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Jait 24.11.2012 18:15

Wenn du dich da mal nicht täuschst...

sbechtel 24.11.2012 19:46

Zitat:

Zitat von Jait (Beitrag 836800)
Wenn du dich da mal nicht täuschst...

:Blumen:

Chri.S 24.11.2012 20:54

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 836649)
The Men Who Made US Fat - BBC-Serie über die Ursachen des grassierenden Übergewichtes und die Menschen/Institutionen die es zu verantworten haben (3 Teile, Youtube)

Apropo fett: http://www.youtube.com/watch?feature...&v=95fpzu38r44

pinkpoison 24.11.2012 21:55

.... ach ja - das Imperium schlägt zurück :Cheese:

rennrob 25.11.2012 21:20

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 827302)

[...] Beim langen Lauf über 30 km im Rahmen eines Marathontrainings futtern ohnehin nur Jogger was und machen den idealerweise nüchtern, weil ansonsten der angestrebte Stoffwechseltrainingseffekt gegen Null geht. Wer ketoadaptiert ist, erlebt weder den Mann mit dem Hammer, noch den Hungerast oder wie man auch immer das Phänomen nennen will. Das sind Erlebnisse, die KH-Junkies vorbehalten sind.

Ich bin nun seit mehr als 12 Wochen in Ketose und gehe davon aus, dass ich vollständig ketoadapiert bin. Das macht sich auch beim Sport bemerkbar: Gegen Magenknurren führe ich i.d.R. ein wenig selbstgemachtes Studentenfutter mit Macadamianüssen und Rosinen im Radtrikot mit, dazu noch eine Banane. Meistens bring ich beides wieder heim, wenn ich weniger als vier Stunden unterwegs bin, weil ich schlicht keinen Hunger mehr bekomme. Es dauert beim Laufen und Radfahren nun etwa doppelt so lang, bis ich auf Betriebstemperatur bin, wenn ich die aber erreicht habe, dann geht es gefühlt ohne jede Schwankungen auf dem Niveau dahin, das ich auch früher in Glykosis hatte. Also keine Einbußen an Lauftempo oder schlechtere Km-Schnitte auf meinen Hausstrecken, kein Abfall der Leistung gegen Ende der TE hin. Inzwischen komme ich in Ketosis auch die Steigungen ebenso gut rauf wie in Glykosis, was in den ersten Wochen der Umstellung eine wirkliche Qual war.

Ich würde sagen: Wer's mal ausprobieren will, wie der eigene Körper unter Ketosis arbeitet, sollte es gerade jetzt in der Off-Season und der ersten Phase des Grundlagentrainings ausprobieren, wenn die geforderten Trainingsintensitäten niedrig sind. Mindestens 12 Wochen sollte man sich geben, da die Dauer der Umstellung individuell stark variieren kann.

Gruß Robert

Das klingt alles sehr verlockend und bei meinen Fettreserven durfte ich wie ein Duracell-Haase endlos Laufen.
Nur....wie sieht es bei einem WK Tempo wie z.B MRT aus. Kann der Körper auch dann laufend ausreichend Ketogene bereitstellen? Oder sind die Speicher irgendwann leer wie bei den KH Jungs.

Langsame Trainingsläufe von 30-35km bewältige ich auch vor dem Frühstück. Egal ob mit hm oder/und Endbeschleunigung. Beim Wettkampf sieht die Sache anders aus. Da ist der Sprit irgendwann verbraucht.

Kann ich davon ausgehen, dass ich in Ketose bei einem Tempo, sagen wir 10-15s langsamer als MRT, ohne Leistungsabfall und ohne KH Zufuhr einen Ultra durchlaufen kann?

Mir ist bewust, dass die Adaptation individuel verlaufen kann. Besonders wenn man nächstes Jahr M45 wird. Erwarte auch keine Erfolgsgarantie. Bin lediglich nur an deiner Meinung und Erfahrungen interessiert.

Gruß
Robert

pinkpoison 26.11.2012 16:31

Zitat:

Zitat von rennrob (Beitrag 837240)
Das klingt alles sehr verlockend und bei meinen Fettreserven durfte ich wie ein Duracell-Haase endlos Laufen.
Nur....wie sieht es bei einem WK Tempo wie z.B MRT aus. Kann der Körper auch dann laufend ausreichend Ketogene bereitstellen? Oder sind die Speicher irgendwann leer wie bei den KH Jungs.

Langsame Trainingsläufe von 30-35km bewältige ich auch vor dem Frühstück. Egal ob mit hm oder/und Endbeschleunigung. Beim Wettkampf sieht die Sache anders aus. Da ist der Sprit irgendwann verbraucht.

Kann ich davon ausgehen, dass ich in Ketose bei einem Tempo, sagen wir 10-15s langsamer als MRT, ohne Leistungsabfall und ohne KH Zufuhr einen Ultra durchlaufen kann?

Mir ist bewust, dass die Adaptation individuel verlaufen kann. Besonders wenn man nächstes Jahr M45 wird. Erwarte auch keine Erfolgsgarantie. Bin lediglich nur an deiner Meinung und Erfahrungen interessiert.

Gruß
Robert

Nach erfolgter Ketoadaption (kann zwischen 6 und 12 Wochen dauern) arbeiten Deine Muskeln primär auf Basis freier Fettsäuren und Dein Gehirn zu 80% mit Ketonen. Die Ketonkörper werden sukzessive immer weniger in der Muskulatur, sondern vom Gehirn verwertet. Schließlich wird der Prozess so effizient laufen, dass kaum mehr Ketone im Urin feststellbar sind. Die fehlende Glucose bestreitest Du dann nach wie vor aus der Gluconeogenese (glucogene Aminosäuren, Glyzerin, Laktat), aber da in Relation zum Beginn der Umstellung kaum noch Glucose benötigt wird (20% des Energiebedarfs des Gehirns), wird keine Körpersubstanz während eines Marathon angegriffen werden. Die gesteigerte Stoffwechseleffizienz hat ebenfalls zur Folge, dass sich der respiratorische Quotient verbessert und man damit auch das Gefühl gegen die Mauer zu laufen ("Mann mit dem Hammer") nicht mehr erleben wird und sein MRT ohne weiteres durchziehen kann. Aber: Das alles erst nach vollständiger Ketoadaption - vorher ist das Training (und der WK) durchaus anstrengender und kann auch mal zur Qual werden (fühlt sich halt zu Beginn an, wie Marathon bei km 35 - aber vom Start weg).

