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Hafu 08.08.2021 09:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615870)
Sag das mal den 50 % der Bevölkerung ins Gesicht, die unterm Median von ca. 1500 € im Monat zur Verfügung haben, und womöglich in einem Ballungsraum mit entsprechenden Mieten wohnen...

Ohne erfolgreichen Kampf gegen den Klimawandel ist dieser Teil der Bevölkerung (national und global) auch der Teil der langfristig am meisten unter den Klimawandelfolgen leiden wird.
Sei es dass sie sich auf Dauer nicht den Strom für Klimaanlagen (bzw. die Klimaanlagen selbst) leisten können (wie in den USA und Kanada im Rahmen der letzten Hitzewelle zu beobachten), sei es dass für diese Haushalte Versicherungen gegen Elementarschäden unerschwinglich sind und sie sich zukünftig möglicherweise auch nur das Wohnen in überflutungsgefährdeten Gegenden leisten können, denn auf lange Sicht wird bei steigenden Meeresspiegeln natürlich das Risiko für Elementarschäden nicht nur bei Versicherungsprämien eingepreist, sondern auch bei Immobilienpreisen und Mietpreisen.

Das Problem ist natürlich dass Einkommen und Bildung eng miteinander verknüpft sind und dass bildungsferne Schichten, die weitaus empfänglicher für populistische Wahlversprechen z.B. von der AFD und Teilen der Union sind, in Demokratien dasselbe Stimmrecht haben, wie besser gebildete Wähler.
Politiker wiederum werden nur auf Zeit gewählt (und auch totalitäre Regimes wie z.B. China oder die Golfstaate orientieren sich bei ihrer Politik mit Blick auf die Sicherung des persönlichen Machterhaltes an erheblich kürzeren Zeiträumen, als es der Kampf gegen Klimawandel notwendig macht.

Schwarzfahrer 08.08.2021 10:27

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1615890)
Ohne erfolgreichen Kampf gegen den Klimawandel ist dieser Teil der Bevölkerung (national und global) auch der Teil der langfristig am meisten unter den Klimawandelfolgen leiden wird.

Vielleicht. Aber sicherlich leidet dieser Teil der Bevölkerung auch am meisten darunter, wenn sie weniger Geld zur Verfügung haben (und mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr und direkter, als unterm Klimawandel); daher fand ich die süffisant-zufriedene Bemerkung von Körbel dazu nicht angebracht. Sowas kann man nur aus der Arroganz von komfortablem Einkommen bringen, wenn man selbst locker Einbußen wegstecken kann.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1615890)
Das Problem ist natürlich dass Einkommen und Bildung eng miteinander verknüpft sind und dass bildungsferne Schichten, die weitaus empfänglicher für populistische Wahlversprechen z.B. von der AFD und Teilen der Union sind, in Demokratien dasselbe Stimmrecht haben, wie besser gebildete Wähler.

Ich finde es problematisch, diejenigen, die politische Ansichten vertreten, die einem nicht passen, mit geringer Bildung zu verbinden. Es schmeckt mir zu sehr nach billigen Diffamierung des Gegners. Weniger Bildung kann die Menschen natürlich anfälliger für propagandistische Manipulation machen, egal von welcher Seite. Aber auch Gebildete sind nicht gefeit vor ideologischer Verblendung, wie es aus der Geschichte immer wieder zu sehen ist. Ansonsten ist es eine alte Idee (noch von den alten Griechen), daß Wahlrecht an ein gewisses Vermögen gekoppelt wird, was damals mit einer gewissen Bildung einherging. Spiegelt halt eine paternalistische Haltung wieder, nach der viele Menschen nicht wirklich mündige Bürger sind, was sich in ihrer "falschen" politischen Haltung zeigt.

Hafu 08.08.2021 10:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615897)
...
Ich finde es problematisch, diejenigen, die politische Ansichten vertreten, die einem nicht passen, mit geringer Bildung zu verbinden. Es schmeckt mir zu sehr nach billigen Diffamierung des Gegners.

Habe ich ja so nicht geschrieben. Du hast mit den einkommensschwachen Haushalten, die besonders unter Klimaschutzmaßnahmen leiden werden, angefangen und ich habe diesen Aspekt beleuchtet.

Natürlich gibt es auch unter einigen besser gebildeten Menschen (z.B. bei der FDP) viele mit haarsträubenden Ansichten, was sinnvolle Klimaschutzpolitik angeht.:Huhu:

Dass die Mehrheit der AFD-Wähler und die Mehrheit der Bild-Zeitungskäufer nicht zu den hellsten Kerzen auf der Bildungstorte unserer Gesellschaft gehören, wirst du mir hoffentlich als Minimalkonsens zustimmen?

Dass Klimaschutzmaßnahmen für bestimmte Bevölkerungsruppen stark abgefedert werden müssen (Energiegeld) hat v.a. eine Partei in ihrem Wahlprogramm detailliert beleuchtet.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615897)
...
Weniger Bildung kann die Menschen natürlich anfälliger für propagandistische Manipulation machen, egal von welcher Seite. Aber auch Gebildete sind nicht gefeit vor ideologischer Verblendung, wie es aus der Geschichte immer wieder zu sehen ist. Ansonsten ist es eine alte Idee (noch von den alten Griechen), daß Wahlrecht an ein gewisses Vermögen gekoppelt wird, was damals mit einer gewissen Bildung einherging. Spiegelt halt eine paternalistische Haltung wieder, nach der viele Menschen nicht wirklich mündige Bürger sind, was sich in ihrer "falschen" politischen Haltung zeigt.

