triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Tempolimit (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45584)

Meik 05.11.2023 20:29

Zitat:

Zitat von Der Micaela (Beitrag 1728351)
Hallo zusammen,

Tempolimits gelten ohnehin nur für Kraftfahrzeuge.

Äh, nö. Ob sinnvoll oder nicht: Tempo 50 innerorts gilt nur für Kraftfahrzeuge. Tempolimit-Schilder gelten dagegen nach StVO für alle Fahrzeuge - also auch Fahrräder.

https://www.gesetze-im-internet.de/s.../anlage_2.html
Zeichen 49 und 50, da steht eindeutig Fahrzeuge und nicht Kraftfahrzeuge

tandem65 05.11.2023 20:30

Zitat:

Zitat von Der Micaela (Beitrag 1728351)
Tempolimits gelten ohnehin nur für Kraftfahrzeuge.

Die allgemeinen Tempolimits, gelten nur für Kraftfahrzeuge. Explizit ausgewiesene Tempolimits gelten auch für unmotorisierte Fahrzeuge.

sybenwurz 06.11.2023 08:08

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1728359)
Die allgemeinen Tempolimits, gelten nur für Kraftfahrzeuge. Explizit ausgewiesene Tempolimits gelten auch für unmotorisierte Fahrzeuge.

Also 100 auf der ansonsten nicht weiter restriktierten Landstrasse gilt auch für Fahrräder?

dr_big 06.11.2023 08:18

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1728381)
Also 100 auf der ansonsten nicht weiter restriktierten Landstrasse gilt auch für Fahrräder?

Das hat Tandem nicht geschrieben.

MattF 06.11.2023 10:18

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1728381)
Also 100 auf der ansonsten nicht weiter restriktierten Landstrasse gilt auch für Fahrräder?

100 auf der Landstraße ist wie 50 in der Stadt ein allgemeines Tempolimit, gilt für Radler also nicht :dresche


P.s.: Es gilt aber natürlich immer STVO §1 und wenn du mit 70 in der Stadt, den Berg runter in einen Fußgänger reinknallst bekommst man zumindest ne Mitschuld.

Matthias75 06.11.2023 13:45

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1728381)
Also 100 auf der ansonsten nicht weiter restriktierten Landstrasse gilt auch für Fahrräder?

Dürfte für die wenigsten Radfahrer ein ernsthaftes Problem darstellen :Lachen2: Wenn dein Ebike so schnell läuft und du erwischt wirst, dürfte auch die Geschwindigkeitsüberschreitung dein geringstes Problem sein…

Ansonsten verstehe ich die Diskussion um Geschwindigkeitsbeschränkungen für Radfahrer nicht. Auch wenn es in Einzelfällen vielleicht nicht immer einleuchtet, ist der Hauptzweck die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, sowohl die der andere wie auch meine eigene. Auch wenn mir vielleicht nicht so viel an der Sicherheit der anderen liegt, sollte mir klar sein, dass ich von den anderen Verkehrsteilnehmern in einer 20/30-Zone nicht erwarten darf, dass sie damit rechnen, dass Radfahrer mit deutlich höheren Geschwindigkeiten unterwegs sind. Rein aus eigenem Sicherheitsinteresse sollte ich mich also an die allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen halten.
M.

trubi78 06.11.2023 13:52

Ich bin für 5-30-60-120 , also innerorts Nebenstraßen - innerorts Durchgangsstraßen - außerorts - Autobahnen.

Der Grund ist einfach
- Städte mit 30 km/h sowie Schrittgeschwindigkeit in Nebenstraßen haben keinerlei schwer verletzten und toten Radfahrer/Fußgänger mehr zu verzeichnen
- Außerorts ab 70 km/h fangen bei den "Autlern" die schweren und tödlichen Verletzungen an. Somit präferiere ich dort ein Limit von 60 km/h. Würde auch den Radfahrern helfen, da man von 60 km/h sicherlich leichter und williger runter bremst auf Radfahrergeschwindigkeit und die Bereitschaft zu warten dadurch höher sein wird.
- Auf der Autobahn finde ich 120 km/h besser als 100 km/h so das man LKW zügig überholen kann und die meisten Verbrenner haben ihr Verbrauchsoptimum irgendwo zwischen 100-120 km/h

keko# 06.11.2023 13:56

Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1728421)
Ich bin für 5-30-60-120 , also innerorts Nebenstraßen - innerorts Durchgangsstraßen - außerorts - Autobahnen.

