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LidlRacer 24.01.2018 19:06

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1357188)
Nach einer Woche komplettem Schweigen (auch keine Antwort auf direkt an ihn gerichtete fragen seiner Fans auf Twitter) hat H. Schoeman nun ein erstes Statement veröffentlicht, das fast mehr Fragen aufwirft als beantwortet.

Er bestreitet, dass es einen positiven Test oder ein AAF (adverse analytical finding) gegeben hat und unterstellt sputniknews damit quasi, alles (auch die veröffentlichten emails) komplett gefälscht zu haben. Irgendwie schwer vorstellbar, denn dann hätte die ITU den Fall nicht offiziell (inklusive Pressemeldung) aufgegriffen. Die müssen auch einen begründeten Anfangsverdacht für einen positiven Test gehabt haben.

Die ITU bestätigt sein Statement:
https://www.triathlon.org/news/artic...henri_schoeman
"... all parties involved want to declare that the case was not considered to be any Anti-Doping rule violation.

The result management went in accordance with the WADA rules and the process concluded that no AAF was recorded. As a result, the case was not considered to be, nor did it result in, an Anti-Doping Rule violation."

LidlRacer 24.01.2018 20:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1357222)
Fancybirds

Fancy Bears.

Komisch, dass die Schoeman Dokumente nicht direkt von denen veröffentlicht wurden.

Hafu 24.01.2018 21:51

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1357235)
Die ITU bestätigt sein Statement:
https://www.triathlon.org/news/artic...henri_schoeman
"... all parties involved want to declare that the case was not considered to be any Anti-Doping rule violation."

Wenn man zurückblickt, wie intransparent die ITU 2016 mit dem Positiven Befund von Alistair Browniee in Cozumel umgegangen ist , ist so ein Statement wenig überraschend.
Die ITU hat immer allergrößtes Interesse, ihr Premiumprodukt WTS für die Sponsoren nicht zu beschädigen.

Hafu 24.01.2018 22:05

Während deutsche Triathlonmedien im wesentlichen wörtlich die Statements von Schoeman und ITU übernehmen, stellt Triathlon Magazin Canada zumindest einige der offen gebliebenen Fragen:

https://triathlonmagazine.ca/feature...n-allegations/

bentus 24.01.2018 23:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1357261)
Wenn man zurückblickt, wie intransparent die ITU 2016 mit dem Positiven Befund von Alistair Browniee in Cozumel umgegangen ist , ist so ein Statement wenig überraschend.
Die ITU hat immer allergrößtes Interesse, ihr Premiumprodukt WTS für die Sponsoren nicht zu beschädigen.

Woher weißt du, dass AB der Brite mit dem positiven Test war? Wurde da irgendwas veröffentlicht?

Hafu 25.01.2018 07:05

Zitat:

Zitat von bentus (Beitrag 1357280)
Woher weißt du, dass AB der Brite mit dem positiven Test war? Wurde da irgendwas veröffentlicht?

ITU und BTF hatten damals nichts veröffentlicht, nur dementiert, dass es überhaupt um einen Athleten des Britischen Elite-Teams gehen würde. Der Fall ist ja nur durch eine Veröffentlichung einer juristischen Fachzeitschrift an die Öffentlichkeit gelangt..

Die Herausgeberin von Triathlonmagazin Canada Claire Duncan hat dann kurze Zeit später den Namen von Alistair im Interview bei TRS bestätigt. Der Name macht auch deshalb Sinn, weil Alistair damals eine Woche vor Cozumel mehrere Tage in China war, wo bekanntermaßen das Risiko einer Aufnahme von Clenbuterol durch Fleischverzehr ausgesprochen hoch ist.

phonofreund 25.01.2018 10:06

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1357261)
Wenn man zurückblickt, wie intransparent die ITU 2016 mit dem Positiven Befund von Alistair Browniee in Cozumel umgegangen ist , ist so ein Statement wenig überraschend.
Die ITU hat immer allergrößtes Interesse, ihr Premiumprodukt WTS für die Sponsoren nicht zu beschädigen.