Versuch macht klug...

Gruß Robert

pinkpoison 26.11.2012 17:00

Indisches Schulbuch meint: Meat-Eaters lie and commit Sex Crimes

pinkpoison 26.11.2012 17:20

Stiftung Warentest: Adventskalender - Tester finden Mineröl in Schokolade

tridinski 26.11.2012 17:47

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837655)
Nach erfolgter Ketoadaption (kann zwischen 6 und 12 Wochen dauern) arbeiten Deine Muskeln primär auf Basis freier Fettsäuren und Dein Gehirn zu 80% mit Ketonen. Die Ketonkörper werden sukzessive immer weniger in der Muskulatur, sondern vom Gehirn verwertet. Schließlich wird der Prozess so effizient laufen, dass kaum mehr Ketone im Urin feststellbar sind. Die fehlende Glucose bestreitest Du dann nach wie vor aus der Gluconeogenese (glucogene Aminosäuren, Glyzerin, Laktat), aber da in Relation zum Beginn der Umstellung kaum noch Glucose benötigt wird (20% des Energiebedarfs des Gehirns), wird keine Körpersubstanz während eines Marathon angegriffen werden. Die gesteigerte Stoffwechseleffizienz hat ebenfalls zur Folge, dass sich der respiratorische Quotient verbessert und man damit auch das Gefühl gegen die Mauer zu laufen ("Mann mit dem Hammer") nicht mehr erleben wird und sein MRT ohne weiteres durchziehen kann. Aber: Das alles erst nach vollständiger Ketoadaption - vorher ist das Training (und der WK) durchaus anstrengender und kann auch mal zur Qual werden (fühlt sich halt zu Beginn an, wie Marathon bei km 35 - aber vom Start weg).

Versuch macht klug...

Gruß Robert


Mein Versuch läuft, weiss allerdings nicht genau wo ich gerade stehe. Wenn ich von den genannten "50gr KH / d" ausgehe, bin ich sicher nicht ketoadaptiert, weil ich zwar Getreideprodukte, Reis, Nudeln, Kartoffeln etc. komplett meide, aber einiges an Obst (pro Tag ca. je eine Grapefruit, Orange, Birne, Apfel) und buntem Gemüse (zB je eine gelbe Paprika, rote Parika, Karotte, ein paar Radieschen) zu mir nehme. Schwerpunktmässig aber grünes (Blatt-)gemüse, Nüsse, Samen, gelegentlich Milchprodukte, Fleisch und Fisch, 90%-Schokolade, Kokosprodukte usw.. Auf der anderen Seite meinte meine Frau letztens mehrfach, ich würde manchmal etwas nach Aceton riechen (sie hat mit Paleo oder ähnlichem nichts am Hut, kennt den Begriff Aceton auch nicht von mir und nicht aus dem Zusammenhang mit irgendwelchen Ernährungsansätzen, hat aber auch sonst ein feines Näßchen), was nach meinem Kenntnisstand ja insbesondere beim Zerlegen von Fettsäuren entsteht. Bei 2-3 Stunden GA-Training habe ich keine Probleme mit Hungerast auch wenn ich unterwegs nur Wasser trinke, längeres steht aktuell nicht auf dem Programm. Ich bin 1,92 und wiege ca. 85kg. Muss ich, um ketoadaptiert zu sein, Obst komplett streichen? Sind die 50gr/d ggf. auf das Körpergewicht anzupassen?

Beim Stoffwechsel heisst es ja allgemein, dass Fett, KH und ATP bei jeder Belastungsintensität verbrannt werden, lediglich die Anteile verschieben sich je nach Belastungsintensität. Ist das bei Ketose/Glykosis ähnlich oder gibt es da wirklich schwarz/weiss ketoadaptiert oder nicht?

Flow 26.11.2012 17:47

Aus dem "New England Journal of Medicine" :

Chocolate Consumption, Cognitive Function, and Nobel Laureates

Zitat:

Chocolate consumption could hypothetically improve cognitive function not only in individuals but in whole populations. Could there be a correlation between a country's level of chocolate consumption and its total number of Nobel laureates per capita?
Offensichtlich besteht eine starke Korrelation zwischen dem Schokoladenkonsum eines Landes und der Anzahl an Nobelpreisen, die in dieses Land wandern.

Wolfgang L. 26.11.2012 18:00

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 837684)
Aus dem "New England Journal of Medicine" :

Chocolate Consumption, Cognitive Function, and Nobel Laureates

Offensichtlich besteht eine starke Korrelation zwischen dem Schokoladenkonsum eines Landes und der Anzahl an Nobelpreisen, die in dieses Land wandern.

wo gräbst du sowas aus und wer kommt überhaupt auf die Idee so was zu untersuchen.

:Cheese:

Flow 26.11.2012 18:11

Zitat:

Zitat von Wolfgang L. (Beitrag 837687)
wo gräbst du sowas aus und wer kommt überhaupt auf die Idee so was zu untersuchen.

:Cheese:

Franz Messerli, Bluthochdruck-Experte.

Zitat:

Franz's life and work tells us to accept nothing secondhand, challenge accepted ideas, and aim our aspirations high. We should be able to reject the narrow minded and status quo, yet recognize and respect the best of the past—with an eye to the future, so that we change the scope of scientific thought.
---------

Dummerweise gibt es wohl Nebenwirkungen ... :-((

Die Zahl der Serienkiller und Amokläufer in einem Land korreliert wohl auch mit der Höhe des Schokoladenkonsums.

Wolfgang L. 26.11.2012 18:17

Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander.

pinkpoison 26.11.2012 18:37

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 837683)
Auf der anderen Seite meinte meine Frau letztens mehrfach, ich würde manchmal etwas nach Aceton riechen (sie hat mit Paleo oder ähnlichem nichts am Hut, kennt den Begriff Aceton auch nicht von mir und nicht aus dem Zusammenhang mit irgendwelchen Ernährungsansätzen, hat aber auch sonst ein feines Näßchen), was nach meinem Kenntnisstand ja insbesondere beim Zerlegen von Fettsäuren entsteht.

