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TriVet 25.06.2020 11:25

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1539445)
Leiharbeit hin oder her: Diese Art der Fleischherstellung gehört in D schlicht und einfach verboten. Schon längst ist dies nicht mehr haltbar. Das fängt bei Fragen der Tierethik und des Tierwohls an und hört bei den Arbeitsbedingungen auf. :Blumen:

+1:Blumen:
Vor rund 20 Jahren wurden hier (und überal) im/auf dem die ganzen Land die kleinen, inhabergeführten Metzgereien mit dermassen strengen (teils Pseudo-)Hygieneregeln übermäßig reguliert, dass kaum noch einer selbst schlachtet.
Dabei konnte es sich der Dorfmetzger gar nicht leisten, allzu unsauber zu arbeiten, das Dorfgeschwätz wäre schlimmer gewesen als jede behördliche Anordnung.:cool:
Das ist natürlich nur ein Teil des Problems, aber kein kleines.

Steff1702 25.06.2020 11:31

https://kurier.at/wissen/gesundheit/...ov-2/400950659

Studie in Ischgl:

Das Ergebnis: "Es waren 42,4 Prozent der Bevölkerung in unserer Studie Antikörper-positiv. Dieser Prozentsatz hatte also Antikörper gegen das neue Coronavirus im Blut. Das ist der höchste bisher publizierte Anteil an Antikörper-positiven Personen in einer Region. Das heißt natürlich nicht, dass es an anderen Orten der Welt nicht doch eine höhere Prävalenz herrscht, derartige Daten sind aber bisher nicht publiziert", sagte von Laer.

Der Anteil der positiv auf Antikörper Getesteten liege damit etwa sechs Mal höher, als die Zahl der zuvor mittels PCR-Test positiv getesteten Personen, erklärte die Studienleiterin. Für die Virologin ist das "durchaus überraschend, weil wir davon ausgegangen sind, dass aufgrund der starken Verbreitung des Virus doch intensiv getestet wurde".

El Stupido 25.06.2020 14:04

> 35.000 Neuinfizierte / Tag nach verschiedenen Quellen in den USA:

https://www.tagesspiegel.de/politik/.../25949230.html

qbz 26.06.2020 14:35

"Dänemarks Fleischbranche setzt im Gegensatz zur Branche in Deutschland auf hohe Standards. In der Krise zahlt sich das aus: Massen-Infektionen gibt es dort nicht.

Neben Deutschland gehört Dänemark zu den größten Schweinefleischproduzenten Europas. „Die riesigen Schlachthöfe sind mit denen in Deutschland vergleichbar“, sagt Jim Jensen, Vizechef der Gewerkschaft NNF. Trotzdem gibt es in der dänischen Fleischindustrie keine vergleichbaren Corona-Ausbrüche wie beim deutschen Marktführer Tönnies. Jensens Einschätzung nach liegt das daran, dass Dänemarks Fleischindustrie die Beschäftigten besser behandelt, als es in Deutschland üblich ist."


https://www.fr.de/politik/tarifvertr...-13808640.html

Klugschnacker 26.06.2020 15:27

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1539446)
Wäre mal interessant zu wissen, was Herr Tönnies darüber denkt. Ich könnte jedenfalls nicht ruhig schlafen, mit dem Wissen für den Tod von 20.000 Lebewesen täglich verantwortlich zu sein.

Vielleicht verstehe ich Dich falsch; trotzdem hänge ich mal an den oben zitierten Satz dran.
:Blumen:

Mich stört das schon seit ein paar Tagen: Mit Herrn Tönnies wurde nun offenbar der Sündenbock für die ganzen Missstände in der Fleischbranche gefunden. An ihm kann nun die kollektive und äußerst scheinheilige Empörung abgeladen werden. Es ist wohlfeil, sich über den Herrn aufzuregen. Und danach im Supermarkt seine günstigen Schnitzel zu kaufen.

Für Herrn Tönnies empfinde ich keinerlei Sympathien. Mir geht es nicht darum, ihn vor irgend etwas in Schutz zu nehmen. Mir geht es darum, dass wir uns gesellschaftlich darum drücken, die wahren Ursachen der aktuellen Missstände zu benennen und zu verändern. Dazu gehören auch eigene Fehler: Statt auf Herrn Tönnies zu zeigen, können sich Politiker, Tierärzte, Lobbyisten, die Manager der Handelsketten und die Verbraucher an die eigene Nase fassen. Sie alle sind ein Teil des Problems.

Ein Sündenbock, auf den alle Beteiligten nun gemeinsam eindreschen, gestattet uns, die eigene Beteiligung zu leugnen. Ändern wird sich auf diese Weise überhaupt nichts.

Triasven 26.06.2020 16:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1539697)
Vielleicht verstehe ich Dich falsch; trotzdem hänge ich mal an den oben zitierten Satz dran.
:Blumen:

Mich stört das schon seit ein paar Tagen: Mit Herrn Tönnies wurde nun offenbar der Sündenbock für die ganzen Missstände in der Fleischbranche gefunden. An ihm kann nun die kollektive und äußerst scheinheilige Empörung abgeladen werden. Es ist wohlfeil, sich über den Herrn aufzuregen. Und danach im Supermarkt seine günstigen Schnitzel zu kaufen.

