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Trimichi 04.08.2020 21:21

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1545709)
Ja, genau wie bei uns. Home Office geht nicht, zu kompliziert, wird nicht genehmigt etc. und plötzlich geht es und alle reden davon, dass das auch nach Corona teilweise bleiben soll. Naja, bin jetzt seit gestern in einem neuen Job und ein bisschen irritierend ist es schon, dass ich dennoch weiterarbeite wie bisher. Immerhin konnte ich heute einige meiner neuen Kollegen über ein Web-Meeting kennenlernen.

Diese neuen Kollegen triffst Du hoffentlich auch im echten Leben? Klingt für mich eher nach lukrativem Nebenverdienst als nach Seriosität. Immerhin konnte ich internet? Immer nur wieder Internet. Du bist doch empirisch ausgebildete Sozialwissenschafterlin? Den deinen Job hätte ich wegen mangelnder Transparenz abgelehnt. Oder fehlender Fairness. Aber vielleicht irre ich mich auch und du wirst gut vergütet. Alles Gute. Und

Dir alles Gute in Deinem neuen Job!:Blumen:
M.

ThomasG 05.08.2020 05:25

Zitat:

Zitat von Monitor

#corona #tönnies
Freiheitsberaubung? Falsche Corona-Bescheide für Tönnies-Beschäftigte – MONITOR
9.276 Aufrufe
•03.08.2020

[...]

Wegen falscher Corona-Bescheide müssen Beschäftigte des Fleischunternehmens Tönnies im Kreis Gütersloh wochenlang in Quarantäne ausharren. MONITOR-Recherchen enthüllen, dass zahlreiche Musterschreiben des Kreisgesundheitsamts Hinweise auf Positivtests enthalten, die es nie gegeben hat. Auch genesene Corona-Infizierte müssen zu Unrecht in Quarantäne bleiben, obwohl sie als nicht mehr ansteckend gelten. Betroffen sind fast ausschließlich Beschäftigte aus Osteuropa, die schon seit Wochen ihre Wohnungen nicht mehr verlassen und auch keinen Besuch empfangen dürfen. Juristen sprechen von möglicher Freiheitsberaubung.

Das Video gibt den Recherchestand von Juli 2020 wieder.

Bericht: Herbert Kordes, Traian Danciu

MONITOR ist eine Produktion des WDR für die ARD.

Rein formal stimmt die Textdarstellung oben nicht zu 100 % mit dem Original überein.
Ich habe mich bemüht, so gut ich konnte, auch von der Form her für möglichst wenig Abweichungen zu sorgen.

Hier der zugehörige Beitrag:

https://www.youtube.com/watch?v=cLsGg-8gsr0 (11 min 53 s)

Bockwuchst 05.08.2020 06:38

Wir arbeiten seit Begin nder Pandemie auch sehr viel im Home Office, aber haben im Lauf der Zeit die Präsenz in der Firma wieder verstärkt. Bei uns läuft schon auch viel praktische Arbeit im Labor, da geht Home Office schlicht nicht. Ich bin meistens 2 bis 3 Tage die Woche in der Firma und den Rest eben zu Hause.

Mikala 05.08.2020 07:18

Ich arbeite auch in der chemischen Industrie und bei uns dürfen jetzt wieder nur
50 % der Büroleute im Hause sein, weil die Leute in der Produktion und im Labor nicht zu Hause bleiben können.
Ich war also keinen Tag im Homeoffice.

Zu den Lehrern möchte ich mich auch kurz äußern, weil sich Verständnis wirklich in Grenzen hält.
Es gibt keine Berufsgruppe, die einfach zu Hause bleiben wegen Vorerkrankungen.

Solange unser Pflegepersonal auf der Matte stehen muss und teilweise mit Infizierten
direkt konfrontiert werden, sehe ich nicht ein, warum ein Lehrer mit Asthma zu Hause bleiben darf, wenn er will.

In der Klinik meiner Tochter haben eine OTAs auf die Corona-Intensivstation zur Unterstützung geschickt. Da darf meine Tochter mit ihren Vorerkrankungen nicht arbeiten. Wenn aber ein Corona-Patient auf den Tisch muss, dann muss sie auch ran.

Gestern gab es einen Bericht über die Testungen am Frankfurter Flughafen. Sie haben 2500 Urlauber getestet und 1% war infiziert. Diese Tests scheinen mir sehr sinnvoll zu sein.

Duafüxin 05.08.2020 07:50

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1545709)
Ja, genau wie bei uns. Home Office geht nicht, zu kompliziert, wird nicht genehmigt etc. und plötzlich geht es und alle reden davon, dass das auch nach Corona teilweise bleiben soll. Naja, bin jetzt seit gestern in einem neuen Job und ein bisschen irritierend ist es schon, dass ich dennoch weiterarbeite wie bisher. Immerhin konnte ich heute einige meiner neuen Kollegen über ein Web-Meeting kennenlernen.

Bei uns (EGH) wurde die HO-Erlaubnis vor Corona nur nach Nasenfaktor erteilt. Die Lieblinge durften, die anderen nicht. Seit Mitte März sitze ich nun im HO. Gerade als unser BR einen Rückkehrplan erarbeitet hatte, gab es bei uns im Gebäude einen Wasserschaden und nun "müssen" wir weiter im HO arbeiten.
Ich finde es fantastisch. Meine Kollegen vermisse ich nicht. Die, mit denen ich arbeitsmäßig direkt zu tun habe sitzen eh in D'schland verteilt. Ob ich vom Büro aus mit denen telefoniere oder von zu Hause aus, ist ziemlich Wumpe. Meine Server, auf die ich remote zugreife stehen in Do, ich sitze in H. Auch hier ist es egal.
Ich würde gerne weiter zu Hause arbeiten, mal sehen wie unsere GF das sieht. Sind ja schon kleine Kontrolljunkies. Das Argument, dass es nicht funktioniert, egal ob technisch oder organisatorisch fallen ja nun nach fast 5 Monaten HO weg.

felixb 05.08.2020 08:58

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1545655)
Ich war auch wie spanky keinen einzigen Tag in HomeOffice. Einzelne durften von Mitte März bis Mitte Mai Home Office machen, aber seit dem ist HomeOffice von der Geschäftsführung gestrichen. Nur absolute Risikopatienten wie ein Kollege der letztes Jahr eine Lungenembolie hatte ist noch auf unbestimmte Zeit in HomeOffice.
Aktuell ist bei uns der Umgang in der Firma fast so, als wäre die Pandemie vorbei.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1545659)
Habt ihr nicht die technischen Voraussetzungen oder warum ist das so?
Bei uns ist seit Monaten HomeOffice quasi Vorgabe. Wenn man ins Büro will oder muss, muss man sich online einen Tag vorher anmelden, um einen Arbeitsplatz zu reservieren.

