triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Corona Virus (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47641)

ThomasG 03.08.2020 20:04

Offtopic:

Oh Michi - mein Fachgebiet ist ja sozusagen Mathenachhilfe.
Mich hat es in den letzten Jahren oft zu den Franzosen hingezogen.
Da gibt es ein für mich sehr faszinierende Gegend so zwischen Lauterbourg und Wissembourg.
Die Franzosen erscheinen mir schon auf der einen Seite ziemlich cool und locker.
Auf der anderen Seite habe die da Ganztagsschulen und das schon lange.
Die sind glaube ich auch schon ziemlich unter Druck.
Und der muss bzw. sollte ab und zu raus.
Es gibt einen Tag im Jahr.
Da lassen die glaube ich so ein bisschen das Schweinderl raus.
Ich habe immer noch nicht herausgefunden, was es mit diesem Tag genau auf sich hat.
Sorry für das Offtopic!
Es trägt vielleicht ein bisschen zur Auflockerung bei.

https://www.youtube.com/watch?v=oGOYGPv_cO8

JENS-KLEVE 03.08.2020 20:18

In NRW gibt es neue Regeln für den Schulbetrieb:

- Testmöglichkeit für Lehrer alle 2 Wochen
- Maskenpflicht für Schüler ab der 5. klasse auch im Klassenraum
- weiterhin lüften
- normaler Stundenplan
- alte Atteste für Lehrer mit Angst werden nicht mehr akzeptiert, neue nur noch nach RKi Kriterien

Mir gefällt das :Cheese: :cool: :cool:

FinP 03.08.2020 20:24

Kohortenbildung erforderlich?

JENS-KLEVE 03.08.2020 20:28

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1545484)
Kohortenbildung erforderlich?

Neben Klassengemeinschaften sind auch wieder feste Kurse möglich. Das sehe ich etwas zwiegespalten. Für Mathe und Englischunterricht gut, für Religion und WPU unnötig.

FinP 03.08.2020 21:37

Danke.
Jahrgangsübergreifendes Zeug wie AG, Chor und Betreuung möglich?

JENS-KLEVE 03.08.2020 21:57

Betreuung und Schulsport ja, der Rest nicht. Und es müssen feste Gruppen bleiben.

