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dr_big 17.06.2022 12:17

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1666221)
Woher nimmst du die Hoffung dass E Autos in der Anschaffung günstiger werden?

Ich erwarte steigende Preise in den nächsten Jahren, wegen Energiekosten, Transportkosten, Rohstoffpreise, Lieferengpässen. Ich habe zum Glück noch im Januar bestellt und aktuell werden Gebrauchte schon teurer verkauft als mein Neupreis.

Trimichi 19.06.2022 16:06

Scheint so, als dass der Klimawandel heute am Rothsee zugeschlagen hat: 36°C für die 9.20 Uhr Starter im Durchschnitt, Wassertemperatur beim Schwimmsplit eingerechnet!! Beim Laufen 38°C. Zudem ist heute FRANKENMAN in Würzburg. Und die Prognose für Roth?

Vllt gelingt es off topic und on topic zu verbinden. "Aloha" vom Rothsee.:Maso:

MattF 20.06.2022 10:33

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1666221)
Woher nimmst du die Hoffung dass E Autos in der Anschaffung günstiger werden?

Man könnte sagen günstiger im Bezug zum Verbrenner, nicht absolut billiger :liebe053:

Mitsuha 20.06.2022 11:34

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1666479)
Und die Prognose für Roth?

Ist ja noch etwas hin, aber aktuell eher bei moderaten 26°C.

Trimichi 20.06.2022 12:47

Zitat:

Zitat von Mitsuha (Beitrag 1666581)
Ist ja noch etwas hin, aber aktuell eher bei moderaten 26°C.

Dann gibts heuer Neoverbot (oh-je).

merz 03.07.2022 21:38

Wann rollt der letzte Verbrenner bei VW vom Band?
Früher dreissiger Jahre
(Frage war nicht auf PKW eingeschränkt)

Haben wir genug Strom in DE für E-Autos?
Na klar, E-Autos sind auch gut fürs Netz.

Und wer baut die Batterien?
Hoffentlich die Europäer, ist dann eh ein Recycling-Kreislauf

Brauchen wir eigentlich Atomkraft dafür?
Nein, ist doch nicht wirtschaftlich.

Und was ist mit E-fuels?
Ist Stoff für Oldtimerliebhaber, sonst natürlich Unsinn.

Und Ihr eigener Ferrari?
Wir eingemottet


Wer hast gesagt?


Diess, CEO von VW, im Spiegel, es umgibt die CEOs von VW immer so etwas irrlichterndes, aber im Moment ist er noch am Steuer des größten Autoherstellers der Welt (oder der Nummer 2, wie man auch immer zählt)

leider paywall:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/vw...8-fbd50c88e0ee, die Passagen über Tesla und China blende ich jetzt mal weg


Derweil in Berlin:

Bundeskanzler Scholz (FDP) erteilt Tempolimit eine Absage :

https://www.zeit.de/politik/deutschl...oogle.com%2 F


m.

Jimmi 08.07.2022 07:42

War das schon Thema?

https://www.elektroauto-news.net/202...iel-guenstiger

Wenn da was dran ist, hätte man sicher schon mehr davon gehört. Wirkungsgrad angeblich bis 98%

Trimichi 18.07.2022 22:00

Nun sagt unsere Regierung:
"Wir haben nicht mehr 20-30 Jahre Zeit, sondern 10."
Baerbock

Habeck meint: muss dreimal schneller gehen als geplant. Scholz sagt, dass wir das (Klimaziele) erreichen. Indem wir zur Kohleverstromung zurückkehren. Und ist zuversichtlich. Getreu dem Motto "Wir schaffen das." Und Lindner? Hat momentan anderes zu tun (3-4 Kinder in die Welt setzen).

Vielleicht lernt unserer Regierung ja im nächsten Jahr was zu tun ist, denn die CO2-Emissionen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Ein guter Freund schrieb, er lebt in Cambridge, dass dort heute spätnachmittags um 6 PM 38°C herrschten. So heiss war es da noch nie.

Höher, schneller, weiter... :Maso: :Maso: :Maso: :Maso: :Gruebeln:

DocTom 20.07.2022 07:24

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1671367)
...
Ein guter Freund schrieb, er lebt in Cambridge, dass dort heute spätnachmittags um 6 PM 38°C herrschten. So heiss war es da noch nie.

Höher, schneller, weiter... :Maso: :Maso: :Maso: :Maso: :Gruebeln:

Hohe Temperaturen machen aggresiv. Da löst sich das Problem so durch WW3 oder die Menschheit passt sich einfach an. Die Wüstenvölker werden auch Extremst-Temperaturanstiege überleben, neue Lebensräume erschließen. Da kommt dann evtl. doch Frank Herberts Vision, "der Wustenplanet" zukunftigen Lebensraumszenarien nahe...:Cheese:

Drop 20.07.2022 14:04

Wenn man Schlagzeilen bei SPON von heute liest...

- Waldbrand in der Toskana zwingt 500 Menschen zur Flucht
- Hitzewelle in Deutschland Rheinpegel sinkt weiter – Frachtschiffe fahren mit deutlich weniger Ladung
- Ampeln und Notruf ausgefallen Tausende Menschen in Baden-Baden ohne Strom

...wird einem schon anders.

Gibt es Studie, in der die unmittelbaren und mittelbaren Folgen des Klimawandels nachzulesen sind?

dr_big 20.07.2022 15:19

Passend dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=H_4IktoCTQQ
(Spiegel: Ausgebremst trotz Klimakrise)

qbz 20.07.2022 15:49

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1671524)
Wenn man Schlagzeilen bei SPON von heute liest...

