triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Radfahren (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=13)
-   -   Aggression und Angriffe ggü. Radfahrern (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=43459)

Schwarzfahrer 28.01.2025 14:03

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770726)
Natürlich ist es nicht einfach, Grenzen zu ziehen und natürlich ist z.B. eine Prüfung alle 5 und selbst alle 2 Jahre keine sichere oder "gerechte " Lösung , aber ist gar keine Prüfung deshalb automatisch die besser Alternative ?

Natürlich gibt es auch gewichtigere Faktoren für die Sicherheit im Strassenverkehr, das ist aber doch kein Argument gegen eine Maßnahme oder ?

Ich sehe es von der anderen Seite: Es muß immer gewichtie Faktoren für eine Maßnahme geben, um sie einzuführen, wenn sie Geld kostet, Bürokratie bedeutet, und die Menschen in ihrer Selbstbestimmung beeinträchtigt.

Sicher läßt bei vielen die Fahrfähigkeit im Alter nach; sicher sehen das auch viele von sich aus ein und reagieren entsprechend, aber nicht alle. Das gilt aber auch für junge Fahrer, Fahrer unter Alkohol oder Drogen, übermüdete, etc.. Es muß einen gewichtigen Nutzen für die Gemeinschaft geben, wenn man dafür einer ausgewählten Gruppe etwas aufgebürdet wird. Nur die Annahme, daß es etwas bringt, ist mir zu wenig.

Einer fragte weiter oben, ob sich der Effekt der Prüfung für Ü75 in der Schweiz in der Unfallstatistik erkennen läßt - wenn das nicht in wesentlichem Maß der Fall ist (also z.b. weit über 1 - 2 % weniger wirklich schwere Unfälle), ist die Maßnahme auch nicht zu befürworten, finde ich.

PabT 28.01.2025 21:35

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1770699)
Ich fände generell "Zwischenprüfungen" sinnvoll. Meinen Personalausweis muss ich alle 10 Jahre erneuern, warum nicht auch den Führerschein?

Ich hätte kein Problem damit, z.B. alle fünf Jahre eine ärztliche Bescheinigung über die gesundheitliche Tauglichkeit (Sehtest, medizinischer Check des Herz-Kreislauf-Systems.) und alle 10 Jahre eine erneute theoretische Prüfung zu machen.

Ja! :Liebe:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770704)
Ich fände praktische Überprüfung viel aussagekräftiger, im dichten Stadtverkehr, in Wohngebiet, Einparken unter Streß/im engen Parkhaus, Autobahn, Landstraße, um alles abzudecken. Ist allerdings ein größerer Aufwand.

Für die Rettung von Menschenleben finde ich den Aufwand nicht sehr hoch.

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1770714)
Theorieauffrischung und ärztlicher Checkup fände ich überaus sinnvoll und sind vom Aufwand her überschaubar. Alle die Personenbeförderung machen oder LKW fahren müssen das ja eh schon (bei alter FE ab 50), das auf alle auszuweiten ist kein großes Thema, kann man auch gut mit dem allgemeinen Checkup beim Arzt oder der neue Brille verbinden.

Ja! Ich habe diesmal erstmalig darauf verzichtet, den LKW-Führerschein zu verlängern, aber der Aufwand für die Untersuchungen war gewiss nicht der Grund.

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1770714)
Und alle 5 Jahre mal ein Abend in der Fahrschule über Änderungen und übliche Fehler aufgeklärt werden ist auch kein großer Aufwand. Da ist zum Teil schon eine ziemliche Diskrepanz zwischen dem was Leute glauben was in der StVO steht und dem was da wirklich steht. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier, wenn man das jahrelang immer so macht glaubt man das wäre so richtig.

So eine Pflicht würde zu einer besseren Gesellschaft führen. Kleiner Einwand: "Der Mensch" ist mir an dieser Stelle zu großzügig; es ist eigentlich säääähr einfach, alle Regeln zu befolgen. Muss man halt wollen.