Wenn Dein Atem nach Aceton riecht, ist das ein Anzeichen dafür, dass Du in Ketose bist. Die Frage ist halt nur, ob Du das durchgängig bist - nur dann vollzieht sich die Ketoadaption im lauf der Zeit wirklich optimal für den angestrebten sportlichen (oder therapeutischen) Zweck. Wenn Du zwischen Glykosis und Ketosis hin und her pendelst, dann kann sich die Umstellung dr Energiebereitsstellung und -verwendung für das Gehirn und in den Mitochondrien der Muskelzellen nicht oder nur teilweise vollziehen. Besser wäre es also, den Zustand der Ketose mittels Ketostix aus der Apotheke zu messen und sicher zu stellen, dass Du gerade so viel KH und Proteine zu Dir nimst, um nicht in Glykosis zu rutschen.

Zitat:

Bei 2-3 Stunden GA-Training habe ich keine Probleme mit Hungerast auch wenn ich unterwegs nur Wasser trinke, längeres steht aktuell nicht auf dem Programm. Ich bin 1,92 und wiege ca. 85kg. Muss ich, um ketoadaptiert zu sein, Obst komplett streichen? Sind die 50gr/d ggf. auf das Körpergewicht anzupassen?
Nein, eine Anpassung ist nicht erforderlich - wieviel KH du maximal zu Dir nehmen kannst, um in Ketose zu sein, ist ein sehr individuell unterschiedliches Maß, das man letztlich nur durch Versuch und Irrtum (Ketostixx oder Messung der Ketone über das Blut) ermitteln kann. Im Lauf der Zeit kann sich allerdings durchaus der Grenzwert verschieben, was aber weniger mit dem Körpergewicht zu tun hat, wie Du vermutest, sondern eher mit dem Grad an Insulinresistenz der Muskel- und Leberzellen, der sich im lauf der Zeit bei KH-Karenz herabsetzt und so die Zellen wieder ihr natürliche Sensitivität für das Hormon gewinnen, sofern diese beeinträchtigt gewesen sein sollte. Wenn Du selbst bei den relativ großzügigen Mengen an Obst, Gemüse usw. Aceton-Atmen hast, deutet das drauf hin, dass Du einen recht hohe Grenzwert hast, was bedeutet, dass Du relativ viel KH essen kannst, ohne in Glykosis zu fallen. Obst musst Du grundsätzlich nicht streichen, aber eben in deinem individuellen KH-Budget genau beobachten. Wenn Du eher kh-armes Obst (vor allem Beerenobst) zu Dir nimmst, kannst Du recht großzügige Mengen verzehren, bei sehr zuckerreichem Obst wie Ananas oder Mangos hast Du Deine freigrenze aber recht schnell erreicht. Vom Ernährungsphysiologischen Standpunkt her, ist es klüger das Budget primär mit reichlich stärkearmem Gemüse (Spinat, Mangold, Salate,...) zu decken, da Du so deutlich mehr an Mikronährstoffen zu Dir nimmst und Deinen Säure-Basen-Haushalt besser in Balance halten kannst. Wenn Du optimal ketoadaptiert bist, dann verträgst Du rund um das Training herum aber deutlich mehr Obst, ohne gleich wieder die Anpassungsgewinne einzubüßen, so wie dies bei einem "Anfänger" meistens der Fall ist.

Zitat:

Beim Stoffwechsel heisst es ja allgemein, dass Fett, KH und ATP bei jeder Belastungsintensität verbrannt werden, lediglich die Anteile verschieben sich je nach Belastungsintensität. Ist das bei Ketose/Glykosis ähnlich oder gibt es da wirklich schwarz/weiss ketoadaptiert oder nicht?
Nein, die Verschiebung findet graduell statt. Je besser Du ketoadaptiert bist, desto leichter fällt es Dir, auch höhere Intensitäten lange Zeit durchzuhalten. Das ist anfangs sehr hart. Im Bereich hoher Intensität über mehr als kurze Sprintdistanzen (sagen wir 800m-Läufe, 1km-Sprint auf dem Rad u.ä.) wird man mit einer ketogenen Ernährung eher Nachteile haben. Ich gehe aber mal davon aus, dass das ohnehin nicht Deine Disziplinen sind. Du verbrennst in Ketoadaption primär freie Fettsäuren, aber dies durch den verbesserten respiratorischen Quotienten wesentlich effinzienter als bei einem Sportler, der in Glykosis lebt und nur bei im Wettkampf entleerten Speichern in Ketose gelangt. Dem hauts dann die Beine weg, er bekommt nicht genug Sauerstoff ins System und muss das Tempo drosseln (von den Qierschüssen des unterversorgten Gehirns ganz abgesehen, das Dich zum Aufgeben zwingen will ganz abgesehen...) während Du viel effizienter mit dem Fett arbeitest und keinerlei Einbrüche erleben wirst, selbst wenn Du keine Nahrung (außer Flüssigkeit) zu Dir nimmst.

Würde mich freuen, wenn Du gelegentlich wieder von Deinen Erfahrungen berichtest!

Gruß Robert

pinkpoison 26.11.2012 19:01

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 837684)
Aus dem "New England Journal of Medicine" :

Chocolate Consumption, Cognitive Function, and Nobel Laureates

Offensichtlich besteht eine starke Korrelation zwischen dem Schokoladenkonsum eines Landes und der Anzahl an Nobelpreisen, die in dieses Land wandern.

Korrelation begründet keine Kausalität... ich denke mal der gesamte Beitrag war nicht wirklich ernst gemeint, sondern eher Ausdruck eines besonderen schweizer Humors des Autors. Erstaunlich vor allem, dass das NEJM - ein sehr renommierte Zeitschrift - so etwas tatsächlich (ohne offensichtliches Augenzwinkern) publiziert... .

Zur Kritik was die Wissenschaftlichkeit des gesamten Ansatzes angeht zb hier

Ansonsten verweise ich auch auf Beitrag #763ff und auf diesen, auch bereits dort referenzierten Beitrag der Jaminets, wo wir das Thema schon mal besprochen hatten.

