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-   -   Kristian Blummenfelt auf der Langdistanz (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=50143)

KevJames 04.06.2022 10:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1663868)
Jetzt disqualifizierst du dich auf sachlicher Ebene mit dem Verweis auf Kampfsportler, die bekanntlich in Gewichtsklassen kämpfen.

Der Olympiasieger von Peking Ole Bischof (Klasse bis 81 kg) hat einen BMI von 25 und das war gerade mal Halbmittelgewicht. Und bekanntlich wird in diesen Sportarten vor dem Wiegen bewusst Gewicht gemacht, so dass das tatsächliche Kampfgewicht dann meist zwei bis drei Kilo höher ist, weil nach dem Wiegen nochmal getrunken und gegessen wird.

Ich komme ja ursprünglich aus diesem Bereich, daher kann ich sagen: (Überhaupt nicht böse gemeint) Das ist ja eine süße Betrachtung. Die Range des zu niedrigen Gewichts (durch gezielte Manipulation des Wasser und Salzhaushaltes) beträgt je nach Athlet wohl so zwischen 5 und 12 kg!
Der BMI zum Zeitpunkt des Wettkampfes dürfte in aller Regel deutlich über Blumenfelts sein.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1663921)
Wir sehen nicht das Gegenteil, weil du nur glaubst, das Gegenteil zu sehen, aber keine validen Daten zur Belegung deiner Behauptung liefern kannst.

:Blumen:

Zitat:

Zitat von ->PF (Beitrag 1663975)

Auch muss ich sagen, wenn man Kienle Oberkörperfrei sieht, dann sieht der zumindest in der Hauptsaison rein optisch schon deutlich trainierter als Blumenfelt aus.

Selbst wenn das so wäre - dann machen all die anderen wohl etwas falsch. Zeit sich als Ausdauerathlet mal ein paar Muskeln anzutrainieren und ordentlich zu essen. :Cheese:

(Dann aber halt auch genauso viel und hart trainieren wie die Jungs aus Norwegen)

Thanus 04.06.2022 13:04

Ich finde ja, dass Blummenfelt gar keine außergewöhnliche Muskulatur hat, eher sogar wenig: "Who is the guy on the right?"

TriVet 04.06.2022 13:15

Zum Thema Körperbau gibt’s ja schon immer diverse Theorien, s.a. Hier:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Körperbautyp

Lebemann 04.06.2022 13:33

Zitat:

Zitat von ADri (Beitrag 1663989)
https://www.youtube.com/watch?v=Evhxj-m-u_4

Bei Min. 9:20 sagt Bu was über KB / Gewicht / Leistung ...

Zwar nur ein paar Schnipsel wie sie selbst sagen, aber besser als nix. Das komplette Video wird sicher noch ein paar Einblicke geben.

Er deutet ja bereits an, dass KBs absolute Vo2max, nicht die relative gewichtsabhängige, bei einer Gewichtsabnahme fällt. Anscheinend ist für sie die absolute die deutlich wichtigere Größe im Triathlon. Erklärt auch, warum Ruderer sich unfassbar gut auf der Langdistanz behaupten können. Die bringen idR ja auch enorm hohe absolute Werte mit.

Im Radsport nimmt man zunehmend auch diese Talente unter Vertrag, wie z.B. Osborn, Palzer. Aufgrund von Renntaktik, Fahrtechnik dürfte es dort wohl etwas länger dauern. Zudem werden die großen Rennen meistens am Berg entschieden, wo W/KG immer noch das Maß aller Dinge ist. Geesman meinte mal im Junkmiles Podcast, dass gerade für Triathleten/Zeitfaher die Watt/cda viel entscheidender sind.

Zusammenfassend behaupte ich mal, dass man so schwer wie nötig (maximale Power) aber so leicht wie möglich (kein Ballast) sinnvoll ist. Das dürfte allerdings eine höchst individuelle Geschichte sein.
*gilt für flache-moderate Triathlons

KJS 04.06.2022 21:15

Meint ihr Blummenfelt plant tatsächlich schon einen Wechsel der Sportart?
Am Ende des Interviews wird etwas angedeutet:
https://youtu.be/2IzXcPzq4fI

Was könnte das sein? Langlauf…?

Helmut S 04.06.2022 21:19

Zitat:

Zitat von KJS (Beitrag 1664101)
Meint ihr Blummenfelt plant tatsächlich schon einen Wechsel der Sportart?
Am Ende des Interviews wird etwas angedeutet:
https://youtu.be/2IzXcPzq4fI

Was könnte das sein? Langlauf…?

