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qbz 11.04.2024 08:41

Nicht überraschend für mich fallen die Ergebnisse dieser neuen Studie der Bertelsmann Stiftung aus: starker Vertrauensverlust der einkommensschwächeren Bevölkerungsteile in die Parteien der Ampelregierung. Inflation und Hochrüstung zulasten Soziales und Infrastruktur machten sich halt IMHO vor allem bei Einkommensschwächeren in der Haushaltskasse stärker bemerkbar.

Zitat:

Es sind Zahlen, die vor allem bei SPD und Grünen Sorgen auslösen dürften: Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung haben die Ampelparteien bei Einkommensschwächeren massiv an Vertrauen verloren. Im Vergleich zur Bundestagswahl stürzen SPD, Grüne und FDP demnach in Milieus der unteren Mittel- und der Unterschicht überproportional stark ab.

SPD, Grüne und FDP kommen der Umfrage zufolge im prekären Milieu nur noch auf 21 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 lagen die Ampelparteien in dieser Wählergruppe zusammen noch bei 46 Prozent. Im prekären Milieu finden sich Wähler, die am Einkommen gemessen zur Unterschicht gehören, um Anschluss bemüht sind, aber oft Ausgrenzungserfahrung machen.

Im nostalgisch-bürgerlichen Milieu verlieren die Ampelparteien laut der Studie sogar 29 Prozentpunkte und kommen zusammen nur noch auf 17 Prozent. Dieses Milieu zählt zur unteren Mittelschicht, verfügt über eher traditionelle Werte und ist von Abstiegsängsten geprägt.
https://www.spiegel.de/politik/deuts...d-3853856f795a

Schwarzfahrer 11.04.2024 12:54

Auf Welt Online werden etwas andere Schwerpunkte der Untersuchung hervorgehoben, kann interessant sein, verschiedene Sichtweisen auf die gleiche Arbeit zu lesen. Z.B. klingt es dort nicht nach Einkommenschwachen, sondern nach der "Mitte der Gesellschaft", wie auch immer diese definiert sein mag:

Klugschnacker 11.04.2024 13:12

Worin besteht denn konkret der "große Veränderungsdruck", den die Springerpresse für die deutsche Mittelschicht behauptet?

qbz 11.04.2024 13:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743074)
Worin besteht denn konkret der "große Veränderungsdruck", den die Springerpresse für die deutsche Mittelschicht behauptet?

Meinst Du jetzt mit "Springerpresse" den Welt-Artikel oder die Studie, welche die Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegeben hat, welche ja als der mächtigste Monopol-Hauptkonkurrent des Springer Verlages gilt.

Klugschnacker 11.04.2024 13:34

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1743075)
Meinst Du jetzt mit "Springerpresse" den Welt-Artikel oder die Studie, ..

Den Welt-Artikel, der beim einzelnen Wähler einen "großen Veränderungsdruck" sieht.

Mir scheint, dass dieser angeblich große Veränderungsdruck von der Springerpresse herbei geschrieben wird, zum Beispiel durch fortgesetzte Falschdarstellungen zur Gebäudeheizung.
:Blumen:

Helmut S 11.04.2024 13:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743074)
Worin besteht denn konkret der "große Veränderungsdruck", den die Springerpresse für die deutsche Mittelschicht behauptet?

Ich lese von einem "empfunden Veränderungsdruck" in Kombination mit der Ansicht, dass die Menschen nicht den Eindruck haben, dass die Politik die Weichen richtig stellt.

Dabei wäre es für das Ergebnis des Vertrauensverlustes m.E. auch nahezu unerheblich ob ein Druck oder ein Apell (Spiegel) überhaupt existiert. Es ist viel mehr eine Frage des "empfundenen Drucks" bzw. "empfundenen Apells". Letzteres ist wiederum eine Kommunikationsfrage aus der Politik heraus in die Gesellschaft und auch eine Frage des Verhaltens der Medien (und natürlich der Rezeption der Menschen selbst).

:Blumen:

Schwarzfahrer 11.04.2024 13:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743077)
Den Welt-Artikel, der beim einzelnen Wähler einen "großen Veränderungsdruck" sieht.

Mir scheint, dass dieser angeblich große Veränderungsdruck von der Springerpresse herbei geschrieben wird, zum Beispiel durch fortgesetzte Falschdarstellungen zur Gebäudeheizung.
:Blumen:

Die Sache mit dem Veränderungsdruck ist auch bei Zeit online im Artikel drin - und das ist nicht Springer Presse. Deutet wohl an, daß der Begriff doch von Bertelsmann geprägt wurde.