Antracis 28.01.2025 21:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770734)

Sicher läßt bei vielen die Fahrfähigkeit im Alter nach; sicher sehen das auch viele von sich aus ein und reagieren entsprechend, aber nicht alle. Das gilt aber auch für junge Fahrer, Fahrer unter Alkohol oder Drogen, übermüdete, etc.. Es muß einen gewichtigen Nutzen für die Gemeinschaft geben, wenn man dafür einer ausgewählten Gruppe etwas aufgebürdet wird. Nur die Annahme, daß es etwas bringt, ist mir zu wenig.

Ich sehe das Problem, auch angesichts des steigenden Alters der Bevölkerung, da anders als Du als relevant an.

Tatsächlich darf man sich aber fragen ob, wenn wir beispielsweise als eines der wenigen Länder der Welt immer noch erlauben, mit unbegrenzter Geschwindigkeit über die Autobahnen zu brettern, wir das „Seniorenrisiko“ wohl erst recht aushalten müssen.

Dennoch scheint es in gar nicht so wenigen Ländern Prüfungen und Checks fürs Fahren im Alter zu geben. Italien, Spanien, Portugal, Dänemark, Tschechien, den Niederlanden und die Schweiz haben Regelungen, hab ich gerade mal recherchiert.

Eine andere Frage ist aber auch, ob man alles über Verbote und ähnliches Regulieren muss. Alternativ wären ja Anreize für die Rückgabe des Führerscheins im Alter mit Vergünstigungen / oder Zahlungsbefreiung im öffentlichen Nahverkehr denkbar. Oder Anreize für kostenfreie Fahrsicherheitstrainings mit Feedback oder Beratungen mit z.B. Reduktion der Kfz-Steuer ect. Ich denke, da könnte man schon einiges erreichen.

Andererseits hat es schon eine gewisse Komik, wenn der Verkehrsminister gegen die EU-Initiative ist, das Fahren im Alter zu regulieren und auf die problematische Abhängigkeit vom ungenügenden öffentlichen Nahverkehr verweist - den er ebenfalls verantwortet.

sybenwurz 28.01.2025 22:01

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1770728)
Einer meiner Brüder wohnt z.B. aber sehr idyllisch bzw. am A.... der Welt. Da gibt´s nix. Für den würde es ohne Auto/Führerschein ziemlich schwierig.

Ja, ich/für mich auch.
Ich sehe aber auch realistisch, dass ich ohne 8stündigen Arbeitstag durchaus die Zeit habe, mitm Rollator in den 1km entfernten Supermarkt zu dackeln.
Die Bank (ok, nicht meine, aber eine) ist nebendran, der Bäcker auf der anderen Strassenseite, die nächste Bushalte auch, der nächste Hofladen ein paar Meter weiter.
Nachbarn hab ich auch, wo man sich bisher mal aushelfen konnte.
Wenn ich die Situation mit meinen Grosseltern vergleiche, die nie ein KFZ hatten und ne ähnlich Infrastruktur, ist mir da wenig bang.
Und geh ich mal komplett weg von irgendnem eher gebrechlichen Zustand, gibts immer noch Fahrräder und daran zumindest hab ich mal gewiss keinen Mangel.
Ich mein, haste keene Kohle, was willste dann mit nem Auto? Gross wegfahrn iss dann eh nicht, und für die sozialen Kontakte im Ort brauchste weissgott nix mit Motor.
Und die Wochentagswanderungen mitm DAV erreichste wie alle anderen mitm Bus oder Schienennahverkehr.

Schwarzfahrer 28.01.2025 22:21

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770788)
Eine andere Frage ist aber auch, ob man alles über Verbote und ähnliches Regulieren muss. Alternativ wären ja Anreize für die Rückgabe des Führerscheins im Alter mit Vergünstigungen / oder Zahlungsbefreiung im öffentlichen Nahverkehr denkbar. Oder Anreize für kostenfreie Fahrsicherheitstrainings mit Feedback oder Beratungen mit z.B. Reduktion der Kfz-Steuer ect. Ich denke, da könnte man schon einiges erreichen.

Ja, gute Ideen, solche Ansätze sind eher nach meinem Geschmack.