:Blumen:
Weil ich das genauso sehe, habe ich ja im gleichen Atemzug mit der Demokratiekritik auch die totalitären Regimes (Dikatur, Oligarchie) ins Spiel gebracht und darauf hingewiesen, dass auch sie nicht geeignet sind, das Problem Klimawandel besser zu handhaben.

Von allen suboptimalen Gesellschaftssystemen ist die Demokratie sicherlich noch das sinnvollste, trotz aller Probleme. Warum z.B. ein dementer 85jähriger mit Restlebenserwartung von weniger als 5 Jahren in Deutschland volles Wahlrecht hat, ein 10- oder 15-jähriger aber nicht am politischen Partizipationsprozess teilnehmen darf, ist durchaus diskussonswürdig. Auch die Demokratie hat Verbesserungspotenziale.

dr_big 08.08.2021 11:06

@Hafu: jetzt würde mich aber wirklich interessieren, ob du irgendein realistisches Szenario für den Wandel siehst. Mir fällt nach wie vor keine Lösung ein.

Problem ist doch, dass das gesamte Weltwirtschaftssystem auf ständiges Wachstum ausgelegt ist und ohne Wachstum nicht überleben kann. Alle Industriestaaten sind verschuldet und müssen das Schuldenwachstum durch BIP-Wachstum kompensieren. Wachstum bedeutet aber zwangsläufig immer mehr Energie- und Ressourcenverbrauch. Wie kann man es schaffen, alle Industrieländer der Welt auf ein ökologisch vertretbares Wirtschaftssystem umzustellen?

keko# 08.08.2021 11:53

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1615904)
@Hafu: jetzt würde mich aber wirklich interessieren, ob du irgendein realistisches Szenario für den Wandel siehst. Mir fällt nach wie vor keine Lösung ein.

Problem ist doch, dass das gesamte Weltwirtschaftssystem auf ständiges Wachstum ausgelegt ist und ohne Wachstum nicht überleben kann. Alle Industriestaaten sind verschuldet und müssen das Schuldenwachstum durch BIP-Wachstum kompensieren. Wachstum bedeutet aber zwangsläufig immer mehr Energie- und Ressourcenverbrauch. Wie kann man es schaffen, alle Industrieländer der Welt auf ein ökologisch vertretbares Wirtschaftssystem umzustellen?

Eine Möglichkeit besteht darin, dass wir den Begriff "Wachstum" vom industriell bzw. konventiinell gedachten Wachstum lösen. Wachstum könnte sich dann z.B. im sozialen Bereich definieren, messen und ausbreiten.

merz 08.08.2021 12:22

Was spricht denn dagegen die gigantischen notwendigen Investitionspakete auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft als richtig nachhaltige Wachstumsprogramme zu sehen? Übersehe ich etwas?

m.

Körbel 08.08.2021 13:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615897)
Sowas kann man nur aus der Arroganz von komfortablem Einkommen bringen, wenn man selbst locker Einbußen wegstecken kann.

"Spare in der Zeit,
dann hast du in der Not.":Huhu:

Leider kennt das heute fast niemand mehr.

Mir hat mal ein Banker gesagt:
"Sparen ist die beste Geldanlage"!

Diesen Satz haben wir bis zur Perfektion beherzigt und zu 100% in die Tat umgesetzt, deswegen fällt uns jetzt auch der Verzicht so leicht.

Schwarzfahrer 08.08.2021 13:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1615901)
Natürlich gibt es auch unter einigen besser gebildeten Menschen (z.B. bei der FDP) viele mit haarsträubenden Ansichten, was sinnvolle Klimaschutzpolitik angeht.:Huhu:

Diese Bewertung hat aber nun wirklich weder mit Bildungsniveau noch mit Einkommensklasse etwas zu tun (auch wenn unter FDP-Wählern sowohl höhere Bildung als auch höheres Einkommen häufiger sein dürfte, als bei CDU-wählern), sondern mit Deiner subjektiven Sicht darauf, was als "haarsträubend" gelten mag.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1615901)
Dass die Mehrheit der AFD-Wähler und die Mehrheit der Bild-Zeitungskäufer nicht zu den hellsten Kerzen auf der Bildungstorte unserer Gesellschaft gehören, wirst du mir hoffentlich als Minimalkonsens zustimmen?

Zur Hälfte: Bild-Zeitungskäufer dürften tatsächlich die weniger gebildeten häufiger kaufen; die Art der Zeitung zielt nun mal auf diese Gruppe. Ob eine Partei mehr "weniger Helle Kerzen" unter den Wählern hat, als andere, hat nun wieder weniger mit Bildung zu tun, da Intelligenz nicht zwingend mit Bildung zu tun hat. Ich vermute, weniger Helle Kerzen finden sich bei allen Wählergruppen in nennenswerter Zahl, und ich würde keiner Wählergruppe eine größere Häufung davon zutrauen nur weil sie eine mir nicht genehme Partei bevorzugen. Mein Menschenbild ist das nicht.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1615901)
Dass Klimaschutzmaßnahmen für bestimmte Bevölkerungsruppen stark abgefedert werden müssen (Energiegeld) hat v.a. eine Partei in ihrem Wahlprogramm detailliert beleuchtet.

