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anlot 14.07.2020 11:56

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1542337)
Du meinst also, daß bei Viruserkrankungen ein klareres Bild von "Schuldigem" existiert? Ist es der Betroffene, oder der, von dem er es bekommen hat? Und gilt das dann für alle Viruserkrankungen?
Und was ist mit Lungenkrebs durch Rauchen oder Asbest? Gebärmutterhalskrebs und HP-viren, u.v.a.m.?
Krankheit "passiert" meistens von selbst, es ist ein allgegenwärtiges Lebensrisiko. Wir können das Risiko in Grenzen verringern; Schäden und Tod durch Krankheit können wir auch verrigern, oder zumindest aufschieben, völlig verhindern wird man es nie.


Es passiert wie jede andere Infektion im Leben auch: per nicht verhinderbarem Zufall; früher hieß es Schicksal. Und je mehr wir eine bestimmte Infektion untersuchen, desto mehr finden wir davon. Das gilt nicht nur für Corona, sondern für alle anderen viralen und bakteriellen Infektionen auch. Die meisten Infektionen werden halt nur beachtet, wenn sie zur Erkrankung führen, Corona beobachten wir aktuell mit extremer Genauigkeit, das verzerrt auch die Wahrnehmung und überhöht diese eine Krankheit allen anderen gegenüber. Wenn ich gerade lese, daß zwar nur 25 % der geplanten Krebs-OPs verschoben wurden, dies aber ca. 50.000 in Deutschland sind (welche Folgen hat diese Verschiebung für die 50.000 Menschen?), dann hilft das schon mal, die Einmaligkeit von Corona etwas ins rechte Licht zu rücken.


Danke Dir Schwarzfahrer. Genau das war mein Punkt. Es macht einfach keinen Sinn ständig über irgendwen zu berichten, der jemand kennt, der infiziert wurde. Ja, ist sicher der Fall, passiert aber überall und zu jederzeit. Auch ohne Corona. ;-)

Hafu 14.07.2020 12:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1542337)
...
Es passiert wie jede andere Infektion im Leben auch: per nicht verhinderbarem Zufall; früher hieß es Schicksal. Und je mehr wir eine bestimmte Infektion untersuchen, desto mehr finden wir davon. Das gilt nicht nur für Corona, sondern für alle anderen viralen und bakteriellen Infektionen auch. Die meisten Infektionen werden halt nur beachtet, wenn sie zur Erkrankung führen, Corona beobachten wir aktuell mit extremer Genauigkeit, das verzerrt auch die Wahrnehmung und überhöht diese eine Krankheit allen anderen gegenüber. Wenn ich gerade lese, daß zwar nur 25 % der geplanten Krebs-OPs verschoben wurden, dies aber ca. 50.000 in Deutschland sind (welche Folgen hat diese Verschiebung für die 50.000 Menschen?), dann hilft das schon mal, die Einmaligkeit von Corona etwas ins rechte Licht zu rücken.

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1542339)
Danke Dir Schwarzfahrer. Genau das war mein Punkt. Es macht einfach keinen Sinn ständig über irgendwen zu berichten, der jemand kennt, der infiziert wurde. Ja, ist sicher der Fall, passiert aber überall und zu jederzeit. Auch ohne Corona. ;-)

Bisschen viel Relativierung der Bedeutung von Covid-19.

Nur mal zur Einordnung die schlimmste Infektionserkrankung weltweit vor Covid-19 war über Jahrzehnte hinweg Malaria mit etwas über 400 000 Toten jährlich, d.h. bezogen auf 12 Monate.

Covid-19 existiert noch nicht einmal 6 Monate, die Pandemie hat noch immer nicht ihren Höhepunkt erreicht (vorgestern erst gab es weltweit den höchsten Tagezuwachs überhaupt mit 230 000 Neuerkrankungen) und trotzdem sind schon jetzt über 500 000 Todesfälle dokumentiert. Diese Zahl wird sich bis zum Ende diesen Jahres mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch mehr als verdoppeln und da in Afrika und Südamerika viele Covid-19-Infektionen im Gegensatz zu den bisherigen Hotspots in Europa und den USA undokumentiert bleiben, existiert für Covid-19 zweifellos noch eine gigantische Dunkelziffer.
Auch die aus Russland gemeldetem Mortalitätsraten können in Kenntnis des russischen Gesundheitssystems unmöglich stimmen, denn sonst hätte ein Covid-19-Erkrankter in Russland eine dreimal größere Chance zu überleben, als wenn er in Deutschland erkrankt wäre.

