triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Da fasse ich mir echt an den Kopf… (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26204)

Jörn 13.10.2017 21:20

Hallo M! Bist Du der Meinung, es ist ein Ablenkungsmanöver, wenn ich nach Deinem Standpunkt frage? Für mich ist es die Einladung, sich konkret mit dem strittigen Punkt zu beschäftigen — also das Gegenteil einer Ablenkung.

Die Rede von Volker Kauder kann man bei YouTube und bei bundestag.de ansehen. Du zitierst ihn sinngemäß, dass er zur Überzeugung gelangt sei, die Ehe sei nur für Mann und Frau. Aber warum? Das bleibt offen.

Was würden wir von einem Abgeordneten halten, der sagt, nach reiflicher Überlegung würde er empfehlen, aus der EU auszutreten. Würden wir dann nicht wissen wollen, wie seine Überlegung konkret aussah? Würden wir sagen, er hätte überhaupt eine Begründung gegeben?

Nirgends würden wir eine solche „Argumentation“ akzeptieren, schon gar nicht, wenn sie darüber entscheidet, ob fundamentale Menschenrechte gewährt oder verweigert werden. Wenigstens müssen die Betroffenen die Möglichkeit haben, auf Fehler in der Begründung hinzuweisen. Aber das geht nicht, wenn keine Begründung gegeben wird.

Deswegen plädiere ich dafür, dass man religiösen Glauben nicht als Vorwand benutzen darf, um sich ohne Begründung durchzumogeln.

captainbeefheart 13.10.2017 21:23

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334792)
...Oder sollte man eher darauf hinarbeiten, dass die Leute ihre Überzeugungen mit der Realität in Einklang bringen, damit sie nicht in irgendwelche Hirngespinste abdriften, und vor allem, dass man überhaupt ins Gespräch kommen kann?
...

Dass ein Flugzeug in das WTC geflogen ist, auf diese Realität werden sich wahrscheinlich die meisten schnell einigen können.

Und dann sagen welche, "gut so", andere (ich hoffe fast alle!)"abscheulich".

Es hilft Dir also gar nichts die "Realität" mit Überzeugungen "in Einklang" zu bringen. Die Überzeugungen schaffen Realität. Wenn Du was ändern willst musst Du an die Überzeugungen ran, dann wirst Du vielleicht andere Realitäten bekommen.

Klugschnacker 13.10.2017 21:26

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1334803)
wobei man garnicht so stark formulieren muss mit "einen Gott", - es reicht sich auf das Credo zu beziehen (das ist hier schon zitiert worden= und da hat man die amtliche Fassung der christlichen Glaubensinhalte

m.

Interessanterweise kommt in dieser Kurzform der Gedanke der Nächstenliebe gar nicht vor. Das finde ich bemerkenswert, da sie für die meisten mir bekannten Christen der eigentliche Kern des Christentums ist. Auch von Liebe oder Barmherzigkeit fehlt jedes Wort.
Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (christliche/allgemeine) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Jörn 13.10.2017 21:29

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1334805)
Es hilft Dir also gar nichts die "Realität" mit Überzeugungen "in Einklang" zu bringen. Die Überzeugungen schaffen Realität. Wenn Du was ändern willst musst Du an die Überzeugungen ran, dann wirst Du vielleicht andere Realitäten bekommen.

Wenn zwei Leute (ein Christ und ein Moslem) sich darüber streiten, ob es eine gute Tat wäre, das World Trade Center zu zerstören, dann helfen keine religiösen Argumente und auch keine „Überzeugungen“.

Es hilft allein die Realität. Erst wenn beide gemeinsam sich auf das einigen, was bewiesen werden kann, finden sie ein gemeinsames Fundament. Das Fundament ist das, was keiner von beiden bestreiten kann, weil die Realität sie dazu zwingt.

Wenn es erlaubt ist, die Realität einfach zu bestreiten und nach Belieben zu erfinden, setzt sich am Ende einfach der Stärkere durch.

captainbeefheart 13.10.2017 21:40

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334809)
Wenn zwei Leute (ein Christ und ein Moslem) sich darüber streiten, ob es eine gute Tat wäre, das World Trade Center zu zerstören, dann helfen keine religiösen Argumente und auch keine „Überzeugungen“.

Es hilft allein die Realität. Erst wenn beide gemeinsam sich auf das einigen, was bewiesen werden kann, finden sie ein gemeinsames Fundament. Das Fundament ist das, was keiner von beiden bestreiten kann, weil die Realität sie dazu zwingt.

Wenn es erlaubt ist, die Realität einfach zu bestreiten und nach Belieben zu erfinden, setzt sich am Ende einfach der Stärkere durch.