Mit positiven Tests ist das aus meiner Sicht beschädigt, aber wen aus dem Sponsorenpool interessiert schon Ethik im Sport? Alles geldgierige Säcke...... Siehe den immer absurder werdenden Profifußball.

ritzelfitzel 25.01.2018 10:16

Alice Cornet (Tennis) unter Verdacht wegen 3 verpasster Tests in 2017

redeagle 25.01.2018 10:43

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1357324)

Laut Regel ist das so, 3 verpasste Tests sind wie ein positiver. Über Sinnhaftigkeit lässt sich dabei streiten.

"Von den 20 Anti-Doping-Tests, die ich in der Saison 2017 hatte, die natürlich alle negativ ausgefallen sind, habe ich drei unangekündigte Kontrollen zu Hause aus guten Gründen verpasst, die die ITF aber nicht hören wollte", schrieb Cornet am Mittwoch bei Twitter und richtete sich an ihre Fans: "Ich verspreche Euch, in dieser harten Zeit stark zu bleiben."

Wenn man diese Aussage dagegen setzt, dass 17 Tests negativ waren, sieht das auch schon anders aus als die Schlagzeile suggeriert.
Man muss dazu ja wissen, dass in Deutschland zum Beispiel mit dem Adams System man für Monate im vorraus seinen genauen Aufenthaltsort eintragen muss. Wenn man dann aus irgendeinem Grund zu irgendeiner Zeit (auch 6 Uhr morgens) mal nicht da ist wo man es mal geschrieben hat, schon hat man einen verpassten Test.

captain hook 25.01.2018 11:35

Zitat:

Zitat von redeagle (Beitrag 1357329)
Laut Regel ist das so, 3 verpasste Tests sind wie ein positiver. Über Sinnhaftigkeit lässt sich dabei streiten.

"Von den 20 Anti-Doping-Tests, die ich in der Saison 2017 hatte, die natürlich alle negativ ausgefallen sind, habe ich drei unangekündigte Kontrollen zu Hause aus guten Gründen verpasst, die die ITF aber nicht hören wollte", schrieb Cornet am Mittwoch bei Twitter und richtete sich an ihre Fans: "Ich verspreche Euch, in dieser harten Zeit stark zu bleiben."

Wenn man diese Aussage dagegen setzt, dass 17 Tests negativ waren, sieht das auch schon anders aus als die Schlagzeile suggeriert.
Man muss dazu ja wissen, dass in Deutschland zum Beispiel mit dem Adams System man für Monate im vorraus seinen genauen Aufenthaltsort eintragen muss. Wenn man dann aus irgendeinem Grund zu irgendeiner Zeit (auch 6 Uhr morgens) mal nicht da ist wo man es mal geschrieben hat, schon hat man einen verpassten Test.

Gute Gründe ist "gut". Wenn ich schon zwei Missed Tests habe, achte ich peinlichst darauf das Adams zu pflegen. Vergessen kann man es eh nicht, weil die Nada einen Omnipräsent mit Infos überschüttet. Da könnte man dann ggf nen Notfall mit ernsthaften Folgen anführen, der sich sicher auch belegen lässt. Alles andere dürfte da wohl wenig Aussicht auf Erfolg haben.

NBer 25.01.2018 11:38

gibt es bei missed tests eigentlich auch so ne art verfallsdatum, also in welchem zeitraum 3 missed tests? 3 missed tests in 3 jahren ist was anderes als in zb 15-20 jahren.....

LidlRacer 25.01.2018 11:54

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1357344)
gibt es bei missed tests eigentlich auch so ne art verfallsdatum, also in welchem zeitraum 3 missed tests? 3 missed tests in 3 jahren ist was anderes als in zb 15-20 jahren.....

Es sind nur 12 Monate!

NADA: Standard für Meldepflichten
"1.6 Ein Athlet des RTP hat einen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen gemäß
Artikel 2.4 NADC begangen, wenn er innerhalb von 12 Monaten insgesamt drei
Meldepflicht- und Kontrollversäumnisse begangen hat (jede Kombination aus
Meldepflichtversäumnissen und Versäumten Kontrollen, die insgesamt drei
Versäumnisse ergibt), unabhängig davon, welche Anti-Doping-Organisation(en) die
Meldepflicht- und Kontrollversäumnisse festgestellt hat/haben.