Hat sie. Allerdings habe ich ernsthafte Zweifel, ob sie daß tatsächlich schaffen, bzw. ob das die einkommensschwachen Menschen als ausreichend ansehen.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1615901)
Warum z.B. ein dementer 85jähriger mit Restlebenserwartung von weniger als 5 Jahren in Deutschland volles Wahlrecht hat, ein 10- oder 15-jähriger aber nicht am politischen Partizipationsprozess teilnehmen darf, ist durchaus diskussonswürdig. Auch die Demokratie hat Verbesserungspotenziale.

Demenz schließt nicht eine politische Willensbildung aus, und die Restlebenserwartung hat für das Wahlrecht endgültig keine Rolle zu spielen (sollte es aber dafür bei Entscheidungen, ob man Menschen mit geringer Restlebenserwartung von den Verwandten isoliert im Krankenhaus sterben lässt). Natürlich sollten nicht Verwandte oder Betreuer dies ausnützen, um eine Stimme in ihrem Sinne abzugeben (was leider schwer zu verhindern ist). Wenn aber ein Dementer ausreichend "helle" Momente hat, um sich zur Wahl zu begeben und eine Stimme abzugeben, soll er es dürfen.
Bedenklicher finde ich, wenn ein Richtung Demenz abdriftender Ü75 eine große Weltmacht regieren soll...
Das Thema kenne ich über meinen behinderten Sohn. Ich fand es auch o.k. daß (wie früher) bei "Betreuung in allen Angelegenheiten" es kein Wahlrecht gab (hat meinen Sohn allerdings nicht direkt betroffen, er steht "nur" unter Betreuung für ganz bestimmte Angelegenheiten, wobei alle in der Liste angekreuzt sind - paradoxien der Bürokratie). Seit der Änderung 2019 ist es anders - ich bin nicht von Nutzen überzeugt. Wir lassen unseren Sohn wählen und helfen ihm dabei, indem wir ihm die Haltung der verschiedenen Parteien zu den für ihn relevanten Themen von Behindertenpolitik und Integration erklären, damit er sich eine Präferenz suchen kann. Ist natürlich durch unsere Vermittlung auch nicht ganz sauber.

Bei 10 - 15 Jährigen kann ich mir eine Stimme vorstellen, die die Eltern für ihr Kind abgeben, weil sie schließlich für das Kind verantwortlich sind, aber kein Wahlrecht für Kinder mit noch sehr begrenzter Lebenserfahrung. Ich würde Wahlrecht immer mit voller Strafmündigkeit verknüpfen, da für beides ähnliche Kriterien gelten müssen.

Schwarzfahrer 08.08.2021 13:56

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1615909)
Was spricht denn dagegen die gigantischen notwendigen Investitionspakete auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft als richtig nachhaltige Wachstumsprogramme zu sehen? Übersehe ich etwas?

m.

Ich glaube, es ist ein hohes Risiko, denn die Investition muß sich wirtschaftlich amortisieren, damit es zum nachhaltigen Wachstum kommt (also das Geld wieder erwirtschaftet wird). Da aber viele angedachten Maßnahmen ein hohes Risiko haben, daß sie nicht wirtschaftlich durführbar sind (z.B. wegen mangelnder Effizienz, hoher Kosten, ...), übernimmt man nicht leichtfertig die Verantwortung für solche Investitionspakete.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1615906)
Eine Möglichkeit besteht darin, dass wir den Begriff "Wachstum" vom industriell bzw. konventiinell gedachten Wachstum lösen. Wachstum könnte sich dann z.B. im sozialen Bereich definieren, messen und ausbreiten.

Dies ist denkbar und kann ein sinnvolles zusätzliches Bewertungskriterium sein - aber es kann das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzten, da es die investierten Summen nicht amortisieren kann.

Schwarzfahrer 09.08.2021 09:25

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1615909)
Was spricht denn dagegen die gigantischen notwendigen Investitionspakete auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft als richtig nachhaltige Wachstumsprogramme zu sehen? Übersehe ich etwas?

m.

Dazu noch ein Artikel in der Welt (inzwischen leider auch hinter der Bezahlschranke):
Zitat:

Dass die milliardenschwere Förderung von Windkraft- und Solartechnik einen neuen Hightech-Markt mit Exportpotenzial schafft und sich dadurch quasi selbst finanziert, galt in Deutschland bislang als kaum hinterfragte Gewissheit. Wenn Vertreter von Öko-Instituten öffentlich erklärten, bei den hohen Fördermitteln für die Energiewende handele es sich nicht um Kosten, sondern um Investitionen, konnten sie sich des Beifalls stets sicher sein.

Doch die IW-Studie weckt Zweifel an der pauschalen Gültigkeit dieser vermeintlichen Gewissheiten. Zwar zeigen sich die Forscher etwa beim deutschen Maschinenbau auch eher optimistisch. Doch im wichtigen Bereich der Ökostrom-Technologie made in Germany müssten die Erfolgschancen auf dem Weltmarkt aus Sicht der Wissenschaftler kritisch hinterfragt werden: „Die handelsökonomischen Voraussetzungen für eine längerfristig wettbewerbsfähige Produktion von wichtigen Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien erscheinen am Standort Deutschland in der Breite nicht ausreichend gegeben.“
...
Nicht überall sehen sie Vorteile für eine langfristige Produktion in Deutschland. Sinnvoll sei dies nur dann, wenn die Technologien nicht zu leicht standardisierbar oder kopierbar und auch die Transportkosten nicht zu hoch seien. Gerade bei Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien seien diese Voraussetzungen meist nicht ausreichend gegeben.
...
Deshalb empfehlen die Wissenschaftler bei klimapolitisch motivierten Förderprogrammen zu berücksichtigen, in welchen Bereichen Deutschland auch dauerhaft komparative Vorteile hat. „Anderenfalls besteht die Gefahr, dass mit hohen Subventionen neue Kapazitäten aufgebaut werden, die bei einer Förderkürzung wieder in sich zusammenbrechen“, heißt es mit Verweis auf die Erfahrungen mit der deutschen Solarförderung zu Beginn der Energiewende: „Deutsche Steuergelder fließen dann am Ende in den Aufbau von Wissen und Produktion im Ausland.“

