Zitat:
Zitat von FuXX
(Beitrag 463300)
@Nordexpress: Auch da ist das nicht schön gewesen, aber auch da ist es falsch die Schuld alleine der Polizei zuzuschieben. Zudem würde mich auch immer noch interessieren, warum die Castor Behälter immer gestoppt werden. Warum nicht Brennstäbe die zu den Kraftwerken hingefahren werden? Wir können doch nicht einfach so lange blockieren, bis unser Müll in Frankreich bleibt.
FuXX
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Offtopic:
Auf die Gründe des warum und wieso der damaligen Protestaktionen möchte ich hier nicht groß eingehen, die Atomdiskussion gehört nicht in diesen Thread.
Nur kurz zur damaligen Situation, wie ich sie erlebt habe.
2006 war damals ein Höhepunkt der Atomgegner, soweit ich weiß. Es gab zwischen dem Verladebahnhof in Dannenberg und dem eigentlichen Lager zahllose Aktionen mit unterschiedlichem Grad der Gewalt. Die größte war eine Sitzblockade direkt vor dem Bahnhof in Dannenberg mit Titel "X-tausendmal quer". Diese Sitzblockade, an der auch ich teilgenommen habe, war als friedliche Aktion geplant und wurde auch sehr konsequent so durchgeführt. "Berufsprotestler" vom schwarzen Block wurden konsequent des Feldes verwiesen und hatten die Möglichkeit, sich 2km weiter Straßenschlachten mit der Polizei zu liefern.
Die Sitzblockade selbst verlief sehr friedlich, zunächst von beiden Seiten. Die Straße wurde über Nacht vom Tor bis zur nächsten Kreuzung besetzt (ca. 300), die Polizei beschränkte sich auf die Sicherung des Bahnhofgeländes. Morgens um vier begann dann die Räumung durch Wegtragen der Blockierer, die sich abgesehen von ineinander-unterhaken auch nicht weiter gewehrt haben. Wir waren so um sechs Uhr morgens dran, da waren dann schon die Wasserwerfer mit im Einsatz und es gab hier und da seitens der Polizisten auch schon Tritte und Faustschläge, allerdings nicht vorne, sondern in der 2-3 Dritten Polizisitenreihe.
gegen Acht wurde es ihnen dann scheinbar zu blöd und sie sind von zwei Seiten regelrecht auf die Kreuzung gestürmt. Und da wurde dann wirklich geprügelt, vor allem wenn sie die Plane der Demonstranten (Schutz vorm Wasser) zu fassen gekriegt haben. Die Demonstranten hatten gar keine Chance so schnell wegzukommen, wie die Einsatzkräfte angerückt sind. War ja alles voll Leut.
Und das war schlichtweg unnötig. Wegtragen wäre problemlos möglich gewesen. Dafür habe ich kein Verständnis.
Und in diesem Fall schiebe ich der Polizei auch die Schuld an der Gewalt zu. und zwar zu 100%.
Es gab auch interessante Details zu beobachten. Beispielsweise waren die Beamten, die mit der Räumung begonnen haben schon die ganze Nacht über dagestanden, sprich müde und angenervt. Bei Zweien weiß ich das ganz sicher. Ob die später dann immer noch im Einsatz waren, kann ich aber nicht sagen...
und um's gleich klarzustellen: Das Steinewerfen etc. nicht angehen kann, ist aber auch klar. Das es dann was auf die Mütze gibt, ist logisch und verständlich.