1.7 Ein Athlet des NTP hat einen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen gemäß
Artikel 2.4 NADC begangen, wenn er innerhalb von 12 Monaten insgesamt drei
Meldepflichtversäumnisse begangen hat."

T.U.F.K.A.S. 25.01.2018 12:10

Zitat:

Zitat von redeagle (Beitrag 1357329)
Man muss dazu ja wissen, dass in Deutschland zum Beispiel mit dem Adams System man für Monate im vorraus seinen genauen Aufenthaltsort eintragen muss. Wenn man dann aus irgendeinem Grund zu irgendeiner Zeit (auch 6 Uhr morgens) mal nicht da ist wo man es mal geschrieben hat, schon hat man einen verpassten Test.

Man kann die Angabe der Aufenthaltsorte ja blöderweise auch nicht mehr ändern, wenn man sich Monate im Voraus im Datum geirrt hat und nun doch nicht Samstag sondern erst Sonntag bei der Oma zum Geburtstag ist.... :Huhu:

heshsesh 25.01.2018 12:37

Zitat:

Zitat von T.U.F.K.A.S. (Beitrag 1357352)
Man kann die Angabe der Aufenthaltsorte ja blöderweise auch nicht mehr ändern

Ich frage jetzt mal blöd nach, weil ich keine Ahnung habe und mir unsicher bin. War das Ironie oder kann man die Aufenthaltsorte wirklich nicht mehr nachträglich ändern? :confused:

Hafu 25.01.2018 12:37

Zitat:

Zitat von T.U.F.K.A.S. (Beitrag 1357352)
Man kann die Angabe der Aufenthaltsorte ja blöderweise auch nicht mehr ändern, wenn man sich Monate im Voraus im Datum geirrt hat und nun doch nicht Samstag sondern erst Sonntag bei der Oma zum Geburtstag ist.... :Huhu:

Doch. Man kann die Aufenthaltsorte problemlos kurzfristig ändern. Und zwar sowohl über das Webinterface als auch via SMS.
Es reicht auch den Aufenthaltsort für eine einzige Stunde am Tag zu hinterlegen, um dem Risiko von missed tests zu entgehen. Für die restlichen 23 Stunden ist man dann ungebunden.

Man muss zwar neben dem Aufenthaltsort für diese eine Stunde (meist wird die Stunde von 6h bis 7h gewählt) noch die Adresse der bevorzugten TRainingsstätten sowie die Adresse der Arbeit angeben (sofern vorhanden), aber das hat keine Rechtsverbindlichkeit, sondern dient nur dazu, dass die Kontrolleure eine Chance haben, einen zu finden, wenn sie außerhalb dieser Stunde testen wollen.
Wenn man dort aber nicht angetroffen wird, hat das keinen missed test zur Folge.

Missed Tests gibt es definitiv nur für die angegebene Uhrzeit.

Das Adams-System ist mittlerweile sehr athletenfreundlich angelegt. Hunderttausende Leistungssportler sind ihm mittlerweile unterworfen und Sperren wegen missed Tests sind außerordentlich selten, was auch dafür spricht, dass es keine Raketenwissenschaft ist, seine ADAMS-Daten zu pflegen.

ArminAtz 25.01.2018 13:03

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1357368)
...und Sperren wegen missed Tests sind außerordentlich selten, was auch dafür spricht, dass es keine Raketenwissenschaft ist, seine ADAMS-Daten zu pflegen.

Oder dass wenig getestet wird :Lachen2:

T.U.F.K.A.S. 25.01.2018 13:04

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1357368)
Doch. Man kann die Aufenthaltsorte problemlos kurzfristig ändern. Und zwar sowohl über das Webinterface als auch via SMS.
Es reicht auch den Aufenthaltsort für eine einzige Stunde am Tag zu hinterlegen, um dem Risiko von missed tests zu entgehen. Für die restlichen 23 Stunden ist man dann ungebunden.

