| Estebban |
25.06.2020 17:06 |
Zitat:
Zitat von noam
(Beitrag 1539517)
Und genau da begehst du einen Denkfehler. Der Strafverfolgungsbehörde geht es per se um Strafverfolgung und nicht um Verfolgung von Personen. Und wenn ich hundert Leute kontrolliere und von den 100 haben 15 Drogen dabei. Von den 15 sind 10 Schwarz Pink oder lilablaukariert. Und unter den 100 sind aber nur 12 lilabuntkarrierte, dann hat die Kontrolle des 101. lilabuntkarrierten eben nichts mit Rassismus zu tun. Sondern eher damit, dass in bestimmten Gegenden zu bestimmten Uhrzeiten bestimmte Gruppen vermehrt in bestimmten Deliktsfeldern überrepräsentiert sind.
|
Ich kann dir zwar bei deinem Beispiel offen gesagt nur schwer folgen, denke aber zu wissen worauf du hinaus willst.
Nochmal - ich kann den Gedanken hinter Racial Profiling verstehen. Wenn mehr Menschen mit Migrationshintergrund auffällig wurden, kontrolliere ich hier mehr. Soweit so verständlich.
Unabhängig davon, dass ich so natürlich automatisch diese Statistik befeuere (frei nach Donald Trumps "Lass uns weniger testen, dann haben wir auch weniger positive"), ist meine persönliche Meinung eben, dass es nicht zulässig sein kann Menschen auf Grund Ihrer Hautfarbe anders zu behandeln als Weisse.
Darüber hinaus führt es eben auch notfalls in falsche Richtungen (Dönermorde, Keupstrasse, am Ende war es eben doch der NSU).
Bin ich die moralische Instanz die es zu bewerten hat, ob es zulässig ist? Sicher nicht. Aber die Polizei sollte es meiner Meinung nach auch nicht tun, sondern unabhängige, demokratisch legitimierte Stellen. Entsprechend muss das Thema auch diskutiert werden dürfen.
Zitat:
Zitat von noam
(Beitrag 1539517)
Du hast aber ein interessantes Demokratieverständnis. Dir ist es wohler wenn auflageorientierte Medien Zugang zu Dokumenten bekommen, als wenn demokratisch legitimierte Untersuchungsausschüsse zusammengesetzt aus Oppositionsparteien dies tun? Da muss man sich schon eher mal fragen wessen politische Einstellung eine Gefahr für die FDGO ist.
|
Man kann ja gerne unterschiedlicher Meinung sein, aber direkt mal die Keule rauszuholen "meine politische Einstellung ist eine Gefahr für die FDGO" sagt sicher mehr über dich aus, als über mich.
Und ja, mein Demokratieverständnis ist, dass eine Öffentlichkeit über solche Vorgänge informiert gehört und in dem Zusammenhang eine journalistische Aufarbeitung (neben den entsprechenden politischen Ausschüssen) extrem wichtig ist. Wie schön, dass wir einen ÖRR haben, der bspw sich um Auflagen keine Gedanken machen müsste ;)
|