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TTTom 20.07.2021 08:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1612323)
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass die Stadt Tübingen unter OB Palmer plant, die Parkgebühren von SUVs von 30€ auf 360€ zu erhöhen. Für Mittelkassewagen auf 180€.

Das begrüße ich sehr und wünsche mir das auch für meine Stadt. Ich hab das schon mal wo geschrieben, dass es absolut nicht tragfähig ist, öffentlichen Raum (der uns allen gehört) kostenlos oder für nen Spottpreis zur Verfügung zu stellen. Und wenn, dann muss und darf ich mir als Stadt schon überlegen für welche Nutzung.
Wenn das den Tübingern in der Breite nicht passt, müssen sie den Palmer halt abwählen.
Nur die breite Masse der Stadtbevölkerung ist nicht SUV-Fahrer, das muss man sich erst mal leisten können.

keko# 20.07.2021 08:56

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1612326)
Das begrüße ich sehr und wünsche mir das auch für meine Stadt. Ich hab das schon mal wo geschrieben, dass es absolut nicht tragfähig ist, öffentlichen Raum (der uns allen gehört) kostenlos oder für nen Spottpreis zur Verfügung zu stellen. Und wenn, dann muss und darf ich mir als Stadt schon überlegen für welche Nutzung.
Wenn das den Tübingern in der Breite nicht passt, müssen sie den Palmer halt abwählen.
Nur die breite Masse der Stadtbevölkerung ist nicht SUV-Fahrer, das muss man sich erst mal leisten können.

Kann man durchaus so sehen.
Ich denke halt, dass viele dann die Stadt einfach meiden werden. In Stuttgart wird diese Tendenz seit Corona massiv beschleunigt und es wird längst öffentlich über das veränderte Stadtbild und deren Möglichkeiten oder Gefahren diskutiert.

HerrMan 20.07.2021 08:58

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1612326)
Wenn das den Tübingern in der Breite nicht passt, müssen sie den Palmer halt abwählen.
Nur die breite Masse der Stadtbevölkerung ist nicht SUV-Fahrer, das muss man sich erst mal leisten können.

Das Elend der Demokratie schön auf den Punkt gebracht.

Es dauert nicht mehr lange, dann werden die Alten (ü 60), aufgrund geringerer Wahlbeteiligung der Jungen, die Mehrheit bilden. Ab da an geht jeder verfügbare Euro ins Gesundheits- und in das Rentensystem oder wird in die innere Sicherheit investiert, aber nicht in den Klimaschutz.

Flow 20.07.2021 09:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1612323)
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass die Stadt Tübingen unter OB Palmer plant, die Parkgebühren von SUVs von 30€ auf 360€ zu erhöhen. Für Mittelkassewagen auf 180€.

Für eine Jahreskarte Parken vor der eigenen Haustür, wenn ich das auf die Schnelle recht gelesen habe. Denke nicht, daß deswegen jemand von SUV auf MKW oder Fahrrad umsteigt.
Die einzigen Effekte, die ich hier sehe, sind etwas mehr Geld in der Stadtkasse und höhere Attraktivität der privaten Stellplätze. Letztere schafft dann vielleicht wiederum mehr freie Parkplätze für Besucher.

HerrMan 20.07.2021 09:39

Pro Jahr? :Lachanfall:


Bei Menschen, die jährliche Werteverluste zwischen 5 und 40.000 € für ihr geliebtes Auto in Kauf nehmen, sehe ich wenig Potential für Verhaltensänderung, wenn sie einen Euro pro Tag für das Parken zahlen. Also keine Angst vor neuen Stellplätzen!

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1612338)
.... und höhere Attraktivität der privaten Stellplätze. Letztere schafft dann vielleicht wiederum mehr freie Parkplätze für Besucher.


Flow 20.07.2021 09:49

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1612342)
Pro Jahr? :Lachanfall:


Bei Menschen, die jährliche Werteverluste zwischen 5 und 40.000 € für ihr geliebtes Auto in Kauf nehmen, sehe ich wenig Potential für Verhaltensänderung, wenn sie einen Euro pro Tag für das Parken zahlen. Also keine Angst vor neuen Stellplätzen!

Naja, jetzt lachst du noch ...

Du mußt aber auch den Trend betrachten. Aktuell haben wir eine Verzwölffachung (!) der Parkgebühren ! Wenn das nicht gestoppt wird, sprechen wir nächstes Jahr von 12€ pro Tag. Das mag auch noch schluckbar sein. Im Jahr darauf liegen wir dann aber schon bei 51 840€ pro Jahr (das sind über HUNDERTAUSEND MARK !). Da wird der ein oder andere schon langsam mal über Garageneigentum nachdenken ...

keko# 20.07.2021 10:01

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1612342)
Pro Jahr? :Lachanfall:


Bei Menschen, die jährliche Werteverluste zwischen 5 und 40.000 € für ihr geliebtes Auto in Kauf nehmen, sehe ich wenig Potential für Verhaltensänderung, wenn sie einen Euro pro Tag für das Parken zahlen. Also keine Angst vor neuen Stellplätzen!

Ja, pro Jahr.