Man muss zwar neben dem Aufenthaltsort für diese eine Stunde (meist wird die Stunde von 6h bis 7h gewählt) noch die Adresse der bevorzugten TRainingsstätten sowie die Adresse der Arbeit angeben (sofern vorhanden), aber das hat keine Rechtsverbindlichkeit, sondern dient nur dazu, dass die Kontrolleure eine Chance haben, einen zu finden, wenn sie außerhalb dieser Stunde testen wollen.
Wenn man dort aber nicht angetroffen wird, hat das keinen missed test zur Folge.

Missed Tests gibt es definitiv nur für die angegebene Uhrzeit.

Das Adams-System ist mittlerweile sehr athletenfreundlich angelegt. Hunderttausende Leistungssportler sind ihm mittlerweile unterworfen und Sperren wegen missed Tests sind außerordentlich selten, was auch dafür spricht, dass es keine Raketenwissenschaft ist, seine ADAMS-Daten zu pflegen.

Harald, das weiß ich doch :Blumen: Deshalb habe ich es auch etwas überspitzt geschrieben. Meine Ironie kam da wohl nicht ganz so gut durch ;)

Hafu 25.01.2018 13:35

Zitat:

Zitat von T.U.F.K.A.S. (Beitrag 1357374)
Harald, das weiß ich doch :Blumen: Deshalb habe ich es auch etwas überspitzt geschrieben. Meine Ironie kam da wohl nicht ganz so gut durch ;)

Sorry:Blumen:

Den Smilie hatte ich wirklich übersehen. Ich neige offensichtlich dazu bei der Thematik manchmal zu verkrampfen oder zu schnell aus der Hüfte zu schießen, äh zu posten.;) :Maso:

Hafu 25.01.2018 13:39

Zitat:

Zitat von ArminAtz (Beitrag 1357373)
Oder dass wenig getestet wird :Lachen2:

Stimmt, ist natürlich auch ein Faktor: "missed Tests" gibt es ja nur für Trainings- und nicht für Wettkampfkontrollen und gemäß der NADA-Statistik gibt es in den meisten Sportverbänden sowieso nur ein bis zwei Trainingskontrollen pro Kader-Athlet pro Jahr.

deralexxx 25.01.2018 14:07

Ist die Gefahr, eine Trainingskontrolle wäre positiv nicht ein ausgesprochen guter Grund diese zu verpassen?

Damit wäre die Erklärung noch nichtmal gelogen

:(

Stefan 25.01.2018 14:13

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1357384)
Ist die Gefahr, eine Trainingskontrolle wäre positiv nicht ein ausgesprochen guter Grund diese zu verpassen?

Klar, wenn Du weisst, dass Du "voll wie eine Haubitze" bist, dann ist es nicht soooo dumm, einen falschen Aufenthaltsort im System anzugeben und statt einer positiven Dopingprobe lieber einen missed Test zu riskieren.

Auf drei missed Tests in einem Jahr kommt man nicht so einfach, wenn man ehrlich sein will und sich ein wenig Mühe gibt.

Globe84 25.01.2018 23:18

Olympia: Gil Roberts wegen Küssen positiv getestet - keine Sperre

https://www.sport1.de/olympia/2018/0...t-keine-sperre

WAAAAAHNSINN!!!!!

Stefan 26.01.2018 08:00

http://www.spiegel.de/sport/sonst/do...a-1189875.html

Doping-Urteil in Italien
Haftstrafen fürs Wegsehen


Ein italienisches Gericht hat Freiheitsstrafen gegen zwei Ärzte und eine Funktionärin verhängt. Das Besondere: Das Trio wurde nicht verurteilt, weil es aktiv am Dopingmissbrauch mitwirkte - sondern weil es ihn deckte.