Ich bin absolut mit euch der Meinung, dass wir in Deutschland, wo die Infektlage derzeit perfekt unter Kontrolle ist, einen Weg finden müssen mit der Pandemie zu leben und dass es möglich sein muss, da wo die Infektgefahr niedrig ist, auch eine gewisse Normalität wieder herzustellen, insbesondere da die Kenntnis möglicher Infektionswege mittlerweile weitaus besser als noch im Frühjahr ist, so dass Infekteindämmungsmaßnahmen weitaus zielgerichteter erfolgen könnten, als dies derzeit in vielen Bereichen (z.B. Genehmigungsauflagen für Outdoor-Veranstaltungen) noch der Fall ist.

Aber Covid-19 ist sicher nicht irgendein Infekt unter vielen und wird -global betrachtet ganz sicher nicht "übertrieben überhöht" sondern vielmehr von vielen Regierungen(und noch mehr Halb-informierten in social-media-Info-Blasen) immer noch in seiner Bedeutung unterschätzt.

anlot 14.07.2020 13:08

Hafu, das hat doch niemand behauptet. Es ging lediglich darum, dass es überflüssig ist, hier über Einzelfälle zu berichten, die ja immer irgendwo passieren. Nicht mehr und nicht weniger war mein Punkt. Alles andere von deinem Post ist mittlerweile hinlänglich bekannt und da sind wir auch einer Meinung.

anlot 14.07.2020 13:12

Ich möchte mal einen neuen Punkt einbringen: stimmt es, dass unser Wirtschaftsminister Altmaier (hörte ich in den Nachrichten ) eine Grenze von 100 Neuinfektionen genannt hatte, unterhalb welcher man neu über die Maskenpflicht nachdenken müsse?

Falls das stimmt, meine Frage: was hat der Wirtschaftsminister damit zu tun und welche Formel führte zu dem Ergebnis 100??? Warum nicht 150 oder 50?!

Schwarzfahrer 14.07.2020 13:20

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1542349)
Bisschen viel Relativierung der Bedeutung von Covid-19.

Sorry, war nicht so gemeint. Mein Punkt ist die extreme Fokussierung der Aufmerksamkeit auf diese eine Krankheit, die bei allem tödlichen Potential nicht die einzige tödliche Krankheit ist, um die wir uns sorgen machen sollten. Sie wird m.M.n. in der Bedetung überhöht, indem es die einzige Krankheit in der Weltgeschichte ist, zu der täglich absolute Zahlen gemeldet werden, die aber ohne eine Einordnung der relativen Größenordnung bei der Mehrheit der Medienkonsumenten einfach nur die Angst schüren (sollen?). Das Ergebnis ist eine Atmosphäre, in dem die Menschen zunehmend sich gegenseitig bzw. die Betroffenen zu Schuldigen erklären, ohne zu erkennen, daß über eine gewisse Grund-Vorsicht hinaus keiner 100%-ig gegen eine Infektion gefeit sein kann, und daher die Schuldfrage irrelevant ist, ebenso wie bei Krebs, Malaria u.v.a.m. Den aktuellen Trend halte ich für gefährlich, da es eventuell dazu führen kann, daß in Zukunft bei jeder Grippe oder Erkältung "Schuldige" gesucht werden, statt, wie normalerweise, es hinzunehmen, daß uns die Natur nicht wohlgesonnen ist, und wir sie nicht steuern können.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1542349)
Ich bin absolut mit euch der Meinung, dass wir in Deutschland, wo die Infektlage derzeit perfekt unter Kontrolle ist, einen Weg finden müssen mit der Pandemie zu leben und dass es möglich sein muss, da wo die Infektgefahr niedrig ist, auch eine gewisse Normalität wieder herzustellen, insbesondere da die Kenntnis möglicher Infektionswege mittlerweile weitaus besser als noch im Frühjahr ist, so dass Infekteindämmungsmaßnahmen weitaus zielgerichteter erfolgen könnten, als dies derzeit in vielen Bereichen (z.B. Genehmigungsauflagen für Outdoor-Veranstaltungen) noch der Fall ist.

