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qbz 07.06.2020 07:10

Ich denke, ohne die Erfindungen von Paulus über Figur des Jesus im NT wäre das Christentum niemals römische Staatsreligion und darüber hinaus eine Weltreligion geworden und wir würden uns hier damit nicht beschäftigen. Die von Arne zusammengefassten hinzugedichteten Grundelemente der christlichen Lehre im NT dienten meiner Ansicht nach dazu, das Christentum für die Römer und alle Völker als herrschende Religion zu etablieren. Ich habe das in diesem Thread an anderer Stelle mehrfach inhaltlich ausgeführt. Dass die ursprüngliche Rede von Jesus mutmasslich verfälscht wurde, wiederholt sich in der Geschichte immer wieder mit politischen Leitpersonen, heute auch mit verschriftlichten Werken. Man vergleiche z.B. nur die Schriften von Lenin (erst recht Stalin) oder Mao Tse Tung mit denen von Marx / Engels.

Klugschnacker 07.06.2020 09:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1536622)
Kritisiert werden darf das Christentum also dort, wo es Deinen eigenen Standpunkten zuwiderläuft. Gelogen werden darf dann, wenn es Deinen Überzeugungen nützt, also das Gewünschte hinten rauskommt.

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1536649)
Ja. Genau so ist es.

Das Leben kann so einfach sein, wenn man es (sich) nicht zu kompliziert macht. ;) Wer aus seinem christlichen Glauben heraus, ehrenamtlich zum Beispiel in einem Hospiz bei der Versorgung von Sterbenden mithilft ist ein(e) Gute(r).

Wer aus seinem christlichen Glauben heraus, zum Beispiel "Mahnwachen" vor Pro Familia-Beratungsstellen organisiert oder Sympathie für die Todesstrafe hat, ist für mich bescheuert.

Du wechselst hier die Ebene. Ich schrieb auf der rein sachlichen Ebene, wer Jesus war und was er wollte. Da geht es um wahr oder unwahr, nicht um gut oder böse.

Bevor man etwas in die Schubladen "gut oder böse" steckt, muss man meiner Meinung nach schauen, ob es wahr oder unwahr ist. Du sagst, das Leben könne so schön einfach sein, wenn man sich die Ebene der Tatsachen spart und gleich zur Ebene der Bewertung übergeht. Das ist Ideologie und nicht Wissenschaft.

Nobodyknows 07.06.2020 11:29

Ich habe nicht für mich beansprucht wissenschaftlich zu sein.

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi 08.06.2020 07:03

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1536671)
Ich habe nicht für mich beansprucht wissenschaftlich zu sein.

Gruß
N. :Huhu:

Guten Morgen lieber N.,

als Quereinsteiger in diesem Faden, nicht ich, Du, weise ich Dich sehr gerne auch darauf hin, dass es dem Admin darum geht, die Frage nach der Wahrheit, im Kontext dieser "Kolumne" (Politik, Religion und Gesellschaft) geht.

Wir diskutieren hier schon länger über Religion im weiteren Sinne, und insbesondere, weil durch die Admin gewünscht, über den Begriff der Wahrheit. Quid est veritas? Wie der Lateiner zu sagen pflegt.

Tempus fugit, also lass' Dir bitte Zeit und lese Dich vertiefend hier in den Faden ein. Aus einer anderen Perspektive zu schreiben und dieses a posteriori offen zu legen halte ich für geschickt. Daher schreibe ich, als Trekkie, nun aus der Perspektive von Jean-Luc Picard folgenden Satz:

"Als Wissenschaftler sind wir der Wahrheit verpflichtet. Ganz gleich, ob es sich dabei um die historische, wissenschaftliche oder persönliche Wahrheit handelt."


Da der Begriff der Wahrheit im religiösen (oder auch historischen Kontexten) schwer zu greifen ist, etwas leichter im wissenschaftlichen Sinn, muss die Kompliziertheit oder Komplexität der Thematik nicht zusätzlich durch Perspektivewechsel erhöht werden.

Sage was du meinst und meine was Du sagst. Lass uns nicht im Dunklen leuchten. Für mich hast Du jedenfalls nicht beansprucht wissenschaftlich zu sein. Ich fühlte mich nicht angesprochen, schreibe allerdings dennoch, um dich darauf hinzuweisen, dass du Unwissenschaftlichkeit allen möglichen anderen unterstellt hattest, obschon du selbst, wie dich die Admin bereits angestubst hatte, mit Interpretation religiöser Inhalte nach eigenem Gusto in die Kategorien gut und böse daherkommst.

Als Quereinsteiger und Surrealist solltest Du Dich an Begriffen wie Wahrheit und Realität orientieren. Was ist die Wahrheit?