Für Herrn Tönnies empfinde ich keinerlei Sympathien. Mir geht es nicht darum, ihn vor irgend etwas in Schutz zu nehmen. Mir geht es darum, dass wir uns gesellschaftlich darum drücken, die wahren Ursachen der aktuellen Missstände zu benennen und zu verändern. Dazu gehören auch eigene Fehler: Statt auf Herrn Tönnies zu zeigen, können sich Politiker, Tierärzte, Lobbyisten, die Manager der Handelsketten und die Verbraucher an die eigene Nase fassen. Sie alle sind ein Teil des Problems.

Ein Sündenbock, auf den alle Beteiligten nun gemeinsam eindreschen, gestattet uns, die eigene Beteiligung zu leugnen. Ändern wird sich auf diese Weise überhaupt nichts.

Mir ging es nicht darum, ihn zum Sündenbock zu machen.

Er ist verantwortlich dafür, dass jeden Tag 20.000 Schweine getötet werden. Und seine Firma ist wachstumsorientiert. Wachstum, dass durch den Tod von nochmehr Schweinen kommt.
Selbst wenn er die perfekten Arbeitsbedingungen für die AN und beste Lebensbedingungen für die Schweine schafft, sind die Tiere am Ende jeden Tages tot.

Stefan 26.06.2020 16:20

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1539704)
Selbst wenn er die perfekten Arbeitsbedingungen für die AN und beste Lebensbedingungen für die Schweine schafft, sind die Tiere am Ende jeden Tages tot.

Daran ändert sich nix, solange die Menschen den Tierkonsum nicht reduzieren.

Körbel 26.06.2020 16:35

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1539445)
Diese Art der Fleischherstellung gehört in D schlicht und einfach verboten. Schon längst ist dies nicht mehr haltbar. Das fängt bei Fragen der Tierethik und des Tierwohls an und hört bei den Arbeitsbedingungen auf.

Nicht nur Deutschland, weltweit.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1539697)
Mir geht es darum, dass wir uns gesellschaftlich darum drücken, die wahren Ursachen der aktuellen Missstände zu benennen und zu verändern. Dazu gehören auch eigene Fehler: Statt auf Herrn Tönnies zu zeigen, können sich Politiker, Tierärzte, Lobbyisten, die Manager der Handelsketten und die Verbraucher an die eigene Nase fassen. Sie alle sind ein Teil des Problems.

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1539705)
Daran ändert sich nix, solange die Menschen den Tierkonsum nicht reduzieren.

Danke, ihr sprecht mir alle aus dem Herzen und der Seele.:Blumen: :bussi:

merz 27.06.2020 18:19

Wenn es nicht so wichtig gewesen wäre, es wäre ein guter Krimi: lange spannende Aufarbeitung um die Umstände der Entdeckung der Weitergabe durch Symptomfreie bei den Webasto-Fällen:

https://www.nytimes.com/2020/06/27/w...e=articleShare

m.

LidlRacer 27.06.2020 22:48

Traurig, aber wahr.

Karl Lauterbach:
"Um die USA muss man sich wirklich Sorgen machen. Die erste Welle wurde nie besiegt und jetzt geht es in die zweite. In Bezug auf das Coronavirus sind die USA ein failed state. Niemand weiss, wie die Entwicklung gestoppt werden kann. Weil das Wort der Wissenschaft nicht mehr zählt"
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/...56619791712257

Er twittert auch sonst viel lesenswertes.

Körbel 28.06.2020 12:43

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1539840)
Traurig, aber wahr.

Um die USA muss man sich wirklich Sorgen machen.

Wenn sich der Präsident nicht sorgt, wer solls dann tun?


"Nur die allerdümmsten Kälber, wählen ihren Metzger selber"!

ironmansub10h 28.06.2020 21:58

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1539840)
Traurig, aber wahr.

Karl Lauterbach:
"Um die USA muss man sich wirklich Sorgen machen. Die erste Welle wurde nie besiegt und jetzt geht es in die zweite. In Bezug auf das Coronavirus sind die USA ein failed state. Niemand weiss, wie die Entwicklung gestoppt werden kann. Weil das Wort der Wissenschaft nicht mehr zählt"
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/...56619791712257

Er twittert auch sonst viel lesenswertes.

Generell gibt der Lauterbach eigentlich zu allem seinen Senf dazu, egal welches Thema. War nicht er es der vor längerem mal die Reduzierung der Krankenhausbetten forderte, weil sich D diese nicht mehr leisten könne? Na zum Glück hat man ihn nicht Ernst genommen. Der dreht sich wie ein Fähnchen im Wind und ist nicht besser als die ganze Lobby-Gesellschaft.

spanky2.0 28.06.2020 22:31

Und was hat der Lauterbach gewettert gegen die Fortführung und das Konzept der Bundesliga. Quasi in jeder Talkshow.
Als es dann funktionierte, hat man irgendwie nichts mehr von ihm gehört dazu. :Gruebeln:

Klugschnacker 28.06.2020 23:36

Es gibt einen Unterschied zwischen einen Irrtum und Ahnungslosigkeit. Lauterbach kann in einer Sache kompetent sein, und sich dennoch irren. Albert Einstein lieferte in seinem Leben eine ganze Reihe äußerst intelligenter Irrtümer.

Ein anderer Aspekt ist die Warnung vor Risiken, die nicht sicher, sondern nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintretem. Beispielsweise könnte das blinde Überqueren einer Landstraße ein Unfallrisiko von 10% bedeuten. Überquere ich die Straße blind und unversehrt, ist der Warner damit nicht eines Irrtums überführt.