Ich habe mal an einer Studie für die SPD mitgearbeitet (ich durfte es nachrechnen), die herausgearbeitet hat, dass solche Erhöhung das soziale Ungleichgewicht verstärken. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass diese Erhöhungen die unteren Einkommenschichten viel stärker belasten. Man müsste nach Einkommen staffeln und nicht nur nach Fahrzeug.

TTTom 20.07.2021 10:20

Desewgen sehe ich den Ansatz den (teuren) SUV teuer zu machen auch richtig
+ Lenkungswirkung.
360 im Jahr ist immer noch viel zu billig.
Man könnte es auch am PKW-Preis bemessen. 10% pro Jahr oder so. + Malus für "schlechte" Fahrzeuge oder Bonus für "gute"
Grob so: 200 für nen Verbrenner Normalwagen (Golf, etc), 100 für nen vergleichbaren mit Öko-Antrieb, 2000-5000 für den großen SUV (Q7, Q8, Cayenne, etc.).

craven 20.07.2021 10:23

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1612344)
Du mußt aber auch den Trend betrachten. Aktuell haben wir eine Verzwölffachung (!) der Parkgebühren ! Wenn das nicht gestoppt wird, sprechen wir nächstes Jahr von 12€ pro Tag.

jetzt müsste noch der kleine Denkfehler raus, dass die Parkgebühren jährlich in dem Maße angehoben werden.. ;)


Aber ich finde das gut - irgendjemand meinte hier im Thread, dass es Allgemeinfläche sei, sprich Fläche von uns allen! Sehe ich genauso.

Warum darf ich also mein Auto praktisch überall hinstellen und dort auch lange stehen lassen? Ich pack ja meine Waschmaschine und den Kleiderschrank auch net raus auf die Strasse weil ich zuhause den Platz lieber anders nutze...
Eigentlich müsste man drauf bestehen, dass jeder sich ein Auto anschaffen darf, aber dann auch den Platz haben muss, um es bei sich abzustellen (so wie mit anderen Anschaffungen eben auch) - mir ist natürlich klar, dass das für 80% der Stadtbewohner gar nicht möglich ist. Eine kurzfristige optimale Lösung für alle sehe ich auch nicht, mir geht es nur um die grundsätzliche Einstellung ("Jeder hat das Recht auf ein Auto" - passt für mich, "jeder darf es auch überall auf Gemeinschaftsflächen abstellen" - passt für mich nicht).

craven 20.07.2021 10:27

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1612353)
Desewgen sehe ich den Ansatz den (teuren) SUV teuer zu machen auch richtig
+ Lenkungswirkung.
360 im Jahr ist immer noch viel zu billig.
Man könnte es auch am PKW-Preis bemessen. 10% pro Jahr oder so. + Malus für "schlechte" Fahrzeuge oder Bonus für "gute"


Ganz grob wird das in Tübingen doch so umgesetzt. Am teuersten sind die SUV (weil am größten und schwersten), kleinere Autos sind billiger. E-Antriebe erhalten eine Vergünstigung, Verbrenner nicht (Hybrid mWn auch nicht)

Flow 20.07.2021 10:47

Zitat:

Zitat von craven (Beitrag 1612357)
jetzt müsste noch der kleine Denkfehler raus, dass die Parkgebühren jährlich in dem Maße angehoben werden.. ;)

Wenn sie vierteljährlich angehoben werden, ist der Effekt noch schlimmer ...

tandem65 20.07.2021 11:42

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1612323)
Eine flotte Autobahnfahrt oder eine Fahrt durch die Innenstadt könnte mit digitalem Geld charmant und schnell abgerechnet werden.

Charmant, da ist er wieder, das gibt es bereits und nennt sich z.B. LKW-Maut für die Autobahn.
Du kannst es nicht lassen!:Huhu: :dresche

zahnkranz 20.07.2021 12:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1612279)
Mein Auto ist so ein Beispiel. Es kann über 200km/h schnell fahren und ich kann es in der Garage stehen lassen, ohne das es z.B. schlafen muss. Es ist eine angepasste Intelligenz. Wir sind längst umgeben davon und sie werden immer smarter und verbreiten sich zunehmend, auch weil die Hardware immer billiger wird.

Dein Auto ist dumm wie Brot. Ist ein Hammer nach Deiner Definition auch eine angepasste Intelligenz weil ich damit Nägel ins Holz hauen kann, und es nachts nichts schlafen muss? Das einzige inteligente Auto war übrigens K.I.T.T. aber das ist ein anderes Thema.

Und was heisst sie werden immer smarter? Sie haben mehr Sensoren, und es werden komplexere Computer-Programme abgespielt, mehr steckt nicht dahinter. 'Smart' ist ohnehin ein Marketing-Begriff ohne Inhalt. Jede Sache, die einen Chip und Code enthält, wird heute als smart angepriesen. Das einzige was diese Dinge können, ist stupide einen Code auszuführen.


Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1612282)
Keko hat hier eine schöne Aussage geliefert: wir versuchen das Klima zu retten, indem wir auf E-Autos umsteigen. VW kündigt noch an, die geringere Wertschöpfung durch höhere Stückzahlen zu kompensieren. Da sollten doch alle Alarmglocken läuten. Der Zenit der globalen Autoproduktion ist schon längst überschritten, weltweit gehen die Stückzahlen nach unten. Wenn VW dennoch die Stückzahlen steigern will, dann geht das nur über kürzere Lebensdauer. Wir sollen einfach öfter neue Autos kaufen. Glaubt jemand ernsthaft, dass wir damit das Klima retten?

Ich habe es bereits hier irgendwo geschrieben, die Laufleistung der e-Autos müsste locker siebenstellig sein, da kaum bewegte Teile vorhanden sind, kein Getriebe, keine Kupplung. Werden die Laufleistungen so hoch sein? Ich denke nicht. Die Hersteller werden schon dafür sorgen, dass neue Autos im Jahresrhythmus wie bspw. Handys auf den Markt kommen. Ältere Autos werden leider nicht update-fähig sein, da neue Generation von Chips verbaut wird. Und dann kommt eine neue Generation von Akkus auf den Markt, und die alten Autos leider wieder nicht kompatibel sein. E-Autos werden schneller altern als herkömmliche Autos. Heutzutage kann man problemlos einen Verbrenner fahren, der 15 Jahre alt ist oder mehr. Wer würde denn heute ein 15 Jahre altes Handy in die Hand nehmen? Es wird Elektro-Schrott am laufenden Band produziert werden, der dann nach Afrika verschifft wird und dort 'recycelt' wird. Die EU kann sich freuen, ihre Klimaziele wären erfüllt. Dass am anderen Ende der Welt unsere Umweltsünden landen, ist für die Quote egal, Ziel erreicht.
Mein Vorschlag daher, Export-Verbot von Müll. Das Recycling muss in der EU erfolgen, und nur Rohstoffe dürfen exportiert werden. Die Kosten fürs Recycling werden dem Produkt aufgeschlagen und müssen von den Herstellern an die Recycling-Werke abgeführt werden. Keine Ahnung ob das alles schlüssig ist, sind einfach paar Gedanken von mir zu diesem Thema.

deralexxx 20.07.2021 12:45

Zitat:

Zitat von craven (Beitrag 1612357)
jetzt müsste noch der kleine Denkfehler raus, dass die Parkgebühren jährlich in dem Maße angehoben werden.. ;)


Aber ich finde das gut - irgendjemand meinte hier im Thread, dass es Allgemeinfläche sei, sprich Fläche von uns allen! Sehe ich genauso.

Warum darf ich also mein Auto praktisch überall hinstellen und dort auch lange stehen lassen? Ich pack ja meine Waschmaschine und den Kleiderschrank auch net raus auf die Strasse weil ich zuhause den Platz lieber anders nutze...
Eigentlich müsste man drauf bestehen, dass jeder sich ein Auto anschaffen darf, aber dann auch den Platz haben muss, um es bei sich abzustellen (so wie mit anderen Anschaffungen eben auch) - mir ist natürlich klar, dass das für 80% der Stadtbewohner gar nicht möglich ist. Eine kurzfristige optimale Lösung für alle sehe ich auch nicht, mir geht es nur um die grundsätzliche Einstellung ("Jeder hat das Recht auf ein Auto" - passt für mich, "jeder darf es auch überall auf Gemeinschaftsflächen abstellen" - passt für mich nicht).

Das Prinzip sehe ich in Zürich und Umgebung immer mehr. Du hast ein PKW? Dann sorg dafür das du einen privaten Stellplatz hast (der entsprechend Angebot und Nachfrage teuer ist). Willst du woanders parken? Entweder auf 18 h begrenzt oder sehr teuer (oder beides) und die Verfügbarkeit sehr eingeschränkt. An manch einem Seebad hier gibt es vllt 20 Parkplätze.

Kommt man dann wieder nach D, sieht man die ganzen Straßen voll geparkt, obwohl doch jeder einen Hof / Stellplatz / Garage hat (in ländlichen Regionen) und man darf schön Slalom fahren.

keko# 20.07.2021 12:45

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1612415)
....

Und was heisst sie werden immer smarter? Sie haben mehr Sensoren, und es werden komplexere Computer-Programme abgespielt, mehr steckt nicht dahinter. 'Smart' ist ohnehin ein Marketing-Begriff ohne Inhalt. Jede Sache, die einen Chip und Code enthält, wird heute als smart angepriesen. Das einzige was diese Dinge können, ist stupide einen Code auszuführen. ...

Das ist nicht korrekt. Solche "Sklaven-KIs" gibt es ohne Ende, aber man ist schon längst weiter und hat Maschinen, die ihren Code selbst verbessern, denn mit immer mehr Sensoren kommt man logischwerweise schnell an physiklalische Grenzen.

