triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   (G)as(P)reis(P)rotest (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=51134)

keko# 31.10.2022 07:34

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1688731)
Nun die gleiche Abwanderungslogik gab es schon ein paarmal, Arbeitskräfte sind in anderen Ländern günstiger, Steuern sind ggf günstiger usw. Am Ende vom Tag bleibt aber, dass diese Tanker sich eine Abhängigkeit geschaffen haben, die es Ihnen eben nicht so leicht macht, Kapaizäten wie es beliebt zu verschieben.

In einem Standort wie Ludwigshafen stecken wohl hunderte Milliarden Investitionen, Know How und Produktabhängigkeiten (Verbund). Sowas zu verschieben dauert Jahrzehnte.

WIll nicht sagen das Energiekosten da kein Faktor sind, aber das von dir angeführte Szenario erscheint mir übertrieben.

Naja, also da stimme ich dir in allem zu: solche Standorte wie LU sind über Jahrzehnte gewachsen. Es gibt enge Verknüpfungen zwischen Industrie, Wirtschaft, Politik und Bildung. In diesen Unternehmen steckt sehr viel Geld. Und man kann nicht einfach ein Unternehmen da rausziehen und woanders hinstellen, wenn das Umfeld nicht passt.
Nur: dass dies Jahrzehnte gedauert hat, heißt nicht, dass ein Um- oder Abbau ebenso lange dauert. Das kann viel schneller gehen. Natürlich nicht über Nacht, aber es kann gerade angetriggert werden.
Höhere Energiekosten werden sich natürlich bemerkbar machen. Das ist ja nichts, worauf man warten muss, sondern es passiert gerade schon. Im Kleinen, dass wir z.B. anfangen einzusparen und in den Supermarktregalen nach unten greifen. Zwar pflastert der Staat hier und da zu, das Grundproblem bleibt aber. Unternehmen können nicht so schnell reagieren, werden dies aber auch tun müssen.

Koschier_Marco 31.10.2022 08:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1688747)
Du denkst an Nato-Bündnisfall?

Nein das wäre ja clear cut, eher so an ein hineinstolpern in die Katastrophe wie im WK I

TRIPI 31.10.2022 18:28

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Es geht hier ja um den Gaspreis aber der Weizenpreis ist auch ein Thema. Das ist die aktuelle Position der Schiffe mit Weizen, die die russische Blockade einfach ignorieren und von Odessa abgelegt haben. Leider sehr spannend.
https://www.triathlon-szene.de/forum...d=16672372 98

keko# 02.11.2022 15:36

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1688756)
Nein das wäre ja clear cut, eher so an ein hineinstolpern in die Katastrophe wie im WK I

Das denke ich mir auch. Ich stelle mir vor, ich sitze abends auf der Couch und verfolge eine politische Talkshow. Diskutiert wird von formal hochgebildeten Sprachprofis die Frage, ob Deutschland zur Unterstützung der Ukraine Soldaten schicken soll. Natürlich nur um den Nachschub zu organisieren oder solche Dinge. Und ich habe dann - ebenso wie bei der Diskussion der Frage nach den "schweren Waffen" - das Gefühl, dass das Ergebnis eigentlich längst feststeht. Ich stelle mir weiter vor, dass ich dann am nächsten Tag lese "Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, Soldaten in die Ukraine zu schicken".

Aber um ontopic zu bleiben: die Öllieferung meiner lieben Schwester betrug heuer 3600€. Im vergangenen Jahr waren es 1600€.
Und in der Tageszeitung konnte ich lesen, dass die Schwimmbäder ihre Preise um bis zu 30% erhöhen. Meist waren die Bäder an den örtlichen Energieversorger gekoppelt, um das übliche Minusgeschäft der Bäder abzufedern, der nun aber selbst mit spitzen Bleistift rechnen muss.
Man sagt, dass die Kunden nach 2-3 Monaten wieder kommen würden. Ähnlich wie man das von Tanken her kenne.