- Waldbrand in der Toskana zwingt 500 Menschen zur Flucht
- Hitzewelle in Deutschland Rheinpegel sinkt weiter – Frachtschiffe fahren mit deutlich weniger Ladung
- Ampeln und Notruf ausgefallen Tausende Menschen in Baden-Baden ohne Strom

...wird einem schon anders.

Gibt es Studie, in der die unmittelbaren und mittelbaren Folgen des Klimawandels nachzulesen sind?

IPCC Sixth Assessment Report
Mitigation of Climate Change

Hafu 20.07.2022 15:50

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1671524)
...
...wird einem schon anders.

Gibt es Studie, in der die unmittelbaren und mittelbaren Folgen des Klimawandels nachzulesen sind?

Natürlich gibt es die Studien, z.B. hier eine Überblicksstudie der Bundeszentrale für politische Bildung basierend auf mehreren dort zitierten Einzelstudien, in der schon 2013 vor immer häufigeren Extremwetterereignissen gewarnt hat.

Zitat:

Zitat von BPB
...Durch Überflutungen und Hochwasser ist (bis 2959) zusätzlich mit Immobilien- und Infrastrukturschäden von ca. zehn Milliarden Euro zu rechnen.

Diese Kosten wurden vor 9 Jahren schon durchaus krass unterschätzt (ebenso wie der zu erwartende Schaden durch missernten), denn alleine das Ahrtalhochwasser vom vergangenen Jahre verursachte bereits ein Mehrfaches der damals prognostizierten Schäden. Und wir sind noch weit entfernt von 2050 (dem Ende des Prognosezeitraums).

Jedem IPCC-Bericht liegen seit Jahrzehnten genaue Zahlen bei, wie teuer ungebremster Klimawandel für die Menschen und inbesondere auch für die Industrieländer wird, und welche Kosten sich noch vermeiden lassen durch Anpassungsstrategien und Klimaschutzmaßnahmen.

Allerdings interessiert das die Menschen wenig. Der Klimawandel war bei der letzten Bundestagswahl so wenig Wahlkampfthema wie bei der letzten Präsidentenwahl in Frankreich oder auch den USA. Und die Politik handelt in Demokratien letztlich nach dem Willen der Wähler und den Interessen der Wirtschaft.

keko# 20.07.2022 16:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1671535)
....

Allerdings interessiert das die Menschen wenig. Der Klimawandel war bei der letzten Bundestagswahl so wenig Wahlkampfthema wie bei der letzten Präsidentenwahl in Frankreich oder auch den USA. Und die Politik handelt in Demokratien letztlich nach dem Willen der Wähler und den Interessen der Wirtschaft.

Um ehrlich zu sein, mich interessiert das sehr und nicht erst seit 3 Jahren. Allerdings weiß ich nicht so genau, was ich tun soll. Sport mache ich längst nur noch aus Gesundheitsgründen (früher: Sauna, Schwimmbad, Fahrten zu Wettkmämpfen und zum Training usw. usf), Sparsamkeit und Energiesparen wurde mir in die Wiege gelegt. Bleibt mein Moded o.ä., das ich sowieso kaum noch fahre und der Familienurlaub. Soll ich das streichen und nur noch arbeiten? (rhetorische Frage).
Irgendwo bin ich in ein Leben eingebunden und habe auch Verantwortung.
Ich bleibe dabei: die Politik ist hier gefragt und muss die Rahmenbedinungen ändern. Und da muss man nicht nur der Wirtschaft (oder dem "bösen" Kapitalismus) auf die Finger klopfen, sondern auch den großen Unternehmen. Die Wähler wählen doch längst entsprechend. Was soll die Zivilgesellschaft tun? Vielleicht genauer hinschauen und kritischer ihre Vertreter hinterfragen? Verlassen wir uns zu sehr auf sie?

Trimichi 23.07.2022 08:52

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1671539)
Ich bleibe dabei: die Politik ist hier gefragt und muss die Rahmenbedingungen ändern. Und da muss man nicht nur der Wirtschaft (oder dem "bösen" Kapitalismus) auf die Finger klopfen, sondern auch den großen Unternehmen. Die Wähler wählen doch längst entsprechend. Was soll die Zivilgesellschaft tun? Vielleicht genauer hinschauen und kritischer ihre Vertreter hinterfragen? Verlassen wir uns zu sehr auf sie?

Das stimmt natürlich. Und wie du schon geschrieben hast haben wir uns ja als Bürgerinnen und Bürger für "grün" entschieden. Nur macht dann diese [Regierung] wegen dieser Werte und Weichenstellung diametral Entgegengesetztes. Zumindest verzöget sich in Deutschland die Energiewende wegen Biden, Putin und der Regierung Scholz. By the way: hast du mitbekommen, dass Biden in den V.A.E. über die Araber russisches Öl gekauft hat? D.h. die Araber kaufen das russ. Öl, und verkaufen dann weiter an die USA. Damit zu deinem zweiten großen Punkte, der dieses Verhalten der freien, westlichen Welt rechtfertigte? Von wegen die USA positioniert sich gegen China. Es geht also dann darum, wer wen in Schach halten kann und wie?