Mauna Kea 26.01.2018 08:26

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1357491)
http://www.spiegel.de/sport/sonst/do...a-1189875.html

Doping-Urteil in Italien
Haftstrafen fürs Wegsehen


Ein italienisches Gericht hat Freiheitsstrafen gegen zwei Ärzte und eine Funktionärin verhängt. Das Besondere: Das Trio wurde nicht verurteilt, weil es aktiv am Dopingmissbrauch mitwirkte - sondern weil es ihn deckte.

In Deutschland undenkbar. Da wird von ganz oben mitgedeckt.

rundeer 26.01.2018 21:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1357261)
Wenn man zurückblickt, wie intransparent die ITU 2016 mit dem Positiven Befund von Alistair Browniee in Cozumel umgegangen ist , ist so ein Statement wenig überraschend.
Die ITU hat immer allergrößtes Interesse, ihr Premiumprodukt WTS für die Sponsoren nicht zu beschädigen.

Also böse gesagt hängt ein Schatten über zwei Dritteln des Podiums von Rio.

Auf mich wirkt die Schoeman-Geschichte äusserst komisch.

speedskater 26.01.2018 22:47

Wie ist ist denn die Alistair Brownlee Geschichte gelaufen und vor allem ausgegangen ?

Hafu 29.01.2018 12:33

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1357744)
Wie ist ist denn die Alistair Brownlee Geschichte gelaufen und vor allem ausgegangen ?

Der Vorfall wurde hinter verschlossenen Türen unter Ausschluss der Öffentlichkeit geregelt. Es gab damals definitiv ein AAF, d.h. ein adverse analytical finding, was normalerweise ein entsprechendes offizielles Verfahren nach sich zieht, um in einem transparenten Prozess mit Hilfe von unabhängigen Experten zu klären, ob es ein echter Dopingverstoß ist, oder eben nicht.

Ich gehe schon davon aus, dass man den damaligen Fall ernsthaft untersucht hat, denn sonst wären keine Anwälte involviert gewesen und der Fall hätte auch keinen Eingang in ein juristisches Fachmagazin als eine Art Präzedenzfall gefunden. Erst durch die damalige Veröffentlichung verbunden mit der Angabe, dass der betroffene Sportler Mitglied des Britisch-Triathlon-Topteams war, das in Cozumel aus nur drei männlichen Sportlern bestand, kam die Geschichte ja überhaupt an die Öffentlichkeit.

Hafu 29.01.2018 12:49

Stell dir vor es gibt einen Dopingfall im Triathlon und keiner bekommt's mit!
 
Ein weiteres Musterbeispiel für Hinterzimmer-Mauscheleien, nur wenige Tage nach der unbefriedigenden, banalisierenden Pressemeldung zur Schoeman-Causa liefert die ITU mit einer Mini-Änderung an der Ergebnisliste der ETU-Aquathlon-Europameisterschaftsliste auf Triathlon.org. :

In der letzten Zeile der Liste des dortigen Elite-Rennens steht da plötzlich ein Athlet aus der Ukraine mit dem Zusatz DSQ und noch weiter unten unter "Notes"
Zitat:

Athlete #2 Malyar/UKR was disqualified due to doping violation
:confused:

Früher hätte es zu einem positiven Dopingfall eine offizielle Pressemeldung gegeben, verbunden mit der Angabe, was gefunden wurde und wie lang der Athlet deshalb gesperrt wird. Für derartige Meldungen gibt es auch auf www.triathlon.org, der offiziellen Weltverbandsseite immer noch die Rubrik "Anti-Doping-News", aber die letzte Meldung aus dieser Rubrik stammt vom März vergangenen Jahres.