Abgesehen davon ist Kakao ein paleokonformes Lebensmittel.

pinkpoison 26.11.2012 19:51

Journal of Affective Disorders
Volume 140, Issue 3 , Pages 205-214, November 2012

Depression as a disease of modernity: Explanations for increasing prevalence

Zitat:

Abstract

There has been much speculation about modern environments causing an epidemic of depression. This review aims to (1) determine whether depression rates have increased and (2) review evidence for possible explanations. While available data indicate rising prevalence and an increased lifetime risk for younger cohorts, strong conclusions cannot be drawn due to conflicting results and methodological flaws. There are numerous potential explanations for changing rates of depression. Cross-cultural studies can be useful for identifying likely culprits. General and specific characteristics of modernization correlate with higher risk. A positive correlation between a country's GDP per capita, as a quantitative measure of modernization, and lifetime risk of a mood disorder trended toward significance (p=0.06). Mental and physical well-being are intimately related. The growing burden of chronic diseases, which arise from an evolutionary mismatch between past human environments and modern-day living, may be central to rising rates of depression. Declining social capital and greater inequality and loneliness are candidate mediators of a depressiogenic social milieu. Modern populations are increasingly overfed, malnourished, sedentary, sunlight-deficient, sleep-deprived, and socially-isolated. These changes in lifestyle each contribute to poor physical health and affect the incidence and treatment of depression. The review ends with a call for future research and policy interventions to address this public health crisis.

MarionR 26.11.2012 20:43

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837701)
Korrelation begründet keine Kausalität... ... Erstaunlich vor allem, dass das NEJM - ein sehr renommierte Zeitschrift - so etwas tatsächlich (ohne offensichtliches Augenzwinkern) publiziert....

Zitat:

Zitat von NEJM
Chocolate consumption could hypothetically improve cognitive function....

Dass das eine Hypothese ist, steht ja schon im ersten Satz...

Und im Übrigen: There is a strong statistical correlation between the decrease in stork population and the number of childbirth per year. Could the decrease in stork population lead to a decrease in childbirth in Austria? Could this be a proof of children beeing delivered to their parents by storks?;)

pinkpoison 26.11.2012 21:02

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 837748)
Dass das eine Hypothese ist, steht ja schon im ersten Satz...

Und im Übrigen: There is a strong statistical correlation between the decrease in stork population and the number of childbirth per year. Could the decrease in stork population lead to a decrease in childbirth in Austria? Could this be a proof of children beeing delivered to their parents by storks?;)

Dass es sich um den behaupteten Zusammenhang um eine Hypothese handelt ist ohnehin selbstverständlich, da jede wissenschaftliche Erkenntnis lediglich Hypothesencharakter haben kann (zumindest wenn man ein FrReund des Kritischen Rationalismus der Popper-Schule ist...) - nur dass jemand ausgerechnet auf die Idee kommt eine direkte Kausalität - und das auch noch in dieser Richtung der Kausalität) über diese beiden Dinge (Schokokonsum und Zahl der Nobelpreise) herzustellen bzw. zu suggerieren, kann einfach nur als Wissenschaftssatire gemeint sein - andernfalls muss man am Geisteszustand des Autors und der Gutachter des NEJM zweifeln, da andere Hypothesen schlichtweg augenscheinlich viel plausibler klingen als diese. Wer da nicht in erster Linie an eine Scheinkorrelation denkt, der denkt wahrscheinlich gar nicht... hast Du ja mit Deinem Storch-Beispiel auch wohl so gemeint, Marion.

Ich bin mir beinahe sicher, dass man eine ähnlich hohe Korrelation mit BigMäc- oder Zigarettenkonsum oder dem Benutzen von Mobiltelephonen herzustellen in der Lage wäre.... würde das jemand für eine Nachricht außerhalb eines Satiremagazins für wert befinden? McDonalds, Phillip Morris und Nokia wahrscheinlich schon. Die Schokoladenindustrie hat den Ball ja freudig aufgenommen, der ihr zugespielt wurde...

:Huhu: Robert

Flow 26.11.2012 22:51

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837701)
Korrelation begründet keine Kausalität... ich denke mal der gesamte Beitrag war nicht wirklich ernst gemeint, sondern eher Ausdruck eines besonderen schweizer Humors des Autors. Erstaunlich vor allem, dass das NEJM - ein sehr renommierte Zeitschrift - so etwas tatsächlich (ohne offensichtliches Augenzwinkern) publiziert... .

Hast du Zugang zur gesamten Arbeit ?

Zitat:

Abgesehen davon ist Kakao ein paleokonformes Lebensmittel.
Das will ich ja mal hoffen ... :cool:
(Ich persönlich verzichte auch gern größtenteils auf Zuckerbeimischungen)

MarionR 26.11.2012 23:01

Das altbekannte Storch-Beispiel stammt aus einem Seminar über Medizinische Statistik. Es sollte erklären, dass nicht alle Zusammenhänge, die man errechnen kann auch real sind und dazu auffordern, beim Rechnen die Biologie nicht aus den Augen zu verlieren....

pinkpoison 27.11.2012 08:28

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 837813)
Hast du Zugang zur gesamten Arbeit ?

Ja - als Hochschuldozent hab ich auf so ziemlich alle Fachzeitschriften Zugriff. Diesen Artikel hatte ich bei Erscheinen gelesen und meinen Augen nicht getraut, wie tief das NEJM gesunken zu sein scheint, so einen B.llsh.t zu publizieren. Möglicherweise, um mal wieder Schlagzeilen zu produzieren - in den letzten jahren wurde es ja etwas ruhig um das Blatt.... ?

pinkpoison 27.11.2012 09:19

Start einer umfassenden Darstellung des Themas "Ketose" von Peter Attia

tridinski 27.11.2012 09:20

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837695)
Wenn Dein Atem nach Aceton riecht, ist das ein Anzeichen dafür, dass Du in Ketose bist. Die Frage ist halt nur, ob Du das durchgängig bist - nur dann vollzieht sich die Ketoadaption im lauf der Zeit wirklich optimal für den angestrebten sportlichen (oder therapeutischen) Zweck. Wenn Du zwischen Glykosis und Ketosis hin und her pendelst, dann kann sich die Umstellung dr Energiebereitsstellung und -verwendung für das Gehirn und in den Mitochondrien der Muskelzellen nicht oder nur teilweise vollziehen.

zuletzt hab ich mir vor 10 Tagen 3 Stück Kuchen reingehauen als alle Großeltern zu Besuch waren und wir was zu feiern hatten, das war dann wohl ein klarer Pendelausschlag in die Glykosis-Richtung. Seit dem bin ich aber "clean" ;) Wobei der Kollege hier im Büro grad mit Geburtstagskuchen ankommt ...


Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837695)
Besser wäre es also, den Zustand der Ketose mittels Ketostix aus der Apotheke zu messen und sicher zu stellen, dass Du gerade so viel KH und Proteine zu Dir nimst, um nicht in Glykosis zu rutschen.