Schwebebalken :cool:

KevJames 05.06.2022 07:03

Zitat:

Zitat von KJS (Beitrag 1664101)
Meint ihr Blummenfelt plant tatsächlich schon einen Wechsel der Sportart?
Am Ende des Interviews wird etwas angedeutet:
https://youtu.be/2IzXcPzq4fI

Was könnte das sein? Langlauf…?

Danach gewinnt er die Tour de France. :Cheese:

Hafu 05.06.2022 13:08

Zitat:

Zitat von Lebemann (Beitrag 1664042)
... Erklärt auch, warum Ruderer sich unfassbar gut auf der Langdistanz behaupten können. Die bringen idR ja auch enorm hohe absolute Werte mit.

Gibt es denn abgesehen von Cam Wurf noch weitere unfassbar gute Ruderer im Langdistanztriathlon.
Wobei Wurfs Rudervergangenheit derartig lange zurückliegt, dass ich ihn eher als Radprofi, denn als Ruderer einstufen würde.

Zitat:

Zitat von Lebemann (Beitrag 1664042)
...Im Radsport nimmt man zunehmend auch diese Talente unter Vertrag, wie z.B. Osborn, Palzer. ...

Meines Wissens nach hat es Jason Osborne nicht geschafft von irgendeinem Profi-Team unter Vertrag genommen zu werden. Im vergangenen Jahr war er zwar im Nachwuchs-Team von QuickStep-Deceuninck, diese Engagement lief aber Ende des Jahres aus, ohne dass es eine Verlängerung oder gar ein Vertragsangebot für das Profi-Team gab.

Für 2022 gibt es keinerlei Ergebnisse auf Procycling Stats, so dass es wohl auch kein Engagement bei anderen, niederklassigeren Profi-Teams gibt.

Palzer bei Groha ist mehr so eine Marketing-Geschichte, hinter der RedBull als persönlicher Sponsor von Palzer steht. Zeitgleich mit dem "Engagement" von Palzer bei Groha stieg RedBull bei Bora als Teamsponsor ein.

Zitat:

Zitat von Lebemann (Beitrag 1664042)
...
Zusammenfassend behaupte ich mal, dass man so schwer wie nötig (maximale Power) aber so leicht wie möglich (kein Ballast) sinnvoll ist. Das dürfte allerdings eine höchst individuelle Geschichte sein.
*gilt für flache-moderate Triathlons

Da gebe ich dir zu 100% recht.:Blumen:

Angesichts der Radzeiten, die heutzutage im Mittel- und Langdistanztriathlon erforderlich sind (und der Wattwerte, die man treten muss, um diese Zeiten zu erzielen) würde ich die These wagen, dass es in Zukunft kaum noch Profitriathleten mit dem Körperbau von z.B. Andi Raelert, Craig Alexander oder Pete Jacobs geben wird, zumindest solange die Radstrecken so flach sind, wie es bei Weltmeisterschaften üblich geworden ist.

lepeters 05.06.2022 13:12

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1664228)



Meines Wissens nach hat es Jason Osborne nicht geschafft von irgendeinem Profi-Team unter Vertrag genommen zu werden. Im vergangenen Jahr war er zwar im Nachwuchs-Team von QuickStep-Deceuninck, diese Engagement lief aber Ende des Jahres aus, ohne dass es eine Verlängerung oder gar ein Vertragsangebot für das Profi-Team gab.

Soweit ich weiß, hatte Osborne bei Deceuninck einen Vorvertrag für 2022, der dann aber nicht in einem endgültigen Vertrag resultiert ist. Hintergrund war wohl, dass es nur begrenzte Slots im WT-Team gab und das Team schon voll war. Folglich wurde er wieder "aussortiert"
Eine Quelle habe ich nicht, ich meine aber, dass Andy Stauff dies mal im Besenwagen sagte.

Lebemann 05.06.2022 16:52

Ok wahrscheinlich wäre das im Gespräch anders rübergekommen als in Schrift. Zwischen sehr gut und Weltklasse liegen halt nochmal Welten. Bezog mich eher auf das sehr gut, vermutlich aufgrund der hohen Ausprägung der vo2max.