Sie einigen sich ja auf die Realität: "Ein Flugzeug ist in das WTC geflogen". Der eine sagt "gut so, schade, dass nicht noch mehr umgekommen sind", der andere "abscheulich, wie kann man so unfassbar grausam sein". Und jetzt, wie geht es nach Deiner Methode "Überzeugungen mit Realität in Einklang bringen" weiter?

Jörn 13.10.2017 21:47

Beispielsweise könnten sie ein oder zwei Jahrtausende ihre Überzeugungen darüber austauschen, ob Jesus oder Mohammed der wahre Prophet ist? Das wäre bestimmt sehr nützlich.

captainbeefheart 13.10.2017 22:02

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334814)
Beispielsweise könnten sie ein oder zwei Jahrtausende ihre Überzeugungen darüber austauschen, ob Jesus oder Mohammed der wahre Prophet ist? Das wäre bestimmt sehr nützlich.

Du weichst aus, was Du anderen bei konkreten Fragen Deinerseits vorhältst.

Wie geht es also weiter mit der von Dir so schön formulierten Strategie "Überzeugungen mit der Realität in Einklang bringen"?

Ich freue mich Deinen Standpunkt zu lesen.

Jörn 13.10.2017 22:16

Ich weiche keineswegs aus, sondern habe meinen Standpunkt illustriert, indem ich darauf hinwies, dass es selbst nach mehreren tausend Jahren zu keinem Ergebnis führt, wenn „Überzeugungen“ ausgetauscht werden (und es allein dabei bleibt).

Man kann bei Überzeugungen starten, als Anfangspunkt einer Verhandlung. Aber wie geht es danach weiter? Danach bohrt man immer weiter in die Tiefe und untersucht, ob sich Beweise finden lassen, denen jede Partei zustimmen muss, weil sie nicht mehr geleugnet werden können. Wenn natürlich beide Parteien immun sind gegen Beweise und Fakten, dann führt es zu nichts.

Die Realität ist also das, was unterschiedliche Positionen wieder zusammenführt, und zwar auch gegen zuvor vorhandene Überzeugungen.

Wenn unterschiedliche Bewertungen über die 9/11-Attentate vorliegen, kann man durchaus das Fundament dieser Bewertungen untersuchen. Wer das ablehnt, weil er von vornherein weiß, dass er kategorisch an seinen religiösen Versen festhalten wird, sollte an diesem Diskurs nicht teilnehmen und sich am besten aus der Politik heraushalten, zum Wohle aller.

merz 13.10.2017 22:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1334807)
Interessanterweise kommt in dieser Kurzform der Gedanke der Nächstenliebe gar nicht vor

.. CREDO ...

aber ja -

bevor ich hier etwas improvisiere, mögen Experten hier erklären, warum das so ist - der jenseitige Bezug dominiert mal sehr stark


m.

P.S.: es ist Freitag, ich bin mal sarkastisch "immer je schon, implizit mitgedacht" wird hier eine Rolle spielen können, aber ich habe echt keine seriöse Ahnung

captainbeefheart 13.10.2017 22:30

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334821)
Ich weiche keineswegs aus, sondern habe meinen Standpunkt illustriert, indem ich darauf hinwies, dass es selbst nach mehreren tausend Jahren zu keinem Ergebnis führt, wenn „Überzeugungen“ ausgetauscht werden (und es allein dabei bleibt).

Man kann bei Überzeugungen starten, als Anfangspunkt einer Verhandlung. Aber wie geht es danach weiter? Danach bohrt man immer weiter in die Tiefe und untersucht, ob sich Beweise finden lassen, denen jede Partei zustimmen muss, weil sie nicht mehr geleugnet werden können. Wenn natürlich beide Parteien immun sind gegen Beweise und Fakten, dann führt es zu nichts.

Die Realität ist also das, was unterschiedliche Positionen wieder zusammenführt, und zwar auch gegen zuvor vorhandene Überzeugungen.

Wenn unterschiedliche Bewertungen über die 9/11-Attentate vorliegen, kann man durchaus das Fundament dieser Bewertungen untersuchen. Wer das ablehnt, weil er von vornherein weiß, dass er kategorisch an seinen religiösen Versen festhalten wird, sollte an diesem Diskurs nicht teilnehmen und sich am besten aus der Politik heraushalten, zum Wohle aller.

Ich versuche es noch einmal: beide einigen sich auf alle wesentlichen Details der Realität, wie Crash, unmittelbare Todesopfer, Todesopfer in der Folge etc. da gibt es keinen Dissens, die Beiden sind sich einig. Die Bewertung ist aber dennoch unterschiedlich. Die Einigung auf die "Realität" verändert also nicht die Interpretation des Einen ("gut so, mehr davon") und des anderen ("abscheulich, bitte nie wieder").

