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Klugschnacker 12.02.2024 20:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738370)
Ach Arne, muß man überall gleich Rassismus wittern?

Wenn Du mutmaßt, ob Aggressivität im Straßenverkehr vielleicht in der afrikanischen Kultur liegt: Was soll das denn sonst sein, wenn nicht kultureller Rassismus?

Edit: Ich möchte Dir den kulturellen Rassismus nicht als Person unterstellen, aber die obige Formulierung ist Dir meiner Meinung nach missraten.

TriVet 12.02.2024 20:45

Hättest du zB die Story auch erzählt, wenn es ein Ire oder ein Bayer gewesen wäre?!

LidlRacer 12.02.2024 21:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738340)
Zu afrikanischen Busfahrern fällt mir hier leider nur ein sehr ungutes Erlebnis ein, der hoffentlich "nur" eine persönliche Macke des Betreffenden manifestiert, und keine kulturelle Eigenart spiegelt - immerhin habe ich ähnliches bisher noch von keinem anderen Afrikaner (Kollegen, Mitfahrer) so erlebt (Story kurz: weil ich ihn mit dem Rennrad bei 3 Haltestellen überholt habe, und er mich dazwischen wieder zurücküberholen mußte, schneidet er mich zum Schluß lebensgefährlich ...

Ähnliches tat hier neulich ein nicht afrikanisch aussehender Busfahrer mit mir, nachdem ich mich nach einmaligem Hupen nicht auf den nicht benutzungspflichtigen Radweg verpisst habe. (100 % wahre Geschichte!)
Ist wahrscheinlich so eine kulturelle Eigenart von hellhäutigen Busfahrern ...

Schwarzfahrer 12.02.2024 21:17

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1738372)
Hättest du zB die Story auch erzählt, wenn es ein Ire oder ein Bayer gewesen wäre?!

Wäre es im verlinkten Artikel auch um Busfahrer aus Irland oder Bayern gegangen, (und ich meinen Busfahrer als Iren oder Bayern identifiziert hätte) selbstverständlich. Wieso kommst Du darauf, daß es einen Unterschied macht, welche Hautfarbe oder Herkunft der Busfahrer in der Geschichte hat, solange es eine Verknüpfung zum Artikel besteht?

keko# 12.02.2024 21:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738370)
Ach Arne, muß man überall gleich Rassismus wittern? Der Mensch denkt nun mal in Kategorien, schon allein um die Welt irgendwie zu strukturieren - das ist nicht gleich zwingend Rassimus. Wenn jemand Deutsche im Ausland erlebt, die sich daneben benehmen, projiziert er das auch meist gleich auf alle Deutsche. Ich als (Teil-)Ungare repräsentiere auch unfreiwillig "das Ungarische", egal wie untypisch ich sein mag. Andere tun dies mit jedem Grünen/AfD-ler oder Studenten oder Steuerberater. Jeder, der als Teil einer Gruppe wahrgenommen wird, wird erst mal mit dieser Gruppe verknüpft - glaubst Du, daß sowas jemals aufhören wird? Oder ist es nicht in Ordnung, daß ichn eine solche Verknüpfung in meiner Anekdote explizit als hoffentlich falsch herausstelle?

Obwohl du ebenso Migrant bist wie der Busfahrer, fällt er im Gegensatz zu dir immer und ewig durch seine Hautfarbe auf. Dafür kann er nichts, er wurde so geboren.
Als Jugendlicher war ich schon einen Kopf größer als meine Kameraden - war nicht immer lustig. Ein Schulkamerad ist kleinwüchsig, ich bin heute einen halben Meter größer als er - war noch weniger lustig für ihn!

An dieser Stelle (also an sichtbaren körperlichen Merkmalen) ist es sehr einfach Kategorien aufzumachen und sie negativ zu beladen. Nicht jeder besitzt die intellektuelle Flexibiltät und eben nicht von ein paar auf alle zu schließen.

Ich war mal ein paar Monate in einen osteuropäischen Projekt mit Ungarn und Tschechen. Ich war froh, als das Projet fertig war. Eine Kategorie mache ich aber nicht auf.

