570) erreicht sichere 0,98, während der negative Vorhersagewert auf 0,44 sinkt. 56 % Prozent der negativ Getesteten tragen das Virus in sich und können es weitergeben.

Das bedeutet: In einer Population mit niedriger Prävalenz – z. B. 3 %, wie bevölkerungsweit bei COVID-19 anzunehmen – und unter der Prämisse einer niedrigen effektiven Test-Sensitivität von 70 % ist der positive Vorhersagewert äußerst schwach. Ein (falsch) positiver Test kann aber eine Quarantäne der Person zur Folge haben. Je höher die Prävalenz und damit die Vortestwahrscheinlichkeit, desto höher ist die Aussagekraft eines positiven Tests einzustufen und desto niedriger ist der negative Vorhersagewert.

Ein hoher Anteil infizierter Personen bleibt unentdeckt, wird nicht isoliert und kann andere anstecken – wenn nicht doch ein zweites Mal getestet wird. Fazit: Bei einer hohen anzunehmenden Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer SARS-CoV-2-Infektion ist ein einzelner negativer Test kein Freibrief. Ralf L. Schlenger

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/21...interpretieren

Nachtrag: @ Trimichi: Learn to fly kenne ich auch, aber anders :-P! https://www.youtube.com/watch?v=1VQ_3sBZEm0

Trimichi 08.08.2020 17:24

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1546248)
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/21...interpretieren

Nachtrag: @ Trimichi: Learn to fly kenne ich auch, aber anders :-P! https://www.youtube.com/watch?v=1VQ_3sBZEm0

Ja, das kenne ich nicht, aber so von Pink Floyd. https://www.youtube.com/watch?v=2mKDvp7MavQ hier remastered das Original. https://www.youtube.com/watch?v=nVhNCTH8pDs ; )


On-topic:
wird in den zitieren Studien auch das Merkmal Geschlecht erwähnt? Womöglich erkranken Frauen signifikant häufiger als Männer?

P.S.: sorry für of topic. Aber Pink Floyd geht vor Foo Fighters, auch hier im Forum. Oder? Daher musste ich eingreifen.

Triasven 08.08.2020 17:25

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1546247)
Wie erklärt sich das?

m.

Es gibt Medien, die führen das u.a. auf eine geringere Anzahl von Testungen zurück.

Das kann aber nicht stimmen, da es eine Trump Logik wäre (viel Tests= viele Infektionen bzw. wenige Tests= wenig Infektionen), wie wir hier im Forum schon lernen konnten.

Ich selbst weiss es nicht. Darüber hinaus ist es auch irrelevant, da nur eine Momentaufnahme zum Beginn der weltweiten Pandemie.

Was aber zumindest immernoch sehr gut funktioniert ist der „schwedische Weg“ die Bevölkerung mit so wenig wie möglich Einschränkungen solange wie möglich zu sensibilisieren.

Andere Länder (z.B. D) mit Ihrer Achterbahnfahrt aus Panik verbreiten , Schuldige definieren etc. haben es da wesentlich schwieriger.


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