Also geht es stark um die Befürchtung, daß von den Förder-Investitionen hier am Ende nur Chinesische Firmen profitieren, so wie es bei der Solarpaneel-Entwicklung passiert ist.

keko# 09.08.2021 10:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615923)
...
Dies ist denkbar und kann ein sinnvolles zusätzliches Bewertungskriterium sein - aber es kann das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzten, da es die investierten Summen nicht amortisieren kann.

Geld ist ja da ohne Ende. Billionen wurden während Corona zusätzlich locker gemacht. Es wandert halt meist immer in die gleichen Bereiche und zementiert damit alte Strukturen. Das ist aber kein mir bekanntes Naturgesetz, sondern die Folge politischer Entscheidungen.

qbz 09.08.2021 11:00

Mit dem Thema der Folgen eines "ständigen Wachstums" und der Studie des Club of Rome beschäftigt sich eine neue Studie:
Zusammenbruch der Zivilisation in 30 Jahren: Neue Forschung bestätigt MIT-Studie von 1972. Vor fast 50 Jahren erschien 'Die Grenzen des Wachstums'. Ein Abgleich mit aktuellen Daten verheißt nichts Gutes, aber gibt auch Anlass zur Hoffnung.

qbz 09.08.2021 11:06

Neuer Uno-Weltklimabericht Kritische Schwelle der Erderwärmung könnte schon 2030 gerissen werden. In neun Jahren könnte der Anstieg der globalen Mitteltemperatur 1,5 Grad überschreiten, prognostiziert der Weltklimarat – und warnt vor nie erreichten Extremwetterereignissen. Der Trend lässt sich nur verlangsamen, wenn man sofort handelt.

Körbel 09.08.2021 13:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615923)
Ich glaube, es ist ein hohes Risiko, denn die Investition muß sich wirtschaftlich amortisieren............

Hier gehts ums Klima und die Erde, da ist es schnurzpiep was es kostet,
wenn man die Erde retten kann.
Ich kann diese ständigen "Diskussionen um Wirtschaflichkeit" nicht mehr hören.

Da reden alle, als wären sie der fette Altmaier.:dresche

merz 09.08.2021 14:30

Ich mag ja Visualisierungen besonders, wenn sie eine konkrete Fragestellung klar machen:

Daten-Quellen: Fraunhofer Institut

Anteil Erneuerbare am Gesamtstrom Deutschland: erfreuliche 47% im bisherigen Jahresschnitt 2021
https://energy-charts.info/charts/re...c=DE&year=2021

Natürlich ist der Verbrauch über die Zeit eine ganz andere Frage, es gibt immer noch diese massiven Sockel aus Kernenergie und (Braun)-Kohle.
https://energy-charts.info/charts/po...interval=month

Was macht man denn jetzt in windstillen Nächten (das "Dunkelflauten"-Problem)?

Alles über Pumpspeicher oder sind da auch andere Lösungen (wie bald?) am Start?

m.

sabine-g 09.08.2021 14:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615923)
Ich glaube, es ist ein hohes Risiko, denn die Investition muß sich wirtschaftlich amortisieren, damit es zum nachhaltigen Wachstum kommt (also das Geld wieder erwirtschaftet wird). Da aber viele angedachten Maßnahmen ein hohes Risiko haben, daß sie nicht wirtschaftlich durführbar sind (z.B. wegen mangelnder Effizienz, hoher Kosten, ...), übernimmt man nicht leichtfertig die Verantwortung für solche Investitionspakete.

Dies ist denkbar und kann ein sinnvolles zusätzliches Bewertungskriterium sein - aber es kann das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzten, da es die investierten Summen nicht amortisieren kann.

ich denke dass ist größter Blödsinn, denn jeder Cent der jetzt nicht investiert wird, kostet uns später 100€

Schwarzfahrer 09.08.2021 14:53

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1616088)
...wenn man die Erde retten kann...

Hier ist der Knackpunkt: es gibt weder Einigkeit darüber, ob man dies muß, noch ob man dies kann...(ich denke mal ausnahmsweise auch außerhalb dieses Forums).
Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1616102)
ich denke dass ist größter Blödsinn, denn jeder Cent der jetzt nicht investiert wird, kostet uns später 100€

Nein, es ist die Grundlage der Wirtschaft seit wir davon weg sind, daß jeder seine Bedürfnisse selber deckt. Ich stelle etwas her, und verkaufe es; der Gegenwert, den ich erhalte, muß mindestens die angefallenen Kosten decken, und eine Basis für die "nächste Runde" ermöglichen. Alle Planwirtschaften sind an der Mißachtung dieser Grundregel gescheitert. Jeder Cent, der investiert wird, aber nicht wiederkommt, kostet Arbeitsplätze und am Ende die jeweilige Firmenexistenz.
Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1616101)
Natürlich ist der Verbrauch über die Zeit eine ganz andere Frage, es gibt immer noch diese massiven Sockel aus Kernenergie und (Braun)-Kohle.
https://energy-charts.info/charts/po...interval=month

Was macht man denn jetzt in windstillen Nächten (das "Dunkelflauten"-Problem)?

