Zitat:
Zitat von TriBlade
(Beitrag 1177622)
@qbz und Rälph: sehr zutreffende Beschreibungen, nur halt irgendwie keine Lösungen. Wenn dort unten, warum auch immer keine Demokratie wie wir sie akzeptieren funktioniert, hat eine unüberschaubare Anzahl von Menschen ein berechtigtes Interesse an Schutz in unserem Land. Wenn wir das Ablehnen, verdammen wir diese Menschen dazu in einer Staatsform zu leben, die wir eigentlich nicht aktzeptieren können. Was sollen wir tun? Irgendwie müssen wir (Europa) uns einigen, sie stehen an unserer Tür und bald werden sie vor unserer Tür sterben. Wir sind Ihnen wenigstens eine ehrliche Antwort schuldig. Lassen wir sie alle rein oder sagen wir Ihnen, nein tut mir Leid, seht selber zu wie ihr euer Land in den Griff bekommt.
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Die Nato sah nie zu. Sie mischt(e) unter Führung der USA und mit Israel im Nahen Osten immer kräftig mit, wie ist bekannt, und trug zur Destabilisierung der Region bei. Die EU wollte keine eigenständige Politik zu den Ländern vor ihrer Haustür aufbauen, was ihr jetzt sehr schadet. Insofern tragen NATO und EU Mitverantwortung für die Menschen dort. Ich persönlich bezweifle, dass es der NATO bei ihren Interventionen vorrangig um demokratische Änderungen ging und geht.
Libyen war zu stark und musste geschwächt werden; den Irak wollte man unterwerfen und aufteilen, weil zu stark; den Iran will man noch klein kriegen und aufteilen; die Türkei (NATO-Partner und historisch mal über Jahrhunderte Besetzer von Syrien im Osmanischen Reich) wollte Syrien schwächen und die NATO mit einem geschwächten Syrien dem Iran schaden. In Ägypten brachten die demokratischen Wahlen die Muslimbrüderschaft an die Macht. Weg damit und wieder Militärdiktatur. Profiteure der NATO-Politik des letzten Jahrzehnts im Nahen Osten: Israel, Saudi-Arabien und die Emirate, die engsten Verbündeten der NATO in der Region.
Insofern sehe ich eine moralische Verpflichtung für die EU, Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet und Verfolgte aufzunehmen und als EU zu einem Friedensprozess im Nahen Osten mit anschliessendem wirtschaftlichem Aufbau / Aufschwung der Länder aktiv beizutragen.
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