Der Grund ist einfach
- Städte mit 30 km/h sowie Schrittgeschwindigkeit in Nebenstraßen haben keinerlei schwer verletzten und toten Radfahrer/Fußgänger mehr zu verzeichnen
- Außerorts ab 70 km/h fangen bei den "Autlern" die schweren und tödlichen Verletzungen an. Somit präferiere ich dort ein Limit von 60 km/h. Würde auch den Radfahrern helfen, da man von 60 km/h sicherlich leichter und williger runter bremst auf Radfahrergeschwindigkeit und die Bereitschaft zu warten dadurch höher sein wird.
..

Geht es nur noch um Radfahrer? Ich will einfach mal zügig mit dem Auto oder Motorrad irgendwo hinkommen. So etwas soll es ja noch geben...

:Blumen:

trubi78 06.11.2023 15:20

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1728423)
Geht es nur noch um Radfahrer? Ich will einfach mal zügig mit dem Auto oder Motorrad irgendwo hinkommen. So etwas soll es ja noch geben...

:Blumen:

Wäre froh hier > 120 km/h fahren zu können. Auf der Autobahn rund um Frankfurt ist es eh meist 80-110 km/h
Und Landstraße meist auch so 50-80 km/h, sehr oft 70 km/h.

Es ist nur eine Gewöhnungssache. Tempolimits 5-30-60-120 einmal eingeführt und die nächste Generation an "Führerschein"-Neulingen kennt das nicht mehr anders. Sprich alle die dann neu dazukommen als Autofahrer sind es gewöhnt. Und der Rest sicher auch da es nur Vorteile hat. Alleine 3000-4000 Tote weniger pro Jahr im Straßenverkehr. Schwerverletztenzahlen gehen auch massiv runter, derzeit 55.000 - 65.000. Darunter fallen auch Menschen die nie wieder genesen (Querschnittslähmung). Und leichtverletzte haben wir pro Jahr auch 300.000.

Schwarzfahrer 06.11.2023 15:51

Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1728431)
Wäre froh hier > 120 km/h fahren zu können. Auf der Autobahn rund um Frankfurt ist es eh meist 80-110 km/h
Und Landstraße meist auch so 50-80 km/h, sehr oft 70 km/h.

Das ist in Ballungsräumen oft so, aber nicht unbedingt typisch für den gesamten Autoverkehr; es gibt noch viele Regionen und Straßen, die nicht so überlastet sind, und der von keko erwähnten Funktion "möglichst zügig von A nach B zu kommen" effektiv und sicher gerecht werden.
Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1728431)
Es ist nur eine Gewöhnungssache. Tempolimits 5-30-60-120 einmal eingeführt und die nächste Generation an "Führerschein"-Neulingen kennt das nicht mehr anders. Sprich alle die dann neu dazukommen als Autofahrer sind es gewöhnt. Und der Rest sicher auch da es nur Vorteile hat.

Natürlich, der Mensch gewöhnt sich an vieles, wenn er keine Wahl hat - das ist nur nicht unbedingt ein sinnvolles Argument, finde ich. Und "nur" Vorteile ist sehr einseitig gesehen, (s. Funktionsbetrachtung zügig von A nach B...).
Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1728431)
Alleine 3000-4000 Tote weniger pro Jahr im Straßenverkehr.

Das ist jetzt maßlos überschätzt. seit Jahren gibt es insgesamt unter 3000 Tote jährlich, und es ist naiv zu erwarten, daß es auf Null runtergeht, ja daß es mehr als (cih schätze mal optimistisch) 10 - 20 % weniger Verkehrstote gibt - sonst müßten die Länder mit strengeren Tempolimits auch vielfach niedrigere Zahlen haben, was aber nicht der Fall ist. Die meisten Verkehrstote gibt es nicht weil die Tempolimits zu hoch sind, sondern weil die Fahrer Fehler machen (schneller als die Bedingungen zulassen, überholen, wo nichts zu sehen ist, überschreiten der Tempolimits,Handy gucken, u.ä.). All diese Fehler bleiben.

Meik 06.11.2023 15:58

Gewöhnungssache? Mit deinen Tempolimits wäre mein Arbeitstag locker 1,5-2h länger - taäglich. Was das quer durch die Bank heißt? Deutlich mehr Autos auf der Straße. Sämtlicher Lieferverkehr, Außendienstler, ÖPNV, ... braucht mehr Fahrzeuge da die bisherigen Tourplanungen nicht mehr passen.

