![]() |
Zitat:
auch hier gilt es zu treiben ist klasse es zu übertreiben----ganzegal was--taugt nicht @outi, schöne Beiträge! |
Ich finde ja Diskussionen wie diese immer recht amüsant. Menschen die sich auf das doch recht hohe Ross begeben, andere die bestimmte Dinge ihres Lebens mit Herzblut angehen als "neurotisch" o.ä. zu titulieren, kann ich leider nicht wirklich ernst nehmen. Währen der 6 Stunden meines ach so asozialen Trainingstages heute kamen mir dazu wieder die üblichen Gedanken.
Mir kommt es so vor, als würden diejenigen, die jemanden der seinem Traum entgegenarbeitet, als Neurotiker bezeichnen, noch nie einen echten Traum gehabt haben. Was meine ich mit Traum? Ganz einfach: etwas, dass ich nur unter Aufbietung aller meiner Kräfte erreichen kann. Wenn ich 50.000,- Euro im Jahr verdiene und ein Häuschen für 200.000,- kaufen will, dann ist das vielleicht ein Ziel, ein Traum wird es, wenn ich 10.000,- verdiene und ein Haus für 1.000.000,- kaufen will. Nichts anderes ist ein sportliches Ziel. Genauso wie der Hauskauf ist das sportliche Ziel für alle anderen vollkommen bedeutungslos. Nicht aber für denjenigen, der träumt. Und nun möchte also ein Außenstehender beurteilen, ob das neurotisch ist, unsozial oder sonst was? Reichlich überheblich. Schön sind in diesem Zusammenhang dann auch Athleten, die im Wettkampf fluchen und frusten, weil es nicht so läuft wie geplant, dann im Ziel rumjubeln, weil ja alles so toll ist und hinterher dann über die milde lächeln, die so armseelig sind und verbissen irgendwelchen Zeiten hinterherhecheln. Da werden die Dinge dann schnell so gedreht, wie es dem eigenen Ego am besten passt. Nun zu der Frage des Unsozialen. Wer ist denn unsozialer? Jemand der 70 Stunden die Woche arbeitet oder jemand der 40 Stunden arbeitet und 20 Stunden trainiert (was in Summe in etwa auf das Gleiche hinausläuft)? Dazu ein konkretes Beispiel: wie einige wissen, bin ich neben dem Sport auch beim THW engagiert. 300 - 400 Stunden im Jahr. Dort wissen alle: wenn im Kalender Anfang Juli dick "QCR Roth" steht, dass ich im Frühjahr an den Wochenenden tendenziell wenig Zeit habe, weil ich da auf dem Rad sitze. Dafür bin ich im Sommer in der Pause nach dem WK und im Herbst deutlich öfter da. Ich habe meinen Freundeskreis beim Sport und beim THW. Einer meiner besten Freunde hat nun einen Job, der ihn 70 Stunden die Woche beschäftigt. "Das macht in ein paar Jahren den Unterschied zwischen 50.000,- oder 70.000,- im Jahr aus" sagte er. Sehen tue ich ihn fast gar nicht mehr, so wie seine anderen Freunde ihn auch nicht. Ob er mehr oder weniger verdient, ist für uns alle bedeutungslos, dass er sich nun fast gar nicht mehr engagiert und wir ihn nicht mehr sehen allerdings nicht. Nun also die Frage: wer ist unsozialer? Wer ist neurotischer? Komischerweise wird jemand, der seine Zeit dem Sport widmet dann als der Spinner oder unsozial bezeichnet, derjenige, der genauso viel Zeit im Job verbringt aber als jemand, der was geschafft hat. Bisschen merkwürdig, finde ich. Diejenigen, die hier mit dem Finger auf andere zeigen und sagen "wer soviel Sport treibt, kann ja nicht sozial und beziehungsfähig sein" wollen doch IMHO nur davon ablenken, dass sie ihr Lebensideal der Abwechslung und der doch so vielfältigen Beziehungen als das "richtige" hinstellen oder aber, dass sie schlicht kein Lebensideal haben. Warum soll ich ins Kino gehen, wenn mich die Filme nicht interessieren? Warum soll ich Bücher lesen, wenn ich keine Lust dazu habe? Warum soll ich mich mit Menschen treffen, die mich nicht wirklich interessieren? Es ist immer lustig zu sehen, was einem da so aufgetischt wird als "sozial korrekt" und "gesellschaftlich angemessen". Schaut man dann mal genauer hin, stellt man fest, dass eben jene, die dies postulieren, an sich keinen Deut besser sind, nur halt in anderer Beziehung. "Wer aufhört zu träumen, hat aufgehört zu leben!" - das gilt noch immer und wer meint, andere lächerlich zu machen, bloss weil diese darum kämpfen, ihren Traum (was immer er auch darstellt) zu verwirklichen, ist selbst reichlich arm dran. Habe fertig. |