Schaumama...
:Blumen:

MattF 02.11.2022 16:13

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1688820)
Es geht hier ja um den Gaspreis aber der Weizenpreis ist auch ein Thema. Das ist die aktuelle Position der Schiffe mit Weizen, die die russische Blockade einfach ignorieren und von Odessa abgelegt haben. Leider sehr spannend.
https://www.triathlon-szene.de/forum...d=16672372 98

https://www.zeit.de/news/2022-11/02/....google.com%2F

"Russland steigt wieder in Getreideabkommen ein"

qbz 02.11.2022 21:14

Ich verlinke hier mal die vierteljährlich erstellte Konjunktur-Umfrage der DIHK mit 24000 befragten Unternehmen vom 2.11.2022: Die deutsche Wirtschaft im Sog der Energiepreiskrise: DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2022

Interessant im Zusammenhang mit dem Thread Thema scheint mir die folgende Frage:
Zitat:

Wie reagieren Unternehmen auf die hohen Strom-, Gas- und Kraftstoffpreise? (Seite 16),

"Fast drei von fünf Unternehmen (59 Prozent) wollen ihre gestiegenen Energiekosten zum Großteil an ihre Kunden weitergeben. Am häufigsten nennen dies Industrie- und Baubetriebe (73 Prozent und 72 Prozent). Etwas seltener kommt das für Unternehmen aus Handel oder dem Dienstleistungssektor in Frage (58 Prozent und 50 Prozent).

Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen sind für knapp zwei von fünf (38 Prozent) Unternehmen eine Option. In der Industrie nennt jedes zweite Unternehmen dies als Reaktion (50 Prozent). In den anderen Sektoren sind es hingegen nur rund ein Viertel bis ein Drittel (Handel: 37 Prozent; Dienstleistungen: 32 Prozent; Bau 27 Prozent).

Insgesamt weichen 14 Prozent der Unternehmen auf andere Energieträger aus. Das ist überdurchschnittlich häufig in der Industrie der Fall, wo über ein Fünftel (21 Prozent) der Unternehmen auf andere Energieformen umsteigen wollen. In den anderen drei Sektoren ist es jeweils genau jedes zehnte Unternehmen.

Mit einer Reduzierung ihrer Produktion oder ihrer Angebote reagieren 14 Prozent aller Betriebe. Spitzenreiter der Sektoren ist mit 17 Prozent die Industrie. Dabei drosseln insbesondere die energieintensiven Vorleistungsgüterhersteller ihre Produktion, wie z. B. die Chemische Industrie oder Unternehmen der Glas-, Keramik- und Steineverarbeitung (27 Prozent und 30 Prozent). Jedoch sind auch einzelne Ge- und Verbrauchsgüterhersteller stark betroffen, wie z. B. die Nahrungs- und Futtermittelindustrie (28 Prozent) oder Investitionsgüterhersteller wie die Hersteller von Kfz-Teilen und Zubehör (21 Prozent). Im Handel und bei den Dienstleistern reagieren 14 und 13 Prozent mit der Verringerung der Angebote, dabei sticht besonders das Gastgewerbe hervor (30 Prozent). Im Baugewerbe reduzieren nur zehn Prozent.

Etwa jedes zwölfte Industrieunternehmen (acht Prozent) will seine Produktion aufgrund der gestiegenen Kosten verlagern. Besonders häufig sehen sich Unternehmen aus dem Kraftfahrzeugbau (17 Prozent) dazu gezwungen. In den anderen Sektoren sind es deutlich weniger, da eine Produktionsverlagerung technisch oftmals nicht möglich ist (Handel: drei Prozent, Bau zwei Prozent; Dienstleistungen zwei Prozent)."
Wer hätte hier erwartet, dass 8 % der industriellen Unternehmen ihre Produktion verlagern will?

Angesichts dieser wirtschaftlichen Fakten am Ölembargo festzuhalten und keine Zertifizierung von NS2 vorzunehmen, ist schon eine vorsätzliche Schädigung der Wirtschaftskraft DE.

Koschier_Marco 03.11.2022 08:52

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1688820)
Es geht hier ja um den Gaspreis aber der Weizenpreis ist auch ein Thema. Das ist die aktuelle Position der Schiffe mit Weizen, die die russische Blockade einfach ignorieren und von Odessa abgelegt haben. Leider sehr spannend.
https://www.triathlon-szene.de/forum...d=16672372 98

Ist ein Katz und Maus Spiel Russland sagt Sicherheitsrisiko und Lyoid versichert niemanden und ohne Versicherung ist der Transport unrentabel. Wie es schon vorgestern so war.

Langfristig versucht Russland die Agarproduktion unrentable zu machen in der Ukraine, weil die Bauern die Winteraussaat nicht machen usw.. das heisst dann 2023 keine Ernte

happytrain 03.11.2022 09:01

für welche Menge Öl- und hat deine Schwester nur einen 500l Tank?
Beträge zu vergleichen geht nur bei Angabe der Menge.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:05 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.