Wer ich mir mal besorgen

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837695)
Nein, eine Anpassung ist nicht erforderlich - wieviel KH du maximal zu Dir nehmen kannst, um in Ketose zu sein, ist ein sehr individuell unterschiedliches Maß, das man letztlich nur durch Versuch und Irrtum (Ketostixx oder Messung der Ketone über das Blut) ermitteln kann. Im Lauf der Zeit kann sich allerdings durchaus der Grenzwert verschieben, was aber weniger mit dem Körpergewicht zu tun hat, wie Du vermutest, sondern eher mit dem Grad an Insulinresistenz der Muskel- und Leberzellen, der sich im lauf der Zeit bei KH-Karenz herabsetzt und so die Zellen wieder ihr natürliche Sensitivität für das Hormon gewinnen, sofern diese beeinträchtigt gewesen sein sollte. Wenn Du selbst bei den relativ großzügigen Mengen an Obst, Gemüse usw. Aceton-Atmen hast, deutet das drauf hin, dass Du einen recht hohe Grenzwert hast, was bedeutet, dass Du relativ viel KH essen kannst, ohne in Glykosis zu fallen. Obst musst Du grundsätzlich nicht streichen, aber eben in deinem individuellen KH-Budget genau beobachten. Wenn Du eher kh-armes Obst (vor allem Beerenobst) zu Dir nimmst, kannst Du recht großzügige Mengen verzehren, bei sehr zuckerreichem Obst wie Ananas oder Mangos hast Du Deine freigrenze aber recht schnell erreicht. Vom Ernährungsphysiologischen Standpunkt her, ist es klüger das Budget primär mit reichlich stärkearmem Gemüse (Spinat, Mangold, Salate,...) zu decken, da Du so deutlich mehr an Mikronährstoffen zu Dir nimmst und Deinen Säure-Basen-Haushalt besser in Balance halten kannst. Wenn Du optimal ketoadaptiert bist, dann verträgst Du rund um das Training herum aber deutlich mehr Obst, ohne gleich wieder die Anpassungsgewinne einzubüßen, so wie dies bei einem "Anfänger" meistens der Fall ist.

bin seit ca. 3-4 Jahren auf low-carb unterwegs, zuletzt meinte jemand zu mir von "low carb" hätte er ja schonmal was gehört, aber "no carb" wie ich es praktizieren würde wäre ihm neu. kommt halt immer auf die Perspektive an.


Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837695)
Nein, die Verschiebung findet graduell statt. Je besser Du ketoadaptiert bist, desto leichter fällt es Dir, auch höhere Intensitäten lange Zeit durchzuhalten. Das ist anfangs sehr hart. Im Bereich hoher Intensität über mehr als kurze Sprintdistanzen (sagen wir 800m-Läufe, 1km-Sprint auf dem Rad u.ä.) wird man mit einer ketogenen Ernährung eher Nachteile haben. Ich gehe aber mal davon aus, dass das ohnehin nicht Deine Disziplinen sind. Du verbrennst in Ketoadaption primär freie Fettsäuren, aber dies durch den verbesserten respiratorischen Quotienten wesentlich effinzienter als bei einem Sportler, der in Glykosis lebt und nur bei im Wettkampf entleerten Speichern in Ketose gelangt.

bin wettkampfmässig weniger auf 800m oder 1k unterwegs als auf OD,MD,LD und verspreche mir auch von den kurzen intensiven Trainingseinheiten (die demnächst wieder anstehen) ohne KH eine Verbesserung der Sauerstoffaufnahmekapazität. Da gerade für die LD (meine 3. geplant für 2013) ja die Leistung an der AEROBEN Schwelle entscheidend ist, an der der Fettanteil am Stoffwechsel ziemlich hoch ist und da für die Verbrennung von Fetten besonders viel Sauerstoff erforderlich ist, eine Leistungssteigerung. (eigentlich noch wichtiger als potentielle sportliche Leistungssteigerungen bei der Low/No-Carb Ernährungsform sind mir aber die langfristigen allgemeinen gesundheitlichen Vorteile. Lese gerade Gary Taubes, davor Geoff Bond und Loren Cordain und einige sonstige Essays dazu, da gehn einem ja die Augen über. Wenn man liest wie es zu der heute zum "Allgemeinwissen" gewordenen Zusammenhang zwischen "Fett bzw. Cholesterin" und "Herzkrankheiten" gekommen ist kann einem nur schlecht werden. Was für ne Verarsche, dass die offiziellen Stellen das immernoch predigen sowohl in USA als auch D und sonstwo)

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837695)
Dem hauts dann die Beine weg, er bekommt nicht genug Sauerstoff ins System und muss das Tempo drosseln (von den Qierschüssen des unterversorgten Gehirns ganz abgesehen, das Dich zum Aufgeben zwingen will ganz abgesehen...) während Du viel effizienter mit dem Fett arbeitest und keinerlei Einbrüche erleben wirst, selbst wenn Du keine Nahrung (außer Flüssigkeit) zu Dir nimmst.

bin gespannt wie es sich auf längeren Trainingsstrecken verhält, also Rad 3-5h oder so, vor 3 Jahren kann ich mich erinnern bin ich mal richtig schön nach ca. 3,5h vom Hungerast vom Rad gehauen worden und konnte im flachen keine 20kmh mehr fahren, da hat mich dann die Notration retten müssen. Damals war ich aber sicher weniger ketoadaptiert als heute.
bei den kurzen harten Trainings fand ich es bisher nicht so entscheidend ob mit Carbs oder ohne, Tabata o.ä. ist halt Kotzgrenze egal mit welchem Brennstoff.

pinkpoison 27.11.2012 09:55

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 837909)
Lese gerade Gary Taubes, davor Geoff Bond und Loren Cordain und einige sonstige Essays dazu, da gehn einem ja die Augen über. Wenn man liest wie es zu der heute zum "Allgemeinwissen" gewordenen Zusammenhang zwischen "Fett bzw. Cholesterin" und "Herzkrankheiten" gekommen ist kann einem nur schlecht werden. Was für ne Verarsche, dass die offiziellen Stellen das immernoch predigen sowohl in USA als auch D und sonstwo)

Die Lektüre dieser Bücher (vor allem GCBC von Garry Taubes!) kann man jedem nur empfehlen... da gehen sicher nicht nur Dir und mir die Augen über. Wäre klasse, wenn es die Bücher von Taubes auf Deutsch gäbe, damit man damit auch bei uns ein breiteres Publikum erreichen könnte.