Deutschland besteht zum geringen Teil aus Ballungsräumen wie FFM sondern ist ein Flächenstaat. Warum soll man auf gut ausgebauten Straßen zwischen 2 Ortschaften in der Pampa 60 fahren?

Wenn man mal was für den Verkehr tun will sollte man sich mal Gedanken um das Konstrukt der Vorfahrtsregeln in der StvO und Gestaltung von Radwegen machen. Da besteht ein erhebliches Risiko. Uneindeutige Vorfahrtsregeln, Radwege außerhalb vom Sichtfeld geführt, hinter Parkstreifen versteckt, falsche Beschilderung - da ist das Risiko für Radfahrer hoch.

Gegen häufige Unfallursachen wie Tempolimits ignoriert, Alkohol, Handy am Steuer usw. erreicht man mit noch mehr Limits nichts.

Ich wäre für mehr Drempel, Blumeninseln usw.. die den Verkehr unabhängig von Limits einbremsen und grobe Überschreitungen verhindern. Funktioniert in vielen anderen Ländern hervorragend. Nur in D klagt ein Autofahrer wenn er mit 100 über einen 50er Drempel sein Auto kaputtfährt gegen die Stadt und bekommt recht.

MattF 06.11.2023 16:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1728434)
(cih schätze mal optimistisch) 10 - 20 % weniger Verkehrstote gibt

400 Menschen sind dir also weniger wert, als dein zügiges Fortkommen.

Meik 06.11.2023 16:35

Jetzt wird's schwierig. Autoverkehr abschaffen -> 0 Tote.

Es ist zügige Mobilität Grundvorraussetzung in unserem Leben - und ja, sie geht nunmal mir Risiken einher. Es ist ja nicht das private schneller Vorwärtskommen sondern auch alles was mit Wirtschaft, Versorgung, Arbeiten usw.. zu tun hat.

In der Mobilität gibt's ganz andere Baustellen die man angehen müsste als übertrieben restriktive Tempolimits. Man könnte schon mal damit anfangen geltende Regeln konsequenter zu überwachen. Handy, Nichtblinken, Abstand, ... und nicht ein paar Alibi-Tempokontrollen an immer den gleichen Stellen und Parkknöllchen verteilen. Ansonsten kann man doch fast machen was man will ohne Risiko erwischt zu werden.

Nepumuk 06.11.2023 21:24

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1728439)
Es ist zügige Mobilität Grundvorraussetzung in unserem Leben - und ja, sie geht nunmal mir Risiken einher. Es ist ja nicht das private schneller Vorwärtskommen sondern auch alles was mit Wirtschaft, Versorgung, Arbeiten usw.. zu tun hat.

In der Mobilität gibt's ganz andere Baustellen die man angehen müsste als übertrieben restriktive Tempolimits.

Die USA als riesiges Flächenland kommt aber trotz restriktivem Tempolimit ganz gut zurecht. Das kann es nicht sein. Ist es nicht eher die Durchschnittsgeschwindigkeit, die relevant ist. Und diese sinkt mit einem Tempolimit nicht relevant. Auf der Landstraße einfach konstant 80 fahren, statt dem ewigen 70/100/70/100; auf der Autobahn konstant 120 für alle, kein ewiges Bremsen/Beschleunigen/Bremsen/Beschleunigen? Damit wäre sicher den Allermeisten gedient und der Zeitverlust wäre minimal.

Meik 06.11.2023 22:09

Die USA haben aber alles andere als 5-30-60-120 wie vorgeschlagen. ;)

Nepumuk 07.11.2023 07:54

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1728472)
Die USA haben aber alles andere als 5-30-60-120 wie vorgeschlagen. ;)

Den Vorschlag finde ich auch zu extrem, aber mit 30/50-80-120 dürfte die mittlere Geschwindigkeit nicht sehr abnehmen, wenn überhaupt.

keko# 07.11.2023 10:17

Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1728431)
Wäre froh hier > 120 km/h fahren zu können. Auf der Autobahn rund um Frankfurt ist es eh meist 80-110 km/h
Und Landstraße meist auch so 50-80 km/h, sehr oft 70 km/h.