Meines Wissens nach schreibt die WADA in ihrem übergeordneten Reglement, das für alle olympische verbände gilt, auch für alle abgeschlossenen Dopingfälle eine entsprechende Veröffentlichung mit den o.g. Angaben vor.:(
Die ITU hat sich aber offensichtlich entschlossen, möglichst wenig zu veröffentlichen (vermutlich aus Imagegründe) und dann an Stellen auf ihrer Website, auf die sich kaum ein normaler Sportinteressierter hin verirrt (ohne einen Hinweis meines Sohnes, hätte ich die 7 Monate alte Aquathlon-Ergebnisliste auch niemals mehr angeklickt).

captain hook 29.01.2018 13:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1358221)
Ein weiteres Musterbeispiel für Hinterzimmer-Mauscheleien, nur wenige Tage nach der unbefriedigenden, banalisierenden Pressemeldung zur Schoeman-Causa liefert die ITU mit einer Mini-Änderung an der Ergebnisliste der ETU-Aquathlon-Europameisterschaftsliste auf Triathlon.org. :

In der letzten Zeile der Liste des dortigen Elite-Rennens steht da plötzlich ein Athlet aus der Ukraine mit dem Zusatz DSQ und noch weiter unten unter "Notes"
:confused:

Früher hätte es zu einem positiven Dopingfall eine offizielle Pressemeldung gegeben, verbunden mit der Angabe, was gefunden wurde und wie lang der Athlet deshalb gesperrt wird. Für derartige Meldungen gibt es auch auf www.triathlon.org, der offiziellen Weltverbandsseite immer noch die Rubrik "Anti-Doping-News", aber die letzte Meldung aus dieser Rubrik stammt vom März vergangenen Jahres.

Meines Wissens nach schreibt die WADA in ihrem übergeordneten Reglement, das für alle olympische verbände gilt, auch für alle abgeschlossenen Dopingfälle eine entsprechende Veröffentlichung mit den o.g. Angaben vor.:(
Die ITU hat sich aber offensichtlich entschlossen, möglichst wenig zu veröffentlichen (vermutlich aus Imagegründe) und dann an Stellen auf ihrer Website, auf die sich kaum ein normaler Sportinteressierter hin verirrt (ohne einen Hinweis meines Sohnes, hätte ich die 7 Monate alte Aquathlon-Ergebnisliste auch niemals mehr angeklickt).

Siehst Du die Vorgehensweise zum D-Thema im Triathlon immernoch so rosa wie kürzlich noch?

Hafu 29.01.2018 15:01

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1358243)
Siehst Du die Vorgehensweise zum D-Thema im Triathlon immernoch so rosa wie kürzlich noch?

Der neue (halb unter den Tisch gekehrte) oben genannte Fall und auch der lapidare Umgang mit den bekannt gewordenen Schoeman-Fakten tragen sicher nicht dazu bei, das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit des Antidoping-Kampfs der ITU grundsätzlich zu stärken.

Nichtsdestoweniger bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass im Triathlon Weltspitzenleistungen auch ohne Doping möglich sind. Dazu trägt zum Beispiel auch bei, dass Joel Fillol und Paolo Sousa die beiden erfolgreichsten Trainer im ITU-Circuit eine unmissverständliche Haltung zu TUE-Missbrauch und Doping haben und auch keine Hemmungen haben, die ITU genauso wie auch die UCI und IAAF oder FINA diesbezüglich Fall-bezogen öffentlich zu kritisieren.

(Auf den Dopingfall des Ukrainers Malyar ist mein Sohn übrigens auch nur deshalb aufmerksam geworden, weil sein Trainingskollege Devay ihm erzählt hat, dass er im Nachhinein sich von Bronze auf Silber verbessert habe wegen nachträglicher Disqualifikation des vorherigen Zweiten. Wer schaut sich sonst 7 Monate alte Ergebnislisten schon nochmal an? )

captain hook 29.01.2018 15:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1358264)
Der neue (halb unter den Tisch gekehrte) oben genannte Fall und auch der lapidare Umgang mit den bekannt gewordenen Schoeman-Fakten tragen sicher nicht dazu bei, das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit des Antidoping-Kampfs der ITU grundsätzlich zu stärken.

Nichtsdestoweniger bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass im Triathlon Weltspitzenleistungen auch ohne Doping möglich sind. Dazu trägt zum Beispiel auch bei, dass Joel Fillol und Paolo Sousa die beiden erfolgreichsten Trainer im ITU-Circuit eine unmissverständliche Haltung zu TUE-Missbrauch und Doping haben und auch keine Hemmungen haben, die ITU genauso wie auch die UCI und IAAF oder FINA diesbezüglich Fall-bezogen öffentlich zu kritisieren.

