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tridinski 08.11.2023 11:17

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1728614)
Insgesamt kommen wir mit 4 Fahrzeuge auf ca. 12.000km pro Jahr. Bei mir geht es nur über den Geldbeutel

Der Geldbeutel scheint ziemlich groß zu sein, allein was du bei 4 Karren an Wertverlust hast selbst wenn die nur rumstehen (vielmehr ist 12.000 p.a. vereilt auf 4 ja nicht)

Meik 08.11.2023 11:33

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1728605)
ich sehe in meinem Bekanntenkreis einige die ihre Familienkutschen aufgegeben haben und nur noch einen elektrischen Kleinwagen haben, Fiat500 zB.

Sowas großes? Ich hab als Zweitwagen seit 3 Jahren einen Renault Twizy. Nie wieder Parkplatzsuche, irgendwo parkt immer ein SUV so kacke dass ich dazwischen passe, ein normales Auto aber nicht. :cool:

Ansonsten hab ich halt noch meinen Firmenwagen, den nutze ich Privat aber nur noch für längere Strecken. Wenn man sich mal umgewöhnt hat, der kleine E-Flitzer ist für die ganzen kurzen Strecken einfach praktischer und dank wenig Parkplatzproblemen meist auch schneller.

Kleines Auto plus wenn nötig mal Carsharing ist theoretisch eine gute Idee, praktisch leider nicht. Wo hat's die Carsharing-Angebote? Klar, in den größeren Städten wo viele Leute im Alltag oft kein Auto brauchen. Auf der Land oder in Kleinstädten? Fast kein Angebot. Also ist das leider für den Pendler meist keine Option.

Vor meiner Haustür darf gerne Tempo 50 bleiben, ich hätte da lieber eine Radarfalle . ;)

trithos 08.11.2023 12:05

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1728439)
... Es ist zügige Mobilität Grundvoraussetzung in unserem Leben ...

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1728423)
... Ich will einfach mal zügig mit dem Auto oder Motorrad irgendwo hinkommen ... :Blumen:

Wenn man ZÜGIG vorankommen will - warum nimmt man dann nicht den ZUG? :Cheese:

MattF 08.11.2023 12:13

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1728605)
ich sehe in meinem Bekanntenkreis einige die ihre Familienkutschen aufgegeben haben und nur noch einen elektrischen Kleinwagen haben, Fiat500 zB


Es ist halt so, dass eigene Beobachtung in der Bubble, nicht die Gesamtsicht zeigt.

Die Wahrheit ist es gibt immer und immer mehr Autos in Deutschland. Da muss man sich einfach die Statistik ansehen.

Wir sind 4 Erwachsene in der Familie und haben 1 Auto, das nur ich fahre, weil meine Söhne keinen Führerschein machen wollen oder zu faul sind und meine Frau seit Jahrzehnten nicht mehr fährt :Cheese:

Ganz offensichtlich fallen wir aber komplett aus der Norm.

Wenn ich mir die Nachbarn anschaue hat jeder Erwachsene min. 1 Auto und wenn die Kinder 18 sind, wachsen die geparkten Autos immer weiter an.

sybenwurz 08.11.2023 12:13

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1728624)

Kleines Auto plus wenn nötig mal Carsharing ist theoretisch eine gute Idee, praktisch leider nicht. Wo hat's die Carsharing-Angebote? Klar, in den größeren Städten wo viele Leute im Alltag oft kein Auto brauchen. Auf der Land oder in Kleinstädten? Fast kein Angebot. )

Die richten ihr Angebot halt auch am Bedarf aus.
5x/Woche Pendeln mit ner Karre vom Carsharing?
Eher nicht.

keko# 08.11.2023 12:45

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1728618)
Der Geldbeutel scheint ziemlich groß zu sein, allein was du bei 4 Karren an Wertverlust hast selbst wenn die nur rumstehen (vielmehr ist 12.000 p.a. vereilt auf 4 ja nicht)