Lars Wichert, Ex Ruderer und IM Hamburg Sieger 2021 in 8:12h beim ersten Triathlon überhaupt könnte ich noch anführen. Dieses Jahr im Zwift Team. Ob er den Sprung zu den Profis noch wagt glaub ich aufgrund seines Alters nicht.

Bei Osborn/Palzer hab ich mich dann wohl vertan, wobei Osborn immerhin zwift Weltmeister mit einem Höllenritt wurde. Palzers rennen als Marketing abzutun, ok… so schlecht fand ich sein Rennen bisher nicht.

JENS-KLEVE 05.06.2022 20:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1663842)
Ich sehe zwischen dem Körpergewicht eines Hobbysportlers und der Debatte über das Körpergewicht eines Spitzensportlers keinen Zusammenhang. Das sind zwei ganz verschiedene Baustellen.



Ich selber gelte in meiner Trainingsgruppe als Fettsack und kann mir bei jedem Training Witze darüber anhören (ich lache mit). Außerhalb des Sports nimmt man mich als schlank bis normalgewichtig wahr, im Winter mit einem Hang zu ambitioniert körpernah geschnittenen Hemden. Wenn mir jemand im Rahmen des Leistungssports sagt, ich hätte noch Übergewicht, reagiere ich darauf ebenso beleidigt, wie wenn mir jemand sagt, mein Armzug sei krumm oder meine Übersetzung falsch gewählt – nämlich überhaupt nicht. So etwas ist nicht persönlich herabsetzend gemeint, sondern eine sachliche Feststellung.

Dass Menschen, die im Alltagsleben wegen ihres Körpergewichts Diskriminierungen ausgesetzt sind, empfindlich reagieren, wenn ich Kristian als übergewichtig bezeichne, kann ich verstehen. Es ist aber eine Verwechslung der Maßstäbe. Ich beziehe mich ausschließlich auf Maßstäbe des Spitzensports. Falls ich selber hier zu einer Verwechslung beigetragen habe, tut mir das leid.

Ich bin in einer ähnlichen Lage wie du, aber werde immer empfindlicher und lache nicht mit. Mit Trichterbrust, Hohlkreuz und Luft im Bauch sehe ich vielleicht komisch aus, aber ich wiege 68kg bei 1.74. Mit meiner Muskulatur dürfte das Gewicht wohl in Ordnung sein, der NEO passt auch wie vorher.

- Meine Arbeitskollegen kommentieren mein Essen, und zwar jedes. Darfst du das essen? Ist das nicht zu viel? ist das nicht ungesund?
- Nach 2 Jahren Coronapause begrüßt mich mein TL-Zimmerkollege "Du bist aber fett geworden, - jetzt aber mal im Ernst ... - du bist echt dick geworden"
- Permanent Kommentare zu meinem Bauch von meinem Vater, Freunden, Kollegen, Sportlern

Was soll das? Nur weil ich Sport mache darf plötzlich jeder meinen Körper und meine Nahrung kommentieren? Soll ich auch mal? Dann sitze ich direkt beim Chef mit der Gleichstellungsbeauftragten.

In meiner Disco- / Konzertbubble passiert das übrigens gar nicht, richtig entspannend dort.:Hexe:

KB wird vielleicht auch irgendwann mal bei der 1000. Frage gereizter reagieren oder noch schlimmer es alleine mit sich ausmachen.

Hafu 05.06.2022 21:16

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1664345)
...
KB wird vielleicht auch irgendwann mal bei der 1000. Frage gereizter reagieren oder noch schlimmer es alleine mit sich ausmachen.

Bemerkenswerter Beitrag.

So wie ich Blummenfelt einschätze, holt der sich mutmaßlich eher extra-Motivation aus solchen oft sicherlich nicht böse gemeinten, aber trotzdem verletzenden Sprüchen und Kommentaren. Eventuell ist das auch ein Grund, warum er stets (auf der Suche nach messbarer Anerkennung) neben dem Kampf um Plazierungen das Rekordstreben, dem ich persönlich im Triathlon aus den bekannten Gründen unglaublich wenig abgewinnen kann, bei fast all seinen Auftritten auf der Mittel- und Langdistanz derartig hoch hängt.