Zitat:

bin gespannt wie es sich auf längeren Trainingsstrecken verhält, also Rad 3-5h oder so, vor 3 Jahren kann ich mich erinnern bin ich mal richtig schön nach ca. 3,5h vom Hungerast vom Rad gehauen worden und konnte im flachen keine 20kmh mehr fahren, da hat mich dann die Notration retten müssen. Damals war ich aber sicher weniger ketoadaptiert als heute.
bei den kurzen harten Trainings fand ich es bisher nicht so entscheidend ob mit Carbs oder ohne, Tabata o.ä. ist halt Kotzgrenze egal mit welchem Brennstoff.
Hast Du schon mal mit nativem Kokosöl experimentiert? Versuch das mal gezielt - vor allem dann auch vor einer langen Radeinheit. Wird sehr effizient in Ketonkörper umgewandelt und sollte den nötigen Bumms (auch bei intensiveren Einheiten) geben. Leider kann man das Zeug sehr schlecht für unterwegs konfektionieren, da es bei mehr als 25 Grad flüssig wird.

Ansonsten frag ich mich, wie das mit "No Carb" wirklich funktionieren soll - ich gehe mal davon aus, dass Du damit den Verzicht auf stärkehaltige Nahrungsmittel (Getreide, Kartoffeln,...) meinst, denn Gemüse und Obst enthalten (wie beinahe alle anderen Lebensmittel auch, wenn teils auch in sehr geringen Dosen) ja auch KH.

Gruß Robert

tridinski 27.11.2012 11:14

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837923)
Die Lektüre dieser Bücher (vor allem GCBC von Garry Taubes!) kann man jedem nur empfehlen... da gehen sicher nicht nur Dir und mir die Augen über. Wäre klasse, wenn es die Bücher von Taubes auf Deutsch gäbe, damit man damit auch bei uns ein breiteres Publikum erreichen könnte.

"Natural Eating" von Bond gibts ja auf Deutsch (kostet glaube ich auch nur 6,95 oder so EDIT: aktuell 35 Euro für das Hardover, 2,95 für die Kindle-Version), die Paleo-Sachen von Cordain glaube ich auch zumindest teilweise. Gary Taubes nur auf Englisch und das ist Dank der vielen Fachbegriffe auch keine einfache Lektüre wenn man sich noch nicht eingelesen hat. Wenn man einmal drin ist aber megaspannend!

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837923)
Hast Du schon mal mit nativem Kokosöl experimentiert? Versuch das mal gezielt - vor allem dann auch vor einer langen Radeinheit. Wird sehr effizient in Ketonkörper umgewandelt und sollte den nötigen Bumms (auch bei intensiveren Einheiten) geben. Leider kann man das Zeug sehr schlecht für unterwegs konfektionieren, da es bei mehr als 25 Grad flüssig wird.

hab ich zu Hause, gezielt vor ner langen Einheit oder währenddessen hab ich es aber noch nicht versucht, werd ich aber gerne ausprobieren! Der 'Schmelzpunkt' von 25 Grad ist doch aktuell eigentlich kein Problem, in der Oberrohrtasche ist es garantiert kälter. Und wenn es im Sommer wärmer ist könnte man das in ne kleine Trinkflasche (vom Laufgürtel) tun und in der Trikottasche am Körper mitführen und dann 'trinken'.

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 837923)
Ansonsten frag ich mich, wie das mit "No Carb" wirklich funktionieren soll - ich gehe mal davon aus, dass Du damit den Verzicht auf stärkehaltige Nahrungsmittel (Getreide, Kartoffeln,...) meinst, denn Gemüse und Obst enthalten (wie beinahe alle anderen Lebensmittel auch, wenn teils auch in sehr geringen Dosen) ja auch KH.

"No Carb" war ja nur der Ausspruch meines Kollegen, mir ist schon klar dass man da nie auf 0 kommen kann.

Faul 27.11.2012 21:18

Sorry, wenn ich die aktuelle Diskussion unterbrechen muss, aber ich habe eine Frage zu einem ganz anderen Teilaspekt.

Ketose ist für mich aktuell nicht so das Thema, aber was mich interessieren würde ist, wie es denn mit Hirse und Amaranth in Bezug auf Paleo aussieht.

Ich beschäftige mich gerade mit der 5-Elemente-Küche (adaptiert für die westliche Küche). Dort werden die KH ja nicht ganz so verteufelt und einige Gedanken dort sprechen mit durchaus an. Vieles scheint ja dem Paleo-Ansatz auch sehr zu kommen, nicht jedoch dem Raw-Paleo-Ansatz. In der 5-Elemente-Küche wird ja eher gekocht, gekocht, gekocht, bis der Tag vorbei ist. :)

pinkpoison 27.11.2012 21:34

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 838175)
Sorry, wenn ich die aktuelle Diskussion unterbrechen muss, aber ich habe eine Frage zu einem ganz anderen Teilaspekt.

Ketose ist für mich aktuell nicht so das Thema, aber was mich interessieren würde ist, wie es denn mit Hirse und Amaranth in Bezug auf Paleo aussieht.

Ich beschäftige mich gerade mit der 5-Elemente-Küche (adaptiert für die westliche Küche). Dort werden die KH ja nicht ganz so verteufelt und einige Gedanken dort sprechen mit durchaus an. Vieles scheint ja dem Paleo-Ansatz auch sehr zu kommen, nicht jedoch dem Raw-Paleo-Ansatz. In der 5-Elemente-Küche wird ja eher gekocht, gekocht, gekocht, bis der Tag vorbei ist. :)

Hirse = Getreide - und damit keinesfalls Paleo (enthält zwar kein Gluten aber Lectine, Oxalate und Phytate sowie einen "thyroid perxidase inhibitor," der die Schilddrüsenfunktion negativ beeinflussen kann).

Bzgl. Amaranth (und Quinoa) sieht es diesbezüglich nicht wesentlich anders aus. Also auch nicht Paleo und nicht empfehlenswert.

Von allen Pseudogetreiden ist Buchweizen das, das man noch am ehesten gelegentlich verwenden kann, wenngleich auch Buchweizen ein paar Antinutrients enthält, die aber vergleichsweise weniger bedenklich sind.