ThomasG 04.08.2020 00:24

Hier in Rheinland-Pfalz waren die Schulen zwar bereits vor den Sommerferien wieder geöffnet, aber ein Großteil der Schüler, mit denen ich mich darüber unterhalten habe, war insgesamt nur wenige Stunden pro Woche in der Schule.
Die meisten Klassen wurden in zwei Hälften eingeteilt und wurden getrennt und meist auch an unterschiedlichen Tagen unterrichtet.
Üblich war an den Schulen, dass auf dem Weg in die Räume und heraus bzw. im übrigen Schulgebäude Masken gegtragen wurden.
in den Klassenräumen sollte sich jeder zuerst die Hände waschen und sich anschließend auf seinen Platz begeben.
An einer Bank (Tisch) saßen die Schüler einzel.
An ihrem Platz wurden dann die Masken abgenommen.
Da sowieso zeitlich nicht viel zusammengekommen ist pro Tag, wurde es häufig so gehandhabt, dass die Schüler in den Räumen bleiben während der Pause.
Alles in allem ist bei mir so der Eindruck entstanden, dass die Gefahr der Verbreitung von Infektionen in Schulen und durch Schüler hier insgesamt sehr gering war.
Nach den Ferien soll es nach dem, was ich weiß, eigentlich "normal" dahingehend weitergehen, dass das übliche Pensum an Unterricht von den Klassen bzw. Kursen gemeinsam absolviert werden soll.
In meinen Augen liegt dann eine stark veränderte und prinzipiell deutlich kritischere Ausgangslage vor und das Risiko dürfte sich deutlich erhöhen.
Gelüftet wurde regelmäßig.
Das ließ sich aufgrund der Wetterverhältnisse auch recht leicht machen.
Auch hier wird sich das spätestens im Herbst zum Schlechteren verändern.
Man kann ja die Schüler ja eigentlich nicht regelrecht spürbar auskühlender Zugluft aussetzern, besonders wenn diese nicht darauf vorbereitet sind, in dem sie passende Kleidung mitbringen für den Fall, dass es zieht oder ihnen kühl ist u.ä..
Ein paarmal habe ich an meine Schüler gebeten doch bitte immer etwas zum Überziehen mitzubringen, auch wenn es draußen sehr warm sein sollte und stabil gutes Wetter.
In der Nachhilfe habe ich mich sehr darum bemüht für guten Luftaustausch zu sorgen.
Routinemäßig habe ich Fenster geöffnet und Türen offen gelassen auf dem Weg zu den Räumen.
Das geschah in der Regel als erstes, wenn ich angekommen bin.
In anderen Räumen habe ich Fenster geöffnet, wenn da noch niemand war und ebenfalls die Türen offen gelassen usw. usf..
Wenn ich das zu meiner Zufriedenheit erligen konnte oder zumindest eingermaßen, wich ein wenig Anspannung von mir.
In einer Nachhilfeschule fühlte ich mich wesentlich wohler, da dort nur noch in jeweils maximal zwei (es kamen fast immer zwei letztlich) für 45 Minuten statt der sonst in größeren Gruppen üblichen 90 Minuten unterrichte wurden.
Danach kam die andere "Hälfte" des Kurses.
Es ist auch sonst so gewesen, dass sich die Kurszeit zeitlich halbiert, wenn nicht mehr als zwei Schüler da sind.
Dadurch war es nicht sehr schwierig es generell so zu halten.
Die Tische sind auseinadergerückt und es nicht so arg mühsam die Abstände einzuhalten.
Ich habe mich immer an der Tafel platziert und möglichst weit weg von den Schülern.
Außerdem bemühte ich mich darum alles, was ich schriftlich loswerden will, an die Tafel zu schreiben.
Übergabe von Heften und Büchern u.ä. habe ich versucht zu minimieren, so weit es halt gegangen ist.
Wenn die Abstände hergestellt waren, haben wir die Masken abgezogen.
Leider war das in der anderen Nachhilfeschule alles viel schwieriger.
Die Kurse waren nicht verkleinert.
Zum Glück kamen aber oft letztlich doch nur zwei Leute auf einmal zumindest im Laufe der Zeit.
Tische waren nicht getrennt und konnten zum Teil nicht getrennt werden, da sie äußerst ungünstig miteinader verbunden sind (Tischbein als Verbindung an beidem Tischen fest verschraubt).
Alles in allem hatte ich das Gefühl, da ist nur das Allernotwendigste gemacht worden und da wurde sich kaum bis gar nicht in die Lage der Nachhilfelehrer und -schüler versetzt.
Beispielsweise waren lediglich Sitzplätze für Schüler ausgewiesen (Schüler eins, zwei, drei pro Doppeltisch) gerade so, dass da wahrscheinlich 1,5 m Abstand war, wenn die Schüler sind wirklich dorthin platzieren, wo ausgemessen wurde.
An die Nachhilfelehrer wurde da nicht gedacht.
Keine Plätze sind da ausgewiesen.
Ich habe mich auch dort möglichst weit weggesetzt von den Schülern an die Tafel und nach Möglichkeit von dort aus alles geregelt (Aufgaben vorgegeben falls nötig und erläutert bzw. vorgerechnet usw. usf..).
In knapp zwei Wochen geht es weiter mit der Nachhilfe.
Der Gedanke gefällt mir gar nicht.
Ganz besonders in Bezug auf die eine Nachhilfeschule.
Ich habe versucht mit Leuten zu sprechen, die Einfluß haben (könnten) und ein bisschen an sie appelliert sich die Lage der Leute vor Ort mal klar zu machen (Schüler, Lehrer, Studioleitung).
Die Reaktion war eher ernüchternd ("Wir halten uns an alle gesetzlichen Vorgaben.").
Trotzdem hoffe ich, dass sich nach den Ferien ein wenig etwas zum Besseren ändert bzw. geändert hat.
Donnerstags in der letzten Schulwoche erfahre ich mal ewben so nebebei, dass in den Ferien die Nachhilfe weitergehen soll.
Seit 1997 arbeite ich für diese Nachhilfeschule.
Noch nie wurde in den Sommerferien da was in der Art angeboten.
Noch nie hat sich jemand dafür interessiert, wie die Nachhilfelehrer die Zeit finanziell überbrücken usw. usf..
Auf einmal soll alles anders sein.
Ich brauchte die Auszeit ganz dringend.
In der anderen Schule sind Ferienkurse schön länger üblich.
Letzten Sommer habe ich da eine Woche einen gehabt und unter normalen Umständen hätte ich das wieder so gemacht.
Ich sagte diesmal aber ab, weil ich halt wirklich sehr dringend Abstand brauchte.
Zum Glück haben wir ja noch Sommer.
Für den kommenden Herbst und Winter mache ich mir aber schon Sorgen.
Es kann sein, dass ich bei der einen Nachhilfeschule irgendwann einen Schlußstrich ziehe.
Das hängt dann auch stark davon ab wie ich mich dort fühle und das wiederum hängt sehr davon ab, wie die Bedingungen dort sind.