Klugschnacker 12.02.2024 21:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738378)
Wieso kommst Du darauf, daß es einen Unterschied macht, welche Hautfarbe oder Herkunft der Busfahrer in der Geschichte hat, solange es eine Verknüpfung zum Artikel besteht?

Herkunft und Hautfarbe des Busfahrers hast Du selbst ins Spiel gebracht.

Schwarzfahrer 12.02.2024 21:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1738371)
Wenn Du mutmaßt, ob Aggressivität im Straßenverkehr vielleicht in der afrikanischen Kultur liegt: Was soll das denn sonst sein, wenn nicht kultureller Rassismus?

Die grundsätzliche Tatsache, daß es Länder und Kulturen gibt, in denen der Einsatz von Drohungen und ggf. auch Gewalt zur Lösung zwischenmenschlicher Probleme deutlich akzeptierter ist, als in diesem Land, ist kein "kultureller Rassismus", sondern es ist einfach so (wie es z.B. in Flüchtlingsheimen leider nicht unbekannt ist, bereits seit den späten 80-ern, als die ersten Russlanddeutschen hier ankamen; damals konnte man noch über solche Probleme, deren Ursprünge und Lösungsideen normal reden, ohne daß jemand Schnappatmung bekommen hätte). Zu hoffen, daß nur möglichst wenige Zuwanderer eine solche Einstellung hierher mitbringen, zeugt m.M.n. von einem optimistischen, positiven Menschenbild diesen Kulturen gegenüber.

Ich halte nichts davon, Sachen nicht anzusprechen, bloß weil jemand es falsch verstehen oder zu sehr verallgemeinern könnte, auch wenn es offenbar schon Frauen gibt, die ihren Vergewaltiger nicht anzeigen, weil es ein Farbiger war, und sie kein schlechtes Licht auf Migranten werfen wollen.

keko# 12.02.2024 21:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738382)
Die grundsätzliche Tatsache, daß es Länder und Kulturen gibt, in denen der Einsatz von Drohungen und ggf. auch Gewalt zur Lösung zwischenmenschlicher Probleme deutlich akzeptierter ist, als in diesem Land, ist kein "kultureller Rassismus", sondern es ist einfach so (wie es z.B. in Flüchtlingsheimen leider nicht unbekannt ist, bereits seit den späten 80-ern, als die ersten Russlanddeutschen hier ankamen; damals konnte man noch über solche Probleme, ...

[/url]

Ich komme gar nicht mehr mit. Eben der Afrikaner, nun Flüchtlingsheime und dann Russlandeutsche.
Könnten wir eine Kategerie nach der anderen abarbeiten? :Cheese:

tandem65 12.02.2024 21:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738382)
Die grundsätzliche Tatsache, daß es Länder und Kulturen gibt, in denen der Einsatz von Drohungen und ggf. auch Gewalt zur Lösung zwischenmenschlicher Probleme deutlich akzeptierter ist, als in diesem Land,

Ja, z.B. Ungarn & Bayern sowie Ungarn die in Deutschland leben. Isso!

Schwarzfahrer 12.02.2024 21:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1738379)
Obwohl du ebenso Migrant bist wie der Busfahrer, fällt er im Gegensatz zu dir immer und ewig durch seine Hautfarbe auf. Dafür kann er nichts, er wurde so geboren.
Als Jugendlicher war ich schon einen Kopf größer als meine Kameraden - war nicht immer lustig. Ein Schulkamerad ist kleinwüchsig, ich bin heute einen halben Meter größer als er - war noch weniger lustig für ihn!

Ich bin hier viele Jahre lang schon allein durch mein Akzent aufgefallen, seither immer noch am sehr ausgefallenen Namen. Na und? Wenn man selbstbewußt zu seinem Anderssein steht, wird man von anderen auch eher geachtet, als wenn man überall diskrimiierung wittert. Ich wurde ewig gefragt, wo ich herkomme - war für mich immer nur als positivem Interesse an meiner Person verknüpft. Heute wittern bei einer solchen ehrlichen Frage viele schon Rassismus oder was. :Nee:
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1738379)
An dieser Stelle (also an sichtbaren körperlichen Merkmalen) ist es sehr einfach Kategorien aufzumachen und sie negativ zu beladen. Nicht jeder besitzt die intellektuelle Flexibilität und eben nicht von ein paar auf alle zu schließen.