Alles über Pumpspeicher oder sind da auch andere Lösungen (wie bald?) am Start?

m.

Aktuell: Man deckt den gesamten Bedarf aus den bösen Kohle- und Kernkraftwerken (in Zukunft aus den teureren Gaskraftwerken), die deshalb die volle Kapazität bereithalten müssen, auch wenn sie nicht immer laufen (wieder das böse Thema Wirtschaftlichkeit, da dadurch der Kraftwerksstrom teuerer wird); oder wir kaufen den zu Überschußzeiten billig verscherbelten Strom aus dem Ausland (Österreichische Pumpspeicherwerke) zum vielfachen Preis zurück. In Zukunft: wir hoffen, daß die Nachbarländer für uns Überkapazitäten an konventionellen Kraftwerken bereithalten.

sabine-g 09.08.2021 14:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616106)
Nein, es ist die Grundlage der Wirtschaft seit wir davon weg sind, daß jeder seine Bedürfnisse selber deckt. Ich stelle etwas her, und verkaufe es; der Gegenwert, den ich erhalte, muß mindestens die angefallenen Kosten decken, und eine Basis für die "nächste Runde" ermöglichen. Alle Planwirtschaften sind an der Mißachtung dieser Grundregel gescheitert. Jeder Cent, der investiert wird, aber nicht wiederkommt, kostet Arbeitsplätze und am Ende die jeweilige Firmenexistenz.

jeder Cent der NICHT in Klimaschutz investiert wird, wird etlichen Firmen ihr Existenz kosten, du liegst leider vollkommen daneben

merz 09.08.2021 15:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616106)
Hier ist der Knackpunkt: es gibt weder Einigkeit darüber, ob man dies muß, noch ob man dies kann...(ich denke mal ausnahmsweise auch außerhalb dieses Forums).

Am Tag an dem der neueste Sachstandsbericht veröffentlicht wird, ist das schon eine Aussage. Es besteht in der Wissenschaft überdeutliche Einigkeit.

m.

deralexxx 09.08.2021 15:08

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1616107)
jeder Cent der NICHT in Klimaschutz investiert wird, wird etlichen Firmen ihr Existenz kosten, du liegst leider vollkommen daneben

Wir haben doch seit 18 Monaten Anschauungsunterricht, wie Menschen Risiken falsch beurteilen.

Dazu hier mal etwas Material:
https://www.netzwerk-risikomanagemen...scha__tzen.pdf

Vor allem das Gedankenexperiment ist spannend:

Zitat:

Stellen Sie sich vor, die Schweiz bereitet sich auf den Ausbruch einer
ungewöhnlichen Grippenepidemie vor, an der 600 Personen sterben werden.
Um die Epidemie zu bekämpfen, wurden zwei alternative Massnahmen
vorgeschlagen. Gehen Sie davon aus, dass die exakte wissenschaftliche
Schätzung der Wirkung der Massnahmen wie folgt ist:
II. Wenn Massnahme A durchgeführt wird, werden 400 Personen sterben.
Wenn Massnahme B durchgeführt wird, besteht eine Wahrscheinlichkeit von
1/3, dass niemand stirbt, und von 2/3, dass 600 Personen sterben.
Für welche der beiden Massnahmen entscheiden Sie sich?
Massnahme A [ ]
Massnahme B [ ]
I. Wenn Massnahme A durchgeführt wird, werden 200 Personen gerettet.
Wenn Massnahme B durchgeführt wird, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 1/3,
dass 600 Personen gerettet werden, und von 2/3, dass keine Person gerettet
wird.

merz 09.08.2021 15:09

Apropos Geld: NRW hat gerade das staatliche Paket für die Schäden der Juliflut bepreist ..... na .... Schätzungen .... in etwa ..... für eine immer noch lokal begrenzte Katastrophe ?

m.

Schwarzfahrer 09.08.2021 15:49

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1616110)
Am Tag an dem der neueste Sachstandsbericht veröffentlicht wird, ist das schon eine Aussage. Es besteht in der Wissenschaft überdeutliche Einigkeit.

m.

Kann man auch als selektive Wahrnehmung sehen. Die überdeutliche Einigkeit ist nur vorhanden, wenn man die Kritiker der Thesen ausblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.

deralexxx 09.08.2021 15:56

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616121)
Kann man auch als selektive Wahrnehmung sehen. Die überdeutliche Einigkeit ist nur vorhanden, wenn man die Kritiker der Thesen ausblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.

Stimmt, es gibt auch keine überdeutliche Einigkeit ob die Erde eine Kugel ist, ein paar Kritiker und deren Thesen werden ausgeblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde

Wenn du da mal etwas recherchierst, da findest du zig spannende Abhandlung. Es gibt darüber sogar eine Netflix Doku:

https://www.netflix.com/ch/title/81015076

Kann ja was dran sein oder? (Ich stell ja nur Fragen)

Schwarzfahrer 09.08.2021 16:00

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1616122)
Stimmt, es gibt auch keine überdeutliche Einigkeit ob die Erde eine Kugel ist, ein paar Kritiker und deren Thesen werden ausgeblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.