:Blumen:

sybenwurz 20.07.2021 13:10

So charmant mir der Gedanke, öffentlichen Parkraum für Luxusgüter wie Kraftfahrzeuge in ne Preislage zu hieven, die jener für menschliche Grundbedürfnisse wie Wohnen entspricht, so ungalant finde ich die Aussicht, damit eine elitäre Klasse, die sich das dann noch leisten kann, gegenüber jener zu begünstigen, die mit Hängen und Würgen die Miete undn paar Packerl Nudeln und Tomatensosse im Monat stemmt.
Gehn wir mal von der sozialen Schiene weg und betrachten den Handwerker, der die so steigenden Kosten auf seine Rechnung umlegen muss. Da fragt man sich bereits jetzt teilweise, wer wovon das bezahlen soll...
Sinnvoller hielte ich es daher, diejenige Kaste aufs Korn zu nehmen, die sichs 'weil sie es halt kann' erlaubt, den Planeten über Gebühr zu schädigen.
Aber gut;- auch wieder doof, es sind nun mal nicht alle gleich, sondern manche eben gleicher und wir nicht im Kommunismus.

deralexxx 20.07.2021 13:52

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1612432)
So charmant mir der Gedanke, öffentlichen Parkraum für Luxusgüter wie Kraftfahrzeuge in ne Preislage zu hieven, die jener für menschliche Grundbedürfnisse wie Wohnen entspricht, so ungalant finde ich die Aussicht, damit eine elitäre Klasse, die sich das dann noch leisten kann, gegenüber jener zu begünstigen, die mit Hängen und Würgen die Miete undn paar Packerl Nudeln und Tomatensosse im Monat stemmt.
Gehn wir mal von der sozialen Schiene weg und betrachten den Handwerker, der die so steigenden Kosten auf seine Rechnung umlegen muss. Da fragt man sich bereits jetzt teilweise, wer wovon das bezahlen soll...
Sinnvoller hielte ich es daher, diejenige Kaste aufs Korn zu nehmen, die sichs 'weil sie es halt kann' erlaubt, den Planeten über Gebühr zu schädigen.
Aber gut;- auch wieder doof, es sind nun mal nicht alle gleich, sondern manche eben gleicher und wir nicht im Kommunismus.

Klar, ohne Alternativen gehts nicht, der Handwerker braucht Kurzparkmöglichkeiten, öffentliche Verkehrsmittel müssen ausgebaut werden. Aber, in den Vororten haben die meisten eh ihre Stellplätze, denen fällt also nix weg und in den Städten haben Handwerker jetzt schon den kürzeren gezogen, weil alles mit geparkten KFZs voll ist. Oder eben Maximal ne Stunde parken... Der Punkt ist, man muss anfangen sich was zu überlegen, Gründe warum was angeblich nicht geht zu finden ist immer trivial.

Körbel 20.07.2021 14:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1612323)
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass die Stadt Tübingen unter OB Palmer plant, die Parkgebühren von SUVs von 30€ auf 360€ zu erhöhen. Für Mittelkassewagen auf 180€.

Den würde ich wählen, dufter Typ, Politiker nach meinem Gusto.

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1612326)
Nur die breite Masse der Stadtbevölkerung ist nicht SUV-Fahrer, das muss man sich erst mal leisten können.

Das kenne ich aber anders.

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1612330)
Es dauert nicht mehr lange, dann werden die Alten (ü 60), aufgrund geringerer Wahlbeteiligung der Jungen, die Mehrheit bilden. Ab da an geht jeder verfügbare Euro ins Gesundheits- und in das Rentensystem...... aber nicht in den Klimaschutz.

Dann passt das Lied wieder:
"Mein Oma ist ne alte Umweltsau."

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1612353)
Deswegen sehe ich den Ansatz den (teuren) SUV teuer zu machen auch richtig.

360 im Jahr ist immer noch viel zu billig.

Stimmt, richtig schröpfen sollte man diese Bonzen mit ihren Luxuskarossen.

hanse987 20.07.2021 20:23

Die Meldung ist aber ganz schön polemisch formuliert. Die Fahrzeugklasse (SUV) ist nicht das entscheidende, sondern das Fahrzeuggewicht. Über 1800kg Leergewicht soll man mit 360€ dabei sein und darunter mit 180€. E-Autos sollen pauschal mit 120€ unabhängig vom Gewicht dabei sein. Plugin-Hybride bekommen keinen Rabat.

Ich bin auch kein Freund von SUVs, aber warum nur immer auf den SUVs rum getrampelt wird und nicht auch auf den anderen großen "Schiffen" verstehe ich nicht. Ich würde ja das ganze nicht vom Gewicht, sonder von der Größe (Länge x Breite) des Autos abhängig machen. Der Flächenverbrauch ist für mich der entscheidende Faktor in der Stadt.

Schwarzfahrer 20.07.2021 21:49

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1612545)
Ich bin auch kein Freund von SUVs, aber warum nur immer auf den SUVs rum getrampelt wird und nicht auch auf den anderen großen "Schiffen" verstehe ich nicht. Ich würde ja das ganze nicht vom Gewicht, sonder von der Größe (Länge x Breite) des Autos abhängig machen. Der Flächenverbrauch ist für mich der entscheidende Faktor in der Stadt.