Meiner Meinung nach gibt es drei Möglichkeiten, wie es weitergeht:
1. (begrenzte) Atomkrieg(e) - 50-70 % der Menschen verschwinden
2. wir machen nichts, machen so weiter - 90-98 % der Menschen verschwinden
3. wir kriegen irgendwie noch die Kurve

Möglichkeit 3 bewerte ich mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,1%. Möglichkeit 1 und Möglichkeit 2 mit jeweilig 49,95 %.

Vllt gäbe es noch Möglichkeit 4, nämlich "ein Virus durchlaufen lassen". Müsste unter 1 laufen (Massenvernichtungswaffen, wenn man so möchte). Ich hatte mich im Corona-Faden bei Ausbruch der Covid-19 Pandemie insofern dazu geäußert, als dass es sich um einen Testlauf handelt.

Wird die Menschheit Massenvernichtungswaffen gegen sich selbst einsetzen? Ich glaube, das traut man sich nicht, weder A- noch B-Waffen einzusetzen. C-Waffen verbieten sich und lösen das Problem nicht.

Wegen dieser Politiker geht es weiter wie bisher. Selbst wenn wir in Deutschland die Energiewende hinbekämen, wäre das den Amis und die Chinesen egal. Deswegen wird wohl in absehbarer Zeit die Erdoberfläche unbewohnbar sein. Weil sich zu wenige losreißen konnten und können?


Merke:

Arbeiten tut wer Geld braucht.

Merke:

Fürchte nicht die Freiheit, deren Preis ist nicht unerschwinglich, fürchte deine Sklavenhalter.

Merke:

Wer sich mit Sklavenhaltern einlässt, wird automatisch zum Schwarzmagier.



Alles andere ist Doppelmoral? Ich würde ja gerne, muss aber. Mitmachen. Niemand zwingt irgendjemand zu irgendwas. Politik ist nur ein Filter. Ein Prellbock, zudem. Schließlich liegen über der Politik andere Ebenen. Die Finanziers, zum Beispiel, oder das Militär. Und natürlich auch die Wirtschaft. Wenn die Wirtschaft nicht will, mit den Politikern als ihr Sprachrohr, wird man wohl zu anderen Mitteln greifen müssen? Vgl. Möglichkeiten 1-3. Insbesondere Möglichkeit 1? Vorboten sind: das Virus und das Thema des Parallelfadens, gesperrt durch den Admin (Ukraine-Krieg, mit thermonuklearer Bedrohungslage für Europa)?

persönliche Anmerkung: ich will dir, lieber keko#, nicht zu Nahe treten. Die Generation vor uns ist so erzogen worden und wir als Nachfolger_innen auch. Lass' dich am A. l...en, denn 1. fährt deine Frau eben nicht mitm eSUV zum Einkaufen, sondern geht zu Fuß mitm Bollerwagen oder falls Kleineinkauf mitm Rucksack und/oder Taschen. Oder mit dem Fahrrad samt Radhänger. Und klaro, ist schon 2. sehr unchic, wenn die Tochter nicht in Paris studiert. Warum nicht in Freiburg. Und 3., sh..e auf den Familienurlaub, geht es eben zum Wandern in den Schwarzwald. So schlimm?

Was werden die Nachbarn sagen und die Leute denken? Shice doch einfach drauf!!! ... ;-) : )

keko# 23.07.2022 10:43

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1672035)
....

Alles andere ist Doppelmoral? Ich würde ja gerne, muss aber. Mitmachen. Niemand zwingt irgendjemand zu irgendwas. Politik ist nur ein Filter. Ein Prellbock, zudem. Schließlich liegen über der Politik andere Ebenen. Die Finanziers, zum Beispiel, oder das Militär. Und natürlich auch die Wirtschaft. Wenn die Wirtschaft nicht will, mit den Politikern als ihr Sprachrohr, wird man wohl zu anderen Mitteln greifen müssen? Vgl. Möglichkeiten 1-3. Insbesondere Möglichkeit 1? Vorboten sind: das Virus und das Thema des Parallelfadens, gesperrt durch den Admin (Ukraine-Krieg, mit thermonuklearer Bedrohungslage für Europa)?

persönliche Anmerkung: ich will dir, lieber keko#, nicht zu Nahe treten. Die Generation vor uns ist so erzogen worden und wir als Nachfolger_innen auch. Lass' dich am A. l...en, denn 1. fährt deine Frau eben nicht mitm eSUV zum Einkaufen, sondern geht zu Fuß mitm Bollerwagen oder falls Kleineinkauf mitm Rucksack und/oder Taschen. Oder mit dem Fahrrad samt Radhänger. Und klaro, ist schon 2. sehr unchic, wenn die Tochter nicht in Paris studiert. Warum nicht in Freiburg. Und 3., sh..e auf den Familienurlaub, geht es eben zum Wandern in den Schwarzwald. So schlimm?

Was werden die Nachbarn sagen und die Leute denken? Shice doch einfach drauf!!! ... ;-) : )

Meine Doppelmoral ist mir sehr wohl bewußt. Das könnten wir gerne weiter ausdiskutieren, aber das interessiert wohl niemanden. Es geht wohl den meisten in meiner Vorstadt, in der die Grünen seit vielen Wahlen dicke Gewinne einfahren, so oder so ähnlich: jeder hat so sein kleines Schandfleckchen im Keller und viele kleine Schandfleckchen ergeben halt einen großen Flecken.
Hatte ich bis vor wenigen Monaten noch die Hoffnung, dass die Welt zusammenwächst und dieses globale Problem auch global angegangen wird, sehe ich seit der "Zeitenwende" diesbezüglich eine Umkehr in die Vergangenheit: die Welt driftet in Regionen auseinander, autoritäre Staaten gewinnen hinzu. Wir greifen auf konventienelle Energieträger zurück.
Bleibt noch das Fünkchen Hoffnung, dass das wohlhabende Deutschland Vorreiter sei oder sein müsste, was ich oft hörte. Ist man Vorbild, wenn man über neue Duschköpfe redet und das Absenken von Wasser- und Zimmertemperaturen? Vielleicht hier in meiner Wohlfühlvorstadt, aber wohl kaum in Regionen, die weit weg von solchen Komfortproblemen sind, für die solche Vorschläge (und noch viel mehr) Alltag sind.