Schreibe bitte künftig aus der Perspektive des Borkenkäfers. :Lachanfall: Danke.:Blumen:

Guten Start in die Woche & Gruß,
M.:Blumen:

Jörn 10.06.2020 02:02

Warum kennen wir die Wahrheit über Jesus nicht?

Was genau verdeckt sie? Warum ist der historische Jesus so wenig greifbar? Wieso wissen wir nichts über seine Kindheit, seine menschlichen Eigenschaften, seinen Charakter? Wieso wissen wir nichts über seine rätselhafte Herkunft, seinen rätselhaften Vater und sein rätselhaftes Dasein als "menschlicher Gott"? Wieso hat das niemand aufgeschrieben?

Ansonsten haben Juden und Christen doch jedes winzige Detail in Schriftrollen festgehalten. Warum nicht dieses?

Der Grund dafür ist, dass religiöse Leute all das verschüttet haben, zugunsten ihrer eigenen spinnerten Ideen, die sie stattdessen als die Wahrheit ausgegeben haben. Es wurde immer wieder umgewälzt, ausgetauscht und angepasst, bis schließlich vom echten Jesus keine Spur mehr zu finden war und sich seine vermutete Lehre ins Gegenteil verkehrt hatte. (Als Beleg verweise ich auf die völlige Wandlung dieses "Jesus" von Paulus bis zu Johannes.)

Nicht etwa Atheisten oder Andersgläubige haben Jesus verschüttet, sondern Christen. Und zwar aus religiösem Wahn. Das erste Opfer der Christen war Jesus selbst.

Was von Jesus heute geblieben ist, ist eine Sammlung offensichtlicher Fälschungen. Die neutestamentarische Forschung hat mittlerweile nachgewiesen, dass 90% der Jesus-Zitate in der Bibel falsch sein müssen. Und bei den restlichen 10% ist es ungewiss. Was immer Jesus sagte oder wollte, ist dahin.

Das wissen heute alle, die Theologie studieren. Ihnen ist die prekäre Entstehungsgeschichte des neuen Testaments bekannt. Nach ihrem Studium, bei ihren Predigten in der Kirche, hört man davon jedoch nichts mehr. Da wird den Leuten jedes Bibelzitat angedreht als die ewige Wahrheit. Das bedeutet, dass die studierten Prediger heute ihre Zuhörer anlügen, genauso wie damals die Autoren der Bibel ihre Leser anlügten.

Warum ist das passiert? Es ist passiert, weil manche Leute keine Achtung haben vor der Wahrheit. Die Wahrheit — was ist das schon. Es wird verächtlich vom Tisch gewischt. Für den einen ist es eben dies, für den anderen das. Liest man auch hier im Thread. Wen kümmert's?

Aber man kann nicht einerseits die Wahrheit geringschätzen, aber andererseits die Wahrheit über Jesus bewahren wollen. Das ist das Dilemma. Wenn religiösen Leuten die historische Wahrheit über ihre Religion zur Bewahrung anvertraut wird, geht sie verloren. Kühle Historiker hätten sie bewahrt.

Für die heutigen Christen ist das natürlich ein Unglück. Nur zu gerne wüsste man heute etwas mehr vom "echten Jesus".

Jesus ist nicht durch die Römer zu Tode gekommen, sondern durch Christen. Jesus hätte in seinen Worten ewig leben können. Religiöser Wahn hat diese Worte vernichtet.

Nobodyknows 10.06.2020 06:25

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1537168)
...Das erste Opfer der Christen war Jesus selbst...

Hallo Jörn,

"Welcome back" nach längerer Abwesenheit.
Ich hatte mir -kein Quatsch, sondern ernst- schon Gedanken gemacht wo Du steckst.

Bin hier im Lesemodus.
Die Bühne, der Pfad gehört im übertragenen wie im wahren Sinn Dir und Arne.
Haut rein!

Gruß
N. :Huhu:

Thomas W. 10.06.2020 08:50

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1537168)

Was von Jesus heute geblieben ist, ist eine Sammlung offensichtlicher Fälschungen. Die neutestamentarische Forschung hat mittlerweile nachgewiesen, dass 90% der Jesus-Zitate in der Bibel falsch sein müssen.

Das wissen heute alle, die Theologie studieren.

Hallo Jörn ,

ich habe mal ne Verständnisfrage - was genau studieren „die“ dann eigentlich ?

Lieben Gruss

MattF 10.06.2020 09:49

Zitat:

Zitat von Thomas W. (Beitrag 1537191)
Hallo Jörn ,

ich habe mal ne Verständnisfrage - was genau studieren „die“ dann eigentlich ?

Lieben Gruss

Z.b. da:

https://www.uni-goettingen.de/de/kle...ium/56415.html


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