Das teuerste Fahrzeug, dass ich mir bisher gekauft habe, war 2014 mein Tiguan für 12.000€. Der hat mittlerweile über 200.000km. Die Fahrzeuge gehen halt nicht kaputt, deshalb behalte ich sie einfach.
Mein Nachbar hat sich für 65.000 einen Tesla zugelegt und auch noch finanziert. So viel Geld habe ich in 40 Jahren nicht für meine gesamten Fahrzeuge ausgegeben.

hanse987 08.11.2023 12:49

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1728611)

Ist ein doofer Vergleich, denn was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Gutes WLAN hat man mit einem Tag Arbeit und einem 3stelligen Betrag.

Ein Auto brauche ich täglich, denn sonst kommt Ende des Monats kein Geld auf Konto.

Meik 08.11.2023 13:09

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1728629)
Wenn man ZÜGIG vorankommen will - warum nimmt man dann nicht den ZUG? :Cheese:

Zug? Welchen Zug? :Gruebeln:

Zügig geht in der Fläche leider ausschließlich mit individueller Mobililtät. Je nach Strecke bei mir halt zu Fuß, Rad oder Auto. Der nächste Bahnhof ist 8km weg, da fährt jede Stunde mal ein Zug nur in eine Richtung. Was soll ich damit? Mal ganz abgesehen davon dass der gefühlt häufiger ausfällt als fährt.

Carsharing und Pendeln ist ja genau anders herum gedacht. Zum Pendeln hat man irgendwas kompaktes das 1 Person zur Arbeit bringt. Und für 3mal im Jahr mit der ganzen Familie in den Urlaub dann die Carsharing-Familienkutsche.

Gutes WLAN hat man leider nicht für einen Tag Arbeit und 3stelligen Betrag. Gutes WLAN setzt erstmal schnellen Anschluss vorraus, daran hapert es in weiten Teilen Deutschlands noch gewaltig. Ich hab derzeit allein Unitiymedia/Vodafone per Kabel die überhaupt halbwegs zügig anbieten. In den Abendstunden reicht das oft nichtmal für ein HD-Video auf youtube. Da nutzt das beste WLAN nichts wenn aus der Leitung nichts kommt.

MattF 08.11.2023 13:23

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1728611)

Du hast ein Wort vergessen. Die Überschrift des Artikels lautet:

WLAN ist vielen Deutschen wichtiger als ihr Auto

Vielen sind dabei 39%, d.h. der Mehrheit ist das Auto wichtiger.

Klugschnacker 28.01.2025 15:13

Gewerkschaft der Polizei fordert Tempo 30 in Städten
[…] Mehr als 1.000 Städte und Landkreise mit insgesamt mehr als 40 Millionen Bewohnern fordern mehr Tempo 30, wo es für die Sicherheit, für weniger Lärm und Abgase sinnvoll ist.
(Westdeutscher Rundfunk)

MattF 28.01.2025 15:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770741)
Gewerkschaft der Polizei fordert Tempo 30 in Städten
[…] Mehr als 1.000 Städte und Landkreise mit insgesamt mehr als 40 Millionen Bewohnern fordern mehr Tempo 30, wo es für die Sicherheit, für weniger Lärm und Abgase sinnvoll ist.
(Westdeutscher Rundfunk)


Viele Städte und Verbände haben sich der Vison Zero angeschlossen.

Es ist möglich, dass auch größere Städte ohne Verkehrstote auskommen.
Jeder Tote Verkehrsteilnehmer ist einer zu viel.