Bei Mark Sisson findet sich das ein oder andere zum Thema

pinkpoison 28.11.2012 08:32

Warnung vor Grapefruitkonsum im Zusammenhang mit bestimmten Medikamenten (...es betreffen sollte)

pinkpoison 28.11.2012 08:57

Ärzteblatt: Diabetes: Diät- und Sport-Studie wegen Erfolglosigkeit abgebrochen

Faul 28.11.2012 10:14

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 838185)
Hirse = Getreide - ....

Danke!

Lui 28.11.2012 10:33

Was hat es sich eigentlich mit Shirataki Nudeln auf sich? Wären sie Paleo?
Angeblich haben sie null Kalorien.

pinkpoison 28.11.2012 10:54

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 838319)
Was hat es sich eigentlich mit Shirataki Nudeln auf sich? Wären sie Paleo?
Angeblich haben sie null Kalorien.


Kann ich nicht Konkretes dazu sagen, da ich nicht weiß, ob ggfls. gesundheitsschädliche Antinutrients in dem Mehl enthalten sind. Was ich bezgl. des KH-GEhaltes gelesen habe, klingt abenteuerlich. Einerseits sollen reichlich Polysaccharide (komplexe KH) enthalten sein, andererseits behauptet die englische Wikipedia-Seite dass die enthaltenen KH's netto keine Kalorien hätten, wobei aber keinerlei Quelle für diese Behauptung genannt wird. Dass es sich bei den enthaltenen Polysacchariden um Zuckeralkohole handeln könnte, ist nicht auszuschließen, aber ich hab dazu nichts gefunden. Ich würde im Zweifel (und bis ich die Details kenne) diese Nudeln als nicht paleokonform einstufen.

Mike1 28.11.2012 11:13

Ein Gedanke der mir gerade gekommen ist: Gibt es eigentlich Statistiken zur Gesundheit und körperlichen Leistungsfähigkeit von laktose- und/oder glutenintoleranten Menschen? Das wären doch die Leute, die von klein auf strikt auf sowas verzichten müssen.
Blöd ist nur, dass solche Leute durch Unverträglichkeit von üblichem Fastfoodessen und Naschereien vermutlich sowieso schon gesünder sind als der Großteil der restlichen Bevölkerung und das somit nicht unbedingt damit zusammenhängen muss.

Faul 28.11.2012 11:20

Zitat:

Zitat von Mike1 (Beitrag 838348)
Ein Gedanke der mir gerade gekommen ist: Gibt es eigentlich Statistiken zur Gesundheit und körperlichen Leistungsfähigkeit von laktose- und/oder glutenintoleranten Menschen? Das wären doch die Leute, die von klein auf strikt auf sowas verzichten müssen.
Blöd ist nur, dass solche Leute durch Unverträglichkeit von üblichem Fastfoodessen und Naschereien vermutlich sowieso schon gesünder sind als der Großteil der restlichen Bevölkerung und das somit nicht unbedingt damit zusammenhängen muss.

interessanter Gedanke.

Vermutlich wissen diejenigen, aber erst recht spät von ihrem "Glück". Eine Kollegin von mir ist beispielweise erst mit Ü30 darauf gekommen. Vorher hatte sie immer KH-Gel dabei. Also eher genau das falsche. Keine Ahnung wie es sich langfristig auswirkt, wenn man wirklich "aktiv" gegen seine Unverträglichkeiten anarbeitet...

pinkpoison 28.11.2012 21:27

Brandneues Review
 
European Journal of Clinical Nutrition advance online publication 28 November 2012; doi: 10.1038/ejcn.2012.194
Diets for body weight control and health: the potential of changing the macronutrient composition

K J Acheson


Department of Nutrition and Health, Nestlé Research Center, Lausanne, Switzerland

Correspondence: Dr KJ Acheson, Department of Nutrition and Health, Nestlé Research Center, PO Box 44, Vers-chez-les-Blanc, 1000 Lausanne 26, Vaud, Switzerland. E-mail:
Received 22 October 2012; Accepted 2 November 2012
Advance online publication 28 November 2012

Zitat:

"Abstract

At the beginning of the last century obesity and type 2 diabetes were treated quite successfully using low-carbohydrate diets. Following the discovery of insulin, the carbohydrate content of the diabetic diet became more liberal, as glycaemia and glycosuria could be controlled, more or less well, with hypoglycaemic medication and insulin treatment. Later, saturated fats and high-plasma cholesterol concentrations were implicated in cardiovascular disease and since then high-carbohydrate diets have become synonymous with ‘health’ and have been conventional nutrition doctrine for the past 40 years. In spite of this, the prevalence of some non-communicable metabolic diseases have increased to epidemic proportions and have led an increasing number of researchers in the fields of medicine and nutrition to challenge the validity of present-day dietary guidelines. There is increasing evidence that diets with a lower, or even very-low, carbohydrate content can help overweight and obese individuals to lose and maintain lost weight, diabetics to control blood glucose with more ease and prevent the development of diabetic complications, while at the same time improving blood lipid profiles and biomarkers of cardiovascular risk. The present review considers the evolution of our diet and questions whether high-carbohydrate diets are indeed synonymous with health."
... Zeit wirds! Aber die Quelle stimmt mich skeptisch, was da im Busch ist....

pinkpoison 28.11.2012 21:37

Neue Studie: Negative Korrelation zwischen Omega-3-Konsum und Asthma bei jungen Amerikanern

Matthias75 28.11.2012 22:43

Zitat:

Zitat von Mike1 (Beitrag 838348)
Ein Gedanke der mir gerade gekommen ist: Gibt es eigentlich Statistiken zur Gesundheit und körperlichen Leistungsfähigkeit von laktose- und/oder glutenintoleranten Menschen? Das wären doch die Leute, die von klein auf strikt auf sowas verzichten müssen.

Laktoseintoleranz kann sich aber erst später entwickeln, z.T. auch erst nach/mit der Pubertät, d.h. Die Personen haben dann schon lange Jahre "normal" gegessen. Dazu kommt, ass die Phase, bis die Unerträglichkeit entdeckt wird, z.T. alles andere als gesund und teilweise auch für den Körper sehr belastend ist.

Zitat:

Zitat von Mike1 (Beitrag 838348)
Blöd ist nur, dass solche Leute durch Unverträglichkeit von üblichem Fastfoodessen und Naschereien vermutlich sowieso schon gesünder sind als der Großteil der restlichen Bevölkerung und das somit nicht unbedingt damit zusammenhängen muss.