Hm, faszinierend.
Mir gehts genauso wie Hanse.
Bei uns gab es nie Homeoffice außer für größte Risikopatienten. Dabei war schon alles eingerichtet - bzw. es IST eingerichtet. Ich könnte mich von zuhause aus einloggen und arbeiten. Aber es ist nicht gewollt. Stattdessen hatten wir von Ende März bis Mitte Mai Kurzarbeit, und damit nur 50% Auslastung in den einzelnen Büros. Seit Mitte Mai läut alles wieder "normal" bis eben darauf, dass meistens auf gemeinsame Meetings in Räumen verzichtet wird und das eben über Skype & Co läuft.
Und es ist nicht so, dass man von zuhause aus nicht arbeiten könnte in meinem Sektor (Softwareentwicklung, Test davon). Außer eben die letzten vielleicht 3-5%, wo es schon praktischer ist vor Ort zu sein. Nichts, was man nicht auch mit Emulatoren & Co machen könnte.
:Gruebeln:

Bisschen habe ich aber auch den Eindruck, dass das teils auch ein Nord-Südgefälle ist. Bei uns im beschaulichen OWL hat man ja noch ganz normal bis zum 30. März oder so gearbeitet ... . Naja ab der Vorwoche hatte ich aber glücklicherweise schon Urlaub genommen.
Homeoffice war und ist auch hier immer noch offensichtlich ein extrem rotes Tuch.

JENS-KLEVE 05.08.2020 09:15

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1545741)
Zu den Lehrern möchte ich mich auch kurz äußern, weil sich Verständnis wirklich in Grenzen hält.
Es gibt keine Berufsgruppe, die einfach zu Hause bleiben wegen Vorerkrankungen.

Solange unser Pflegepersonal auf der Matte stehen muss und teilweise mit Infizierten
direkt konfrontiert werden, sehe ich nicht ein, warum ein Lehrer mit Asthma zu Hause bleiben darf, wenn er will.

.

Vorsicht, nicht Verwechseln: Du hast dann kein Verständnis für das Ministerium. Die Lehrer DURFTEN nicht unterrichten. Auch wenn man unterrichten wollte.
Eine andere Frage war wie man mit dem Unterrichtsverbot umging, Stichwort kollegiale Unterstützung und Verhaltensweisen nach Aufhebung des Unterrichtsverbots. Da gab es wie dargestellt solche und solche Fälle, wobei ich mir sicher, dass die Mehrheit sich vorbildlich verhalten hat.

Bockwuchst 05.08.2020 09:40

Ich wollte auf keinen Fall auf die Lehrer eindreschen. Die müssen eh schon oft ungerechtfertigt einstecken.
Ein sehr guter Freund von mir ist Lehrer, der hat während dem Lockdown, als kein Unterricht war, seiner Schulleiterin geholfen, Konzepte zu erarbeitern usw. Und er hat seine Schüler sehr volbildlich per Skype und Whatsapp etc. betreut, was nicht immer einfach war, weil auch von deren Seite die Einsicht oft fehlt, wenn die Eltern nicht dahinter sind. Bei den älteren wird dann häufig die Nacht durchgezockt und beim vereinbarten Skype Termin vormittags um 11 verschläft man dann. Ist natürlich vereinfacht dargestellt.
Trotzdem ist es Fakt, dass z.B. eine Pflegerin von der Sozialstation, die jeden Tag X Haushalte besucht und dort engsten Kontakt hat, sich auch nicht aussuchen kann, zuhause zu bleiben. Nur bei den Leherern sagt man "geht nicht". Hier macht man es sich als Beamter schon etwas leicht, sorry to say.

Duafüxin 05.08.2020 10:00

Zitat:

Zitat von felixb (Beitrag 1545763)

Bisschen habe ich aber auch den Eindruck, dass das teils auch ein Nord-Südgefälle ist.

Bei uns ist sogar innerhalb des Konzerns ein Gefälle. Manche OGs halten sich an Abstandsregeln (Büros nur halbbesetzt und wöchentlich wechselnd), manche sind wieder vollbesetzt als wenn nichts wäre.
Nachdem in einem Lager mehrere Corona-Fälle auftraten, wurde es geschlossen und jede OG konnte für sich Schlüsse daraus ziehen OBWOHL es konzernweite Anweisungen gibt.

Lucy89 05.08.2020 10:01

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1545712)
Diese neuen Kollegen triffst Du hoffentlich auch im echten Leben? Klingt für mich eher nach lukrativem Nebenverdienst als nach Seriosität. Immerhin konnte ich internet? Immer nur wieder Internet. Du bist doch empirisch ausgebildete Sozialwissenschafterlin? Den deinen Job hätte ich wegen mangelnder Transparenz abgelehnt. Oder fehlender Fairness. Aber vielleicht irre ich mich auch und du wirst gut vergütet. Alles Gute. Und

Dir alles Gute in Deinem neuen Job!:Blumen:
M.

Aktuell kann ich diese Kollegen nicht treffen, da der Uni-Campus weitestgehend unzugänglich ist. Es ist geplant, im September einen Tag pro Woche für jeden zu ermöglichen. Im Bildungssektor ist man sehr vorsichtig und sorgfältig in der Prävention.