Gut zusammengefasst.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1542349)
Aber Covid-19 ist sicher nicht irgendein Infekt unter vielen und wird -global betrachtet ganz sicher nicht "übertrieben überhöht" sondern vielmehr von vielen Regierungen(und noch mehr Halb-informierten in social-media-Info-Blasen) immer noch in seiner Bedeutung unterschätzt.

Manche mögen es unterschätzen, andere überschätzen - die Geschichte wird zeigen, wer richtiger lag, es sind aktuell alles Meinungen, bzw. persönliche Risikoeinschätzungen. Was sicher überschätzt wird, ist die Macht des Menschen, Tod und Krankheit weitgehen verhindern zu können, besonders wenn der Eindruck erwecht wird, daß an Infektionen immer konkrete Personen Schuld sind, und für den Rückgang immer die Maßnahmen verantwortlich - beides hält näherer Prüfung häufig nicht stand. Aber es passt in eine Zeit, in der ein Teil der Menschheit glaubt, für alles Elend dieser Welt verantwortlich zu sein, und die Macht zu haben, alles auf dieser Erde (bis hin zum Klima) gezielt steuern zu können.

JENS-KLEVE 14.07.2020 14:28

576.000 dokumentierte Todesfälle weltweit. Sprunghafte Anstiege in Südamerika, Mexiko, USA, Arabischer Raum , Indien und neuerdings Südafrika.

Was mir ein Rätsel ist:
Wie macht China das die letzten Monate? Die haben doch sicherlich auch Regionen mit Idealen Coronabedingungen. Infektionen kann man ja verschweigen, aber Todesfälle im sechsstelligen Bereich kann man nicht verheimlichen.

longtrousers 14.07.2020 14:45

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1542362)
576.000 dokumentierte Todesfälle weltweit. Sprunghafte Anstiege in Südamerika, Mexiko, USA, Arabischer Raum , Indien und neuerdings Südafrika.

Was mir ein Rätsel ist:
Wie macht China das die letzten Monate? Die haben doch sicherlich auch Regionen mit Idealen Coronabedingungen. Infektionen kann man ja verschweigen, aber Todesfälle im sechsstelligen Bereich kann man nicht verheimlichen.

USA sollte man differentieren:
In New York Verlauf wie hier in Deutschland, aber Florida, Californien und Texas zuerst ein Paar Monate dümpelnd und jetzt exponentiell wie bei uns in März.

Schwarzfahrer 14.07.2020 14:48

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1542362)
Wie macht China das die letzten Monate? ....Infektionen kann man ja verschweigen, aber Todesfälle im sechsstelligen Bereich kann man nicht verheimlichen.

In einem Land mit 1,35 Milliarden Einwohnern sterben monatlich (rein statistisch gesehen) ca. 1,1 Millionen Menschen. Ob da eine Schwankung von 10 - 20 % wirklich auffällt, außer wenn gezielt darüber berichtet wird, oder sich alles auf eine sehr kleine Region konzentriert? Wären in Deutschland die 9000 Covid-tote aufgefallen (bei monatlich ca. 66.000 Toten bundesweit), wenn nicht gezielt danach gesucht und davon berichtet worden wäre?

Körbel 14.07.2020 14:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1542349)
Aber Covid-19 ist sicher nicht irgendein Infekt unter vielen und wird -global betrachtet ganz sicher nicht "übertrieben überhöht" sondern vielmehr von vielen Regierungen(und noch mehr Halb-informierten in social-media-Info-Blasen) immer noch in seiner Bedeutung unterschätzt.

Was hältst du von der These das Covid-19 evtl der gleicheoder ähnliche Virus sein könnte, wie der von der "spanischen Grippe" von 1919/20?

Lucy89 14.07.2020 14:53

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1542352)
Ich möchte mal einen neuen Punkt einbringen: stimmt es, dass unser Wirtschaftsminister Altmaier (hörte ich in den Nachrichten ) eine Grenze von 100 Neuinfektionen genannt hatte, unterhalb welcher man neu über die Maskenpflicht nachdenken müsse?