Angenehmen Tag allerseits!

Mikala 04.08.2020 07:34

In der verbotenen Stadt gelten ab heute wieder schärferer Regeln und ich finde es gut. Ob man Picknicken verbieten muss, weiß ich nicht, allerdings 50€ Strafe, wenn man die Maske z.B. im Bus nicht trägt, finde ich sehr gut.

Die Zahlen sind so hoch, weil eine Gruppe mit 46 Personen private Busreise unternommen hat. Zwei Teilnehmer haben wohl die Reise erkrankt angetreten ( man merkt es ja oft nicht gleich) und haben ( Stand gestern) 13 weitere Reisteilnehmer angesteckt.

Mir braucht also keiner mehr kommen, Maskenpflicht in Bussen und Bahnen wäre unnötig.

Gestern konnten man dann auch wieder schön beobachten, welche Vorurteile gegen Menschen mit Migrationshintergrund existieren.
Ich fand es sehr erschreckend.
In Frankfurt sitzen am Wochenende unzählige Menschen am Main und picknicken. In OF eher weniger.
Vor der Kleinmarkthalle wird jeden Samstag getrunken, als gäbe es die Pandemie nicht.
Aber " Die" kommen jetzt garantiert nach Frankfurt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass "Die" nicht die Käserei besucht haben und krank zurückkamen.;)

Für den Schul- und Kindergartenbetrieb finde ich es auch sehr wichtig, dass die Familien verpflichtet sind dem Gesundheitsamt mitzuteilen, wenn sie im Risikogebiet waren. Der Test ist eh Pflicht, aber man muss angeben auf welche Schule das Kind geht.

Für die Lokale in der verboten Stadt hoffe ich, es wird zu keinem Lockdown kommen.

:Huhu:

JENS-KLEVE 04.08.2020 09:48

Lehrerverbände protestieren, weil zu viele Lehrer zu den Risikogruppen gehören.

https://www.spiegel.de/panorama/gese... YDCQgO1dEMph

Reden wir da über Lehrer, die Fast ihr ganzes Leben geraucht haben oder sich sonst wenig für ihre Gesundheit interessierten? Jetzt plötzlich bei Corona drehen alle durch. Wenn man Lehrer ist, soll man unterrichten, ein Zahnarzt soll behandeln, ein LKW Fahrer fahren. Viele Berufe sind einem Infektionsrisiko ausgesetzt. Wer wirklich gesundheitlich völlig im Eimer ist durch Krebs etc. ist meistens sowieso nicht mehr in der Schule zu finden.
Man sollte Corona schon ernst nehmen, aber deswegen nicht mehr arbeiten zu wollen geht in meinen Augen nicht.

Bockwuchst 04.08.2020 10:15

Die Diskussion verstehe ich auch immer nicht ganz. Muss ein Lehrer, der sich zu einer Risiko-Gruppe zählt, also z.B. alt und dick ist und Bluthochdruck hat, unterrichten oder nicht? oder kommt es darauf an und Leute, die wirklich krank sind, können zu Hause bleiben? Weiß da jemand was?
Das soll überhaupt kein Lehrer-Bashing sein, ich weiß es wirklich nicht. Es liest sich immer so, als hätten die eine Wahl, zuhause zu bleiben. Fände ich nicht fair. Jeder andere geht auch zur Arbeit und die WIchtigkeit der Bildung für Kinder wird ja auch stets betont.

Btw mein Vater arbeitet in einer Einrichtung, in der Behinderte betreut werden (kirchlicher Träger). Da sind sehr viele Menschen, denen Konzepte wie Abstand nicht zu vermitteln sind. Mein Vater ist kurz vor der Rente und hat schon 2 Herzinfarkte hinter sich. Er wäre von sich aus gar nicht auf so eine Idee gekommen, aber sein Chef hat die ganze Zeit gedrängt, er soll zum Betriebsarzt gehen. Der Chef hätte es gern gesehen, wenn er irgendwie freigestellt worden wäre. Der Arzt meinte aber, so etwas gibt es nicht nur zur Vorbeugung.

