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MattF 30.11.2016 08:25

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1275594)

Ich finde, unsere Gesellschaft hat sich weiterentwickelt und Freiheit ist ein immer wichtigeres Gut für den Einzelnen. Und daher warum noch mehr Verbote und Regeln, die wirklich NIX bringen. Und es sind ja keine Einzelfälle, wie der Thread es richtig beschreibt. Daher, warum nicht dieses Verbot aufheben und dem Einzelnen überlassen?


Wollen die sauberen Athleten das denn? Dass Doping frei gegeben wird.
Oder verstehen die unter Freiheit, dass man Sport auch ohne seine Körper zu zerstören auf Leistungsniveau durchführen können sollte?

Es hindert niemand daran parallele Sportverbände zu gründen, in denen Doping komplett freigestellt ist und in denen Wettbewerbe durchgeführt werden.

Die Frage ist halt, findest du Athleten und findest du Sponsoren für sowas?

ThomasG 30.11.2016 08:37

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1275621)
Wollen die sauberen Athleten das denn? Dass Doping frei gegeben wird.
Oder verstehen die unter Freiheit, dass man Sport auch ohne seine Körper zu zerstören auf Leistungsniveau durchführen können sollte?

Es hindert niemand daran parallele Sportverbände zu gründen, in denen Doping komplett freigestellt ist und in denen Wettbewerbe durchgeführt werden.

Die Frage ist halt, findest du Athleten und findest du Sponsoren für sowas?

Ich fürchte, da würde man schon einige finden, die sich solche Experimente selbst antun würden oder bei anderen fördern.
Würde diese Linie überschritten, wäre das ein weiterer großer Schritt in Richtung Gladiatorenwettkämpfe.
Die ganzen Kontrollen bringen aber in meinen Augen viel zu wenig, als dass man die gewaltigen Kosten einigermaßen rechtfertigen könnte.
Das ist verrückt.
Es müssen einfach andere wesentlich effektivere Wege gefunden werden, um das Problem einzudämmen.

Matthias75 30.11.2016 09:31

Zitat:

Zitat von mic111 (Beitrag 1275606)
Da muss ich auch nochmal dazu ...
Vor gut 20 Jahren wäre ich auch jetzt positiv getestet worden, habe nämlich gerade eine große Kanne Kaffee getrunken ...
Legalisierung des Dopings ist nicht... Aber unterscheiden wir doch mal zwischen Profis und Jedermännern . Als Kari beim Rad check in hatte ich immer ne Rolle Panzertape dabei, weil doch mal bei Rennrädern die Stopfen fehlten (offene Rohre) Bei "Jedermännern" - einfach beheben, aber Profis sollten auch ihr Material im Griff haben - so wie auch die Dopingliste kennen - nein auch da haben wir geholfen. also bei den"offenen Rohren". Ich will damit nur sagen, dass man nicht von "Sportlaien" verlangen kann, dass sie die Dopingliste kennen. Vielmehr anerkennen, dass sie Sport machen und nicht auf dem Sofa sitzen und nen Kasten Bier weghauen.
Und wer liest eigentlich immer das Kleingedruckte, wenn z.B. Adobe Flash Player mal wieder nervt ?

Auch wenn's etwas OT ist: Ich habe relativ oft das Gefühl, dass es im Triathlon nicht sehr populär ist, sich mit den Tiefen des Regelwerks zu beschäftigen. Stellt man hier auch immer wieder fest, wenn zwar die Grundbegriffe bekannt sind, aber die Meinungen über die genaue Auslegung sehr weit auseinander gehen. Ich hab' mit einer Sportart angefangen (Rettungsschwimmen), bei der das Regelwerk deutlich komplexer ist, weil's etliche Disziplinen gibt. Da kannte sich aber jeder im Regelwerk aus, wusste, wie welche Disziplin zu schwimmen ist, wieviel Strafpunkte es für welches Vergehen gibt etc.. Das Regelwerk im Triathlon ist nicht schwer und trotzdem kennen es viele nicht. Auch die Dopingregularien sind, wie der Captain freundlicherweise erläutert hat, nicht so kompliziert. Man sollte doch erwarten können, dass man sich mit dem Regelwerk des Sports zumindest einmal eingehender beschäftigt. Und dazu gehören auch die Anti-Doping-Regeln. Ich hab' auch dchon in den 90er mit Analogmodem erfolgreich die Dopingliste gesucht. Da sollte das mit den heutigen Möglichkeiten eigentlih kein Problem sein. Nebenbei: der Össi wurde mit Ephedrin erwischt. Also kein unbekanntes Zeug, von dem keiner weiß, dass es auf der Dopingliste steht. Zudem steht das als Wirkstoff deutlich auf der Verpackung. Sollte kein Problem sein, den Wirkstoff zu googlen oder in der Nada-Datenbank zu finden.