Volle Zustimmung, die ständig größer werdenden Außenmaße der Autos (ohne nennenswerten Gewinn an Innenraum oder gar Ladevolumen) beschäftigt mich schon lange, besonders wenn ich mal wieder mich in eine Tiefgarage verirre (passiert glücklicherweise nur paarmal im Jahr). Ich würde auch allen, die sich ein überdimensioniertes Auto zulegt, ohne es in eine Parklücke manövrieren zu können (so daß sie häufig zwei belegen) den Führerschein entziehen und zurück in die Fahrschule schicken. Oder sollte man die Maße, ab der ein Fahrzeug als LKW definiert wird, entsprechend reduziert werden?

keko# 21.07.2021 07:43

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1612545)
...
Ich bin auch kein Freund von SUVs, aber warum nur immer auf den SUVs rum getrampelt wird und nicht auch auf den anderen großen "Schiffen" verstehe ich nicht. Ich würde ja das ganze nicht vom Gewicht, sonder von der Größe (Länge x Breite) des Autos abhängig machen. Der Flächenverbrauch ist für mich der entscheidende Faktor in der Stadt.

Man könne dies ja auch auf große Wohnungen ausweiten, die von wenigen Personen genutzt werden oder auf Wohnungen, die am Wochenende oder während der Woche leerstehen. Wohnraum ist in vielen Städten sehr begehrt.

In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass man bei der Neuplanung eines Stuttgarter Stadteils von folgender Mobilität ausgeht:

- 5% klimafreundliche Fahrzeuge
- 20% öffentliche Verkehrsmittel
- 25% Fahrräder
- 30% zu Fuß

Da musste ich spontan an die Zeit meiner Großeltern zurückdenken. :Cheese:

sybenwurz 21.07.2021 10:21

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1612545)
Ich bin auch kein Freund von SUVs, aber warum nur immer auf den SUVs rum getrampelt wird und nicht auch auf den anderen großen "Schiffen" verstehe ich nicht.

Das kann ich dir genau sagen: weil die 'anderen grossen Schiffe' in der Regel die Grösse ihrem geplanten Einsatzzweck anpassen.
Personen- oder Materialtransport beispielsweise, während diese Stadgeländewagen schlicht einfach sinnlos fett und prollig sind für jene, die sich den dementsprechend 'selbstbewussten Auftritt' wünschen oder halt den Panzer, der beim Crash mit einem aus der unteren Kaste nicht den Kürzeren zieht.
Wird ja niemand unter jenen mit so nem Koffer behaupten, dass er/sie diese Fahrzeuggattung ihrer (eh kaum vorhandenen) Geländetauglichkeit wegen braucht.
Handlichkeit, Übersichtlichkeit und geringer Platzbedarf kanns derweil ja nu auch nedd sein, so n Schiff haben zu wollen, und wer grosszügigen Innenraum braucht, wäre mit nem Bus ('tschuldigung, neudeutsch heisst er ja 'Van') sicher besser aufgehoben.

sybenwurz 21.07.2021 10:24

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1612623)
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass man bei der Neuplanung eines Stuttgarter Stadteils von folgender Mobilität ausgeht:

- 5% klimafreundliche Fahrzeuge
- 20% öffentliche Verkehrsmittel
- 25% Fahrräder
- 30% zu Fuß

Abgesehen davon, dass ich 'klimafreundliches Fahrzeug' als Widerspruch in sich betrachte, zumindest wenn ich 'Fahrzeug' mit Auto gleichsetze: was ist mit den restlichen 20%?

craven 21.07.2021 10:39

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1612689)
Abgesehen davon, dass ich 'klimafreundliches Fahrzeug' als Widerspruch in sich betrachte, zumindest wenn ich 'Fahrzeug' mit Auto gleichsetze: was ist mit den restlichen 20%?


ich hätte das eher so interpretiert, dass die 20% auf klassische Autos setzen - die 5% mit dem klimafreundlichen dagegen auf ein E-Auto

Schwarzfahrer 21.07.2021 10:42

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1612687)
Das kann ich dir genau sagen: weil die 'anderen grossen Schiffe' in der Regel die Grösse ihrem geplanten Einsatzzweck anpassen.

Ich sehe da keinen Unterschied, ob ein SUV oder ein S-Klasse Mercedes oder ein 7-er BMW: alle sind viel zu lang und breit, um meist nur 1 - 2 Personen und maximal 4 - 5 und etwas Gepäck durch die Gegend zu transportieren. Bei Bussen und Vans mag Deine Aussage stimmen, aber es fahren viel zu viele überdimensionierte Limousinen rum, die den SUVs bzgl. Flächenverbrauch nicht nachstehen.
Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1612687)
Abgesehen davon, dass ich 'klimafreundliches Fahrzeug' als Widerspruch in sich betrachte, zumindest wenn ich 'Fahrzeug' mit Auto gleichsetze: was ist mit den restlichen 20%?

Ich schätze das sind die konventionellen Fahrzeuge, die die Bewohner beim Einzug mit sich bringen. Man wird kaum ein Wohngebiet planen, und nur Menschen mit elektrischen Neufahrzeuge einziehen lassen. (nun gut, die 55 % Fahrrad + Fußweg setzen evtl. auch ggf. eine Gesundheitsprüfung für ein Mindestfitnesslevel voraus...)