Helmut S 11.04.2024 13:53

Dekontextionalisierung ist keine gute Sache finde ich. Den "großen Veränderungsdruck" von der Empfindung (dem Gespürten) zu dekontextionalisieren, so wie es im Artikel steht,

Zitat:

Das liegt laut einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung vor allem daran, dass Menschen mit mittleren Einkommen zwar einerseits einen großen Veränderungsdruck spüren, andererseits aber nicht den Eindruck haben, dass die Ampel-Koalition dafür die Weichen richtig stellt.
macht daraus eine andere Message. Der Absatz lautet nicht:

Zitat:

Das liegt laut einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung vor allem daran, dass Menschen mit mittleren Einkommen zwar einerseits einen großen Veränderungsdruck haben, andererseits aber die Ampel-Koalition dafür die Weichen nicht richtig stellt.
Das wäre was anderes. :Blumen:

Klugschnacker 11.04.2024 14:00

Gut, worin besteht dann der empfundene Veränderungsdruck konkret? Es scheint ja um erhebliche Dinge zu gehen.

noam 11.04.2024 14:01

Natürlich spüren mittlerweile halbwegs gescheite Menschen einen Veränderungsdruck. Themen wie Klimawandel, Digitalisierung, Kriminalität kommen nun eben auch beim einzelnen an und werden als individuelle Einflussfaktoren wahrgenommen, die man nicht mehr einfach an "die Politik" outsourccen möchte.

Wenn dazu eben noch diverse "Leitmedien" gezielt Propaganda gegen bestimmte politische Entscheidungen und Richtungen fahren und dazu maßgeblich durch Desirformation zur Verunsicherung beitragen, dann muss man sich doch nicht wundern, dass die Menschen einen Veränderungsdruck spüren, aber nicht wissen wohin die Reise geht und damit absolut verunsichert sind.


Aber vielleicht kann das Team Bundeskanzler diese Verunsicherung ja durch kurze TIKTOKS entschärfen :Lachanfall:

Helmut S 11.04.2024 14:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743084)
Gut, worin besteht dann der empfundene Veränderungsdruck konkret? Es scheint ja um erhebliche Dinge zu gehen.

Das kann ich natürlich nicht wissen, da müsste man die einzelnen Menschen fragen (oder wahrscheinlich die Studie detailliert lesen). So wie ich es verstehe, ist das ein generelles Fazit derjenigen, die die Studie durchgeführt haben.

Möglicherweise ist es ja so (positives Menschenbild):

Die Menschen haben erkannt, dass etwas getan werden muss. Mit dem Klima, der Infrastruktur, der Bildung, Gesundheitswesen, Rentenkasse usw. kann es nicht mehr so weiter gehen. Hier würde die Empfindung des Veränderungsdrucks aus der Erfahrung der eigenen Lebensrealität kommen.

Weiter haben die Menschen den Eindruck, dass die Ampel nicht genügend (oder gar das Falsche) dafür tut. Für den Fall, dass die Ampelregierung doch ausreichend (und richtig) handelt, bleibt das "Kommunikationsthema". Anm.: Ausreichend ist wahrscheinlich für die allermeisten Menschen etwas unterschiedlich. Richtig und falsch wahrscheinlich auch.

Auf dieser Seite der Stiftung steht als Fazit:

Zitat:

Das Fazit unserer Analyse: Der Schwund an Zuversicht und Vertrauen vor allem in der Mitte und in den sozial schwächeren Milieus der Gesellschaft führt zu einem Wiedererstarken sozialer Konfliktlinien, zum Erstarken des Populismus und prägt zunehmend die Umfragen und Wahlergebnisse. Gleichzeitig wünscht sich die Mitte, wie die große Mehrheit aller Menschen in Deutschland, mehr Investitionen in die wichtigen Bereiche ihrer Lebensrealität, mehr Investitionen in ein besseres Funktionieren ihres Alltagslebens, von den Schulen zu den Krankenhäusern, von der Digitalisierung zur Mobilität, vom Klimaschutz zur inneren und äußeren Sicherheit und von der Integration bis zum gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Haushalt 2025 ist dafür vor der Bundestagswahl 2025 die letzte Chance.
(hvdm)