So ist das tatsächlich, das ist ja kein fiktives Beispiel. Die Realitätskonfrontation ändert also die Überzeugung des einen keineswegs, sie ist erfolglos.

Jörn 13.10.2017 22:34

Es gibt aber eine Begründung für diese Bewertung. Und diese Begründung lässt sich ebenso prüfen, wie die Frage, ob das World Trade Center eingestürzt ist oder nicht.

Beispielsweise, wenn die Begründung darin besteht, Mohammed hätte einen bestimmten Vers geschrieben, dann lässt sich diese Behauptung überprüfen.

Es scheitert nur dann, wenn jemand auf dem Standpunkt steht, Bewertungen müssten nicht begründet und geprüft werden. Eben das ist das Wesen der religiösen Gläubigkeit, und eben darum kritisiere ich sie.

Hier im Thread kann man das ansatzweise sehen. Strittig sind theologische Fragen nur am Rande. Der hauptsächliche Streitpunkt ist, ob es erlaubt ist, von den Gläubigen eine Begründung einzufordern. Denn es hat sich die Aufassung durchgesetzt, Meinungen müssten nicht begründet werden (und dürften nicht infrage gestellt werden), sofern jemand zuvor gerufen hat: „Das ist mein Glaube!“

Klugschnacker 13.10.2017 22:43

Wie kamen die Menschen in den so genannten aufgeklärten Ländern mehr und mehr vom Christentum ab?

Ich meine, dass das nicht auf direkte Beweise zurückzuführen ist. Denn es gibt keinen Gegenbeweis zur christlichen Gottesvorstellung, der von den Christen akzeptiert würde (vereinfachte Darstellung).
Meine These: In Ermangelung eines direkten Gegenbeweises bricht eine Hypothese unter der Überzeugungskraft einer konkurrierenden Hypothese zusammen.
Flog Mohammed mit einem geflügelten Pferd in eine andere Stadt? Stieg Maria mitsamt ihrem Leib in den Himmel auf? Ging Jesus über Wasser?

Hier gibt es keine Beweise des Gegenteils. Doch weil wir bei der sorgfältigen Erforschung der Natur nirgendwo auch nur dem kleinsten Wunder begegnen, erhöht sich unsere Skepsis gegenüber allen möglichen Wundern.

Dazu kommen Dinge, die in religiösen Schriften nachweisbar falsch sind. Wenn die Bibel behauptet, die Erde sei älter als die Sonne und die Sterne, irrt sie sich. Das schwächt das Vertrauen in diese Texte und stärkt die Überzeugungskraft der konkurrierenden Hypothese.

Falls dieser Gedanke richtig ist, wäre Bildung ein Weg, wie Menschen sich auf gemeinsame Weltbilder einigen könnten. Ich habe die Hoffnung, dass das Internet dabei eine wichtige Rolle spielen könnte. Beispiel: Überall auf der Welt fahren Frauen Auto, ohne dass sich die Hölle auftut (vereinfachte Darstellung :Cheese: ). Das dringt früher oder später zu den Arabern durch.

Dagegen spricht leider der Umstand, dass bereits Kinder religiös-ideologisch geimpft werden. Damit meine ich an dieser Stelle vor allem die Situation in den Gottesstaaten. Was hier auf der emotionalen Ebene verankert wird, ist später durch rationale Argumente schwer angreifbar.

captainbeefheart 13.10.2017 22:51

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334829)
Es gibt aber eine Begründung für diese Bewertung. Und diese Begründung lässt sich ebenso prüfen, wie die Frage, ob das World Trade Center eingestürzt ist oder nicht.

Beispielsweise, wenn die Begründung darin besteht, Mohammed hätte einen bestimmten Vers geschrieben, dann lässt sich diese Behauptung überprüfen.

Es scheitert nur dann, wenn jemand auf dem Standpunkt steht, Bewertungen müssten nicht begründet und geprüft werden. Eben das ist das Wesen der religiösen Gläubigkeit, und eben darum kritisiere ich sie.

Hier im Thread kann man das ansatzweise sehen. Strittig sind theologische Fragen nur am Rande. Der hauptsächliche Streitpunkt ist, ob es erlaubt ist, von den Gläubigen eine Begründung einzufordern. Denn es hat sich die Aufassung durchgesetzt, Meinungen müssten nicht begründet werden (und dürften nicht infrage gestellt werden), sofern jemand zuvor gerufen hat: „Das ist mein Glaube!“

Ich habe heute hier gelernt, dass diese, wie auch andere Greueltaten, einer "positiven Absicht folgen", "einer guten Sache". Die Begründung der Bewertung ist dann, "weil es gut ist" - und du bist im Zirkel. Nein, Deine Strategie überzeugt mich nicht, ich denke es ist abstrakte Theorie, ohne wirklichen praktischen Wert.

