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NBer 13.12.2017 09:14

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1348527)
Hatte er nicht eine TUE für das Asthmamittel? Fancy Bears hat da doch was veröffentlicht.

hat er. nur hatte er doppelt so viel mittel intus wie dort angegeben. da seine asthmabeschwerden während der vuelta zunahmen hat er bzw sein arzt die einnahme....ääääähhhh.....angepasst.

Hafu 13.12.2017 09:24

Der Grenzwert für Salbutamol ist bereits so hoch gesetzt, dass er mit Asthmasprays, auch bei maximal hoher Dosierung, nicht erreicht werden kann.
Eine Grenzwertüberschreitung bedeutet daher nicht, dass Froome mehr von dem Spray neutzt hat, als erlaubt, sondern dass der Salbutamol in sytemischer Form dem Körper zugeführt hat.

Eine Grenzwertüberschreitung legt nahe, dass das Salbutamol in Form von Tabletten eingenommen worden ist. In dieser Darreichungsform hat es im Ggs. zur Sprayform anabole Wirkungen und senkt den Körperfettgehalt.:(

Mirko 13.12.2017 09:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1348537)
Der Grenzwert für Salbutamol ist bereits so hoch gesetzt, dass er mit Asthmasprays, auch bei maximal hoher Dosierung, nicht erreicht werden kann.
Eine Grenzwertüberschreitung bedeutet daher nicht, dass Froome mehr von dem Spray neutzt hat, als erlaubt, sondern dass der Salbutamol in sytemischer Form dem Körper zugeführt hat.

Eine Grenzwertüberschreitung legt nahe, dass das Salbutamol in Form von Tabletten eingenommen worden ist. In dieser Darreichungsform hat es im Ggs. zur Sprayform anabole Wirkungen und senkt den Körperfettgehalt.:(

Danke. Wollte gerade nachfragen wie ich das deuten soll, da mir ja gesagt wurde das ich Salbutamol-Spray nehmen könnte ohne Angst vor Doping haben zu müssen.

felixb 13.12.2017 09:43

@Mirko:
ergänzend:
ein Hub Salbutamol von einem handelsüblichen Inhalator sind 0,1 Milligramm oder 100 Mikrogramm Wirkstoff.

Die Grenzen liegen laut NADA/WADA bei 800 Mikrogramm über 12 Stunden und 1600 über 24h.

Normalerweise nimmt man ja eher 1-2 Hübe vor der Belastung. Das wären also bei vollem & intakten Spray 100-200 Mikrogramm und somit kein Problem.

Die Froome-Angaben beziehen sich wohl auf die Konzentration im Urin, daher die andere Angabe mit 1000 Nanogramm/ml - das ist ebenfalls so im NADA-pdf zu finden ;).

P.S: ich finde es schon seltsam, dass sich der Froome auf die Art & Weise erwischen lässt. Passt irgendwie nicht zur sonstigen durchgetakteten Cleverness und der Planung der Verantwortlichen.
Danke an Harald für die Erläuterungen, damit erscheint das natürlich schon in einem anderen Licht.

Carlos85 13.12.2017 09:52

Wundert das jetzt wirklich irgendwen, dass er gedopt hat, oder nur die Tatsache, dass er erwischt wurde?

ArminAtz 13.12.2017 09:53

Zitat:

Zitat von Carlos85 (Beitrag 1348542)
Wundert das jetzt wirklich irgendwen, dass er gedopt hat, oder nur die Tatsache, dass er erwischt wurde?

Mich wundert es, dass er mit diesem Wirkstoff erwischt wurde.

Gleich, wie mich der Clenbuterolfund bei Contador verwunderte.

Was ist eigentlich der Unterschied von Clenbuterol und Salbutamol?

Alteisen 13.12.2017 09:59

Für mich klingt es so, als habe man sich die Ausrede schon vorher zurecht gelegt. Ich befürchte, er kommt damit leider auch mal wieder durch.

DocTom 13.12.2017 10:04

http://www.pharmawiki.ch/wiki/index....ki=Clenbuterol
http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Salbutamol
:Huhu:

ich hätte nicht gedacht, dass sie den Froome packen...:Blumen:
SCHADE!!!

ArminAtz 13.12.2017 10:08

Ok, also im Prinzip das Gleiche, nur dass Salbutamol kürzer nachweisbar ist, oder wie?
Naja, egal, mal schaun, was raus kommt.