M.

captain hook 30.11.2016 09:33

Zitat:

Zitat von mic111 (Beitrag 1275606)
Da muss ich auch nochmal dazu ...
Vor gut 20 Jahren wäre ich auch jetzt positiv getestet worden, habe nämlich gerade eine große Kanne Kaffee getrunken ...
Legalisierung des Dopings ist nicht... Aber unterscheiden wir doch mal zwischen Profis und Jedermännern . Als Kari beim Rad check in hatte ich immer ne Rolle Panzertape dabei, weil doch mal bei Rennrädern die Stopfen fehlten (offene Rohre) Bei "Jedermännern" - einfach beheben, aber Profis sollten auch ihr Material im Griff haben - so wie auch die Dopingliste kennen - nein auch da haben wir geholfen. also bei den"offenen Rohren". Ich will damit nur sagen, dass man nicht von "Sportlaien" verlangen kann, dass sie die Dopingliste kennen. Vielmehr anerkennen, dass sie Sport machen und nicht auf dem Sofa sitzen und nen Kasten Bier weghauen.
Und wer liest eigentlich immer das Kleingedruckte, wenn z.B. Adobe Flash Player mal wieder nervt ?

Ne, wärst du nicht. Der Grenzwert lag deutlich über einer Tasse Kaffee. ;-) Und das Kleingeduckte... das mit dem Doping ist wohl inzwischen wirklich bei jedem angekommen. Das ist eher ne Schutzbehauptung als Realität. Du willst ja nicht wirklich behaupten, dass Du noch nie gehört hast, dass es sowas gibt. ;-) Und der Pözlbauer war kein Sportlaie und die anderen erwischten in 99,9% auch nicht.

Klugschnacker 30.11.2016 09:44

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1275638)
Und der Pöstelberger ...

Alexander Pölzlbauer :Blumen:

Jimmi 30.11.2016 10:01

Doping freizugeben ist Pervertierung des Sports. Es ist die Akzeptanz von Lebenslügen und eine 3D-Brille fürs Ego.

captain hook 30.11.2016 10:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1275639)
Alexander Pölzlbauer :Blumen:

korrigiert

Stefan 30.11.2016 10:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1275621)
Es hindert niemand daran parallele Sportverbände zu gründen, in denen Doping komplett freigestellt ist und in denen Wettbewerbe durchgeführt werden.

Die Doper würden aber trotzdem in der Liga starten, in der Doping verboten ist. In der Dopingliga bringt ihnen ihr Doping keinen Vorteil gegenüber den Gegnern.

MattF 30.11.2016 10:23

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1275643)
Die Doper würden aber trotzdem in der Liga starten, in der Doping verboten ist. In der Dopingliga bringt ihnen ihr Doping keinen Vorteil gegenüber den Gegnern.

Das ist in der Tat ein Dilemma :Huhu:

Mirko 30.11.2016 10:30

Zitat:

Zitat von mic111 (Beitrag 1275606)
Legalisierung des Dopings ist nicht... Aber unterscheiden wir doch mal zwischen Profis und Jedermännern . ?

Die "richtigen" Jedermänner werden ja gar nicht getestet. Wenn jemand nach knapp 3h auf der olympischen Distanz oder 6h auf deer MD einen positiven Test hätte, würde ich ihm wohl viel eher glauben das er keine Ahnung hatte und irgendein Medikament schuld ist.
So jemand wird ja aber nie getestet. Wieso auch? Er macht den Sport ja wirklich viel mehr für sich und nicht gegen andere. (Platzierung ist bei so einer Zeit ja wirklich egal)

Wenn jemand den Sport so ernsthaft macht das er um Slots oder Treppchen-Plätze in der AK kämpft sollte er wirklich fähig sein, seine Medikamente vor Einwurf zu checken.

PS: Ich hab hier schon auf dämlichere Fragen gute Antworten bekommen. Wenn man sich nicht sicher ist kann man auch auf TS nachfragen. Ich garantiere; nach nicht mal 5 Stunden weiß man ganz sicher, ob man es nehmen darf oder nicht.