Ich halte es für psychologisch völlig normal, daß man vom Erlebten auf Gruppen schließt, weil der menschliche Geist die Welt eben gerne kategorisiert. Daß solche Schlüsse negativ sind, kann vorkommen, aber ist nicht inherent, hängt halt vom erlebten ab, und kann sich mit der Zeit durch weitere Erlebnisse relativieren und differenzieren (so habe ich z.B. ein Erfahrungsbild über indische Kollegen, die von einzelnen kraß widerlegt werden, aber von der Mehrheit gestützt). Wer sich nicht ernsthaft darüber aufregt, daß ein Bundespräsident mal eben so ein Drittel des Landes als "Dunkeldeutschland" negativ diskriminiert und abqualifiziert, ist ein Heuchler, der bei einer solchen Anekdote gleich "Rassismus" schreit.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1738379)
Ich war mal ein paar Monate in einen osteuropäischen Projekt mit Ungarn und Tschechen. Ich war froh, als das Projet fertig war. Eine Kategorie mache ich aber nicht auf.

Dann gehörst Du vermutlich zu einer Minderheit.

keko# 12.02.2024 21:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738385)
Ich bin hier viele Jahre lang schon allein durch mein Akzent aufgefallen, seither immer noch am sehr ausgefallenen Namen. Na und? Wenn man selbstbewußt zu seinem Anderssein steht, wird man von anderen auch eher geachtet, als wenn man überall diskrimiierung wittert. Ich wurde ewig gefragt, wo ich herkomme - war für mich immer nur als positivem Interesse an meiner Person verknüpft. Heute wittern bei einer solchen ehrlichen Frage viele schon Rassismus oder was. :Nee:
....

Du hast es nicht verstanden, ich wiederhole gerne nochmal: der Afrikaner fällt immer auf, du nicht. Vielleicht wurde er nicht in einen Disco eingelassen, ihm beim Einkaufen gesagt, dass die Jacke sehr teuer sei u.v.m. Und bei jeder Frage macht der Ton die Musik.

qbz 12.02.2024 21:50

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738382)
Die grundsätzliche Tatsache, daß es Länder und Kulturen gibt, in denen der Einsatz von Drohungen und ggf. auch Gewalt zur Lösung zwischenmenschlicher Probleme deutlich akzeptierter ist, als in diesem Land,
.....
Zu hoffen, daß nur möglichst wenige Zuwanderer eine solche Einstellung hierher mitbringen, zeugt m.M.n. von einem optimistischen, positiven Menschenbild diesen Kulturen gegenüber.
........

Zum Glück nehmen die Menschen aus Afrika sich nicht das Verhalten der Deutschen in Afrika zum Vorbild. Deutschland erkennt Kolonialverbrechen als Genozid an. Mehr als 100 Jahre nach den Verbrechen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia erkennt die Bundesregierung die Gräueltaten an den Volksgruppen der Herero und Nama als Völkermord an.

TriVet 12.02.2024 21:51

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1738384)
Ja, z.B. Ungarn & Bayern sowie Ungarn die in Deutschland leben. Isso!

😁
Oder Katholiken:
In der katholischen Liturgie der Firmung war ein angedeuteter Backenstreich (lateinisch alapa) seit dem 13. Jahrhundert bis zur Reform der Firmung 1973 vorgesehen. ;)

keko# 12.02.2024 21:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738385)
....
Dann gehörst Du vermutlich zu einer Minderheit.

Mag sein.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Migranten gerne mal Kategorien aufmachen, um sich von anderen Migranten abzuheben.
Aufgefallen ist mir das während meiner Zeit in den USA vor 30 Jahren. Bei einem wöchentlichen Stammtisch für Deutsche wurde gnadenlos über andere Einwanderer hergezogen und rassistische Witz erzählt. Ein amerikanischer Freund erklärte mir dies und nannte sogar den Fachbegriff dafür. Ich habe ihn aber vergessen, tritt scheinbar aber überall auf.