Falls das stimmt, meine Frage: was hat der Wirtschaftsminister damit zu tun und welche Formel führte zu dem Ergebnis 100??? Warum nicht 150 oder 50?!

Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es dafür eine Formel gab. Die gibt es ja für die 50/100000-Schranke auch nicht. Ist willkürlich und selbst wenn man es mit einer Formel versuchen würde müsste man so viele Annahmen treffen, dass die Unsicherheit in der Schätzung riesig wird.

Lucy89 14.07.2020 14:56

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1542372)
Was hältst du von der These das Covid-19 evtl der gleicheoder ähnliche Virus sein könnte, wie der von der "spanischen Grippe" von 1919/20?

Das würde mich auch interessieren. Einer meiner Kollegen (der hat sogar 2 Doktortitel :Lachen2: ) hat schon Ende Februar (!) die These aufgestellt, man solle sich besser jetzt mit Corona infizieren sonst würde es einen dann später in einer viel schlimmeren mutierten Version dahinraffen, wie bei der spanischen Grippe. Da ich ihn für sehr klug halte, hat mich das nachdenklich gemacht.

Schwarzfahrer 14.07.2020 15:00

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1542372)
Was hältst du von der These das Covid-19 evtl der gleicheoder ähnliche Virus sein könnte, wie der von der "spanischen Grippe" von 1919/20?

Wie passt es denn in diese Theorie, daß an der spanischen Grippe seinerzeit vor allem 20 - 40 Jährige gestorben sein sollen, und bei Covid überwiegend die über 70-Jährigen?

Schwarzfahrer 14.07.2020 15:05

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1542376)
...man solle sich besser jetzt mit Corona infizieren sonst würde es einen dann später in einer viel schlimmeren mutierten Version dahinraffen, wie bei der spanischen Grippe.

Ich las auch schon eine umgekehrte Theorie: wenn ein Virus "zu tödlich" ist, versterben die Wirte zu schnell, und der Virus stirbt aus. Die Mutation, die stark infektiös ist (also leicht Wirte befällt), aber weniger tödlich verläuft, hat in der Evolution die besseren Chancen, sich durchzusetzen. Wenn das stimmt, könnten die Fallzahlen in einer zweiten (mutierten) Welle schneller steigen, als am Anfang, und trotzdem weniger Menschen töten. Als Optimist gefällt mir diese Theorie besser :)

Körbel 14.07.2020 15:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1542378)
Wie passt es denn in diese Theorie, daß an der spanischen Grippe seinerzeit vor allem 20 - 40 Jährige gestorben sein sollen, und bei Covid überwiegend die über 70-Jährigen?

Nun ich bin kein Arzt, deswegen hatte ich ja nachgefragt.

Vor hundert Jahren war die medizinische Versorgung auf jeden Fall nicht mit der von heute zu vergleichen.

Nun ja, man kann ja drüber diskutieren.

Bockwuchst 14.07.2020 15:11

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1542372)
Was hältst du von der These das Covid-19 evtl der gleicheoder ähnliche Virus sein könnte, wie der von der "spanischen Grippe" von 1919/20?

Das hab ich ja noch nie gehört. Wo kommt diese steile These denn her? Es ist ein Corona Virus und kein Influenza Virus.

Seyan 14.07.2020 15:14

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1542385)
Nun ich bin kein Arzt, deswegen hatte ich ja nachgefragt.

Vor hundert Jahren war die medizinische Versorgung auf jeden Fall nicht mit der von heute zu vergleichen.

Nun ja, man kann ja drüber diskutieren.

Vor hundert Jahren war die weltweite Vernetzung aber auch nicht so stark.
Man sieht ja, wie schnell der Virus in der ganzen Welt verbreitet war.

Körbel 14.07.2020 15:20

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1542387)
Das hab ich ja noch nie gehört. Wo kommt diese steile These denn her? Es ist ein Corona Virus und kein Influenza Virus.

Habe ich im Net irgendwo als Randnotiz gelesen.

War die spanische Grippe ganz sicher KEIN Corona-Virus?
Gibts da evtl Belege???

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1542388)
Vor hundert Jahren war die weltweite Vernetzung aber auch nicht so stark.
Man sieht ja, wie schnell der Virus in der ganzen Welt verbreitet war.