JENS-KLEVE 04.08.2020 10:19

Die alte Regelung war:

Jede Art von Risikogruppe bekommt Unterrichtsverbot. Wer wollte hat dann Bücher sortiert oder aufgeräumt, Unterricht für Kollegen vorbereitet und deren Klassenarbeiten korrigiert. Die anderen saßen im Garten.

Neue Regelung:

Attest Nur noch nach RKi Kriterien und selbst die müssen Bei Unterrichtsverbot alternativ arbeiten.


Ich finde es super.

keko# 04.08.2020 10:57

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1545535)
Lehrerverbände protestieren, weil zu viele Lehrer zu den Risikogruppen gehören.

https://www.spiegel.de/panorama/gese... YDCQgO1dEMph

Reden wir da über Lehrer, die Fast ihr ganzes Leben geraucht haben oder sich sonst wenig für ihre Gesundheit interessierten? Jetzt plötzlich bei Corona drehen alle durch. Wenn man Lehrer ist, soll man unterrichten, ein Zahnarzt soll behandeln, ein LKW Fahrer fahren. Viele Berufe sind einem Infektionsrisiko ausgesetzt. Wer wirklich gesundheitlich völlig im Eimer ist durch Krebs etc. ist meistens sowieso nicht mehr in der Schule zu finden.
Man sollte Corona schon ernst nehmen, aber deswegen nicht mehr arbeiten zu wollen geht in meinen Augen nicht.

Beim Zahnarzt muss ich vorher gurgeln, trage meist Mundschutz und der Arzt auch. Ein LKW Fahrer ist meist alleine. Ein Lehrer wird im Winter wohl in geschlossenen Räumen stundenlang vor 20 Schülern stehen. Hätte ich keinen Bock drauf....
Eine Lehrerin sagt mir kürzlich, dass sie nicht glaubt, dass man (hier in BaWü) bis zu den Herbstferien kommt. Das ist auch meine Meinung. Die Lehrer tun mir leid.
Unser Unternehmen richtet sich längst darauf ein und plant eine langfristige HomeOffice-Regelung.

FinP 04.08.2020 11:02

Jens, das ist aus meiner Sicht ein bisschen verkürzt dargestellt.

In BW ist es so (und in anderen Ländern vermutlich ähnlich):

Lehrkräfte, die ärztlich bescheinigt, ein erhöhtes Risiko gemäß RKI haben, sind vom Präsenzunterricht freigestellt. Die müssen dann Unterricht auf alternativem Weg gewährleisten. Ob das der bequemere Weg ist, weiß ich nicht.

keko# 04.08.2020 11:07

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1545540)
Die Diskussion verstehe ich auch immer nicht ganz. Muss ein Lehrer, der sich zu einer Risiko-Gruppe zählt, also z.B. alt und dick ist und Bluthochdruck hat, unterrichten oder nicht? oder kommt es darauf an und Leute, die wirklich krank sind, können zu Hause bleiben? Weiß da jemand was?
Das soll überhaupt kein Lehrer-Bashing sein, ich weiß es wirklich nicht. Es liest sich immer so, als hätten die eine Wahl, zuhause zu bleiben. Fände ich nicht fair. Jeder andere geht auch zur Arbeit und die WIchtigkeit der Bildung für Kinder wird ja auch stets betont....

Es gibt andere Krankheiten außer Übergewicht und Bluthochdruck. Ich bekäme zweifelsfrei sofort ein Attest von meinem Hausarzt, wäre ich Lehrer.
"Jeder andere" geht auch nicht zur Arbeit. Ich bin seit Monaten daheim und viele meiner Nachbarn auch.

JENS-KLEVE 04.08.2020 12:45

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1545561)
Jens, das ist aus meiner Sicht ein bisschen verkürzt dargestellt.

In BW ist es so (und in anderen Ländern vermutlich ähnlich):

Lehrkräfte, die ärztlich bescheinigt, ein erhöhtes Risiko gemäß RKI haben, sind vom Präsenzunterricht freigestellt. Die müssen dann Unterricht auf alternativem Weg gewährleisten. Ob das der bequemere Weg ist, weiß ich nicht.

