bei neuartigen Konzepten, die althergebrachtes in Frage stellen, ist eine gewisse Vorsicht bzw. kritisches Hinterfragen sicherlich erstmal nicht falsch. Wenn plump bestimmte Produkte angepriesen werden, schalte ich meist sofort ab. Aber selbst aus einem sehr auf eine bestimmte Marke ausgerichteten Werk wie
http://www.hammernutrition.com/downl...nghandbook.pdf kann der kritische Leser viele Ideen und Anregungen rausziehen, ohne auch nur irgendein bestimmtes Produkt kaufen zu müssen. Was man dann für sich ausprobiert und in welcher Form oder sogar langfristig umsetzt, weil man damit gut zurecht kommt, steht dann auf dem nächsten Blatt.
Genauso geht es mir mit Paleo/pp oder Dr.Feil. Wenn letzterer von der Stärkung des Imunsystems spricht, von Zink und Selen, von Kokos und Weizenkeim, Ackerschachtelhalm, Ingwer, Chilli und Kurkuma, den Zeitpunkten, wann man das idealerweise zu sich nimmt etc. dann kann ich da weniger Marketing fuer seine eigenen Produkte erkennen (die ggf. auch einige der genannten Aspekte abdecken), sondern vielmehr einiges an Input, gegen den ich meine eigenen Ernährungsgewohnheiten abgleichen kann, wenn ich das denn will. Und vielleicht sogar Teile davon ausprobieren und in das eigene Konzept (sofern man eins hat bzw. haben will) einfliessen lassen. Ob ich dazu bestimmte Produkte kaufe oder mir die Inhaltsstoffe mit echten Lebensmitteln zuführe, bleibt dann jedem selbst überlassen. Wichtig ist doch das Grundverständnis.
Ich bin überzeugt, dass man ab einem bestimmten Punkt nicht mehr allein mit noch mehr Training weiterkommt, sondern dass viele kleine Dinge in Summe auch einen Unterschied machen. Durch z.B. Ackerschachtelhalm allein wirst du nicht schneller. Aber vielleicht sparst du dir ne Verletzung, weil deine Sehnen/Bänder kräftiger sind. Und durch z.B. Zink ist dein Immunsystem stärker und du bist nicht erkältet und kannst trainieren. Etc. Wenn du dann auch noch bei weiteren Themen wie Art des Trainings, bei Materialfragen etc. richtige Entscheidungen triffst, kommt in Summe nicht nur ein MOPs, sonder vielleicht sogar ein LOPs heraus. Auf jeden Fall eher, als wenn man ohne Konzept durch die Gegend rennt.
Mir geben da Leute wie Dr.Feil, pinkpoison, Prinzhausen, Steve Born (hammer) zum Thema Ernährung hochinteressante Anregungen, so dass ich entweder ihre Empfehlungen ausprobiere und ggf. übernehme, oder sie bewußt nicht umsetze. Teilweise widersprechen sie sich ja auch. Weiter kommt man glaube ich am ehesten, wenn man sich inhaltlich mit den Themen auseinander setzt und für sich selbst überprüft, mit welchen Ansätzen man was anfangen kann, als dass man etwas pauschal ablehnt und ggf. unbedacht irgendwas macht. (Was für Spass am Sport und den Finishergedanken ja auch ok sein kann.) Aber Ernährung ist im ambitionierten Ausdauersport meiner Meinung nach ein Schlüsselthema, garantiert im Wettkampf, aber wenn da, dann garantiert auch im Training. Wer sich da gar keine Gedanken macht, verschenkt Zeit, sei es in der Regeneration oder im Wettkampf.
Just my two cents
Tridinski