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Zu den Mitwissern zählen unter anderem die Nachbarn, die Medienberichten zufolge die halbverhungerten Kinder täglich auf dem Weg in die Dorfschule sahen. Es gehören auch die Mediziner in den Universitäten dazu, die offenbar nicht Alarm schlugen, dass man zu Forschungszwecken ständig extrem abgemagerte Leichen von Kleinkindern überstellt bekam; in mindestens einem der Heime verhungerte über Jahre hinweg durchschnittlich jede zweite Woche ein Kind (Wikipedia). Man kann diese Verbrechen daher nicht einzelnen verwirrten Tätern zuschreiben, die eine in ihren Fundamenten gute christliche Lehre lediglich missverstanden hätten. Vielleicht ist auch die konsequente Einteilung der Welt in Gut und Böse, die im Christentum stark auf Jesus zurückzugehen scheint, eine der Ursachen: Die einen ins Paradies, die anderen in die ewige Hölle. |
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"Die Benediktinernovizin Schwester Teresa sucht die Station des französischen Roten Kreuzes auf, die eigentlich ausschließlich französische Soldaten behandelt. Aber ihre Freundin, Schwester Zofia, benötigt dringend ärztliche Hilfe. Die französische Ärztin Mathilde Beaulieu ist bereit, die Nonne in ihr Kloster zu begleiten. Dort findet sie eine schwangere Novizin vor, die kurz davorsteht, ein Kind zur Welt zu bringen. Mit einem Kaiserschnitt rettet die Ärztin das Leben von Mutter und Kind, assistiert von Schwester Maria, die Französisch spricht. Als die Ärztin am nächsten Tag wiederkommt, um Mutter und Kind zu besuchen, erfährt sie von der Mutter Oberin den Hintergrund der Situation. Als sowjetische Soldaten nach Polen einmarschiert waren, um die deutschen Truppen zu besiegen, wurden die Ordensschwestern Opfer von Vergewaltigung. Insgesamt sieben sind schwanger. Sie könnten sich jedoch niemandem anvertrauen, denn würden die Ereignisse publik, riskierte das Kloster die Schließung. Schwester Maria überzeugt jedoch auch die anderen Schwangeren, sich der Ärztin anzuvertrauen und verschafft Mathilde Zutritt zum Kloster, um diese zu behandeln. Die Mutter Oberin versichert den Müttern und der Ärztin, dass die Neugeborenen den Verwandten anvertraut werden. Eine dreiste Lüge, denn in Wahrheit hat die Oberin vor, die Babys auszusetzen." Eine Nonne verstarb bei der Geburt, weil der Orden keine professionelle Hilfe holte, eine andere stürzte sich aus dem Fenster, weil die Oberin ihr Neugeborenes im Winter im Wald bei einem Kreuz ablegte. Extrem erschütternd. Wer tiefer verstehen möchte, wie die strengen, grausamen Sittenregeln der Kirche den Geist und Körper von Nonnen so fest beherrschen können, dass beinahe alle mütterlichen, menschlichen "Instinkte" versagen, sei dieser sehenswerte, erschütternde Film sehr empfohlen. Der Film zeigt einen überraschenden Ausweg am Ende (ich denke, vor allem als Erleichterung für die Zuschauer.). |
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Ab Beginn des 20. Jahrhunderts wurden übrigens in den USA, Schweiz, Deutschland, Skandinavien regelmässig auch Zwangsterilisationen vor allem an Fürsorgeempfängerinnen durchgeführt. |
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Das erklärt vielleicht die Lage der Frauen. Doch was ist mit der anderen Seite, die der Nonnen und Ärzte? Wie rechtfertigten sie ihre Misshandlungen oder ihr Wegschauen und Geschehenlassen? Die Nonnen hätten ihrem Gelübde nach einen Gegengewicht zu den ungerechten sozialen Verhältnissen herstellen müssen. Stattdessen erreichten die Misshandlungen einen Höhepunkt ausgerechnet innerhalb der Klostermauern. Die Kindersterblichkeit erreichte in den Klostern monströse Werte von bis zu 85% (Wikipedia). Deshalb fällt es mir schwer, die Vorgänge in den 18 katholischen Heimen nur als eine Folge der allgemeinen sozialen Verhältnisse Irlands zu sehen. Sie sind auch für die katholischen Einrichtungen selbst, aus deren Innenperspektive, keine Entschuldigung. Denn man hält sich viel darauf zugute, gerade eben nicht dem Zeitgeist zu folgen. |
Wer den Hintergrund und die Geschichte in Irland besser verstehen will, dem empfehle ich dringend, "Die Asche meiner Mutter" von Frank McCourt zu lesen.
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Im streng protestantisch geprägten Schweden brachten schwangere unverheiratete junge Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts oft ihr Kind in Dänemark bei fortschrittlichen Frauen-Hilfsorganisationen auf die Welt, wo es dann in Adoptivfamilien weitervermittelt wurde. Sicher gab es fortschrittliche Frauenhilfsorganisationen in England und vielleicht auch in Dublin, aber bei dem streng religiösen, ländlichen Umfeld wählten schwangere, unverheiratete Frauen aus armen Verhältnissen den Weg über die Heime der "Ordensschwestern". |
...und ausserdem: sehr schön, um mal zu sehen, wie diese völlig veralteten Moralvorstellungen und der soziale Druck bis in die 90er in Irland wirkten:
"The Snapper" von 1993 - sehr lustig, aber schon damals für uns in D komplett irrsinnig. |
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