Trimichi 23.07.2022 15:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1672051)
Hatte ich bis vor wenigen Monaten noch die Hoffnung, dass die Welt zusammenwächst und dieses globale Problem auch global angegangen wird, sehe ich seit der "Zeitenwende" diesbezüglich eine Umkehr in die Vergangenheit: die Welt driftet in Regionen auseinander, autoritäre Staaten gewinnen hinzu. Wir greifen auf konventienelle Energieträger zurück.
Bleibt noch das Fünkchen Hoffnung, dass das wohlhabende Deutschland Vorreiter sei oder sein müsste, was ich oft hörte. Ist man Vorbild, wenn man über neue Duschköpfe redet und das Absenken von Wasser- und Zimmertemperaturen? Vielleicht hier in meiner Wohlfühlvorstadt, aber wohl kaum in Regionen, die weit weg von solchen Komfortproblemen sind, für die solche Vorschläge (und noch viel mehr) Alltag sind.

Noch ein Satz dazu oder vllt auch zwei: vorgestern auf einer Bank mit einem Urgestein (Generation 70+) unterhalten. Diese Herren kamen vom Tennisdoppel (darunter also unter denen auch der bayrische Meister in der AK). Ich tappte dort vorbei, weil ich zum Schwimmbad wollte. Einer nahm sich Zeit für mich. Der meinte dann: 1. wir kennen es nicht anders (Überfluss und kein Krieg; Wille und Disziplin zur Leistung), 2. der Mensch hat sich an der Natur versündigt. Und 3. die Menschen sich vielleicht doch noch einigen, so das Urgestein, damit unsere Kindeskinder noch eine Zukunft haben. Letzteres wäre nicht so einfach, weil "immer einer von den Diktatoren (gemeint war: ähnlich einer Diktatur organisierte Demokratien) spinnt".

MattF 23.07.2022 19:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1672051)
Bleibt noch das Fünkchen Hoffnung, dass das wohlhabende Deutschland Vorreiter sei oder sein müsste, was ich oft hörte. Ist man Vorbild, wenn man über neue Duschköpfe redet und das Absenken von Wasser- und Zimmertemperaturen? Vielleicht hier in meiner Wohlfühlvorstadt, aber wohl kaum in Regionen, die weit weg von solchen Komfortproblemen sind, für die solche Vorschläge (und noch viel mehr) Alltag sind.

Vorreiter ist man vielleicht wenn man in deiner Vorstadt wohnt, dass man ne Solaranlage auf dem Dach hat, damit seinen Hybrid lädt aber meistens mit dem Rad fahrt, nur Bio meistens vegetarisch kauft und lange Fahrten mit der Bahn macht und auf Flugreisen verzichtet.

keko# 24.07.2022 08:33

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1672108)
Vorreiter ist man vielleicht wenn man in deiner Vorstadt wohnt, dass man ne Solaranlage auf dem Dach hat, damit seinen Hybrid lädt aber meistens mit dem Rad fahrt, nur Bio meistens vegetarisch kauft und lange Fahrten mit der Bahn macht und auf Flugreisen verzichtet.

Solaranlage ist schon seit ein paar Jahren auf dem Dach. Auto? Bin im letzten Jahr 5000km gefahren, davon 3000 im Urlaub. Fahre also sehr wenig und warte, bis der Diesel auseinanderfällt. Fahrrad ist seit ewigen Zeiten das von mir am häufigsten benutzte Fortbewegungsmittel. Bin zwar kein Vegetarierer, wir essen aber Fleisch nur zu besonderen Anlässen, so wie wir das früher auch schon taten. Sparsamer Strom-/Energie und Wasserverbrauch versteht sich von selbst.
Bleibt die Urlaubsreise... darauf zu verzichten würde mir tatsächlich wehtun.
In den letzten Tagen mitbekommen:
Ein Arbeitskollege fährt mit seinem Auto in den Sommerferien quer durch Europa in seine alte Heimat, die Türkei.
Ein Bekannter mit seiner Familie nach Sardinien.
Ein anderer mit seiner Frau in seinem alten VW-Bus aus den 80er Jahren bis nach Portugal ("Ey du, das wollten wir schon immer mal machen. Jetzt sind die Kinder aus dem Haus und wir machen das!").
Ich in den Schwarzwald oder an den Bodensee, so wie meine Eltern, für die lange Zeit finanziell mehr nicht möglich war?
Würdest du das tun?
:Blumen:

MattF 24.07.2022 09:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1672171)
Ich in den Schwarzwald oder an den Bodensee, so wie meine Eltern, für die lange Zeit finanziell mehr nicht möglich war?
Würdest du das tun?
:Blumen:

Fahre oft im Winter in den Schwarzwald zum Schneeschuhwandern, mit dem Zug.

keko# 24.07.2022 10:27

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1672175)
Fahre oft im Winter in den Schwarzwald zum Schneeschuhwandern, mit dem Zug.