Es ist nur eine Gewöhnungssache. Tempolimits 5-30-60-120 einmal eingeführt und die nächste Generation an "Führerschein"-Neulingen kennt das nicht mehr anders. Sprich alle die dann neu dazukommen als Autofahrer sind es gewöhnt. Und der Rest sicher auch da es nur Vorteile hat. Alleine 3000-4000 Tote weniger pro Jahr im Straßenverkehr. Schwerverletztenzahlen gehen auch massiv runter, derzeit 55.000 - 65.000. Darunter fallen auch Menschen die nie wieder genesen (Querschnittslähmung). Und leichtverletzte haben wir pro Jahr auch 300.000.

Gewöhnungssache ist es für mich nicht, wenn ich in der Stadt auf einer leeren zweispurigen Straße nachts 40 fahren muss. Dort wo es nötig ist, kann man gerne reduuzieren. Aber generell nicht.

Bei deiner Argumentation mit den Toten muss man aufpassen. Damit könnte man viele Dinge verbieten. Technisch werden wir demnächst in der Lage sein, jeden Tritt aufs Gaspedal, jede Kalorie, die du zu dir nimmst und jeden Einkauf, den du tätigst, exakt zu vermessen. Sportler pusten ja bereits freiwillig allerlei Bewegungsdaten von sich in die Cloud. Ich würde also eher ein bisschen locker lassen, als einschränken.

Voldi 07.11.2023 12:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1728505)
Gewöhnungssache ist es für mich nicht, wenn ich in der Stadt auf einer leeren zweispurigen Straße nachts 40 fahren muss. Dort wo es nötig ist, kann man gerne reduuzieren. Aber generell nicht.

Bist du sicher? Daran, dass du dort aktuell 50 fahren darfst hast du dich doch genauso gewöhnt. Nachts auf einer leeren zweispurigen Straße wären doch auch 60 kein Problem, oder?

noam 07.11.2023 12:27

Es ist ja auch möglich und wird vielerorts bereites so gemacht ein generelles Tempolimit (§3 StVO) durch Verkehrszeichen (§41 StVO) für bestimmte Straßen anzuheben, welches man dann zB auch wieder zeitlich begrenzen kann.

Große Teile der A1 haben zB 130 von 6 bis 20 Uhr oder andere Stadtnahe Autobahnen ein Tempolimit zur Nachtzeit wegen Lärmschutz.

Genauso kommt es zB durch VZ 70 oder 80 innerorts dazu das LKW innerorts schneller fahren dürfen als außerorts.


Wobei ich immer noch glaube, dass Verkehrslenkungsmaßnahmen wichtiger sind als reine Tempolimits. Es muss einfach attraktiver sein alternative Verkehrsmittel zu nutzen als das eigene KFZ. Dadurch müssen aber die anderen Verkehrsmittel besser werden und nicht die Bedingungen für PKW schlechter.

keko# 07.11.2023 12:41

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1728518)
Bist du sicher? Daran, dass du dort aktuell 50 fahren darfst hast du dich doch genauso gewöhnt. Nachts auf einer leeren zweispurigen Straße wären doch auch 60 kein Problem, oder?

Eine andere Straße ist sogar dreispurig und würde 120 vertragen. 50 fühlen sich einfach anders an als 40. Hinzu kommen Oberkorrekte, die dann nicht mal 40 fahren. So kommt es schon mal vor, dass man mit 35 auf einer leeren zweispurigen Straße rumfällt, weil zwei Oberkorrekte nebeneinander fahren müssen.
Meist bin ich sowieso in der Stadt mit dem Roller unterwegs, fahre um die dicken Autos Slalom und bremse lediglich an den Geschwindigkeitsmessanlagen kurz runter.

Klugschnacker 07.11.2023 12:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1728523)
Meist bin ich sowieso in der Stadt mit dem Roller unterwegs, fahre um die dicken Autos Slalom und bremse lediglich an den Geschwindigkeitsmessanlagen kurz runter.

Selber wohnst Du aber am ruhigen Stadtrand, oder? :Lachen2:

Grüße von einem Innenstadtbewohner. :Huhu:

Schwarzfahrer 07.11.2023 13:06

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1728521)
Wobei ich immer noch glaube, dass Verkehrslenkungsmaßnahmen wichtiger sind als reine Tempolimits. Es muss einfach attraktiver sein alternative Verkehrsmittel zu nutzen als das eigene KFZ. Dadurch müssen aber die anderen Verkehrsmittel besser werden und nicht die Bedingungen für PKW schlechter.