Blummenfelt betreibt seit mindestens 13 Jahr Leistungssport, ist aber erst rund 5 Jahre lang in der Weltspitze und gerade für die Zeit, wo man sein Leben bereits weitgehend dem Sport unterordnet, man aber noch keine richtige Kompensation in Form überregionaler Erfolge oder gar finanzielle Belohnungen erhält braucht es schon eine ganz besondere Motivation und Psychostruktur um dabeizubleiben und den Fokus aufrecht zu erhalten. Auf social media ist Blummenfelt im übrigen sehr aktiv, so lange ich ihn wahrgenommen habe, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass er Diskussionen über seinen Körperbau aktiv mitverfolgt. Die Teamkollegen Gustav Iden sowie Mikal Iden schreiben ja gelegentlich selbst mit auf slowtwitch.com.

abc1971 05.06.2022 22:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1664228)
Gibt es denn abgesehen von Cam Wurf noch weitere unfassbar gute Ruderer im Langdistanztriathlon….

Palzer bei Groha ist mehr so eine Marketing-Geschichte, hinter der RedBull als persönlicher Sponsor von Palzer steht. Zeitgleich mit dem "Engagement" von Palzer bei Groha stieg RedBull bei Bora als Teamsponsor ein.


...

Die Vuelta fährt sich aber auch nicht von alleine zu Ende und das quasi ohne Rennerfahrung. Feste treten kann der Doni schon, deswegen klingt die Bezeichnung als Werbe-Gag fast schon gemein

Hafu 05.06.2022 23:07

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1664368)
Die Vuelta fährt sich aber auch nicht von alleine zu Ende und das quasi ohne Rennerfahrung. Feste treten kann der Doni schon, deswegen klingt die Bezeichnung als Werbe-Gag fast schon gemein

Der RedBull-Hintergrund ist ja kein Geheimnis, genauso wie Palzers UCI bzw. PCS-Ranking. Das Ganze ist halt ein Experiment, ob ein zweifelsfrei talentierter Ausdauersportler aus einer Nischensportart mit interessanten Leistungsdiagnostik-Werten mit dem richtigen Training evt. ein guter Radprofi werden kann.
Wenn man sich die sonstige Besetzung des Teams Bora ansieht, dann ist Palzer -abgesehen von den beiden Nachwuchstalenten- auch nach über einem Jahr an Renneinsätzen noch der nahezu am schlechtesten plazierte.
Ben Zwiehoff, der ja zeitgleich in ähnlich hohem Alter die Chance zum Quereinstieg in den Profi-Straßenradsport bekommen hat, ist immerhin jetzt schon dreistellig im UCI-Ranking.

Sorry für offtopic.:Blumen:

lagat 06.06.2022 08:34

Primoz Roglic ist euch ein Begriff, oder? :Cheese:

Hafu 06.06.2022 09:22

Zitat:

Zitat von lagat (Beitrag 1664401)
Primoz Roglic ist euch ein Begriff, oder? :Cheese:

War der etwa auch Ruderer?;)

Die bisherige Story, die ich kenne, war dass er Skispringer war, der mit 23 in den Radsport gewechselt ist. Hier im Blummenfelt-Thread ist er aber auch ziemlich OT.

KevJames 06.06.2022 09:24

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Ich vermute ja, dass auch das nichts bringen wird. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Sieht so ein zu dicker Sportler aus?

Klugschnacker 06.06.2022 09:40

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1664408)
Ich vermute ja, dass auch das nichts bringen wird. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Sieht so ein zu dicker Sportler aus?

Nein, er ist nicht zu dick. 100% ehrlich.

Im ZDF wird er als "massiger Typ" bezeichnet (Quelle).

lagat 06.06.2022 11:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1664407)
War der etwa auch Ruderer?;)

Die bisherige Story, die ich kenne, war dass er Skispringer war, der mit 23 in den Radsport gewechselt ist. Hier im Blummenfelt-Thread ist er aber auch ziemlich OT.

War die Antwort auf folgende Frage von dir:"Das Ganze ist halt ein Experiment, ob ein zweifelsfrei talentierter Ausdauersportler aus einer Nischensportart mit interessanten Leistungsdiagnostik-Werten mit dem richtigen Training evt. ein guter Radprofi werden kann."

Ich fände es interessant Blummenfelt beim (Ultra)Laufen zu sehen.

Thanus 06.06.2022 11:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1664228)
Angesichts der Radzeiten, die heutzutage im Mittel- und Langdistanztriathlon erforderlich sind (und der Wattwerte, die man treten muss, um diese Zeiten zu erzielen) würde ich die These wagen, dass es in Zukunft kaum noch Profitriathleten mit dem Körperbau von z.B. Andi Raelert, Craig Alexander oder Pete Jacobs geben wird, zumindest solange die Radstrecken so flach sind, wie es bei Weltmeisterschaften üblich geworden ist.