Körbel 21.07.2021 10:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1612623)
Da musste ich spontan an die Zeit meiner Großeltern zurückdenken. :Cheese:

Eben, Kaiser-Wilhelm-Zeiten.:Blumen:

Körbel 28.07.2021 15:56

Eindringlicher Appel an die Menschheit!
 
Muss man wohl nicht mehr viel dazu sagen.

https://utopia.de/13-800-wissenschaf...pdRbx6v GQez8

Körbel 29.07.2021 16:10

Was wirklich wichtig ist.
 
Heute ist #EarthOvershootDay: Ab heute sind alle natürlichen Ressourcen und nachwachsenden Rohstoffe der Erde für dieses Jahr aufgebraucht und wir leben nun auf Pump!

Heute schon was für die Erde getan?

Hafu 29.07.2021 16:30

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1614354)
Heute ist #EarthOvershootDay: Ab heute sind alle natürlichen Ressourcen und nachwachsenden Rohstoffe der Erde für dieses Jahr aufgebraucht und wir leben nun auf Pump!

Heute schon was für die Erde getan?

Wirst du von BP bezahlt?

Zitat:

Zitat von wikipedia
...The idea of a personal carbon footprint was popularized by a large advertising campaign of the fossil fuel company BP in 2005, designed by Ogilvy.[10] The campaign was intended to divert attention from the fossil fuel industry onto individual consumers. It instructed people to calculate their personal footprints and provided ways for people to "go on a low-carbon diet".[12] This strategy, also employed by other major fossil fuel companies[13]) borrowed heavily from previous campaigns by the tobacco industry[14] and plastics industry to shift the blame for negative consequences of those industries (under-age smoking,[15] cigarette butt pollution,[16] and plastic pollution[17]) onto individual choices.

BP made no attempt to reduce its own carbon footprint, indeed expanding its oil drilling into the 2020s.[18][19] However, the strategy had some success, with a rise in consumers concerned about their own personal actions, and creation of multiple carbon footprint calculators.

Ich habe durchaus seit einigen Jahren mich mit meinem eigenen CO2-Fußabdruck beschäftigt und versucht, diesen zu minimieren (werde das auch durchaus weiterverfolgen), aber durch diverse Veröffentlichungen und Beschäftigung mit Zahlen, wo hauptsächlich CO2 emittiert wird und wieviel bzw. wie wenig man durhc persönliche Verhaltensänderungen in der Summe sparen kann, habe ich gelernt, dass diese Herangehensweise (="Verzichtsdiskussion")komplett unproduktiv ist.

Wer das Klima retten will, muss dafür auf die Straße gehen, muss Petitionen initiieren, muss Briefe an seine Abgeordneten schreiben und in erster Linie alles dafür unternehmen, dass die Politik sich des Problems annimmt und die Industrie zu einer CO2-neutralen Produktionsweise reguliert..

Freiwillig wird dort wo produziert wird niemals auf CO2 verzichtet, sofern nicht klare Rahmenbedingungen von der Politik (durch CO2-Bepreisung) gesetzt werden.

Sehr interessant, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen war ein Podcast, den ich vor einigen Tagen angehört habe mit Friedemann Karig:

Wie wird die Welt retten (und wie nicht)

Ich muss zugeben, dass ich da auch in der Vergangenheit falsche Schwerpunkte gesetzt habe.

Der Glaube, dass der Kampf gegen Klimawandel beim persönlichen (Konsum-)Verhalten beginnt klingt zwar auf den ersten Blick logisch und dieses Denken spiegelt sich auch in diesem Thread-Titel und vielen Beiträgen hier, aber wissenschaftlich betrachtet ist es grundverkehrt.

keko# 29.07.2021 16:33

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1614354)
Heute ist #EarthOvershootDay: Ab heute sind alle natürlichen Ressourcen und nachwachsenden Rohstoffe der Erde für dieses Jahr aufgebraucht und wir leben nun auf Pump!

Heute schon was für die Erde getan?

Seitdem ich mein trauriges Dasein im HomeOffice friste ist mein ökologischer Fußabdruck sensantionell. Zu dem ganzen Wahnsinn habe ich heute auf meiner uralten Stadtschlampe ein Packet zur Poststation gebracht, das aus einem gebrauchten Karton bestand und bereits benutztem Packpapier. Zwar gehe ich heute Abend ins beheizte Freibad, aber ich nutz wieder meine Stadtschlampe und zum Training z.T. jahrzehntealte Schwimmutensilien. Weder lade ich die Trainingsdaten auf einen Server hoch, noch dusche ich danach warm. Wenn ich total gut drauf bin, halte ich sogar beim kurzen Abduschen die uralte Radflasche unter die Brause und fang ein paar Tropfen Trinkwasser ein.