Hafu 13.12.2017 10:16

Zitat:

Zitat von ArminAtz (Beitrag 1348543)
...
Was ist eigentlich der Unterschied von Clenbuterol und Salbutamol?

Sind beides Beta-Simpathomimetika und damit grundsätzlich ähnlich von der Wirkungsweise.

Clenbuterol wirkt stärker muskelaufbauend als Salbutamol, weshalb man auch für Clenbuterol-Sprays normalerweise keine TUE erhält.

Salbutamol wird dafür eine im Vergleich mit Clenbuterol bessere Fettabbauende Wirkung (ohne gleichzeitig Muskeln zu verlieren) nachgesagt.


Wie so oft finden sich auf einschlägigen Bodybuilder-Seiten, die sich über Doping, Nebenwirkungen und "erlaubt vs. nicht-erlaubt" wenig Gedanken machen, die aufschlussreichsten Informationen

Mirko 13.12.2017 10:22

Ich möchte ja keinen Doping-Leitfaden draus machen, aber das soll das im Wettkampf bringen? Fettabbau und Muskelaufbau verbessern kann man im Februar im Trainingslager machen. Das hat doch im Wettkampf keinen Nutzen. Wieso wirft der das dann ein?

Hafu 13.12.2017 10:37

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1348553)
Ich möchte ja keinen Doping-Leitfaden draus machen, aber das soll das im Wettkampf bringen? Fettabbau und Muskelaufbau verbessern kann man im Februar im Trainingslager machen. Das hat doch im Wettkampf keinen Nutzen. Wieso wirft der das dann ein?

Eine mehrwöchige Rundfahrt ist immer Training und Wettkampf zugleich. Gerade für Klassementfahrer sind die ersten zwei Wochen einer Rundfahrt Training für die letzte Woche, in der auf den Schlüsseletappen (und meist einem Zeitfahren) entschieden wird, wer auf dem Podium auf welcher Stufe steht.

Außerdem standen für Froome nach der Vuelta noch die UCI-WM mit Einzelstart im Straßenrennen und Einzelzeitfahren auf dem Programm.

trialdente 13.12.2017 10:42

Wenn er doch ein Attest hat, dass Ihm die Einnahme bis zu einem bestimmten Grenzwert erlaubt, kann er diesen ausreizen!? Dabei ist ja offensichtlich egal, ob es eine medizinische Indikation gibt oder nicht. …soweit so schlecht! Das ist wohl überall im Sport inzwischen weit verbreitet. Wie wäre dann aber jetzt der Prozess, wenn während der Vuelta „das Leiden“ zunimmt und genehmigte Grenzwerte überschritten würden. Ist dann der ursprüngliche Grenzwert weiterhin maßgebend, da dieser im Vorfeld schon die maximal mögliche Konzentration angibt, oder gibt es „Ermessensspielräume für Korrekturmaßnahmen nach Rennverlauf“, die dann sogar legal noch ausgenutzt werden dürfen. In diesem Fall dann eben die Anpassung der Dosis an die Verschlimmerung der Lage (offiziell: gesteigertes Asthmaleiden, tatsächlich: SCheiXXe, der Nibali und der Sakarin rücken mir auf die Pelle!) und Ausstellung eines angepassten Attestes samt entsprechender Vorlage und Akzeptanz der Scheinheiligenkommission der zuständigen Funktionäre?

Ach, alles kacke das! Over and out….. @ HaFu: Danke für die Erläuterungen!

Hafu 13.12.2017 10:50

Interessant finde ich auf der von mir oben verlinkten "Online-Apothekenseite" aus dem Bodybuildingbereich auch noch jenen Absatz:

Zitat:

...Ein weiterer Hauptgrund liegt in dessen Fähigkeit, die Körpertemperatur zu erhöhen. Anwender sprechen von einer komfortablen Erhöhung der Körpertemperatur, im Bereich von einem halben Grad Celcius, selten mehr. Diese Körpertemperaturerhöhung durch Salbutamol führt dazu, dass der Körper vermehrt Kalorien verbrennt. Ältere Literatur spricht von ausschließlicher Verbrennung von Körperfett, ... Von Medikamenten, die auf das Zentrale Nervensystem einwirken (wie u.a. Salbutamol dies tut), weiß man, dass der Körper mit fortschreitender Einnahme mit einer gewissen Anpassung reagiert und immer höhere Dosierungen für gleichbleibende Ergebnisse verwendet werden müssen...
Da könnte man jetzt spekulieren, ob Froome schon seit längerem hart an der Obergrenze, kontrolliert durch seine Mannschaftsärzte, Salbutamol zur Optimierung des Körperfettgehaltes und Muskelaufbau genutzt hat, mittlerweile aber abgestumpft ist gegen die Wirkung, so dass der Stoff höher dosiert werden musste und er plötzlich auffällig wurde indem er die Obergrenze überschritt...