Ein wichtiger Schritt ist die Reduzierung bzw. auch Anpassung der Geschwindigkeiten, an die schächeren Verkehrsteilnehmer.

https://www.dvr.de/ueber-uns/vision-zero


Edit: Noch ein interessanter Artikel

https://www.derstandard.at/story/300...wE-WAqAZV3FSPw

Tempo 30 funktioniert – wie Graz seit mehr als 30 Jahren beweist

Seit den frühen 1990er-Jahren gilt in Graz Tempo 30 auf Nebenfahrbahnen. Anfangs war der Widerstand groß, heute ist es die Anzahl der Nachahmer

Detlev 28.01.2025 15:46

Tempo 30 in der ganzen Stadt, was wäre das schön

Schwarzfahrer 28.01.2025 15:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770741)
Gewerkschaft der Polizei fordert Tempo 30 in Städten
[…] Mehr als 1.000 Städte und Landkreise mit insgesamt mehr als 40 Millionen Bewohnern fordern mehr Tempo 30, wo es für die Sicherheit, für weniger Lärm und Abgase sinnvoll ist.
(Westdeutscher Rundfunk)

Kann ich nachvollziehen, der Ansatz der GdP kling plausibel. An den Gegenargumenten sehe ich vor allem das Ausweichen in Wohngebiete als wahrscheinlich an (ich erlebe das gerade bei uns, die Ortsmitte bekam Tempo 20, da sind die an sich recht engen Parallelstraßen mit Tempo 30 auch gut (vor allem weil in der Ortsmitte ein fester Blitzer steht, anderswo nur gelegentlich). Es verteilt halt das Risiko gleichmäßiger über die Stadt.

Solange es kreuzungsarme Hauptstraßen nicht auch trifft, ist der Einfluß auf das Vorankommen auch überschaubar (wenn man tatsächlich alle paar 100 m eine Kreuzung oder eine Ampel hat, ist es egal, bei > 2 km gerader, evtl. mehrspuriger Durchgangsstraße ohne Kreuzungen und wenig Fußverkehr ist Tempo 30 eher eine Zumutung.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1770746)
Viele Städte und Verbände haben sich der Vison Zero angeschlossen.

Es ist möglich, dass auch größere Städte ohne Verkehrstote auskommen.

Das halte ich für unrealistisch (wie auch Zero Covid seinerzeit), bzw. der Preis dafür dürfte m.M.n. zu hoch sein. Leben heißt auch immer Fehler machen, diese 100 % auszuschließen heißt das Leben selbst zu erdrücken, zu sehr einzuschränken, finde ich. Klingt wie die sich stetig steigernden Sicherheitsvorkehrungen in unserer Firma, wegen derer inzwischen schon minimale Risiken effektive Arbeit z.T. um Wochen verzögern können, weil keinem die Eigenverantwortung für sein Handeln zugetraut wird.

MattF 28.01.2025 16:24

Da müssen 1200 Städte was falsch machen oder was erreichen was gar nicht geht:

https://www.autoflotte.de/nachrichte...m-jahr-3071037


P.s.: Das Leben beinhaltet immer Risiken und auch im Verkehr wird es immer Tote und Verletzte geben. Wenn ein Radler von selbst unglücklich stürzt oder besoffen gegen einen Pfleiler fährt, ja dann hab ich halt wieder mal einen Toten.
Und auch mit 30 km/h der Autos kann ein Unfall mit einem Fußgänger tötlich enden.

Es geht um die Vision und das was Vorrang hat: Frei Fahrt für frei Raser oder die Verkehrssicherheit.

Aber es ist halt nicht wahr wie viele Dieseldieter behaupten, dass man Null Tote nur mit 0 km/h hin bekommt.

Schwarzfahrer 28.01.2025 21:48

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1770754)
Es geht um die Vision und das was Vorrang hat: Frei Fahrt für frei Raser oder die Verkehrssicherheit.

Das halte ich für die falsche Alternativpaarung. Es ist m.M.n. ein 2-Punkt-Optimierungsproblem, einen möglichst effizienten Verkehrsfluß bei möglichst hoher Sicherheit für alle Beteiligten zu erreichen. Keines hat absoluten Vorrang vor dem anderen.

sybenwurz 28.01.2025 22:02

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1770754)
Da müssen 1200 Städte was falsch machen ...