TriVet 12.02.2024 22:17

Was machen eigentlich die kackbratzen, wenn nach ihrem „Ausländer raus“ ihr Fußballvlub nicht mehr spielfaehig ist und sie dann auch noch im Puff vor leeren Betten stehen?!:Cheese:

sybenwurz 13.02.2024 10:43

Habt ihr Pubertiere zuhause?

Bei Jugendlichen beliebter Podcast verbreitet AfD-Parolen und keiner merkts.

Genussläufer 13.02.2024 10:58

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1738418)

Danke für den Tipp. Von dem Podcast habe ich auch schon gehört und weiss, dass er von vielen Jugendlichen gern gehört wird. Da muss ich auch mal reinhören. Einer unserer Jungs hat mal daraus zitiert. Das war aber nicht rechts, sondern klang vernünftig. Was aber ansonsten als Beiwerk einfließt, ist allerdings auch wichtig. Das ist ja häufig die Gefahr. Sinnvolles und Mythen ineinander fließen zu lassen, ist eine (leider) gut funktionierende Strategie.

Von daher wirklich danke für den Hinweis :Blumen:

sybenwurz 13.02.2024 11:41

Ein Punkt, den ich dazu noch sehe: Podcasts haben wahrscheinlich viele Eltern weniger auf dem Radar, als was ihre Lütten sonst so auf Händi und im www so treiben.
Hat ja n bissl sowas vom 'guten, alten' Radiohören, da iss ja nix dabei...:-((

Dabei ist ja einer der Verbreitungswege der 'Rechten Welle' schön offengelegt, die Inhalte über TikTok und ähnliche Kanäle weiterverbreitet zu kriegen.

LidlRacer 13.02.2024 18:15

Eklige Typen!

Kommen auch in diesem Artikel vor:
Life- und Finanzcoaches
WIE NEOLIBERALE MÄNNERFANTASIEN DEN WEG IN DEN FASCHISMUS EBNEN


"Hoss" scheint sich auch für den besseren Migrantennachkommen zu halten.
Wenn die von den beiden gepuschte Alternative für Dumme ihre Diktatur am laufen hat, dürfte er sich wundern, dass er dann doch bei "Ausländer raus!" mitgemeint ist.

LidlRacer 13.02.2024 18:38

Mal was sinnvolleres:

Rechtsextremismus entschlossen bekämpfen – Instrumente der wehrhaften Demokratie nutzen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser stellt neues Maßnahmenpaket gegen Rechtsextremismus vor.


Ausführlicher:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/d...cationFile&v=3

Bin gespannt, wie lange es dauert, bis die FDP wie bei allem Sinnvollen da reingrätscht, von wegen Freiheit und so ...

qbz 13.02.2024 18:54

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1738457)
Eklige Typen!

Kommen auch in diesem Artikel vor:
Life- und Finanzcoaches
WIE NEOLIBERALE MÄNNERFANTASIEN DEN WEG IN DEN FASCHISMUS EBNEN


"Hoss" scheint sich auch für den besseren Migrantennachkommen zu halten.
Wenn die von den beiden gepuschte Alternative für Dumme ihre Diktatur am laufen hat, dürfte er sich wundern, dass er dann doch bei "Ausländer raus!" mitgemeint ist.

Die Autorin des verlinkten Artikels zeichnet sich leider nicht gerade durch besondere soziologisch-historische Sachkenntnis aus. Ein Beispiel:

Zitat:

Die Abwertung des Weiblichen ist dem Kapitalismus übrigens immanent. Wie der materialistische Feminismus ausführt, sind aufgrund des im 19. Jahrhundert gegen die weibliche Emanzipation eingeführten sogenannten „Geschlechtscharakters“ die kapitalistischen Wertvorstellungen männlich konnotiert. Frauen, so dieses bis heute in den Köpfen und in gesellschaftlichen Herrschaftsstrukturen verankerte Narrativ, seien einfach zu emotional, um im harten beruflichen und politischen Leben reüssieren zu können. Das bedeutet: die internalisierten kapitalistischen Wertevorstellungen sind immer an Geschlecht gekoppelt, und dieses Geschlecht ist männlich. Der deutsche Finanz-Coach Karl Ess sagt dies in seinen Videos auch ganz deutlich: der schöpferische deutsche Unternehmer ist ein Mann, die Aufgabe der Frau ist lediglich die des schmückenden Beiwerkes, der Hausfrau und Mutter.
Jemand mit Sachkenntnis würde historisch grundsätzlich zwischen den klein- und bürgerlichen Familien und den Arbeiterfamilien unterscheiden. Bei letzteren reichte nämlich oft der Arbeitslohn des Mannes nicht mehr für die ganze Familie und die Frauen stellten für den Kapitalismus eine riesige Reservearmee an billigen Arbeitskräften für die Industrriearbeit dar, deren Lohnarbeit für den Unterhalt der Familie / Kinder lebensnotwendig gewesen ist. Ob Männer, Frauen, Kinder in der Industriearbeit (siehe Webereien z.B.) ausgebeutet werden, ist dem sich maximal verwertend wollenden Einzelkapital komplett egal. Natürlich nutzt der Kapitalismus die Geschlechter- und Lohnunterschiede zur Spaltung und Vermeidung der gemeinsamen ArbeiterInnensolidarität aus, so wie andere Unterschiede etwa zwischen Migranten / Einheimische, zwischen Religionen usf. . Es brauchte den Klassenkampf, um gleichen Lohn für gleiche Arbeit über den zwischen den Klassen vermittelnden Staat, quasi der ideelle Gesamtkapitalist, zu erreichen, weil das Einzelkapital für sich genommen die maximal-mögliche Verwertung anstrebt.

Trotzdem mal eine Abwechslung, der Artikel, im sonstigen Einerlei, wo sich jemand Gedanken um die Verfasstheit der Gesellschaft macht und politische Tages-Phänomene in ein bestimmtes Gesellschaftsbild einordnet. Danke.

happytrain 13.02.2024 18:55

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1738420)
Danke für den Tipp. Von dem Podcast habe ich auch schon gehört und weiss, dass er von vielen Jugendlichen gern gehört wird. Da muss ich auch mal reinhören. Einer unserer Jungs hat mal daraus zitiert. Das war aber nicht rechts, sondern klang vernünftig. Was aber ansonsten als Beiwerk einfließt, ist allerdings auch wichtig. Das ist ja häufig die Gefahr. Sinnvolles und Mythen ineinander fließen zu lassen, ist eine (leider) gut funktionierende Strategie.

Von daher wirklich danke für den Hinweis :Blumen:

Ja krass der Erlebnisbericht, okay bei dem einen Argument mit der Entwicklungshilfe, welche um ein vielfaches wieder zurück kommen SOLL, kann man geteilter Meinung sein. Also ob es weniger oder mehr brint, wenn Gelder irgendwohin fließen anstatt vor Ort „gute“ Entwicklungsarbeit (Brunnenbau usw. - will ich jetzt nicht ausführen da offtopiv) zu leisten.
Ich war mal in Gabun bei so einem Brunnen (und dann Schulbau) Projekt, denke das war schon. Finanziert damals von Spenden und UNHCR als Leitung des Projekts.

qbz 13.02.2024 19:09

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1738458)
Mal was sinnvolleres:

Rechtsextremismus entschlossen bekämpfen – Instrumente der wehrhaften Demokratie nutzen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser stellt neues Maßnahmenpaket gegen Rechtsextremismus vor.


Ausführlicher:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/d...cationFile&v=3

Bin gespannt, wie lange es dauert, bis die FDP wie bei allem Sinnvollen da reingrätscht, von wegen Freiheit und so ...