(Auf den Dopingfall des Ukrainers Malyar ist mein Sohn übrigens auch nur deshalb aufmerksam geworden, weil sein Trainingskollege Devay ihm erzählt hat, dass er im Nachhinein sich von Bronze auf Silber verbessert habe wegen nachträglicher Disqualifikation des vorherigen Zweiten. Wer schaut sich sonst 7 Monate alte Ergebnislisten schon nochmal an? )

Also wie im Radsport? Da hat man ja angeblich auch ausdrücklich auf TUEs für Froome bzgl. Cortison verzichten wollen, weil das ja böse ist. Und die anderen Teams haben gegenüber Sky auch klar Haltung bezogen, weil sie Froome nicht kaltstellen.

Das würde den Schluss nahelegen, dass im es im Triathlon so ähnlich wie im Radsport läuft?!

Bei der Transparenz scheint man ja schon aufm besten Weg zu sein.

Hafu 29.01.2018 15:40

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1358270)
Also wie im Radsport? Da hat man ja angeblich auch ausdrücklich auf TUEs für Froome bzgl. Cortison verzichten wollen, weil das ja böse ist. Und die anderen Teams haben gegenüber Sky auch klar Haltung bezogen, weil sie Froome nicht kaltstellen.

Das würde den Schluss nahelegen, dass im es im Triathlon so ähnlich wie im Radsport läuft?!.

Der Radsport im Jahr 2018 ist m.M.n. nicht mehr genauso verdreckt wie vor 20 Jahren. Da gibt es schon ein paar Athleten, die ich für glaubwürdig halte (z.B. Tony Martin), deren Leistungsentwicklung plausibel ist. Ich stehe aber halt dem Radsport auch nicxht so nahe, dass ich mir da mehr als ein oberflächliches Urteil erlauben kann.
Andererseits gibt es halt immer noch Teamchefs wie Vinokourow oder Rijs, denen ganz sicher nicht über den Weg zu trauen ist und die auch sicher aus ihrer Dopingvergangenheit allenfalls gelernt haben, dass man noch professioneller "arbeiten" muss, um nicht erwischt zu werden.
Derartig zwielichtige Typen, die sehr nahe am Sportler arbeiten gibt es in Triathlon zum Glück nicht bzw. genauer gesagt nicht in dem Ausmaß

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1358270)
Bei der Transparenz scheint man ja schon aufm besten Weg zu sein.

Die Funktionäre sind bei der ITU/ in den nationalen Triathlonverbänden in ihrer Gesamtheit sicher keine besseren Menschen als bei der UCI/BDR. Da sind wir uns einig. Und da ich einige Jahre selbst Verbands-Funktionär war und in diesem Zeitraum neben einigen aufrechten Menschen, denen es primär um den Sport und nicht um ihre persönlichen Vorteile ging, eben auch etliche und teils haarsträubende Mauscheleien, teilweise hart am Rande der Korruption miterleben musst, kann ich mir da ein relativ genaues Bild erlauben.

LidlRacer 29.01.2018 15:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1358221)
Früher hätte es zu einem positiven Dopingfall eine offizielle Pressemeldung gegeben, verbunden mit der Angabe, was gefunden wurde und wie lang der Athlet deshalb gesperrt wird. Für derartige Meldungen gibt es auch auf www.triathlon.org, der offiziellen Weltverbandsseite immer noch die Rubrik "Anti-Doping-News", aber die letzte Meldung aus dieser Rubrik stammt vom März vergangenen Jahres.

Meines Wissens nach schreibt die WADA in ihrem übergeordneten Reglement, das für alle olympische verbände gilt, auch für alle abgeschlossenen Dopingfälle eine entsprechende Veröffentlichung mit den o.g. Angaben vor.:(

Könntest Du nicht als Ex-Verbandsfunktionär mal da halb-offiziell anfragen, ob/warum da etwas "vergessen" wurde? Oder falls Du noch Kontakte zum Verband hast, jemanden das machen lassen?