Oder ich nehme das Beispiel Magengeschwüre: es gab eine überdeutliche Einigkeit, daß sie durch Streß verursacht werden, und Bakterien keine Rolle spielen können. Nachdem die Bakterien entdeckt wurden hat es immer noch über 10 Jahre gedauert, bis Publikationen diesbezüglich überhaupt angenommen wurden, (geschweige von richtigen Therapien dagegen), es konnte ja nicht sein was nicht sein durfte...

deralexxx 09.08.2021 16:12

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616124)
Oder ich nehme das Beispiel Magengeschwüre: es gab eine überdeutliche Einigkeit, daß sie durch Streß verursacht werden, und Bakterien keine Rolle spielen können. Nachdem die Bakterien entdeckt wurden hat es immer noch über 10 Jahre gedauert, bis Publikationen diesbezüglich überhaupt angenommen wurden, (geschweige von richtigen Therapien dagegen), es konnte ja nicht sein was nicht sein durfte...

Wenn einer der Flat Earth Leute einen Physik Nobel Preis bekommt weil er im Selbstversuch nachweist, dass die Erde eine Scheibe ist, lad ich dich in ein Restaurant deiner Wahl ein.

merz 09.08.2021 16:36

Also wenn es um H pylori geht: Erstveröffentlichung 1982/3, Study Groups zur Therapie um 1987, Mitte der Neunziger NIH Anerkennung, 2005 Nobelpreis - normaler Gang der Wissenschaft

m.

qbz 09.08.2021 17:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616121)
Kann man auch als selektive Wahrnehmung sehen. Die überdeutliche Einigkeit ist nur vorhanden, wenn man die Kritiker der Thesen ausblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.

Was ich bei Deinen Statements nie verstanden habe und auch unlogisch finde: Wenn Du den wissenschaftlichen Konsens der IPC-Berichte infrage stellst, erwägst Du eigentlich nie, dass aufgrund Deiner Relativierungen von Progrosen genauso gut auch grössere Katastrophen möglich sein könnten als der wissenschaftlichen Konsens es darstellt, und nicht nur geringere, wie Du jeweils vermutest.

Körbel 09.08.2021 17:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616106)
Hier ist der Knackpunkt: es gibt weder Einigkeit darüber, ob man dies muß, noch ob man dies kann...

Warum nicht einfach probieren, was kann im schlimmsten Fall passieren wenn man die Erde gerettet hat?
Ich denke es gibt wesentlich schlimmere Szenarien.

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1616107)
jeder Cent der NICHT in Klimaschutz investiert wird, wird etlichen Firmen ihr Existenz kosten, du liegst leider vollkommen daneben

Da sind wir mal einer Meinung und nicht nur Firmenexistenzen, auch Menschenleben, die an anderer Stelle ja so vehement gerettet werden.

Schwarzfahrer 09.08.2021 21:29

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1616128)
Also wenn es um H pylori geht: Erstveröffentlichung 1982/3, Study Groups zur Therapie um 1987, Mitte der Neunziger NIH Anerkennung, 2005 Nobelpreis - normaler Gang der Wissenschaft

m.

Ich bezog mich auf den Anfang der Geschichte:
Erst 1989 wurde die Entdeckung von der Fachwelt akzeptiert, bis dahin wurde tausenden Patienten eine heilsame Antibiotikatherapie verweigert. Also jahrelang hat der "wissenschaftliche Konsens" gegen die Minderheitenmeinung gehalten - und war grottenfalsch. Es mag der normale Gang der Wissenschaft sein, daß man Irrtümer ungern eingesteht - aber es zeigt, daß Konsens nicht zwingend Wahrheit bedeutet, sondern auch die Wahrheit verhindern kann.

Schwarzfahrer 09.08.2021 22:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1616137)
Was ich bei Deinen Statements nie verstanden habe und auch unlogisch finde: Wenn Du den wissenschaftlichen Konsens der IPC-Berichte infrage stellst, erwägst Du eigentlich nie, dass aufgrund Deiner Relativierungen von Progrosen genauso gut auch grössere Katastrophen möglich sein könnten als der wissenschaftlichen Konsens es darstellt, und nicht nur geringere, wie Du jeweils vermutest.

Vielleicht zur Präzisierung: in den IPCC-Berichten stehen nicht unbedingt falsche Fakten, aber sie sind "zweckmäßig" selektiert. Mein Hauptproblem ist aber mit den Bewertungen der Modellrechnungen, die sogar bei der zweckmäßigen Selektion eine sehr große Streuung zeigen, und damit in der Aussage für mich eher schwach sind. Die Schlussfolgerungen, daß all das eine wahnsinnig große Gefahr für die Menschheit bedeutet, halte ich für reine Panikmache, bei völliger Ignoranz der Tatsache, daß erstens die Änderungen je nach Ort mal nachteilig, aber auch mal vorteilhaft sein können, als auch daß die Menschen eine große Flexibilität in der Adaption an Klimaänderungen schon immer gezeigt haben. Es werden nur zu sehr Risiken, aber keine Chancen und Möglichkeiten besprochen.