Wenn du einen Job als Professorin als lukrativen Nebenverdienst bezeichnen willst, ok... ich habe dafür nicht nur ein über ein Jahr dauerndes Berufungsverfahren durchlaufen sondern auch jahrelang studiert, promoviert und geforscht (und nein, ich bin keine Sozialwissenschaftlerin, sondern Mathematikerin).
Btw ist man als Professor eh weitestgehend frei, bis auf Lehrveranstaltungen (die aktuell größtenteils online stattfinden), kann man seiner Arbeit überall nachgehen, meine Forschungspartner sitzen eh weltweit verteilt.

Aber Internet kann ich auch, ja!

hanse987 05.08.2020 10:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1545659)
Habt ihr nicht die technischen Voraussetzungen oder warum ist das so?
Bei uns ist seit Monaten HomeOffice quasi Vorgabe. Wenn man ins Büro will oder muss, muss man sich online einen Tag vorher anmelden, um einen Arbeitsplatz zu reservieren.
Das klappt eigentlich sehr gut.

Die einzigen 2 Wochen bei denen HomeOffice recht schnell genehmigt wurde waren die letzten beiden Märzwochen, aber da hatte ich Urlaub denn eigentlich wäre ich ins TS Camp nach Malle geflogen. Unser Plan in der Abteilung war nur 50% im Büro zu haben um vernünftige Abstände hin zu bekommen. Mein Antrag auf HomeOffice wurde am Donnerstag genehmigt und am Samstag auf oberster Ebene wieder gecancelt. Im April hatte ich noch Kurzarbeit aber auch nur 11%. Seit Mai läuft unsere Abteilung wieder auf 100% mit 100% Anwesenheit. Von der technischen Seite wären unsere System sicher an die Kotzgrenze gekommen aber ich glaube da gibt es viele Firmen die noch schlechter aufgestellt sind.

Bei uns heißt es auch nicht HomeOffice sondern Remote Work. HomeOffice ist das Pfuiwort und bei einigen unserer Führungskräfte herrscht immer noch die Meinung HomeOffice = Nichtstun = bezahlter Urlaub. Kommt wahrscheinlich da her, dass wir zwar mittlerweile 7500 Mitarbeiter haben, aber aus einem Handwerksbetrieb entstanden sind. Im Baugewerbe sind die modernen Arbeitswelten noch nicht angekommen, auch wenn wir sie per Marketing nach außen predigen.

Superpimpf 05.08.2020 10:17

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1545784)
manche [Büros] sind wieder vollbesetzt als wenn nichts wäre.
Nachdem in einem Lager mehrere Corona-Fälle auftraten, wurde es geschlossen und jede OG konnte für sich Schlüsse daraus ziehen OBWOHL es konzernweite Anweisungen gibt.

Dein Arbeitgeber ist sich seiner Fürsorgepflicht aber schon bewusst und das er, laut § 3 f. ArbSchG, jegliches Risiko zur Ansteckung für dich/euch minimieren muss. Wie leichtfertig viele AG das anscheinend aufs Spiel setzen ist mir ziemlich unklar.

Super-seit Mitte März im mobilen Arbeiten mit ab und an einzelnen Tagen im Büro. Aber das bringt auch nix, da sowieso keiner da ist, kann ich auch daheim arbeiten-pimpf

Duafüxin 05.08.2020 10:53

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 1545793)
Dein Arbeitgeber ist sich seiner Fürsorgepflicht aber schon bewusst und das er, laut § 3 f. ArbSchG, jegliches Risiko zur Ansteckung für dich/euch minimieren muss. Wie leichtfertig viele AG das anscheinend aufs Spiel setzen ist mir ziemlich unklar.

Super-seit Mitte März im mobilen Arbeiten mit ab und an einzelnen Tagen im Büro. Aber das bringt auch nix, da sowieso keiner da ist, kann ich auch daheim arbeiten-pimpf

Es gibt halt Abteilungsleiter bei uns, die vom Kopf her so ticken wie Hanse es beschrub.
Unser Vorgesetzter hat es begriffen.
Warum nicht konzernweit agiert wird, wenn es schon ein Konzept gibt, ist mir ein Rätsel (wie so vieles andere bei uns auch)

ThomasG 05.08.2020 14:43

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1545736)
Rein formal stimmt die Textdarstellung oben nicht zu 100 % mit dem Original überein.
Ich habe mich bemüht, so gut ich konnte, auch von der Form her für möglichst wenig Abweichungen zu sorgen.

Hier der zugehörige Beitrag:

https://www.youtube.com/watch?v=cLsGg-8gsr0 (11 min 53 s)

Nachfolgend der Beitragstext zum Lesen, sowie "weiterführende Links" und "Kommentare zum Thema":

https://www1.wdr.de/daserste/monitor...taene-100.html

Estebban 05.08.2020 14:48

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1545785)
Aktuell kann ich diese Kollegen nicht treffen, da der Uni-Campus weitestgehend unzugänglich ist. Es ist geplant, im September einen Tag pro Woche für jeden zu ermöglichen. Im Bildungssektor ist man sehr vorsichtig und sorgfältig in der Prävention.

Wenn du einen Job als Professorin als lukrativen Nebenverdienst bezeichnen willst, ok... ich habe dafür nicht nur ein über ein Jahr dauerndes Berufungsverfahren durchlaufen sondern auch jahrelang studiert, promoviert und geforscht (und nein, ich bin keine Sozialwissenschaftlerin, sondern Mathematikerin).
Btw ist man als Professor eh weitestgehend frei, bis auf Lehrveranstaltungen (die aktuell größtenteils online stattfinden), kann man seiner Arbeit überall nachgehen, meine Forschungspartner sitzen eh weltweit verteilt.

Aber Internet kann ich auch, ja!

