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Ich möchte dazu die Position von Volker Kauder (CDU) und Gerda Hasselfeldt (CSU) hervorheben. Beide haben betont, dass es hier um eine Gewissensentscheidung ginge, die man respektieren müsse. Als die Entscheidung jedoch anders ausfiel als von ihnen gewünscht, war es vorbei mit dem freien Gewissen – dann musste plötzlich eine Klage her. Das ist einerseits verachtenswert, andererseits genau richtig. Die Idee der „Gewissensentscheidung“ war von vornherein falsch, denn hier geht es um eine rechtliche Entscheidung, die vernünftig und nachvollziehbar entschieden werden muss. Der Abgeordnete kann nicht einfach die Augen schließen, tief Luft holen, und auf eine Eingebung warten. Sondern man kann verlangen, dass er seine Entscheidung und dessen Begründung klar verständlich vortragen kann, und dass die Fakten, die zur Entscheidung führten, nachprüfbar sind. Ansonsten könnten wir einfach ein griechisches Orakel anrufen oder im Kaffeesatz lesen. Noch ein letzter Punkt: Was wird den Homosexuellen eigentlich vorgeworfen? Ist es nicht erstaunlich, dass es keinen klaren Vorwurf gibt, den man prüfen könnte, und gegen den eine Verteidigung möglich wäre? Nach meiner Beobachtung haben wir es hier mit einem der zahlreichen katholischen Hirngespinste zu tun. |
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Eine aktualisierte Begriffsdefinition der Ehe benötigt keine Änderung des GG. Die neue Definition steht dann eben ab dem kommenden Jahr in jedem juristischen Lehrbuch und in den Kommentaren. Wieder ein Absatz mehr im Staatsexamen in der ÖR Klausur :Cheese: Im Moment sehe ich da nicht viel mehr. Aber ich da wirklich kein Experte. Warten wir mal ab, wie die Verfassungsbeschwerde begründet wird. |
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Da ist noch Potenzial |
Ja, natürlich ist da noch mehr Potenzial für blöde Kommentare, aber es fällt natürlich auch auf den zurück, der diese Kommentare vorbringt.
Die katholische Fraktion unterliegt dem Irrtum, dass die verlorene Abstimmung im Bundestag nur das Ergebnis einer hinterhältigen Taktik war, und dass es nun angebracht wäre, schnippische Kommentare zu verbreiten. Jedoch wurde die Abstimmung nicht aufgrund von Taktik verloren, sondern weil sich die Argumente des katholischen Lagers in den letzten Jahrzehnten als nicht stichhaltig herausgestellt haben. Die Debatte wurde argumentativ verloren. Nur deswegen gab es im Bundestag seit Jahren eine Mehrheit für die Öffnung der Ehe. Das war nicht immer so. Die neuerdings vermehrt vorgetragenen Behauptungen, dass man „dann auch seinen Kühlschrank heiraten“ könne, verstärkt diesen Effekt nur noch. Vielleicht erweisen sich gerade solche Äußerungen als Boomerang, die absichtlich ein Element der Niedertracht erkennen lassen (etwa, dass jemand seinen Hund heiraten wolle). |
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Du argumentierst auch logisch falsch. Haben die Gründungsväter bei der Schaffung des GG an Schwule gedacht haben? Damals gab es den sog. Schwulenparagraph. Wenn also damals Schwulsein strafbar war, muss dann nicht im GG die Ehe als Ehe zwischen Mann und Frau gemeint sein? hier gehs zum Schwulenparagraph der 1994 ersatzlos gestrichen wurde, das GG (https://www.bundestag.de/gg) ist wesentlich älter. https://de.wikipedia.org/wiki/§_175 *edit: Zu der blöden Bemerkung. Völlig richtige Bemerkung. Erkläre doch bitte, warum nicht drei oder vier Männer heiraten dürften....., ist ja im GG nicht die Rede davon, dass sich Ehe auf zwei Personen bezieht. .......................... |
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Allerdings finde ich nicht, dass es auf diese Mehrheit ankommt. Die Frauenrechte, also die grundsätzliche Gleichberechtigung der Frauen gegenüber Männern, ist nicht wirklich eine Sache eines Mehrheitsbeschlusses. Man könnte diese Gleichstellung nicht einfach per Mehrheitswahl abschaffen, denn dieses Recht leitet sich aus der Menschenwürde ab. Schafft man es ab, kann man auch gleich das Grundgesetz in die Tonne kloppen. Die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Gleichberechtigung der sexuellen Orientierungen sind dieselbe Sache: Alle Argumente, die zur Gleichberechtigung der Frauen führen, führen auch zur Gleichberechtigung der sexuellen Orientierungen. :Blumen: |
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Deine Meinung ist so festgefahren und zementiert, dass sich eine Diskussion eigentlich nicht lohnt. Selbst siehst du dich wahrscheinlich mega tolerant an. Vermutlich wartest du auch nur darauf, dass hier irgend jemand was gegen die Home-Ehe schreibt, und sei es nur eine Kleinigkeit, damit du deine Argumente ausufernd ins Internet stellen kannst. ;) Nix für ungut :Blumen: |
