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qbz 10.11.2022 20:41

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1689833)
.....
Wir sind uns wohl alle einig, dass die jetzige Witterung insgesamt gesehen ein Glücksfall für die bedrohliche Versorgungslage ist. Sogar obwohl ein Triathlet länger zum Wäschetrocknen braucht. :Lachanfall:

Man stolpert seit Wochen täglich über Pilze im Wald und im Garten gedeiht das Herbstgemüse üppig.

qbz 10.11.2022 21:14

Belgien. Streik legt öffentlichen Verkehr in Belgien lahm. Mehr als die Hälfte der Flüge wurden laut dem Brüsseler Flughafen gestrichen, 75 Prozent der Züge im Land fielen aus. Auch in anderen europäischen Ländern wird gestreikt.
Zitat:

Wegen hoher Lebenskosten haben in Belgien am Mittwoch zahlreiche Menschen ihre Arbeit niedergelegt. 75 Prozent der Züge im Land fielen aus, am Brüsseler Flughafen Zaventem wurden nach Angaben einer Sprecherin 60 Prozent der Flüge gestrichen. Der Flughafen Charleroi, der für die Fluggesellschaft Ryanair bedeutend ist, blieb geschlossen. Die größte Gewerkschaft des Landes FGTB und weitere Gewerkschaften forderten schnelle Lohnerhöhungen.

DocTom 12.11.2022 20:15

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1689839)
...Auch in anderen europäischen Ländern wird gestreikt. [/url]

Ganz Europa streikt, ganz Europa? Nein, ein winziges Land wiedersetzt sich den Streiks, Deutschland ignoriert die Preissteigerungen und zahlt lieber fleißig weiter.
(In Anlehnung an die Einleitung der Asterix Comics)


Q., meinst du, die Gewerkschaften schaffen es, dass auch in D bald mit Streiks zu rechnen ist?:Blumen:

qbz 12.11.2022 21:28

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1690019)
Ganz Europa streikt, ganz Europa? Nein, ein winziges Land wiedersetzt sich den Streiks, Deutschland ignoriert die Preissteigerungen und zahlt lieber fleißig weiter.
(In Anlehnung an die Einleitung der Asterix Comics)

Q., meinst du, die Gewerkschaften schaffen es, dass auch in D bald mit Streiks zu rechnen ist?:Blumen:

Ich denke nicht bzw. es würde mich überraschen.
Die grossen Einheitsgewerkschaften lassen es selten zu Streiks in Deutschland kommen, wenn die SPD mitregiert und erst recht nicht, wenn ein "Genosse" Bundeskanzler ist. In Krisen regierte in der Nachkriegsgeschichte DE´s oft die SPD (siehe Schröder Regierung) und sorgt für die Einbindung der Gewerkschaften. Scholz hat ja schon die konzertierte Aktion aus den 70ziger Jahren wieder ins Leben gerufen, ein Austauschgremium zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaften mit staatlicher Vermittlung, um die Tarifabsprachen zu steuern.

keko# 14.11.2022 11:01

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1690019)
Ganz Europa streikt, ganz Europa? Nein, ein winziges Land wiedersetzt sich den Streiks, Deutschland ignoriert die Preissteigerungen und zahlt lieber fleißig weiter.
(In Anlehnung an die Einleitung der Asterix Comics)

Auch in DE wird gestreikt werden. In anderen Ländern geht es den Menschen halt früher an den Geldbeutel. Die Komfortzone ist dort dünner, das ist alles. "It's the economy, stupid" ;)

MattF 14.11.2022 12:13

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1690019)
Q., meinst du, die Gewerkschaften schaffen es, dass auch in D bald mit Streiks zu rechnen ist?:Blumen:


Politische Streiks in D sind illegal und so wird der DGB (und dessen Spartengewerkschaften) dazu natürlich nicht aufrufen.

Man sollte als erste mal definieren über was man redet.

Demonstrationen sind nicht gleich Streiks und auch in dem genannten Artikel geht das wild durcheinander, bzw. in anderen Ländern sind die gesetzlichen Regelungen dazu zum Teil anders.