Das is ein weit verbreiteter Irrtum, dass schnelle Radzeiten auf flacher Strecke ein hohes Körpergewicht bevorteilen.

Tatsächlich hatten viele der erfolgreichsten Zeitfahrer in der Geschichte des Radsports deutlich unter 70kg. Hinault mit 62kg, Boardman mit 68kg und um in der Gegenwart zu bleiben, Evenepoel bringt 64kg und Roglic 65kg auf die Waage.

Wichtiger als die absoluten Watt sind eine aerodynamische Haltung. Große schwere Leute haben in der Regel auch breite Schultern und vor allem lange Beine, was viel Luftwiderstand mit sich bringt.

Und die letzte Langdistanz-WM hatte 2300 Höhenmeter. Man könnte auch einfach sagen, dass Frodeno mit einem niedrigeren BMI als alle Genannten, die "gewagte These" widerlegt.

Laufen und damit ein geringes Köpergewicht wird in Zukunft noch mehr jeden Triathlon entscheiden, weil sich durch die verbesserte Aerodynamik die Radzeiten nicht nur verkürzen sondern immer mehr angleichen werden und Abstände herauszufahren schwerer wird.

Blummenfelt wird mit seinem hohen BMI die Ausnahme bleiben.

KevJames 06.06.2022 11:59

Allerdings hat Frodeno auch die deutlich längeren Beine. ;)

Rausche 09.06.2022 09:50

Hier ein neues Interview mit Olav Aleksander Bu geführt durch die Triathlon Crew.
Ganz interessant, ein Thema natürlich auch das Gewicht. Blumi wiegt momentan 79-80Kg.
Mich als eher schwerer Sportler motiviert das unheimlich.
Begründung ist das er so einfach Leistungsfähiger und schneller ist als mit 72Kg die er 2018 hatte. Kalorien -> Energie -> Power / Speed. Der Körper ist sehr Anpassungsfähig und funktioniert auch im Defizit aber man verliert dann Energie und damit Leistung. Lieber ein Athlet der leicht Fett zunimmt aber genug isst als ein Athlet der zu wenig isst. So waren ungefähr die Worte von Bu.

Steppison 09.06.2022 12:26

Quasi wenn man Fett ansetzt isst man genug?

Läuft für mich würde ich sagen. :-)

Hafu 09.06.2022 12:32

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1665025)
Quasi wenn man Fett ansetzt isst man genug?

Läuft für mich würde ich sagen. :-)

Nein, man isst genug, wenn man geplante Trainingseinheiten stabil in den vorhergesehenen Belastungsbereichen durchziehen kann, wenn die Regenerationsprozessen nach dem Training nicht durch Energie- oder Substratmangel behindert werden und wenn man es schafft über lange Phasen des Trainings- und Wettkampfprozesses verletzungsfrei zu bleiben.:Blumen:

Dass der Aufbau von Muskeln auf physiologischen Weg (ohne pharmazeutische Unterstützung) nicht ohne Aufbau einer gewissen Menge an Fett möglich ist, gehört zu Binsenweisheiten, die jedem Kraftsportler geläufig sind.

Nole#01 09.06.2022 12:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1665028)
Nein, man isst genug, wenn man geplante Trainingseinheiten stabil in den vorhergesehenen Belastungsbereichen durchziehen kann, wenn die Regenerationsprozessen nach dem Training nicht durch Energie- oder Substratmangel behindert werden und wenn man es schafft über lange Phasen des Trainings- und Wettkampfprozesses verletzungsfrei zu bleiben.:Blumen:

Dass der Aufbau von Muskeln auf physiologischen Weg (ohne pharmazeutische Unterstützung) nicht ohne Aufbau einer gewissen Menge an Fett möglich ist, gehört zu Binsenweisheiten, die jedem Kraftsportler geläufig sind.

Absichtlich blöd gefragt. Jan Frodeno ist ja sehr ausgezehrt. Könnte dies eine mögliche Ursache sein, dass er doch recht "häufig" verletzt ist?

