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Klugschnacker 07.11.2025 19:07

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1793646)
oder mit Unternehmen, die abgewandert sind

Es liegt an uns, das zu gestalten.

Schwarzfahrer 07.11.2025 19:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793617)
Das hat ja auch super geklappt in den vergangenen Jahrzehnten! Seit 1960 hat sich der Ausstoß von Kohlendioxid global verdoppelt. Obwohl wir seit 1960 wissen, welche Folgen das hat.

Die Weltbevölkerung hat sich mehr als verdoppelt, und der Anteil derer, die in mehr Wohlstand leben, also auch mehr Emissionen pro Kopf erzeugen, ist auch deutlich gestiegen. So gesehen ist eine "nur Verdopplung" der Emissionen eigentlich ein Zeichen, daß man effektive Emissionssenkungen erreichen konnte. Ansonsten fürchte ich, Deinem "wir" fühlt sich nicht die Mehrheit der Menschheit zugehörig, was die Prioritäten angeht.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793617)
Du könntest also in den kommenden 20 Jahren von Kohle auf Gas umstellen. Anschließend bezahlt Dein Unternehmen jährlich die Kompensationsleistungen für den verbleibenden Ausstoß von Treibhausgasen und schlägt diese Kosten auf die Verkaufspreise der eigenen Produkte auf. Am Markt konkurriert es mit Unternehmen, welche die kommenden beiden Jahrzehnte genutzt haben, eine weitgehend klimaneutrale Produktion zu etablieren.

Vorerst konkurriert es auf dem Markt mit Unternehmen, die in Ländern mit weniger Auflagen agieren - und hat kaum eine Chance, auf Dauer zu bestehen, wenn hier die Kosten explodieren. Wie lange man das wohl durchstehen kann? Dein Szenario, was es in 20 Jahren geben könnte, setzt ja voraus, daß die Unternehmen bis dahin noch bestehen. Und meinst Du, z.B. die Stahlindustrie (die ja die aktuelle Diskussion ausgelöst hat) in anderen Ländern ist auf dem Weg zur Klimaneutralität schon weiter als in Deutschland? Dein Beispiel suggeriert es zumindest)

welfe 07.11.2025 20:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793648)
Es liegt an uns, das zu gestalten.

Wer ist "uns"? Sag das denen, die arbeitslos werden, weil die Firma lieber im (ach ja, klimatneutralen :Lachanfall: ) Ausland einkauft, um dann zu jammern, wenn die "Lieferketten" nicht klappen. Nichts gelernt, gar nichts. Denen, die jetzt auf der Straße stehen, nutzen hehre Ziele nichts. (wir haben ab 2026 immerhin noch mein Gehalt, bei anderen stehen beide Verdiener auf der Straße)

Klugschnacker 10.11.2025 09:36

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1793651)
Wer ist "uns"? Sag das denen, die arbeitslos werden, weil die Firma lieber im (ach ja, klimatneutralen :Lachanfall: ) Ausland einkauft, um dann zu jammern, wenn die "Lieferketten" nicht klappen. Nichts gelernt, gar nichts.

Die Europäische Union plant, Klimaschutzzölle zu erheben, um sich gegen Importe zu schützen, die unter geringeren oder keinen Klimaschutzauflagen produziert wurden.

Man nennt das "CO₂-Grenzausgleichsmechanismen" oder "Carbon Border Adjustment Mechanisms (CBAM)". Sie sollen ab 2026 gelten und besonders energieintensive Produkte wie Stahl, Zement, Aluminium, Düngemittel, Strom und Wasserstoff betreffen.

Klugschnacker 10.11.2025 09:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793650)
Vorerst konkurriert es auf dem Markt mit Unternehmen, die in Ländern mit weniger Auflagen agieren - und hat kaum eine Chance, auf Dauer zu bestehen, wenn hier die Kosten explodieren. Wie lange man das wohl durchstehen kann? Dein Szenario, was es in 20 Jahren geben könnte, setzt ja voraus, daß die Unternehmen bis dahin noch bestehen. Und meinst Du, z.B. die Stahlindustrie (die ja die aktuelle Diskussion ausgelöst hat) in anderen Ländern ist auf dem Weg zur Klimaneutralität schon weiter als in Deutschland? Dein Beispiel suggeriert es zumindest)

Mir scheint, Dir sind die Grundlagen der Klimaschutzpolitik nicht bekannt. Das Bundeswirtschaftsministerium weiß mehr und informiert über seine Website:
Der CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) ist ein EU-Klimaschutzinstrument, das seit Oktober 2023 eine Übergangsphase durchläuft und ab 2026 eine kostenpflichtige Phase beginnt. Er bepreist importierte CO2-intensive Güter, um zu verhindern, dass die Produktion wegen strengerer Klimaschutzauflagen in der EU in Länder mit weniger strengen Standards verlagert wird (Carbon Leakage).

Unternehmen, die bestimmte Produkte (z. B. aus den Sektoren Stahl, Zement, Aluminium, Düngemittel, Strom, Wasserstoff) in die EU importieren, müssen ab 2026 CBAM-Zertifikate erwerben, deren Preis dem im EU-Emissionshandel entspricht.

Klugschnacker 10.11.2025 09:53

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793650)
Ansonsten fürchte ich, Deinem "wir" fühlt sich nicht die Mehrheit der Menschheit zugehörig, was die Prioritäten angeht.

Das spielt für uns keine Rolle. Bei uns gelten die Gesetze, die wir uns als Gesellschaft selbst gegeben haben.

Das Bundesverfassungsgericht stellt klar:
Als Klimaschutzgebot hat Art. 20a GG eine internationale Dimension. Der nationalen Klimaschutzverpflichtung steht nicht entgegen, dass der globale Charakter von Klima und Erderwärmung eine Lösung der Probleme des Klimawandels durch einen Staat allein ausschließt. Das Klimaschutzgebot verlangt vom Staat international ausgerichtetes Handeln zum globalen Schutz des Klimas und verpflichtet, im Rahmen internationaler Abstimmung auf Klimaschutz hinzuwirken. Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Treibhausgasemissionen in anderen Staaten entziehen.

TriVet 10.11.2025 09:55

Das achsoboese Heizungsgesetz dieses Habecks soll übrigens ziemlich unverändert bleiben, so Umweltminister Schneider:
https://www.boerse.de/nachrichten-am...erung/38000815

keko# 10.11.2025 10:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793718)
....
Als Klimaschutzgebot hat Art. 20a GG eine internationale Dimension. Der nationalen Klimaschutzverpflichtung steht nicht entgegen, dass der globale Charakter von Klima und Erderwärmung eine Lösung der Probleme des Klimawandels durch einen Staat allein ausschließt. Das Klimaschutzgebot verlangt vom Staat international ausgerichtetes Handeln zum globalen Schutz des Klimas und verpflichtet, im Rahmen internationaler Abstimmung auf Klimaschutz hinzuwirken. Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Treibhausgasemissionen in anderen Staaten entziehen.

Damit können Staaten natürlich eine ganze Menge durchsetzen, denn es gibt wohl nur wenige Dinge, die am Ende nicht beim Klimawandel enden.


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