Jörn 13.10.2017 22:56

Hallo beef, soll das eine Antwort auf mein Posting sein? Ich sehe keinen Zusammenhang.

captainbeefheart 13.10.2017 23:03

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334836)
Hallo beef, soll das eine Antwort auf mein Posting sein? Ich sehe keinen Zusammenhang.

Ja, Du schreibst doch "Begründung der Bewertung". Ich gehe nicht davon aus, dass das die Begründung ein bestimmter Vers ist, der empirisch überprüfbar ist, sondern eine grundlegende Überzeugung im Sinne einer bestimmten Sache zu handeln.

Matthias75 13.10.2017 23:15

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334804)
Hallo M! Bist Du der Meinung, es ist ein Ablenkungsmanöver, wenn ich nach Deinem Standpunkt frage? Für mich ist es die Einladung, sich konkret mit dem strittigen Punkt zu beschäftigen — also das Gegenteil einer Ablenkung.

Ja, denn mein persönlicher Standpunkt spielt für diese Diskussion und insbesonder für den strittigen Punkt (der übrigens eine andere Fragestellung betraf) keine Rolle. Die Frage dient nur dazu mich in eine Schublade zu stecken bzw. über das Sezieren meines persönliches Standpunktes von der vorgebrachten Kritik abzulenken.

Viel Spass hier noch, ich bin wieder dabei, wenn's wieder um Triathlon geht.

M.

LidlRacer 13.10.2017 23:20

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1334841)
Viel Spass hier noch, ich bin wieder dabei, wenn's wieder um Triathlon geht.

In diesem Thread wäre das ein wenig offtopic. :confused:

Es gibt aber auch andere Threads neben diesem!

Jörn 13.10.2017 23:35

Hallo M! Es gibt theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Standpunkten. Es ist daher unmöglich, sie alle zu diskutieren. Deswegen konzentriert man sich auf jene Standpunkte, die tatsächlich von irgendwem vertreten werden, denn nur dann lohnt sich die Debatte.

beef beispielsweise debattiert nach meinem Gefühl (das mich täuschen kann) häufig Standpunkte, die er auf Rückfrage überhaupt nicht persönlich teilt. Das ist sehr mühsam und unergiebig, und deswegen erfrage ich immer wieder den persönlichen Standpunkt und gehe möglichst nur darauf ein.

Was mir persönlich sehr missfällt, ist eine Art Heckenschützen-Taktik: Das sind Leute, die nur kurz auftauchen, um irgendwelche persönlichen Anwürfe abzuladen, und die dann sofort wieder verschwinden, mit der Bemerkung, man wolle ja an dieser doofen Debatte gar nicht teilnehmen. Das wiederholt sich dann mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Oder es wird eine Begründung verweigert mit der verblüffenden Aussage, dass diese Begründung dann nur von den anderen zerpflückt würde. Tja, so ist das halt in Debatten.

Ich persönlich achte darauf, meine Standpunkte so zu vertreten, dass sie angreifbar sind. Ich beschäftige mich mit der Kritik, denn wenn jemand eine Antwort auf mein Posting schreibt, hat er auch Anspruch darauf, dass ich mich damit beschäftige. Ich würde nicht schreiben: „Du hast Unrecht, aber ich sage dir nicht warum, und jetzt Tschüß!“ Das fände ich unhöflich, weil der anderen Person dann die Gelegenheit genommen wird, sich zu verteidigen.

Nur ein geringer Teil der Debatte ist inhaltlich. Der größte Teil der Debatte dreht sich darum, ob jemand das Recht hat, religiösen Glauben zu kritisieren. Es ist lange her, dass jemand geschrieben hat: „Hier liegst Du theologisch oder wissenschaftlich falsch“. Sondern es geht fast immer nur um: „Was erlaubst Du Dir!?“

Die Kritiker wollen vermutlich, dass die Debatte insgesamt eingestellt wird. Jedenfalls ist das mein Eindruck.

keko# 14.10.2017 09:32

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1334750)
Ich hab das hier nur noch am Rande mitverfolgt, aber es geht euch beiden offensichtlich vor allem um das christentum. Ihr wirkt geradezu besessen, ohne den Grund dafür preis zu geben.

Möglicherweise verbreitet die Kirche ein Welt- oder Menschenbild, dass (in Teilen) dem eigenen komplett widerspricht. Daraus könnte man schon eine Motivation ableiten, kein gutes Haar an der Kirche zu lassen.