Nicht böse gemeint, aber unterhalte dich mal mit Betroffenen, wie deren Ernährung i.d.R. aussieht bevor du solche Thesen aufstellst. Aus Mangel an Alternativen sieht die nämlich meist deutlich schlechter als die von "gesunden" Personen. Versuche dich mal in einem normalen Hotel laktosefrei und ausgewogen zu ernähren oder z.B. In einer normalen Betriebskantine. Und nein, nicht jeder hat Zeit, Lust und die Möglichkeit sich überall sein Essen mitzubringen und es selbst zuzubereiten.

Matthias

pinkpoison 29.11.2012 07:07

Zitat:

Zitat von Mike1 (Beitrag 838348)
Ein Gedanke der mir gerade gekommen ist: Gibt es eigentlich Statistiken zur Gesundheit und körperlichen Leistungsfähigkeit von laktose- und/oder glutenintoleranten Menschen? Das wären doch die Leute, die von klein auf strikt auf sowas verzichten müssen.
Blöd ist nur, dass solche Leute durch Unverträglichkeit von üblichem Fastfoodessen und Naschereien vermutlich sowieso schon gesünder sind als der Großteil der restlichen Bevölkerung und das somit nicht unbedingt damit zusammenhängen muss.

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 838650)
Laktoseintoleranz kann sich aber erst später entwickeln, z.T. auch erst nach/mit der Pubertät, d.h. Die Personen haben dann schon lange Jahre "normal" gegessen. Dazu kommt, ass die Phase, bis die Unerträglichkeit entdeckt wird, z.T. alles andere als gesund und teilweise auch für den Körper sehr belastend ist.

Nicht böse gemeint, aber unterhalte dich mal mit Betroffenen, wie deren Ernährung i.d.R. aussieht bevor du solche Thesen aufstellst. Aus Mangel an Alternativen sieht die nämlich meist deutlich schlechter als die von "gesunden" Personen. Versuche dich mal in einem normalen Hotel laktosefrei und ausgewogen zu ernähren oder z.B. In einer normalen Betriebskantine. Und nein, nicht jeder hat Zeit, Lust und die Möglichkeit sich überall sein Essen mitzubringen und es selbst zuzubereiten.

Matthias

GuMo!

Solche Statistiken Studien gibt es meines Wissens nicht (zumindest sind mir keine untergekommen). Sicherlich wären die recht interessant, aber ich stimme Matthias Vermutung zu, dass ein Verzicht auf laktose- und glutenhaltige Lebensmittel noch nicht zwingend gleichbedeutend mit einer gesünderen Ernährung sein muss. Viele Betroffene versuchen eine "Western Standard Diet" mit Ersatzprodukten (latosefreie Milchprodukte, Sojamilch etc) und glutenarme Getreide zu realisieren, was letztlich nicht das Gleiche ist, wie komplett auf Milchprodukte und Getreide jeder Art zu verzichten und dafür mehr Fleisch/Fisch/Nüsse/Eier und Gemüse/Obst zu verzehren. Auch Reis, Hirse (etc), Hülsenfrüchte und laktosefreie Milch haben gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe (Lectine, Phytate, Proteasehemmer, problematische Milchpeptide,...). Eine ausreichend große Pupulation von laktose- und/oder glutenintoleranten Menschen zu finden, die sich bereits sehr lange in der Nähe des Paleo-Konzeptes ernähren, dürfte (noch) schwierig sein, so dass man sich wohl schwer tun dürfte, eine vernünftig konzipierte Studie auf die Beine zu stellen.

Ich kenne persönlich ein paar Betroffene, die - ob das vernünftig ist will ich nicht werten - trotz eindeutiger Diagnose einfach drauf pfeiffen und "das bisschen Durchfall usw" einfach in Kauf nehmen und munter trotzdem Milch und Weizen konsumieren. Was die langfristigen Folgen einer solchen Praxis für sie angeht, sind einige schlicht beratungsresistent oder verhalten sich wie die berühmten drei Affen. Es ist halt einfach unbequem zB in der Kantine oder im Urlaubshotel (siehe die Argumentation von Matthias).

Auch die Eltern betroffener Kinder sind offenbar nicht immer intelligent genug, sich angemessen mit dem Problem auseinander zu setzen und gehen manchmal den Weg des geringsten Widerstandes. Leider werden sie durch Verharmlosungsrhetorik von ärztlicher Seite, der Wirtschaft und offiziellen Stellen wie der DGE auch nicht genügend sensibilisiert. Was ein offener Umgang mit den potenziellen Gesundheitsrisiken von Milchprodukten, Getreide und Hülsenfrüchten für Landwirtschaft und Bäckerhandwerk bedeuten würde, brauch ich nicht ausführen - dass rosarot-himmelblaue Weltbilder im Veganer- und Klimaschützerlager in ihren Grundfesten erschüttert würden ebenfalls.

Gruß Robert

pinkpoison 29.11.2012 10:15

Neue Studie: Countries Using High Fructose Corn Syrup In Their Food Supply Have A 20 Percent Higher Prevalence Of Type 2 Diabetes

Zitat:

"HFCS appears to pose a serious public health problem on a global scale," said principal study author Michael I. Goran, professor of preventive medicine, director of the Childhood Obesity Research Center and co-director of the Diabetes and Obesity Research Institute at the Keck School of Medicine at USC. "The study adds to a growing body of scientific literature that indicates HFCS consumption may result in negative health consequences distinct from and more deleterious than natural sugar." (...)
"If HFCS is a risk factor for diabetes - one of the world's most serious chronic diseases - then we need to rewrite national dietary guidelines and review agriculture trade polices," said Tim Lobstein, director of policy for the International Association for the Study of Obesity. "HFCS will join trans fats and salt as ingredients to avoid, and foods should carry warning labels."

pinkpoison 29.11.2012 10:37

Neue Studie: Origin and Diet of the Prehistoric Hunter-Gatherers on the Mediterranean Island of Favignana (Ègadi Islands, Sicily)

Zitat:

(...) Carbon and nitrogen isotope analyses show that the Upper Palaeolithic and Mesolithic hunter-gatherers of Favignana consumed almost exclusively protein from terrestrial game and that there was only a slight increase in marine food consumption from the late Pleistocene to the early Holocene. (...)
Vegetarismus also auch in dieser Population nachweislich Fehlanzeige ....


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