Was hast du zu bieten? Karten auf den Tisch!! :Blumen:

Hafu 29.07.2021 16:36

Zur Ergänzung dieser Argumentationsebene aus der deutschen Wikipedia:

Zitat:

Zitat von Wikipedia
...das Konzept des „individuellen CO2-Fußabdrucks“ wurde vom Energiekonzern BP vermittelt, damit Klimaschützer „mit erhobenem Zeigefinger aufeinander losgehen“. „Wenn aus dem Klimaproblem ein Gezeter über Nahrungs- und Reise-Entscheidungen wird, dass sich um persönliche Reinheit, Bloßstellen von Menschen aufgrund ihres Verhaltens und um Tugendhaftigkeit dreht, werden wir nie mit gemeinsamer Stimme sprechen. Dann (…) setzen sich die Interessen der fossilen Brennstoffwirtschaft durch.“ Der Einfluss Einzelner reiche nicht aus. Rindfleisch-Essen erzeuge weltweit etwa 6,0 % der globalen Treibhausemissionen, der Flugverkehr 3,0 %. Dagegen gehen 70 % aller CO2-Emissionen auf das Konto von 100 Unternehmen: Kohle-, Öl-, und Gaskonzerne. Diese seien nur politisch zu regulieren.

BP hatte übrigens vor 15 Jahren in die CO2-Footprint-Kampagne 250 Mio Euro gesteckt und hat damit -zumindest eineinhalb Jahrzehnte lang- Erfolg gehabt, da sich Erfolg aus der Sicht eines Erdöl-Unternehmens in erster Linie daran bemisst, von politischen Maßnahmen und Einschränkungen seiner Geschäftstätigkeit unbehelligt zu bleiben.

Körbel 29.07.2021 17:45

Dazu noch diese schicke video.

https://www.youtube.com/watch?v=Zl5Xk-G6g4o

Körbel 29.07.2021 17:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1614358)
Seitdem ich mein trauriges Dasein im HomeOffice friste ist mein ökologischer Fußabdruck sensantionell. Zu dem ganzen Wahnsinn habe ich heute auf meiner uralten Stadtschlampe ein Packet zur Poststation gebracht, das aus einem gebrauchten Karton bestand und bereits benutztem Packpapier. Zwar gehe ich heute Abend ins beheizte Freibad, aber ich nutz wieder meine Stadtschlampe und zum Training z.T. jahrzehntealte Schwimmutensilien. Weder lade ich die Trainingsdaten auf einen Server hoch, noch dusche ich danach warm. Wenn ich total gut drauf bin, halte ich sogar beim kurzen Abduschen die uralte Radflasche unter die Brause und fang ein paar Tropfen Trinkwasser ein.

Was hast du zu bieten? Karten auf den Tisch!! :Blumen:

Tja keine Ahnung wieviele Bäume ich schon in diesem Jahr gepflanzt habe.

Pakete versende ich nicht.
Unser Freibad hat keine Heizung, wird von alleine warm.
Meine Trainingsdaten habe ich noch nie irgendwo hochgeladen,
streaming gibts bei uns auch nicht.
Meine Radflasche ist 10 Jahre alt und wird nach jedem Gebrauch mit Regenwasser ausgespült, selbstverständlich wird das Wasser aufgefangen und im Garten wieder verwendet.
Die Masse unseres Abendessen, ist wie schon seit Monaten, selbst angebaut, das Bier wurde selbst gebraut und das Auto steht dank Covid-Erkrankung seit 11 Tagen schon nur so rum.

Körbel 29.07.2021 17:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1614357)
Wirst du von BP bezahlt?


Der Glaube, dass der Kampf gegen Klimawandel beim persönlichen (Konsum-)Verhalten beginnt klingt zwar auf den ersten Blick logisch und dieses Denken spiegelt sich auch in diesem Thread-Titel und vielen Beiträgen hier, aber wissenschaftlich betrachtet ist es grundverkehrt.

Nein und die Masse der Wissenschaftler ist gekauft, die sagen das was der Auftraggeber der Studie wünscht.

Ein jeder kann was tun.:Huhu:

Dank Pandemie werden heuer keine Europäer nach Hawaii fliegen.
Aus meiner Sicht ein megageiler Gedanke.:Cheese:

keko# 29.07.2021 17:54

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1614366)
Tja keine Ahnung wieviele Bäume ich schon in diesem Jahr gepflanzt habe.

Pakete versende ich nicht.
Unser Freibad hat keine Heizung, wird von alleine warm.
Meine Trainingsdaten habe ich noch nie irgendwo hochgeladen,
streaming gibts bei uns auch nicht.
Meine Radflasche ist 10 Jahre alt und wird nach jedem Gebrauch mit Regenwasser ausgespült, selbstverständlich wird das Wasser aufgefangen und im Garten wieder verwendet.
Die Masse unseres Abendessen, ist wie schon seit Monaten, selbst angebaut, das Bier wurde selbst gebraut und das Auto steht dank Covid-Erkrankung seit 11 Tagen schon nur so rum.

Ich sehe schon: es ist schwer dich zu übertreffen :bussi:

Weißer Hirsch 29.07.2021 20:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1614357)
Wirst du von BP bezahlt?



Ich habe durchaus seit einigen Jahren mich mit meinem eigenen CO2-Fußabdruck beschäftigt und versucht, diesen zu minimieren (werde das auch durchaus weiterverfolgen), aber durch diverse Veröffentlichungen und Beschäftigung mit Zahlen, wo hauptsächlich CO2 emittiert wird und wieviel bzw. wie wenig man durhc persönliche Verhaltensänderungen in der Summe sparen kann, habe ich gelernt, dass diese Herangehensweise (="Verzichtsdiskussion")komplett unproduktiv ist.