Stefan 30.11.2016 10:40

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1275651)
Die "richtigen" Jedermänner werden ja gar nicht getestet.

Manchmal schon:
"Doping: 151 Amateurläufer mussten zum Pinkeln antreten"
https://www.antidoping.ch/sites/defa...707_gpbern.pdf

TriBlade 30.11.2016 10:42

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1275651)

PS: Ich hab hier schon auf dämlichere Fragen gute Antworten bekommen. Wenn man sich nicht sicher ist kann man auch auf TS nachfragen. Ich garantiere; nach nicht mal 5 Stunden weiß man ganz sicher, ob man es nehmen darf oder nicht.

Volle Zustimmung. Nachts um 02:00 Uhr aufgewacht, Halsschmerzen, Kopfweh, Erkältung, was auch immer, die private Hausapotheke durchsucht, irgendwas eingeworfen in der Hoffnung es hilft und bringt mich nicht um, nicht mal in Verbinung mit einer körperlichen Höchstleistung. Medikament und Anzahl / Menge des Eingeworfenen hier veröffentlicht. Bis 07:00 Uhr ist hier im Forum die Informationslage so, dass man sich sicher sein kann ob man starten darf oder nicht. Das man mit Medikamenten nicht starten soll wird vermutlich auch kurz erwähnt, dass aber nur am Rande.

Klugschnacker 30.11.2016 10:49

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1275651)
... oder 6h auf der MD einen positiven Test hätte, würde ich ihm wohl viel eher glauben das er keine Ahnung hatte und irgendein Medikament schuld ist.

Ironman Wiesbaden, Epo. :Blumen:

Grüße, ;)
Arne

TriAlex 30.11.2016 11:03

Solche Leute brauchen keine Sperre, sondern einen Psychiater!!

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1275660)
Ironman Wiesbaden, Epo. :Blumen:

Grüße, ;)
Arne


Cube77 30.11.2016 11:23

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1275624)
Ich fürchte, da würde man schon einige finden, die sich solche Experimente selbst antun würden oder bei anderen fördern.
Würde diese Linie überschritten, wäre das ein weiterer großer Schritt in Richtung Gladiatorenwettkämpfe.
Die ganzen Kontrollen bringen aber in meinen Augen viel zu wenig, als dass man die gewaltigen Kosten einigermaßen rechtfertigen könnte.
Das ist verrückt.
Es müssen einfach andere wesentlich effektivere Wege gefunden werden, um das Problem einzudämmen.

Doping mit Medikamenten ist ja nur der Anfang bzw. der Status Quo ... GENDOPING ist dann wohl das Mittel der Zukunft (Link), ein zwar älterer Beitrag, aber sehr gut erklärt. Sehr beängstigend das Ganze!

Saubere Saluti
Cube

MattF 30.11.2016 11:41

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1275643)
Die Doper würden aber trotzdem in der Liga starten, in der Doping verboten ist. In der Dopingliga bringt ihnen ihr Doping keinen Vorteil gegenüber den Gegnern.

Es wurde hier ja behauptetn es müsste die Freiheit geben Doping zu nehmen. Das ginge aber nur in Ligen in denen Doping erlaubt wäre, dort wären dann in der Tat die die für Freiheit sind (alles mit ihrem Körper machen zu dürfen), während in den andere regulierten Verbänden weiterhin die Betrüger wären.

In der Tat wäre so wenig gewonnen.

Mirko 30.11.2016 11:56

Zitat:

Zitat von TriAlex (Beitrag 1275664)
Solche Leute brauchen keine Sperre, sondern einen Psychiater!!

Ich hab auch eine Antwort zu dem Fall getippt und wieder gelöscht vorm Senden. Du hast eigentlich alles sinnvolle dazu schon gesagt. :Blumen:

Adept 30.11.2016 12:18

Nochmal zu der Frage, was würde sich ändern, wenn Doping legalisiert werden würde?

Und die Frage kann sich ja jeder einzelne stellen: Würde ich anfangen zu dopen, wenn Doping legalisiert werden würde?

Denn die, die dopen wollen, die machen es mit oder ohne Dopingverbot. Die sind mittlerweile sowieso jetzt schon voll am Start.

Und zu Trimichi: Solche respekt- und sinnlosen Beiträge kommentiere ich nicht. Ich hoffe, das ist ein Einzelfall (um den Threadtitel hier aufzunehmen).

