TriBlade |
29.10.2015 09:59 |
Zitat:
Zitat von FlyLive
(Beitrag 1177900)
Wie naiv von mir ! ich dachte wir sprechen über das ganz normale Leben und arbeiten in Deutschland. Ein Deutschland in dem Manager, Professoren, Ärzte und Anwälte Seite an Seite mit Bäckern, Handwerkern, Straßenkehrern und Küchenhilfen arbeiten. Jeder von jedem profitiert.
Das Du von einem Land der Superhirne träumst, die allesamt das Potenzial haben, die Welt weitreichend zu verändern, daran dachte ich nicht. Ich dachte auch nicht daran, das es Leute gibt, die nur Berufe im Gedanken haben, die mit Abitur und Universität zu erreichen sind.
Sicher ist Schule wichtig. Sprache, Rechnen, Geschichte, Geographie usw. ....alles wirklich wichtig.
Allerdings gibt es hunderte Berufe die nur zu Teilen sich auf die Schulfächer stützen. Beispiel: Was interessiert es den Bäcker, Wo Sambia liegt und welche Sprache dort gesprochen wird. Das Leben an sich ist doch die beste und effektivste Schule.
Du merkst, dein Vorwurf prallt an mir komplett ab, da ich Dich nicht als einen Menschen aus dem alltäglichen Leben sehe. Ich sehe mich sehr wohl als Bestandteil der deutschen Arbeitskultur.
Und wenn Du jetzt denkst, dem zeig ich was ein Syrer alles nicht kann, dann sollte es für Dich ab morgen nichts mehr von dem geben, was der Syrer kann.
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Ich bin mir nicht sicher ob es naiv ist von Dir, ich würde nur gern ein bißchen weiter denken.
Alles was Du schreibst ist zutreffend. Es gibt aber ein grundsätzliches Problem. Wie wählen die meisten Arbeitgeber ihre zukünftigen Arbeitskräfte aus? Sie sehen sich die Schulnoten an. Nicht weil es für jeden Beruf unbedingt notwendig ist alle möglichen Fächer in der Schule gehabt zu haben, sondern weil die Schulnoten zeigen ob jemand in der Lage ist sich Wissen anzueignen und dieses umzusetzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies bei jemandem mit guten Noten höher ist als bei einem anderen mit schlechten Noten, ist naheliegend.
Dieses System führt bereits jetzt zur Benachteiligung von Menschen aus einem sozial schwachen Umfeld (weil die häufiger auf grund der problematischen Familienumstände schlechtere Noten haben). Diese Umstände werden noch durch die Benachteiligung von Personen mit Migrationshintergrund verstärkt (Ali bekommt den Job nicht sondern eher Alexander).
Diese in Deutschland ganz alltägliche Benachteiligung werden auch alle Flüchtlinge erleben, dies führt zu einem sehr hohen Frustpotential. Dies zu verändern wird lange, sehr lange dauern, mit der steigenden Anzahl der Flüchtlinge wird sich dieses Problem verschärfen. Ich finde das weder gut noch richtig, ich sehe aber dieses Problem und ich finde es mutig oder naiv (je nach eignem Standpunkt) dieses Problem nicht zu sehen und das Konfliktpotential was sich daraus ergibt als gering zu bewerten.
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