Bezogen auf das Epidemierisiko eines Bundesligaspiels könnte es sich durchaus um eine Wahrscheinlichkeit handeln, die kleiner ist als 10 Prozent. Es geht also wahrscheinlich gut aus. Dennoch kann es richtig sein, davor zu warnen. Denn es kann auch schief gehen.

Ist gleichzeitig die Situation ungünstig, kann das ein inakzeptables Risiko darstellen. Beispielsweise, wenn eine Gesellschaft das zur Verfügung stehende Geld zur Abfederung von Pandemiefolgen bereits ausgegeben hat. Und dringend die Wirtschaft wieder hochfahren und Schulen öffnen muss. Dann käme eine zweite Infektionswelle wirklich zur Unzeit. Ich teile die Haltung Lauterbachs, lieber vorsichtig zu sein.

Itchybod 29.06.2020 09:09

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1539704)
Mir ging es nicht darum, ihn zum Sündenbock zu machen.

Er ist verantwortlich dafür, dass jeden Tag 20.000 Schweine getötet werden. Und seine Firma ist wachstumsorientiert. Wachstum, dass durch den Tod von nochmehr Schweinen kommt.
Selbst wenn er die perfekten Arbeitsbedingungen für die AN und beste Lebensbedingungen für die Schweine schafft, sind die Tiere am Ende jeden Tages tot.

Vielleicht sollte man einen eigenen Thread zu Tonnies eröffnen.
Damit Tonnies 20.000 Schweine am Tag schlachten kann, muss es auch ~2.000.000 Leute geben, die täglich ein Schnitzel essen wollen. Wenn es die nicht gäbe, dann wäre der Betrieb in einem Monat insolvent und wir hätten irgendwo Kühlhäuser voller Schnitzel.
Ein Betrieb wie Tönnies ist nicht Ursache, sondern Symptom.

Gut jetzt könnte man noch mit dem Henne, Ei Prinzip kommen. Würden so viele Leute so viel Fleisch essen, wenn es da nicht so billig gäbe, weil es Tönnies gibt?

aequitas 29.06.2020 09:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1539960)
Ist gleichzeitig die Situation ungünstig, kann das ein inakzeptables Risiko darstellen. Beispielsweise, wenn eine Gesellschaft das zur Verfügung stehende Geld zur Abfederung von Pandemiefolgen bereits ausgegeben hat. Und dringend die Wirtschaft wieder hochfahren und Schulen öffnen muss. Dann käme eine zweite Infektionswelle wirklich zur Unzeit. Ich teile die Haltung Lauterbachs, lieber vorsichtig zu sein.

Das Problem sehe ich bei Lauterbach nicht darin, dass er "predigt" vorsichtig zu sein, sondern darin, dass er laufend über den R-Wert twittert, verbunden mit der Warnung vor der unmittelbar bevorstehenden Warnung. Er ruft die ganze Zeit nach dem Wolf, der sich allerdings nicht zeigt. Ich finde diese Kommunikation gefährlich.

Es sollte darum gehen, die aktuellem Zahlen und das bisher vorhandene Wissen zu nutzen, um ein möglichst "normales" Leben zu ermöglichen. Heißt: keine Großveranstaltungen (vor allem in geschlossenen Räumen), Abstände halten (vor allen Dingen in geschlossenen Räumen über einen längeren Zeitraum), Maske tragen, geschlossene Räume regelmäßig lüften bzw. für Luftaustausch sorgen und schließlich: Cluster erfassen, Kontakte nachverfolgen und Verbreitung möglichst unterbingen. Genau diesen Weg gehen wir gerade. Der R-Wert ist bei den aktuellen Zahlen allerdings nicht aussagekräftig.

spanky2.0 29.06.2020 10:08

Ich war die letzten Tage in Österreich und war tatsächlich überrascht, dass man dort in Supermärkten schon keine Maske mehr braucht.
Ich war gewohnheitsmässig mit Maske in den Markt - damit hatte ich mich natürlich direkt als "Piefke" geoutet. :Cheese:

Necon 29.06.2020 10:23

Ja Masken sind bei uns tatsächlich nur noch dann vorgeschrieben wenn es unmöglich ist den Abstand einzuhalten, also Frisör, Physiotherapie und in der Gastronomie für den Kellner aber nicht für den Gast und natürlich öffentliche Verkehrsmittel.
Wir haben diese Regelungen seit nun gut 14 Tagen und langsam aber sicher steigen die Zahlen. Waren wir bereits bei 350 erkrankten sind wir nun wieder über 500. Ob das an den neuen Regelungen liegt, an diversen Demonstrationen oder schlicht und einfach Dummheit der Leute die leben als ob es kein Corona geben würde, ist aber schwer zu beurteilen für mich.

Ich finde spannend, dass vor allem die wirkliche Risikogruppe nur zwei Reaktionen zu kennen scheint, totales einsperren und quasi Panik oder absolutes negieren. Ein angebrachtes Verhalten dazwischen sieht man kaum bei der älteren Bevölkerung

El Stupido 29.06.2020 10:28

Das man keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen MUSS (Beispiel Österreich) heißt ja nicht, dass man es nicht aus eigenen Stücken weiter tut.
Verstehe das ehrlich gesagt nicht wirklich.

dasgehtschneller 29.06.2020 11:50

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1540006)
Das man keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen MUSS (Beispiel Österreich) heißt ja nicht, dass man es nicht aus eigenen Stücken weiter tut.
Verstehe das ehrlich gesagt nicht wirklich.