Ja, nicht immer hat die Mehrheit recht...:Cheese:

Klugschnacker 28.01.2025 22:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770749)
An den Gegenargumenten sehe ich vor allem das Ausweichen in Wohngebiete als wahrscheinlich an (ich erlebe das gerade bei uns, die Ortsmitte bekam Tempo 20, da sind die an sich recht engen Parallelstraßen mit Tempo 30 auch gut (vor allem weil in der Ortsmitte ein fester Blitzer steht, anderswo nur gelegentlich). Es verteilt halt das Risiko gleichmäßiger über die Stadt.

Die Nutzung von Schleichwegen aufgrund von Tempo 30 wurde in mehreren Studien untersucht. Das Umweltbundesamt fasst sie zusammen (PDF):
"Keine der vorliegenden Untersuchungen stellt fest,
dass die Anordnung von Tempo 30 zu nennenswerten
Verkehrsverlagerungen in andere Straßen geführt hätte.
"

Schwarzfahrer 28.01.2025 22:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770793)
Die Nutzung von Schleichwegen aufgrund von Tempo 30 wurde in mehreren Studien untersucht. Das Umweltbundesamt fasst sie zusammen (PDF):
"Keine der vorliegenden Untersuchungen stellt fest,
dass die Anordnung von Tempo 30 zu nennenswerten
Verkehrsverlagerungen in andere Straßen geführt hätte.
"

Das mag statistisch stimmen, hängt aber auch von den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten ab. Bei uns im Ort stimmt es offenbar nicht. Die 20 km/h in der (auch recht engen) Durchgangsstraße über ca. 800 m sind halt langsamer, als die 30 km/h in den ähnlich engen Parallelstraßen. Es sind keine Schleichwege, sondern gleich schnelle Strecken mit weniger/nur seltener Blitzergefahr. Wirkt fast wie Absicht, um die Autos in die umliegenden Straßen zu verteilen. Da bleibt es am Rathaus leiser. Dafür führt eine der Haupt-Umwege mit 30 km/h direkt vor der Grundschule bei uns gegenüber durch. Und ich fahre meist nicht mehr über die Hauptstraße (halbe Strecke unbebaut) die 3 km in den Nachbarort, sondern durchgängig durch die Wohngebiete - gleiche Entfernung, aber flüssiger, weniger Ampeln und nicht langsamer. Gut gemeint ist halt nicht immer gut gemacht...

StefanW. 29.01.2025 06:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770749)
...Leben heißt auch immer Fehler machen, diese 100 % auszuschließen heißt das Leben selbst zu erdrücken, zu sehr einzuschränken, finde ich. ...

Ich fände es auch erdrückend, wenn während der Fahrzeugführung weder WhatsApp geschrieben und gelesen, weniger telefoniert und weniger an der Bordunterhaltung gespielt und weniger mit dem Beifahrer oder den Kindern auf der Rückbank gestritten würde.

Als Fussgänger beobachte ich die Autoinsassen sehr genau:
Der Hauptgrund, warum Fußgänge noch nicht unter Risikobetätigung fällt, sind die ganzen Sensoren, welche die Autofahrenden vor Kollisionen warnen. Auch bei Senioren, die (Deiner Meinung nach) nachlassende Sinne durch Erfahrung kompensieren, verhindern die Warnsignale nicht selten Zusammenstösse.

keko# 29.01.2025 07:35

Zitat:

Zitat von Detlev (Beitrag 1770748)
Tempo 30 in der ganzen Stadt, was wäre das schön

Hat man bei uns in der Vorstadt gemacht. Davon bin ich nicht begeistert. Wenn richtig Verkehr ist, kann man sowieso kaum 30 fahren und ansonsten schleicht man dann herum. Da gibt es einige Oberkorrekte, die fahren nicht mal 30-35, sondern 25. Das ist echt zu langsam. Ich fahre ja nicht zum Spaß, sondern will halbwegs zügig wohin kommen. Gut fände ich 40 und von 22-6Uhr 30km/h wegen des Lärms. Wer mitten in der Stadt wohnt und dem das immer noch zu viel ist, kann ja raus irgendwo aufs Land ziehen.