Du musst nicht über jedes Stöckchen springen was man dir hinhält bzw es gibt absolut keinen Grund dich für irgendwas zu rechtfertigen. Auch wenns OT ist, herzlichen Glückwunsch zu der Stelle (wenn man von der 89 auf dein Alter schließt ziehe ich den Hut noch tiefer:Blumen: )

Trimichi 05.08.2020 20:54

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1545785)
Aktuell kann ich diese Kollegen nicht treffen, da der Uni-Campus weitestgehend unzugänglich ist. Es ist geplant, im September einen Tag pro Woche für jeden zu ermöglichen. Im Bildungssektor ist man sehr vorsichtig und sorgfältig in der Prävention.

Wenn du einen Job als Professorin als lukrativen Nebenverdienst bezeichnen willst, ok... ich habe dafür nicht nur ein über ein Jahr dauerndes Berufungsverfahren durchlaufen sondern auch jahrelang studiert, promoviert und geforscht (und nein, ich bin keine Sozialwissenschaftlerin, sondern Mathematikerin).
Btw ist man als Professor eh weitestgehend frei, bis auf Lehrveranstaltungen (die aktuell größtenteils online stattfinden), kann man seiner Arbeit überall nachgehen, meine Forschungspartner sitzen eh weltweit verteilt.

Aber Internet kann ich auch, ja!

Einwandfrei, mit vorzüglicher Hochachtung. Glückwunsch zu Deiner Professur. Ja, Bildung ist noch wichtiger als Bezahlung, da hast Du schon recht. Ansonsten wird man ja steinreich und es reist sich bekanntlich leichter mit leichtem Gepäck,

Wusste ich doch nicht. Was soll die Unterstellung? Hiermit erkenne ich Dir im Namen der Ethikkommission deinen neuen Job wieder ab. Wegen arglistiger Täuschung und damit unethischem Verhaltens.
































































Späßle! ... ;)


Also gut, und ein Bussi wie sich das unter Triathleten gehört. :bussi:

Gutes Gelingen Dir sowie einen schönen Abend und

Prost hier im Forum. Wir haben eine Professorin hier unter den usern.

Auf Lucy89 und für gutes Gelingen in ihrer Professur!


Cheers,
Trimichi :)

p.s.: sorry wegen off topic.

Lucy89 05.08.2020 20:59

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1545835)
Du musst nicht über jedes Stöckchen springen was man dir hinhält bzw es gibt absolut keinen Grund dich für irgendwas zu rechtfertigen. Auch wenns OT ist, herzlichen Glückwunsch zu der Stelle (wenn man von der 89 auf dein Alter schließt ziehe ich den Hut noch tiefer:Blumen: )

Danke :Blumen: Ja, ist mein Geburtsjahr. War fleißig und ein wenig Glück war auch dabei.

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1545875)
Einwandfrei, mit vorzüglicher Hochachtung. Glückwunsch zu Deiner Professur. Ja, Bildung ist noch wichtiger als Bezahlung, da hast Du schon recht. Ansonsten wird man ja steinreich und es reist sich bekanntlich leichter mit leichtem Gepäck,

Wusste ich doch nicht. Was soll die Unterstellung? Hiermit erkenne ich Dir im Namen der Ethikkommission deinen neuen Job wieder ab. Wegen arglistiger Täuschung und damit unethischem Verhaltens.

Späßle! ... ;)


Also gut, und ein Bussi wie sich das unter Triathleten gehört. :bussi:

Gutes Gelingen Dir sowie einen schönen abend und

PROST hier im Forum. Wir haben eine Professorin hier unter den usern.

Auf Lucy89 und für gutes Geleingen in ihrer Professur!


Cheers,
Trimichi :)

Danke, ich hab dir verziehen ;-)

Und in einem hast du Recht, reich werde ich so nicht, aber ich habe echt diese idealistische Vorstellung die Welt ein klein wenig besser zu machen indem ich meine Energie in die Bildung stecke :-D

gerograph 05.08.2020 21:17

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1545774)
Und er hat seine Schüler sehr volbildlich per Skype und Whatsapp etc. betreut, was nicht immer einfach war, ...

Gutes Beispiel: Hochgradig verboten (https://www.haller-kreisblatt.de/reg...tenschutz.html) ... den Kollegen in Thüringen wurde mit einem Bußgeld gedroht (https://www.sueddeutsche.de/politik/...604-99-308003).

Bei uns in NRW wurde zwei (oder 5) Tage vor den Sommerferien ein Alternative bereitgestellt - hier fehlt aber ein vernünftiger Messenger....
Ich glaube die meisten Kollegen würden gerne auf Homeoffice verzichten...und daß einige aus Homeoffice anscheinend "Coronaferien" machen ist definitiv verwerflich....

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1545774)
Trotzdem ist es Fakt, dass z.B. eine Pflegerin von der Sozialstation, die jeden Tag X Haushalte besucht und dort engsten Kontakt hat, sich auch nicht aussuchen kann, zuhause zu bleiben. Nur bei den Leherern sagt man "geht nicht".

Das man bei den Lehrern sagte "geht nicht" hat was mit der gesetzlichen Fürsorgepflicht dem Arbeitnehmer gegenüber zu tun...wie in der "freien Wirtschaft" auch. Insbesondere in der Verwaltung wollen die auf keinen Fall irgendwelche juristischen Klagen haben. Und dabei werden leider häufig die Rechte/"Bedürfnisse"* der Schüler vergessen

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1545774)
Hier macht man es sich als Beamter schon etwas leicht, sorry to say.

Nicht als Beamter !!!!!, sondern als Schulaufsicht. Hat sich ja nun in der neuen Verordnung gezeigt, welche wesentlich strikter bei den Bedingungen ist, und zusätzlich eine Amtsärztliche Einbindung erfordert...

Insgesamt ist das System völlig anders als in der "freien Wirtschaft" - die Leistungsbezogene Komponente fehlt völlig. Wer Leistung bringt, wird maximal mit "warmen Worten" belohnt....