100 % Zustimmung. Wobei ich glaube, daß es es nicht in allen Bereichen möglich ist, funktional gleichwertige, wenn nicht gar überlegene, also attraktive Alternativen zum privaten PKW zu schaffen - allein deshalb sind pauschale, flächendeckend identische Lösungen nicht hilfreich.

keko# 07.11.2023 13:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1728525)
Selber wohnst Du aber am ruhigen Stadtrand, oder? :Lachen2:

Grüße von einem Innenstadtbewohner. :Huhu:

Verkehrsberuhigte Wohnstraße und Sackgasse :Cheese:
Tempolimit wegen Lärmschutz ist ein schlagkräftiges Argument, das ich auch einsehe. Auf der anderen Seite muss man das auch in Kauf nehmen, wenn man zentral wohnt.

Voldi 07.11.2023 13:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1728523)
Eine andere Straße ist sogar dreispurig und würde 120 vertragen. 50 fühlen sich einfach anders an als 40. Hinzu kommen Oberkorrekte, die dann nicht mal 40 fahren. So kommt es schon mal vor, dass man mit 35 auf einer leeren zweispurigen Straße rumfällt, weil zwei Oberkorrekte nebeneinander fahren müssen.
Meist bin ich sowieso in der Stadt mit dem Roller unterwegs, fahre um die dicken Autos Slalom und bremse lediglich an den Geschwindigkeitsmessanlagen kurz runter.

Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, aber wenn "zwei Oberkorrekte nebeneinander fahren" kann die Straße doch per Definition nicht mehr leer sein ;)

tridinski 07.11.2023 13:40

Zitat:

Zitat von Noam
Es muss einfach attraktiver sein alternative Verkehrsmittel zu nutzen als das eigene KFZ. Dadurch müssen aber die anderen Verkehrsmittel besser werden und nicht die Bedingungen für PKW schlechter.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1728526)
100 % Zustimmung

100% keine Zustimmung, denn:
"Wir werden nicht darum herumkommen, umzugestalten." Bisher habe das Auto noch sehr viel Fläche im Vergleich zur tatsächlichen Verkehrsleistung. Das Verhältnis betrage in etwa 80 Prozent zu 20 Prozent.
(Zitat aus dem weiter oben bereits verlinkten Artikel tempo-20-in-frankfurt )

Ein Verkehrsmittel welches 80% der Fläche beansprucht aber nur 20% der Verkehrsleistung erbringt kann nur beschnitten werden. Es ist sehr bequem für den einzelnen aber eine große Belastung für die Allgemeinheit.

Schwarzfahrer 07.11.2023 13:57

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1728532)
Ein Verkehrsmittel welches 80% der Fläche beansprucht aber nur 20% der Verkehrsleistung erbringt kann nur beschnitten werden. Es ist sehr bequem für den einzelnen aber eine große Belastung für die Allgemeinheit.

Und eine mit pauschalen Einschränkungen des Autoverkehrs einhergehende Verschlechterung der Funktion "Mobilität" für viele ist keine Belastung? Sollte nicht das Ziel eine Mobilität für möglichst viele Menschen sein, die so funktional und umweltverträglich ist, wie möglich, statt einfach "weniger Autos, egal wie es sich auf die Mobilität auswirkt"?

tridinski 07.11.2023 14:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1728534)
Sollte nicht das Ziel eine Mobilität für möglichst viele Menschen sein, die so funktional und umweltverträglich ist, wie möglich

Genau das sollte das Ziel sein. Im Ballungsraum ist das mit Autos die 23h am Tag rumstehen und insgesamt 80% der Verkehrsfläche beanspruchen (inkl. Parkraum) nicht zu erreichen.

Schwarzfahrer 07.11.2023 15:19

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1728543)
Genau das sollte das Ziel sein. Im Ballungsraum ist das mit Autos die 23h am Tag rumstehen und insgesamt 80% der Verkehrsfläche beanspruchen (inkl. Parkraum) nicht zu erreichen.

Du sagst es: im Ballungsraum, nicht überall gleich. Und auch im Ballungsraum: ist das Ziel zu erreichen, wenn Autos langsamer fahren, oder auch weniger Autos rumstehen, aber sich sonst nichts ändert? Kommt es nicht eher auf ein besseres Mobilitäts-Angebot für unterschiedliche Bedürfnisse an (ÖPNV-Taktung, Linienführung, Radwege, flüssige Ampelschaltungen, Taxi, Leihwagen, u.v.a.m.)?

tridinski 07.11.2023 16:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1728545)
Kommt es nicht eher auf ein besseres Mobilitäts-Angebot für unterschiedliche Bedürfnisse an (ÖPNV-Taktung, Linienführung, Radwege, flüssige Ampelschaltungen, Taxi, Leihwagen, u.v.a.m.)?