rundeer 13.12.2017 10:54

Wenn man sich die Jungs mal anschaut, dann fällt einem einfach auf, dass da beim Körperbau so ziemlich was gegangen ist seit den 90ern. Damals dopte man mit Epo, die Fahrer waren aber meist auch noch etwas kräftiger gebaut.

Der Schein liegt dann nahe, dass die heute einfach mehr auf die Ernährung schauen etc. Das ist aber zu simpel und nicht so einfach. Ich war einmal extrem leicht und habe das einfach mit Ernährung und Sport so hinbekommen. Das ist tatsächlich nicht das Problem. Aber in diesem Zustand hast du keinerlei Bums mehr. Sogar am Berg verlierst du irgendwann mal die Power und in der Ebene geht sowieso nichts mehr.

Wenn die ganz dürren Kerle dermassen hohe Wattwerte treten und dann auch noch im Zeitfahren ganz vorne mitmischen, dann bin ich immer sehr skeptisch. Wenn du chemisch das Körpergewicht reduzieren kannst und gleichzeitig die Kraft behältst, dann bist du einfach zwei Schritte voraus.

Auch bei Wiggins deutet ja vieles darauf hin, dass er nicht einfach mit Salat und Wasser sein 2012 Wettkampfgewicht erreicht hatte. Daher wundere ich mich da wirklich gar nicht mehr. Aber schön zu sehen, dass tatsächlich auch ein ganz Grosser noch erwischt werden kann.

ArminAtz 13.12.2017 11:00

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1348567)
....

Aber Salbutamol gibts doch auch schon ewig, oder?

Ich bin mir sicher, dass dort ganz andere Geschütze aufgefahren werden, als Salbutamol.

Aber mei, wie hat man bei Contador schon gesagt: "Der Richtige fürs Falsche erwischt".

DocTom 13.12.2017 11:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1348566)
... er die Obergrenze überschritt...

:Cheese: also wie immer, dummer Arzt, dummer Athlet, erwischt(?), dumm gelaufen...:Cheese:

Gozzy 13.12.2017 12:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1348566)
Interessant finde ich auf der von mir oben verlinkten "Online-Apothekenseite" aus dem Bodybuildingbereich auch noch jenen Absatz:



Da könnte man jetzt spekulieren, ob Froome schon seit längerem hart an der Obergrenze, kontrolliert durch seine Mannschaftsärzte, Salbutamol zur Optimierung des Körperfettgehaltes und Muskelaufbau genutzt hat, mittlerweile aber abgestumpft ist gegen die Wirkung, so dass der Stoff höher dosiert werden musste und er plötzlich auffällig wurde indem er die Obergrenze überschritt...

Das glaube ich eher nicht. Die Ärzte wären nichts so kurzsichtig einfach die Grenzwerte zu überschreiten. Die würden sich dann was neues suchen oder kombinieren. Ich denke eher, dass da was "dumm" gelaufen ist.

Vor dem Toursieg von Wiggins munkelte man ja schon, dass das Zeug der Briten das Kraft aufbaut ohne schwerer zu machen, richtig gut sein soll. Keine Ahnung ob das stimmt. Allerdings habe ich auch keine Ahnung was das für ein Zeug sein soll oder wie das wirken soll.

LidlRacer 13.12.2017 12:22

Statements von Team Sky
und der UCI.

Es ist (offiziell) noch keineswegs ein Dopingverstoß, er ist nicht gesperrt. TUE war auch nicht erforderlich.

Jetzt geht es darum:
"WADA’s Prohibited List provides that: “The presence in urine of salbutamol in excess of 1000 ng/mL or formoterol in excess of 40 ng/mL is presumed not to be an intended therapeutic use of the substance and will be considered as an Adverse Analytical Finding (AAF) unless the Athlete proves, through a controlled pharmacokinetic study, that the abnormal result was the consequence of the use of the therapeutic dose (by inhalation) up to the maximum dose indicated above.”"