So siehts aus.

Bockwuchst 14.07.2020 15:31

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1542389)
Habe ich im Net irgendwo als Randnotiz gelesen.

War die spanische Grippe ganz sicher KEIN Corona-Virus?
Gibts da evtl Belege???



So siehts aus.

Es war ein Influenza A Virus. Das Genom ist vollständig sequenziert. Diskutieren kann man ja über vieles, aber das vergisst du am besten ganz schnell wieder.

Hafu 14.07.2020 15:34

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1542372)
Was hältst du von der These das Covid-19 evtl der gleicheoder ähnliche Virus sein könnte, wie der von der "spanischen Grippe" von 1919/20?

Noch nie von dieser These gehört und sie macht auch keinerlei Sinn. SARS-Cov-2 und Influenza sind zwar beides RNA-Viren, aber das ist auch die einzige Gemeinsamkeit.

SARS-Cov-2 gehört zu den Coronaviren, die 'ne deutlich anders aufgebaute Hülle, andere Andocksysteme an tierische Zellen haben im Vergleich zu Influenza.

Das Virus der spanischen Grippe war ein Influenzavirus, nur eben ein ziemlich aggressives. Ohne den 1.Weltkrieg und die dadurch massiv erhöhte Mobilität sowie die eng aufeinander sitzenden Truppen, in schlechten hygienischen Zuständen, hätte es sicherlich nicht so hohe Opferzahlen damals gefordert.

Beide Viren sind aber im Detail bis hin zu jedem einzelnen Basenpaar bekannt.

Matthias75 14.07.2020 15:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1542394)
Noch nie von dieser These gehört und sie macht auch keinerlei Sinn. SARS-Cov-2 und Influenza sind zwar beides RNA-Viren, aber das ist auch die einzige Gemeinsamkeit.

Das Internet sagt, Drosten hat mal was in dem Zusammenhang gesagt.

Ein paar Tage davor hatte der Virologe Christian Drosten gewarnt, die Gefahr zu unterschätzen – und zog einen drastischen Vergleich.

"Dieses Virus ist in Bereichen vergleichbar mit der Spanischen Grippe“, sagte der Forscher der Berliner Charité und Berater der Bundesregierung dem österreichischen Sender ORF. Die verheerendste Influenza-Pandemie des 20. Jahrhunderts begann 1917 in den USA und tötete bis 1920 in mehreren Wellen schätzungsweise bis zu 100 Millionen Menschen weltweit....


M.

Körbel 14.07.2020 16:06

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1542394)
Noch nie von dieser These gehört und sie macht auch keinerlei Sinn. SARS-Cov-2 und Influenza sind zwar beides RNA-Viren, aber das ist auch die einzige Gemeinsamkeit.

SARS-Cov-2 gehört zu den Coronaviren, die 'ne deutlich anders aufgebaute Hülle, andere Andocksysteme an tierische Zellen haben im Vergleich zu Influenza.

Das Virus der spanischen Grippe war ein Influenzavirus, nur eben ein ziemlich aggressives. Ohne den 1.Weltkrieg und die dadurch massiv erhöhte Mobilität sowie die eng aufeinander sitzenden Truppen, in schlechten hygienischen Zuständen, hätte es sicherlich nicht so hohe Opferzahlen damals gefordert.

Beide Viren sind aber im Detail bis hin zu jedem einzelnen Basenpaar bekannt.

Danke für die Aufklärung.:Blumen:

Körbel 14.07.2020 16:07

Na bitte, zumindest habe ich nicht phantasiert,:Lachen2:

anlot 14.07.2020 16:33

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1542373)
Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es dafür eine Formel gab. Die gibt es ja für die 50/100000-Schranke auch nicht. Ist willkürlich und selbst wenn man es mit einer Formel versuchen würde müsste man so viele Annahmen treffen, dass die Unsicherheit in der Schätzung riesig wird.

Schon klar. Das war auch eher ironisch gemeint. Genau das ist ja das "Problem". Man muss nachvollziehbare Regeln und Kriterien aufstellen, damit diese auch langfristig Akzeptanz finden.