Klugschnacker 29.01.2025 08:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1770804)
Das ist echt zu langsam. Ich fahre ja nicht zum Spaß, sondern will halbwegs zügig wohin kommen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass man mit Tempo 30 gegenüber Tempo 50 zwischen 0 und 4 Sekunden je hundert Meter Fahrstrecke mehr benötigt.

Entscheidened für den Verkehrsfluss sei nicht die zulässige Höchstgeschwindigkeit, sondern "Störungen" wie Ampeln, langsame Rechtsabbieger (Fußgänger durchlassen), Parken in zweiter Reihe durch Paketdienste etc.

Im Mittelwert würden Dich zwei Kilometer mit Tempo 30 statt 50 also vierzig Sekunden kosten.

Drop 29.01.2025 08:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1770804)
Hat man bei uns in der Vorstadt gemacht. Davon bin ich nicht begeistert. Wenn richtig Verkehr ist, kann man sowieso kaum 30 fahren und ansonsten schleicht man dann herum. Da gibt es einige Oberkorrekte, die fahren nicht mal 30-35, sondern 25. Das ist echt zu langsam. Ich fahre ja nicht zum Spaß, sondern will halbwegs zügig wohin kommen. Gut fände ich 40 und von 22-6Uhr 30km/h wegen des Lärms. Wer mitten in der Stadt wohnt und dem das immer noch zu viel ist, kann ja raus irgendwo aufs Land ziehen.

Was für ein egozentrisches Denken! :Kotz:

Klugschnacker 29.01.2025 08:21

Unterschiedlicher Bremsweg 30 vs. 50 km/h:

Ein Autofahrer, der mit Tempo 30 eine Vollbremsung macht und haarscharf vor einem Schulkind zum Stehen kommt: Mit welcher Geschwindigkeit wird das Kind überfahren, wenn man aus 50 km/h bremsen muss?

Antwort: Das Auto rauscht mit den vollen 50 km/h über das Schulkind.

Begründung: Bei einer Vollbremsung aus Tempo 50 wird noch innerhalb der Reaktionszeit von 1 Sekunde das Kind erfasst, also noch bevor der Fahrer auf der Bremse steht.

Bei Tempo 30 berechnet sich der Anhalteweg aus der Reaktionszeit plus dem eigentlichen Bremsweg. Das ergibt bei einer Reaktionszeit von 1 Sekunde: 8 Meter Reaktionsweg plus 5 Meter Bremsweg. Der gesamte Anhalteweg beträgt 13 Meter.

Bei Tempo 50 legt das Fahrzeug bereits innerhalb der Reaktionszeit von 1 Sekunde 14 Meter zurück. Hier würde das Auto mit 30 km/h bereits zum Stillstand gekommen sein. Erst jetzt steht der 50er-Fahrer auf der Bremse und benötigt weitere 14 Meter für den Bremsweg. Der gesamte Anhalteweg beträgt 28 Meter.

keko# 29.01.2025 08:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770805)
Untersuchungen haben gezeigt, dass man mit Tempo 30 gegenüber Tempo 50 zwischen 0 und 4 Sekunden je hundert Meter Fahrstrecke mehr benötigt.

Entscheidened für den Ferhkehrsfluss sei nicht die zulässige Höchstgeschwindigkeit, sondern "Störungen" wie Ampeln, langsame Rechtsabbieger (Fußgänger durchlassen), Parken in zweiter Reihe durch Paketdienste etc.

Im Mittelwert würden Dich zwei Kilometer mit Tempo 30 statt 50 also vierzig Sekunden kosten.