Feanor 28.01.2025 22:42

https://www.uestra.de/aktuelles/aktu...fuehrerschein/

Gibt es doch tatsächlich schon.

welfe 29.01.2025 12:30

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770788)
Eine andere Frage ist aber auch, ob man alles über Verbote und ähnliches Regulieren muss. Alternativ wären ja Anreize für die Rückgabe des Führerscheins im Alter mit Vergünstigungen / oder Zahlungsbefreiung im öffentlichen Nahverkehr denkbar. Oder Anreize für kostenfreie Fahrsicherheitstrainings mit Feedback oder Beratungen mit z.B. Reduktion der Kfz-Steuer ect. Ich denke, da könnte man schon einiges erreichen.

War auch mal meine Meinung, ich musste sie in der eigenen Familie revidieren. Meine Eltern waren zu Berufs- und Familienzeiten ziemlich konsequent "öko" unterwegs und wurden sehr misstrauisch beäugt und z.T. offen verspottet: Fahrten zur Arbeit (bis zu 5km) grundsätzlich mit dem Rad, wir Kinder mussten ebenfalls ab der Grundschule mit dem Rad zur Schule (3km). Familienausflüge grundsätzlich per Zug/Bus und zu Fuß. Das Auto wurde bestenfalls für Großeinkäufe genutzt.
Heute sind meine Eltern 85 und 83 machen ALLES per Auto. Der Supermarkt 800m entfernt: Auto. Arzt/Krankenhaus 400m entfernt: Auto. In die 15km entfernte Großstadt: Auto, obwohl Bushaltestelle mit direkter Anbindung 100m entfernt. "Da sind wir unabhängig" ist das wichtigste Argument. Bislang sind alle Unfälle mit Blechschäden ausgegangen, aber ich rede mir den Mund fusselig. Es hilft alles nichts. Da half auch das 5Eur Ticket nichts, die würden auch mit kostenlosem Nahverkehr nicht (mehr) umsteigen. Ich verstehe das nicht.

bergflohtri 29.01.2025 19:07

Bei meiner Mutter ist es auch so. Bis jetzt ist die abnehmende Fahrsicherheit auch mit Blechschäden ausgegangen. Die Aversion im Alter gegen Öffis kann ich aber sehr gut nachvollziehen.
Mit zunehmender Gebrechlichkeit ist jeder Fußweg zu den Haltestellen mühsam und kräftezehrend.
Ich bin heute selbst mit einer Straßenbahn gefahren und mich hat es trotz Anhalten zweimal aus dem Gleichgewicht gebracht. Einen Greis kann es in der Situation umschmeissen. Dann hast Du das Gedränge im Bus oder in der Ubahn, mit Fahrgästen die zunehmend rücksichtslos agieren und gegenüber denen körperlich Schwächere das Nachsehen haben.
Die einzige sinnvolle Alternative zum eigenen Auto für hochbetagte Manschen ist meiner Meinung nach ein Taxi oder Mietwagenfahrer, und das geht ganz schön ins Geld.

Adept 29.01.2025 21:32

Es ist echt spooky zuzuschauen, wenn alte Leute unsicher fahren und sie sich dessen nicht bewusst sind. Kenne ich auch.

Daher wäre ich, wie gesagt, für eine Nachprüfung, sobald ein Senior einen selbstverschuldeten Unfall verursacht. Und zwar auch bei Blechschäden, denn das nächste mal könnte es eine Radgruppe sein, die er/sie abräumt.

Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Fahrassistenten, die für dich schon die gefährlichen Situationen vermeiden und bald fast alles übernehmen und somit könnte das auch ein Weg sein, dass Senioren keine Gefahr mehr im Strassenverkehr darstellen.

PabT 29.01.2025 23:33

Zitat:

Zitat von bergflohtri (Beitrag 1770930)
Die einzige sinnvolle Alternative zum eigenen Auto für hochbetagte Manschen ist meiner Meinung nach ein Taxi oder Mietwagenfahrer, und das geht ganz schön ins Geld.

Ich wohne in der Stadt und kann zumindest für mich sagen, dass die wenigen wirklich sinnvoll motorisierten Fahrten mit dem Taxi (und vermutlich erst recht mit Uber) niemals teurer werden als es die Betriebskosten für ein eigenes Kfz wären. Das ist aber auf dem Land sicher eine andere Sache.

qbz 29.01.2025 23:52

Das Problem in meinem Dörfchen, wo ich wohne, besteht darin, dass Verbindungen in nahe gelegene Orte, die mit dem Auto ca. 30min bis 1h dauern, mit dem ÖVPN halt mehrere Stunden dauern würden und man nach 18:00 meistens auch keine Verbindungen mehr hat, da diese die Schulen und normalen Arbeitszeiten bedienen.

