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tandem65 03.02.2011 07:43

Zitat:

Zitat von chris_f (Beitrag 528135)
In Holland gibt es imho viel mehr Radwege als hier. Die sind zwar viel besser ausgebaut (breiter/tlw. eigene Lichtzeichen), aber als Rennradler hat man auf denen wahrscheinlich auch keinen Spaß. Als Alltagsradler ist das ist Holland aber wahrscheinlich klasse...

Insgesamt sind dort die Autofahrer aber wohl ohnehin so an Radfahrer gewöhnt, daß es prinzipiell zu weniger gefährlichen Situationen kommt...

Die rechtliche Situation ist schon anders. Dem stärkeren Verkehsrteilnehmer wird eine Teilschuld unterstellt. Ist eigentlich nur konsequente Auslegung von §1 StVO:(

Rassel-Lunge 03.02.2011 08:05

Bei uns war diese Woche ein Beitrag im Amtsblatt indem für Radfahrer Kennzeichen gefordert wurden damit man sie besser anzeigen kann.

Radfahrer würden nämlich auf den Waldwegen "mit 80 Sachen" Spaziergänger erschrecken.

Ich jogge ständig durch diesen Wald, aber diese Horde von professionellen Radlern ist mir noch nie begegnet. Verdammt... 80 Sachen... Ich bin einfach zu langsam!

Azrael 03.02.2011 09:58

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 528125)
Wie ist das in Holland? Sind die nicht ziemlich weit vorne was Privilegien für Radfahrer angeht.

Ich drehe inzwischen die meisten meiner Trainingsrunden in den Niederlanden. Die haben grundsätzlich mehr Radwege bzw. Schutzstreifen, aber meist ganz anders angelegt, so dass viele Kritikpunkte der deutschen Radwege gleich behoben sind. So werden die Radwege vor Kreuzungen immer auf die Strasse geführt, so dass es zu keinen Abbiegevorfällen kommt.
Auf Nebenstrecken gibt es selten Radwege, aber auch dort fahre ich bisher Konfliktfrei.

Insgesamt sind die Niederländer viel aufmerksamer und toleranter gegenüber Radfahrern. Ich hatte noch nie einen Vorfall mit einem Niederländer. Die Touristen dort (Deutsche / Belgier) fahren aber genau so schrecklich wie zu Hause, also so ganz sicher ist man noch immer nicht.
Ein großer Unterschied ist aber auch die Benutzung der Radwege durch Fußgänger und als Parkplatz. Was ich hier ständig sehe gibt es dort fast nie. Fußgänger gehen nicht auf dem Radweg und Autos parken nicht auf Radstreifen. Warum klappt das hier nicht?

Die Unterschiede liegen aber auch in der Priorität durch die Verwaltung und Strassenreinigung. Während in Deutschland die Radstreifen mit Schnee, Eis und Split vollliegen und am Ende des Winters total zugemüllt sind, so sind die Wege in den Niederlanden immer gut geräumt, gekehrt und bei Frost mit einer Prise Salz bedacht.

Als Essenz würde ich sagen, direkt hinter der Grenze wird es deutlich besser. Warum geht das bei uns nicht?

Meik 03.02.2011 11:18

Zitat:

Zitat von Azrael (Beitrag 528183)
so dass es zu keinen Abbiegevorfällen kommt.

Das passiert u.a. deshalb so selten weil die Radfahrer auf separaten Radwegen in den Niederlanden dem Autoverkehr untergeordnet sind und die Radfahrer aufpassen müssen.

Toleranter sind die dort gegenüber Radfahrern, das ist mir auch schon aufgefallen. Wobei das in D auch regional stark unterschiedlich ist. In Gegenden wo viele Radfahrer unterwegs sind hat man sich besser aneinander gewöhnt, die meisten Probleme gibt es da wo vergleichsweise wenig Radfahrer unterwegs sind.

FinP 03.02.2011 11:28

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 528131)
Ich finde, die Sicht hier ist zu einseitig.
Kinder und Rentner, die mit 10 km/h unsicher rumwackeln, würde ich ungern auf stark befahrenen Straßen sehen.