Wer garantiert, dass die vorgeschlagenen Gesetze / Verordnungen sich nicht mal auch gegen die Urheber richten können oder gegen Antifaschisten? Ich habe jetzt nicht genauer recherchiert, aber ich denke, das eine oder andere Gesetzesvorhaben aus dem Innenministerium wird nicht die Zustimmung der PdL, BSW und der linken Fraktionen im EU-Parlament finden. Z.B. "Neues Gesetz: Geheimdienst soll Bürger im privaten Umfeld anschwärzen dürfen"

happytrain 13.02.2024 19:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1738390)
Mag sein.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Migranten gerne mal Kategorien aufmachen, um sich von anderen Migranten abzuheben.
Aufgefallen ist mir das während meiner Zeit in den USA vor 30 Jahren. Bei einem wöchentlichen Stammtisch für Deutsche wurde gnadenlos über andere Einwanderer hergezogen und rassistische Witz erzählt. Ein amerikanischer Freund erklärte mir dies und nannte sogar den Fachbegriff dafür. Ich habe ihn aber vergessen, tritt scheinbar aber überall auf.

Der Fachbegriff lautet Rassismus

sabine-g 13.02.2024 19:48

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Kann bitte jemand happytrain darauf aufmerksam machen, dass er mich in seiner Blocklist Signatur falsch schreibt?
Ich fühle mich so etwas diskriminiert.
Vielen Dank!

LidlRacer 13.02.2024 20:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1738461)
Wer garantiert, dass die vorgeschlagenen Gesetze / Verordnungen sich nicht mal auch gegen die Urheber richten können oder gegen Antifaschisten? Ich habe jetzt nicht genauer recherchiert, aber ich denke, das eine oder andere Gesetzesvorhaben aus dem Innenministerium wird nicht die Zustimmung der PdL, BSW und der linken Fraktionen im EU-Parlament finden. Z.B. "Neues Gesetz: Geheimdienst soll Bürger im privaten Umfeld anschwärzen dürfen"

Vielleicht könntest du darlegen, ob und ggfls. wie dies mit dem von mir verlinkten zusammenhängt. Spontan erschließt sich mir das nicht.
Und nach wie vor möchte ich mich nicht vertieft mit den elenden "Nachdenkseiten" auseinandersetzen.

Im Übrigen ist der Artikel von Oktober 2023 - danach wurde das BND-Gesetz Ende Dezember geändert. Ich habe nicht vor, nachzuprüfen, ob das angeblich skandalöse jetzt wirklich im Gesetz steht.

LidlRacer 13.02.2024 21:04

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1738458)
Mal was sinnvolleres:

Rechtsextremismus entschlossen bekämpfen – Instrumente der wehrhaften Demokratie nutzen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser stellt neues Maßnahmenpaket gegen Rechtsextremismus vor.


Ausführlicher:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/d...cationFile&v=3

Bin gespannt, wie lange es dauert, bis die FDP wie bei allem Sinnvollen da reingrätscht, von wegen Freiheit und so ...

Schon passiert!
Teil des Pakets ist das Demokratiefördergesetz:

"Demokratieförderung stärken: Zivilgesellschaftliche Initiativen für die Demokratie und gegen Extremismus brauchen dauerhafte und verlässliche Unterstützung. Das Demokratiefördergesetz, das Ende 2022 vom Bundeskabinett beschlossen wurde, soll hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Es ist angesichts der aktuellen Entwicklung dringend notwendig, dass der Deutsche Bundestag es zeitnah beschließt. "

Dass es vom Kabinett schon beschlossen ist, kümmert die regierungsinterne Opposition natürlich mal wieder einen Scheiß.
Frank Schäffler: "Das Gesetz braucht niemand und wird deshalb auch nicht kommen."
Kubicki: "Das Demokratiefördergesetz ist eine Gefahr für unsere Demokratie."