LidlRacer 13.12.2017 12:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1348537)
Der Grenzwert für Salbutamol ist bereits so hoch gesetzt, dass er mit Asthmasprays, auch bei maximal hoher Dosierung, nicht erreicht werden kann.
Eine Grenzwertüberschreitung bedeutet daher nicht, dass Froome mehr von dem Spray neutzt hat, als erlaubt, sondern dass der Salbutamol in sytemischer Form dem Körper zugeführt hat.

Eine Grenzwertüberschreitung legt nahe, dass das Salbutamol in Form von Tabletten eingenommen worden ist. In dieser Darreichungsform hat es im Ggs. zur Sprayform anabole Wirkungen und senkt den Körperfettgehalt.:(

Wenn das so eindeutig wäre, bräuchte es die gerade zitierte Regelung nicht.

Es ist zwar naheliegend, hier Missbrauch zu vermuten, aber ob es für eine Verurteilung reicht, bleibt abzuwarten ...

Hafu 13.12.2017 13:01

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1348576)
Wenn das so eindeutig wäre, bräuchte es die gerade zitierte Regelung nicht.

Es ist zwar naheliegend, hier Missbrauch zu vermuten, aber ob es für eine Verurteilung reicht, bleibt abzuwarten ...

Wenn du meine private Einschätzung wissen willst: es wird keine Sperre geben

Froome ist "too big to fail".

Zwar hat es In der Vergangenheit bei drei anderen Radprofis wegen Salbutmol-Grenzwertüberschreitung schon Sperren gegeben (z.B. Diego Ulissi 2014, der den Grenzwert ungefähr um dieselbe Größenordnung überschritten hat wie Froome und dafür für 9 Monate gesperrt wurde), aber ich bin aus der Lebenserfahrung heraus sicher, dass Froome bzw. Team Sky die besseren Anwälte haben.

Die Salbutamol-Geschichte ist im übrigen ja nur ein kleines Puzzlestück unter vielen anderen hoch subspekten Geschichten rund um das Team Sky, so dass sich seit Monaten ein Untersuchungsausschuss des britischen Parlaments darum bemüht Ordnung in all die Anschuldigungen zu bringen, die es rund um das seit Jahren sportlich frappierend dominante Team gibt.

Ich glaube, dass selbst in der englischen Öffentlichkeit es mittlerweile, spätestens nach dem Bekanntwerden der exzessiven Cortisongaben von Froome ("legitimiert durch TUEs alljährlich im Zusammenhang mit großen Rundfahrten) , kaum noch jemanden gibt, der glaubt, dass bei Sky alles mit rechten Dingen zugeht.

Bleierpel 13.12.2017 13:47

Ich fühle mich darin bestätigt, seit dem großen Tour-Skandal die Tour / Vuelta / Giro's etc aus meiner Watch List gestrichen zu haben.

Doper = Lumpenpack

Fäddisch!

-MJ- 13.12.2017 17:19

Ist Froomes Spitzname im Feld nicht „puff, the magic dragon“ weil er unterwegs immer am Inhalator zieht?

http://sportsscientists.com/2017/12/...utamol-result/

Stefan 13.12.2017 19:06

http://www.sueddeutsche.de/sport/chr...lden-1.3791293

"Froome gab die positive Urinprobe just an dem Tag ab, als er sich - nach einem heftigen Rückschlag tags zuvor - per Gewaltleistung am Berg von seinem härtesten Verfolger Vincenzo Nibali abgesetzt hatte. Bei jener Etappe mit der verbotenen Konzentration im Körper baute er seinen Vorsprung auf 21 Sekunden aus. Zudem hatte er nach der Zielankunft in Alto de los Machucos eine Erklärung parat, die nun besonders merkwürdig erscheint: "Ich habe mich heute deutlich besser gefühlt als gestern. Ich glaube, einige Jungs haben heute für ihre Anstrengungen von gestern bezahlt." Das ist bemerkenswert für einen Profi, der angeblich am selben Tag verschärfte Asthmabeschwerden mit höherer Dosierung hatte bekämpfen müssen."

Michael Skjoldborg 13.12.2017 19:12

Interessanter Gedanke von Jaksche

"#neverforgetinyourcalculationthebloodbagleftovers "

FuXX 13.12.2017 19:27

Zitat:

Zitat von ArminAtz (Beitrag 1348568)
Aber Salbutamol gibts doch auch schon ewig, oder?