Ja, das bezweifle ich nicht. 25km/h ist einfach gefühlt langsam, das nervt. 30-35 geht ja noch. Das Gleiche ist in Stuttgart auf der Neckarstraße, 3-spurig, 40km/h Tempolimit. Da fahren dann welche mit 35km/h links auf der Fahrbahn. Das passiert regelmäßig.

keko# 29.01.2025 08:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770807)
Unterschiedlicher Bremsweg 30 vs. 50 km/h:

Ein Autofahrer, der mit Tempo 30 eine Vollbremsung macht und haarscharf vor einem Schulkind zum Stehen kommt: Mit welcher Geschwindigkeit wird das Kind überfahren, wenn man aus 50 km/h bremsen muss?

Antwort: Das Auto rauscht mit den vollen 50 km/h über das Schulkind.

Begründung: Bei einer Vollbremsung aus Tempo 50 wird noch innerhalb der Reaktionszeit von 1 Sekunde das Kind erfasst, also noch bevor der Fahrer auf der Bremse steht.

Bei Tempo 30 berechnet sich der Anhalteweg aus der Reaktionszeit plus dem eigentlichen Bremsweg. Das ergibt bei einer Reaktionszeit von 1 Sekunde: 8 Meter Reaktionsweg plus 5 Meter Bremsweg. Der gesamte Anhalteweg beträgt 13 Meter.

Bei Tempo 50 legt das Fahrzeug bereits innerhalb der Reaktionszeit von 1 Sekunde 14 Meter zurück. Hier würde das Auto mit 30 km/h bereits zum Stillstand gekommen sein. Erst jetzt steht der 50er-Fahrer auf der Bremse und benötigt weitere 14 Meter für den Bremsweg. Der gesamte Anhalteweg beträgt 28 Meter.

Ja, bezweifel ich nicht. Aber warum 30 und nicht 20? Warum nicht alle Autos aus allen Städten raus?

Wo wäre deine persönliche Grenze?

:Blumen:

Harm 29.01.2025 08:35

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1770754)

Also da haben es 1200 Städte in mehr als 30 Ländern geschafft, innerhalb von 14 Jahren ein einziges Jahr ohne einen einzigen Verkehrstoten zu überstehen. Waht an achievement!

In meinen Augen ist jeder einzelne Verkehrstote genauso furchtbar und überflüssig wie jedes einzelne Attentat, das von Menschen mit Migrationshintergrund ausgeführt wird.
Wo ist aber der öffentliche Aufstand, die panikartig eingebrachten Gesetzesänderungen und Bundestagsanträge gegen den Autoverkehr?
Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?

keko# 29.01.2025 08:36

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1770806)
Was für ein egozentrisches Denken! :Kotz:

Dann werde mal konkret. 40km/h generell und nachts 30km/h halte ich für einen guten Kompromiss, so wie es in vielen Kommunen der Fall ist.
Was schlägst du vor?

Klugschnacker 29.01.2025 08:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1770810)
Ja, bezweifel ich nicht. Aber warum 30 und nicht 20? Warum nicht alle Autos aus allen Städten raus? Wo wäre deine persönliche Grenze?
:Blumen:

Ich halte Tempo 30 in den Städten für einen fairen Kompromiss zwischen allen Verkehrsteilnehmern. E-Bikes sollten 30 km/h fahren dürfen, damit sie im Verkehr mitfließen können.

Es gibt auch innerstädtische Straßen, wo ein höheres Tempo angemessen ist.

Umgekehrt habe ich Verständnis dafür, wenn man an besonderen Stellen das Tempo auf 20 km/h reduziert, etwa vor Schulen bei unübersichtlichem Straßenrand (alles zugeparkt).

Im Sinne der Fairness zwischen allen Verkehrsteilnehmern finde ich es außerdem nicht richtig, dass Autofahrende auf Landstraßen mit 100 km/h von hinten an einem Radfahrer vorbeirasen dürfen.

sybenwurz 29.01.2025 08:48

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1770811)
Wo ist aber der öffentliche Aufstand, die panikartig eingebrachten Gesetzesänderungen und Bundestagsanträge gegen den Autoverkehr?