Ich denke grade beim Einkaufen, vor allem noch mit Personenbegrenzungen im Laden, sollte es im Normalfall auch gut möglich sein den Abstand zu wahren und sich nicht einer Risikosituation auszusetzen.
Wenn man mal schnell an jemandem vorbeihuschen muss weil da keine 1.5 Meter Platz sind, ist die Dauer auch zu kurz für eine Ansteckung.

Hier in der Schweiz hatten wir nie eine Maskenpflicht beim Einkaufen und haben die Zahlen trotzdem auf unter 10 Stück pro Tag runter gebracht. Auch nach breiter Öffnung aller Arten von Läden sind die Zahlen weiter gesunken

Allerdings steigen die Zahlen im Moment grade wieder besorgniserregend.
Aus meiner Sicht ist das aber eher auf die allgemeine Sorglosigkeit, und ggf. die mangelnde Maskenpflicht im ÖV zurückzuführen.
Im ÖV ist der Abstand nämlich tatsächlich oft nicht einzuhalten und kaum jemand trägt freiwillig eine Maske. Eigentlich hatten die Verantwortlichen wohl darauf spekuliert dass einen der Gruppendruck dann dazu bringt eine Maske zu tragen, wenn sie niemand trägt, hindert einen genau dieser Gruppendruck aber eher daran.

Ausserdem dürfen Veranstaltungen bis 300 Personen wieder stattfinden wenn sie entweder ein Schutzkonzept wie Maskenpflicht oder ContactTracing haben.
Dummerweise schützt das ContactTracing aber nicht vor Ansteckung und wenn in den Clubs weitergetanzt wird als hätte es Corona nie gegeben mehren sich die Superspreader Events wohl ziemlich rasch.

trithos 29.06.2020 13:38

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1540006)
Das man keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen MUSS (Beispiel Österreich) heißt ja nicht, dass man es nicht aus eigenen Stücken weiter tut.
Verstehe das ehrlich gesagt nicht wirklich.

Ich schon. Denn der Mundschutz schützt ja vor allem die anderen davor, dass ich sie ev. anstecke. Da frage ich mich, wieso soll ausgerechnet ich so sozial sein gegenüber Menschen, die diese Solidarität mir gegenüber total vermissen lassen? Und sich darüber hinaus oft auch noch darüber lustig machen, dass man Maske trägt?

Zitat:

Zitat von dasgehtschneller (Beitrag 1540017)
Ich denke grade beim Einkaufen, vor allem noch mit Personenbegrenzungen im Laden, sollte es im Normalfall auch gut möglich sein den Abstand zu wahren und sich nicht einer Risikosituation auszusetzen.

Da mache ich beim Einkaufen leider andere Erfahrungen. Mir passiert es regelmäßig, dass ich z.B. vor dem Käseregal stehe und sich jemand (inklusive Körperkontakt) vor mich drängt, um nur schnell mal was aus dem Regal "rauszufischen". Das war mir schon vor Corona unangenehm, jetzt noch mehr. Ich kann schon Abstand zu anderen halten, aber viele andere tun es leider mir gegenüber nicht.

Daher finde ich, dass es völlig unnötig war, die Maskenpflicht im Supermarkt aufzuheben. Die paar Minuten eine Maske zu tragen ist meiner Meinung nach keine unzumutbare Einschränkung. Man hatte sich auch schon dran gewöhnt. Aber die Wirtschaft drängt natürlich darauf, das "Einkaufserlebnis" zu fördern und hat gegen die Maskenpflicht lobbyiert. Wobei ich mich da ehrlich gesagt auch frage, welches "Einkaufserlebnis" ein Einkauf im Supermarkt sein soll?

Körbel 29.06.2020 14:05

Zitat:

Zitat von Itchybod (Beitrag 1539989)
Gut jetzt könnte man noch mit dem Henne, Ei Prinzip kommen. Würden so viele Leute so viel Fleisch essen, wenn es da nicht so billig gäbe, weil es ........ gibt?

.............. hunderte solcher Schlachthöfe gibt,
ich denke das ist kein "Tönnies-Problem".

Fakt ist, es wird soviel gefressen (anders kann ich es nicht sagen) weil Fleisch so billig ist, wie nie zuvor.
Wenn man bedenkt, das ein Schweinezüchter an einem Schwein gerade mal 6€ verdient, wundert mich garnichts mehr.

Ich zahle für einen gescheiten Hahn oder eine gescheite Henne schon mal 25€.
Sieht man mal, was für eine Schieflage.

"Der verbraucher ist daran Schuld"!

Schwarzfahrer 29.06.2020 14:30

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1540006)
Das man keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen MUSS (Beispiel Österreich) heißt ja nicht, dass man es nicht aus eigenen Stücken weiter tut.
Verstehe das ehrlich gesagt nicht wirklich.

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1540033)
Ich schon. Denn der Mundschutz schützt ja vor allem die anderen davor, dass ich sie ev. anstecke. Da frage ich mich, wieso soll ausgerechnet ich so sozial sein gegenüber Menschen, die diese Solidarität mir gegenüber total vermissen lassen? Und sich darüber hinaus oft auch noch darüber lustig machen, dass man Maske trägt?