Ich bin mir sicher, dass dort ganz andere Geschütze aufgefahren werden, als Salbutamol.

Aber mei, wie hat man bei Contador schon gesagt: "Der Richtige fürs Falsche erwischt".

Ich denke auch, dass es hier genau so ist.

Wundere mich aber schon, die sollten eigentlich wissen wieviel er nehmen darf. War wohl einfach ein Lapsus.

Ich glaube auch nicht, dass er Salbutamol zum Doping verwendet. Das wird nicht viel bringen bei den erlaubten Mengen. Und da drüber hat es glaube ich auch Nebenwirkungen. Ich vermute er hat einfach wirklich Asthma, nicht ungewöhnlich bei gut überwachten Athleten mit hoher Belastung. Ob Sky das braucht um andere Dinge zu maskieren ist ein anderes Thema, ich würde aber vermuten, dass die anders arbeiten.

FuXX


PS: Ich hab das Zeug übrigens auch hier liegen, weil mein Arzt sagt ich müsse das immer mit mir rumtragen. Ich hatte noch nie einen Anfall und ignoriere das daher einfach, hab noch nie Salbutamol genommen. Nehme aber ein Glucocorticoid - sonst bekomme ich regelmäßig Bronchitis. Ich hab das aber auch schon genommen bevor ich überhaupt Leistungssport gemacht habe.

waden 13.12.2017 19:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1348579)
Wenn du meine private Einschätzung wissen willst: es wird keine Sperre geben
Froome ist "too big to fail".

Diese Einschätzung war auch mein erster Gedanke. Dafür werden sie ihn noch nicht dran kriegen. Aber es stinkt natürlich zum Himmel. Es ist ja in der Wigginsaffäre rausgekommen, dass die "marginal gains" bei sky auch das maximale Herantasten an die Grenzwerte beinhaltet. Die bekannt gewordenen TUEs sprechen Bände.

captain hook 13.12.2017 20:16

Ich zitiere mal einen, der sich auskennt:
http://forum.tour-magazin.de/showthr...11#post5633711

"Dass es dem Kollegen nicht mehr nur um eine Bronchienweitstellung ging, dürfte man als gesichert sehen.

Bei deutlicher Überdosierung kommen zusätzlich Wirkungen an nicht-pulmonalen beta2-Rezeptoren zustande, beispielsweise bei ergogenen Effekten via Lipolyse und Glycogenolyse. Zudem ist die "Selektivität" von Salbutamol für beta2-Rezeptoren im Vergleich zu beta1-Rezeptoren nicht grenzenlos, sondern gerade mal gut 10-fach. Man kann natürlich die Steigerung von Herzfrequenz und Schlagkraft des Herzens in Nebenwirkung überdosierter Salbutamol-Dosen als unerwünscht oder erwünscht betrachten ...

Wenn die Leuts dann Herzrhythmusstörungen bekommen, dann mag es den einen oder anderen himmeln ... aber dieses Risiko wird von den Unverbesserlichen einfach verdrängt."

Hafu 13.12.2017 20:55

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 1348655)
...
Ich glaube auch nicht, dass er Salbutamol zum Doping verwendet. Das wird nicht viel bringen bei den erlaubten Mengen. Und da drüber hat es glaube ich auch Nebenwirkungen. Ich vermute er hat einfach wirklich Asthma, nicht ungewöhnlich bei gut überwachten Athleten mit hoher Belastung...

In erlaubten Mengen bringt Salbutamol nichts als Dopingmittel, sondern wirkt nahezu nur in den Bronchien. Deshalb ist es ja auch im Sport erlaubt und für echte Asthma-Kranke ein Segen. Und als Spray ist es auch nebenwirkungsarm.

Froome hat es aber nicht in erlaubten Mengen genommen, sonderen offensichtlich in Mengen, wie sie im Bodybuilding oder in der Tiermast üblich sind, sonst wäre der Test ja nicht positiv.