Wer das Klima retten will, muss dafür auf die Straße gehen, muss Petitionen initiieren, muss Briefe an seine Abgeordneten schreiben und in erster Linie alles dafür unternehmen, dass die Politik sich des Problems annimmt und die Industrie zu einer CO2-neutralen Produktionsweise reguliert..

Freiwillig wird dort wo produziert wird niemals auf CO2 verzichtet, sofern nicht klare Rahmenbedingungen von der Politik (durch CO2-Bepreisung) gesetzt werden.

Sehr interessant, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen war ein Podcast, den ich vor einigen Tagen angehört habe mit Friedemann Karig:

Wie wird die Welt retten (und wie nicht)

Ich muss zugeben, dass ich da auch in der Vergangenheit falsche Schwerpunkte gesetzt habe.

Der Glaube, dass der Kampf gegen Klimawandel beim persönlichen (Konsum-)Verhalten beginnt klingt zwar auf den ersten Blick logisch und dieses Denken spiegelt sich auch in diesem Thread-Titel und vielen Beiträgen hier, aber wissenschaftlich betrachtet ist es grundverkehrt.

Ich sehe das ganz genauso. Vor allem über den CO2-Preis haben wir einen großen Hebel. Was in D bisher gefördert wird (Wärmdämmung, neue Heizung, E-Auto etc.) ist nice to have, aber vor allem auch Schaufensterpolitik. Im Privaten sind die Hebel sehr gering, kostspielig und mit teilweise enormen Einschränkungen verbunden. Bringen tut es relativ wenig, im Vergleich zur Industrie.

Körbel 30.07.2021 00:03

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1614380)
Im Privaten sind die Hebel sehr gering, kostspielig und mit teilweise enormen Eifnschränkungen verbunden. Bringen tut es relativ wenig, im Vergleich zur Industrie.

Jetzt lass doch mal die Industrie weg, die schafft doch Arbeitsplätze.:dresche

Ein jeder kann was tun und wenn es nur die Veränderung ist, den Steingarten wieder zu renaturieren, evtl mal das ein oder andere Pflänzchen in die Erde zu bringen, das einem entweder ernährt oder einfach für gute Luft sorgt.

Ständig jammern alle, aber keiner hat Bock mal anzupacken.:dresche

Klar kann ich mein Gemüse auch kaufen, macht weniger Arbeit als es morgens und abends zu giessen, aber geiler ist es schon eigenes Gemüse zu essen und gesünder obendrein.

Man kann auch anstatt irgendeinem Pseodo-Baum auch einfach Apfelbäume pflanzen.

Es liegt bei jedem selber etwas zu verändern.

Körbel 30.07.2021 00:04

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1614368)
Ich sehe schon: es ist schwer dich zu übertreffen :bussi:

Versuchs halt, ist ne harte Challenge, aber einfach so aufgeben, ist auch keine Option.

Hafu 30.07.2021 07:15

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1614398)
...
Ein jeder kann was tun ...
Es liegt bei jedem selber etwas zu verändern.

Natürlich kann jeder was tun, aber das was jeder tun sollte ist, seine politischen Partizipationsmöglichkeiten zu nutzen, um die Politik zu einem Umdenken zu zwingen.


Demonstrationen, Beeinflussung der lokalen Abgeordneten, Ausrichtung persönlicher Wahlentscheidungen an der Klimafrage haben einen ganz anderen Hebel zur Beeinflussung des Klimas.

Die kleinteiligen Maßnahmen, die du aufzählst hinsichtlich der Änderung des privaten Konsumverhaltens, dienen letztlich nur dazu, dass du persönlich dich besser fühlst und weniger schlechtes Gewissen dem Klima gegenüber hast und dir einreden kannst, dass es die anderen sind, die das Klima zugrunderichten.
Dem Klima selbst helfen derartige Maßnahmen so gut wie gar nicht und auch wenn du es schaffen solltest, andere Privatleute zu persönlichen Verhaltensänderungen zu motivieren.

Die Industrie, die maßgeblich für den weltweiten Co2-Ausstoß verantwortlich ist, beeinflusst du ganz sicher mit deinem Verhalten und deinen Verhaltensappellen an andere kein bisschen. Du spielst damit der Co2-schädigenden Industrie und der damit per Lobbyismus verbandelten Politik eher in die Karten, da du mit deinem persönlichen Fokus auf das eigene Verhalten und das eigene schlechte Gewissen damit die Aufmerksamkeit von den Bereichen wegnimmst, wo die größten CO2-Einsparpotenziale schlummern.

Weißer Hirsch 30.07.2021 08:38

Man sieht auch an dieser Studie, dass der Hebel bei der Industrie liegt. Corona war diesbezüglich eine perfekte Möglichkeit, um den Einfluss des Verkehrs etc. auf den CO2-Ausstoß und in Folge auf das Klima zu erfassen. Kann man hier nachlesen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft...rkehr-101.html


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