Mal ein Beispiel, in Deutschland könnten die Busfahrer die z.b. nach TVÖD (Tarifvertrag öffentlicher Dienst der Gemeinden und des Bundes) bezahlt wernden, nicht einfach legal nächste Woche streiken. Die Friedenspflicht de TVÖD besteht meines Wissen bis nächsten Frühjahr. Dann erst stehen neue Tarifverhandlungen an und es wird wahrscheinlich mit Warnstreiks begonnen.


Ansonsten hat ver.di z.b. zu Demonstrationen aufgerufen vor einigen Wochen:

https://www.verdi.de/themen/politik-...a-001a4a160129

Aber wie gesagt das sind Demonstrationen zu denen jeder aufrufen kann, das sind keine Streiks.

Gelbbremser 14.11.2022 12:25

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1690092)
Auch in DE wird gestreikt werden. In anderen Ländern geht es den Menschen halt früher an den Geldbeutel. Die Komfortzone ist dort dünner, das ist alles. "It's the economy, stupid" ;)

So ist es. Für legale Streiks müssen erst die Tarifverträge gekündigt sein. Streiks in öffentlichen Dienst sind ab Ende Januar möglich, da die Forderung von 10,8 % endlich mal wieder korrekt ist.

qbz 14.11.2022 13:31

Wilde Streiks in Deutschland
 
Streiks für Lohnforderungen ausserhalb der gekündigten Tarifverträge oder politische Streiks gelten in Deutschland als rechtswidrig. Sie könnten jedoch nachträglich von den Gewerkschaften übernommen und Streikgelder (Lohnanteile während des Streiks) ausbezahlt werden. .

In Deutschland haben im September 1969 sehr umfangreiche sog. wilde Streiks in der Metallindustrie stattgefunden für Lohnerhöhungen, als die Inflation auch sehr hoch war und sich die Gewerkschafen über eine sog. "Konzertierte Aktion" vom Staat einbinden liessen. Die Streiks haben damals die Gewerkschaftsmitglieder, die Basis organisiert. Allerdings gab es damals einen höheren Organisationsgrad.

In gegenwärtiger Zeit haben vor allem die Beschäftigten von Gorilla, einem Lieferdienst in Berlin, sog. wilde Streiks organisiert, weil sie einen Betriebsrat und bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen wollten. Das Arbeitsgericht Berlin erklärte die Kündigung der Streikenden für unwirksam, mit Verweis auf die Europäische Menschenrechtscharta. Die rechtliche Situation bei sog. politischen Streiks ist keineswegs so eindeutig, wie dieser Artikel von der regierungsnahen Website des BPB feststellt: "Ein-bisschen-verboten-politischer-Streik". Aber klar: Beschäftigte gehen in Deutschland bei Streiks ausserhalb von reglementierten Tarifkämpfen ein sehr, sehr hohes Risiko bis zur fristlosen Kündigung ein.

Ein Hauptproblem bei der gegenwärtigen Lohnsituation (den bisherigen Reallohnverlusten infolge der Inflation) liegt IMHO aktuell daran, dass die Gewerkschaften, als die Inflation noch niedrig war, jeweils Tarifverträge mit zu langen Laufzeiten abgeschlossen haben. Sie müssen jetzt, um Reallohnverluste zu verhindern, auch rückwirkend Erhöhungen fordern.

Die Abschlüsse in der Metallbranche und dem Öffentlichen Dienst werden sicher besonders wichtig für die Reallöhne in Deutschland, weil ihnen quasi eine Leitfunktion für weitere Sektoren zukommt. So arbeiten viele ausserhalb des Öffentlichen Dienstes mit Verträgen, wo die Bezahlung direkt "in Angleichung" an den öffentlichen Dienst vereinbart ist.

Es würde mich allerdings aus diversen Gründen überraschen, wenn es im Rahmen der Tarifverhandlungen zu Lohnstreiks in Deutschland kommt. Ich denke, die Tarifparteien einigen sich nach dem üblichen Procedere, ohne es zu Streiks, die länger als sog. Warnstreiks als Teil des Procederes andauern, kommen zu lassen.

Wer von den Foristen hat schon mal an einem mehrtätigen Streik teilgenommen? Vermutlich niemand. Ich kann mich noch erinnern.


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