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Das Neutralitätsgebot des BfG bezieht sich in dem Fall allein auf Rechtsreferendare, wenn sie öffentlich Justiz oder Staat repräsentieren! "Die Bundesverfassungsrichter wiesen die Klage nun mit Verweis auf die Pflicht zurück, dass Rechtsreferendare sich im Rahmen ihrer Ausbildung in weltanschaulich-religiöser Hinsicht neutral zu verhalten hätten. Grundsätzlich können sie während ihrer Ausbildung ein Kopftuch tragen, nicht aber dann, wenn sie öffentlich Justiz und Staat repräsentieren. Diese Regelung stelle zwar einen Eingriff in die Glaubensfreiheit und weitere Grundrechte der Klägerin dar, erklärte das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe. Dieser sei aber gerechtfertigt. Die Richter haben richtig entschieden – auch wenn ein Kopftuchverbot in den allermeisten Fällen unsinnig ist. Mit gutem Grund hatte das Bundesverfassungsgericht schon 2015 festgestellt, dass ein pauschales Verbot von Kopftüchern aufgrund der Religionsfreiheit auch nicht gelten dürfe. Warum auch sollte etwa eine Arzthelferin oder eine Sachbearbeiterin im Einwohnermeldeamt nicht ein Kopftuch tragen dürfen, selbst wenn es ein Zeichen ihres Glaubens ist? Es sagt nichts darüber aus, wie sie ihre Arbeit erledigt, ob sie kompetent oder inkompetent ist. Es spielt auch keine Rolle, ob Kollegen oder Kunden das Kopftuch als Zeichen von Unterdrückung und mangelnder Emanzipation werten: Die Meinungs- und Glaubensfreiheit ist auch in der Arbeitswelt ein hohes Gut. Ob eine Arbeitnehmerin CDU, SPD oder FDP wählt oder ob sie Veganerin ist oder Fleisch isst, ist ebenso unerheblich wie ihre Religion. Ganz zu schweigen von einem positiven gesellschaftlichen Effekt: Wenn auch Ärztinnen und Verkäuferinnen, Sachbearbeiterinnen und Lehrerinnen ein Kopftuch tragen, ist dies ein Ausweis dafür, dass sie dazugehören. Gerade nach Anschlägen wie in Hanau wird deutlich, wie wichtig es ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund nicht weiter als "die Fremden" gelten. https://www.zeit.de/gesellschaft/zei...-dienst-urteil |
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Ein Erkrankter, der in seinem Handeln auf (andere) Krankheiten bezogen ist, ist ebenfalls krank. So wird wird ein Schuh draus. :Cheese: Nochmals Paul Eßer: "Ein Atheist ist jemand, der die Religion ernst nimmt." Gruß N. :Huhu: |
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Einstein hat diese Versuche bereits zu Lebzeiten abgeschmettert: Zitat:
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Mir gings darum anzustoßen, dass Neutralität besser zu Wissenschaft passt als Atheismus, weil Neutralität in der Wissenschaft verortet ist, nicht so Atheismus.