Hafu 29.01.2018 16:54

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1358277)
Könntest Du nicht als Ex-Verbandsfunktionär mal da halb-offiziell anfragen, ob/warum da etwas "vergessen" wurde? Oder falls Du noch Kontakte zum Verband hast, jemanden das machen lassen?

Mit dem Stellen kritischer Fragen oder Einfordern von Transparenz macht man sich in Verbänden selten beliebt.

Wer ist schon erfreut, von wem auch immer im Rahmen seiner Arbeit kritisiert zu werden?

Wegen des oft breiten Entscheidungsspielraum, den Verbände bei Nominierungsentscheidungen für internationale Wettkämpfe/ Meisterschaften haben und weil mein Sohn immer mal wieder von solchen Entscheidungen abhängig ist, will ich mich selbst nicht mehr in die Schusslinie bringen, als ich es sowieso schon bin. Sowas sollten Journalisten erledigen, für die das Kerngeschäft ist und die sowieso unabhängiger diesbezüglich sind. Mit dem Posten hier im Forum schafft man bei dem hohen Page-Rank von ts.de automatisch auch schon ein gewisse Öffentlichkeit.

LidlRacer 29.01.2018 18:35

Vom Einzelfall zum Mega-Fall:

Im Moment scheint das Dopingkontrollsystem weitgehend im Arsch zu sein (sorry für den drastischen Ausdruck), weil die aktuellen Flaschen, die wohl eigentlich sicherer sein sollten als die vom russischen Geheimdienst manipulierten, nicht sicher sind. Im Gegenteil, anscheinend kann man die (teilweise?) einfach so spurlos öffnen und wieder verschließen. Damit wären alle Testergebnisse anfechtbar und somit wertlos!

Näheres dazu heute in der neuesten Doku Geheimsache Doping um 22:45 Uhr im Ersten:
http://www.sportschau.de/doping/gehe...doping102.html

Darin auch neue Infos zum (nicht ganz überraschend) noch viel umfangreicheren russischen Doping.

Stefan 01.02.2018 11:04

http://www.spiegel.de/sport/wintersp...a-1190847.html

"Klagen gegen IOC-Urteil

Sportgerichtshof hebt Großteil lebenslanger Sperren gegen russische Sportler auf

Der Sportgerichtshof Cas hat den lebenslangen Bann gegen 28 gesperrte russische Wintersportler aufgehoben. Elf Sportler bleiben von den Spielen in Südkorea ausgeschlossen."

Freizeitathlet 01.02.2018 12:35

Zwölf auf einen Streich. Gezielte Überprüfung der UCI. Frage mich nur, warum nicht immer so.

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_107632.htm

Globe84 01.02.2018 18:20

^^ liegt wohl daran, dass es sich hier um kleine Fische handelt, und man so den Anschein erwecken kann, man will etwas gegen Doping tun

wären big player involviert gewesen, hätte man erstmal wieder alles unter den Tisch gekehrt und versucht es zu vertuschen...

just my 2 cents

LidlRacer 01.02.2018 19:09

Zitat:

Zitat von Globe84 (Beitrag 1359066)
^^ liegt wohl daran, dass es sich hier um kleine Fische handelt, und man so den Anschein erwecken kann, man will etwas gegen Doping tun

wären big player involviert gewesen, hätte man erstmal wieder alles unter den Tisch gekehrt und versucht es zu vertuschen...

just my 2 cents

Wenn man sich Mühe gibt, kann man natürlich alles negativ sehen.
Weiß nicht, ob's in Costa Rica dickere Fische gibt als die Erwischten.
Hab nur einen geprüft - der ist 3-maliger Landesmeister.

tandem65 01.02.2018 19:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1359071)
Wenn man sich Mühe gibt, kann man natürlich alles negativ sehen.
Weiß nicht, ob's in Costa Rica dickere Fische gibt als die Erwischten.
Hab nur einen geprüft - der ist 3-maliger Landesmeister.

Na prima, der wäre dann auch Wiederholungstäter.


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