Und direkt kostenlos downloaden kann man die Studie hier: https://www.bertelsmann-stiftung.de/...e_staerken.pdf

:Blumen:

Helmut S 11.04.2024 14:24

Ergänzung:

In der Studie gibt es einige, wenige "Hervorhebungskästen" (sagt man das so?). Darin steht, für diejenigen, die nicht downloaden/lesen wollen:


Zitat:

„Der Innovationsstau, die hängende Digitalisierung, die
ausufernde Bürokratie, der Fachkräftemangel – das alles
macht den Mitte-Milieus zu schaffen.“
Zitat:

„Zentraler Wunsch der Milieus der Mitte ist daher weniger
eine Konzentration auf große polarisierende Debatten,
sondern auf Programme für einen gelingenden Alltag.“
Zitat:

„Viele Menschen, vor allem aus sozial schwächeren Milieus
und der Mitte fühlen sich von den Parteien der Bonner
Demokratie nicht mehr hinreichend repräsentiert.“
Zitat:

„Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland wünscht
sich mehr Investitionen, auch wenn dafür zunächst einmal
mehr Schulden des Staates erforderlich sind.“

:Blumen:

Schwarzfahrer 11.04.2024 14:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743084)
Gut, worin besteht dann der empfundene Veränderungsdruck konkret? Es scheint ja um erhebliche Dinge zu gehen.

Ich sehe zwei möglliche Kategorien von Veränderungsdruck:

Eine kommt von "oben" (Politik, Medien) kommen Themen wie z.B. Abschalten von Kraftwerken, Elektroautos statt Verbrenner, Sprachgebrauch (Umschreiben von Büchern, Indizieren von Filmen), u.ä.m.

Die andere kommt aus dem Alltag: Inflation, Mietkosten, Energiekosten schlagen nun mal auf den Geldbeutel, schlechtere Bildung, Lieferprobleme bei Medikamenten, steigende Wartezeiten auf Arzttermine - das sind Themen, die für viele spürbar sind.

Genussläufer 11.04.2024 14:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743088)
Ich sehe zwei möglliche Kategorien von Veränderungsdruck:

Eine kommt von "oben" (Politik, Medien) kommen Themen wie z.B. Abschalten von Kraftwerken, Elektroautos statt Verbrenner, Sprachgebrauch (Umschreiben von Büchern, Indizieren von Filmen), u.ä.m.

Die andere kommt aus dem Alltag: Inflation, Mietkosten, Energiekosten schlagen nun mal auf den Geldbeutel, schlechtere Bildung, Lieferprobleme bei Medikamenten, steigende Wartezeiten auf Arzttermine - das sind Themen, die für viele spürbar sind.

Und dazu kommt, dass viele erkennen, dass Eingriffe wie z.B. die Mietpreisbremse nur sehr kfr. ein Symptom bekämpfen und lfr. das Problem verschlimmern. Da baut halt niemand mehr. Der eine oder andere erkennt, dass Unternehmen nicht investieren, wenn keine Rechtssicherheit besteht (Kraftwerke). Die Liste könnte man verlängern. Letztendlich findet sich das Resultat aber in den von Dir aufgelisteten Punkten.

qbz 11.04.2024 15:09

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1743086)
Und direkt kostenlos downloaden kann man die Studie hier: https://www.bertelsmann-stiftung.de/...e_staerken.pdf

:Blumen:

Danke für den Link. Heute morgen hat mir Google noch nichts angezeigt, als ich nach der Studie gesucht habe und die Presseartikel hatten sie noch nicht verlinkt.

NiklasD 11.04.2024 15:44

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1743087)
Ergänzung:

In der Studie gibt es einige, wenige "Hervorhebungskästen" (sagt man das so?). Darin steht, für diejenigen, die nicht downloaden/lesen wollen:











:Blumen:

Danke für die Zitate aus der Studie. Und zeigt, dass esum wirklich relevante Themen des Alltags geht & weniger um Nebensächlichkeiten, wie den Sprachgebrauch, Gendern oder ähnliches.

Finde die genannten Punkte aus der Studie auf alle Fälle nachvollziehbar. Die Ampelparteien sind seit einiger Zeit ja leider zunehmend mit sich gegenseitig und beschäftigt.

Nepumuk 11.04.2024 16:49

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1743096)
Finde die genannten Punkte aus der Studie auf alle Fälle nachvollziehbar. Die Ampelparteien sind seit einiger Zeit ja leider zunehmend mit sich gegenseitig und beschäftigt.

Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Gerade für die mittleren und niedrigen Einkommen hat die Ampel jede Menge gemacht:
Mindestlohn
Bürgergeld
Strom und Gaspreisbremse
Deutschlandticket
Wohngelderhöhung
Förderprogramme für erneuerbare Energien und energetisch Sanierung
Kindergrundsicherung
etc.

Das sind alles Themen, die kleinen und mittleren Einkommen zugute kommen und sicherlich viel mehr als eine CDU-geführte Regierung gemacht hätte. Es gibt quasi Vollbeschäftigung und in die Rente wird rein gebuttert wie noch nie.
Ist mir echt schleierhaft, warum das nicht verfängt. Was wollen die Leute denn?

qbz 11.04.2024 17:26

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743101)
Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Gerade für die mittleren und niedrigen Einkommen hat die Ampel jede Menge gemacht:
Mindestlohn
Bürgergeld
Strom und Gaspreisbremse
Deutschlandticket
Wohngelderhöhung
Förderprogramme für erneuerbare Energien und energetisch Sanierung
Kindergrundsicherung
etc.

Das sind alles Themen, die kleinen und mittleren Einkommen zugute kommen und sicherlich viel mehr als eine CDU-geführte Regierung gemacht hätte. Es gibt quasi Vollbeschäftigung und in die Rente wird rein gebuttert wie noch nie.
Ist mir echt schleierhaft, warum das nicht verfängt. Was wollen die Leute denn?

Im Jahr 20022 sind halt die durchschnittlichen Reallöhne um -4 % Prozent gesunken, 2023 um nur 0,1 gestiegen und die Verbraucherpreise um 6,9 u. 5,9 % gestiegen.. Auch wenn darauf die Regierung keinen direkten Einfluss hat, spielt das vermutlich eine Rolle besonders bei den Einkommensschwächeren.

Das versprochene Klimageld hat die Ampel gestrichen (dafür die CO2-Steuern erhöht), selbst die finanziell kastrierte Kindergrundsicherung ist noch nicht verabschiedet, Mindestlohn ist zu niedrig für eine Altersrente ausserhalb der Grundsicherung, die durchschnittliche Rente nach 45 Beitragsjahren beträgt 1543.- Euro (von wegen "reinbuttern") und die Rentenanpassung 2022 / 3 blieb unter der Inflationsrate.

Schwarzfahrer 11.04.2024 18:15

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743101)
Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Gerade für die mittleren und niedrigen Einkommen hat die Ampel jede Menge gemacht:
Mindestlohn
Bürgergeld
Strom und Gaspreisbremse
Deutschlandticket
Wohngelderhöhung
Förderprogramme für erneuerbare Energien und energetisch Sanierung
Kindergrundsicherung
etc.

Das sind alles Themen, die kleinen und mittleren Einkommen zugute kommen und sicherlich viel mehr als eine CDU-geführte Regierung gemacht hätte.

Was die CDU gemacht hätte, bleibt Spekulation; mit den Grünen als Koalitionspartner mögicherweise vieles ähnlich. Aber Mindestlohn, Bürgergeld, Wohngeld ist nur für niedrigste Einkommen bzw. für Erwerbslose, die genanntem Förderprogramme für Immobilienbesitzer, die es in der niedrigen Einkommensgruppe eher selten gibt. Der Nutzen der Kindergrundsicherung ist hinter dem geplanten Bürokratiemonster kaum erkennbar. Das trifft alles die "Mitte" nur teilweise. Daß medial übrigens viel mehr über Vorhaben wie das Heizungsgesetz oder das Gleichstellungsgesetz debattiert wurde als über alle obigen Themen zusammen, macht die Sache nicht besser.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743101)
Es gibt quasi Vollbeschäftigung und in die Rente wird rein gebuttert wie noch nie.
Ist mir echt schleierhaft, warum das nicht verfängt. Was wollen die Leute denn?

