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zappa 15.08.2016 11:07

Jetzt verwirrt Ihr mich schon mit Euren Beiträgen. Harting und die Hahners sind jetzt im selben Sack?

Harting hat eine sensationelle Wettkampfleistung abgeliefert und war ein wenig "ungelenk" in dem Danach, gemessen an den "Standards", die wer auch immer für "angemessen" hält. Er muss mit den Konsequenzen seines eigenen Verhaltens - es wird ihn wahrscheinlich marketingtechnisch ein ordentliches Stück Geld kosten - leben. Aber das war doch Wettkampfleistung par excellence, oder?

Und die Hahners liefern scheinbar (wissen wir das?) keine so gute Leistung und die vor allem ohne die "richtige" Einstellung. Dafür positionieren sich aber sehr geschickt im und für das Danach und werden damit ihr bisher gutes Marketing noch besser ein-cashen können.

Für mich sind das zwei verschiedene Verhaltensstrategien, unterschiedliche Motive, die ich beide aus der jeweiligen Perspektive ganz gut nachvollziehen kann.

Duafüxin 15.08.2016 11:10

Beim Harting ist nur Schade, dass der Robert nicht auch angetreten ist. DAS wär mal richtig spannend geworden ...

FLOW RIDER 15.08.2016 11:13

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1246815)

Man muss nicht der/die Stärkste sein, sondern auch der/die Schlauste, Abgezockteste, Geschäftstüchtigste usw... Jedenfalls wenn es ums Geldverdienen geht.

So ist das. So funktioniert unser Gesellschaft. So wird man erfolgREICH. Das ist doch absolut nicht neues. Im Sport ist es eben nicht anders als im wahren Leben.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1246822)

An der zu erzielenden Prämie wird nämlich die Wertigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung bemessen. Offensichtlich ist die Wertigkeit eines Olympiasieges in der deutschen Gesellschaft deutlich unter dem des Gewinns einer TrashTV Sendung anzusiedeln. Dies sagt viel über den Sport aus.

:Blumen:

unsere Gesellschaft

kullerich 15.08.2016 11:17

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1246822)
Zitat:

Zitat von kullerich
Beitrag anzeigen
Der Vergleich (nicht der von Captain Hook, der vom Ex-Schwimmer, der jetzt Eis verkauft...) war leider bei weitem der dümmste Beitrag zur Schwimmerdiskussion überhaupt (und das war nicht so einfach hinzukriegen bei der Qualität der Diskussion).
Man könnte z.B. damit anfangen, dass der Dschungelkönig eher nicht vor dem Olympiasieg signifikante Unterstützung durch Bereitstellung von Trainingsinfrastruktur und auch persönlichen Fördermitteln erhalten hat (und wenn man die realistisch rechnet, kommt man auch auf sechsstellige Beträge..).Man kann auch mit Unwissen glänzen.

Mit diesem Zitat sollte nicht auf die im Verhältnis sehr schlechte Prämie verweisen, sondern das System Profisport in Randsportarten (zu denen Schwimmen ja nun leider auch zählt) kritisieren.

An der zu erzielenden Prämie wird nämlich die Wertigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung bemessen. Offensichtlich ist die Wertigkeit eines Olympiasieges in der deutschen Gesellschaft deutlich unter dem des Gewinns einer TrashTV Sendung anzusiedeln. Dies sagt viel über den Sport aus.

Ich finde diese Aussage schon sehr sehr reflektiert und keineswegs dumm.

Und der Aussage schloss sich ja nun noch folgendes an:

https://www.facebook.com/deiblermark...59532794078565



Und damit spricht er weitere Probleme im olympischen internationalen Vergleich an. Zum einen die Dopingproblematik im internationalen Wettbewewerb wie auch das unzureichende Fördersystem mit anschließender Perspektivlosigkeit und vor allem das Anspruchsdenken der deutschen Bevölkerung, die durch entsprechende Berichterstattung befeuert wird.

Ich finde schon, dass man hier von einem doch sehr guten kritischen Beitrag ausgehen kann. Da Markus Deibler weiß wovon er spricht.

Danke Euch für die Hintergründe - dann kann ich meinen Vorwurf der Dummheit vom Zitaterzeuger auf die Diskussion umlenken, da ist sie weiterhin richtig... Und ich ärgere mich über mich, dass ich hier dem Vorgehen "der Medien" aufgesessen bin, die nur das zugespitzte Zitat gut genug zur Verbreitung finden.....