Matthias75 30.11.2016 12:32

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1275678)
Nochmal zu der Frage, was würde sich ändern, wenn Doping legalisiert werden würde?

Würdest du an einem Wettkampf teilnehmen, bei dem du von vornherein weißt, dass du keine Chance hast, weil alle anderen was nehmen, was du dir nicht antun willst? Die Motivation überhaupt Wettkämpfe zu machen, würde für Nichtdoper doch gegen null gehen.

Zwei Wettkämpfe für Doper und Nichtdoper würde auch keinen Sinn machen, weil sich die Doper, die in der Dopingliga keine Chance haben, in die Nichtdopingliga reinschleichen könnten, um hier wenigstens ein bisschen Ruhm abzugreifen. Gleiches Problem wie vorher: Wie finde ich die Doper?

Langfristig befürchte ich eine Zusatzbelastung des Gesundheitssystems. Durch die Freigabe wird's zwar weniger direkte Todesfälle geben, da man sich ja legal vom Arzt beraten lassen kann. Die Langzeitfolgen bzw. langfristige Nebenwirkungen sind aber nicht abzusehen.

M.

Nachtrag: ich würde auch bei einer Freigabe nicht dopen, da ea meinem Verständnis von Sport widersoricht und die (langfristigen) gesundheitlichen Risiken für mich nicht abschätzbar sind. Aber auch wenn sich herausstellen sollte, dass es ein Mittel gibt, das 109% ungefährlich ist, siehe Punkt 1. Oder mal anders: ich versuche mich (bisher erfolglis) an den 3h im Marathon. Gedopt schaffe ich es endlich. Was habe ich - für mich - gewonnen, außer der Erkenntnis, dass ich nicht weiß, ob ich es nicht auch ohne Doping geschafft hätte.

Adept 30.11.2016 12:42

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1275680)
Würdest du an einem Wettkampf teilnehmen, bei dem du von vornherein weißt, dass du keine Chance hast, weil alle anderen was nehmen, was du dir nicht antun willst? Die Motivation überhaupt Wettkämpfe zu machen, würde für Nichtdoper doch gegen null gehen.

Zwei Wettkämpfe für Doper und Nichtdoper würde auch keinen Sinn machen, weil sich die Doper, die in der Dopingliga keine Chance haben, in die Nichtdopingliga reinschleichen könnten, um hier wenigstens ein bisschen Ruhm abzugreifen. Gleiches Problem wie vorher: Wie finde ich die Doper?

Langfristig befürchte ich eine Zusatzbelastung des Gesundheitssystems. Durch die Freigabe wird's zwar weniger direkte Todesfälle geben, da man sich ja legal vom Arzt beraten lassen kann. Die Langzeitfolgen bzw. langfristige Nebenwirkungen sind aber nicht abzusehen.

M.

Ja, ich gebe zu, das ist frustrierend, aber meine Hauptmotivation ist nicht ganz vorne zu landen. Und glaubst du wirklich, dass alle vorne sauber sind? Oder kannst du das ausblenden?

Nochmal, ich glaube nicht, dass sich viel an der Anzahl von Dopern ändern wird. Denn die, die nicht dopen, warum sollten die Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, um im Hobbysportbereich ein paar Plätze weiter vorne zu landen? Und, die die betrügen, tun es sowieso.

trithos 30.11.2016 12:42

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1275678)
Nochmal zu der Frage, was würde sich ändern, wenn Doping legalisiert werden würde?

Und die Frage kann sich ja jeder einzelne stellen: Würde ich anfangen zu dopen, wenn Doping legalisiert werden würde?

Denn die, die dopen wollen, die machen es mit oder ohne Dopingverbot. Die sind mittlerweile sowieso jetzt schon voll am Start.
.

Ich würde dann natürlich NICHT dopen. Alle anderen übrigens auch nicht. Denn wenn Doping legal wäre, wäre die Einnahme von bestimmten Mittelchen oder die Anwendung von bestimmten Methoden eben nicht mehr Doping im aktuellen Wortsinn, sondern maximal Medikamentenmissbrauch. Aber ich schweife ab ...

Ich würde allerdings auch keine Medikamente missbrauchen. Aber ich würde die ganze Freude am Wettkampfsport verlieren, wenn ich gegen Menschen antreten müsste, die sich mit Medikamentenmissbrauch Vorteile verschaffen.

