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Zu den wesentlich mehr nicht-tödlichen Sinusvenenthrombosen (alleine in Deutschland in dieser Woche nach Aussetzen der Impfung mindestens 7 nachgewiesene und gemeldete Sinusvenenthrombosen und eine unbekannte Zahl nicht gemeldeter bzw. nicht erkannter weniger dramatisch verlaufener Sinusvenenthrombosen) liegen bisher noch nicht viel Zusatzinformationen vor. Die Zweitimpfung haben in den meisten Ländern sowie kaum jüngere erhalten, da die Impfungen meist mit den besonders gefährdeten Älteren begonnen haben und erst seit wenigen Wochen in nennenswertem Umfang Jüngere (bestimmter Berufe) geimpft werden. Meine Frau wird sich die Zweitimpfung sicher nicht mit AstraZeneca geben lassen (Studien, inwieweit man bei der Zweitimpfung das Präparat wechseln kann laufen derzeit und möglicherweise hat das für den Immunschutz sogar Vorteile. Viele Immunologen vermuten das.) In deinem Fall, wo du die Erstimpfung gut vertragen hast, würde ich den zweiten Termin ruhig wahrnehmen. Deine Immunantwort scheint ja vernünftig, also "weder zu wenig noch zu viel", zu funktionieren. |
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Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. Nachgewiesen ist bislang keine Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Astra. |
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Oder gibt's noch andere gravierende Nebenwirkungen? |
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Gute Genesung an Frau HaFu und alle mit Impfreaktionen :Blumen: Tom |
Ich habe jetzt durch mein Fach bedingt „nur“ die Kopfschmerzen seit Beginn der Nachrichten über die Sinusvenenthrombose mitbekommen. Wie gesagt hier haben wir bisher noch keinen rausgefischt - ist aber auch nur eine Klinik von vielen.
Meine internistischen Kollegen haben aber bisher soweit ich mitbekommen habe sonst noch nicht viele Patienten mit Nebenwirkungen gesehen - und wenn waren es verunsicherte Menschen mit grippalen Symptomen - aber auch niemand 2x in der Notaufnahme gewesenen -> sollte also besser geworden sein bei den Betroffenen! |
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Eines der jungen Todesopfer nach AZ-Impfung, eine spanische Lehrerin suchte auch wegen Kopfschmerzen und Unwohlsein eine Notaufnahme auf, wo die Ärzte typische Impfnebenwirkungen "diagnostiziert" haben und die Frau beruhigten und ohne Therapie wieder heimschickten. Ein 10 Tage nach der impfung bei anhaltenden Symptomen veranlasstes erstes CT war dann erstaunlicherweise sogar unauffällig. Anhaltende Nebenwirkungen 14 Tage nach der Impfung gehören jedenfalls nach den Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts nicht mehr in den Bereich einer üblichen Impfreaktion, die bei Astra-Zeneca üblicherweise nach 4 Tagen weitgehend abgeklungen sein sollte Bei meiner Frau habe ich als erstes das Blut untersucht, sie hat auch keine Petechien. Mit derartigen Symptomen oder Vorhandensein neurologischer Ausfälle wären wir längst im Krankenhaus, wofür ich vorläufig keinen Grund sehe. Bei tiefen Venenthrombosen sehe ich im Alltag auf Apixaban-Therapie ein wesentlich schnelleres Zusammenschmilzen des Thrombus ( bei früher Diagnosestellung und nur Teilverschluss des Gefäßes) meist innerhalb weniger Tage, als bei Vollheparinisierung mit niedermolekularen Heparin. Es gibt viele Menschen, die grundsätzlich häufiger Kopfschmerzen haben, wenn man nur an die Volkskrankheit Migräne denkt. Meine Frau hat normalerweise nie Kopfschmerzen, so dass der (kausale) Zusammenhang mit der Impfung mehr als wahrscheinlich ist. Natürlich (und vermutlich wahrscheinlich) können auch kausal durch eine übersteigerte Impfreaktion verursachte Kopfschmerzen überhaupt nichts mit einer Sinusvenenthrombose zu tun haben, sondern auf anderen Mechanismen beruhen. In dem Fall richtet Eliquis aber auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Schaden an. Ich bin vom Naturell her ein sehr vorsichtiger Mensch, aber so grundsätzlich gar nichts machen, aus Angst etwas verkehrt zu machen entspricht auch nicht meinem Naturell. Nach meinem pathophysiologischen Verständnis entsteht eine Stauungsblutung im Zusammenhang mit einer Sinusvenenthrombose dadurch, dass der anfangs kleine Thrombus sukzessive anwächst, bis irgendwann das ganze Gefäßlumen durch den Thrombus verlegt ist. Ein Weiterwachsen eines potentiell vielleicht doch existenten Thrombus (so unwahrscheinlich er auch sein mag) würde ich bis zum Ausschluss der Diagnose durch eine geeignete Bildgebung gerne verhindern. Die in den AWMF-Leitlinien für die Sinusvenenthrombose empfohlene Vollheparinisierung mit Heparin oder niedermolekularem Heparin ist ja, wie vherzo für mich nachvollziehbar heute mittag geschrieben hat, bei dieser Sonderform der SVT mit möglicher Kreuzreaktivität der Antikörper zu Heparin, als denkbare Alternative kontraindiziert. |
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Marcumar ist eh Quatsch. Falls da jetzt jemand hier meint, zur Sicherheit ein oder zwei einwerfen zu müssen, weil nach der Impfung Kopfschmerzen autauchen, dem sie in aller Deutlichkeit gesagt: Das bringt rein gar nichts ! Damit Marcumar seine Wirkung entfaltet, muss man es über 3-4 Tage in relativ hohen Dosen einnehmen, bis die Wirkung einsetzt. Und dann muss man die Dosis wieder reduzieren. Das alles passiert unter engmaschingen, täglichen (!) Blutkontrollen (INR) beim Arzt oder im Krankenhaus. Bei Eliquis, Xarelto, Lixiana und Pradaxa (das sind die Noaks, von denen Simon1 schreibt) ist das anders. Aber bitte auch die nicht einfach nehmen. |
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Da ich das mit dem Multi-Zitat hier nicht so "einfach" hinbekomme: Bislang mussten wir erst bei zwei Patienten ein MRT mit venöser Darstellung der Hirngefäße machen. Die meisten waren innerhalb der ersten 3-4 Tage post-Impfung da und stark verunsichert. Ein weiterer großer Teil war bereits >50, weshalb eine kontrastmittelgestützte Darstellung der Hirngefäße mittel CTA "ausreichte". "Übrig" blieben dann noch 2 junge Patientinnen mit auch erhöhten D-Dimeren (hier kenne ich nichtmal die aktuelle Datenlage, ob diese erhöht sind... - typischerweise wären diese bei einer Sinusvenenthrombose erhöht, müssen aber auch nicht zwangsläufig. Wie es dann noch genauer bei Astra aussieht, weiß ich schlicht und einfach nicht.). Diese erhielten dann eine venöse MRA (also MRT mit Darstellung der venösen "Kopfgefäße"). Alles unauffällig bei uns. |
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