Das war nicht der eigentliche Sinne meiner Frage. Meine These ist, dass sich viele meiner Mitmenschen bemühen, aber dann doch irgendwo ein "Schandfleckchen" haben. Daher mein Beispiel mit meiner Urlaubsfahrt. Viele Millionen kleiner Schandfleckchen ergeben dann halt doch ein Problem. Ich weiß nicht, wie man das sozialverträglich löst.

Stefan K. 24.07.2022 11:29

Vielleicht sollte man das ganze realistisch betrachten.
Der Planet Erde ist nicht mehr als ne Batterie und die Lebewesen halt die Nutzer.
Das die Batterie irgendwann leer sein wird ist wohl unumstritten.
Lediglich der Verbrauch kann etwas eingeschränkt werden.
Ein ökologisches Bewusstsein findet in den Köpfen je nach Bildung, Herkunft, Einstellung, usw. unterschiedlich statt.
Für mich ist es Fakt, dass die Menschheit den Planeten klein kriegen wird. Die Frage ist nur wann.
Ich bin auch dafür, dass jeder sein Teil dazu beiträgt unseren ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten, jedoch befürchte ich, dafür ist die Menschheit nicht einig genug. Anstatt sich gemeinsam auf der Welt mit vereinten Kräften diesen Problemen zu stellen, streiten wir, missgönnen wir, sind intolerante Egoisten und verhalten uns dementsprechend.
Natürlich nicht jeder einzelne in gleicher Weise und Ausmaß aber als Kollektiv doch überwiegend.
Vermutlich ist die Menschheit wie alles auf der Welt vergänglich und nimmt sich selbst zu wichtig.
Zumindest verhalten wir uns so.
Wie will man einen Planeten retten, wenn man als Gesellschaft nicht in der Lage ist, ein Mindestmaß an Moral und Ethik aufrecht zu erhalten?

Man kann derartige Ziele nur als Gemeinschaft bewältigen und die seh ich aktuell in keinster Weise. Weder auf nationaler, noch auf internationaler Ebene
.

Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergehen wird...

keko# 24.07.2022 12:08

Zitat:

Zitat von fleischistmeingemüse (Beitrag 1672190)
...
Ein ökologisches Bewusstsein findet in den Köpfen je nach Bildung, Herkunft, Einstellung, usw. unterschiedlich statt. ....

Wie meinst du das genau?

Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umschaue, würde ich sagen, es steigt der Energieverbrauch direkt proportional zu der formalen Bildung: Je höher die Bildung, desto besser der Job, folglich desto mehr Autos, desto größer das Haus, desto mehr Urlaube. Die bescheidene Halbtagskraft hat dies alles nicht.

Das "ökologisches Bewusstsein" ist physikalisch ohne messbare Taten nichts wert. Die Natur (die Physik) interessiert das nicht, was wir denken oder fühlen. Sollte also Energiesparen nicht zunächst hauptsächlich bei den Vermögenden ansetzen?

(no offense :Blumen:)

Helmut S 24.07.2022 13:47

Zitat:

Zitat von fleischistmeingemüse (Beitrag 1672190)
Wie will man einen Planeten retten, wenn man als Gesellschaft nicht in der Lage ist, ein Mindestmaß an Moral und Ethik aufrecht zu erhalten?

Bei solchen globalen Fragestellungen sollte man tunlichst Moral und Ethik aus dem Spiel lassen. Sie sind damit völlig überfordert und, ebenso wie der gesunde Menschenverstand, überwiegend subjektiv und führen in der Regel zu einem Ergebnis, dass irgendwo zwischen „Warten auf die Anderen“ und „direktem Verderben“ liegt. Im schlimmsten Fall ist die eigene Moral nicht mal sehr belastbar und geht schon bei ein paar Euro in die Knie bzw. kommt das Fressen eh vor der Moral.

Statt Moral und Ethik mit solch globalen Fragestellungen zu überfordern, kann man einfach in seiner eigenen kleinen Welt anfangen und im Sinne eines „achtsamen Apostolats“ versuchen „moralische Milieus“ über einen „Mitmacheffekt“ zu erzeugen - wie bescheiden das eigene Engagement auch sein mag.

:Blumen:

Stefan K. 24.07.2022 15:14

Ich stimme euch beiden in eurer Argumentation gerne zu. Sie ist das Resultat aus euren Überlegungen und Gedanken in dieser Richtung. Jeder Gedanke in die nachhaltige Entwicklung hin zu einem okologischen Bewusstsein ist ein guter. Jeder muss und sollte für sich im kleinen Anfangen, seh ich auch so. Jeder Kette ist nur so stark wie deren Glieder. Jedoch wird aus einzelnen Gliedern erst dann eine Kette die man tragen kann wenn sie alle zusammenhalten. Das ganze ist ein sehr komplexes Thema, welches sich auch mit geschriebenen Worten schwerlicher bereden lässt als im persönlichen Gespräch.
Ich finde im Kern der Sache aber bleibt es dabei. Es ist eine schwierige Aufgabe, die nicht jeder Einzelnde für sich lösen kann, sondern nur im Kollektiv die benötigte Wirkung erzielt. Damit dieses gelingen kann, muss sich erst ein Kollektiv bilden und dementsprechend verhalten. Endlos viele Einzelkämpfer die zwar mit guten Ansätzen ihr Bestmöglichstes versuchen sind nie so stark wie eine Gemeinschaft welche als Einheit vorangeht.
Ob es jemals dazu kommt oder ob es realistisch ist vermag ich nicht zu beurteilen. Ich bleib einfach mal optimistisch.