So ist es. Und auf welchen Flächen findet dieses erweiterte Angebot für ÖPNV, Rad, Carshare etc. statt? Auf dem was heute über Gebühr (weit drüber) von Privat-PKW beansprucht wird.

(alles im Ballungsraum. Meine Eltern wohnen auf dem Dorf, wenn da drei Autos an der Ampel stehen sprechen sie von "viel Verkehr heute". dort Dinge zu verbessern ist ein ganz anderes Thema)

iChris 07.11.2023 16:23

@tridinski du kommst aus einem sehr städtischen Raum/Ballungsgebiet oder?
Mach doch mal ne Woche Urlaub im Ländlichen, mit Alltagsbedingungen :Cheese: :Blumen:

tridinski 07.11.2023 16:58

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1728550)
@tridinski du kommst aus einem sehr städtischen Raum/Ballungsgebiet oder?
Mach doch mal ne Woche Urlaub im Ländlichen, mit Alltagsbedingungen :Cheese: :Blumen:

ich schreib ja bewusst zum Ballungsraum
und dass Lösungen auf dem Land ggf. ganz anders aussehen

Klugschnacker 07.11.2023 17:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1728528)
Verkehrsberuhigte Wohnstraße und Sackgasse :Cheese:
Tempolimit wegen Lärmschutz ist ein schlagkräftiges Argument, das ich auch einsehe. Auf der anderen Seite muss man das auch in Kauf nehmen, wenn man zentral wohnt.

Ja, gewiss. Man wohnt selber gerne im Grünen, nutzt aber die Infrastruktur der Städte, in die man gerne motorisiert unter Umgehung der Tempolimits reinfährt. Die Bewohner der Städte, die häufig gar kein Auto besitzen, hätten den Lärm, den Dreck und eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität in Kauf zu nehmen.

Wäre es nicht andersherum gerechter? Wer idyllisch im Grünen wohnt, darf in Kauf nehmen, dass er aus Rücksicht auf die Stadtbewohner Tempolimits einhalten muss, für den Parkraum bezahlt oder die Offis benutzen soll?

Meik 07.11.2023 19:09

Ich wohn in der Stadt, trotzdem glaube ich nicht dass übertriebene Tempolimits irgendwas bringen. Die Autos sind länger unterwegs, bei so niedrigem Tempo brauchen die mehr Sprit und stoßen mehr Schadstoffe aus.

Unnötige Wege vermeiden. Parken an der Straße muss teurer sein als der direkte Weg ins Parkhaus, Park&Ride-Angebote die günstiger sind als die Parkgebühren in der Innenstadt, Wohngebiete und Innenstädte konsequent als Sackgassen planen (man kommt überall hin wenn nötig, unterbindet aber Schleichwege und Durchgangsverkehr da wo man ihn nicht will).

Das Problem ist letztlich dass ÖPNV in einem Flächenland nicht funktionieren kann. Stellen sich Städter immer schön vor, aber man kann nicht sprichwörtlich jede Milchkanne im 15min-Takt mit ÖPNV anfahren. Dazu ist die Bevölkerungsdichte außerhalb der Städte und Ballungsräume zu niedrig. Und Deutschland besteht zum größten Teil aus Fläche, nicht aus großen Städten und Ballungsräumen.

Vielleicht muss man auch einfach mal dem ungehemmten Leistungs- und Größenwachstum der PKW mal entgegenwirken. Extra Parkplätze für kleine Autos zum halben Preis, Citymaut ab 2t Gewicht oder solche Dinge.

sybenwurz 07.11.2023 21:19

20 find ich bleed. Was soll das bringen ggü. 30? Meine Karre kann gut mit 30 im dritten Gang dahinrollen, ist auch so im Tacho markiert, für 20 passt weder der dritte noch der zweite vernünftig.
Oder ist das im Stop&Go eh wumpe?
Ich hab seit Jahr(zehnt)en das Gefühl, dass ein komoder Verkehrsfluss so oder so nicht gewünscht ist.
Zahlt etwa die Mineralölindustrie (oder Stromerzeuger?) was dafür, dass man innerstädtisch alle paar Meter auf Null runterbremsen und wenns Grün wird, wieder beschleunigen muss?

welfe 07.11.2023 21:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1728554)
Ja, gewiss. Man wohnt selber gerne im Grünen, nutzt aber die Infrastruktur der Städte, in die man gerne motorisiert unter Umgehung der Tempolimits reinfährt. Die Bewohner der Städte, die häufig gar kein Auto besitzen, hätten den Lärm, den Dreck und eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität in Kauf zu nehmen.