Kinder gehören doch jetzt schon auf den Fußweg und Rentner auf die Straße.
Die Autos müssen halt auch aufpassen und müssen vielleicht mal mit 10 kmh hinterherzuckeln. Wo ist das Problem? Alles eine Frage der Gewohnheit.
Zitat:

Nach Schulschluss sind hier ganze Horden von Schülern auf den beschissensten Radwegen langsam quatschend prima unterwegs, während sie auf der Straße sich und andere gefährden / nerven.
Gefährden? Es ist wohl eher auch hier nur der Punkt: Nerven.
Radfahren ist in erster Linie ein Verkehrsmittel und wo findet der "richtige" Verkehr statt? Auf der Straße.
Wenn Schüler das noch nicht können, dann müssen die Eltern mit ihnen üben. Guck Dir mal die ganzen Radunfälle an, bei denen Schüler beteiligt sind.
Entweder Radwegunfälle oder Fälle, bei denen die Schüler auf der Straße Harakiri fahren.
Jedes Verkehrsmittel muss verantwortungsvoll genutzt werden - dazu gehört auch, dass man halt ein paar Grundregeln als Radfahrer beherrschen (und sich daran halten) muss. Und dann fährt man auf der Straße sicherer.
Zitat:

Sportliche Fahrer wie wir sind nicht die Mehrheit und nicht so wichtig wie wir gerne wären.
Es geht mir nicht um sportliche Radfahrer sondern um Radfahrer, die das Rad als Verkehrsmittel benutzen.
Zitat:

Bei vielen Radwegen nehme ich mir die Freiheit, sie nicht zu benutzen, weil sie voll mit Buckeln, Scherben, Kindern/Rentnern sind, und würde mir wünschen, dass das erlaubt wäre.

Auf guten Radwegen (die gibt es!) fahre ich aber auch selbst lieber als auf der Straße.
Mir geht es um Radwege innerorts. Den Radweg möchte ich echt sehen, der die Sicherheit der Radfahrer erhöht ohne diese auf einen riesen Umweg zu schicken.
Außerorts ist wieder ein ganz anderes Thema.

tandem65 03.02.2011 11:42

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 528235)
Gefährden? Es ist wohl eher auch hier nur der Punkt: Nerven.
Radfahren ist in erster Linie ein Verkehrsmittel und wo findet der "richtige" Verkehr statt? Auf der Straße.

[KLUGSCHEIß] Der Bügersteig ist Teil der Straße, und Fußgänger sind Teil des richtigen Verkehrs
Der Fahrverkehr findet auf der Fahrbahn statt:bussi: [/KLUGSCHEIß]

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 528235)
Außerorts ist wieder ein ganz anderes Thema.

Ja da war ich heute morgen bei Glatteisregen auch dankbar für den Radweg. Innerorts auf den gepflasterten Radwegen war es aber auch wieder SchICE glatt. Der einzige der mich Heute morgen angehupt hat war übrigens der Streuwagen. Sein Kollege hat die Auffahrt zum Radweg blockiert weil er am Ortsausgang aufgehört hat zu streuen:Nee:

FinP 03.02.2011 11:44

Ersetze bitte Straße durch Fahrbahn. Sorry. :Blumen:

Lui 03.02.2011 13:01

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 528131)
Ich finde, die Sicht hier ist zu einseitig.
Kinder und Rentner, die mit 10 km/h unsicher rumwackeln, würde ich ungern auf stark befahrenen Straßen sehen. Nach Schulschluss sind hier ganze Horden von Schülern auf den beschissensten Radwegen langsam quatschend prima unterwegs, während sie auf der Straße sich und andere gefährden / nerven.
Sportliche Fahrer wie wir sind nicht die Mehrheit und nicht so wichtig wie wir gerne wären.
.

Ja, seltsamerweise gibt es in Deutschland mehr Leute, die krieschend auf alten Schrotträdern rumgurken als Leute, die Räder als Verkehrsmittel betrachten, womit man sich schnell durch den Stadtverkehr bewegen kann. Das war schon immer so. Als ich mir 1992 ein Specialized MTB kaufte worauf ich Slicks montierte und mich mit gutem Tempo durch die Stadt bewegte, wurde ich noch von anderen verpönnt mit Worten:"wofür braucht man ein Mountainbike in der Stadt?". Meine Antwort war:"weil man damit viel schneller, wendiger und sicherer fährt als mit so einem alten Hollandrad".
Ein Jahr später bin ich nach London gezogen wo man grundsätzlich mit dem Rad in diesem Fall links auf der Straße fährt und da fuhren nur Leute auf MTBs im zügigen Tempo durch den Stadtverkehr. Ich fuhr mitten zwischen den Doppeldeckerbusen ohne Probleme und die Londoner fahren viel aggressiver.


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