PS:
Gesetzentwurf Demokratiefördergesetz

El Stupido 13.02.2024 21:07

Heute jemand die Tagesschau um 20:15 Uhr gesehen?
Erkennt da jemand ggfs. einen Roten Faden in den ersten drei, direkt aufeinander folgenden Themen?

https://www.ardmediathek.de/video/ta...kRVTkdTVklERU8

LidlRacer 13.02.2024 21:17

Michael Lühmann (der vom Volksverpetzer):
"Wenn du auf der Plattform von Leuten, die Diskurse anzünden und die Demokratie selbst brennen sehen wollen, gegen ein #Demokratiefördergesetz hetzt, dann bist du womöglich selbst Beleg für die Notwendigkeit eines Demokratiefördergesetzes. #kubicki"

qbz 13.02.2024 21:18

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1738467)
Vielleicht könntest du darlegen, ob und ggfls. wie dies mit dem von mir verlinkten zusammenhängt. Spontan erschließt sich mir das nicht.
Und nach wie vor möchte ich mich nicht vertieft mit den elenden "Nachdenkseiten" auseinandersetzen.

Im Übrigen ist der Artikel von Oktober 2023 - danach wurde das BND-Gesetz Ende Dezember geändert. Ich habe nicht vor, nachzuprüfen, ob das angeblich skandalöse jetzt wirklich im Gesetz steht.

Es geht ja im Prinzip immer um die Frage, was sind die Anlässe, aufgrund dessen eine Behörde wie der Verfassungsschutz in die Rechte der Bürger eingreifen soll und wie wird das gesetzgeberisch formuliert, z.B. wie wird ein "Gefahrenpotential" konkret definiert, egal ob es jetzt um die Weitergabe von Verfassungsschutzinfos (mein Link) oder neu um die Stillegung von Konten von Organisationen geht.

Beispiel:

Kauft ein Mitglied der "Jungen Alternative" eine gewerbliche Immobilie (z.B. Restaurant mit Saal) darf der Verfassungsschutz den Verkäufer über die Mitgliedschaft des Käufers informieren oder nicht?

Oder: Darf der Verfassungsschutz die Stillegung eines Konto einer Organisation aufgrund einer durch ihn festgestellten Gefährundungslage veranlassen oder die Einnahmen eines missliebigen Konzertes einfrieren?

Wer garantiert, dass z.B. der Verfassungsschutz eines Bundeslandes mit einem CDU Innenminister dann nicht genauso verfährt, wenn es sich um ein Mitglied der "Letzten Generation", "Extinction Rebellion", "Antifa" etc. handelt?

Wird ehemaligen Aktivisten der "letzten Generation" z.B. evtl. eine öffentliche Anstellung verwehrt?

merz 13.02.2024 21:35

Heute und Tagesschau machten natürlich mit der Faeser-Iniative auf, meine ungefilterte naive Reaktion (war minder oder mehr angeknockt auf der Rolle): die meinen das jetzt ernst & das ist vll irgendwie zweischneidig …..


m.

merz 13.02.2024 21:42

Was mich aber die letzten Tage mehr negativ beeindruckt hat war die direkt mediale Seite:
Der STERN Artikel über rechte podcasts und junge Menschen der viral gegangen ist (war glaube ich hier auch schon) und die Rechten auf TikTok - und da habe ich zum ersten Mal auf TT reingeschaut (bin jetzt wirklich nicht mehr das Alter dafür): meine Fresse ist das Tool eine Gehirnfriteuse, da kommt man echt nicht mehr mit …..

m., ratlos - diese tools bauen potentiell eine Welle auf, gegen die man nicht mehr ankommt

LidlRacer 13.02.2024 22:22

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1738468)
Kubicki: "Das Demokratiefördergesetz ist eine Gefahr für unsere Demokratie."

Ich vergas es zu erwähnen:
Krasser als was Kubicki sagte ist, wo er es sagte:
Auf der rechtsradikalen Kampagnenplattform NIUS von Ex-Bild-Chef Julian Reichelt.
Schlimmer geht's nimmer!

LidlRacer 13.02.2024 23:50

Kuckempfehling:
AfD tönende Wochenschau (5. Folge)

Die vorigen sind auch sehenswert, aber komischerweise schon Jahre alt:
https://www.youtube.com/@extra3/sear...%20Wochenschau

keko# 14.02.2024 07:55

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1738474)
...
Der STERN Artikel über rechte podcasts und junge Menschen der viral gegangen ist (war glaube ich hier auch schon) und die Rechten auf TikTok - und da habe ich zum ersten Mal auf TT reingeschaut (bin jetzt wirklich nicht mehr das Alter dafür): meine Fresse ist das Tool eine Gehirnfriteuse, da kommt man echt nicht mehr mit …..