Ich finde es interessant, daß z.B. den Gegnern der Migration vorgeworfen wird, daß sie mit der Angst der Menschen vor Fremden Politik machen - aber die gleiche Methode der Manipulation über Ängste bei Klima und Corona-Politik der Gebot der Stunde sein soll. Ich finde es in allen Szenarien unredlich und destruktiv, die Menschen über Angst (besonders über übertriebene Ängste) zu manipulieren (manche meinen, sie motivieren damit, das ist aber mitnichten der Fall).

merz 09.08.2021 22:34

Ich hab heute meinen insistierenden Montag & und korrigiere die Apothekerzeitung ungern, aber es liegt so nahe: Marshall/ Warren, 1984 ist im Lancet (die peer review war nur anstrengend) es hat übrigens nicht Jahre, es hat Jahrzehnte gedauert das rauszufinden, die beiden waren nur sehr sehr zäh (und irgendwie lucky, bisschen so eine Fleming-Sache)

m.

Hafu 09.08.2021 22:50

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616174)
Ich bezog mich auf den Anfang der Geschichte:
...
Erst 1989 wurde die Entdeckung von der Fachwelt akzeptiert, bis dahin wurde tausenden Patienten eine heilsame Antibiotikatherapie verweigert. Also jahrelang hat der "wissenschaftliche Konsens" gegen die Minderheitenmeinung gehalten - und war grottenfalsch. Es mag der normale Gang der Wissenschaft sein, daß man Irrtümer ungern eingesteht - aber es zeigt, daß Konsens nicht zwingend Wahrheit bedeutet, sondern auch die Wahrheit verhindern kann.

Nur so zur Erinnerung. Du spielst gerade mit deinen abenteuerlichen Thesen, dass ein beträchtlicher Teil der Welt-Bevölkerung vom Klimawandel profitieren könnte, in deinem eigenen Gleichnis die historisch etwas peinliche Rolle der tumben Mehrheitsmeinung unter den damaligen tendenziell wissenschaftsfernen Medizinern, die mehrere Jahrzehnte lang an Magen-Ulcus-Operationen bestens verdienten (das damalige Review-Board des Lancet bestand eben nicht aus aktiven Forschern, sondern aus verkrusteten Lehrstuhlinhabern, die in der Regel schon Jahrzehnte zuvor aufgehört hatten selbst zu forschen und sich auch deshalb schwer taten mit alten, überkommenen Paradigmen zu brechen):

Die aktiven Klimaforscher des MPCC von vor 20 oder 30 Jahren, dass sind in dem von dir gewählten Beispiel diejenigen, die den Zusammenhang zwischen Magengeschüren und Helicobacter Pylori herausgefunden haben und danach noch viele Jahre benötigt haben, um ihre Thesen mit immer präziseren Modellierungen zu Belegen in der Fachwelt Anerkennung zu finden.

Vor 20 Jahren gab es noch viele eifrige Mitstreiter deiner Thesen (s.o.) , die ähnlichem Gedankengut nachhingen. Mittlerweile werden die Klimaskeptiker glücklicherweise immer weniger und die von dir vertretenen Ansichten liest man immer seltener.

Schwarzfahrer 09.08.2021 23:04

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1616192)
Mittlerweile werden die Klimaskeptiker glücklicherweise immer weniger und die von dir vertretenen Ansichten liest man immer seltener.

Daß man Gegenargumente seltener liest, ist für mich nicht unbedingt ein gutes Zeichen, das führt eventuell zu genau der Verkrustung, die Du weiter oben zitierst. Und was man wie oft liest, hängt primär davon ab, ob man in einer Blase hängt, oder in verschiedenen, auch "anrüchigen" Quellen stöbert...

Körbel 10.08.2021 00:47

Heute Top-Thema in der ARD-Tagesschau. Seit Monaten war das Corona.
Und heute mal nicht.

Selbst Experten sind sich einig:
"Hausgemachter Klimawandel seit Beginn der Industrialisierung."

Wers jetzt noch nicht galubt, dem kann man nicht mehr helfen.

glaurung 10.08.2021 07:12

Und Deutschland plädiert für den Kohleausstieg bis 2038. Glückwunsch. Doch so schnell. Wir haben ja noch Zeit.

qbz 10.08.2021 08:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616181)
Vielleicht zur Präzisierung: in den IPCC-Berichten stehen nicht unbedingt falsche Fakten, aber sie sind "zweckmäßig" selektiert. Mein Hauptproblem ist aber mit den Bewertungen der Modellrechnungen, die sogar bei der zweckmäßigen Selektion eine sehr große Streuung zeigen, und damit in der Aussage für mich eher schwach sind. Die Schlussfolgerungen, daß all das eine wahnsinnig große Gefahr für die Menschheit bedeutet, halte ich für reine Panikmache, bei völliger Ignoranz der Tatsache, daß erstens die Änderungen je nach Ort mal nachteilig, aber auch mal vorteilhaft sein können, als auch daß die Menschen eine große Flexibilität in der Adaption an Klimaänderungen schon immer gezeigt haben. Es werden nur zu sehr Risiken, aber keine Chancen und Möglichkeiten besprochen.
.....

Leider befinden wir uns in der Situation, dass es sich bei den Folgen bzw. Auswirkungen der Erderwärmung schon um die messbare Faktizität stattgefundener Ereignisse (!) geht, und nicht mehr allein um Prognosen.

Die lokale Zunahme von Dürre, Trockenheit, Hitze- Kälteperioden, Überflutungen, Bränden, das Auftauen von Permafrostböden, Schmelzen der Arktis, Abtauen der Gletscher, die Erhöhung des Meerespiegels, das Erwärmen der Meere, die Änderungen des Jetstreams, das Verschwinden von Arten (Korallenriffs) als Folge der gemessenen Erwärmung usf. finden real statt. Es handelt sich schon um empirische, beobachtbare und messbare Ereignisse und keine Prognosen! Wir befinden uns in der Klimakrise, notabene.