Steppison 09.06.2022 12:36

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1665028)
Nein, man isst genug, wenn man geplante Trainingseinheiten stabil in den vorhergesehenen Belastungsbereichen durchziehen kann, wenn die Regenerationsprozessen nach dem Training nicht durch Energie- oder Substratmangel behindert werden und wenn man es schafft über lange Phasen des Trainings- und Wettkampfprozesses verletzungsfrei zu bleiben.:Blumen:

Dass der Aufbau von Muskeln auf physiologischen Weg (ohne pharmazeutische Unterstützung) nicht ohne Aufbau einer gewissen Menge an Fett möglich ist, gehört zu Binsenweisheiten, die jedem Kraftsportler geläufig sind.

:Blumen:

sabine-g 09.06.2022 12:42

Zitat:

Zitat von Nole#01 (Beitrag 1665029)
Absichtlich blöd gefragt. Jan Frodeno ist ja sehr ausgezehrt. Könnte dies eine mögliche Ursache sein, dass er doch recht "häufig" verletzt ist?

Jan ist 40 Jahre alt

TriSG 09.06.2022 13:07

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1665025)
Quasi wenn man Fett ansetzt isst man genug?

Läuft für mich würde ich sagen. :-)

Dann dürfte meine Coronainfektion doch einen ziemlich guten Nebeneffekt gehabt haben.:Cheese:

Hafu 09.06.2022 13:21

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1665034)
Jan ist 40 Jahre alt

Er war auch schon vor und nach seinem Olympiasieg, also mit Mitte/ Ende 20 überproportional häufig und zum Teil sehr lange verletzt.
Ich würde -ohne mir eine Ferndiagnose anmaßen zu wollen- nicht ausschließen, dass die Diäten zur Optimierung des Leistungsgewichtes zumindest damals ein begünstigender Faktor für die Verletzungen waren. Aktuell hat er einen Teilabriss der Achillessehne und sowas tritt statistische gehäuft zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, oft auch bei Nichtsportlern auf.

Das Red-S-Syndrom ist ja erst in den letzten Jahren wissenschaftlich beleuchtet und benannt worden, existiert im Hochleistungssport (und auch im Amateursport) aber zweifellos schon seit Jahrzehnten.

Klugschnacker 09.06.2022 14:08

Wenn dicker besser ist, warum sind dann in der Norweger-Truppe alle sehr schlank, außer einem?
:Lachen2:

Hafu 09.06.2022 15:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1665054)
Wenn dicker besser ist, warum sind dann in der Norweger-Truppe alle sehr schlank, außer einem?
:Lachen2:

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass dicker besser ist, aber bin der Meinung, dass jeder einen individuellen Körperbautyp hat, der nicht so ohne weiteres durch Zwangsdiäten in die eine (schlankere) oder auch andere (muskulösere) Richtung beeinflussbar ist. Bzw. kann ich mir durchaus vorstellen, dass Zwangsdiäten zum Masseabbau bzw. Masseaufbau negative Folgen für die Gesundheit haben können (nicht müssen).

Mein persönliches Wohlfühlgewicht liegt bei knapp unter 80. Wenn ich wochenlang genau so viel esse, wie ich Hunger habe und wochenlang nicht auf die Waage steige, dann wiege ich ziemlich genau um den Dreh herum. Im Winter evt. ein wenig mehr und im Sommer eher weniger.

Meine Marathonbestzeit habe ich vor 12 Jahren mit um die 73kg aufgestellt. Das war am Ende der Saison und ich habe da (vielleicht zum ersten mal in 20 bis 30 Jahren Leistungssport) bewusst versucht an der Gewichtsschraube zu drehen.
Wenn es einem nur ums Laufen geht und einem die Schwimm- und Radleistung egal ist, funktioniert es wohl, dass man mit weniger Gewicht schneller läuft, aber ich würde nicht propagieren, dass das gesund ist. Und vielleicht hätte ich die damaligen 2:35 ja auch mit zwei bis drei Kilo mehr und ansonsten demselben Training erzielt. Das weiß man ja im Nachhinein nicht.
Die besten Triathlonleistungen habe ich immer mit mehr Gewicht erzielt. Ich glaube also nicht, dass ich ein schnellerer Triathlet geworden wäre, wenn ich früher in meinen sportlichen Bemühungen an der Gewichtsschraube gedreht hätte. Aber ganz genau weiß ich natürlich auch das nicht.

Andere Körperbautypen haben andere Wohlfühlgewichte, aber das ist sicher auch genetisch festgelegt und nicht nur durch Essensgewohnheiten und Erziehung begründbar.