Wäre es nicht andersherum gerechter? Wer idyllisch im Grünen wohnt, darf in Kauf nehmen, dass er aus Rücksicht auf die Stadtbewohner Tempolimits einhalten muss, für den Parkraum bezahlt oder die Offis benutzen soll?

Da bin ich voll und ganz bei dir.

keko# 07.11.2023 23:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1728554)
Ja, gewiss. Man wohnt selber gerne im Grünen, nutzt aber die Infrastruktur der Städte, in die man gerne motorisiert unter Umgehung der Tempolimits reinfährt. Die Bewohner der Städte, die häufig gar kein Auto besitzen, hätten den Lärm, den Dreck und eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität in Kauf zu nehmen.

Wäre es nicht andersherum gerechter? Wer idyllisch im Grünen wohnt, darf in Kauf nehmen, dass er aus Rücksicht auf die Stadtbewohner Tempolimits einhalten muss, für den Parkraum bezahlt oder die Offis benutzen soll?

In Stuttgart hat man schon einiges gemacht in den letzten Jahren: Fahrbahnstreifen zu Radwegen umgebaut, verkehrsberuhigte Straßen, 30er/40er Zonen, hohe Parkgebühren, geänderte Ampelschaltungen, P&R Plätze, Schnellbusse...
Der Trend geht zum Drittwagen. So richtig scheint es also nicht zu funktioneren.
Idee ist ja, dass man den Verkehr aus der Stadt rausbringt und die Stadt wieder lebenswerter macht. Nun ist es so, dass viele Menschen in die Vorstädte ziehen und ggf. in die Stadt pendeln. Corona hat diesen Trend noch verstärkt, da man von ausserhalb arbeiten kann. Das von dir Angesprochene tritt dann also ein.

tridinski 08.11.2023 10:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1728577)
Der Trend geht zum Drittwagen

ich sehe in meinem Bekanntenkreis einige die ihre Familienkutschen aufgegeben haben und nur noch einen elektrischen Kleinwagen haben, Fiat500 zB

unser Familientouran hat soeben die 300.000 geknackt und wir diskutieren wie es im Falle eines nicht ganz so fernen Falles weitergeht, mein Modell dazu ist eigener e-Kleinwagen und bei Bedarf ein größerer vom CarShare, Station 200m. Die Dame des Hauses ist allerdings (noch) nicht dieser Meinung ...

TriVet 08.11.2023 11:06

Telekom: Deutschen ist gutes Wlan wichtiger als Auto!

keko# 08.11.2023 11:14

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1728605)
ich sehe in meinem Bekanntenkreis einige die ihre Familienkutschen aufgegeben haben und nur noch einen elektrischen Kleinwagen haben, Fiat500 zB

unser Familientouran hat soeben die 300.000 geknackt und wir diskutieren wie es im Falle eines nicht ganz so fernen Falles weitergeht, mein Modell dazu ist eigener e-Kleinwagen und bei Bedarf ein größerer vom CarShare, Station 200m. Die Dame des Hauses ist allerdings (noch) nicht dieser Meinung ...

Unser Nachbar hat seine Familienkutsche aufgegeben und einen eGolf finanziert. Für längere Fahrten dann einen Passat geliehen. Das war aber auf Dauer zu umständlich und nun hat er noch einen großen Tesla hinzu finanziert.
Mein Tiguan hat noch keine 300.000, aber ich fahre Fahrzeuge, bis sie nicht mehr durch den TÜV kommen. Insgesamt habe ich 4 Fahrzeuge angemeldet. Aktuell lohnt sich ein eAuto für uns nicht. Insgesamt kommen wir mit 4 Fahrzeuge auf ca. 12.000km pro Jahr.

keko# 08.11.2023 11:17

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1728611)

Altersgruppe? Durchaus möglich, dass die folgende Generation kaum noch ein eigenes Auto besitzt, bzw. kaum noch etwas besitzt - alles on demand oder geleast.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:04 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.