Das ist ne rethorische Frage, hm?
Es gibt sooo viele Themen für einen wertvollen Wahlkampf.
2,8 Mio. von Armut betroffene Kinder, 15000-20000 sexuell missbrauchte Kinder pro Jahr, 360 Frauen oder Mädchen, die jährlich von (Ex-)Partnern getötet werden, Mietpreise, schleppende und eher lächerliche Digitalisierung, 1,7 Mio. Fachkräftestellen, die nicht besetzt sind, sinkende Reallöhne und und und...

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770815)
Ich halte Tempo 30 ....

Absolut dafür.
Und rigorose Überwachung der Einhaltung.

Harm 29.01.2025 09:18

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1770816)
Das ist ne rethorische Frage, hm?
Es gibt sooo viele Themen für einen wertvollen Wahlkampf.
2,8 Mio. von Armut betroffene Kinder, 15000-20000 sexuell missbrauchte Kinder pro Jahr, 360 Frauen oder Mädchen, die jährlich von (Ex-)Partnern getötet werden, Mietpreise, schleppende und eher lächerliche Digitalisierung, 1,7 Mio. Fachkräftestellen, die nicht besetzt sind, sinkende Reallöhne und und und...
.

Danke, manchmal denke ich schon, ich bin der Einzige der sich über Prioritäten wundert!

keko# 29.01.2025 09:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770815)
Ich halte Tempo 30 in den Städten für einen fairen Kompromiss zwischen allen Verkehrsteilnehmern. E-Bikes sollten 30 km/h fahren dürfen, damit sie im Verkehr mitfließen können.

Es gibt auch innerstädtische Straßen, wo ein höheres Tempo angemessen ist.

Umgekehrt habe ich Verständnis dafür, wenn man an besonderen Stellen das Tempo auf 20 km/h reduziert, etwa vor Schulen bei unübersichtlichem Straßenrand (alles zugeparkt).

Im Sinne der Fairness zwischen allen Verkehrsteilnehmern finde ich es außerdem nicht richtig, dass Autofahrende auf Landstraßen mit 100 km/h von hinten an einem Radfahrer vorbeirasen dürfen.

Vom Prinzip her sehe ich das auch so, nur finde ich 30 als generelle Vorgabe (so habe ich das verstanden) als zu langsam. Ich würde 40 wollen und vor Schulen usw. gerne 20. Dazu auf Autobahnen 120. An der von mir erwähnten Neckarstraße sind allerdings 40 ein Witz. Es gibt auf der Geraden 2 Blitzer im Abstand von ein paar 100m. Es geht dann so, dass man am Blitzer abbremst und danach zum nächsten Blitzer sprintet. Der Verkehr lief früher mit 60 wesentlich flüssiger. Oberkorrekte hänge jetzt mit 35 auf den Fahrspuren rum

keko# 29.01.2025 09:53

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1770816)
....

Absolut dafür.
Und rigorose Überwachung der Einhaltung.

Vorsicht mit solchen Rufen, falls sie ernst gemeint sind. Bei modernen Fahrzeugen wäre eine externe Überwachung gar nicht mehr nötig.

Antracis 29.01.2025 09:58

Ist in Deutschland ja ein emotional absurd aufgeladenes Thema. Man gewinnt den Eindruck, dass das Leben für viele Menschen nicht mehr lebenswert ist, wenn man Tempo 30 in Städten flächendeckend realisieren würde.

Als Gelegenheitsautofahrer bin ich da voll dafür und als Radfahrer eher amüsiert, weil ich zu den Hauptverkehrszeiten in Berlin mit dem Rad bei 20km/h Durchschnitt über weite Strecken schneller als die Autos bin.

Spanien hat ja meines Wissens flächendeckend in Städten Tempo 30 eingeführt, zumindest gibt es das Land noch.

Interessant sind Daten aus Lyon beim europäischen Nachbarn, die immerhin drittgrößte Stadt hat ihre Unfallstatistik zeitgleich mit Einführung von 30 km/h auf 80% der Straßen eindrucksvoll verbessern können.

https://www.tagesschau.de/ausland/eu...po-30-100.html

Helmut S 29.01.2025 10:03

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770827)
Spanien hat ja meines Wissens flächendeckend in Städten Tempo 30 eingeführt, zumindest gibt es das Land noch.