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1334750)
Wie ist eure Meinung zum Islam? Was mich an dieser Religion wirklich ankotzt ist, dass keiner der Würdenträger bislang die abscheulichen Attentate der Dschihadisten im Namen Allahs verurteilt hat. Die Hierarchie schweigt konsequent, das stört mich!

Als ich das gestern laß, dachte ich zunächst an ein Posting vom Postillon.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/in...b3a13604e.html

Mag sein, dass es Wahlkampfgerede ist. Aber wenn unser Innenminister sowas laut ausspricht, hätte ich einen Aufschrei der Atheistengemeinde vermutet.
(vermutlich kommt jetzt der erhobene Zeigefinger, dass wir nur über das offizielle Christentum diskutieren :Cheese: )

keko# 14.10.2017 09:54

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334753)
...
@keko:

Ich finde religiösen Glauben per se fragwürdig, weil es meist nichts anderes ist als eine Abwehr: „Das muss ich nicht begründen, das ist mein Glaube!“ Beispiel: Volker Kauder (CDU) hat in der Debatte für die „Ehe für alle“ zwar bekannt gegeben, dass er dagegen ist, aber eine Begründung hat er verweigert — das sei eben sein Glaube.

...
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass wir heute über genügend Wissen verfügen, um die Plausibilität aller Religionen einschätzen zu können. Glaube ist nicht erforderlich, denn Wissen steht zur Verfügung.

Mir ist klar, dass du keinen religiösen Glauben hast. Obwohl: der Beweis, dass es keinen Gott gibt, wurde noch nicht erbracht, deshalb glaubst du hier auch nur, dass es keinen Gott gibt.

Aber es ging mir um Glauben allgemein. Um zu zeigen, dass Glaube urmenschlich ist.

Vielleicht glaubst du ja, dass dieser Thread die Menschheit auf einen besseren Weg bringt.

Manche glauben an den Mythos Hawaii. Trainieren wie blöd, verlassen ihre Familie, verpesten die Umwelt (mit Flügen und Fahrten) und Fördern Sklavenarbeit in armen Ländern (Kleidung et.).
Ich will nur sagen: wir könnten auch monatelang über die negativen Folgen des Glaubens an den Mythos Hawaii sprechen.
Auch im christlichen Glauben gibt es 2 Seiten. Du reitest halt konsequent auf der negativen Seite rum.

Klugschnacker 14.10.2017 10:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1334873)
Möglicherweise verbreitet die Kirche ein Welt- oder Menschenbild, dass (in Teilen) dem eigenen komplett widerspricht. Daraus könnte man schon eine Motivation ableiten, kein gutes Haar an der Kirche zu lassen.

Ich sage lediglich, dass vieles von dem, was die Kirchen behaupten, nicht wahr ist.

Ich sage ferne, dass der Papst, alle Kardinäle, Bischöfe, Frau Käßmann und auch Du selbst nichts über die Götter wissen und wissen können – außer über jene, die sie und ihre Kollegen selbst erfunden haben.

Die Haare der Kirche: Sie ist ja in der aufgeklärten Welt ziemlich in der Mauser; aber es gibt gewiss nicht nur schlechte.
:Blumen:

tandem65 14.10.2017 12:55

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334804)
Hallo M! Bist Du der Meinung, es ist ein Ablenkungsmanöver, wenn ich nach Deinem Standpunkt frage? Für mich ist es die Einladung, sich konkret mit dem strittigen Punkt zu beschäftigen — also das Gegenteil einer Ablenkung.

Na dann kommt Arne um die Ecke und meint daß das lediglich die eine Private Meinung ist und nur der Standpunkt der Kirche interessiert. Was denn nun?

LidlRacer 14.10.2017 13:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1334896)
Na dann kommt Arne um die Ecke und meint daß das lediglich die eine Private Meinung ist und nur der Standpunkt der Kirche interessiert. Was denn nun?

Arne und Jörn sehen sich zwar sehr ähnlich, sind aber meines Wissens trotzdem 2 verschiedene Menschen.

Jörn 14.10.2017 14:04

Der Glaube an den Nikolaus hat auch gute Seiten, wenn Eltern dies pädagogisch geschickt anstellen. Es sind Kindheitserlebnisse, die als schöne Erinnerung auch das spätere Erwachsenenleben bereichern können. Das gebe ich gerne zu.

Wenn jedoch Erwachsene weiterhin an den Nikolaus glauben, wandelt es sich zu einem bizarren Horror-Glauben.

Es sind lediglich die Gläubigen, die fest davon überzeugt sind, ihr Glaube hätte auch schöne Seiten. „Ihr sollt glauben wie die Kinder“ — ja, aber nicht als Erwachsene im Jahr 2017.