Siegen um jeden Preis? Selbst"optimierung" koste es was es wolle? Dieser Ansatz gefällt mir gar nicht. Und wenn es genug Menschen geben sollte, denen das auch nicht gefällt, dann würde nach einer Dopingfreigabe im Breitensport kein Stein auf dem anderen bleiben. Die Nicht-Dopingwilligen blieben dann einfach weg, und die jetzt großen Breitensportveranstaltungen werden zu Freak-Shows für wenige Dopingmonster, die dann niemanden mehr interessieren. Dann würden die Doping-Deppen wenigstens keine öffentliche Anerkennung mehr bekommen.

Ob das wirklich so kommen würde? Keine Ahnung, aber träumen wird man ja noch dürfen!

captain hook 30.11.2016 12:53

Freigabe von Doping im Jedermannbereich ergäbe die spontane Ausbildung von Monsterzombies wie im Bodybuilding. Die Jedermannszene glänzt eh durch massive Selbstdarsteller und hochgradig socialmedia-affinie Typen. In vielen Fällen hat der Radsport in diesem Bereich (und auch der Triathlon) mit Leuten zu tun, die beruflich erfolgreich sind, finanziell gut aufgestellt und die willens sind richtig was fürs Ego aufs Parkett zu brennen. Wenn man solchen Typen dann auch noch offiziell die Chance gibt bei diesem Thema voll durchzuziehen, dann wird es nicht lange dauern bis es darum geht, dass im Jedermannsport (der öffentlichen Zombiszene) schneller gefahren wird als bei den Profis. Und das meine ich ernst! Genauso wie da für die Strandfigur Steroide reingehauen werden Koks um ordentlich durchzufeiern und was weiß ich noch alles... Da können sich die Selbstoptimierer richtig ausleben. Das würde den Schwarzmarkthandel dann erstal richtig in Schwung bringen. Und was macht man dann mit den Profis? Die sollen dann langsamer fahren als die Jedermänner? Man darf sich da nix vormachen... auch im Jedermannbereich sind Leute mit 20-30.000 Jahreskilometern. Wenn die mit allem nachhelfen was es gibt, dann öffnet man ein Fass ohne Boden. Und diesen Prozess hält man dann nicht mehr auf. Ich glaube, dass Menschen die das fordern keine Ahnung davon haben was dann abgeht! Und ich glaube das sind dann die ersten die schreiend wegrennen. Oder die schon lange selbst drauf gewartet haben und einszweifix aussehen wie die Zombies. Da hört keiner bei Ephedrin auf. Das muss man sich sicher nicht so vorstellen. In BB Foren gibt es Anleitungen für JEDEN Scheiß den man kaufen kann und den zur Not irgendein Untergrundlabor zusammenbraut. Wer glaubt, dass das im Radsport/Triathlon anders wäre, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Zum Glück hat der Gesetzgeber das erkannt und genau die Gegenrichtung eingeschlagen. So wird vielleicht an der einen oder anderen Stelle betrogen, aber die richtig üblen Sachen traut man sich dann halt doch nicht und dann bleibt es halt bei ein paar % Zuwachs die den Kohl bei zu wenig Talent auch nicht fett machen.

FlowJob 30.11.2016 13:08

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1275684)
...

Danke Captain, sehe ich auch so.

Ich schwimme/fahre/laufe nicht in Bereichen, dass ich mir Gedanken um Preisgelder oder Podestplatzierungen machen müsste. Dennoch will ich nicht an Veranstaltungen teilnehmen, bei denen Doping akzeptiert wird. Einfach aus dem Grund, dass das für mich mit Sport nichts zu tun hat. Ich sehe es zwar auch als Betrug, das wäre für mich aber weniger im Breitensportbereich, sondern eher in der Spitze dann das Thema.

Wer pharmakologische Studien durchführen möchte darf sich an der Uni oder bei BASF oder Bayer oder sonstwo melden, da findet man sicher was. Wenn man sehen will, was passiert wenn Doping akzeptiert wird, muss sich nur in einem durchschnittlichen Fitnessstudio umsehen.

JENS-KLEVE 30.11.2016 13:11

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1275546)
Die ganze Diskussion zeigt doch, dass das ganze Thema für den Laien zu komplex ist. Was darf ich nehmen, wie lange, usw. Dafür braucht man mittlerweile ein Medizinstudium.

Und wenn du es dem Laien als Hobbysportler erlaubst, dann kannst du es dem Profi nicht verbieten. Ein Dilemma.

Die APP der Nada tut es auch, kann jeder Teenager bedienen.