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Die Juristen, welche das Grundgesetz in ihrer ersten Fassung formuliert haben, hatten sicher nicht die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare vor Augen. Denn Homosexualität war damals, wie Du richtig sagst, noch strafbar. Die Zeiten haben sich aber geändert. |
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Ich persönlich freue mich auf die Verfassungsklage (die übrigens keine -beschwerde sein wird). Viele zweifelhafte Argumente der Gegner werden dann ausgeräumt werden. |
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Die Zahl erinnert an die irrtümliche Studie zum Spinatverzehr in Bezug auf Eisenmangel. Damals war das Komma auch nur um eine Stelle verrutscht. Einzig Klarheit würde ein Volksentscheid bringen. Würde man das machen, Volksentscheid, so wären wir von 80% Lichtjahre entfernt, und man läge doch eher so bei 8%. Vorausgesetzt natürlich, dass Babies, Kinder und Jugendliche nicht abstimmen dürfen, Kühlschränke, Bürostühle, Telefone, Zeitfahrräder usw ebenso :Lachen2: |
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Für mich ist das halt ein Triathlonforum und nicht die sozialwissenschaftliche Fakultät der Uni Göttingen :Cheese: |
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Aktiv bist Du hier vor allem bei gesellschaftlichen Themen, was ja okay ist. |
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Leider finde ich die Studie nicht. Hast du einen Link dazu, sodass man die wissenschafftlichen Kennziffern nachvollziehen kann? :Blumen: Ich finde hingegen folgendes: Indirekte Messung der Einstellung zur Homosexualität unter Verwendung des Impliziten Assoziationstests Sozialpsychologischen Untersuchungen zufolge werden alltägliche Bewertungen über Personen, Dinge oder Ereignisse sowohl von bewussten, als auch von unbewussten Prozessen der Informationsverarbeitung beeinflusst. Während die explizit geäußerte Akzeptanz gegenüber Homosexualität weit verbreitet zu sein scheint, deuten Forschungsergebnisse impliziter Messungen auf das Gegenteil hin. Um die implizite Einstellung zur Homosexualität zu erfassen, orientiert sich diese Arbeit am Impliziten Assoziationstest von Greenwald et al., einem indirekten Messverfahren auf Reaktionszeitbasis. Trotz zahlreicher Vorteile wird dieses Verfahren nicht selten kritisiert, sodass die Aufstellung einer einheitlichen Theorie zur Messung impliziter Einstellungen große Schwierigkeiten bereitet. In short: sind m.E. Lippenbekenntnisse (Problem der SE = Soziale Erwünschtheit), eine anonyme Abstimmung (Volksentscheid) förderte vermutlich andere Ergebnisse zu Tage. http://www.grin.com/de/e-book/345637...ter-verwendung |
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(Und um auch dummen Witzen vorzugreifen: Ich bin Einzelkind. Und mit einer Frau bin ich bereits ausreichend ausgelastet.) Wenn die ausschlaggebenden Faktoren für die Ehe die Zuneigung und das füreinander Einstehen von Menschen ist, dann finde ich es nach wie vor eine Schweinerei, dass man diese Geschwistern vorenthält und die Geschwisterliebe sogar immer noch im Knast enden kann. Warum endet die Toleranz der Gesellschaft bei den Schwulen? Der Bigamie-Paragraph regt mich zugegebenermaßen weniger auf (weiß gar nicht warum); aber auch dieser ist unter dem Gesichtspunkt der Liebe und Verantwortung nicht zu rechtfertigen. Gegnern der "Ehe für alle" wird gerne vorgeworfen, sie verglichen diese mit Inzest und Polygamie als ob diese unverrückbar etwas Unmoralisches und Schmutziges seien. Wer legt denn sowas fest? Jörn, hier spreche ich Dich direkt an: Ich habe den Eindruck, dass der Hinweis auf Geschwisterliebe und Polygamie von Dir eher als blöder Angriff denn als echtes Anliegen verstanden wird. Von Dir, der Du so wortstark für Gleichberechtigung eintrittst, hätte ich zumindest im Ansatz etwas Nachdenken und Empathie für die betroffenen Menschen erwartet und keine blöden Sprüche. (Und ich gehe davon aus, dass Du den Unterschied zwischen diesen real existierenden Problemen und kekos und meinen Späßen über Liebe zwischen Haushaltsgeräten erkennst.) Über diese christlich-patriarchalischen Relikte regt sich außer mir kaum eine Sau auf, während für die Gleichberechtigung der Schwulen (es sei ihnen gegönnt) die Republik auf die Barrikaden geht. Entschuldigt bitte mein Gemoser. Das musste eben mal raus. :Blumen: |
