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vlt hätte sich Arne einfach mal ein bischen mehr meine Signatur zu herzen genommen ;)
nein im Im Ernst ... mit Hitze ist im Wettkampf eigentlich nicht zu spaßen.... ich hatte einen Marathon da bin ich bei 35 Raus wegen der Hitze und hab mir dann Tage lang gedanken gemacht ob das richtig war und bin zum Schluss gekommen das ich das NIE wieder mache.... ein Jahr später wieder nen Marathon hab ich mich durchgewandert bei 32 Grad.... und das Ende vom Lied ich war danach fast 5 Wochen raus... so hab ich mich Kaputt gemacht. Lieber rechtzeitig sagen das hat heute keinen Sinn als sich dann ewig hinterher zu ärgern... Manchmal gibt der Körper einem Signale die man erst hinterher richtig versteht... und keine Lust ist ein ziemlich eindeutiges... grüße |
Vielleicht habe ich in meinem kurzen Rennbericht die Situation meines Ausstiegs etwas zu salopp formuliert. Ich rechnete nicht mit so einem Echo.
Es trifft die Sache nicht, ich sei einfach ausgestiegen, als ich keine Lust mehr gehabt hätte. Es gibt kaum eine Stelle an meinem Körper, die mir heute nicht wehtut. Ich habe das Rennen mit vollem Einsatz meiner derzeitigen Möglichkeiten bestritten. Ich habe mich auch keineswegs geschont oder Wellness gemacht, sondern bin mit einer Radzeit von 4:50 Stunden als Wettkämpfer unterwegs gewesen und nicht als Tourist. Vielleicht ist das nicht jedem klar, was für eine Plackerei ich bereits hinter mir hatte, als ich in den Marathon startete. Nach ca. 6:10 Stunden war ich auf der Laufstrecke und hatte mir eine Laufzeit von 3:35 Stunden vorgenommen (in Roth bin ich nach 5 Wochen Laufpause 3:45 gelaufen). Ich war also auf Kurs zu 9:45 Stunden. Das ist für meine Verhältnisse okay, und ich will damit ausdrücken, dass ich nicht völlig untrainiert nach Spanien gefahren bin, auch wenn ich nicht in Bestform sein konnte. Es ist aber eine Form, mit der ich mir eine Langdistanz durchaus zutrauen kann. Mit solchen Zeiten qualifiziert man sich in meiner Altersklasse für Hawaii. Beim Laufen hat mich dann einfach hitzemäßig der Schlag getroffen. Erst vier Stunden nach dem Rennen konnte ich erstmals etwas essen und trinken, von einem kleinen Regenerationsdrink aus meinem Rucksack mal abgesehen. Während des Laufens spürte ich meinen unnormal hohen Puls in den Augäpfeln pochen. Ich glühte aus dem Gesicht und hatte permanent das Bedürfnis, mich aus der Sonne zu drehen. Blasen an den Füßen durch die nassen Socken und vom Radfahren wundgescheuerte Stellen, die fortwährend brannten, brauche ich eigentlich gar nicht erwähnen, denn sie sind normal, ebenso wie die breite Wunde im Nacken vom Neoprenanzug. Trotzdem lief ich weiter, stoppte jeden Kilometer auf der Uhr, trank, kühlte mich und blickte nach vorne. Ich war in einem Rennen. Ich habe schon ein paar Rennen in meinem Leben gemacht und weiß, wie sich ein Körper anfühlen darf, der es bis ins Ziel schafft. Ich war definitiv nicht mehr in diesem Bereich. Gut, ich hätte ins Ziel wandern können, in der prallen Sonne, die mir ja am meisten von allem zusetzte. Ich hätte auch noch, und daran entzündet sich wohl die Kritik, noch ein paar Kilometer weiter laufen können, ohne tot umzufallen. Ich wäre aber an diesem Tag nicht ins Ziel gelaufen. Die Frage war nur, ob ich bei Kilometer 22, 27 oder 32 geschlagen bin. Ich entschied mich für Kilometer 22, an der letzten schattigen Häuserecke. Die Gründe dafür liegen auch im privaten Bereich, daher will ich sie nur andeuten. Mein Leben erfordert sehr viel Disziplin von mir, um alles auf die Reihe zu bekommen (was mir keineswegs immer gelingt). In den letzten sieben Jahren war ich genau eine Woche richtig im Urlaub, in Alcudia, ohne Laptop, ohne Verpflichtungen. Ich mache das alles sehr gerne, aber meine Freunde sagen mir in letzter Zeit häufiger, ich bräuchte mal Urlaub, müsste mir was gönnen und mal Fünfe grade sein lassen. Da kam mir die Challenge Barcelona gerade recht. Spanien! Einfach das Rad ins Auto pfeffern und los! Nicht ewig nachdenken, abwägen, weder klug noch vernünftig sein wollen, einfach machen. Als ich das Meer erreichte, zog ich das T-Shirt aus und breitete die Arme im warmen Wind aus, ich konnte mich gar nicht dagegen wehren. So stand ich eine Weile mit geschlossenen Augen und freute mich. Sicher hätte ich beim Marathon mit eiserner Selbstdisziplin mehr erreicht. Aber mein kurzer Urlaub war ja gerade eine Pause von dieser ständig geforderten Eigenschaft. Eigentlich hatte ich bereits wieder viel zu viel Härte und Selbstverzicht gezeigt. Stundenlang habe ich mich angestrengt und gequält, mehr als so mancher sportliche Leichtmatrose sich vorstellen kann. Aber meine längst überfällige Mission bestand ja darin, es mal etwas lockerer anzugehen, wenigstens für ein paar Tage. Charakterzügen, die in der Lage sind sich gegen Dich zu richten und Dich aufzufressen, mal eine Grenze zu setzen. Mit diesen noch unklaren Gedanken und Einsichten blieb ich erschöpft in einem Schattenfleckchen stehen. Eher zu spät als zu früh. Grüße, Arne |
Das klingt in der Tat schon deutlich anders und nicht mehr nach "der Spaß war nicht groß genug". Und es klingt auch danach, als wäre der Körper einfach nicht bereit gewesen (was Du im ersten kurzen Bericht ja schon angedeutet hast).