Wie Jens-Kleve auch hoffe ich jetzt auf einen möglichst regelmäßigen Präsenzunterricht mit einem hohen Maße an Normalität - die Homeschoolinggeschichte ist insbesondere für die Schüler (aber auch für die Lehrer) nicht mehr tragbar

Flow 05.08.2020 21:39

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1545879)
Danke, ich hab dir verziehen ;-)

Ich weiß nicht, ob das so einfach geht ... :-(( ... vielleicht überlegst du's dir nochmal ?
Die Prügelknaben sind im Forum jüngst etwas knapp geworden, und der Michel funktioniert da einvernehmlicherweise recht zuverlässig ...



Ansonsten auch nochmal Gratulation zu Professur ... ! :Blumen:
Mathe was my fi-irst lo-ove ...
Mathe oft the fu-uture ...
And Mathe of the pa-ast ...



To live wi-ithout my ... gut, Schluß jetzt ... :cool: ... sorry for OT, zurück zur Pandemie ...

keko# 05.08.2020 22:36

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1545785)
...

Wenn du einen Job als Professorin als lukrativen Nebenverdienst bezeichnen willst, ok... ich habe dafür nicht nur ein über ein Jahr dauerndes Berufungsverfahren durchlaufen sondern auch jahrelang studiert, promoviert und geforscht (und nein, ich bin keine Sozialwissenschaftlerin, sondern Mathematikerin)....

Auch wenn es hier offtopic ist, gratuliere ich dir zur der Professur sehr herzlich!
Mathe ist ein Fach mit großer Zukunft. Bei uns wurden kürzlich gezielt 2 Mathematiker eingestellt (für KI).
Bei euch ist ja gerade einiges los ;-) Alles Gute! :Blumen:

Körbel 06.08.2020 00:02

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1545886)
.......... zurück zur Pandemie ...

die kein Mensch wirklich braucht.

Wobei ich eigentlich froh bin, durch diesen Mist läuft kein einziger Passagierluxusscheissdreckdampfer aus seinem Heimathafen aus.
Was der FFF-Hype nicht geschafft hat, der Virus hats gebracht.

Was mich noch auch wundert:
Deutschland, das Land mit den meisten Einwohnern in der EU, hat zahlenmässig die wenigsten Neuinfektionen pro Einwohner und das obwohl es schon seit Monaten am lockersten mit Maskenpflicht und Beschränkungen in der Bevölkerung verfährt.
;)

Flow 06.08.2020 00:14

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1545908)
Was mich noch auch wundert:
Deutschland, das Land mit den meisten Einwohnern in der EU, hat zahlenmässig die wenigsten Neuinfektionen pro Einwohner und das obwohl es schon seit Monaten am lockersten mit Maskenpflicht und Beschränkungen in der Bevölkerung verfährt.
;)

Ich meine, ich hatte es schon aufgeklärt ...
Die Spanier spucken sich beim Sprechen wie verrückt an, die Franzosen knutschen sich ständig allesamt ab, die Italiener besuchen regelmäßig die ganze Familie und essen im großen Kreise ...
Wir Deutschen sind halt von vornherein alle isolierte und distanzierte Einzelgänger ...

Karhu 06.08.2020 05:47

Vor allem die Norddeutschen ;-)

Mikala 06.08.2020 09:33

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1545770)
Vorsicht, nicht Verwechseln: Du hast dann kein Verständnis für das Ministerium. Die Lehrer DURFTEN nicht unterrichten. Auch wenn man unterrichten wollte.
Eine andere Frage war wie man mit dem Unterrichtsverbot umging, Stichwort kollegiale Unterstützung und Verhaltensweisen nach Aufhebung des Unterrichtsverbots. Da gab es wie dargestellt solche und solche Fälle, wobei ich mir sicher, dass die Mehrheit sich vorbildlich verhalten hat.

Es ist immer die Mehrheit, die sich vorbildlich verhält.
Aber danke für Deine Aussage. Hier in Hessen kam es so an, als dürften die Lehrer mit Vorerkrankungen zu Hause bleiben.
Wenn das eine Anweisung vom Ministerium ist, dann habe ich dafür kein Verständnis.
Es soll aber wohl Regelungen geben, dass die betroffenen Lehrer ihren Kollegen zu arbeiten soll.

Ich fände ja ein Teilzeitprogramm für Schülerinnen und Schüler gut.
Kleine Gruppen für den Unterricht in der Schule und dann anderen Teil zu Hause bearbeiten.
Kinder, die mehr Unterstützung benötigen, müssten dann häufiger in die Schule kommen, damit die Defizite aufgearbeitet werden können.

Ich hatte mir wirklich gewünscht, man bekäme es hin, es gutes Konzept zu erarbeiten.
Es wird sich in zwei Wochen zeigen, was möglich ist.

FinP 06.08.2020 11:52

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1545951)
Ich fände ja ein Teilzeitprogramm für Schülerinnen und Schüler gut.
Kleine Gruppen für den Unterricht in der Schule und dann anderen Teil zu Hause bearbeiten.
Kinder, die mehr Unterstützung benötigen, müssten dann häufiger in die Schule kommen, damit die Defizite aufgearbeitet werden können.

Gab es ja vor den Sommerferien in vielen Schulen:
- Halbierte Klassen kombiniert mit Fernunterricht in A/B-Wochen
- Präsenzbetreuung für Schülerinnen und Schüler mit Defiziten (Infrastruktur, Unterstützung, Haltung)

Vorwurf, den ich von anderen Eltern mitbekam:
Warum arbeiten die Lehrer nur jede zweite Woche, weil die andere Woche ist mein Kind ja zu Hause...

Ich glaube, dass die meisten Schulen versucht haben, aus der Situation das beste rauszuholen. Komischerweise meint aber 99 % der Bevölkerung es besser hinbekommen zu können. Ex post und nicht ex ante...

Voldi 06.08.2020 13:23

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1545977)
Gab es ja vor den Sommerferien in vielen Schulen:
- Halbierte Klassen kombiniert mit Fernunterricht in A/B-Wochen
- Präsenzbetreuung für Schülerinnen und Schüler mit Defiziten (Infrastruktur, Unterstützung, Haltung)
...