Ausserdem gibt es auch diejenigen, die sich Wahrscheinlichkeiten überlegen: Bei Bundesweit weniger als einem Infizierten unter 12.000, bei sinkenden Zahlen in der Schweiz ohne Maskenpflicht erscheint das Risiko, jemanden im Supermarkt anzustecken sehr gering. (Sehe ich auch so, trage aber die Maske auf Rücksicht auf die Ängste der anderen, solange es Vorschrift ist.)
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1540033)
Mir passiert es regelmäßig, dass ich z.B. vor dem Käseregal stehe und sich jemand (inklusive Körperkontakt) vor mich drängt, um nur schnell mal was aus dem Regal "rauszufischen". Das war mir schon vor Corona unangenehm, jetzt noch mehr. Ich kann schon Abstand zu anderen halten, aber viele andere tun es leider mir gegenüber nicht.

Ja, das finde ich auch unmöglich, unabhängig von Corona. Es kostet doch nichts, mal kurz "darf ich bitte dran?" zu sagen. Das Infektionsrisiko in den 5 Sekunden von Nähe ist allerdings m.M.n. vernachlässigbar, da sich die wenigsten mit dem Gesicht zu mir durchdrängeln.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1540033)
Die paar Minuten eine Maske zu tragen ist meiner Meinung nach keine unzumutbare Einschränkung. Man hatte sich auch schon dran gewöhnt.

Manche haben sich daran gewöhnt, andere werden es nie. Der Anteil derer, die die Maske auf Halbmast tragen, um sie zu ertragen, wächst stetig. Und bei Einschränkungen geht es nicht nur um "Zumutbarkeit", sondern auch um Sinnhaftigkeit, bzw. überzeugende Argumente dafür.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1540033)
Aber die Wirtschaft drängt natürlich darauf, das "Einkaufserlebnis" zu fördern und hat gegen die Maskenpflicht lobbyiert. Wobei ich mich da ehrlich gesagt auch frage, welches "Einkaufserlebnis" ein Einkauf im Supermarkt sein soll?

Ein Einkauf ist für mich gar kein Erlebnis, es ist eine Notwendigkeit - sonst kann ich mit meiner Zeit besseres anfangen, als einzukaufen. Mit Maske wird es für viele ein unangenehmes Erlebnis, und man ist schnellstens draussen - und übersieht dabei leicht die "attraktiven Sonderangebote", die man eigentlich gar nicht braucht :Cheese:.

Hafu 29.06.2020 14:59

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1540003)
Ich war die letzten Tage in Österreich und war tatsächlich überrascht, dass man dort in Supermärkten schon keine Maske mehr braucht.
Ich war gewohnheitsmässig mit Maske in den Markt - damit hatte ich mich natürlich direkt als "Piefke" geoutet. :Cheese:

Selbe Situation gestern bei 'ner Radausfahrt in St. Johann: dort stand sogar noch auf einem großen Plakat, dass um das Tragen von Masken beim Bestellen/Abholen des Essens/ Umherlaufens im Lokal gebeten wird und natürlich habe ich das auch getan, da ich neuerdings stets Maske in Plastikbeutel ind der Trikottasche rumfahre- war aber der einzige Gast im Lokal, der einen Mundschutz nutzte.

Was nicht zwingend gesetzlich vorgeschrieben ist, wird in Österreich offensichtlich auch nicht gemacht (und wahrscheinlich wäre es bei uns in D ähnlich). Die Gepflogenheiten in Asien, wo Masken zum Straßenbild gehören und es auch als eine Art Höflichkeit anderen gegenüber interpretiert wird, wenn man eine Maske benutzt, ist mir da wesentlich sympathischer.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass mit den durch Covid-19 erlernten Verhaltensweisen wie social distancing aber eben auch der Nutzung von Masken auch die in ca. 4 Monaten wieder beginnende nächste Erkältungs- und Influenza-Welle (die ja auch durch Krankmeldungen erhebliche und messbare wirtschaftliche Schäden verursacht, selbst wenn die Mortalität wesentlich niedriger als bei Covid-19 liegt) wesentlich abgemildert werden könnte. Zumindest war die diesjährige Influenzawelle mit Beginn der Covid-19-Welle überraschend früh beendet, da die schon vor dem Lockdown veränderten Verhaltensweisen der Menschen und die reduzierte Mobilität hier zur Unterbechung der infektketten geführt haben.
Aber diese erhofften positiven Nebeneffekte für den kommenden Herbst können natürlich nur unter der hypothetischen Voraussetzung eintreten, dass man nicht bis dahin alle positiven Verhaltensänderungen rückabgewickelt hat.

Hafu 29.06.2020 17:59

Interessanter Text über Prof. Homburg, einen von mehreren auf ihrem Fachgebiet früher durchaus angesehenen Akademiker (zu denen auch Wodarg oder Bahkdi zählen), die während der Pandemie plötzlich mit zum Teil aberwitzigen Aussagen und nicht bis zum Ende gedachten Theorien der Entwicklung von Verschwörungstheorien Vorschub geleistet haben.
Der Text befasst sich v.a. mit der Sichtweise der Studierenden (und auch der Sichtweise von Fachkollegen), wenn ihr Professor plötzlich neben jemandem wie Ken Jebsen auf einer Bühne steht.