Stefan K. 24.07.2022 15:31

Ich für meinen Teil bin fast jeden Tag im Wald. Momentan findet man hier in Schweden fast alles was man zum überleben braucht in den Wäldern und Seen. Blaubeeren, Pilze, Hjortron, Smultron, Himbeeren, Waldeerdbeeren, Fische und allerlei mehr. Mehr als man essen kann. Man kann sich zu einem gewissen Teil sein Mittagessen selbst sammeln. Die restlichen Lebensmittel bekommt man hier von lokalen Anbietern (Kartoffeln, Milchproduktion, Gemüse).
Ich bin der Meinung, dass ich hier eine recht bewusste Lebensweise habe welche ich meinen Kindern auch so täglich vorlebe. Allerdings ist es das mit dem Wirkungskreis dann auch gewesen. Ob das ausreicht um wirklich was zu verbessern?? Ich weiß es nicht.

keko# 24.07.2022 16:25

Zitat:

Zitat von fleischistmeingemüse (Beitrag 1672206)
Ich für meinen Teil bin fast jeden Tag im Wald. Momentan findet man hier in Schweden fast alles was man zum überleben braucht in den Wäldern und Seen. Blaubeeren, Pilze, Hjortron, Smultron, Himbeeren, Waldeerdbeeren, Fische und allerlei mehr. Mehr als man essen kann. Man kann sich zu einem gewissen Teil sein Mittagessen selbst sammeln. Die restlichen Lebensmittel bekommt man hier von lokalen Anbietern (Kartoffeln, Milchproduktion, Gemüse).
....

Ich kenne das alles noch. Mit meiner Oma bin ich zum Beerensammeln in den Wald. Dazu hatten wir Birnenbäume, Kirschbäume und Apfelbäume. Das haben wir gesammelt und für den Winter in Gläser eingemacht. Von unserem Kartoffelacker gab es Kartoffeln, aus dem Garten Bohnen, Rüben, grünen Salat usw. Im Dorf gab es einen Bauern, von dem haben wir 1x im Jahr eine Sau gekauft und geschlachtet. Wurst und Fleisch gab es nur davon, ebenso leckeren geräucherten Schinken. Der Nachbar hatte viele Hühner, da bin ich morgens mal rüber und habe Eier geholt oder er hat sie bei uns in den Garten gelegt. Brot oft direkt hinten aus der Backstube vom Bäcker im Dorf. Jeden Tag frische Milch vom Bauern. War allerdings auch mehr Auwand und zum Teil echte Arbeit.
Das alles gibt es dort längst nicht mehr. Dafür ein Aldi und ein Edeka. :Cheese:

Stefan K. 24.07.2022 16:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1672212)
Ich kenne das alles noch. Mit meiner Oma bin ich zum Beerensammeln in den Wald. Dazu hatten wir Birnenbäume, Kirschbäume und Apfelbäume. Das haben wir gesammelt und für den Winter in Gläser eingemacht. Von unserem Kartoffelacker gab es Kartoffeln, aus dem Garten Bohnen, Rüben, grünen Salat usw. Im Dorf gab es einen Bauern, von dem haben wir 1x im Jahr eine Sau gekauft und geschlachtet. Wurst und Fleisch gab es nur davon, ebenso leckeren geräucherten Schinken. Der Nachbar hatte viele Hühner, da bin ich morgens mal rüber und habe Eier geholt oder er hat sie bei uns in den Garten gelegt. Brot oft direkt hinten aus der Backstube vom Bäcker im Dorf. Jeden Tag frische Milch vom Bauern. War allerdings auch mehr Auwand und zum Teil echte Arbeit.
Das alles gibt es dort längst nicht mehr. Dafür ein Aldi und ein Edeka. :Cheese:

Das war mit einer der primären Gründe warum ich nach Schweden umgezogen bin. Hier fühlt man sich wieder in die 80er/90er versetzt. Ein einfaches und genügsames, aber ein schönes Leben.

MattF 24.07.2022 18:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1672182)
Das war nicht der eigentliche Sinne meiner Frage. Meine These ist, dass sich viele meiner Mitmenschen bemühen, aber dann doch irgendwo ein "Schandfleckchen" haben. Daher mein Beispiel mit meiner Urlaubsfahrt. Viele Millionen kleiner Schandfleckchen ergeben dann halt doch ein Problem. Ich weiß nicht, wie man das sozialverträglich löst.


Ich würde es anders formulieren, der Mensch ist gut darin sich was vor zu machen und sich dann zu belohnen, dafür dass er andere Dinge mal gut macht :Lachen2:

Dafür dass man Samstags zum Bäcker 1 km mit dem Rad fährt, darf man ja wohl in den Urlaub fliegen :-)

Wenn wir ehrlich sind muss man mittlerweile sagen: Nö.

Die guten Taten werden oft stark überkompensiert.

(Kennt man auch vom Abnehmen, ne Stunde GA 1 Jogging rechtfertigt den Eisbecher: Auch: Nö.)

Die Lösung ist eigentlich einfach, jeder bekommt ein CO2 Kontigent und danach ist Schluss. Und es ist zwingend einzuhalten.

Trimichi 25.07.2022 20:29

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1672227)

Die Lösung ist eigentlich einfach, jeder bekommt ein CO2 Kontigent und danach ist Schluss. Und es ist zwingend einzuhalten.