Meine Meinung dazu ist dann schon so, dass das deutsche Förderungswesen für die "Randsportarten" (Schwimmen, Leichtathletik,...) eigentlich in Ordnung ist. Es ermöglicht Athleten, ihre Begabung auszuleben und unterstützt sie infrastrukturell und finanziell dabei in Maßen. Nicht in Ordnung ist die "öffentliche Erwartungshaltung", die für diese Förderung und auf dem Hintergrund dieser Kontrollen dann aber bitte Erfolge erwartet, die eher DDR-vergleichbar sind - und die wohl auch heute nur mit DDR-ähnlichen Methodiken (Doping, Entfernung von kleinen Kindern von der Familie,...) erreicht werden können.

Anders formuliert: was bitte ist an einem Auftritt der deutschen Schwimmer bei Olympia schlecht, wenn mehr als die Hälfte der Athleten ihre Saisonbestzeit in Rio geschwommen ist?

noam 15.08.2016 11:26

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1246831)
Anders formuliert: was bitte ist an einem Auftritt der deutschen Schwimmer bei Olympia schlecht, wenn mehr als die Hälfte der Athleten ihre Saisonbestzeit in Rio geschwommen ist?

:Blumen:

Gutes Statement. Das spricht für Motivation und guten Trainingsaufbau. Das war früher oft anders. Imho sind neben den vorher klar benannten Medallienkandidaten (Koch und Biedermann) lediglich sehr wenige deutlich über Bestzeit geblieben, was dann vielleicht dem äußeren Druck geschuldet ist.

Das finde ich schon toll. Das war vor 4Jahren noch anders, als bei der DM zB noch reihenweise Jahresbestleistungen geschwommen worden sind, die dann in London nicht bestätigt werden konnten.

Aber unter den Schwimmern muss auch ein komischer Selbstanspruch herrschen. Ein Heinzt heult wie ein Schlosshund nach einem neuen deutschen Rekord und tollem 6. Platz bei Olympia, weil er keine Medaille erreicht hat. Anders herum würde doch nur ein Schuh daraus werden. Wenn man mit der Vorleistung eine Medaille erreicht hätte, diese aber nicht liefern konnte. Aber so?

Da läuft anscheinend sehr sehr viel falsch bei den deutschen Schwimmern, was imho Rückschlüsse auf die doch fehlende Professionalität des Umfelds zulässt.

NBer 15.08.2016 11:34

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1246827)
Jetzt verwirrt Ihr mich schon mit Euren Beiträgen. Harting und die Hahners sind jetzt im selben Sack?....

nein, das siehst du genau verkehrtherum. an der sportlichen leistung von harting gibt es nichts auszusetzen, wurde meines wissens auch nirgendwo getan. danach war er eben einfach überfordert von der situation und ist ja auch selbst schon zurückgerudert.
bei hahners ist das drumherum verständlich, weil sie sich so verkaufen und davon leben, die sportliche leistung aber diskutabel und ja, schlecht. das muss man auch einmal so sagen dürfen. einen schwimmer mit so eienr performance hätte man in stücke gerissen.

dasgehtschneller 15.08.2016 11:46

Nachdem man es entweder durch eine Medaille oder Synchronhändchenhalten zu einem gewissen Bekanntheitsgrad gebracht hat, steht es ja jedem frei dann doch noch eine lukrative Zweitkarriere als Dschungelkönig starten ;) :Lachanfall:

Aber auch da muss man erst gewinnen und braucht ein gewisses Durchhaltevermögen :cool:

ThomasG 15.08.2016 11:48

Noch ein kritischer Artikel zum Verhalten der Hahnertwins.
Ist zwar schon ein Jahr alt, aber da hat sich ja nicht großartig was geändert.
Zitat:

Zitat von Wolfgang Heinig
Beim DLV ist das Unternehmen nicht unbedingt wohlgelitten. "Es gibt teilweise eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Athleten. Und teilweise gar keine - wie in diesem Fall", sagt Bundestrainer Wolfgang Heinig. Er war einst Heimtrainer der Hahners, die Sache ging im Streit auseinander, weil Heinig Manager Dold ("Der bestimmt alles") vorwarf, es mit den PR-Maßnahmen ständig übertrieben zu haben: "Wir hatten total unterschiedliche Vorstellungen, wie man Leistungssport betreibt. Sie sind in Deutschland führend, was den Kommerz angeht. Es leiden aber die sportlichen Leistungen darunter."

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/news/spor...50924-99-03480


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