Sky70.3 29.06.2020 21:01

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1540003)
Ich war die letzten Tage in Österreich und war tatsächlich überrascht, dass man dort in Supermärkten schon keine Maske mehr braucht.
Ich war gewohnheitsmässig mit Maske in den Markt - damit hatte ich mich natürlich direkt als "Piefke" geoutet. :Cheese:

Dazu braucht es keine Maske, wir "Ösis" erkennen euch "Piefkes" auch so sofort :Lachen2:

Ich freue mich übrigens sehr, dass ihr wieder unsere Seebäder, Radwege und Berge bevölkert. Ich beschwere mich nie wieder über zu viele Touristen, denn ohne euch ist es ganz schön langweilig :bussi:

LG Sky

Sky70.3 29.06.2020 21:10

Erstaunlich finde ich (kinderlos), wie schnell sich kleine Kinder an die Situation gewöhnt haben.

Die ca. 4-jährige Tochter unserer Nachbarn durfte zum ersten Mal wieder zu mir. Sie erklärte mir wie richtiges Händewaschen geht (ein "Alle meine Entchen" lang) und wieviel Abstand man halten muss (eigentlich einen Babyelefanten, aber da es die bei uns nicht gibt geht auch eine Babykuh).
Als Geschenk brachte sie mir zwei selbstgemalte Bilder mit, einen Corona und ein Bild ihrer Familie, alle mit Mundschutz :)

spanky2.0 29.06.2020 21:35

Zitat:

Zitat von Sky70.3 (Beitrag 1540133)
Dazu braucht es keine Maske, wir "Ösis" erkennen euch "Piefkes" auch so sofort :Lachen2:

Haha, das stimmt wohl. Spätestens wenn ich den Mund aufmache, ist es sowieso vorbei. Da nützen auch meine neu erlernten "Ösi"-Worte noch nix :Cheese:

Zitat:

Zitat von Sky70.3 (Beitrag 1540133)
Ich freue mich übrigens sehr, dass ihr wieder unsere Seebäder, Radwege und Berge bevölkert.

Ehrlich? Ich fand es aufm Rad am Samstag schon wieder ziemlich arg mit dem Auto- und Motorradverkehr. :Holzhammer: Aber ok, es war teils Urlaubsanfang, Anreisewelle und top Wetter. :liebe053:

PS: Gestern standen dort vor dem Schwimmbad übrigens auch einige selbst gebastelte Baby-Elefanten. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, was es damit auf sich hat. Aber ich hab mir erklären lassen, dass es wohl mit einem Aufklärungsvideo bzw. einer Kurz Aussage zu tun hat, dass man den Abstand eines Baby-Elefanten einhalten soll - oder so ähnlich. :Lachen2:

merz 29.06.2020 21:37

Zitat:

Zitat von dasgehtschneller (Beitrag 1540017)
(...)

Hier in der Schweiz hatten wir nie eine Maskenpflicht beim Einkaufen und haben die Zahlen trotzdem auf unter 10 Stück pro Tag runter gebracht. Auch nach breiter Öffnung aller Arten von Läden sind die Zahlen weiter gesunken

Allerdings steigen die Zahlen im Moment grade wieder besorgniserregend.
Aus meiner Sicht ist das aber eher auf die allgemeine Sorglosigkeit, und ggf. die mangelnde Maskenpflicht im ÖV zurückzuführen.
Im ÖV ist der Abstand nämlich tatsächlich oft nicht einzuhalten und kaum jemand trägt freiwillig eine Maske. Eigentlich hatten die Verantwortlichen wohl darauf spekuliert dass einen der Gruppendruck dann dazu bringt eine Maske zu tragen, wenn sie niemand trägt, hindert einen genau dieser Gruppendruck aber eher (....) .

In der Schweiz wird in Bus, Bahn und Zug keine Maske getragen? Nur das ich das ricthig verstanden habe....

m.

Stefan 29.06.2020 21:38

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1540143)
In der Schweiz wird in Bus, Bahn und Zug keine Maske getragen? Nur das ich das ricthig verstanden habe....
m.

Ich trage eine, aber ich gehöre damit einer deutlichen Minderheit an.

Flow 29.06.2020 21:39

Zitat:

Zitat von Sky70.3 (Beitrag 1540133)
Dazu braucht es keine Maske, wir "Ösis" erkennen euch "Piefkes" auch so sofort :Lachen2:

Rassist !

:Lachen2:

LidlRacer 30.06.2020 01:09

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1540105)
Interessanter Text über Prof. Homburg, einen von mehreren auf ihrem Fachgebiet früher durchaus angesehenen Akademiker (zu denen auch Wodarg oder Bahkdi zählen), die während der Pandemie plötzlich mit zum Teil aberwitzigen Aussagen und nicht bis zum Ende gedachten Theorien der Entwicklung von Verschwörungstheorien Vorschub geleistet haben.
Der Text befasst sich v.a. mit der Sichtweise der Studierenden (und auch der Sichtweise von Fachkollegen), wenn ihr Professor plötzlich neben jemandem wie Ken Jebsen auf einer Bühne steht.

Interessant finde ich vor allem, wie gebildete und nicht unintelligente Menschen derart abdriften können.

Ausgerechnet diesen Freak hat sich Faris für seinen neuesten Retweet ausgesucht.
Mein Eindruck von neulich, Faris würde aufgrund von Widerspruch gegen sein Getwitter vernünftiger, hat sich leider nicht bestätigt.

Aufschlussreich, aber leider auch entmutigend, ist die Erklärung der Psychologin im Artikel:
"Verschwörungserzählungen sind eine Option, um sich selbst aufzuwerten. Man sieht sich selbst im Widerstand gegen eine elementare Bedrohung. Jede Kritik bestätigt diese Wahrnehmung nur noch zusätzlich."

