Zitat:
Zitat von Pfeffer und Salz
(Beitrag 1132788)
Aber das 'W. das halbe Land tyrannisieren kann' hat z.B. mit der Abschaffung des Beamtenstatus für eine systemrelevante wichtige Berufsgruppe mit allen Vor und Nachteilen für alle Seiten zu tun.
Es hat auch z.B. mit der Umstrukturierung (besser: Demontage) des ehemaligen staatlichen Unternehmens mit gesellschaftlichem Auftrag in einen privatwirtschaftlich organisierten und zerfledderen Bahnkonzern ala Mehdorn zu tun.
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Dass wir keine Beamtenbahn mehr haben finde ich sehr positiv, leider hat aber die Bahn immer noch immer eine viel zu dominante Position auf dem Markt, der Streik würde die Bahn als Unternehmen viel mehr treffen und sie damit zu mehr Zugeständnissen zwingen wenn es relevante Konkurrenz gäbe. Bei mir fahren pro Stunde 6 Züge in die Stadt, 4 S-Bahnen und 2 Regionalzüge, alle von der DB betrieben. Wenn es mehr konkurrierende Bahnunternehmen gäbe wäre auch der Streik schneller erledigt. Wenn sich da die Bahn nicht bewegen würde, wäre sie bald raus aus dem Geschäft.
Die Bahn erbringt heute mehr Leistung als früher mit einem Vielfachen an beamteten Beschäftigten. Da will ich nicht zurückgehen, mehr Beamte hilft da nicht weiter. Mehr Konkurrenz auf Schiene (viel Nachholbedarf) und Strasse (Fernbusse) aber sehrwohl. (Vgl. die Telekommunikationsmöglichkeiten heute vs. Bundespost.)
Zitat:
Zitat von aequitas
(Beitrag 1132790)
Trotzdem siehst du immer nur einen Schuldigen. Und woher nimmst du dir überhaupt das Recht den Streikenden ihr Recht auf Streik zu nehmen? Warum sollte es nur Herrn Weselsky um Macht gehen?
Man sollte viel öfter die irrationale Rolle der Bahn thematisieren. Hier wird vollkommen unwirtschaftlich der 1. Juli abgewartet, obwohl schon längst eine Einigung hätte erzielt werden können.
Und ja, bitte noch mehr Streiks! Viel zu oft bekomme ich zu hören, dass es "uns doch gut ginge" und "wir ja im Vornherein wissen, was wir unterschreiben" - nein! Gerade der Tarifstreit bei der Bahn zeigt doch, dass die Entwicklung nicht positiv verlaufen muss und, dass bald ein grundlegendes Recht eingeschränkt wird. Das sollte sich niemand gefallen lassen.
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ich würde auch dem Bahnvorstand kein gutes Zeugnis ausstellen in dem Konflikt, nehme aber die Person von W als Hauptquelle der Eskalation wahr, danach die Bahnspitze, als letztes die Lokführer, die ein legitimes Interesse (Gehalt, Arbeitszeit) haben, welches sie ohne W auch schon längst erreicht hätten.
Mehr Streiks brauchen weder Pendler noch Unternehmen noch GDL-Mitlgieder noch die Bahn als Unternehmen. Einzig W. und auch die Bahnvorstände benehmen sich wie im Kindergarten.
"dass die Entwicklung nicht positiv verlaufen muss"?
Ich finde die privatisierte Bahn besser als die alte Bundes-Beamtenbahn, vgl. oben, (oder meintest du was anderes?) und würde mir mehr Bahnkonkurrenz wünschen, nicht ein Zurück zu mehr beamteten Bahnern. Das ist in meinen Augen keine hoheitliche Aufgabe, die von Staatsdienern erfüllt werden müssten, im Gegensatz zu zB Polizei.
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Zitat von tandem65
(Beitrag 1132796)
Wenn die Lokführer das nicht wollten könnte Herr Weselsky lange zum Streik aufrufen, es ginge keiner hin. insofern stehen die Lokführer wohl hinter Weselsky.:Huhu:
Zum Thema Machtgehabe, für die in der GDL organisierten nicht Lokführer geht es sehr wohl um Einkommen und Arbeitsbedingungen. Hier ist es doch eher so, daß die Lokführer sich mit den anderen gewerkschaftsmitgliedern solidarisiert haben und das auch mit langem Atem gegen solchen Unterstellungen und verquere Darstellungen wie gerade hier von Dir.
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die Lokführer und Co wollen mehr Geld und weniger Arbeitszeit und dafür streiken sie, meiner Meinung nach berechtigterweise, habe ich oben auch schon gesagt. Dass W sich zudem noch machtpositionsseitig profilieren muss nehmen sie wohl eher zähneknirschend in Kauf. Nach insgesamt jetzt 9 Streiks und mehr als 3 Wochen Gesamtdauer finden die Beschäftigten das wohl auch nur noch mässig lustig.