Der Prozess der Erwärmung mit seinen Folgen findet dabei in einem solchen Tempo statt, dass sich weder die Vegetation, noch die Tierarten noch der Mensch daran anpassen können. Jedwelche Verlangsamung wäre absolut wünschenswert und sollte oberste Priorität für alle Gesellschaften haben!

Natürlich basiert das, was der IPCC im Bericht verfasst hat und was die Klimaforscher tun, auf einer Auswahl ("zweckmässigen Selektion") wie alle Forschungsaktivitäten, allerdings auf einer Auswahl, die für Menschen sehr sinnvoll erscheint, wie z.B. das Messen des Meerespiegels und von Fluten für den Deichbau.

Dass demnächst jetzt die Arktis für Schiffsrouten nutzbar sein wird, was Du hier mal als Beispiel einer positiven Folge angemerkt hast, ist hingegen Pipifax im Vergleich zu den festgestellten negativen Folgen und den menschlichen Opfern der Erderwärmung, die Eintreten, wenn die Arktis und Grönland eisfrei sein werden. Würden positive Auswirkungen der Erwärmung überwiegen, würde die Menschheit niemals das Verbrennen fossiler Energieen verringern und ganz beenden wollen.

Hafu 10.08.2021 09:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616194)
Daß man Gegenargumente seltener liest, ...

Mit dem Teminus "Gegenargumente" implizierst du dass die Erderwärmung, der menschengemachte Klimawandel ein Diskussionsthema und gewissermaßen verhandelbar ist.
Das ist bei der aktuellen Datenlage einfach nur Bullshit, der politisch übrigens nur noch von der AFD in Deutschland und in anderen Ländern beispielsweise von Trump oder Bolsonaro und seinen Anhängern vertreten wird.

Worüber man allenfalls noch streiten kann, ist mit welchem Maßnahmenpaket man gegen den Klimawandel im Detail angeht.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616194)
ist für mich nicht unbedingt ein gutes Zeichen, das führt eventuell zu genau der Verkrustung, die Du weiter oben zitierst. Und was man wie oft liest, hängt primär davon ab, ob man in einer Blase hängt, oder in verschiedenen, auch "anrüchigen" Quellen stöbert...

Du plädierst doch für eine engstirniges "Weiter-so" im Umgang mit fossilen Energiequellen und bist damit eindeutig in über 150 Jahre verkrusteten Denkstrukturen gefangen. Für dieses Denken, dass sich weigert Realitäten anzuerkennen, glaubst du auch in "anrüchigen" Quellen Belege suchen zu müssen.

Wenn du ernsthaft unsere freiheitlich pluralistische Medien- und Wissenschaftsgesellschaft als Mainstream und als "Blase" einordnest, dann stehst du Verschörungstheorien schon gefährlich nahe und es erscheint mir daher wenig erfolgversprechend, mit dir sich noch weiter auseinanderzusetzen.

Bleierpel 10.08.2021 09:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1616248)
…. Du plädierst doch für eine engstirniges "Weiter-so" im Umgang mit fossilen Energiequellen und bist damit eindeutig in über 150 Jahre verkrusteten Denkstrukturen gefangen. ….

Das hätte er dann aber immerhin mit Armin Laschet gemeinsam… :Blumen:

Siebenschwein 10.08.2021 09:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1616194)
Daß man Gegenargumente seltener liest, ist für mich nicht unbedingt ein gutes Zeichen, das führt eventuell zu genau der Verkrustung, die Du weiter oben zitierst. Und was man wie oft liest, hängt primär davon ab, ob man in einer Blase hängt, oder in verschiedenen, auch "anrüchigen" Quellen stöbert...

Oder liegt es einfach daran, dass mittlerweile die "Gegenargumente" schon so oft entkräftet wurden, so dass kein ernstzunehmender Wissenschaftler sie noch intensiv diskutiert?
Was mich an der Diskussion mit Klimawandelskeptikern, Impfkritikern usw. immer stört ist, dass sie den alten Spruch, dass derjenige, der eine neue Idee hat, solange als Spinner bezeichnet wird, bis sie sich durchsetzt, einfach im Umkehrschluss einsetzen.
Leider ist nicht jeder Spinner jemand, der schlussendlich eine geniale Idee hat.

craven 10.08.2021 10:00

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1616248)
Du plädierst doch für eine engstirniges "Weiter-so" im Umgang mit fossilen Energiequellen und bist damit eindeutig in über 150 Jahre verkrusteten Denkstrukturen gefangen. Für dieses Denken, dass sich weigert Realitäten anzuerkennen, glaubst du auch in "anrüchigen" Quellen Belege suchen zu müssen.

Ich dachte, die ganze Klimawandel-Leugner/-gegner/-skeptiker hätten sich inzwischen auf das eine Argument geeinigt: Jaaa, es gibt den Klimawandel. Aber den gabs schon immer und ist natürlich - wir Menschen haben da keinerlei Einfluß drauf und deswegen können wir einfach so weitermachen.


Ist doch so ein gutes Totschlagargument. Man gibt der Gegenseite begrenzt recht und schafft dann einen Grund, warum man trotzdem nix dafür kann. Problem gelöst. :-((


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