Genau dieses System gab es in der Klasse unserer Tochter auch (9. Klasse Gymnasium, BW) bis Mitte letzter Woche die Ferien angefangen haben.

Wobei zumindest unsere Tochter in den Heim-Wochen sehr wenig zu tun hatte. Als reiner Online Unterricht war hat sie deutlich mehr gelernt als mit dem A/B-Wochen Konzept. Zumindest hatte sie jeden Tag Aufgaben die sie erledigen und auch online einreichen musste und nahezu jeden Tag auch Unterricht über Zoom.

In den letzten Wochen mit dem A/B-Wochen Prinzip waren Unterricht und Aufgaben deutlich reduziert. Selbst in den Präsenzwochen hatte sie jeden Tag nur maximal 4 Stunden Unterricht, in den Heim Wochen gab es nahezu gar keinen Online Unterricht und auch sonst sehr wenige Aufgaben (wahrscheinlich weil die Lehrer mit der zweiten Klassenhälfte im Präsensunterricht beschäftigt waren).

Also zumindest in unserer Situation war da der reine Online Unterricht noch deutlich effektiver ... aber das mag an jeder Schule anders sein.

Lucy89 06.08.2020 13:51

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1545886)
Ich weiß nicht, ob das so einfach geht ... :-(( ... vielleicht überlegst du's dir nochmal ?
Die Prügelknaben sind im Forum jüngst etwas knapp geworden, und der Michel funktioniert da einvernehmlicherweise recht zuverlässig ...



Ansonsten auch nochmal Gratulation zu Professur ... ! :Blumen:

Danke :Blumen:

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1545897)
Auch wenn es hier offtopic ist, gratuliere ich dir zur der Professur sehr herzlich!
Mathe ist ein Fach mit großer Zukunft. Bei uns wurden kürzlich gezielt 2 Mathematiker eingestellt (für KI).
Bei euch ist ja gerade einiges los ;-) Alles Gute! :Blumen:

Danke! Ja, mit Mathe findet man eigentlich immer was. Eigentlich hat man sogar so viel Auswahl dass es einen erschlägt. Gut, dass mein Plan A (Unilaufbahn) geklappt hat :Cheese:

Um wieder on topic zu kommen- ich bin ja wirklich ein großer Befürworter von Prävention und Vorsicht, aber finde die Maskenpflicht im Unterricht eine ziemliche Zumutung. Irgendwo fehlt mir das Verhältnis- im Fitnessstudio trainieren die Leute ohne Maske, wischen kurz halbherzig die Geräte ab, that's it. Und in der Schule sollen jetzt alle den ganzen Tag mit Maske sitzen? Bei den Temperaturen? Das kann doch nicht gut gehen. Abgesehen davon, geht vieles auch schlecht (Fremdsprachenunterricht? So richtig deutlich sprechen ist ja auch nicht mehr...) Finde diese Regel nicht gut durchdacht.

Körbel 06.08.2020 13:58

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1545910)
Die Spanier spucken sich beim Sprechen wie verrückt an.........
Wir Deutschen sind halt von vornherein alle isolierte und distanzierte Einzelgänger ...

Na im Moment und das schon seit gut 14 Tagen ist hier ständig Maskenparade, also spucken ist Essig.
An den Stränden ist alles total geordnet und lange nicht so ein Auflauf wie an Nord- und Ostsee.


Na wenn ich da so die Fotos in den Kneipenviertel meiner ehemaligen Heimatsstadt mir anschaue, da sehe ich ein anderes Szenario.

Da ist nichts mit Einzelgänger und ich konnte auf meiner kurzen Stippvisite in selbiger Stadt mir schon ein Bild machen.
Handeschütteln, Küsschen gabs auch, also eigentlich alles wie vorher.

Vielleicht liegts auch daran das die Spanier wie die Wilden testen.

Schwarzfahrer 06.08.2020 15:04

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1545908)
Was mich noch auch wundert:
Deutschland, das Land mit den meisten Einwohnern in der EU, hat zahlenmässig die wenigsten Neuinfektionen pro Einwohner und das obwohl es schon seit Monaten am lockersten mit Maskenpflicht und Beschränkungen in der Bevölkerung verfährt.
;)

Was mich auch wundert: in vielen Ländern (D, F, I, E, B, ...) steigen seit ca. End Juni die täglich gemeldeten Fallzahlen. Beim ersten Anstieg im Frühling folgte mit 3 - 4 Wochen Verzögerung ein analoger Anstieg der Sterbefälle. Diesmal ist aber in allen Ländern die täglich gemeldete Zahl von Corona-Toten konstant niedrig, niedriger als je zuvor. Auch die Intensivbetten-Belegung mit Corona-Patienten ist in D nur minimal angestiegen, aber nicht um den Faktor, wie die Fallzahlen.
Was macht den Unterschied? Erkranken jetzt nur noch die "Fitten", die es gut durchstehen? Werden die Toten nicht mehr auf Corona getestet? Ist der Virus mutiert, und infektiöser, aber weniger krankmachend? Wird nur immer mehr getestet (ist wohl so), und messen wir nur noch ein "Grundrauschen", mit einem großen Anteil von Falsch-Positiven? (weitere Erklärungsversuche sind willkommen). Und vor allem: warum wird dieser doch hoffnungsvoll klingende Aspekt in den täglichen Meldungen gar nicht erwähnt? Ist Optimismus unerwünscht?

Seyan 06.08.2020 15:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1546023)
Und vor allem: warum wird dieser doch hoffnungsvoll klingende Aspekt in den täglichen Meldungen gar nicht erwähnt? Ist Optimismus unerwünscht?

Nur weil offenbar (prozentual) weniger Menschen am Corona-Virus sterben, heißt das nicht, dass deswegen alles "super" ist.

