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Ich bin nach christlichen Maßstäben sicherlich nicht gläubig. Trotzdem glaube ich, nein ich spüre es, dass wir nicht alleine sind. Das Christentum in seinen Grundzügen ist mir sympathisch, wenngleich ich einen wirklich armseligen Christen abgeben würde, sollte man mich an den entsprechenden Werten messen. Selbst der katholischen Kirche kann ich einiges abgewinnen, was aber mehr meiner eignen Sozialisation geschuldet ist und der Tatsache, dass ich als junger Bub (aus gelinde gesagt "schwierigen" Verhältnissen) dort alles das bekommen habe, was es zuhause nicht gab. Von daher gebührt der Kirche zumindest mein Dank und selbst die Kirchensteuer zahle ich gerne. |
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Beispiel: Ich melde mich in der neuen Gemeinde an. Die Angestellte überprüft die gemeldeten Daten, ihre schockierte Frage: ohne Konfession, stimmt das wirklich??? Beispiel: Wenn jemand stirbt, dann kann man für denjenigen Messen einzahlen. Die werden über das Jahr verteilt "gelesen", das steht im Pfarrbrief. Wenn es blöd läuft können das richtig viele sein. Die nahen Angehörigen fühlen sich dann genötigt da jedes Mal in die Kirche zu gehen, obwohl sie eigentlich keine Kirchgänger sind. Beispiel: ich treffe immer wieder auf totales Unverständnis wenn ich gerade den Grund des jeweiligen Feiertages verwechsle oder die Katholiken sind total entsetzt, wenn in Umfragen wieder mal rauskommt, dass nur 2/3 wissen wer Jesus ist. Man eckt also ständig irgendwo an und viele sind halt dann lieber still, weil sie nicht unangenehm auffallen wollen. Das wird sich irgendwann ändern, dauert aber umso länger, wenn es Leute gibt, die einfach still mitmachen ohne eigentlich wirklich dabei zu sein. |
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Das Christentum hat ja sehr viel aus den alten Religionen übernommen. Das ist vielen gar nicht so bewusst. Zur Weihnachtszeit feierten die Wikinger Julfest, auch Wotan stieg m.W. mal in die Unterwelt ab und wurde ans Kreuz genagelt etc. Weltweit ähneln sich die Geschichte über die jeweiligen Götter. Ob in Südamerika, Afrika oder Asien. Wie erklärst Du Dir die Ähnlichkeit, wenn alles frei ausgedacht wäre? |
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Meinst Du die Heiden wären zum Christentum übergetreten (war ja auch nicht immer und überall freiwillig), wenn sie nicht ihre tief verwurzelten Riten hätten mitnehmen können? |
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Das ich "gottlos" bin hat man mich aber jahrelang spüren lassen. Der Lateinlehrer war der Stadtpfarrer, ich hatte keine Chance auf eine bessere Note als eine 5. Ich wurde vom Direktor zur Sau gemacht, weil er für mich und ein paar muslimischen Kindern Ethikunterricht einführen musste, statt Religion. Auf Volksfesten wurde immer von einer bestimmten Klientel getuschelt, wenn ich und meine Familie am Stammtisch der SPD Ortsgemeinde oder der Friedensbewegung Platz nahmen (das war zu der Zeit meistens eh der selbe). Links und gottlos - ich glaube man hätte uns am liebsten gelynched. Und das war nicht 1567, sondern späte 70er und frühe 80er. Ansonsten, ganz konkret heute, zu dem was Schnodo aufgeführt hat gehen immer noch Milliarden an Steuergeldern an die christlichen Kirchen. |
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Im Ernst: ja, ich sehe schon dass das Christentum Teil unserer Kultur ist und die Gemeinden viel gutes leisten. Aber angesichts meiner Erlebnisse mit den Katholiken sehe ich uns auch nicht soooooo weit über dem radikalen Islam. Da reichen ein paar charismatische Persönlichkeiten und schon haben wir hier auch wieder christlichen Fundamentalismus. |
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