Dass einer der großen geistigen Führer der Welt (der Papst) allen Ernstes an eine heilige Jungfau im Himmel glaubt und sich selbst als unbefleckte Braut Jesu Christi versteht (und sich daher stets in weiß kleidet) ist hochgradig deprimierend. Haben wir wirklich niemand besseres?

Dass Erwachsene sich jeden Samstag für das „Wort zum Sonntag“ vor die Kamera stellen und einen unglaublichen Dünnsinn als große Weisheiten verkaufen, macht mich sprachlos. Das sind keine gelehrten Leute, sondern sie halten sich bloß dafür. Es ist schade, dass nicht jede Woche ein Wissenschaftler etwas über die tatsächlichen Wunder der Welt bereichten darf. Was hätte ein Hoimar von Ditfurth aus so einer Sendung machen können!

Du, keko, glaubst ja selber nicht dran, und zwar aus gutem Grund!

drullse 14.10.2017 17:54

Keine Ahnung, ob's hier passt, ich verfolgen den Thread nicht mehr:

Was glaubt jemand, der nicht glaubt?

tandem65 14.10.2017 18:57

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1334902)
Arne und Jörn sehen sich zwar sehr ähnlich, sind aber meines Wissens trotzdem 2 verschiedene Menschen.

Echt jetzt? Puh, abgefahren. Ich glaube das jetzt einfach mal.

LidlRacer 14.10.2017 21:23

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1334841)
Viel Spass hier noch, ich bin wieder dabei, wenn's wieder um Triathlon geht.

Jetzt geht's um Religion UND Triathlon:
"Jocelyn McCauley, currently riding in seventh, ONLY races on Saturdays. She has won 2 IRONMAN races with limited opportunities to race based on schedule. Due to religious reasons, she will not race on Sunday. She has won IRONMAN Mallorca and IRONMAN New Zealand - because both are Saturday events."
(aus dem Hawaii-Ticker)

waden 16.10.2017 08:52

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1334946)
Keine Ahnung, ob's hier passt, ich verfolgen den Thread nicht mehr:

Was glaubt jemand, der nicht glaubt?

doch, das passt noch. In diesem lesenswerten Artikel werden viele Aspekte angesprochen, die hier bereits Teil der Diskussion waren.

zB

"Dennoch beschäftigen auch Nichtgläubige Fragen, die jenseits der rationalen Bewältigung des Alltags liegen. Auch Nichtgläubige denken über den Urgrund allen Seins nach, über die Unbegreiflichkeit der Realität, und kennen Gefühle des Einsseins mit der Natur. Solche Themen sprechen eine – wie man sagen könnte – spirituelle Dimension an.

Das Thema Spiritualität wird jedenfalls von vielen Nichtgläubigen inzwischen, wenn auch mit großer Zurückhaltung, als eine das Dasein bereichernde Dimension wahrgenommen."

Das ist aber etwas anderes als das von Dir, Keko angesprochene : "der Beweis, dass es keinen Gott gibt, wurde noch nicht erbracht, deshalb glaubst du hier auch nur, dass es keinen Gott gibt." Genauso könnte man sagen, dass Du nur glaubst, dass es keine Einhörner gibt. Du weichst den Begriff des Glaubens immer wieder gerne auf. Auch Atheisten sind nicht durchgängig rational, richten ihr Leben nicht nach nur diesseitigen logischen Argumenten aus, folgen irrationalen Entscheidungswegen ... und dennoch hat das mit dem Glauben im Sinne eines von Dir gedachten "Antiglauben" nichts zu tun.

captainbeefheart 16.10.2017 09:14

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1336010)
...
...
Das Thema Spiritualität wird jedenfalls von vielen Nichtgläubigen inzwischen, wenn auch mit großer Zurückhaltung, als eine das Dasein bereichernde Dimension wahrgenommen."

...

Der Artikel und Deine Zusammenfassung bestätigt meine hier schon mehrfach vorgetragene Position, dass es offenbar ein grundlegendes Bedürfnis nach Spirtualität / Transzendenz / Religion gibt.

waden 16.10.2017 11:21

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1336016)
Der Artikel und Deine Zusammenfassung bestätigt meine hier schon mehrfach vorgetragene Position, dass es offenbar ein grundlegendes Bedürfnis nach Spirtualität / Transzendenz / Religion gibt.

Jein. Mein Standpunkt ist, dass Spiritualität keine Religion benötigt. Insofern gibt es kein grundlegendes Bedürfnis nach Religion. Religion instrumentalisiert grundlegende Bedürfnisse.

captainbeefheart 16.10.2017 11:25

[quote=waden;1336085]Jein. Mein Standpunkt ist, dass Spiritualität keine Religion benötigt. ...QUOTE]

Sehe ich auch so.

