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MattF 03.11.2025 13:56

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1793321)
Beschreibst Du unser Konzept, alles auf Wind und Sonne zu setzen?

Frau Reiche baut 20 Gaskraftwerke, also wer ist "uns"?


Und Spoiler, Spoiler 10 davon wollte R. Habeck auch bauen.

keko# 03.11.2025 14:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793310)
Ich verstehe den Sinn dieser Debatte nicht.

Glaubst Du, dass die Deutschen in den kommenden zwei Jahrzehnten "in Serie" ein Dutzend Atomkraftwerke neben ihre Städte stellen?

Der Sinn der Debatte ist vielleicht eher, dass wir in einigen Bereichen zu langsam geworden sind. Wir könnten diese AKWs in der Zeit gar nicht bauen, selbst wenn wir das wollten.
Stichwort ist "Bürokratie". Mir fällt da S21 ein. Völlig gruselig, was da in Stuttgart seit vielen Jahren gewerkelt wird.

Klugschnacker 03.11.2025 14:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1793327)
Wir könnten diese AKWs in der Zeit gar nicht bauen, selbst wenn wir das wollten.

Ist es denn wirklich das gegenwärtige Problem der Menschheit, dass in den Industrienationen die Fabriken und Kraftwerke nicht schnell genug genehmigt werden?

Aus meiner Sicht müssen die Verursacher von Umweltschäden in die Haftung genommen werden: Wer die Umwelt schädigt, muss dafür aufkommen. Dieses einfache Prinzip ist der Alptraum vieler Wirtschaftsbereiche, die in einer Zeit groß geworden sind, in der man sich wenig um die Umwelt gekümmert hat.

Wer in den großen Industriezweigen für den Abbau von Bürokratie votiert, meint in Wahrheit genau das: Man will mit den negativen Folgen für die Allgemeinheit in Ruhe gelassen werden. Wer ein Atomkraftwerk bauen will, ohne darlegen zu können, wo der hochgiftige Atommüll hin soll, ärgert sich vordergründig über die Bürokratie. Es geht aber um Gerechtigkeit: Wer die Profite einstreicht, soll auch die Kosten tragen.

keko# 03.11.2025 15:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793330)
Ist es denn wirklich das gegenwärtige Problem der Menschheit, dass in den Industrienationen die Fabriken und Kraftwerke nicht schnell genug genehmigt werden?....

Tja, ich kann dir da nicht groß widersprechen.

Wenn ich mir die aktuelle Politik anschaue, wer das Sagen hat und wem man hinterherläuft, dann befürchte ich, dass der Kampf um Ressourcen in Zukunft noch härter werden wird. Es wird wohl geplündert, bis nichts mehr da ist.

Schwarzfahrer 03.11.2025 15:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1793330)
Ist es denn wirklich das gegenwärtige Problem der Menschheit, dass in den Industrienationen die Fabriken und Kraftwerke nicht schnell genug genehmigt werden?

Aus meiner Sicht müssen die Verursacher von Umweltschäden in die Haftung genommen werden: Wer die Umwelt schädigt, muss dafür aufkommen. Dieses einfache Prinzip ist der Alptraum vieler Wirtschaftsbereiche, die in einer Zeit groß geworden sind, in der man sich wenig um die Umwelt gekümmert hat.

Ja, die Bürokratie ist auch ein Alptraum der Windkraftbranche, die sich seit Jahren über die Überbürokratisierung beklagt.

Entsprechend wurden zuletzt Beschlüsse zur Vereinfachung der Genehmigungsverfahren getroffen, die wiederum die Umweltschützer auf den Plan rufen.

Ist halt alles nicht ganz einfach, es sind überall konkurrierende Interessen gegeneinander abzuwägen. Auch die sog. erneuerbaren Energien sind nicht umweltneutral, egal wie CO2-neutral sie sind (z.B. große Staudamm-Projekte). Wenn aber Bürokratie zusätzlich Zeit und Geld kostet, dann bremst es jegliche wirtschaftliche Entwicklung aus, bzw. reduziert es die Produktivität unnötig stark.

Genussläufer 03.11.2025 15:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1793324)
Frau Reiche baut 20 Gaskraftwerke, also wer ist "uns"?


Und Spoiler, Spoiler 10 davon wollte R. Habeck auch bauen.

Und bekommt sie nach EU Recht nicht durch. Die Dinger müssen dann hoch subventioniert werden, weil es eben keine politische Sicherheit gibt.

BTW: das war einer der wenigen hellen Momente von Habeck :Blumen:

keko# 03.11.2025 16:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1793334)
....
Ist halt alles nicht ganz einfach, es sind überall konkurrierende Interessen gegeneinander abzuwägen. Auch die sog. erneuerbaren Energien sind nicht umweltneutral, egal wie CO2-neutral sie sind (z.B. große Staudamm-Projekte). Wenn aber Bürokratie zusätzlich Zeit und Geld kostet, dann bremst es jegliche wirtschaftliche Entwicklung aus, bzw. reduziert es die Produktivität unnötig stark.

Sofern wir Wachstum immer in die Herstellung und dem Verkauf von Produkten messen, wird es irgendwann mal böse enden. Man könnte Wachstum z.b. im sozialen Bereich generieren, in das Gemeinwohl. In Tiere, in die Natur. Viele Menschen fühlen sich sehr einsam.

Kürzlich sah ich auf ARTE eine Doku über schwäbische Auswanderer, die vor 300 Jahren an der Ostküste der USA ankamen. Dort trafen sie auf Indianer, denen Grundbesitz fremd war und die Natur heilig. Anfangs lebte man friedlich miteinander. Schwäbische Jungs heiratete Indianerinnen. Dann kam man auf die Idee, dass man mehr aus dem Boden herausholen könnte und schlachtete die Indianer ab.

Genussläufer 03.11.2025 16:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1793336)
Sofern wir Wachstum immer in die Herstellung und dem Verkauf von Produkten messen, wird es irgendwann mal böse enden. Man könnte Wachstum z.b. im sozialen Bereich generieren, in das Gemeinwohl. In Tiere, in die Natur. Viele Menschen fühlen sich sehr einsam.

Fortschritte im sozialen Bereich sind Teil des Wachstums. Wachstum bedeutet nicht zwangsläufig höherer Ressourcenverbrauch. Weil wir es vorhin von China hatten. Dort ist eine Zielsetzung den Anteil an Emissionen je BIP Einheit zu reduzieren. Das bedeutet immer noch Wachstum, aber eine Entkopplung und in Zukunft sicher auch eine Umkehr. Das wird aber noch viele Jahre benötigen. Wachstum bedeutet für den größeren Teil der Erdbevölkerung geringeres Risiko für Armut oder dieser zu entkommen. Das ist Priorität Nummer 1.


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