Das ist doch genau das was ich erklärt hatte. Ich durfte selber nicht unterrichten wegen Asthma und bin trotzdem zur Schule gegangen, wie die meisten anderen auch. Arbeit findet man genug, wenn man will. Es war aber möglich sich zu drücken, und das ist jetzt deutlich schwieriger.:Huhu:

FinP 04.08.2020 12:47

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1545590)
Das ist doch genau das was ich erklärt hatte. Ich durfte selber nicht unterrichten wegen Asthma und bin trotzdem zur Schule gegangen, wie die meisten anderen auch. Arbeit findet man genug, wenn man will. Es war aber möglich sich zu drücken, und das ist jetzt deutlich schwieriger.:Huhu:

Dann verstehe ich Deine Aussage noch weniger.

JENS-KLEVE 04.08.2020 12:49

Meine Aussage ist, dass ich die oben genannten neuen Regeln gut finde.:Cheese:

FinP 04.08.2020 12:51

Aber es lag doch auch bereits vorher an der Schulleitung, zu welchen Aufgaben die Lehrer herangezogen wurden.

Ist doch in jedem anderen Betrieb auch so: Wenn der Chef nicht einteilt, dann drehen einige Däumchen, manche tun so, als würden sie den Hof kehren und wieder andere suchen sich selbst was sinnvolles.

JENS-KLEVE 04.08.2020 13:10

Nein, der Chef war machtlos, wenn jemand mit Attest von Dr. Holiday kam und dann zuhause den Garten neu gestaltet hat. Jetzt ist das Attest schwieriger zu bekommen und man muss dann trotzdem Schulgebäude. :Cheese:

Momentan bin ich noch in Schweden, es ist sehr interessant, wie das hier alles gehandhabt wird. Teilweise bin ich positiv überrascht, teilweise sehe ich es auch kritisch.

BananeToWin 04.08.2020 13:17

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1545601)
Momentan bin ich noch in Schweden, es ist sehr interessant, wie das hier alles gehandhabt wird. Teilweise bin ich positiv überrascht, teilweise sehe ich es auch kritisch.


Kannst du das mal genauer ausführen? Würde mich sehr interessieren.

Helmut S 04.08.2020 13:30

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1545601)
Nein, der Chef war machtlos, wenn jemand mit Attest von Dr. Holiday kam und dann zuhause den Garten neu gestaltet hat.

Solche Kandidaten kriegen in der Wirtschaft schon längst kollegiale Krankenbesuche vom Personaler. Meist bringt er Blumen mit, die besten Wünsche der Kollegen und all sowas. Je nachdem, was der Kollege da im Garten tut hat das halt dann Konsequenzen.:Blumen:

FinP 04.08.2020 13:39

Das wiederum ist nicht ganz so einfach:

Das Attest, das Jens oben beschrieb, gab es für "Zugehörigkeit zur Risikogruppe" - da war dann Schülerkontakt untersagt. Wenn der Chef zu blöd ist, dem Kollegen dann eine angemessene Aufgabe zu geben, dann kann der in seiner Zeit ja machen, was er will. Gelungene Außenwirkung ist natürlich eine andere Sache.

Bei Krankschreibungen steht der Grund für die Krankschreibung nicht dabei. Der Beschäftigte darf dann alles machen, was der Genesung nicht abträglich ist.
Viel Spaß beim Nachweis...

Ich glaube, dass das aber viel seltener auftritt als gemeinhin kolportiert.

Helmut S 04.08.2020 13:47

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1545611)
Ich glaube, dass das aber viel seltener auftritt als gemeinhin kolportiert.

Meinst du die Dreistigkeit oder die Krankenbesuche?

Anyways ... Die direkten Vorgesetzten (meist die Meister) kennen ihre Pappenheimer. Außerdem sind die Personaler (und auch die Meister) der großen Konzerne geschult. Bei den Top Kandidaten nehmen die sogar den Betriebsrat mit. Das hilft dem Schmarotzer aber auch nix. Die Sorgen schon dafür, dass das unternehmenseigene Outplacement Center genug arbeit hat. Man muss sich von seinen Mitarbeitern nicht jede Unverschämtheit/Dreistigkeit gefallen lassen. Das sollte der Chef/Dienstherr (wie sagt man da?) der Lehrer auch nicht. :Blumen:

FinP 04.08.2020 13:57

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1545614)
Meinst du die Dreistigkeit oder die Krankenbesuche?