Religion ist eines der (von mehreren) "Angebote" , die aus dem Bedürfnis nach Spiritualität / Transzendenz etc. ("Nachfrage") entstanden ist.

trithos 16.10.2017 11:27

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1336085)
Jein. Mein Standpunkt ist, dass Spiritualität keine Religion benötigt. Insofern gibt es kein grundlegendes Bedürfnis nach Religion. Religion instrumentalisiert grundlegende Bedürfnisse.

Das ist sicher eine mögliche Perspektive - ausgehend von einer "Religion" als Institution. Wenn (=falls) ich aber die Perspektive des Menschen mit spirituellem Bedürfnis einnehme wollte, könnte ich auch formulieren: Religion (bzw. eine bestimmte Religionsgemeinschaft) macht mir ein Angebot für meine Bedürfnisse.

Klugschnacker 16.10.2017 11:35

Spiritualität ist wird nicht durch ein Bedürfnis der Menschen verursacht.

Genauso wenig bestätigt die Existenz der Löwen das Bedürfnis der Antilopen, gefressen zu werden. Auch die Existenz der Diebe bestätigt nicht das Bedürfnis der Menschen, beklaut zu werden.

Ideologien nehmen auf die Bedürfnisse der Menschen wenig Rücksicht. Oft laufen sie diesen Bedürfnissen sogar zuwider.

Ideologien werden erlernt und durch Erziehung weitergegeben. Erfolgreiche Ideologien, also solche mit großer Verbreitung, sind deshalb erfolgreich, weil diese Weiterverbreitung ein Teil der Ideologie selbst ist. Diese Ideologien kümmern sich nicht um die Bedürfnisse der Menschen, sondern um ihre eigene Verbreitung. Das ist wie bei den Löwen, die nicht wegen der Bedürfnisse der Antilopen existieren, sondern aufgrund des eigenen Ausbreitungserfolgs.

trithos 16.10.2017 11:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1336095)
Spiritualität ist wird nicht durch ein Bedürfnis der Menschen verursacht.

Woher genau weißt Du das?

Klugschnacker 16.10.2017 12:05

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1336100)
Woher genau weißt Du das?

Eine Kurzfassung dieser Argumentation habe ich den nächsten Sätzen skizziert. Wie ist Deine Meinung dazu?
:Blumen:

MattF 16.10.2017 12:17

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1334804)

Nirgends würden wir eine solche „Argumentation“ akzeptieren, schon gar nicht, wenn sie darüber entscheidet, ob fundamentale Menschenrechte gewährt oder verweigert werden. Wenigstens müssen die Betroffenen die Möglichkeit haben, auf Fehler in der Begründung hinzuweisen. Aber das geht nicht, wenn keine Begründung gegeben wird.

Deswegen plädiere ich dafür, dass man religiösen Glauben nicht als Vorwand benutzen darf, um sich ohne Begründung durchzumogeln.


Das nennt sich dann Gewissensentscheidung. Da ist jeder frei das zu entscheiden was er in sich fühlt. Einfach ohne Begründung :Cheese:

Im Bundestag werden dazu sogar die Fraktionszwänge aufgehoben.

captainbeefheart 16.10.2017 12:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1336095)
Spiritualität ist wird nicht durch ein Bedürfnis der Menschen verursacht.

Genauso wenig bestätigt die Existenz der Löwen das Bedürfnis der Antilopen, gefressen zu werden. Auch die Existenz der Diebe bestätigt nicht das Bedürfnis der Menschen, beklaut zu werden.

Ideologien nehmen auf die Bedürfnisse der Menschen wenig Rücksicht. Oft laufen sie diesen Bedürfnissen sogar zuwider.

Ideologien werden erlernt und durch Erziehung weitergegeben. Erfolgreiche Ideologien, also solche mit großer Verbreitung, sind deshalb erfolgreich, weil diese Weiterverbreitung ein Teil der Ideologie selbst ist. Diese Ideologien kümmern sich nicht um die Bedürfnisse der Menschen, sondern um ihre eigene Verbreitung. Das ist wie bei den Löwen, die nicht wegen der Bedürfnisse der Antilopen existieren, sondern aufgrund des eigenen Ausbreitungserfolgs.