Das bedeutet, ein Besuch bei Bekannten in der geografischen Umgebung im gleichen Landkreis ist mit dem ÖVPN kaum möglich, weil die Busse alle sternförmig Richtung Busbahnhof im grösseren Ort fahren und von dort dann wieder weg, was halt dauert. Tagesbesuche im entfernteren Berlin z.B. mit dem Zug ohne Auto sind trotz wesentlich grösserer Distanz viel eher möglich als Besuche in der geografischen Nachbarschaft im Landkreis mit Bussen. Mehrere Gleise mit Querverbindungen wurden übrdies die letzten Jahrzehnte still gelegt.

PabT 30.01.2025 00:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1770970)
Mehrere Gleise mit Querverbindungen wurden übrdies die letzten Jahrzehnte still gelegt.

So etwas könnte mich wütend machen, wäre ich nicht schon hoffnungslos abgestumpft. Gute Öffis sind machbar, man muss es nur ein wenig wollen.

OnTopic: ich ärgere mich über mich selbst, weil ich seit der letzten Begegnung mit einem Recht-des-Stärkeren-Falschparker wieder mehr an meine eigene Sicherheit als an Gerechtigkeit denke. Ich weiß genau, dass Unrecht schlimmer wird, wenn man es geschehen lässt, und das beginnt nicht erst bei Gaskammern, sondern ganz "harmlos" bei Schulhofschubsern, Steuerbetrügern und Falschparkern.

Meik 30.01.2025 08:34

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1770970)
Mehrere Gleise mit Querverbindungen wurden übrdies die letzten Jahrzehnte still gelegt.

Das ist auch gut so. In Punkto Geld wie Flächenverbrauch völliger Unsinn in der Pampa überall Gleise zu legen bzw. zu unterhalten. Da hat es überall Straßen die keine Staus haben, viele kleine Ortschaften und Haltestellen. In den Gegenden braucht es flächendeckende BUSverkehr, und vor allem Busverkehr der im Takt an die überregionalen Verbindungen angepasst ist und nicht jeder Betreiber kocht sein eigenes Süppchen.

jannjazz 30.01.2025 09:38

Kann nicht mal wieder jemand eine spektakuläre Geschichte zum eigentlichen Thema schreiben? Alte Menschen sind vielleicht manchmal lästig abernicht aggressiv.

Siebenschwein 30.01.2025 09:52

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1770989)
... Alte Menschen sind vielleicht manchmal lästig abernicht aggressiv.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass Du noch nie in einem Altersheim gearbeitet hast? :)

Aber tendenziell hast Du natürlich Recht - junge Männer sind statistisch sicher eher auf der aggressiven Seite im Vergleich zu alten Säcken (wie ich einer bin).

qbz 30.01.2025 10:17

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1770978)
Das ist auch gut so. In Punkto Geld wie Flächenverbrauch völliger Unsinn in der Pampa überall Gleise zu legen bzw. zu unterhalten. Da hat es überall Straßen die keine Staus haben, viele kleine Ortschaften und Haltestellen. In den Gegenden braucht es flächendeckende BUSverkehr, und vor allem Busverkehr der im Takt an die überregionalen Verbindungen angepasst ist und nicht jeder Betreiber kocht sein eigenes Süppchen.

Darüber sind 100 Jahre lang auch Teile des Güterverkehrs transportiert und ländliche Industriestandorte bedient worden, die heute nicht mehr existieren. Dafür gibt es auf den früheren Trassen jetzt Radfernwege für die Berliner oder Draisinen für Touris.

Der Busverkehr bringt einem zu einem grösseren Ort mit Busbahnbahnhof, sternförmig, aber eben nicht in jedes Dorf in der Nachbarschaft des Landkreises und funktioniert bis ca. 18:00. Ohne individuelle Motorisierung ist man extrem eingeschränkt.

