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aequitas 19.01.2021 13:43

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1579008)
was mir viel zu oft bei der Home-Office-Debatte - auch bei der aktuellen Debatte um eine Home-Office-Pflicht - fehlt, ist, dass nicht nur der Arbeitgeber die Voraussetzungen dafür schaffen muss. Der Arbeitnehmer muss auch zu Hause die räumlichen Möglichkeiten haben.

Danke für den sehr richtigen und wichtigen Hinweis!

Ich habe mich vor kurzem für eine Begründungspflicht ausgesprochen, falls keine Möglichkeit zum Home Office geboten wird. Hier sollte der Eingriff sowohl die Freiheit des AN als AG nicht zu weit reguliert werden. Gerade in Ballungsräumen und als Beispiel Berlin leben sicherlich viele junge erwerbstätige Menschen mit Bürojobs in WGs. Hier ist keine Trennung von Arbeits- und Wohnbereich möglich.

Diese Aspekte müssen mitgedacht werden.

Ein Recht auf Home Office könnte da ggf. passender sein. Das Maß an politischer Regulierung ist in dem Bereich für beide Seiten entsprechend nicht unproblematisch. Keine einfache Diskussion, die allerdings verdeutlicht, dass derzeit keine Maßnahme einfach so pauschal getroffen werden kann/sollte. Die Perspektive der Betroffenen sollte stets mitgedacht werden.

sabine-g 19.01.2021 13:46

Home Office ist speziell geregelt, daher heißt das bei uns auch "mobiles Arbeiten", da entfallen dann diese Regeln und macht es deutlich einfacher

captain hook 19.01.2021 13:57

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1579017)
Home Office ist speziell geregelt, daher heißt das bei uns auch "mobiles Arbeiten", da entfallen dann diese Regeln und macht es deutlich einfacher

Die Leute nach Hause zu schicken schon (sofern sie noch genug Laptops gekauft haben in der Firma). Für die Planer, die die Homeofficeauswirkungen zu kalkulieren haben wird's dann schwierig. Da spart nämlich mitnichten 1 HO gleichzeitig einen Arbeitsplatz.

Matthias75 19.01.2021 14:03

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1579017)
Home Office ist speziell geregelt, daher heißt das bei uns auch "mobiles Arbeiten", da entfallen dann diese Regeln und macht es deutlich einfacher

Für das Unternehmen vielleicht. Für den Arbeitnehmer macht das zu Hause keinen Unterschied.

Wenn in den eigenen vier Wänden nicht die räumlichen Voraussetzungen vorhanden sind, um konzentriert und ungestört arbeiten zu können, ist es egal, ob man zu Hause "Home-Office" oder "mobiles Arbeiten" praktiziert.

M.

captain hook 19.01.2021 14:24

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1579021)
Für das Unternehmen vielleicht. Für den Arbeitnehmer macht das zu Hause keinen Unterschied.

Wenn in den eigenen vier Wänden nicht die räumlichen Voraussetzungen vorhanden sind, um konzentriert und ungestört arbeiten zu können, ist es egal, ob man zu Hause "Home-Office" oder "mobiles Arbeiten" praktiziert.

M.

Nein, für echtes Arbeiten zuhause brauchst Du einen richtigen Arbeitsplatz und auch einen, der gewisse Auflagen an Ergonomie etc erfüllt. Bei mobilem Arbeiten nimmst Du Deinen Laptop und setzt Dich auf die Couch (überspitzt gesagt).

Matthias75 19.01.2021 14:44

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1579026)
Nein, für echtes Arbeiten zuhause brauchst Du einen richtigen Arbeitsplatz und auch einen, der gewisse Auflagen an Ergonomie etc erfüllt. Bei mobilem Arbeiten nimmst Du Deinen Laptop und setzt Dich auf die Couch (überspitzt gesagt).

Das ist mir auch klar. Mir ist auch rechtlich klar, warum Unternehmen lieber den Begriff "Mobile Work" verwenden anstelle von "Home-Office".

In der allgemeinen Debatte, insbesondere in der aktuellen Debatte, geht es aber ausschließlich darum, dass die Arbeitgeber möglichst die Voraussetzungen schaffen sollen, dass so viele Mitarbeiter wie möglich von zu Hause aus arbeiten können bzw. andersrum, dass so wenig Mitarbeiter wie möglich zur Arbeitsstätte fahren müssen. Das mag gut, schön und wünschenswert sein.

Worauf ich aber raus will:

Der Arbeitnehmer wird in dieser Diskussion vollkommen vergessen!

Wer fragt, ob der Arbeitnehmer die räumlichen Möglichkeit zum Mobile-Work oder Home-Office hat?

Wenn zu Hause die Kinder rumspringen, kann ich eben nicht mal mit dem Laptop auf die Couch oder an den Küchentisch. Ich brauche möglichst einen separaten Raum, in dem ich arbeiten kann. Ob ich in diesem Raum dann mobil arbeite oder Home-Office mache, ist erstmal zweitrangig. Viele werden dazu einfach nicht die räumlichen Voraussetzungen haben.

Die rechtlichen Home-Office-Regelungen sind dann nur das Tüpfelchen auf dem "i".

Oder mal anders ausgedrückt: Viele werden zu Hause noch nicht mal die (räumlichen) Möglichkeiten für ein konzentriertes mobiles Arbeiten haben, von Home Office ganz zu schweigen.

M.

Nepumuk 19.01.2021 14:52

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1579033)

Worauf ich aber raus will:

Der Arbeitnehmer wird in dieser Diskussion vollkommen vergessen!

Wer fragt, ob der Arbeitnehmer die räumlichen Möglichkeit zum Mobile-Work oder Home-Office hat?

Es geht doch bei der Diskussion um ein Recht auf Homeoffice und nicht um eine Pflicht zum Homeoffice. Der Mitarbeiter soll die Chance bekommen, zu wählen, ob er im Büro oder von zuhause arbeiten möchte.

So läuft es auch in meiner Firma. 90-95% der Kolleg*innen sind im HO/mobilen Arbeiten und die paar Anderen verlieren sich in leeren Büros. Für den Besuch im Büro gibt es dann strenge Hygenie-Vorgaben. Besser geht es meiner Meinung nach nicht und so läuft es bei fast allen meiner Bekannten. Viele waren seit März nicht mehr im Büro.

captain hook 19.01.2021 14:55

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1579033)
Das ist mir auch klar. Mir ist auch rechtlich klar, warum Unternehmen lieber den Begriff "Mobile Work" verwenden anstelle von "Home-Office".



M.

Für die Arbeitgeber ist echtes Homeoffice viel besser. Damit kann man nämlich planen und wirklich Ressourcen sparen. Aber aus den auch von Dir benannten Gründen ist echtes Homeoffice bei ernster Nachfrage bei den erst sehr euphorischen Interessenten gar nicht mehr so beliebt.

Ich hake da nur ein, weil Du was davon geschrieben hast, dass der Arbeitgeber dadurch Arbeitsplätze einsparen kann.

Aber spannendes Thema. Ich hab beruflich damit zu tun.

Wäre spannend hier einer angeregten Diskussion zu folgen. Vielleicht ergeben sich dabei für mich noch ganz neue An- und Einsichten in die Wünsche, Ziele und Motivationen von denen, die Homeoffice arbeiten / arbeiten wollen.

In der aktuellen Situation geht es darum die Leute nach Hause zu bekommen. Ganz andere Baustelle. Da müssen beide Seite improvisieren.


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