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"Das Risiko für das Auftreten einer vorhandenen Erbkrankheit beträgt für Paare:[1][2] 3 Prozent mit einem nicht blutsverwandten Partner 4 Prozent mit einem blutsverwandten Cousin–Cousine 2. Grades 6 Prozent mit einem blutsverwandten Cousin–Cousine 1. Grades 13 Prozent mit einem blutsverwandten Onkel–Nichte, Tante–Neffe, Großelternteil–Enkelkind oder Halbgeschwister 25 Prozent mit einem blutsverwandten Vater–Tochter, Mutter–Sohn oder vollbürtige Bruder–Schwester". bei homosexuellen gibt es dieses risiko nicht, da sie nicht gemeinsam kinder zeugen können. |
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2 Schwestern wollen heiraten. Biologisch kein Problem, weil sie sowieso keine eigenen Kinder haben können (also wegen Inzucht). Warum nicht? 5 Menschen wollen heiraten. Warum nicht? |
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Die Idee der Fortpflanzung als Basis wurde weiter oben schon ausreichend geschmäht. Konsequent wäre es, dies nun auch getrennt zu betrachten. Zuneigung/Liebe, füreinander Einstehen im ehelichen Rahmen auf der einen Seite. Fortpflanzung auf der anderen Seite. Deiner Logik folgend sollte man dann Geschwistern die Fortpflanzung untersagen. Der Logik weiter folgend müßte man konsequenterweise auch anderen Paaren die Fortpflanzung verbieten, deren potentielle Kinder von vornherein einem erhöhten Risiko an vererbaren Krankheiten ausgesetzt sind. Als Voraussetzung für eine Ehe, wie gehabt, soll ja nun Zuneigung und füreinander Einstehen ausreichen. |
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Deine anderen Beispiele erfüllen diese Fakten nicht. Es ist müssig es zu diskutieren. |
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"Gleichberechtigung" nur wenn es populär ist ? Und für Randgruppen gleich "müßig" überhaupt zu diskutieren ? |
Flow, könntest Du mir zuliebe kurz Deinen eigenen Standpunkt zusammenfassen? Ich habe den Überblick verloren, wofür oder wogegen Du plädierst.
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Nach welchen Kriterien wurden die Befragten ausgesucht? Wer waren die Befrager (Rosenthal-= Versuchsleiter Effekte?) Wie wurde die Datenerhebung durchgeführt? Wurde die Datenerhebung bereinigt (z.B. um Neutrale)? Wo wurde die Datenerhebung durchgeführt, war es eine online Befragung z.B.? Welche Kontrollvariablen wurden erhoben? Welches Skalenniveau wurde zu Grunde gelegt? Gab es Rating-Skalen, wenn ja welche? Wie wurden die Fragen formuliert? Wie lauten Beispielitems? Gibt es Replikationsstudien? |
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Ich fühle mich gerade wie in einem Film, wo ich eine Zeitreise in die Vergangenheit mache und die komplette bisher geführte Diskussion sich vor meinen Augen in Dunst auflöst. ;) |
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Hast du eine konkrete Frage ? Aktuell interessiere ich mich dafür, mit welcher Logik man "verwandten" Paaren oder Dreierbeziehungen das Konstrukt Ehe vorenthalten will, nachdem man es auf obengenanntes Fundament gestellt hat. Grüße ... :Huhu: |
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Ansonsten interessiere ich mich u.a. für Meinungen. Schön finde ich es, wenn Argumentationen wenigstens in sich schlüssig sind. |
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Wir diskutierten diesen Fall gestern Abend auch daheim "lebhaft". :Cheese: |
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nein, das steht da nicht und das habe ich auch nicht gesagt oder gemeint. Aber es ist doch unstrittig das, um eine Gesetzesänderung zu erreichen eine Signifikanz in der gesellschaftlichen Diskussion erreicht werden muss? Sonst kommt die Diskussion nicht ins Parlament. Ich empfinde die Diskussion der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften als unsachlich geführt wenn in einer Art whataboutism jegliche denkbare Formen des Zusammenlebens angeführt werden. Was im Übrigen insbesondere für das Beispiel der Haushaltsgeräte gilt. Diese sind keine natürlichen Personen. Zusammenfassung: ich empfinde es als unsachlich wenn als Konterargument der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften Polyamorie, Geschwisterliebe und andere sehr, sehr seltene Formen des Zusammenlebens eingebracht werden. |
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Es besteht natürlich ein Unterschied zwischen einer prinzipiellen Haltung bezüglich einer Angelegenheit und der gesellschaftlichen Durchsetzbarkeit dieser Haltung in Form z.B. einer Gesetzesänderung. Offensichtlich sprichst du von letzterem während ich ersteres aus deinen Worten herauslas... Zitat:
Ich möchte es nicht als "Konterargument" verstanden wissen, sondern würde, wie gehabt, gerne Konsequenz und Schlüssigkeit in der Argumentation sehen. Insofern, mit welcher Logik möchte man polyamoureuse und geschwisterliche Lebensgemeinschaften vom (renovierten) Konstrukt "Ehe für alle" prinzipiell ausschließen ? Grüße ... :Huhu: |
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