Beides. Vor allem aber ersteres.

Zitat:

Anyways ... Die direkten Vorgesetzten (meist die Meister) kennen ihre Pappenheimer. Außerdem sind die Personaler (und auch die Meister) der großen Konzerne geschult. Bei den Top Kandidaten nehmen die sogar den Betriebsrat mit. Das hilft dem Schmarotzer aber auch nix. Die Sorgen schon dafür, dass das unternehmenseigene Outplacement Center genug arbeit hat. Man muss sich von seinen Mitarbeitern nicht jede Unverschämtheit/Dreistigkeit gefallen lassen. Das sollte der Chef/Dienstherr (wie sagt man da?) der Lehrer auch nicht. :Blumen:
Da kann ich nicht mitreden.
Ich kenne das nur vom Hörensagen von einem Personalchef eines größeren süddeutschen Unternehmens: Die mit den bekannt hohen Krankenständen (Pappenheimer) bekommt man auch mit Abfindungen nicht raus.
Da gibt sich öffentlicher Dienst und freie Wirtschaft nicht viel.

Helmut S 04.08.2020 14:03

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1545617)
Die mit den bekannt hohen Krankenständen (Pappenheimer) bekommt man auch mit Abfindungen nicht raus.

Das stimmt. Die sitzen wie die Made im Speck und gehen sicher nicht. Man muss sie halt nur mal erwischen. Oft machen die aber keinen Fehler. Denn wenn die sonst nix wissen und können: Im Arbeitsrecht kennen sich solche Vögel bestens aus. Da wissen die alles. :Blumen:

Körbel 04.08.2020 14:20

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1545618)
Das stimmt. Die sitzen wie die Made im Speck und gehen sicher nicht. Man muss sie halt nur mal erwischen. Oft machen die aber keinen Fehler. Denn wenn die sonst nix wissen und können: Im Arbeitsrecht kennen sich solche Vögel bestens aus. Da wissen die alles. :Blumen:

Na irgendwo muss die ganze Studienzeit auch mal Früchte tragen.;)

Wobei ich habe das alles schon vor über 35 Jahren beim Bund gelernt.:cool:

ironmansub10h 04.08.2020 14:30

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1545618)
Das stimmt. Die sitzen wie die Made im Speck und gehen sicher nicht. Man muss sie halt nur mal erwischen. Oft machen die aber keinen Fehler. Denn wenn die sonst nix wissen und können: Im Arbeitsrecht kennen sich solche Vögel bestens aus. Da wissen die alles. :Blumen:

Bei uns in der Klinik gibts 100% Kräfte die sind im Schnitt 4-6 Tage krank. Immer ihre obligatorischen 2-3 Tage. Und das sind nicht mal die, die schon 25 -30 Jahre auf dem Buckel haben. Sondern die gerade Examinierten. Handhabe hast da keine, ausser offen ansprechen, das einem das auffällt. Evtl. registriert das dann der ein oder andere. Dreist ist, es gibt Leute die reduzieren extra um nicht so belastet zu werden, erhalten eben 20-30% weniger Kohle. Der oder die Andere, bleibt halt 3-4 Tage daheim.
Da braucht man sich nicht wundern.

JENS-KLEVE 04.08.2020 14:37

Zitat:

Zitat von BananeToWin (Beitrag 1545604)
Kannst du das mal genauer ausführen? Würde mich sehr interessieren.

Einkaufen ist wie in Holland: überall Hinweise auf Abstand halten. Am Boden, personalkleidung, Plakate, elektrotafeln usw. - aber kein Mundschutz.

Überall wird gelüftet. Alle Restaurants und Cafés haben fast alles nach draußen verlagert, ansonsten offene Fenster und Türen.

Wir waren aus Versehen auf einem riesigen Oldtimer Festival- überall Abstände, viel Disziplin , alles draußen. Aber: abends fegen mit Live Band und viel Alkohol auf den Terrassen. Immerhin draußen, aber ich sehe es kritisch wegen singen, sprechen, rufen, spucken...

Ansonsten alles dünn besiedelt menschenleer, keine massenaufläufe. Alle Veranstaltungen sind abgesagt, die Strände dünn besetzt, in den Orten überall Abstand.

Alle Menschen freundlich und entspannt, nicht wie bei uns gegenseitiges Fingerzeigen.

Die Zahlen sind weiterhin stabil, der Großraum Göteborg ist die einzige Problemzone momentan.