Erhol Dich, sowas steckt tief drin (mental oftmals tiefer als man glaubt und man bemerkt es erst sehr - oft zu - spät). Aber was sag ich: Du kennst und weißt das selbst. Wir sind oft viel zu unvernünftig in dem was wir tun - und leider auch viel zu oft viel zu vernünftig. Auf die nächste LD! :Blumen: |
Ich finde es schade, dass Arne sich rechtfertigen muss.
Ich persönlich unterscheide zwischen wichtigen Wettkämpfen (=Jahreshöhepunkte) und "ich mach einfach mal" Wettkämpfen, wo man eben nicht erwarten kann, seine Top-Form zu haben. Ich hatte den Rennbericht als "Ich mach einfach mal" mit kleinem Urlaubsgedanken verstanden und deshalb gut gefunden. Vielleicht ist eine LD nicht der klassische "Ich mach einfach mal" Wettkampf... ;) Kein Mensch hört einfach so auf, weil er "keine Lust" mehr hat. Das ist doch logisch. Das liegt schlichtweg nicht in unserer Natur, sonst würden wir den Sport wohl nicht betreiben. Meine Freundin berichtete in Sachen Sonne übrigens ganz ähnliches. Nie im Leben wäre sie bei 28 Grad, sengender Sonne freiwillig einen Solo Marathon gelaufen. Da sie jedoch sehr viel später mit dem Marathon begann als Arne, war die Sonne ab der zweiten Runde verschwunden, sprich es war dann stellenweise stockdunkel. :Cheese: . Sie sagte, es gab Passagen, wo sie die fast nichts sehen konnte. Man musste aufpassen, dass man nicht über Schwämme oder Becher stolpert. Insgesamt war sie total begeistert von der Veranstaltung. Da es ihre erste LD war, hat sie sich durchgequält. "Es war ein Abenteuer" meinte sie :Cheese: . Montag hieß es noch Sightseeing und Shoppen, es ging erstaunlich gut, nur anlaufen an der Ampel ging so GAR nicht. Was sie noch bemerkte... "999 Zeitfahrmaschinen und mein kleines Pinarello RR. Da kam ich mir ein bisschen klein vor in der Wechselzone. Das hat mir schon Angst gemacht." LG! |
Zitat:
Außerdem bin ich nicht dazu da, dem Drullse eine dauerhafte Beschäftigung zu gewährleisten;) Immerhin Arne, ordentlich radgefahren! |
Übergib das Forum einem zuverlässigen Moderator deines Vertrauens und mach mal richtig Urlaub. Das klingt ja total ausgebrannt. Es macht keinen Sinn, eine LD als Ausgleich zum harten Alltag als Fulltimetriathlonjournalist zu veranstalten. Dafür hast Du ja sensationell abgeliefert.
Im zweiten Bericht formulierst Du jetzt Deinen Ausstieg absolut verständlich und ehrlich, Danke und erhol Dich gut! :Blumen: Mir ging es im Grunde nie darum den Ausstieg selbst zu kritisieren, diese Entscheidung obliegt jedem selbst, mich haben eher die Kommentare anderer irritiert, die auf den gemeinen Fori nach so einem (dem ursprünglichen) Rennbericht schon mal ordentlich einklopfen. Keine Kritik an Dir, sondern am schon am eigenen Leib erlebten Forumstil. !!!Keine Verallgemeinerung!!! Nik |
@Arne, Du musst selbst wissen, was Du willst und was Du brauchst.:) Allen kannst Du es eh nicht Recht machen. Also, ich finde Deine Einstellung vollkommen ok:Blumen:
Bewusstsein zählt:Cheese: (nicht wahr Keko:Huhu: ) |
Zitat:
Übrigens war ich in den letzten 7 Jahren auch nur einmal für eine Woche im Urlaub. Sonst immer 2 oder 3 Wochen (SCNR :Cheese: ) Arne, wie du das alles hier mit Familie, Beruf und eigenem Sport auf die Reihe bekommst, ist mir sowieso ein Rätsel. Auf der einen Seite habe ich gelernt, dass es einfach viele Menschen gibt, die in der gleichen Zeit ein Vielfaches schaffen wie ich (oh Wunder :Lachen2:), auf der anderen Seite habe ich in den letzten Jahren auch schon ein paar erlebt, die einfach zusammengebrochen sind oder an anderer Stelle hart dafür bezahlten. So bin ich immer ein wenig hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und großer Vorsicht. Genug der Philosophie... ;) |
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