Klingt in der Theorie gut. Wer setzt das durch und wer dauerhaft um?

Davon abgesehen bleiben Fragen auf unterschiedlichen Domainen offen? Nehmen wir an das CO2 Kontingent tritt heute um 23.59 Uhr MESZ global in Kraft. Was heißt das? Ein Beispiel / Familienpolitik: eine Familie hat ein Kind, und möchte noch eins. Eine andere Familie hat bereits vier, und möchte noch einmal vier. Können nach deinem Vorschlag beiden Familien deren Kind- und Kinderwünsche gewährt werden? Darf eine Familie deiner Argumentation nach zwei Kinder haben, eine andere hingegen acht? Hier schnaufen 4 Personen und verbrauchen CO2, dort 10 Personen (einschliesslich der Eltern jeweilig). Wäre das gerecht?

keko# 25.07.2022 22:31

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1672227)
....
Die Lösung ist eigentlich einfach, jeder bekommt ein CO2 Kontigent und danach ist Schluss. Und es ist zwingend einzuhalten.

Dafür würde ich stimmen. Ein festes Kontingent und wenn man es aufgebraucht hat, zahlt man. Ich mehr als meine alleinerziehende Nachbarin mit ihrem Halbtagsjob und ich weniger als die vierköpfige Familie gegenüber mit ihren 6 Autos (kein Witz) und Pool im Garten. Direkt in Investitionen von Erneuerbaren.

Schwarzfahrer 26.07.2022 09:07

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1672227)
Die Lösung ist eigentlich einfach, jeder bekommt ein CO2 Kontigent und danach ist Schluss. Und es ist zwingend einzuhalten.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1672530)
Dafür würde ich stimmen. Ein festes Kontingent und wenn man es aufgebraucht hat, zahlt man. Ich mehr als meine alleinerziehende Nachbarin mit ihrem Halbtagsjob und ich weniger als die vierköpfige Familie gegenüber mit ihren 6 Autos (kein Witz) und Pool im Garten. Direkt in Investitionen von Erneuerbaren.

Und wer ist die "Wahrheitsbehörde" die diese Kontingente festlegt, und auf Grund wovon? Nur Kopfzahl? Oder noch Arbeitsweg der Familienmitglieder? Einheitswohlfläche und Dämmqualität für alle, und wer kein Geld hat, das Haus zu dämmen, zahlt halt noch mehr von nicht vorhandenen Geld? Oder gibt es dann einen privaten Handel mit Kontingenten? In Rumänien gab es übrigens in den 80-ern zeitweise pro Haushalt z.B. ein Stromkontingent von 30 kWh und Benzinzuteilung von 50 l pro Monat und Auto. Einige haben sich dann eben zwei Autos gekauft, und den Strom am Zähler vorbei angezapft; wer das nicht konnte, hat halt die Arschkarte gezogen und saß bei Kerzenschein oder mit Petroleumlampe im Haus udn wusch die Wäsche von Hand. Das sind die realen Szenarien, die am Ende solcher Überlegungen stehen: Zerstörung des Wohlstandes der breiten Massen, Rückkehr zu einer Aufspaltung in wenige Reiche, die sich merh als das "Kontingent" leisten können, und viele Arme, die mit dem Kontingent zurechtkommen müssen. Ist das die erstrebenswerte Gesellschaft für die Zukunft?

sybenwurz 26.07.2022 09:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1672530)
...zahlt man...


...werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann...

Nepumuk 26.07.2022 09:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1672560)
Und wer ist die "Wahrheitsbehörde" die diese Kontingente festlegt, und auf Grund wovon? Nur Kopfzahl? Oder noch Arbeitsweg der Familienmitglieder? Einheitswohlfläche und Dämmqualität für alle, und wer kein Geld hat, das Haus zu dämmen, zahlt halt noch mehr von nicht vorhandenen Geld? Oder gibt es dann einen privaten Handel mit Kontingenten? In Rumänien gab es übrigens in den 80-ern zeitweise pro Haushalt z.B. ein Stromkontingent von 30 kWh und Benzinzuteilung von 50 l pro Monat und Auto. Einige haben sich dann eben zwei Autos gekauft, und den Strom am Zähler vorbei angezapft; wer das nicht konnte, hat halt die Arschkarte gezogen und saß bei Kerzenschein oder mit Petroleumlampe im Haus udn wusch die Wäsche von Hand. Das sind die realen Szenarien, die am Ende solcher Überlegungen stehen: Zerstörung des Wohlstandes der breiten Massen, Rückkehr zu einer Aufspaltung in wenige Reiche, die sich merh als das "Kontingent" leisten können, und viele Arme, die mit dem Kontingent zurechtkommen müssen. Ist das die erstrebenswerte Gesellschaft für die Zukunft?

Ohne eine intakte Umwelt und ein gesundes Klima wird es keinen "Wohlstand der breiten Massen" geben. Je länger wir mit dem Gegensteuern warten, desto höher werden die Kosten und desto größer wird Wohlstandsverlust.

Schwarzfahrer 26.07.2022 09:42

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1672563)
Ohne eine intakte Umwelt und ein gesundes Klima wird es keinen "Wohlstand der breiten Massen" geben. Je länger wir mit dem Gegensteuern warten, desto höher werden die Kosten und desto größer wird Wohlstandsverlust.