Wir sind nur draußen oder im eigenen Wohnwagen. Das Einkaufen und die Fähre sind unsere einzigen Angsträume.

Körbel 04.08.2020 15:24

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1545630)
..... - aber kein Mundschutz.

.....Das Einkaufen und die Fähre sind unsere einzigen Angsträume.

Dann tragt an solchen Orten doch einen Mundschutz, wenn ihr denn Angst habt.

Ich muss hier Maske tragen, sogar iim Ort.
Befreit ist man nur beim Sport treiben und wandern.

Selbst an einigen Stränden besteht Maskenpflicht, trotzdem steigen die Zahlen.

spanky2.0 04.08.2020 15:31

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1545535)
Lehrerverbände protestieren, weil zu viele Lehrer zu den Risikogruppen gehören....
Man sollte Corona schon ernst nehmen, aber deswegen nicht mehr arbeiten zu wollen geht in meinen Augen nicht.

Ich vermute, dass bei Lehrern auch mit reinspielt, dass jemand, der schon viele Jahre verbeamtet ist, das etwas "lockerer" sieht als jemand der in der "freien Wirtschaft" tätig ist.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1545564)
Es gibt andere Krankheiten außer Übergewicht und Bluthochdruck. Ich bekäme zweifelsfrei sofort ein Attest von meinem Hausarzt, wäre ich Lehrer.
"Jeder andere" geht auch nicht zur Arbeit. Ich bin seit Monaten daheim und viele meiner Nachbarn auch.

Die Aussage finde ich ehrlich gesagt etwas zu verallgemeinernd.
Ich war zum Beispiel die ganze Zeit keinen einzigen Tag zu hause und bin durchgängig ins Büro gefahren. Genauso wie alle anderen Kollegen in meiner Abteilung und wir haben da mit Sicherheit 2-3 Kandidaten, die zu einer der Risikogruppen gehören.
Wäre natürlich schön gewesen, wenn man sich zB Fahrtkosten und -zeit hätte sparen können. Die Möglichkeit gab und gibt es für uns leider nicht.

JENS-KLEVE 04.08.2020 15:47

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1545636)
Dann tragt an solchen Orten doch einen Mundschutz, wenn ihr denn Angst habt.

Ich muss hier Maske tragen, sogar iim Ort.
Befreit ist man nur beim Sport treiben und wandern.

Selbst an einigen Stränden besteht Maskenpflicht, trotzdem steigen die Zahlen.

Auf der Fähre ja, im Supermarkt schnell Zack Zack

JENS-KLEVE 04.08.2020 15:48

Spanky: eher eine charakterfrage als Dienstjahre. Die meisten bei uns sind sehr gewissenhaft.

keko# 04.08.2020 15:51

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1545638)
Die Aussage finde ich ehrlich gesagt etwas zu verallgemeinernd.
Ich war zum Beispiel die ganze Zeit keinen einzigen Tag zu hause und bin durchgängig ins Büro gefahren. Genauso wie alle anderen Kollegen in meiner Abteilung und wir haben da mit Sicherheit 2-3 Kandidaten, die zu einer der Risikogruppen gehören.
Wäre natürlich schön gewesen, wenn man sich zB Fahrtkosten und -zeit hätte sparen können. Die Möglichkeit gab und gibt es für uns leider nicht.

Ja, es gibt solche und solche Fälle.
Wir wurden zu HomeOffice verdonnert, was ich ja eigentlich befürworte. Auf der anderen Seite stelle ich seit Monaten einen Teil meiner Wohnung als Arbeitsplatz zur Verfügung.
Ich erinnere mich an vergangene Jahre, mit welchen Aussagen man manchmal kam, wenn ich HomeOffice machen wollte.... Geht versicherungstechnisch nicht,.... ist dein Arbeitsplatz bürotauglich?.... wir haben doch Meeetings.... :Cheese:

Körbel 04.08.2020 16:00

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1545643)
Auf der Fähre ja, im Supermarkt schnell Zack Zack

Warum tragt ihr dann keine im Supermarkt?

hanse987 04.08.2020 16:15

Ich war auch wie spanky keinen einzigen Tag in HomeOffice. Einzelne durften von Mitte März bis Mitte Mai Home Office machen, aber seit dem ist HomeOffice von der Geschäftsführung gestrichen. Nur absolute Risikopatienten wie ein Kollege der letztes Jahr eine Lungenembolie hatte ist noch auf unbestimmte Zeit in HomeOffice.