Vollbeschäftigung relativiert sich, wenn ich sowas lese:
Das verfängt halt auch (besonders weil der Anstieg überwiegend auf das Konto der Zuwanderung geht). Und die Leute interessiert nicht, was in die Rente reingebuttert wird (besonders viel Steuergeld), sondern was sie nachher rausbekommen - und dafür wünscht man sich Sicherheit, Planbarkeit, d.h. Stabilität und Verläßlichkeit der Verhältnisse, Gesetze, Regeln über eine längere Zeit. Letztere Punkte sind m.M.n. wesentlich für die Zufriedenheit mit der Politik, und genau das hat die Ampel nicht geschafft zu vermitteln.

qbz 11.04.2024 19:13

Zu der Studie der Bertelsmann Stiftung passen thematisch ganz gut die Daten, welche das Statistische Bundesamt heute zur Armutsstatistik in Deutschland publiziert hat.

Zitat:

Mehr als 20 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung waren 2023 von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, berichtete das Statistische Bundesamt am Mittwoch.

Die präsentierten Daten basieren auf Erhebungen der »Europäischen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen« (EU-SILC). Insgesamt waren 17,7 Millionen Menschen betroffen, was 21,2 Prozent der Bevölkerung entspricht. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl um 200.000 oder 0,1 Prozentpunkte. Nach Definition der Europäischen Union gilt ein Mensch dann als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn sein Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze von 60 Prozent des mittleren Äquivalenzeinkommens liegt, der Haushalt von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen ist oder die Erwerbsbeteiligung sehr gering ist. 2023 galten 12 Millionen Menschen in der Bundesrepublik als armutsgefährdet. Das bedeutet, als Alleinlebender weniger als 1.310 Euro netto im Monat zu haben. Für eine aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahre bestehende Familie lag der Schwellenwert bei 2.751 Euro monatlich.


keko# 12.04.2024 07:48

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743101)
Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Gerade für die mittleren und niedrigen Einkommen hat die Ampel jede Menge gemacht:
Mindestlohn
Bürgergeld
Strom und Gaspreisbremse
Deutschlandticket
Wohngelderhöhung
Förderprogramme für erneuerbare Energien und energetisch Sanierung
Kindergrundsicherung
etc.

Das sind alles Themen, die kleinen und mittleren Einkommen zugute kommen und sicherlich viel mehr als eine CDU-geführte Regierung gemacht hätte. Es gibt quasi Vollbeschäftigung und in die Rente wird rein gebuttert wie noch nie.
Ist mir echt schleierhaft, warum das nicht verfängt. Was wollen die Leute denn?

Parallel dazu haben wir halt wohl bleibend höhere Preise und ein Stellenabbau in verschiedenen Branchen. Das muss man gegenrechnen. Unser deutsches Erfolgsmodell scheint in Bedrängnis zu kommen.
Ich glaube allerdings nicht, dass eine andere Regierung Verbesserungen bringen würde.

Schwarzfahrer 12.04.2024 07:56

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743110)
Ich glaube allerdings nicht, dass eine andere Regierung Verbesserungen bringen würde.

Aus reiner Neugier: glaubst Du dies, weil Du Verbesserungen per se (auf Grund äußerer Randbedingungen) nicht für möglich hältst, oder weil Du die für eine andere Regierung in Frage kommenden Politiker für nicht dazu fähig hältst?

keko# 12.04.2024 08:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743112)
Aus reiner Neugier: glaubst Du dies, weil Du Verbesserungen per se (auf Grund äußerer Randbedingungen) nicht für möglich hältst, oder weil Du die für eine andere Regierung in Frage kommenden Politiker für nicht dazu fähig hältst?

Aufgrund äusserer Randbedingen.
Wir reden ja hauptsächlich über Probleme, die es gibt und dann über die Politiker, die sie lösen sollen. Wenn es keine Lösungen gibt, sind es die unfähigen Politiker, die die Problem nicht lösen.
Deutschland, als rohstoffarmes Land und auf Export agnewiesen, hat natürlich auch andere Einflüsse zu verkraften.

NiklasD 12.04.2024 08:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743110)
Parallel dazu haben wir halt wohl bleibend höhere Preise und ein Stellenabbau in verschiedenen Branchen. Das muss man gegenrechnen. Unser deutsches Erfolgsmodell scheint in Bedrängnis zu kommen.
Ich glaube allerdings nicht, dass eine andere Regierung Verbesserungen bringen würde.

Aktuell ist der springende Punkt die Reformation der Schuldenbremse. Würde man sich hier die Zügel nicht ganz so eng schnallen, was ja inzwischen viele konservative Forschungsinstitute oder auch Institutionen, wie der IWF, raten, dann würde man ich erheblichen Spielraum schaffen.