Der erlaubte Grenzwert beinhaltet schon einen riesigen Sicherheitsaufschlag, denn man will ja eben mit einem Grenzwert erreichen, dass möglichst keine Unschuldigen als Doper erscheinen.
Da Urin je nach Hydrierungszustand mal höher, mal weniger konzentriert ist muss man, wenn man einen Grenzwert für eine URinkontrolle festlegt, alle möglichen Szenarien (maximale Dehydrierung, falsche Spray-Anwendung, d.h. Spray wird verschluckt statt inhaliert) mit den erlaubten Spraydosierungen durchspielen und auch unter solchen Umständen darf es zu keiner Grenzwertüberschreitung kommen, sonst haben die Antidopinggremien und die NADA nur unnötige Arbeit und das Asthma und Salbutamol-Sprays weit verbreitet sind, käme es laufend zu Urin-Grenzwertüberschreitungen.

Wegen diesen Sicherheitsaufschlages ermöglichen schon die erlaubten Grenzwerte eine Grauzone zum Missbrauch einer ansonsten erlaubten Substanz. Wenn dann bei solch einem Athleten ungünstige Umstände (z.B. Dehydrierung bei einer WEttkampfdopingprobe) hinzukommen kann dann eben bei ansonstem kontrollierten Grenzwertdoping es zu einem unerwartet positiven Test kommen.

Dass Froome zusätzlich neben Salbutamol auch Cortison nutzt weiß man ohnehin seit den Fancybirds-Leaks.

schoppenhauer 13.12.2017 21:50

Ich habe beim IM Austria mal einen flüchtigen Blick auf die Liste werfen können, welcher Profi was anmeldet. Das waren lediglich zwei, einer davon Asthma. Was ich heute in den Medien hörte, das Asthma ja „üblich ist bei Audauersportlern“, stimmt definitiv nicht.

Mirko 13.12.2017 22:03

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1348679)
Ich habe beim IM Austria mal einen flüchtigen Blick auf die Liste werfen können, welcher Profi was anmeldet. Das waren lediglich zwei, einer davon Asthma. Was ich heute in den Medien hörte, das Asthma ja „üblich ist bei Audauersportlern“, stimmt definitiv nicht.

Das zeigt, zu meiner großen Freude, das es scheinbar deutliche Unterschiede gibt zwischen Radprofis und Triathlon-Profis. Das macht doch Hoffnung!

schoppenhauer 13.12.2017 22:43

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1348682)
Das zeigt, zu meiner großen Freude, das es scheinbar deutliche Unterschiede gibt zwischen Radprofis und Triathlon-Profis. Das macht doch Hoffnung!

Nein. Dafür müsste man jetzt die entsprechende Liste bei einem Radrennen kennen. Eventuell wird das Ganze von den Medien nur falsch bewertet.

Alteisen 13.12.2017 22:46

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1348679)
Ich habe beim IM Austria mal einen flüchtigen Blick auf die Liste werfen können, welcher Profi was anmeldet. Das waren lediglich zwei, einer davon Asthma. Was ich heute in den Medien hörte, das Asthma ja „üblich ist bei Audauersportlern“, stimmt definitiv nicht.

Wieviele ernsthafte Profis waren denn am Start?

Cube77 13.12.2017 23:04

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1348668)
In erlaubten Mengen bringt Salbutamol nichts als Dopingmittel, sondern wirkt nahezu nur in den Bronchien. Deshalb ist es ja auch im Sport erlaubt und für echte Asthma-Kranke ein Segen. Und als Spray ist es auch nebenwirkungsarm.

Froome hat es aber nicht in erlaubten Mengen genommen, sonderen offensichtlich in Mengen, wie sie im Bodybuilding oder in der Tiermast üblich sind, sonst wäre der Test ja nicht positiv.

...

Das habe ich mir auch gedacht! Aber da ich kein Arzt bin habe ich eine Frage, Harald:

Wenn ich das Zeug in hohen Dosen zuführen will, bleibt mir ja nur die orale oder intravenöse Einnahme ... birgt das dann nicht die Gefahr von heftigen Nebenwirkungen?
Salbutamol soll ja in hohen Dosen den Effekt haben Gewicht zu verlieren ohne Muskelmasse abzubauen. Wie geht das vonstatten? Flüssigkeitsverlust wäre doch fatal, also immenser Fettabbau?
Ergo ein Eingriff in den Stoffwechsel, das kann doch nicht ohne Folgen bleiben ...

Saluti
Cube

Gozzy 13.12.2017 23:05

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1348682)
Das zeigt, zu meiner großen Freude, das es scheinbar deutliche Unterschiede gibt zwischen Radprofis und Triathlon-Profis. Das macht doch Hoffnung!