Schwarzfahrer 30.01.2025 10:33

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1770969)
Ich wohne in der Stadt und kann zumindest für mich sagen, dass die wenigen wirklich sinnvoll motorisierten Fahrten mit dem Taxi (und vermutlich erst recht mit Uber) niemals teurer werden als es die Betriebskosten für ein eigenes Kfz wären.

Es mag teilweise stimmen, "niemals" ist aber m.M.n. weit übertrieben. Konkretes Beispiel: 13 km mit dem Taxi bei uns in der "Metropolregion Rhein-Neckar" (wegen ÖPNV-Streik): 37 €. Es ist nicht innerstädtisch, aber innerhalb vom Ballungsraum; ÖPNV knapp 50 Minuten Fahrzeit, Auto 22 Minuten. Aber fast 3 €/km halte ich für weit mehr als die Betriebskosten für ein durchschnittliches Auto.

welfe 30.01.2025 10:40

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1770989)
Kann nicht mal wieder jemand eine spektakuläre Geschichte zum eigentlichen Thema schreiben? Alte Menschen sind vielleicht manchmal lästig abernicht aggressiv.

Auch zu aggressiven älteren Radfahrern? Ich bin heute früh auf dem Rückweg von meiner Laufrunde über eine unserer zahlreichen Brücken gelaufen, in diesem Fall ist es eine Fußgängerbrücke: in der Mitte die "Straße" (ohne Autoverkehr), rechts und links jeweils ein schmaler Fußweg. Ich laufe auf diesem schmalen Weg, als mir aus dem Dunkel ein älterer Herr auf einem Rad entgegenkommt, in Schlangenlinien, ohne Beleuchtung, ohne Helm, in schwarz gekleidet. Ich springe gerade noch rechtzeitig vom Fußweg runter auf die "Straße", als der mich anbrüllt. "Das wird auch Zeit, dass dich vom Weg machst!"

Ohne Worte... (zur Einordnung von "älter": ich bin 55, den Herrn schätze ich auf 70...)

trina 30.01.2025 11:17

Bin kürzlich mit dem Lastenrad (e) unterwegs gewesen. Breite Straße ohne Autos. Von rechts kommend fährt sehr langsam ein Senior auf dem Rad ran. Ich fahre mit 25 km/h richtig Mitte der Fahrbahn, so dass der Herr gemächlich einbiegen kann. Brüllt mich an: "rechts vor links!"
Hmm, bei einem Auto hätte ich abgebremst. Bei einem Radfahrer, der sich mit nicht mal 10 km/h annähert, bin ich mir so keiner Schuld bewusst...

TriVet 11.02.2025 08:10

Nachtrag zur Seniorendiskussion:
In Japan gibt es es für diese Gruppe Auto-Aufkleber (Koreisha), die den anderen Verkehrsteilnehmern, ähnlich den Fahranfänger-Schildern, signalisieren, wer da fährt und idealerweise entsprechend Vor-/Ruecksicht generieren.

Siebenschwein 11.02.2025 08:56

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1772243)
Nachtrag zur Seniorendiskussion:
In Japan gibt es es für diese Gruppe Auto-Aufkleber (Koreisha), die den anderen Verkehrsteilnehmern, ähnlich den Fahranfänger-Schildern, signalisieren, wer da fährt und idealerweise entsprechend Vor-/Ruecksicht generieren.

... was natürlich nix hilft, wenn der oder die SeniorIn Dich als Radfahrer einfach übersieht und von hinten oder der Seite platt macht:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-...letzt-100.html

Sowas ist einfach tragisch und hätte möglicherweise durch eine arztliche Fahrtauglichkeitsprüfung verhindert werden können, wenn ich mal spekulieren darf.

TriVet 11.02.2025 09:04

Absolut, und nur damit hier kein falscher Eindruck entsteht, ich bin komplett FÜR einen Senioren-Fahrcheck!

jannjazz 11.02.2025 19:12

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1771001)
...

Das kann eigentlich nur der Sensenmann selbst gewesen sein.

jannjazz 11.02.2025 19:13

Zitat:

Zitat von trina (Beitrag 1771009)
...