Cube77 30.11.2016 13:57

Ich habe dazu mal eine gehässige Frage:
Wenn Medikamenten-Doping erlaubt werden sollte, ist dann auch Technik-Doping erlaubt (Elektro-Motoren im Fahrrad, spezielle Schwimmanzüge etc.)???
Oder müsste ich mir dann eine Doping-Methode aussuchen, weil nur eine erlaubt ist??

Ich bin für doping-freie Wettkämpfe auf jeder Ebene!!

Saluti
Cube

Trimichi 30.11.2016 14:14

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1275678)
Nochmal zu der Frage, was würde sich ändern, wenn Doping legalisiert werden würde?

Und die Frage kann sich ja jeder einzelne stellen: Würde ich anfangen zu dopen, wenn Doping legalisiert werden würde?

Denn die, die dopen wollen, die machen es mit oder ohne Dopingverbot. Die sind mittlerweile sowieso jetzt schon voll am Start.

Und zu Trimichi: Solche respekt- und sinnlosen Beiträge kommentiere ich nicht. Ich hoffe, das ist ein Einzelfall (um den Threadtitel hier aufzunehmen).

Du respektierst die Regeln nicht. Als DTU-Athlete unterzeichnest du mit deiner Unterschrift, dass du nicht dopst. Wer ist hier der respektlose?

Ansonsten gebe ich dir schon Recht, ich entschuldige mich bei dir für meine verbale Härte. Richtig erkannt, ist ein Ausrutscher gewesen. Aber wie gesagt, ich kenn dich nicht, womöglich bist du ganz nett und hattest einfach noch nicht das Glück im Leben einen zu finden, der' s gut mit dir meint. ;) :Huhu:

noam 30.11.2016 14:45

Auch bei einer Freigabe von Doping wird es immer eine mehrere Klassengesellschaft geben. Außerdem steht zumindest das Arzneimittelkontrollgesetz dem potentiellen "sportlich legalen Doper" im Weg, da viele Medikamente mit entsprechendem Wirkstoffgehalt nur bei einer durch einen Arzt festgestellten medizinischer Indikation ausgehändigt werden dürfen. Und schneller sein wollen ist keine solche.

Ich bin immernoch der Meinung, dass es zum Sport auf einem bestimmten Niveau dazugehört, sich mit dem Regelwerk zu beschäftigen. Und jedes Kind weiß, dass man Medikamente nur nimmt, wenn man krank ist. Ist man krank, kann man keinen Sport machen. Der gesunde Menschenverstand reicht dafür völlig aus. Im Profibereich ist das ein wenig anders, weil man mit dem Sport seinen Lebensunterhalt verdienst und man sich nicht eben für ein bestimmtes Ereignis "krankmachen" kann.

Die Freigabe von Doping im Allgemeinen führt zu dem, was wir beim Bodybuilding sehen. Die Protagonisten sind voll bis unters Dach, es bilden sich auch im kleinen schnell irgendwelche Strukturen rund um den Sport, um die Mittelchen herzustellen und zu vertreiben mit all den Konsequenzen. Den finanziell gut aufgestellten Doper wird das nicht sonderlich treffen, da er unter medizinischer Betreuung hochwertiges Zeug einwerfen kann. Der nicht so liquide nimmt dann das Zeug, was irgendwo im Keller zusammengebraut wird. Herzlichen Glückwunsch. Manchmal muss man den Menschen auch vor sich selber schützen.

Matthias75 30.11.2016 14:54

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1275682)
Ja, ich gebe zu, das ist frustrierend, aber meine Hauptmotivation ist nicht ganz vorne zu landen. Und glaubst du wirklich, dass alle vorne sauber sind? Oder kannst du das ausblenden?

Nochmal, ich glaube nicht, dass sich viel an der Anzahl von Dopern ändern wird. Denn die, die nicht dopen, warum sollten die Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, um im Hobbysportbereich ein paar Plätze weiter vorne zu landen? Und, die die betrügen, tun es sowieso.

Aktuell mache ich Sport nur für mich und setze mir meine eigenen Ziele, bei denen ich tatsächlich unabhängig von anderen Startern bin, die bei ihren Leistungen auf nicht legale Weise nachhelfen. Aber auch hier würde es mich stören, wenn ich z.B. durch das Doping der anderen in einen Leistungsbereich nach hinten durchgereicht werde, in dem die meisten Zuschauer schon auf dem Weg nach Hause sind. Nicht, weil ich deren Aufmerksamkeit und Anerkennung will, sondern, weil ich die Stimmung bei so einem Wettkampf genießen will. Wenn ich das nicht könnte, wäre das meiner Motivation ziemlich abträglich.