Und um zu deinem Ausgangspunkt zurückzukommen: Iden, der äußerlich zweifellos anders aussehende Norweger isst mindestens genauso viel wie Blummenfelt und auch in ähnlicher Zusammensetzung mit (u.a. auch) Fastfood, Pizza und Süßkram mit zweifelhaftem Nährwert, das weiß ich aus sehr zuverlässiger Quelle.

KevJames 10.06.2022 08:00

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1665028)

Dass der Aufbau von Muskeln auf physiologischen Weg (ohne pharmazeutische Unterstützung) nicht ohne Aufbau einer gewissen Menge an Fett möglich ist, gehört zu Binsenweisheiten, die jedem Kraftsportler geläufig sind.

Wobei das ehrlich gesagt ziemlich "altes" Wissen ist (mit dem ich selbst auch groß geworden bin und unter dieser Prämisse ich einen Großteil meines Kraftsportlebens verbracht habe).

Heute ist man sich ziemlich sicher, dass ein Überschuss von 250-300 kcal vollkommen ausreicht. Das schafft zwar auch Fettaufbau, aber deutlich weniger. In einer klassischen Aufbauphase könnte man von 3-4 kg ausgehen, was deutlich moderater ist als bei den allermeisten Kraftsportlern betrieben.
Problem bei der Sache: Man müsste seinen Verbrauch ja ganz genau kennen, da sonst mal schnell nur 100 kcal oder 500 kcal draus werden. Da sich dies mit der Masse, Aktivität und allem anderen möglichen ja schnell verändert ist es halt praxistauglicher einfach einen Puffer draufzusatteln. ;)
Problem für den Ausdauersportler (wie offensichtlich ja auch bei Blumenfelt): Bei der Abnahme sinkt die Leistung auch schnell wieder. Das ist auch mein persönliches "Hauptproblem" im Ausdauersport.

KevJames 10.06.2022 08:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1665054)
Wenn dicker besser ist, warum sind dann in der Norweger-Truppe alle sehr schlank, außer einem?
:Lachen2:

Irre ich mich, oder ging es um die Nahrungsaufnahme und nicht die Fettmasse. Hafu hat es ja schon beschrieben: Der eine Körpertyp verstoffwechselt es "besser, der andere "schlechter" - die entscheidende Größe ist doch, dass der Intake genug ist.

Und ja, Blumenfelt ist Stand heute der schnellere. Ob das überhaupt etwas mit seinem Körperbau / Körpergewicht zu tun hat?

Oder mal anders gefragt: Was könnten denn von seinem Körpergewicht abgesehen weitere parameter sein, die ihn so schnell machen? Welche davon sind realistisch betrachtet anders als z. B. bei bei Iden?

Warum überhaupt ist für Dich als Triathlet / Coach sein Gewicht so viel interessanter als alles andere, was er so treibt?

Thanus 10.06.2022 09:16

Das Gewicht (in Relation zur Körpergröße, also sein BMI) von Blummenfelt ist deshalb so interessant, weil es der einzige augenscheinliche Parameter ist, der ihn von allen anderen Ausdauerathleten in der Weltspitze maßgeblich unterscheidet. (Wobei ich die von Olav Bu veranschlagten 79-80kg für unwahrscheinlich halte - das wäre völlig absurd bei seiner Körpergröße)

Nachdem ich der Meinung bin, dass diese Körperfülle für den Ausdauersport allgemein ein Nachteil ist und für das Laufen im Besonderen, muss er diesen Nachteil mit einem Parameter kompensieren können, mit dem er sich in ähnlichem Ausmaß von seiner Konkurrenz unterscheidet und das ist die Sauerstoffaufnahmefähigkeit.

Wenn es stimmt, was sein Trainer sagt, dass sogar seine rel VO2max bei Gewichtsreduktion stärker sinkt, als die Gewichtsreduktion an Vorteil mit sich bringt, wird er in einer Ausdauersportart wie dem Radsport nicht reüssieren können, weil er dort aufgrund höherer Leistungsdichte auf eine Konkurrenz trifft, von der er sich mit seiner Sauerstoffaufnahmefähigkeit nicht absetzen kann.

Dass er im Triathlon damit erfolgreich sein kann, ist trotz seines offensichtlichen außergewöhnlichen Talents eine Sensation.