Da das aktuell aber weder CDU noch FDP wollen, glaube ich auch nicht, dass eine andere Regierung Verbesserungen bringen würde. Außer in Regierungsverantwortung entscheidet sich die CDU dazu, dass das Ganze ja doch nicht so doof ist.

Was ich erstaunlich finde, was ich gestern gelesen habe: Zur Halbzeit der Koalition hatte die Ampel bereits 64% ihrer Vorhaben des Koalitionsvertrages umgesetzt oder begonnen (https://www.bertelsmann-stiftung.de/...versprechen-um)

Die GroKO davor stand hier am Ende der Legislatur bei 73% Umsetzung + 5% teilweise. Die Politik, wenn man rein den Koalitionsvertrag anschaut, scheint damit gar nicht so schlecht zu sein. Ich glaube viel mehr hapert es teilweise an der Umsetzung & vor allem an der Kommunikation und den Streitigkeiten untereinander, sodass bei vielen Bürgern ein eher schlechtes Gefühl bleibt. Und Gefühle sind immer ein Treiber für Entscheidungen.

Klugschnacker 12.04.2024 08:15

"Verkaufe das Problem, nicht die Lösung!"

Dieser Satz ist die erfolgreichste Strategie im Wahlkampf. Es bringt mehr Zustimmung, wenn man permanent mit dem Finger auf die Probleme zeigt. Lösungen für diese Probleme anzubieten bringt vergleichsweise wenig Zustimmung.

Ein Meister dieser Strategie ist Donald Trump, der keinerlei konkrete Lösungen vorschlägt, sondern überall Probleme anprangert – zur Not frei erfundene oder grotesk übersteigerte. In unserer Politik läuft das genau so, nur etwas zivilisierter.

Wir haben tatsächlich einen großen Berg an Aufgaben zu meistern. Nie war es einfacher als heute, auf der Seite der Mahner zu stehen und nie war es schwieriger, Lösungen für die komplexen Herausforderungen im demokratischen Prozess zu realisieren. Auf die Lösungen kommt es aber an.

Mir soll es recht sein, wenn die Lösungen in der nächsten Legislatur von einer CDU-geführten Koalition umgesetzt werden. Ob Habeck oder Merz die Windräder aufstellt ist mir persönlich egal – so oder so kommen wir nicht darum herum. So ist es mit vielen aktuellen Problemen: Die Entscheidungsspielräume sind winzig, ganz gleich, wer am Ruder sitzt.

Nepumuk 12.04.2024 08:16

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743110)
Parallel dazu haben wir halt wohl bleibend höhere Preise und ein Stellenabbau in verschiedenen Branchen. Das muss man gegenrechnen. Unser deutsches Erfolgsmodell scheint in Bedrängnis zu kommen.
Ich glaube allerdings nicht, dass eine andere Regierung Verbesserungen bringen würde.

Wohl eher im Gegenteil. Neo-liberale und rechts-libertäre Kräfte stehen doch schon in den Startlöchern um den Sozialstaat mal so richtig so rasieren. Deswegen ist es ja auch so wichtig, alle Erfolge der Ampel kaputt zu reden. :Maso:

keko# 12.04.2024 08:24

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743117)
Wohl eher im Gegenteil. Neo-liberale und rechts-libertäre Kräfte stehen doch schon in den Startlöchern um den Sozialstaat mal so richtig so rasieren. Deswegen ist es ja auch so wichtig, alle Erfolge der Ampel kaputt zu reden. :Maso:

Habe ich ja schon oft gesagt: wohlwollend ausgedrückt würde ich es als "tragisch" bezeichnen, wenn man nun die Lösungen bei der AfD sucht.
Ich war gerade ein paar Tage auf Sizilien und immer wenn ich im Ausland bin, denke ich mir, welch Glück ich hatte, hier in DE geboren worden zu sein. :Blumen:

keko# 12.04.2024 08:32

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1743114)
... Ich glaube viel mehr hapert es teilweise an der Umsetzung & vor allem an der Kommunikation und den Streitigkeiten untereinander, sodass bei vielen Bürgern ein eher schlechtes Gefühl bleibt. Und Gefühle sind immer ein Treiber für Entscheidungen.