Bockwuchst 14.07.2020 16:33

Aber er sagt doch nur, dass das auch ne verheerende Pandemie war, und nicht, dass es der gleiche Erreger war. Lest doch Mal sorgfältig

Hafu 14.07.2020 16:37

Wenn dieses von der Morgenpost in Anführungszeichen gesetzte Zitat wirklich von Prof. Drosten so tatsächlich gesagt worden ist, würde mich das sehr wundern, denn Drosten kennt sich mit den Begrifflichkeiten extrem gut aus und formuliert normalerweise immer sehr genau.

Wenn man vom Virus redet, meint man ja den einzelnen Erreger, wenn man von der "Grippe" redet meint man die Erkrankung, also das durch den influenzavirus hervorgerufene Symptombild und wenn man von der "spanischen Grippe" redet, meint man die damalige Pandemie.

Das Morgenpost-Zitat schmerzt in den Augen eines Coronavirus-Experten wie Drosten höchstwahrscheinlich noch viel mehr als in meinen virologisch nur halbgebildeten Augen.

Habe gerade versucht, das mutmaßliche Originalzitat beim ORF zu finden, aber das Interview ist nicht mehr online verfügbar und im Beschreibungstext taucht es so auch nicht auf.

So zitiert der ORF selbst Prof.Drosten und so macht das wörtlche Zitat auch Sinn

Zitat:

Zitat von ORF
„Eine Ausnahmesituation wie diese haben wir nicht in den Aufzeichnungen, da muss man zur Spanischen Grippe zurückgehen“, betonte der Virologe die Signifikanz der Lage. „Wir erleben schon etwas von historischer Bedeutung.“


Natürlich gibt es gewisse Parallelen zwischen der laufenden Covid-19-Pandemie und der Spanischen Grippe und das wollte Drosten wohl ausdrücken, Influenza und Coronaviren sind ja auch beides RNA-Viren, die u.a. über Tröpfcheninfektion und somit durch enge zwischenmenschliche Kontakte übertragen werden, aber es war rückblickend betrachtet m.M.n. ein Fehler die existierenden influenza-Pandemie-Pläne 1:1 auf die Covid-19-Pandemie zu übertragen, da man dadurch anfangs falsche Schwerpunkte bei der Infektbekämpfung gesetzt hat, die teilweise immer noch in den Handlungsempfehlungen dominieren.

Die übertriebenen Fiebermessungen an Flughäfen und Grenzkontrollen sind z.B. ein Resultat davon, da Influenza viel mehr von aktiv Erkrankten übertragen wird, während SARS-CoV-2 besonders am Anfang des infektes in der gerade noch asymptomatischen oder nur schwach symtomatischen Phase, in der auch noch kein Fieber vorhanden ist, übertragen wird.

Und auch die rückblickend betrachtet übertriebenen Desinfektionsempfehlungen und ständiges, übertriebenes Händewaschen hat man einfach aus den Erfahrungen mit Influenza abgeleitet (und findet sich auch in vielen aktuellen Hygienekonzepten unverändert wieder), obwohl SARS-CoV-2 sich weitaus weniger über Schmierinfektionen verbreitet als die influenzaviren.

Flow 14.07.2020 16:50

Grippe-Vergleich ist Grippe-Vergleich ! Damit hat er sich nun endgültig disqualifiziert ... :Lachen2:

tandem65 14.07.2020 17:14

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1542408)
Schon klar. Das war auch eher ironisch gemeint. Genau das ist ja das "Problem". Man muss nachvollziehbare Regeln und Kriterien aufstellen, damit diese auch langfristig Akzeptanz finden.

Nachvollziehbar bedeutet aber nicht das eine Regel aus einer Formel hergeleitet wurde.
Eine Nachvollziehbare Regel kann trotzdem willkürlich gesetzt werden.:Huhu:

anlot 14.07.2020 19:15

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1542426)
Nachvollziehbar bedeutet aber nicht das eine Regel aus einer Formel hergeleitet wurde.
Eine Nachvollziehbare Regel kann trotzdem willkürlich gesetzt werden.:Huhu:

Nochmal: das mit der „Formel“ war ironisch gemeint. Dennoch sehe ich eine gewisse Gefahr der Akzeptanz von Regeln, wenn diese nicht mehr nachvollziehbar und plausibel erscheinen.

merz 14.07.2020 19:31

ORf Interview mit Professor Drosten aus Ende April, die Passage über die Spanische Grippe ist bei etwa 01:40 recht eindeutig ein Vergleich zweier verschiedener Krankheiten mit Gemeinsamkeiten - ich verlinke auch, weil es ein m.E. gutes Interview ist, nur über die Sache mit dem frühen Rückgang von R0 hätte ich mir mehr gewünscht

https://youtu.be/kezcmh2IYQ0

m.