KevJames 10.06.2022 12:56

Zitat:

Zitat von Thanus (Beitrag 1665168)
Das Gewicht von Blummenfelt ist deshalb so interessant, weil es der einzige augenscheinliche Parameter ist, der ihn von allen anderen Ausdauerathleten in der Weltspitze maßgeblich unterscheidet.

Diese Äußerung ist sachlich betrachtet schlichtweg falsch - vielmehr ist diese Diskussion emotional aufgeladen (ich unterstelle mal von in der Regel schlanken Ausdauersportlern, die ihr Leben lang dachten ihr niedriges Gewicht würde sie zu erfolgreicheren Athleten machen ;) ).

Wenn überhaupt sein Gewicht in Relation zu seiner Körpergröße, denn Frodeno z. B. ist kaum leichter, war in vergangenen Jahren ja auch schwerer als heute.
Mal ganz nebenbei bemerkt waren einige TDF Sieger 10kg und mehr schwerer als einige ihrer stärksten Konkurrenten.

Ich halte die Aussage aber vor allem deswegen für falsch, weil die Trainingsgruppe der Norweger einiges anders (besser) macht als ihre Konkurrenz. Blumenfelt sticht da nochmal ein wenig heraus, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, dass sie vieles besser machen als andere.
Wäre ich ein ambitionierter Triathlet oder Coach würde ich mir um diese Aspekte mehr Gedanken machen als um das Körpergewicht.

rennrentner 10.06.2022 13:14

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1665216)
Mal ganz nebenbei bemerkt waren einige TDF Sieger 10kg und mehr schwerer als einige ihrer stärksten Konkurrenten.

Bitte präzisieren. Beispiele?

Thanus 10.06.2022 13:22

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1665216)
Wenn überhaupt sein Gewicht in Relation zu seiner Körpergröße, denn Frodeno z. B. ist kaum leichter, war in vergangenen Jahren ja auch schwerer als heute.
Mal ganz nebenbei bemerkt waren einige TDF Sieger 10kg und mehr schwerer als einige ihrer stärksten Konkurrenten.

Dass es bei dieser Diskussion um den BMI geht, sollte mittlerweile jedem klar sein. Und ja, Indurain war mehr als 20 kg schwerer als Pantani. Indurain hatte aber einen BMI, der in seiner besten Zeit nie über 23 lag.

KevJames 10.06.2022 13:25

Zitat:

Zitat von rennrentner (Beitrag 1665222)
Bitte präzisieren. Beispiele?

Das hättest du aber auch selbst eroogeln können. :Cheese:

Thomas, Wiggins, Armstrong. Ulrich, ... (ließe sich noch weitere fortführen)

Selbst Schleck, Froome, Evans sind mit knapp 70 kg vergleichsweise schwer und auch nur minimal leichter als Blumenfelt (der ja laut Coach auch schon mal auf 72 kg unten war, hat ihm nur nichts gebracht, ganz im Gegenteil).

Jetzt reden wir bei der Tour de France ja auch noch über steile Anstiege, schaut man sich jetzt mal die Klassikerspezialisten / Zeitfahrspezialisten an (dem Triathlon ähnlicher) findet man bei den Besten nochmal ein paar kg mehr. Hatten wir doch hier aber auch alles schon.

KevJames 10.06.2022 13:27

Für alle denen das Gewicht so wichtig ist. Ab 38:00 wird es interessant. :Cheese:


Um es zusätzlich nochmal plausibel zu machen. Also ich aus dem Kraftsport in den Ausdauersport wechselte habe ich 12 kg in 5 Monaten abgenommen (insgesamt mehr, aber in einem spezifischen Zeitfenster diese 12 kg), da ich damals auch dachte weniger Gewicht = besser. Interessanterweise habe ich davor und danach eine Leistungsdiagnostik gemacht. Ergebnis - 20 Watt an der Schwelle.
Kürzlich habe ich in einem Rennen den Test mit einem deutlich leichteren Vereinskollegen gemacht und festgestellt, dass er knapp 25 Watt weniger als ich für die gleiche Geschwindigkeit benötigt. Würde ich versuchen auf sein Gewicht zu kommen, würde ich deutlich mehr als diese 25 Watt verlieren.

Ich bin mir sicher, dass ihr auf dem Holzweg seid. :)

sabine-g 10.06.2022 13:43

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1665228)

Ich bin mir sicher, dass ihr auf dem Holzweg seid.

Du beziehst das Ganze viel zu sehr auf Dich.
Außerdem fährst du nur Rad und läufst nicht.


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