Zitat:
Zitat:
und nochmal: es geht mir nicht um die frage von zielstellungen - es geht mir um die unfähigkeit vieler, über den tellerrand des harten trainings auch mal hinauszuschauen und über sich selbst zu reflektieren. zu akzeptieren, daß 20h trainingswochen objektiv betrachtet DANN fragwürdig werden, wenn man sich ansonsten aus seinem sozialen leben verabschiedet. wenn man bindungen vernachlässigt, bis sie kaum merklich so langsam wegtröpfeln. wie oftmals bewußt kein platz für andere aktivitäten bleibt, für kunst, kultur, reisen - bis man nach jahren verbissenen trainings dann feststellen muß, daß das doch nicht alles gewesen sein kann. daß das leben doch so viel facettenreicher ist und man es einfach verpennt hat, da mal nachzuschnüffeln. Zitat:
Zitat:
und erzähl mir nicht, daß alleine laufen und alleine radeln eine besondere soziale komponente hätte. :Cheese: Zitat:
diese art ablenkender antworten, vorbei an der frage, wirken auf mich wie das gebell getroffener hunde. Zitat:
ich finde das beleidigend und wenig konstruktiv. und kein bißchen selbstkritisch. |
Zitat:
Zitat:
Was mich nervt ist diese Aussage "Man muss mit anderen...", die in solchen Diskussionen immer schön hochgehalten wird. Meine Erfahrung (mit 37 erlaube ich mir, davon zu sprechen) ist aber die, dass ich lieber 4-5 Freunde habe, auf die ich mich verlassen kann, als einen Haufen Bekannter, zu denen die Beziehung oberflächlich ist. Von denen habe ich nämlich nix, wenn es wirklich mal wichtig ist. Diese 4-5 Freunde bekomme ich selbst bei 40 Stunden Arbeit und 30 Stunden Training locker unter einen Hut. Wozu also bemüht gesellschaftlich sein? Eben. Natürlich ziehe ich mir den Schuh des unsozialen nicht an, aber siehe oben: es nervt irgendwann. Zitat:
|
@ Outergate:
Mal eine ganz andere Frage!? Was ist so toll daran sich zu denen zählen zu können die hunderte Freunde haben, oder zumindest meinen, sie hätte so viele. Wenn jemand Spass dran hat allein zu sein ist es doch toll. Jeder trifft seine Entscheidungen für sich selbst. Ich habe auch sehr oft einfach keine Lust mich mit wem auch immer zu unterhalten oder Aktivitäten zu zeigen auf die ich keine Lust habe. Ich kenne einige Leute die glücklicher sind bei einem einsamen Lauf, bei einer einsamen Radtour, vielleicht sogar bei einer einsamen Wüstentour. Die die absoulte Ruhe genießen und den Lärm entfliehen wollen. Mit Lärm meine ich nicht nur Dialoge, Diskussionen, sondern auch den jeglichen Einfluss von Menschen und Medien. Für mich gibt es sehr oft nichts schöneres als die beruhigende Wirkung der Natur in all ihren Fazsetten, ich brauch einfach sehr oft kein Gespräch. Ich muss nicht alles totreden, bzw. ich habe kein Interesse daran auf einige Handlungen oder Aussagen ein Feedback von außen zu erhalten. Es ist schlichtweg egal was andere Denken. Denn über eines muss man sich doch klar werden. Nahezu jede Handlung eines Menschen ist egoistisch motiviert. Viele verstehen es sie nur sehr gut den Egoismus zu verstecken und andere ignorieren einfach dass es so ist. @Drullse: Kann voll nachvollziehen was Du meinst. @Outergate: Haben sich bei Dir schon Leute beschwert die gern Zeit mit Dir verbringen würden, du es aber nicht schaffst. Weil Du Dich lieber um Frau/ Freundin und Kind kümmerst!? |
Zitat:
Ihr braucht jetzt nicht aufzuschreien, weil ich Training und Kind vergleiche, dass das hinkt ist vollkommen klar, nur interessiert mich immer nur das Ergebnis und das ist bei beidem gleich. |
Zitat:
|
Zitat:
Der eine oder andere scheint Schwierigkeiten damit zu haben, dass es unterschiedliche Prioritäten oder Lebensentwürfe gibt. Aber "anders" ist ja nicht gleichbedeutend mit besser oder schlechter. :Huhu: |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:18 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.