Bürger sollen sich selbst mal an die Nase fassen, wenn es z.B. um Entbürokratisierung und Digitalisierung geht. :)

Helmut S 12.04.2024 08:45

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743121)
Bürger sollen sich selbst mal an die Nase fassen, wenn es z.B. um Entbürokratisierung und Digitalisierung geht. :)

Wie meinst'n das? :Gruebeln:

Genussläufer 12.04.2024 08:52

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1743123)
Wie meinst'n das? :Gruebeln:

Er mag die "starve the beast" Methode wohl nicht ;)

Schwarzfahrer 12.04.2024 09:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743121)
Bürger sollen sich selbst mal an die Nase fassen, wenn es z.B. um Entbürokratisierung und Digitalisierung geht. :)

Das meinst Du nicht ernst, oder? Was kann der normale Bürger z.B. gegen die bei uns seit 1.4.24 geltende Pflicht zur minutengenauen Erfassung der Anfangs- und Endzeit jeder Pause in der Firma? (geht immerhin digital).

Antwort: viele machen es einfach nicht, und überlassen es der Software, pauschale Pausenzeiten abzuziehen, und nehmen in Kauf, daß man regelmäßig abgemahnt wird. Ist das Dein Weg? Ziviler Ungehorsam gegen Bürokratie?

keko# 12.04.2024 09:04

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1743123)
Wie meinst'n das? :Gruebeln:

3x absichern, 4x bestätigen, nix machen ohne Einwilligung vom Chef, der vom Chefchef. Zur Sicherheit alles ausdrucken :Cheese:

keko# 12.04.2024 09:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743125)
...
Antwort: viele machen es einfach nicht, und überlassen es der Software, pauschale Pausenzeiten abzuziehen, und nehmen in Kauf, daß man regelmäßig abgemahnt wird. Ist das Dein Weg? Ziviler Ungehorsam gegen Bürokratie?

Ich erinnere mich an die Aussagen einer medial ständig präsenten Person während Corona, die sinngemäß meinte: die Büger flehen mich nach Regeln und Vorschriften geradezu an, dann mache ich sie eben und gebe sie ihnen. :Lachen2:

Genussläufer 12.04.2024 09:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743126)
3x absichern, 4x bestätigen, nix machen ohne Einwilligung vom Chef, der vom Chefchef. Zur Sicherheit alles ausdrucken :Cheese:

Nimm Corona als Beispiel. Wie habe ich mich selbst verhalten? Zu Beginn der Aufruf von Merkel und Spahn an die Bevölkerung vorsichtig zu sein. Das fand ich übrigens nach der Merkel/Steinbrück Ansprache in der Finanzkrise das zweite Highlight in der Merkel Zeit. Das habe ich verstanden und mich daran gehalten. Freiwillig. Dann kamen immer mehr Regeln. Die habe ich dann exakt bis zur Grenze ausgelotet und wenn möglich, habe ich die Grenze überschritten.

Aus Eigenverantwortung war ich viel stärker bereit, einen Beitrag zu leisten. Aber bei soviel Gängelei, musste Dich halt an die Vorschriften halten. Man wird doch hier zu der von Dir beschriebenen Vorgehensweise erzogen. Schau Dir mal an, an welchen Schei... Du hier denken musst, wenn Du ein Unternehmen gründest, einen Jahresabschluss machst, etc. Und dann gibt es permanent Änderungen, neue Richtlinien. Das ist wirklich Pain. Oder im Privaten: mach mal einen Bauantrag, etc. Das ist alles ein Katastrophe. Die Offenbarung kam jetzt von Frau Paus, die 5000 Bürokraten einstellen will, damit wir nicht soviel von der Bürokratie spüren. Das ist völliger Irrsinn. Da fange ich an, von Ronald Reagan zu träumen: "Der Staat muss ausgetrocknet werden."

Schwarzfahrer 12.04.2024 09:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743126)
3x absichern, 4x bestätigen, nix machen ohne Einwilligung vom Chef, der vom Chefchef. Zur Sicherheit alles ausdrucken :Cheese:

Diesen Menschentyp gibt es natürlich auch, ist aber nach meiner Erfahrung nicht die Mehrheit (aus meiner Berufserfahrung erinnere ich mich an maximal 2 - 5 % solcher Leute; das mag in anderen Branchen anders sein). Und die Lösung ist auch nicht, denen die engen Regeln zu geben (und sie allen anderen aufzuzwingen), sondern sie zu Eigenverantwortung und Entscheidungsbereitschaft zu erziehen.