Wer wissenschaftlich arbeiten will, muss neutral forschen. Ob der Forscher Moslem, Jude, Christ, Hindu, Atheist usw. ist, ist dessen Privatsache und wird von der Wissenschaft nicht sanktioniert. |
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Die Existenz von Göttern (Theismus) ist unabhängig von der Existenz und Ausformung einer Religion. Es könnte Götter geben, von denen wir nichts wissen. Hier würden sogar Christen zustimmen, denn im Jahr 5.000 v.Chr. wusste man nichts von Jahwe und seinem unehelichen Sohn. Der feine Martin Luther hielt den Papst für ein "Geschwür" und den "Antichristen", daher darf gefolgert werden, dass er etwas gegen eine bestimmte Form von Religion einzuwenden hatte, ohne selbst ein Atheist zu sein. Man erkennt den Unterschied. Mein eigener Atheismus entspricht eher dem von Luther. Gegen den Papst zu demonstrieren kann, abhängig vom Thema, durchaus sinnvoll sein. Gegen einen Gott zu demonstrieren wäre jedoch selbst nach religiösen Maßstäben dämlich. Kritik richtet sich sinnvollerweise gegen Dinge, die vorhanden sind, und die man durch diese Kritik ändern kann. Religionskritik macht also nicht zwingend eine Aussage zum Theismus/Atheismus, sondern kritisiert eine bestimme Religion. Daher der Name. |
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Nun haben wir es aber mit Religion zu tun, und bei Religion wartet die nächste Schummelei gleich um die nächste Ecke. Sehr bald wird daraus nämlich die Forderung, Wissenschaft solle sich generell aus dem Thema raushalten und keine Bewertungen abgeben. Das war jedoch mit "Neutralität" überhaupt nicht gemeint. Neutralität bedeutet in der Wissenschaft, dass man alle Hypothesen und Daten nach den gleichen fairen Maßstäben gewichtet. Es bedeutet nicht, dass man sich enthält. Neutralität hindert die Wissenschaft keineswegs daran, zu konkreten Behauptungen auch konkrete Ergebnisse vorzulegen. Stumm ist die Wissenschaft dann, wenn keine konkrete Behauptung oder keine konkreten Daten vorliegen. Religionen schwanken zwischen diesen beiden Positionen hin und her: Gegenüber den Gläubigen wird ein klar definierter Gott behauptet, den man allerdings ebenso klar widerlegen kann. Gegenüber Skeptikern wird deswegen jede klare Definition über Bord geworfen, weil man hofft, auf diese Weise einer Widerlegung zu entgehen. Gott ist also mal "der leibhaftige, lebendige Gott", und mal "unergründlich", je nach Publikum. Auch hoffen die religiösen Verkünder, dass eine Abwesenheit von Beweisen automatisch bedeutet, dass keine Bewertung erfolgt. Hierzu kopiere ich mal einen Text aus einem PDF, zu der Frage, wie man mit nicht vorhandenen Indizien sinnvollerweise umgehen sollte: Angenommen, ich vermisse meinen Autoschlüssel. Ich vermute, dass er sich nicht im Haus befindet. Ich suche aber trotzdem die üblichen Stellen ab, wo er liegen könnte. Dann drehe ich noch alle Jacken- und Hosentaschen um. Er liegt auch nicht unter den Papierstapeln auf dem Schreibtisch. Ich schaue in sämtliche Schubladen, dann unter alle Sofas, Stühle und Schränke. Ich rücke die Schränke nach vorne. Vielleicht hat die Katze den Schlüssel weggetragen, und auch die weniger zugänglichen Stellen werden abgesucht. Auch absurde Plätze wie das Innere des Kühlschranks werden nicht ausgelassen. Dann erweitere ich meine natürlichen Sinne und durchleuchte die Wände mit Ultraschall und Röntgen, schließlich könnte der Schlüssel auch durch einen wahnsinnig unwahrscheinlichen Zufall dorthin verschwunden sein. Dann kommen noch alle Nachbarn vorbei, und alle suchen 2000 Jahre lang. Aber alle Mühe ist vergeblich, der Autoschlüssel bleibt unauffindbar. |
Die Frage, ob Gott existiert ist nicht bewiesen bzw. endgültig entschieden. Oder um mit Arne zu argumentieren wissen wir, dass wir bis zum Urknall die Schöpfung bis 0,000000000...01 Sekunden zurückverfolgen können. Bleibt noch dieser Rest. Wir wissen nicht was da war (und vllt. immer noch wirkt). Unvorstellbar viel Energie? Wo kam diese her? Warum hat sie sich manifestiert? Fragen über Fragen, auf die die Wissenschaft keine Antwort kennt, wohl aber die Religion? Der Atheismus schließt Gott aus, obschon er nicht weis, was warum und wie passiert ist. Neutralität würde für den Atheisten zumindest bedeuten, dass er die Hypothese eines Weltschöpfers oder Demiurgen nicht kategorisch leugnete, sondern zuließe, dass es diesen geben kann. Dann wäre der Atheist zugleich ein seriöser Wissenschaftler, weil in der Neutralität verhaftet nicht voreingenommen von seinem eigenen Dogma.
Korrekt so? :Blumen: Oder schon wieder falsch? :Lachen2: |
Du behauptest jedoch, dass dieser Gott die 0.00...001 Sekunden überlebt hat und bis heute existiert. Insofern sind diese 0.000.. Sekunden irrelevant, weil wir einfach in der Gegenwart suchen können.
In der Gegenwart ist er aber nicht zu finden, nichtmal von Christen. |
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