Ja, und was is? Die höchste Jugendarbeitslosigkeit in der EU. Wahrscheinlich sind die wegen Tempo 30 alle zu spät zur Arbeit gekommen und wurden entlassen. :Lachen2: ;)

:Blumen:

TriVet 29.01.2025 10:06

Wow, aus dem Link:
Ein Zusammenprall mit einem 50 km/h fahrenden Auto sei für einen Fußgänger zu 80 Prozent tödlich. Bei 30 Kilometern pro Stunde dagegen nur zu zehn Prozent.

Siebenschwein 29.01.2025 10:10

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1770829)
Wow, aus dem Link:
Ein Zusammenprall mit einem 50 km/h fahrenden Auto sei für einen Fußgänger zu 80 Prozent tödlich. Bei 30 Kilometern pro Stunde dagegen nur zu zehn Prozent.

Wie stelle ich mir das vor - 80% tot ist ja schon fast komplett tot, aber nur 10% tot? Klingt wie halb schwanger... (SCNR)

sabine-g 29.01.2025 10:20

Ausnahmen machen Limits wässrig.
Generelle Limits (ohne zeitliche Beschränkungen) sind für alle einfach zu kapieren.
Man setzt sich ins Auto und weiß genau: Ich bin in der Stadt, da gilt 30, überall, immer, fertig.

Ich bin aber sicher, dass später jemand daher kommt und erklärt warum auch Tempo 160 innerorts sinnvoll sein kann.

deralexxx 29.01.2025 10:24

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1770832)
Ausnahmen machen Limits wässrig.
Generelle Limits (ohne zeitliche Beschränkungen) sind für alle einfach zu kapieren.
Man setzt sich ins Auto und weiß genau: Ich bin in der Stadt, da gilt 30, überall, immer, fertig.

Ich bin aber sicher, dass später jemand daher kommt und erklärt warum auch Tempo 160 innerorts sinnvoll sein kann.

Ja, innerorts 160 finde ich sinnvoll, da ich sonst leicht müde werde. Bei 160 bin ich einfach wacher.

TriVet 29.01.2025 10:28

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1770833)
Ja, innerorts 160 finde ich sinnvoll, da ich sonst leicht müde werde. Bei 160 bin ich einfach wacher.

Mein Reden. Nicht nur bin ich schneller da (ich fahre ja nicht zum Spass), sondern mein alter Verbrenner wird auch richtig freigefahren, der verkokt ja sonst. Passt.

Matthias75 29.01.2025 10:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770815)
Ich halte Tempo 30 in den Städten für einen fairen Kompromiss zwischen allen Verkehrsteilnehmern. E-Bikes sollten 30 km/h fahren dürfen, damit sie im Verkehr mitfließen können.

Rad ist ein gutes Stichwort: Das würde auch 30 für alle Radfahrer inkl. Triathleten bedeuten. Wir haben hier ja einige Kandidaten, die in diversen Watt-Vergleichs-Diskussionen angemerkt haben, dass sie aufgrund der überragenden Aerodynamik (und natürlich der guten Beine :Huhu: ) nicht langsamer als 36 fahren können. Selbst ich als Hobbyfahrer fahre mit umgebauten Rennrad und ohne ausgeklügelte Aerodynamik in der Ebene deutlich schneller als 30. Innerorts fahre ich persönlich fahre sowieso immer bremsbereit Oberlenker und damit etwas langsamer. Trotzdem müsste ich bei Tempo 30 in der einen oder andere Ortschaft mehr oder weniger deutlich abbremsen.

Würdet ihr euch dann auch flächendeckend an die 30 halten oder müsste man als Autofahrer damit rechnen, dass man links und rechts von deutlich schnelleren Radfahrern überholt wird?

M.


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