Solche Menschen möchte man doch eigentlich nur in den Arm nehmen und sagen: "Rechts vor links und so ist Dir doch in Wirklichkeit völlig egal, sag´doch mal ehrlich: was ist denn das Problem? Kann ich irgendetwas machen?"

sybenwurz 12.02.2025 11:07

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1772360)
Solche Menschen möchte man doch eigentlich nur in den Arm nehmen und sagen: "Rechts vor links und so ist Dir doch in Wirklichkeit völlig egal, sag´doch mal ehrlich: was ist denn das Problem? Kann ich irgendetwas machen?"

Wir haben mal mit der Schulklasse, lang, lang ists her, an ner Verkehrszählung teilgenommen.
Zeitweise war n Cop dabei, der die Autos angehalten hat, damit wir die Fahrenden zu nem Fragebogen zutexten und aushorchen konnten.

In dem Ort kam dann ne wahrscheinlich Eingeborene zu Fuss auf uns zu, die fürchterlich und ohne jeden erkennbaren Grund vor sich hin schimpfte.
Der Polizist, so n Typ väterlicher, gutmütiger vom alten Schlag rief ihr zu: "FRAU! Gehnse erstmal nach Hause und scheissen sich richtig aus, sicher gehts Ihnen dann besser!"
:Lachanfall:

jannjazz 12.02.2025 14:37

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1772453)
"FRAU! Gehnse erstmal nach Hause und scheissen sich richtig aus, sicher gehts Ihnen dann besser!"
:Lachanfall:

Oder wie bei Bridget Jones: „Du solltest mal wieder richtig vögeln!“ Der Lösungsansatz ist 3x gleich.

PabT 12.02.2025 20:08

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1770989)
Kann nicht mal wieder jemand eine spektakuläre Geschichte zum eigentlichen Thema schreiben? Alte Menschen sind vielleicht manchmal lästig abernicht aggressiv.

Dann hast Du wohl mein Video weiter oben nicht gesehen. Der Scheiß-Opa hätte mich am liebsten überfahren.

Auch der heutige Täter (Engüberholen, anschließend Dünnschiss zur Rechtfertigung labern: "Wenn sie den Radweg benutzen würden, hätte ich nicht überholen müssen" - was selbstverständlich auch dann Schwachsinn gewesen wäre, hätte es dort einen benutzungspflichtigen Radweg gegeben) war weder sachlich noch ruhig, obwohl er deutlich älter war als ich.

Allerdings werden diese Täterpersönlichkeiten von der Staatsanwaltschaft Hannover auch regelmäßig liebevoll verschont - und seit kurzem sogar schon vorher von der Polizei, die auf ihrem Zeugenvernehmungsbogen eine gute Portion Täterschutz in Form von Victim-Blaming-Vorverurteilung mitdruckt:

PabT 12.02.2025 20:10

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770999)
Es mag teilweise stimmen, "niemals" ist aber m.M.n. weit übertrieben. Konkretes Beispiel: 13 km mit dem Taxi bei uns in der "Metropolregion Rhein-Neckar" (wegen ÖPNV-Streik): 37 €. Es ist nicht innerstädtisch, aber innerhalb vom Ballungsraum; ÖPNV knapp 50 Minuten Fahrzeit, Auto 22 Minuten. Aber fast 3 €/km halte ich für weit mehr als die Betriebskosten für ein durchschnittliches Auto.

D'accord. Ich hätte deutlicher machen können, dass ich nur für mich und ähnlich konfigurierte Leute, insbesondere in der ÖPNV-seitig hervorragend erschlossenen Region Hannover, sprechen kann. :Blumen:

PabT 02.04.2025 21:02

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1772558)
Allerdings werden diese Täterpersönlichkeiten von der Staatsanwaltschaft Hannover auch regelmäßig liebevoll verschont - und seit kurzem sogar schon vorher von der Polizei

Dazu kommt jetzt noch eine neue Einschüchterungstaktik:

Die fragen nicht, wie ich die Dashcam benutze, sondern unterstellen eine anlasslose Dauerüberwachung des Straßenverkehrs und lassen den Landesdatenschutzbeauftragten mit einer Geldbuße von 500 € drohen. :Lachanfall:

Klugschnacker 10.10.2025 08:12

»Großstadtrevier«-Star
Schauspielerin Wanda Perdelwitz nach Fahrradunfall gestorben
Sie spielte die »Großstadtrevier«-Polizistin Nina Sieveking, hatte Rollen in Theater und Kino. Jetzt ist Wanda Perdelwitz tot. Sie erlag ihren Verletzungen nach einem »Dooring«-Unfall in Hamburg. [Auf dem Radstreifen.]
SPON

andreasbrod 10.10.2025 08:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1791370)
»Großstadtrevier«-Star
Schauspielerin Wanda Perdelwitz nach Fahrradunfall gestorben
Sie spielte die »Großstadtrevier«-Polizistin Nina Sieveking, hatte Rollen in Theater und Kino. Jetzt ist Wanda Perdelwitz tot. Sie erlag ihren Verletzungen nach einem »Dooring«-Unfall in Hamburg. [Auf dem Radstreifen.]
SPON

Und hatte leider keinen Helm auf dem Kopf......
Das sieht man leider immer, immer mehr. Warum ist einem die eigene Gesundheit nicht mehr wert?

sabine-g 10.10.2025 08:40

Zitat:

Zitat von andreasbrod (Beitrag 1791373)
Und hatte leider keinen Helm auf dem Kopf......
Das sieht man leider immer, immer mehr. Warum ist einem die eigene Gesundheit nicht mehr wert?

Wegen der Frisur.

JENS-KLEVE 10.10.2025 10:40

Zitat:

Zitat von andreasbrod (Beitrag 1791373)
Und hatte leider keinen Helm auf dem Kopf......
Das sieht man leider immer, immer mehr. Warum ist einem die eigene Gesundheit nicht mehr wert?

Ziehst du beim Autofahren Helm und feuerfesten Anzug an? Ist dir deine Gesundheit etwa nichts wert?

Die Untersuchung des Unfalls ergab, dass der Autofahrer den Unfall verursacht hat. Das ist leider oft so und dann diskutiert man über Radfahrer mit schwarzer Jacke und dass man mal woanders einen auf der Straße statt auf dem Radweg gesehen hat.

sybenwurz 10.10.2025 11:10

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1791383)

Die Untersuchung des Unfalls ergab, dass der Autofahrer den Unfall verursacht hat. Das ist leider oft so und dann diskutiert man über Radfahrer mit schwarzer Jacke und dass man mal woanders einen auf der Straße statt auf dem Radweg gesehen hat.

So ne Täter-Opfer-Umkehr kotzt mich regelmässig an.
Wir sollten allmählich da hin kommen, dass nicht die Dosen das Mass der Dinge im Strassenbild sind, sondern 'nur auch'.

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1791374)
Wegen der Frisur.

In diesem Sinne finde ich, sollte es möglich sein, das Bike als Alltagsgefährt zu nutzen, ohne sich grossartig und lang dazu an- und umzuziehen.
Ich würde nicht ohne Helm fahren, akzeptiere es aber, wenn andere es tun. Holland iss ja bei dir direkt um die Ecke, wieviele Helme siehst du da im Strassenbild?
Die haben da imho das bessere Verständnis des Fahrrades als Alltagsvehikel.
(Und ich finde, grad wir hier in diesem Forum sind viel zu stark auf das Bike als Sportgerät fixiert, was es in meinen Augen nicht in erster Linie ist)
(Gleichermassen findet hier meine Toleranz ein Ende, beim Radfahren im sportlichen Sinne fährt keiner ohne Helm mit mir mit)

Adept 10.10.2025 11:35

Was ein Unglück!

Aber wenn sie einen Helm angehabt hätte, wäre sie vielleicht durch ein schweres Schädel-Hirm-Trauma zum lebenslangen Pflegefall geworden, ohne jemals eigenständig leben zu können. Ich habe leider so einen Fall miterlebt. Da weiss man nicht, was man in der Situation mehr wünscht?

Der behandelnde Arzt von Gino Mäder hat der Mutter laut ihrer Aussage gesagt: "Beten Sie, dass er die nächste Nacht nicht überlebt."

Schrecklich sowas.

bergflohtri 10.10.2025 18:06

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1791403)

Der behandelnde Arzt von Gino Mäder hat der Mutter laut ihrer Aussage gesagt: "Beten Sie, dass er die nächste Nacht nicht überlebt."

Schrecklich sowas.

Sehr mitfühlend:dresche


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:33 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.