Siebenschwein 12.04.2024 09:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743130)
Diesen Menschentyp gibt es natürlich auch, ist aber nach meiner Erfahrung nicht die Mehrheit (aus meiner Berufserfahrung erinnere ich mich an maximal 2 - 5 % solcher Leute; das mag in anderen Branchen anders sein). Und die Lösung ist auch nicht, denen die engen Regeln zu geben (und sie allen anderen aufzuzwingen), sondern sie zu Eigenverantwortung und Entscheidungsbereitschaft zu erziehen.

Hahaha. Das liegt nicht am Menschenschlag - das liegt vor allem an der Firmenkultur. Wer glaubt, er könne Entscheidungen treffen, wird in gutsortierten Firmen sowas von zur Welt gebracht, dass er entweder kündigt oder das Spiel mitspielt. Da werden Prozesse eingeführt, die Entscheidungen verhindern sollen. Mit dem Effekt, dass man wie bei Boeing zwar auf dem Papier alles richtig macht - aber in der Realität keiner mehr Verantwortung übernimmt, wenn was scheisse läuft - weil es einen Riesenaufklapp bedeutet, Dinge überhaupt anzufassen. Oder man verlangt 20 Nachweise, dass die Veränderung überhaupt sicher ist. Oder es drei Monate dauert, bis eine Änderung mit allen 35 Approvern im SAP hinterlegt ist.
Das ist natürlich nicht überall so, aber mittlerweile gerade in internationalen Firmen usus, weil man den Kollegen am anderen Ende der Welt nicht traut

Klugschnacker 12.04.2024 09:52

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1743128)
Nimm Corona als Beispiel. […] Aus Eigenverantwortung war ich viel stärker bereit, einen Beitrag zu leisten.

Eigenverantwortung bedeutet für mich, die eigenen Fehler selbst auszubaden. Man verzichtet auf einen Helm beim Radtraining und schlägt sich den eigenen Schädel ein, wenn man stürzt.

Bei einer Epidemie in einem 85-Millionen-Volk ist das grundsätzlich anders. Hier entscheidet das gemeinsame Handeln. Ebensowenig könnte man "in Eigenverantwortung" die Inflation bekämpfen.

keko# 12.04.2024 10:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743130)
Diesen Menschentyp gibt es natürlich auch, ist aber nach meiner Erfahrung nicht die Mehrheit (aus meiner Berufserfahrung erinnere ich mich an maximal 2 - 5 % solcher Leute; das mag in anderen Branchen anders sein). Und die Lösung ist auch nicht, denen die engen Regeln zu geben (und sie allen anderen aufzuzwingen), sondern sie zu Eigenverantwortung und Entscheidungsbereitschaft zu erziehen.

Mehrheit nicht, aber verbreitet. War schon oft in Meetings mit 2 Projektleitern, irgendwelchen Accountkey-Managern, Productownern und einem Entwickler, der letztendlich die Arbeit macht.
Typische kopflastige Struktur.

qbz 16.04.2024 17:20

In meinen Augen haben in den letzten Jahren die Eingriffe zur Einschränkung der Meinungsfreiheit in DE immer mehr, für mich besorgniserregend, zugenommen und es wurden Gesetze und Praxis in DE repressiv verschärft. Nicht jeder kann (Kosten, Zeit, Nerven) und will allerdings seine Rechte durch alle Instanzen einklagen. Die Auftritts- und Redeverbote im Kontext des Gazakrieges reihen sich nur ein in eine Liste von vielen.

Nun hat ein bekannter Journalist, zu dessen Auffassungen ich meistens konträr liege, beim Bundesverfassungsgericht sein Recht auf Meinungsfreiheit bestätigt erhalten, welches die Bundesregierung ihm undemokratischerweise und verfassungswidrig per Unterlassungsklage verwehren wollte.
Er nahm den direkten Weg nach Karlsruhe und bekam Recht: Der frühere «Bild»-Chefredaktor und heutige Chef des Portals «Nius», Julian Reichelt, hat vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich Verfassungsbeschwerde erhoben, nachdem ihm kritische Äusserungen über die Bundesregierung gerichtlich untersagt worden waren.

merz 16.04.2024 21:38

An welche Bespiele der Einschränkungen der Meinungsfreiheit und repressiveGesetze (lies: zur Meinungsfreiheit) denkst Du noch konkret?

Reichelt hat zB überhaupt kein Problem sein Ding in DE auf allen Kanälen zu spielen…


m.


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