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Süddeutsche Zeitung:
4. März 2018, 12:23 Uhr SPD-Mitgliederentscheid Begeisterung sieht anders aus [...] Die Stimmung im Willy-Brandt-Haus ist trotz des deutlichen Votums sehr verhalten. Viele denken daran, wie euphorisch die Partei vor vier Jahren ihre Erneuerung angekündigt hat - und sehen, wo die SPD jetzt steht. Von Hannah Beitzer, Berlin 66,02 Prozent. Es ist und bleibt mucksmäuschenstill im Willy-Brandt-Haus, als SPD-Schatzmeister Dietmar Nietan das Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheids verkündet. Die SPD-Mitglieder haben sich - wie vom Parteivorstand empfohlen - für eine neue große Koalition entschieden. Doch feiern will das offenbar keiner. Kurz vorher, als Nietan sich bei den Mitarbeitern der Post für ihre Arbeit bedankte, applaudierten die 120 freiwilligen Helfer auf den Balkonen des Willy-Brandt-Hauses, die über Nacht die Stimmen ausgezählt hatten. Sie klatschten, als die Wahlbeteiligung verkündet wurde: 78,3 Prozent. Doch bei der wichtigsten Zahl dann diese Stille. Sie war so auffällig, dass ein Journalist den kommissarischen Parteivorsitzenden Olaf Scholz später fragte, ob das eine Anordnung gewesen sei. Scholz ging darauf nicht ein. Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/s...-aus-1.3891480 |
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Übrigens bedeutet ein "Weiter so" bei einem halbleeren Glas, dass man noch lange Zeit etwas zu trinken hat. :Prost: Gruß N. :Huhu: |
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Man strotzt ja im Prinzip nur so vor Kraft, aber das kann sich erschreckend schnell ändern, wenn man weniger zu trinken bekommt oder gar gar nichts mehr. Auf einmal bereut man und sagt sich, hätte ich mal mehr gemacht, als ich noch ordentlich Energie hatte. Es gibt aber schon Menschen, die anders sind und ab und zu findet man sogar in den sozialen Netzwerken bzw. im Internet die ein oder andere Spur von ihnen :Lachen2:. Ich habe schon einige gefunden, aber ... (s.o). |
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Und so richtig begeistert von der Groko ist wahrscheinlich eh kaum einer, es wurde nur das wahrscheinlich kleinere Übel gewählt. |
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Das dicke Ende kommt zum Schluss. Die Zustimmung zur GroKo kommt einer Demontage der SPD gleich. |
Die Demontage der SPD hat mit der Aufstellung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten begonnen.
Niemand hat sich in der Geschichte dämlicher angestellt als Schulz, selbst Rudolph Scharping war gegen den ne echte Leuchte oder auch Edmund Stoiber. |
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Und die Stimmung ändert sich schnell. Ich erinnere an die Sontagsfrage, wo die SPD im vergangenen Jahr innerhalb von zwei Monaten von 20% auf 32% geklettert ist (wegen dem Retter der Sozialdemokraten). Falls (ein ganz dickes falls) es die SPD hinbekommt, in der großen Koalition halbwegs vernünftige Politik zu machen und sich nicht intern zerfleischt, wird sie sich auch wieder erholen. Ich meine, dass nur wenige den Wunsch haben, die SPD verschwinden zu sehen. Und mittlerweile hat man mit den Sozen schon vieles mitgemacht, da wird auch mal ein Auge zugedrückt. ;) |
Manche Beiträge verstehe ich nicht so ganz.
Wer die SPD wählte, wusste, dass die SPD keine R-R-G-Koalition wollte, auch wenn die Stimmen gereicht hätten, und gab die Stimme der SPD für eine mögliche CDU-SPD Koalition unter Merkel, da die CDU nach den Prognosen stärkste Partei werden und besser als die SPD abschneiden würde. Der vehement vertretene Oppositionsschlenker von Schulz und dem gesamten SPD-Parteivorstand direkt nach der Wahl und die Ablehnung einer Groko war die eigentliche Überraschung, nicht der Eintritt in eine Groko, in meinen Augen. Die Jamaika-Verhandlungen gab es ja nur wegen der Verweigerung der SPD und weil die Grünen im Bund regierungsmässig auf die CDU hin umschwenkten. Eine R-R-G-Koalition wäre von den Mandaten her in der letzten Legislaturperiode möglich gewesen, aber SPD und Grüne wollten das inhaltlich nicht im Bund während der der vergangenen Legislaturperiode und richteten ihre Wahlprogramme 2017 nicht darauf aus. Dass offenbar ca. 1/3 der SPD-Mitglieder über die GroKo anders denken, ist nicht neu. Ich erinnere an die kritischen Mitgliederstimmen bei der Einführung von Hartz IV unter Schröder. Die Aufgabe der SPD besteht gerade darin, möglichst viel arbeitende Menschen links von der Mitte und die Gewerkschaften einzubinden, zu integrieren. Gelingt ihr das nicht mehr oder schlecht, verliert sie ihre Funktion im Parteiensystem. Ein Kevin Kühnert sorgt jetzt dafür, dass die 33 % Mitglieder in der SPD bleiben, sich durch ihn repräsentiert fühlen und macht Parteikarriere. (wie Nahles. Sie vertrat mal Positionen als Jusovorsitzende, die schon fast links von der Linken anzusiedeln sind.) Ob die neue Regierung alle Punkte im Koalitionsvertrag umsetzt, für die die SPD-Mitglieder ihre Zustimmung gaben, ich bin da skeptisch. Aber auch das kennen die SPD-Mitglieder aus der Vergangenheit ..... |
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