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Ein Aspekt neben dem ideologischen - Menschen stundenlang im Wettkampf gegeneinander der gnadenlosen Natur ausgeliefert -könnte noch der der Vermarktbarkeit sein.
Darauf zu warten, dass "20" Radfahrer im Abstand von 10m endlich mit dem Radpart fertig werden, damit sich beim Laufen unter Umständen etwas Spannung entwickelt, klingt für mich nicht nach einem geilen Plan für spannende Unterhaltung oder eben auch überhaupt nicht nach - Menschen stundenlang im Wettkampf gegeneinander der gnadenlosten Natur ausgeliefert . Klingt eher nach dem neutralisierten Teil einer Grand Tour Etappe bevor es auf Sendung geht oder nach Ultra auf dem Laufband oder .... |
Zitat:
Bei der aktuellen Professionalisierung (im Sinne von immer mehr Profis) und Leistungsdichte ist es in meinen Augen unmöglich, den von dir propagierten "Ursinn" eines Einzel-TTs aufrecht zu erhalten. Entweder also die Profifelder stark limitieren und deutliche Entzerrung mit Einzelstarts* oder es ist so, wie es ist und jeder Athlet muss daraus das Beste machen. Vielleicht muss dann halt ein Kienle/Sanders/Long/Skipper mal 3-4 Races hinten reinsitzen und die 2./3. Gruppe kommt mit 30min Rückstand in T2. Im fünften Rennen werden dann aber auch schwächere Radfahrer zwangsläufig mal Tempo machen. *Man stelle sich ein Szenario vor, wo Kienle 5min vor Frodo auf Hawaii im Einzelstart startet und dann sind beide zusammen in T1 und radeln dann in einem Grüppchen. Wie gross wäre da der Aufschrei aufgrund "unfairer Startreihenfolge" ;) |
Zitat:
Die anfangs etwa 10 Mann große Spitzengruppe in Daytona um Shoeman, Luis, Brownlee (Alistair und Johnny), Angert, O'Donell, und Kanute hat sich während des gesamten Radkurses sukzessive verkleinert, während gleichzeitig die etwas schwächeren Schwimmer wie Iden, von Berg, Appleton sukzessive von hinten aufgeholt haben. Selbst die in diesem Feld sehr schwachen Schwimmer wie Hanson, Ditlev, Goodwin, Dreitz und Sanders, Long konnten sich im Verlauf der Radstrecke in Top-Ausgangspositionen (Ditlev konnte sogar im letzten drittel des Radfahrens die gesamte Spitzengruppe überholen und die Führung übernehmen) vor dem abschließenden sehr spannenden Lauf bringen , bei dem es reihenweise Krämpfe, Drama und Positionsverschiebungen gegeben hatte. Letztlich war im Ziel der beste aus der nach dem Schwimmen sich bildenden ersten Radgruppe Henri Shoeman auf Rang 7. Die Top6 sowie Rang 9 und 10 waren alles schlechtere Schwimmer, die in einem Rennverlauf wie am Sonntag in Tulsa nahezu chancenlos gewesen wären, sofern sie sich nicht zu einer renntaktik wie Jan van Berkel entschlossen hätten und geduldig in der Verfolgergruppe gewartet und gehofft hätten, dass andere starke Radfahrer sich für sie aufreiben würden und nach vorne fahren würden. Ein Rennverlauf wie in Daytona mit nahezu kollektivem Einbruch der schnellen Schwimmer wäre mit 10m-Regel wegen der damit verbundenen Vorteile der ersten Gruppe undenkbar gewesen. In Tulsa haben abgesehen von Ceccarelli alle 5 schnellen Schwimmer, die sich nach der ersten Disziplin zusammengetan haben letztlich auch T2 zusammen erreicht. Übermäßig unterhaltsam waren diese 4 Stunden beim Radfahren somit nicht wirklich, zumal auch die zwei bis drei Minuten Vorsprung auf die nachfolgende zweite Gruppe währende der zweiten Disziplin ziemlich konstant blieben. Letztlich standen mit Rang 1 und Rang 3 zwei Swim-Runner auf dem Podium und mit Jan van Berkel ein schneller Läufer auf Rang zwei, der aber wenig dazu beigetragen hatte, Farbe in die 4 Stunden lange Raddisziplin zu bringen. |
und dann folgte eine seitenweise Draftingvorteilsdiskussion hier im Forum.
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Natürlich bedeutet eine 20m-Regel nicht ein reines Zeitfahren, wie man es gelegentlich im Radsport findet (sofern die Abstände dort groß genug sind, dass es zu keinen Überholvorgängen kommt, was ja dummerweise bei Minutenabständen gelegentlich rennbeeinflussend selbst bei Weltmeisterschaften vorkommt), aber es ist ein besserer Kompromiss zwischen medialer Vermarktbarkeit (die beim Einzelstartmodus wegen der schieren Dauer eines Ironman zu kurz käme, da für Zuschauer zu langweilig) und Aufrechterhaltung einer gewissen Spannung ohne zuviel Vorhersagbarkeit des Rennverlauf. Zu Meckern und zu Diskutieren wird man immer was haben. |
20m Regel finde ich irgendwie auch langweilig. Um dort zu überholen muss man schon ein ziemlich starker Überbiker sein, wenn die Perlenkette vorne schon lang ist.
Ich bin für lange Anstiege (1.5 Std bergauf) mit Aufhebung Draftingregel bergauf. (Kann man in De wohl vergessen, aber in Österreich, Schweiz und Frankreich, Italien und Spanien ist dies möglich.) So würde auch viel Renndynamik entstehen Zitat:
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Ich fand im heutigen Interview ganz interessant, dass van Berkel gar nicht unbedingt direkt von einer Änderung der 10m Regel auf 20m begeistert wäre (im Gegensatz zu Angert), zumindest wenn ich ihn richtig verstanden habe.
Er hat dabei auch offen zugegeben, dass er als (relativ gesehen) 'schwächerer' Radfahrer und starker Läufer in einem Rennen mit geringerem Rad-Abstand natürlich profitiert. Was ich damit sagen will: Es liegt in der Natur der Sache, dass vor allem die stärkeren Radfahrer für die 20m Regel plädieren. Und das kann ich auch gut verstehen. Aber es gäbe auch wieder 'Verlierer' bei dieser Änderung, und zwar die besonders starken Läufer. Die Renntaktiken werden sich zwangsläufig verändern, bei grösseren bzw. kleineren Abstandsregeln auf dem Rad. |
Zitat:
Vorteil bei 40kmh und keinem Wind 12m hinter einem Athlet: ca. 10% (ca. 30W bei ihm) Vorteil bei 40kmh und keinem Wind am Endes einer Gruppe: ca. 30% (ca. 100W) |
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