Nebenbei in diesem Zusammenhang zu Bischi:
Jetzt singt er auch noch (auf seinen Demos)!

Hafu 30.06.2020 07:10

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1540162)
...
Ausgerechnet diesen Freak hat sich Faris für seinen neuesten Retweet ausgesucht.
Mein Eindruck von neulich, Faris würde aufgrund von Widerspruch gegen sein Getwitter vernünftiger, hat sich leider nicht bestätigt.

...!

unfassbar, wie man so einen narzistischen Blödsinn retweeten kann.

Alleine schon die Kommentare unter Homburgs Tweet (zu 99% Widerspruch, Protest, Shitstorm) sprechen für sich. In social media gilt aber vermutlich, dass es immer noch besser ist Widerspruch zu provozieren, gegenüber der Alternative, dass man mit getätigten Aussagen gar nicht wahrgenommen wird.

Kleine Kinder, die sich von den Eltern, Lehrern, Erziehern zu wenig beachtet fühlen, agieren genauso.

El Stupido 30.06.2020 08:00

Zitat:

Zitat von Sky70.3 (Beitrag 1540136)
Erstaunlich finde ich (kinderlos), wie schnell sich kleine Kinder an die Situation gewöhnt haben.

Die ca. 4-jährige Tochter unserer Nachbarn durfte zum ersten Mal wieder zu mir. Sie erklärte mir wie richtiges Händewaschen geht (ein "Alle meine Entchen" lang) und wieviel Abstand man halten muss (eigentlich einen Babyelefanten, aber da es die bei uns nicht gibt geht auch eine Babykuh).
Als Geschenk brachte sie mir zwei selbstgemalte Bilder mit, einen Corona und ein Bild ihrer Familie, alle mit Mundschutz :)

Schöne Anekdote. Geht einem das Herz auf :Blumen:

dasgehtschneller 30.06.2020 08:18

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1540143)
In der Schweiz wird in Bus, Bahn und Zug keine Maske getragen? Nur das ich das ricthig verstanden habe....

m.

Nein, man hat auf Freiwilligkeit gesetzt was aber absolut nicht geklappt hat.
Wenn die Züge leer sind, finde ich das auch in Ordnung, nur leider trägt auch keine eine Maske wenn die Züge voll sind.


Ich war letzt Woche im Urlaub und etwa 8x mit dem Zug unterwegs. 7x davon hatte praktisch jede Person ein Viererabteil für sich. Da habe ich auch keine Maske getragen.
Einmal aber, am Samstag auf einer Touristischen Strecke, war der Bus so voll dass ich mich richtiggehend reinquetschen musste. Ich hab dann an der Haltestelle schnell noch eine Maske rausgekramt, bin mir ehrlich gesagt aber fast etwas doof vorgekommen weil maximal 10% eine Maske hatten :-((

Das finde ich echt etwas schade dass es mit der Eigenverantwortung so schlecht klappt denn wenn alle mitmachen würden, wäre die freiwillige Lösung nicht so schlecht

Canumarama 30.06.2020 08:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1540052)

Was nicht zwingend gesetzlich vorgeschrieben ist, wird in Österreich offensichtlich auch nicht gemacht (und wahrscheinlich wäre es bei uns in D ähnlich). Die Gepflogenheiten in Asien, wo Masken zum Straßenbild gehören und es auch als eine Art Höflichkeit anderen gegenüber interpretiert wird, wenn man eine Maske benutzt, ist mir da wesentlich sympathischer.

Ich hoffe sehr, dass die Maske in Europa nicht zur Gepflogenheit wird und auch nicht in Zukunft zum Straßenbild gehört. Daran kann und möchte ich mich nicht gewöhnen. Mit einer Maske verknüpfe ich automatisch negative Assoziationen wie "Krankheit/Gefahr/Krankenhaus/Ausnahmezustand/Vorsicht", also keine Normalität. Die Bilder aus Asien haben auf mich noch nie sympatisch gewirkt, ich dachte dann immer "da ist irgendwas nicht in Ordnung". Für mich ist das keine "kleine Einschränkung", wie die Maskenpflicht gerne verniedlicht wird, sondern stört meine adaptierte Vorstellung von gesellschaftlichem Zusammenleben (so wie ich es seit Geburt er- und gelebt habe) erheblich und somit meine Lebensqualität. Ich kann mit social distancing im Alltag ganz gut leben und mir vorstellen dies beizubehalten aber sobald die Pflicht zum Tragen einer Maske wegfällt werde ich aufatmen.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1540052)
Ich könnte mir gut vorstellen, dass mit den durch Covid-19 erlernten Verhaltensweisen wie social distancing aber eben auch der Nutzung von Masken auch die in ca. 4 Monaten wieder beginnende nächste Erkältungs- und Influenza-Welle (die ja auch durch Krankmeldungen erhebliche und messbare wirtschaftliche Schäden verursacht, selbst wenn die Mortalität wesentlich niedriger als bei Covid-19 liegt) wesentlich abgemildert werden könnte. Zumindest war die diesjährige Influenzawelle mit Beginn der Covid-19-Welle überraschend früh beendet, da die schon vor dem Lockdown veränderten Verhaltensweisen der Menschen und die reduzierte Mobilität hier zur Unterbechung der infektketten geführt haben.
Aber diese erhofften positiven Nebeneffekte für den kommenden Herbst können natürlich nur unter der hypothetischen Voraussetzung eintreten, dass man nicht bis dahin alle positiven Verhaltensänderungen rückabgewickelt hat.