Wenn ich in einer Liga starten würde oder sonstwie den direkten Wettkampf suchen würde (z.B. Hawaii-Quali), wäre meine Motivation komplett im Eimer, wenn ich wüsste, dass ich, egal wie ich trainiere, keine Chance hätte.

Im Gegensatz zu dir, befürchte ich durch eine Legalisierung durchaus einen Anstieg. Viele, die vielleicht noch nie darüber nachgedacht haben, kommen mit der Thematik in Kontakt und werden, wenn es darum geht, sub-xxx zu erreichen, auf alle legalen Mittel zugreifen. Da ist auch im Mittelfeld oder weiter hinten durchaus genug Ehrgeiz vorhanden. Von denen, die schon immer wollten aber Angst davor hatten, erwischt zu werden, ganz zu schweigen.

Ich glaube auch nicht, dass man die Legalisierung mit der von Alkohol und anderen Drogen vergleichen kan, da diese (auch wenn es Ausnahmen gibt) nicht zur Leistungssteigerung genommen werden. Andererseits werden Dopingmittel nicht als Genussmittel verwendet.

M.

Antracis 30.11.2016 14:55

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1275686)
Die APP der Nada tut es auch, kann jeder Teenager bedienen.

Zumal, ich habs gerade gestestet, sogar wenn man beispielsweise Spasmo Muccosolvan oder Wick MediNait + Doping nur googelt, die Treffer schon eindeutig sind. Von unzugänglichem Geheimwissen kann also keine Rede sein.

Natürlich muss man sich die Mühe nicht machen, aber das Unwissenheit vor Strafe nicht schützen darf, wussten schon die alten Römer. Wobei die meist gleich den Kontrahenten vergiftet haben, dass war noch effizienter als Stierhoden kauen.

noam 30.11.2016 15:07

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1275706)

Im Gegensatz zu dir, befürchte ich durch eine Legalisierung durchaus einen Anstieg. Viele, die vielleicht noch nie darüber nachgedacht haben, kommen mit der Thematik in Kontakt und werden, wenn es darum geht, sub-xxx zu erreichen, auf alle legalen Mittel zugreifen. Da ist auch im Mittelfeld oder weiter hinten durchaus genug Ehrgeiz vorhanden. Von denen, die schon immer wollten aber Angst davor hatten, erwischt zu werden, ganz zu schweigen.

Man darf dabei ja auch nicht vergessen, dass es bei einer Legalisierung auch zur Kommerzialisierung des Marktes kommen wird.

Schaut euch doch einfach mal den Markt der NEMs im Fitnesssport an. Hier gibts für jeden Firlefanz irgendein Pülverchen. Und in den Fitnesstempeln werden diese vor allem durch Lifestyle-Fitness-Sportlern, ohne wirkliche sportliche Ambitionen, konsumiert. Es wird suggeriert, dass man sein Ziel nur halb so schwer erreicht, wenn man Mittel A vor und Mittel B beim und Mittel C nach dem Training nimmt. Der gemeine Muckibudennutzer nimmt das doch dankbar an, denn er sucht immer nach einer Abkürzung zur Strandfigur. Warum sollte das vor allem im Lifestyle-Ausdauersport anders sein?

Entsprechend werden die Hersteller der NEMs auf diese Mittel erweitern und dem Nutzer entsprechende Abkürzungen aufzeigen. Und ganz ehrlich, ich glaube, dass es sehr sehr viele geben wird, die medikamentös nachhelfen werden um Gewicht zu machen, Kraft zu machen. Vor allem im Triathlon, wo selbst absolute Middle of the Pack Leute unglaublich viel Geld in Material investieren um wenige Watt zu sparen. Warum sollten diese Leute nicht auf beim Doping investieren, wenns denn kein Doping mehr sein sollte? Nur weils dem Körper schaden könnte? Das wird doch völlig ausgeblendet!

Adept 30.11.2016 16:21

Was mich wundert, ist die hier verbreitete Meinung, dass alle anfangen werden zu dopen, wenn es legal wird und es zur Freakshow wird.

Würdet ihr auch anfangen zu dopen? Oder warum denkt ihr: Ich nicht, aber alle anderen?