Einfach ausgedrückt: wenn ich 1000 Verkehrsunfälle habe und 100 sterben, klingt das im ersten Moment schlimmer als 10000 Verkehrsunfälle und 20 Tote. Wenn nun aber von den 10000 Verkehrsunfällen 5000 danach Invaliden sind, ist die reduzierte Totenquote maximal nett.

Es gibt doch mittlerweile wirklich genug Berichte, dass Corona eben nicht "erledigt" ist, wenn man die Infektion hinter sich hat. Oft hat man noch mit Langzeitfolgen zu rechnen.

Bockwuchst 06.08.2020 15:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1546023)
Was mich auch wundert: in vielen Ländern (D, F, I, E, B, ...) steigen seit ca. End Juni die täglich gemeldeten Fallzahlen. Beim ersten Anstieg im Frühling folgte mit 3 - 4 Wochen Verzögerung ein analoger Anstieg der Sterbefälle. Diesmal ist aber in allen Ländern die täglich gemeldete Zahl von Corona-Toten konstant niedrig, niedriger als je zuvor. Auch die Intensivbetten-Belegung mit Corona-Patienten ist in D nur minimal angestiegen, aber nicht um den Faktor, wie die Fallzahlen.
Was macht den Unterschied? Erkranken jetzt nur noch die "Fitten", die es gut durchstehen? Werden die Toten nicht mehr auf Corona getestet? Ist der Virus mutiert, und infektiöser, aber weniger krankmachend? Wird nur immer mehr getestet (ist wohl so), und messen wir nur noch ein "Grundrauschen", mit einem großen Anteil von Falsch-Positiven? (weitere Erklärungsversuche sind willkommen). Und vor allem: warum wird dieser doch hoffnungsvoll klingende Aspekt in den täglichen Meldungen gar nicht erwähnt? Ist Optimismus unerwünscht?

Überlege ich mir auch schon länger. Ich stelle noch die größere Erfahung in der Behandlung der Covid19 Kranken in den Raum. Beispielsweise wird heutzutage bei weitem nicht mehr so schnell beatmet, weil sich herausgestellt hat, dass das eher schadet als hilft.

Körbel 06.08.2020 15:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1546023)
Was mich auch wundert: in vielen Ländern (D, F, I, E, B, ...) steigen seit ca. End Juni die täglich gemeldeten Fallzahlen.

Ist Optimismus unerwünscht?

Wundert mich auch:confused: , bzw im Grunde wundert mich garnichts mehr.:Nee:

Ich bezweifle auch, das die Zahlen die wir aufgetischt bekommen der Wahrheit entsprechen.
Ich werde das zwar niemals beweisen können, aber die Zweifel haben sich bei mir verfestigt und ich bin weiss Gott nicht der Einzigste der so denkt.

Wie kann es sein, das in Spanien die Zahlen so steigen und trotzdem wird weiter Urlaubsflieger auf Urlaubsflieger ins Land gewunken?

Ich denke da wird systemathisch "Optimismus" verbreitet um die Wirstschaft aller
EU-Länder nicht noch weiter in die Knie zu zwingen.

Schwarzfahrer 06.08.2020 16:26

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546027)
Nur weil offenbar (prozentual) weniger Menschen am Corona-Virus sterben, heißt das nicht, dass deswegen alles "super" ist.

Es sterben nicht nur prozentual, sondern auch absolut weniger Leute an Corona in den zitierten Ländern (eigentlich ganz Europa), und es liegen auch weniger Leute auf der Intensivstation (bzw. der Anstieg der Intensivbelegungen ist geringer, als der Anstieg der Fallzahlen). Deswegen ist nicht alles super, aber viel besser als alles, was wir seit Monaten hatten.
Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546027)
Einfach ausgedrückt: wenn ich 1000 Verkehrsunfälle habe und 100 sterben, klingt das im ersten Moment schlimmer als 10000 Verkehrsunfälle und 20 Tote. Wenn nun aber von den 10000 Verkehrsunfällen 5000 danach Invaliden sind, ist die reduzierte Totenquote maximal nett.

Ich möchte vermuten, daß Du nicht so meinst, wie es rüberkommt: für die 5000 wäre tot besser als Invalide? Es ist unzweifelhaft eine (im Einzelfall auch mal umstrittene) Errungenschaft der modernen Medizin, daß früher Todgeweihte jetzt überleben können, wenn auch oft als Invalide. Aber es werden auch Menschen geheilt, die früher Invalide geblieben wären. Den Sinn Deines Beispiels verstehe ich in diesem Kontext auf jeden Fall nicht.
Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1546027)
Es gibt doch mittlerweile wirklich genug Berichte, dass Corona eben nicht "erledigt" ist, wenn man die Infektion hinter sich hat. Oft hat man noch mit Langzeitfolgen zu rechnen.

"Oft" ist ein vages Wort. Es gibt m.W. noch keine Zahl über den Anteil von tatsächlich bleibenden Schäden; ich kenne bisher nur Einzelfallberichte, von denen man kaum auf die Allgemeinheit schließen kann. Aber auch wenn es mehrere sind, ist das auch keine Antwort auf die Frage, was sich am statistischen Krankheitsverlauf bzw. Anteil von Toten an Infizierten geändert hat.
Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1546029)
Überlege ich mir auch schon länger. Ich stelle noch die größere Erfahung in der Behandlung der Covid19 Kranken in den Raum. Beispielsweise wird heutzutage bei weitem nicht mehr so schnell beatmet, weil sich herausgestellt hat, dass das eher schadet als hilft.

Dieser Lerneffekt sollte auf jeden Fall eine Rolle spielen - aber wohl nur bei den Intensivpatienten; deren Anteil steigt aber offenbar auch weniger, als die Fallzahlen.
Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546030)
Ich denke da wird systematisch "Optimismus" verbreitet um die Wirtschaft aller EU-Länder nicht noch weiter in die Knie zu zwingen.