Da die Maskenpflicht, wenn ich nicht ganz falsch liege, erst gegen Ende April festgelegt wurde, kann diese Maßnahme nichts für die diesjährige überraschend früh beendete Influenzawelle beigetragen haben.

Estebban 30.06.2020 09:12

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1540193)
Ich hoffe sehr, dass die Maske in Europa nicht zur Gepflogenheit wird und auch nicht in Zukunft zum Straßenbild gehört. Daran kann und möchte ich mich nicht gewöhnen. Mit einer Maske verknüpfe ich automatisch negative Assoziationen wie "Krankheit/Gefahr/Krankenhaus/Ausnahmezustand/Vorsicht", also keine Normalität. Die Bilder aus Asien haben auf mich noch nie sympatisch gewirkt, ich dachte dann immer "da ist irgendwas nicht in Ordnung". Für mich ist das keine "kleine Einschränkung", wie die Maskenpflicht gerne verniedlicht wird, sondern stört meine adaptierte Vorstellung von gesellschaftlichem Zusammenleben (so wie ich es seit Geburt er- und gelebt habe) erheblich und somit meine Lebensqualität. Ich kann mit social distancing im Alltag ganz gut leben und mir vorstellen dies beizubehalten aber sobald die Pflicht zum Tragen einer Maske wegfällt werde ich aufatmen.



Da die Maskenpflicht, wenn ich nicht ganz falsch liege, erst gegen Ende April festgelegt wurde, kann diese Maßnahme nichts für die diesjährige überraschend früh beendete Influenzawelle beigetragen haben.


Spannend wie das jeder anders empfindet.
Gerade in ÖPNV, beim Einkaufen etc empfinde ich das Maskentragen als sehr angenehm. Wenn ich mich an so manchen Winter zurückerinnere, wo fleissig rumgehustet, geschnieft oder sonst was wurde - Vollkommen Coronaunabhängig freue ich mich wenn die Maskenpflicht (freiwillig funktioniert es ja offensichtlich nicht) beibehalten würde.
Du sagst es ist keine kleine Einschränkung - aber wie lange am Tag trägst du sie denn wirkliich? Die paar Minuten im Aldi, in der Bahn etc kann ich mir persönlich nicht so dramatisch vorstellen wie du sie schilderst.

Klar, auch ich finde es "unangenehm" wenn ich schlechten Atem habe, mir generell schon warm ist oder ähnliches.
Unangenehmer fand ich aber wie gestern in der Bahn jemand ca 30cm hinter mir stand, selbstverständlich keine Maske trug, einen soliden Schweissgeruch abgesondert hat und dann noch anfing zu husten.

Aber so wirkt es auf jeden anders =)

Bockwuchst 30.06.2020 09:15

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1540193)
Mit einer Maske verknüpfe ich automatisch negative Assoziationen wie "Krankheit/Gefahr/Krankenhaus/Ausnahmezustand/Vorsicht", also keine Normalität. Die Bilder aus Asien haben auf mich noch nie sympatisch gewirkt, ich dachte dann immer "da ist irgendwas nicht in Ordnung".

Ich weiß nicht ob es dir schon aufgefallen ist, aber etwas ist nicht in Ordnung. Wir haben einen Ausnahmezustand und sehr viele Menschen sind krank und viele müssen sogar in´s Krankenhaus. Die wenigsten tragen eine Maske als Modeaccesoir.

Helmut S 30.06.2020 09:20

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1540201)
Unangenehmer fand ich aber wie gestern in der Bahn jemand ca 30cm hinter mir stand, selbstverständlich keine Maske trug, einen soliden Schweissgeruch abgesondert hat und dann noch anfing zu husten.

Bei mir haben die letzten Monate meine eh schon vorher leicht vorhandene Skepsis gegenüber Menschenansammlungen noch verstärkt. Ich empfinde es auch mit Maske (die ich selbstverständlich trage und auch freiwillig tragen würde) mittlerweile unangenehm in Menschenansammlungen zu sein - ich habe einen regelrechten "Graus" davor. Bin gespannt ob das wieder "weg geht". :o

aequitas 30.06.2020 09:23

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1540201)
Gerade in ÖPNV, beim Einkaufen etc empfinde ich das Maskentragen als sehr angenehm. Wenn ich mich an so manchen Winter zurückerinnere, wo fleissig rumgehustet, geschnieft oder sonst was wurde - Vollkommen Coronaunabhängig freue ich mich wenn die Maskenpflicht (freiwillig funktioniert es ja offensichtlich nicht) beibehalten würde.

Das wäre mMn ein viel zu tiefer Eingriff in die individuellen Freiheitsrechte. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es aufgrund der Pandemie absolut sinnvoll eine Maske in ÖPNV/Supermarkt zu tragen. Meinetwegen in dieser besonderen Situation auch verpflichtend. Nicht jedoch als "Normalzustand", wie du es hier forderst. Wünschenswert wäre hingegen, wenn es sich durchsetzen würde, dass man bei Krankheitssymptomen zu Hause bleibt und falls nicht anders möglich, eine Maske in der Öffentlichkeit trägt - freiwillig!

Kurz dazu eine Frage: Maske in Japan wird aus Höflichkeit bei Erkältungssymptonen getragen und nicht generell, oder? Spielt evtl. auch die Luftqualität eine Rolle?


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