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Vielleicht sollte man auch mal einen Blick aufs Schwarzbuch werfen.
Mein Favorit: BER Kosten Die Frage ist, ob der Einzelne wirklich mehr Steuern für Soziales zahlen MUSS oder ob wir nicht tatsächlich genug einzahlen, um einen Sozialstaat zu stützen. Das Geld ist meiner Meinung nach da. Es wird nur nicht da ausgegeben, wo es gebraucht wird. ... ich muss mich hier aber echt raushalten... Das ist nicht mein Thema. Ich habe zu wenig Ahnung von Ökonomie und Co... :Huhu: |
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Zu Deinem Beispiel: Die einzelnen Gesellschaftsmitglieder hängen wirtschaftlich so voneinander ab, dass den eigenen Egoismen Grenzen gesetzt sind: Der Angestellte, der 3000.- Euro Steuer zahlt und ca. 29000 Brutto im Jahr verdient, müsste eine entsprechend hohe Miete zahlen können, damit der Architekt sein Einkommen von ca. 150 000.- Euro erwirtschaften kann (bei 50000 Steuer). Aber vielleicht nimmt der Wohnungserbauer lieber eine andere Firma mit preiswerteren Architekten, weil ihm bei dem Angestelltengehalt die zu erwartende Rendite zu niedrig erscheint im Vergleich zum genannten Architekteneinkommen, und schon liegen die Gehälter des Angestellten und des Architekten nicht mehr so weit auseinander wie von Dir als Ausnahmefall angenommen, und es ändern sich auch die Steuersätze entsprechend. Die Einkommenshöhen reguliert doch prinzipiell der freie Arbeitsmarkt, auf dem der Angestellte und der unselbständige Architekt ihre Ware Arbeitskraft anbieten, oder im Falle des selbständigen Architekten der Markt für seine Leistungen. Der Staat hat mit der Einkommenshöhe eigentlich wenig zu tun, ausser dass er für alle Lohnabhängigen gewisse allgemeine, gleiche Arbeitsbedingungen festlegt (Arbeitsschutzgesetz z.B., Mindestlöhne für bestimmte Bereiche). Wer als Lohnabhängiger höhere Einkommen oder andere Strukturen will, muss halt in die Gewerkschaft oder in den berufsständischen Verband (selbständiger Rechtsanwalt z.B.). Die Gewerkschaften als Interessenvertreter sorgen auch dafür, dass die Einkommensunterschiede in den Lohngruppen nicht auseinanderdriften, indem sie sich bei Lohnverhandlungen jeweils für Festbeträge (kombiniert mit Prozentforderungen) engagieren. Die Arbeitgeber lehnen das oft ab zugunsten reiner Prozentforderungen, weil die niederen Lohngruppen halt mehr Beschäftigte umfassen als die Spitzenverdiener. |
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Meine Frage zielt darauf ab, wie man das rechtfertigt. Wäre nicht Faktor 5 oder 15 gerechter? Was meinen wir überhaupt mit "gerecht"? Gibt es hier einen objektiven, einsichtigen Maßstab, auf den sich alle Parteien einigen könnten? Oder erklärt einfach jede Gesellschaftsschicht das für gerecht, was ihr selbst nützt? :Blumen: |
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Und dass es einen objeltiven Masstab von gerecht nicht gibt, ist auch klar. Selbst in der Justiz ist das eine reine Abwägungsfrage. Wieso bekommt man für Delikt X 5 Jahre und für Y 10 Jahre? Einmal weil das eine "schlimmer" ist als das andere. Man könnte aber auch 1 und 2 Jahre sagen, dann wäre das eine immer noch schlimmer als das andere, allerdings würde es zu anderen Delikten vielleicht relativ nicht mehr passen. Gerecht ist, was der Gesellschaft letztlich nutzt. Z.b. um bei der Justiz zu bleiben, es bringt einer Gesellschaft auch nichts, wenn ein kleines Delikt direkt mit 10 Jahren verurteilt würde, das würde evtl. die Abschreckung erhöhen, es würde aber bedeuten dass jemand die Gesellschaft 10 JAhre Unterbringung im Knast kostet und er auch in der Zeit nicht produktiv in der Gesellschaft arbeitet, also ein 2 facher Schaden, dafür dass das Opfer seine "Rache" hat. |
tafel-streit-wieso-hartz-iv-tatsaechlich-zu-wenig-zum-leben-ist:
"Das Existenzminimum ist für die Höhe des Hartz-IV-Satzes maßgeblich, wird jedoch seit Jahren zu niedrig berechnet. Ein Grund sind die verdeckt Armen, die die Statistik verfälschen und deren Zahl nur geschätzt werden kann. Ein weiterer Grund ist, dass die Bundesregierung die Vergleichsgruppe verkleinert hat. Zudem fehlt eine Flexibilitätszulage, die Betroffenen Umschichtungen in ihrem Budget ermöglicht. Würden diese Punkte berücksichtigt, läge das Existenzminimum um etwa 60 Euro im Monat höher." |
Bei Makronom wurde heute ein guter Kommentar zur Wirtschaftspolitik veröffentlicht, der ein wenig die grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhänge bzgl. der Staatsverschuldung beleuchtet.
Der Autor spricht mMn ein großes Problem der Sozialdemokratie an: die Hinwendung zu neoliberaler Geld- und Fiskalpolitik: Zitat:
Passt auch gut in die aktuelle Diskussion in diesem Thread. Soziale "Gerechtigkeit" ist nicht möglich ohne umfassende Investition in Infrastruktur und gerade mit Blick auf die Digitalisierung auch in Bildung (jenseits von Unterricht mit Tablets). |
Hoffentlich wird das neue Kabinett nicht nur nach Speichelleckern besetzt, sondern auch etwas nach Kernkompetenz das zum jeweiligen Ministerium passt.
Was ich bei dieser Rochade sehr anzweifle. |
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