Seyan 15.07.2020 11:31

Okay, mal weg von Fallberichten, hin zu etwas möglicherweise positivem:

https://www.zeit.de/wissen/gesundhei...ie-antikoerper

Alles natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber klingt erstmal nicht ganz verkehrt...

Foxi 15.07.2020 13:46

Zwischen Meldungen über erste vorsichtige Perspektiven zu einer Impfung und gleichzeitiger Skepsis angesichts nachlassender Antikörperzahlen nach einer Corona-Infektion platzte heute morgen diese Nachricht über einen rätselhaften Corona-Ausbruch.
Anscheinend ist dieses Virus immer für eine neue tückige Überraschung gut...

Seyan 15.07.2020 13:57

Zitat:

Zitat von Foxi (Beitrag 1542561)
Zwischen Meldungen über erste vorsichtige Perspektiven zu einer Impfung und gleichzeitiger Skepsis angesichts nachlassender Antikörperzahlen nach einer Corona-Infektion platzte heute morgen diese Nachricht über einen rätselhaften Corona-Ausbruch.
Anscheinend ist dieses Virus immer für eine neue tückige Überraschung gut...

Die Meldung gabs gestern schon...
Im Endeffekt kann ich mir nur vorstellen, dass man sich mit der Inkubationszeit des Virus massiv verschätzt hat bzw. es offenbar möglich ist, dass das Virus einfach mal wochenlang schläft, ohne aktiv zu werden, bevor es dann ausbricht.

Würde auch zu dem Fall passen, den Körbel (?) letztens erzählt hat, dass eine 5-jährige infiziert war, obwohl wochenlang kein Infektionsfall mehr in dem Bezirk war.

Helmut S 15.07.2020 13:59

oder einfach ein falsch-negativer Test bei der falschen Person ... oder schlampige Arbeit. In den Labors arbeiten ja auch nur Menschen. :Blumen:

Edit sagt noch, das auf der RKI Seite steht:

Ein negatives PCR-Ergebnis schließt die Möglichkeit einer Infektion mit SARS-CoV-2 nicht aus. Falsch-negative Ergebnisse können z.B. aufgrund schlechter Qualität der Probennahme, unsachgemäßem Transport oder ungünstigem Zeitpunkt (bezogen auf den Krankheitsverlauf) der Probenentnahme nicht ausgeschlossen werden. Wenn ein Patient mit begründetem Verdacht auf SARS-CoV-2 -Infektion in der initialen PCR negativ getestet wird, sollte mit dem Labor eine erneute Probenentnahme und -untersuchung abgesprochen werden. Das am besten geeignete Untersuchungsmaterial ist vom Zeitpunkt der Entnahme im Verlauf der Erkrankung abhängig. Bei tiefen Atemwegsinfektionen ist die alleinige Testung von Probenmaterial aus dem Oro- und Nasopharynx zum Ausschluss einer Infektion nicht geeignet, da in dieser Phase der Erkrankung ggf. nur Material aus dem unteren Respirationstrakt oder Stuhl in der PCR positiv sind.

Steff1702 15.07.2020 14:44

Warum wird eigentlich in Argentinien davon ausgegangen dass alle sich an die Quarantäne gehalten haben? Vielleicht hat sich einer nochmal kurz mit Frau/Freundin getroffen? Derjenige wird jetzt wohl kaum sagen: „sorry Leute, ich war’s“

Hafu 15.07.2020 14:54

Zitat:

Zitat von Foxi (Beitrag 1542561)
Zwischen Meldungen über erste vorsichtige Perspektiven zu einer Impfung und gleichzeitiger Skepsis angesichts nachlassender Antikörperzahlen nach einer Corona-Infektion platzte heute morgen diese Nachricht über einen rätselhaften Corona-Ausbruch.
Anscheinend ist dieses Virus immer für eine neue tückige Überraschung gut...