...

Seit einiger Zeit werde ich auf TT von Putin-Clips überschwemmt. Vielleicht habe ich eines mal zu lange angesschaut. Hitler konnte von solchen Propaganda-Möglichkeiten nur träumen: Heute trägt jeder freiwillig "Die Wochenschau" in der Tasche mit sich rum ;-)
Ist schwierig, dies in den Griff zu bekommen. ARD, ZDF usw. nutzen ja längst auch alle Kanäle. Deepfakes werden die Sache nicht besser machen.
Nötig ist wohl Aufklärung.

Schwarzfahrer 14.02.2024 08:09

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1738472)
Heute und Tagesschau machten natürlich mit der Faeser-Iniative auf, meine ungefilterte naive Reaktion (war minder oder mehr angeknockt auf der Rolle): die meinen das jetzt ernst & das ist vll irgendwie zweischneidig …..


m.

Das mit der Zweischneidigkeit sehe ich auch: wenn der Staat Werkzeuge schafft, mit denen in gewissen Fällen der Schutz (wie auch immer) ausgewählter Bürger vor staatlichen Eingriffen in ihre Grundrechte aufgehoben wird, können bei entsprechenden Wahlergebnissen diese Werkzeuge durch totalitär geneigte Parteien als willkommene Werkzeuge zur eigenen Machtsicherung dienen. Daher kann man sich fragen: sind solche Regelungen ein Schutz der Demokratie, oder eher eine Gefahr dafür? (mir erscheinen hierbei verschiedene Punkte kritisch, wie z.B. die vereinfachte Entlassung von Beamten bereits auf Verdacht hin, Absenkung der Hürden für Einblick in Finanzen von Privatpersonen, oder die von qbz erwähnte "Zuflüsterung" von persönlichen Ansichten an das Umfeld von Verdächtigen).

Unterm Strich wird damit Artikel 3 des GG für staatlich festgelegte Gruppen teilweise aufgehoben, weil damit bestimmte Menschen auf Grund ihrer politischen Anschauungen sehr wohl diskriminiert werden können. Was, wenn eine neue Regierung nur noch die hierfür nötigen Kategorien einfach ändert?

M.m.n. wäre ein besserer Schutz der Demokratie eine Stärkung des Rechtsstaates, vor allem einer Stärkung der Abwehrrechte der Bürger gegenüber einem vielleicht jetzt wohlwollenden, aber potentiell übergriffigen oder gar totalitären Staat. Eine wehrhafte Demokratie funktioniert nur, wenn alle Menschen sich darauf verlassen können, daß sie ihre Ansichten friedlich, offen und ohne Risiko äußern können.

Nepumuk 14.02.2024 08:15

[Moderation: Beitrag entfernt nach Beschwerde.]

Klugschnacker 14.02.2024 08:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1738479)
Eine wehrhafte Demokratie funktioniert nur, wenn alle Menschen sich darauf verlassen können, daß sie ihre Ansichten friedlich, offen und ohne Risiko äußern können.

Die Ansichten können die Menschen äußern wie sie wollen. Da gibt es nur wenige Einschränkungen wie zum Beispiel die Leugnung des Holocaust, oder dass man den Teufel oder den heiligen Geist nicht allzu sehr verarschen darf.

Eine wehrhafte Demokratie beschränkt aber die politische Mitwirkung, wenn diese unsere Verfassung gefährdet. Auch dann, wenn diese Gefährdung das Mäntelchen der Meinungsfreiheit um die Schultern hat.

Nepumuk 14.02.2024 09:14

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1738480)
[Moderation: Beitrag entfernt nach Beschwerde.]

Aha, so ernst ist es mit der Blockierliste dann also wohl nicht gemeint. Sehr interessant. :Cheese:

Klugschnacker 14.02.2024 09:22

Bitte diskutiert sachlich und vermeidet es, Euch persönlich herabzusetzen.


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