Die Wirtschaft wird nicht durch Optimismus gerettet, sondern durch faktische Abschaffung von Beschränkungen. Und ich kann keine systematische Verbreitung von Optimismus erkennen (außer bei den Demos), alle amtlichen und staatlichen Stellen verbreiten eher einen diffusen Pessimismus, allein durch die Aufregung bei jeder neuen Meldung über irgendeine Häufung von Infektionen und die Überlegungen, die Lockerungen wieder Rückgängig zu machen.

JENS-KLEVE 06.08.2020 16:28

Die Dunkelziffer wird deutlich niedriger sein, darum sterben weniger bei vermeintlich gleicher Zahl der infizierten Personen.

Körbel 06.08.2020 17:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1546036)
Die Wirtschaft wird nicht durch Optimismus gerettet, sondern durch faktische Abschaffung von Beschränkungen.

Ganz Europa steht im Riesendefizit und trotzdem steht die deutsche Börse auf relativ gefestigten Beinen.
Was im Gegenzug aber den extrem hohen Goldwert mir nicht erklären kann.
Da stimmt was nicht.

Im Moment sehe ich mehr Beschränkungen als Erleichterungen.

Aber im Grunde egal, ich lebe ganz gut damit.:cool:

anlot 06.08.2020 17:34

Kann mir jemand sagen welche Aussagekraft diese Tabelle des RKI hat, in der das Verhältnis von Testungen zu Infizierten aufgeführt wird (Seite 12)?

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile


Etwas verwunderlich finde ich, dass in allen Berichten nach dem 29.07. (sofern ich das richtig gesehen habe) diese Seite fehlt.!?

Da wir von KW 26 - KW 30 durchgängig zwischen 0,6 % - 0,8 % lagen, hätte es mich schon interessiert, wie das Verhältnis nun im weiteren Verlauf liegt.

Oder sagt dieser Prozentsatz nicht aus?

Schwarzfahrer 06.08.2020 19:37

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1546047)
Oder sagt dieser Prozentsatz nicht aus?

Ich finde, es sagt schon etwas aus: von 1000 getesteten sind weniger als 10 infiziert. Je nach Spezifität des Tests liegt dies in der Größenordnung von möglichen falsch Positiven, so daß ich davon ausgehe, daß die tatsächlich Infizierten noch etwas weniger sind. Der seit Wochen konstante Anteil trotz steigender Gesamtzahlen (bei steigenden Testzahlen) spricht für mich auch für ein konstantes Geschehen, ohne eine nennenswerte Ausbreitung des Virus. Voraussetzung für solche Schlüsse ist, daß die getesteten Kohorten vergleichbar sind, also die Kriterien, nach denen die zu testenden Personen ausgewählt werden, gleich bleiben. Über die Gesamtzeit könnte sich dies schon geändert haben; trotzdem dürfte der höhere Positiv-Anteil in April schon ein gutes Indiz für die damals größere Verbreitung des Virus sein.

Wenn aber der Prozentsatz von positiven Tests weiterhin unter 1 % bleibt, sehe ich keine wirkliche zweite Welle, sondern einen stagnierenden, stationären Zustand. Das passt dann zu meiner obigen Frage, wieso sich die Zunahme der Infizierten zu keiner höheren Belegung der Intensivstationen führt.

NBer 06.08.2020 19:49

beim RKI läuft übrigens gerade eine große antikörperstudie. habe selbst teilgenommen vor einer woche. da bekommt man besuch, es wird ein corona schnelltest mit rachenabstrich gemacht, und dann blut abgenommen für den antikörpertest.
wenn ich mal hochrechne wieviel tests allein in meiner stadt gemacht werden ( genaue zahl weiß ich nicht, aber der tester meinte er ist den ganzen tag unterwegs und er ist hier ja nicht der einzige) müssen deutschlandweite -zigtausende getestet werden. das sollte einen guten überblick über die dunkelziffer geben.
in italien gab es das ja auch gerade, da überstieg die dunkelziffer die erfassten fälle um den faktor 6.

Cogi Tatum 06.08.2020 20:09

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546030)

Ich bezweifle auch, das die Zahlen die wir aufgetischt bekommen der Wahrheit entsprechen.
Ich werde das zwar niemals beweisen können, aber die Zweifel haben sich bei mir verfestigt und ich bin weiss Gott nicht der Einzigste der so denkt.

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1546045)
Ganz Europa steht im Riesendefizit und trotzdem steht die deutsche Börse auf relativ gefestigten Beinen.
Was im Gegenzug aber den extrem hohen Goldwert mir nicht erklären kann.
Da stimmt was nicht.:

Diffuses Unbehagen und nix genaues weiß man nicht.
Aber das macht ja erst eine richtige Verschwörung aus!

Soros, Merkel und Bill Gates lassen sich ja schließlich nicht von jedem entlarven der ein Video auf Youtube hochladen kann. So doof sind die dann auch nicht. Hinter denen steht der Deep State. Ganz bestimmt! Oder auch nicht. ;)

Schluß mit Ironie und danke dafür, dass Du dein Wissen mit uns teilst.

BananeToWin 06.08.2020 21:01

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1546062)
in italien gab es das ja auch gerade, da überstieg die dunkelziffer die erfassten fälle um den faktor 6.

In Stockholm gab es wohl eine Studie (ich habe ein längeres Interview einer Professorin aus Schweden geschaut), die die Proben von Blutspendern auf Antikörper und spezifische T-Zell-Antwort testeten. Das Ergebnis war, das 15% der Spender Antikörper hatten, aber 30% eine spezifische T-Zell-Antwort auf das Virus. Je nach Güte der Messungen und Tests und ungeachtet der Frage, ob es sich bei der T-Zellantwort nicht möglicherweise um Kreizreaktivität handelt, könnte man also schließen, dass die Seroprävalenz, definiert durch das Vorhandensein von Antikörpern, den tatsächlichen Grad der Durchseuchung nochmal sehr relevant unterschätzt. Dass einige nachweislich erkrankt waren aber dennoch keine nachweisebaren Antikörper haben, bestätigt diese Annahme. Damit könnte die Dunkelziffer nochmals höher liegen (Faktor 2?).


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