1. Definiere "gesundes Klima" - und prüfe dann, auf wieviel Prozent aller bewohnten Regionen der Welt dies zutrifft. Für welche Region will man genau ein solches "gesundes Klima", was ist mit den anderen, die schon länger zu warm, zu kalt oder zu trocken oder zu feucht sind?

2. Schätze mal die Wahrscheinlichkeit in Prozent, daß eine Kontingentierung der oben beschriebenen Art das Klima im gewünschten Rahmen hält bzw. in die gewünscht Richtung ändert, (schließe die Wahrscheinlichkeit ein, daß das Beispiel weltweit befolgt wird, nur in Deutschland dürfte wohl nicht ausreichen). Stelle dieser Wahrscheinlichkeit diejenige gegenüber, mit der die Kontingentierung breite Armut fördert. Das kann bei der Entscheidung für eine Option eine Hilfe sein.

keko# 26.07.2022 09:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1672560)
...Ist das die erstrebenswerte Gesellschaft für die Zukunft?

Warum denn nicht? Wenn in den priveligierten Ländern für Hinz und Kunz (also du und ich) Energie und Ressourcen so teuer werden, dass wir uns vieles nicht mehr leisten können, hätte das wohl Vorteile für die Natur.
Meine Großmütter waren so arm, sie konnten quasi nicht mal ihr Dorf verlassen. Für meine Eltern ging es anfangs nur in den Schwarzwald, später nach Österreich. Meine Töchter haben bereits viele Länder bereist.
Wer von diesen 4 Generationen hatte wohl den besseren ökologischen Fußdabdruck?

Nepumuk 26.07.2022 11:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1672569)
1. Definiere "gesundes Klima" - und prüfe dann, auf wieviel Prozent aller bewohnten Regionen der Welt dies zutrifft. Für welche Region will man genau ein solches "gesundes Klima", was ist mit den anderen, die schon länger zu warm, zu kalt oder zu trocken oder zu feucht sind?

2. Schätze mal die Wahrscheinlichkeit in Prozent, daß eine Kontingentierung der oben beschriebenen Art das Klima im gewünschten Rahmen hält bzw. in die gewünscht Richtung ändert, (schließe die Wahrscheinlichkeit ein, daß das Beispiel weltweit befolgt wird, nur in Deutschland dürfte wohl nicht ausreichen). Stelle dieser Wahrscheinlichkeit diejenige gegenüber, mit der die Kontingentierung breite Armut fördert. Das kann bei der Entscheidung für eine Option eine Hilfe sein.

Hach, da ist er wieder, der ewige Relativierer und Kleinredner. Immer die gleiche Leier wie schon im Corona-Thread. Klingt toll, hilft aber kein Stück weiter.

Du bist doch angeblich Wissenschaftler. Dann liess doch mal hier nach: IPCC Bericht

Ansonsten ein paar Stichpunkte für Deutschland, die der Klimawandel uns so bereitet: Trockenheit/Dürre, Ernteausfälle, Waldsterben, Hitzekollaps in den Städten, Wassermangel. Reicht dicke aus, um endlich ernsthaft was zu unternehmen.

Stefan K. 26.07.2022 11:42

Ist wahrscheinlich für manche nicht leicht, vom Gewohnten Abstand nehmen zu müssen.

Schwarzfahrer 26.07.2022 12:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1672574)
Wer von diesen 4 Generationen hatte wohl den besseren ökologischen Fußdabdruck?

Ist der ökologische Fußabdruck das entscheidende Maß für das Leben der Menschen? Ist es das für alle? Klingt für mich ähnlich religiös wie das Konzept des Seelenheils aus dem Mittelalter, dem alles individuelle untergeordnet wurde.

Mir ist ein Ansatz, der das Leben möglichst vieler Menschen mit Sinn, Inhalt und Freude erfüllt, und dabei Leid und Entbehrung für möglichst viele minimiert, sympathischer - da diese Kriterien allerdings individuellerer Natur sind, persönlich und lokal variabel, ist das nicht auf so eine schöne vereinfachte Formel zu bringen. Ich freue mich aber, daß ich einen Großteil meines Lebens in einer Welt verbringen konnte, in dem solche pragmatischen und menschenfreundlichen Ziele oft höher geschätzt wurden, als religiöse Maßstäbe, so daß insgesamt die Lebensbedingungen von sehr vielen Menschen in wenigen Jahrzehnten mehr verbessert werden konnten, als davor in Jahrhunderten. Bei allem Verständnis für neue Probleme würde ich diesen Ansatz nie einer einzigen Sicht unterordnen.

Schwarzfahrer 26.07.2022 12:31

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1672608)
Ansonsten ein paar Stichpunkte für Deutschland, die der Klimawandel uns so bereitet: Trockenheit/Dürre, Ernteausfälle, Waldsterben, Hitzekollaps in den Städten, Wassermangel. Reicht dicke aus, um endlich ernsthaft was zu unternehmen.

Dem Absatz stimme ich ja zu :Blumen: - unsere Diskrepanz ist nur darin, was wir jeweils als sinnvolle und wirksame Handlungen und Änderungen ansehen. Ich halte eben wenig von kollektivistischen, die Menschen bevormundenden Eingriffen, besonders, wenn die erwartbare Bilanz von Nutzeffekt und Schaden ungünstig erscheinen (darum meine Frage Nr. 2 - Du magst da zu einer anderen Bilanz kommen, als ich - aber diese Überlegung gar nicht anzustellen ist eine sehr schlechte Basis für jede Entscheidung).


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