Aktuell ist bei uns der Umgang in der Firma fast so, als wäre die Pandemie vorbei.

keko# 04.08.2020 16:25

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1545655)
Ich war auch wie spanky keinen einzigen Tag in HomeOffice. Einzelne durften von Mitte März bis Mitte Mai Home Office machen, aber seit dem ist HomeOffice von der Geschäftsführung gestrichen. Nur absolute Risikopatienten wie ein Kollege der letztes Jahr eine Lungenembolie hatte ist noch auf unbestimmte Zeit in HomeOffice.

Aktuell ist bei uns der Umgang in der Firma fast so, als wäre die Pandemie vorbei.

Habt ihr nicht die technischen Voraussetzungen oder warum ist das so?
Bei uns ist seit Monaten HomeOffice quasi Vorgabe. Wenn man ins Büro will oder muss, muss man sich online einen Tag vorher anmelden, um einen Arbeitsplatz zu reservieren.
Das klappt eigentlich sehr gut.

gerograph 04.08.2020 16:30

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1545595)
Aber es lag doch auch bereits vorher an der Schulleitung, zu welchen Aufgaben die Lehrer herangezogen wurden.

Ist doch in jedem anderen Betrieb auch so: Wenn der Chef nicht einteilt, dann drehen einige Däumchen, manche tun so, als würden sie den Hof kehren und wieder andere suchen sich selbst was sinnvolles.

Das ist in Schule (leider) anders....der Chef ist nicht Chef..zumindest kein Entscheider mit ausreichend Personalbefugnis. Es gibt sogar Verordnungen und Gesetze wer was in Schule regeln und entscheiden darf. Einen großteil der Entscheider kennen weder die Schule noch das Personal dort....

Wer glaubt, ein Schulleiter leitet eine Schule, der glaubt auch ein Zitronenfalter faltet Zitronen. Ich als ehamaliger Mitarbeiter eines Software Unternehmens schlage in meinem zweiten Beruf als Lehrer immer wieder die Hände über dem Kopf zusammen...im Hinblick auf ALLE beteiligten Gruppen. Jeder Einzelne wiederum für sich betrachtet arbeitet meist sehr motiviert...wird dann aber wieder vom System gestoppt. Pragmatismus im Bildungssystem ist bei den meisten Beteiligten ein Fremdwort.

Sorry,....offtopic

BananeToWin 04.08.2020 17:11

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1545630)
Einkaufen ist wie in Holland....


Danke!!

Lucy89 04.08.2020 20:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1545645)
Ja, es gibt solche und solche Fälle.
Wir wurden zu HomeOffice verdonnert, was ich ja eigentlich befürworte. Auf der anderen Seite stelle ich seit Monaten einen Teil meiner Wohnung als Arbeitsplatz zur Verfügung.
Ich erinnere mich an vergangene Jahre, mit welchen Aussagen man manchmal kam, wenn ich HomeOffice machen wollte.... Geht versicherungstechnisch nicht,.... ist dein Arbeitsplatz bürotauglich?.... wir haben doch Meeetings.... :Cheese:

Ja, genau wie bei uns. Home Office geht nicht, zu kompliziert, wird nicht genehmigt etc. und plötzlich geht es und alle reden davon, dass das auch nach Corona teilweise bleiben soll. Naja, bin jetzt seit gestern in einem neuen Job und ein bisschen irritierend ist es schon, dass ich dennoch weiterarbeite wie bisher. Immerhin konnte ich heute einige meiner neuen Kollegen über ein Web-Meeting kennenlernen.

Schlafschaf 04.08.2020 21:17

Bei uns (chemische Industrie) gab es auch plötzlich Homeoffice für gefühlt jeden und jederzeit, jetzt wird gerade (Zumindest für mich) ziemlich überraschend wieder gut zurück gerudert. Ich befürchte da hat die Arbeitsleistung insgesamt wohl doch ziemlich gelitten. Wenn ich mir die Strava-Tagebücher mancher Kollegen anschaue wundert mich das aber nicht :Cheese:

Ich kann nur hoffen die Schulen und der Kindergarten bleiben jetzt offen, sonst wird es für viele doof. Bei mir gehts ganz gut dank Schichtarbeit und Frau mit flexibler 50% Stelle.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:03 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.