Ich wüsste nicht, was daran rätselhaft sein sollte.

Eine Quarantäne in einem Hotel ist nunmal keine echte Quarantäne.
Wir haben seit Beginn der Pandemie eine echte Quarantäne-Station bei uns im Krankenhaus: da braucht man eine Schleuse, zwei Umkleideräume (zum Anziehen von Schutzkleidung und einen zusätzlichen Raum zum Ausziehen und Entsorgen möglicherweise kontaminierter Kleidung, man braucht Unmengen an Schutzkleidung und teurer FFP2-Masken, man braucht ein hochmotiviertes Personal, das sich konsequent an die Hygienebedingungen hält und bei jedem Betreten des Quarantänebereichs sich komplett umzieht, konsequent desinfiziert usw.
Dieser Aufwand ist personell und von den baulichen Anforderungen in einem Hotel unmöglich umzusetzen. Dass das Hotelpersonal da mitspielt und die komplette Besatzung ebenfalls halte ich beim üblichen Bildungsgrad des Personals eines Fischkutters und auch des üblichen Servicepersonals in Hotels für undenkbar.

Ab der Infektion dauert es 3-14-Tage bis man beim Rachenabstrich positiv wird. Das weiß man mindestens seit Mitte März. Um die Besatzung auf dem Kutter zu infizieren, genügt ein einziger Covid-19-Erkrankter.
Wenn die Replikationsphase des Virus im Mund-Rachenraum begonnen hat dauert es ungefähr 5 Tage, in der Abstriche alle positiv sind, danach sinkt die Viruskonzentration zunehmend und ein Abstrich aus dem Mund kann dann auch negativ sein, obwohl das Virus immer noch aktiv im Körper ist.

Einer der getesteten Matrosen war also entweder frisch infiziert (und noch in der Inkubationsphase) oder er hatte gerade die erste Krankheitsphase überstanden (evt. auch symptomarm, so dass er davon nichts gemerkt hat) und bot deshalb einen negativen Test.

Das Erste Szenario ist das deutlich wahrscheinlichere, denn in den späteren Krankheitsphasen sind Covid-19-Patienten bei weitem nicht mehr so ansteckend wie kurz vor Symptombeginn oder an den ersten ein bis zwei Tagen mit Symptomen, also in der sog. Replikationsphase des Virus.

Bleierpel 15.07.2020 16:39

So, der Ballermann hat wieder zu. So muß das sein!

Dafri 15.07.2020 17:08

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1542594)

Die Sauf Tempel können ruhig für immer zu bleiben.

Körbel 16.07.2020 01:09

Zitat:

Zitat von Dafri (Beitrag 1542598)
Die Sauf Tempel können ruhig für immer zu bleiben.

Stimmt.
Das hatte auch noch nie was mit Urlaub zu tun.

Die Mallorquiner atmen auf, ich freue mich für sie.
Solche Exzesse sind Gift für alle, die das tagtäglich miterleben müssen.

Gibts leider all zu oft in vielen spanischen Urlaubsregionen.

Solche Urlauber sind ein Fluch und schlimmer als die 7 Plagen Ägyptens.

El Stupido 16.07.2020 09:24

Zuletzt gab es ja vermehrt Informationen bzgl. rapide sinkender Anzahl von Antikörpern bei Genesenen.
Hierzu aus einem Tweet des MdB Karl Lauterbach:

Zitat:

T Zell Immunität nach Infektion scheint sehr ausgeprägt zu sein, zumindest bei vielen Patienten. Das ist gute Nachricht für Impfwahrscheinlichkeit, weil es schnell absinkende Antikörper in ihrer Bedeutung stark relativiert. Wenige Antikörper bedeutet dann nicht: keine Immunität


In seinem Tweet auch die Quelle, auf die er selbst sich bezieht.

Körbel 16.07.2020 14:45

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1542661)
Zuletzt gab es ja vermehrt Informationen bzgl. rapide sinkender Anzahl von Antikörpern bei Genesenen.


Deswegen wird es noch eine Ewigkeit dauern, bis sie einen Impfstoff gefunden haben.


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