Es wäre schön wenn es so wäre. So ganz glauben kann ich das leider nicht, irgendwie...

Aber das Thema hatten wir ja schon mal.

JensR 13.12.2017 23:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1348579)
Wenn du meine private Einschätzung wissen willst: es wird keine Sperre geben

Froome ist "too big to fail".

das ist jetzt vollkommen egal. Ob die UCI ihn sperrt oder nicht, spielt keine Rolle mehr, das wird immer in seinem Lebenslauf stehen und bei vielen seiner Leistung wird als Fussnote stehen "*wurde 2017 mit Überdosis erwischt und aus Mangel an Beweisen nicht gesperrt".

Und ich würde behaupten, das "too big to fail" gibt es seit dem Grössten aller Zeiten (ja sage ich trotz Merckx, der wurde aber auch gesperrt zwischendurch) nicht mehr. Der Radsport hat ein grosses Problem, wenn eines seiner aktuell grössten Vorzeigeschilder von Bord geht. Aber ein noch grösseres Problem bekommen sie, wenn es vertuscht wird.

PhilippD 14.12.2017 01:34

Ich kann das irgendwie nicht ganz glauben.
Salbutamol Überdosis wäre doch echt zu einfach.
Er weiß doch, dass er kontrolliert wird, dann damit erwischt zu werden :Nee:

Meine Erfahrung nach ist Salbutamol auch bei Hobbyläufern sehr beliebt. Zusammen mit der provisorischen Schmerztablette.

Chrispayne 14.12.2017 06:10

Zitat:

Zitat von PhilippD (Beitrag 1348705)
Er weiß doch, dass er kontrolliert wird, dann damit erwischt zu werden :Nee:

Ohne Beleg, hab ich mal in der Uni aufgeschnappt:

Beim professionellen Doping wird wohl viel kalkuliert. Wie lange benötigt man um entsprechende Nachweisprodukte im Körper abzubauen damit man einen bestimmten Wert erreicht, beispielsweise knapp unter dem Grenzwert, der erlaubt ist.

Wenn einer erwischt wird ist es so, dass der Körper nicht ganz so abgebaut hat wie man dachte. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass andere Werte verbotener Substanzen knapp unter dem verbotenen Bereich waren.

captain hook 14.12.2017 06:37

Zitat:

Zitat von Cube77 (Beitrag 1348700)
Das habe ich mir auch gedacht! Aber da ich kein Arzt bin habe ich eine Frage, Harald:

Wenn ich das Zeug in hohen Dosen zuführen will, bleibt mir ja nur die orale oder intravenöse Einnahme ... birgt das dann nicht die Gefahr von heftigen Nebenwirkungen?
Salbutamol soll ja in hohen Dosen den Effekt haben Gewicht zu verlieren ohne Muskelmasse abzubauen. Wie geht das vonstatten? Flüssigkeitsverlust wäre doch fatal, also immenser Fettabbau?
Ergo ein Eingriff in den Stoffwechsel, das kann doch nicht ohne Folgen bleiben ...

Saluti
Cube

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1348660)
Ich zitiere mal einen, der sich auskennt:
http://forum.tour-magazin.de/showthr...11#post5633711

"Dass es dem Kollegen nicht mehr nur um eine Bronchienweitstellung ging, dürfte man als gesichert sehen.

Bei deutlicher Überdosierung kommen zusätzlich Wirkungen an nicht-pulmonalen beta2-Rezeptoren zustande, beispielsweise bei ergogenen Effekten via Lipolyse und Glycogenolyse. Zudem ist die "Selektivität" von Salbutamol für beta2-Rezeptoren im Vergleich zu beta1-Rezeptoren nicht grenzenlos, sondern gerade mal gut 10-fach. Man kann natürlich die Steigerung von Herzfrequenz und Schlagkraft des Herzens in Nebenwirkung überdosierter Salbutamol-Dosen als unerwünscht oder erwünscht betrachten ...

Wenn die Leuts dann Herzrhythmusstörungen bekommen, dann mag es den einen oder anderen himmeln ... aber dieses Risiko wird von den Unverbesserlichen einfach verdrängt."

s.o.

repoman 14.12.2017 07:14

Tony Martin äußert sich:

http://www.sport1.de/radsport/2017/1...am-weltverband


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:20 Uhr.

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