LidlRacer 30.11.2016 16:26

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1275720)
Was mich wundert, ist die hier verbreitete Meinung, dass alle anfangen werden zu dopen, wenn es legal wird und es zur Freakshow wird.

Würdet ihr auch anfangen zu dopen? Oder warum denkt ihr: Ich nicht, aber alle anderen?

Keiner sagt "alle". Aber zu viele.

Adept 30.11.2016 16:30

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1275721)
Keiner sagt "alle". Aber zu viele.

Da wäre mal eine anonyme Umfrage interessant!

Und zwar wer sich das wirklich interessante einfährt einfährt inklusive Blutdoping.

Von den neuen Dopingwilligen müsste man auch noch mal einen signifikanten Teil abziehen, denn vorhaben und es dann tun, sind zwei verschiedene paar Schuhe.

glaurung 30.11.2016 16:31

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1275720)
Was mich wundert, ist die hier verbreitete Meinung, dass alle anfangen werden zu dopen, wenn es legal wird und es zur Freakshow wird.

Würdet ihr auch anfangen zu dopen? Oder warum denkt ihr: Ich nicht, aber alle anderen?

Na, da hätte ich ja was zu tun.....
Leichtfertig meine Gesundheit aufs Spiel setzen, um beim nächsten Dorftria von Platz 9 auf Platz 7 vorzurücken? :confused:

:Nee:


Aber es wird schon den Einen oder Anderen geben, den das glücklich machen würde. Keine Frage. Es gibt genügend gestörte Vertreter der Art Homo Sapiens.

Matthias75 30.11.2016 16:43

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1275720)
Was mich wundert, ist die hier verbreitete Meinung, dass alle anfangen werden zu dopen, wenn es legal wird und es zur Freakshow wird.

Würdet ihr auch anfangen zu dopen? Oder warum denkt ihr: Ich nicht, aber alle anderen?

Alle mit Sicherheit nicht. Ich glaube aber, dass der Anteil der Doper nicht unwesentlich ansteigen wird. Gründe: Siehe oben. Vielen wird es nur um die Leistungsverbesserung gehen. Meine - vielleicht dann rückständigen- Ideale werden sicher nicht von allen geteilt. Auch die gesundheitlichen Risiken kann man sich schönreden (analog zu "Helmut Schmidt ist auch mit Rauchen alt geworden!"). Außerdem ist's ja erlaubt, dann kann's nicht so gefährlich sein. Viele werden sich auch gar nicht weit genug in die Materie einarbeiten. Wenn der Vereinskollege damit schneller geworden ist, wird halt auch ohne Nachfragen genommen, ähnlich wie NEMs oder Wettkampfverpflegung. Hauptsache schneller.

M.

NBer 30.11.2016 16:51

man kann die frage ja auch mal andersrum stellen.....wer hätte was davon, wenn doping freigegeben würde? doch nur die, die dann auch was nehmen würden.
man würde die also noch mehr belohnen. jetzt müssen sie wenigstens mit einem schlechten gewissen und einer entdeckungs- und ächtungsgefahr leben. der saubere athlet hätte von einer freigabe gar nichts.

eik van dijk 30.11.2016 16:57

Auf der trinews Facebookseite findet sich jetzt eine Stellungnahme :Huhu:

Adept 30.11.2016 16:58

Sorry, ich frage aber noch einmal:

Wieso denkst du, viele andere werden dopen, auch wenn ich nicht dopen werde?

Denkst du, du bist schlauer, aufgeklärter, moralischer, fairer als die anderen? Warum gehst du nicht von dir aus?

Liegt es an dem Phänomen, dass Selbsteinschätzung (fälschlicherweise) besser ist als Fremdeinschätzung? Finde leider den Link zu dem Thema nicht.

leiti 30.11.2016 17:10

Hafu übernehmen sie: https://www.trinews.at/poelzlbauer-n...wick-produkte/

Eppstein-Bar Virus und aus diesem Grund Wick und Aspirin Complex genommen ...

Eber 30.11.2016 17:21

Mühseelige Diskussion hier.
Freunde der Spekulation, wer von mir wissen möchte, wie Triathlon nach der Legalisierung von Doping aussieht, schaut auf's ... -

Man wird dann zum "Ironman" einen "natural" Ironman erfinden und in Letzterem werden wieder Leute mitmachen, die mit unsauberen Mittelchen arbeiten.
Nix gewonnen also.
Im Gegenteil, man hat zusätzlich noch ne Mutantenplatform geschaffen.


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