Bei den Menschen wissen wir das mit einem Bedürfnis nach Spiritualität / Transzendenz spätestens seit Maslow und Luhmann recht gut. Maslow hat in seinem Spätwerk als oberste Stufe seiner Bedürfnishierarchie (die nur bzgl. der Hierarchie, nicht bzgl. der genannten Grundbedürfnisse als widerlegt gilt) „Transzendenz“ genannt, die Suche nach einer das Selbst überschreitenden Dimension. Das ist nicht zwingend Gott- oder Religionsbezogen, aber eben auch.

Bzgl. des Henne-Ei-Problems, ob ein Bedürfnis zuerst da war und sich erst dann entsprechende Angebote gebildet haben, die dann über Sozialisierungseffekte das Bedürfnis verstärken, ist es ziemlich müßig zu sprechen: Die Hinweise aus den ganz verschiedenen Kulturen, die ganz unterschiedliche Bedürfnisbefriedigungsoptionen ausgeprägt haben sind allerdings Indikatoren für das Vorhandensein originärer Bedürfnisse.

trithos 16.10.2017 12:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1336102)
Eine Kurzfassung dieser Argumentation habe ich den nächsten Sätzen skizziert. Wie ist Deine Meinung dazu?
:Blumen:

Beim Beispiel mit den Löwen und den Antilopen habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden, warum das belegen soll, dass es kein Bedürfnis nach Spiritualität gibt.

Das "Bedürfnis" geht doch vom "Bedürftigen" aus.

Wenn also die Antilope sagen würde: ich habe das Bedürfnis gefressen zu werden und dazu suche ich mir den Löwen aus (sie könnte ja auch eine Hyäne wählen oder ein Krokodil) dann wäre es tatsächlich ein Beispiel für ein Bedürfnis.

In Deinem Beispiel ist aber wohl eher der Löwe der "Bedürftige". Er hat das Bedürfnis, seinen Hunger zu stillen. Dann sucht er sich halt eine zufällig des Weges kommende Antilope aus, es könnte aber genauso gut ein anderes Tier sein.

Wenn also jemand sagt, er habe das Bedürfnis nach Spiritualität, dann hat er in einer freien Welt die Möglichkeit, sich einen zu ihm passenden Glauben, Aberglauben usw. auszusuchen. Dass wir gesellschaftlich, familiär und sonst wie geprägt sind, und diese Prägung eine solche Entscheidung beeinflusst, ist naheliegend und das will ich daher gar nicht bestreiten.

Nicht bestreiten will ich auch, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, Bedürfnisse zu wecken, die man noch gar nicht hatte. Wer einmal mit einer 17jährigen Tochter über das "Bedürfnis" nach dem neuen i-phone diskutiert hat, weiß, was ich meine ;)

Trotzdem bin ich der Meinung, dass es zu kurz gegriffen wäre, die Frage des spirituellen Bedürfnisses nur von der Anbieterseite=Religion aus zu betrachten. Ich habe den Eindruck, dass es für Spiritualität sehr wohl eine Nachfrage gibt, die nicht erst durch die Anbieter geweckt worden ist.

MattF 16.10.2017 12:26

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1336086)
Sehe ich auch so.

Religion ist eines der (von mehreren) "Angebote" , die aus dem Bedürfnis nach Spiritualität / Transzendenz etc. ("Nachfrage") entstanden ist.


Es mag ja sein, dass dem so ist.


Allerdings die Frage hier ist doch auch, welche Entscheidungen treffen wir als Gesellschaft, treffen Entscheidungsträger und warum

Du kannst doch nicht ernsthaft befürworten, dass Entscheidungen aus einer Spiritualität getroffen werden? Dass Entscheidungen, nationaler Größenordnungen oder darüber hinaus, ohne rationale Begründung getroffen werden?

Solche Entscheidungen wären letztlich willkürlich. Die Entscheidungsträger unkontrollierbar. Wie z.b. in Saudie-Arabien oder anderen Gottesstaaten.

Wobei die Entscheidungsträger in solchen Diktaturen den ganzen Zinober selbst gar nicht glauben, sondern es ihnen (meist) rein um den Machterhalt geht und sie dem Volk was vorspielen.

Das Volk kann diese Entscheidungen die aus irgendwelchen spirituellen Ecken kommen aber halt nicht nachvollziehen, sondern muss sie so hinnehmen.

captainbeefheart 16.10.2017 12:40

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1336112)
...

Allerdings die Frage hier ist doch auch, welche Entscheidungen treffen wir als Gesellschaft, treffen Entscheidungsträger und warum

Du kannst doch nicht ernsthaft befürworten, dass Entscheidungen aus einer Spiritualität getroffen werden? Dass Entscheidungen, nationaler Größenordnungen oder darüber hinaus, ohne rationale Begründung getroffen werden?

....

Wie kommst Du darauf, dass ich das befürworten würde? Ich habe dazu nichts geschrieben.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:31 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.