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TriVet 25.01.2024 10:20

Diese braunblauen Kackbratzen sind auch einfach strotzdoof.
heute in meiner Tageszeitung:
Stuttgart. Der Auftritt eines AfD-Abgeordneten bei einem Schulbesuch in Altensteig (Landkreis Calw) hat ein Nachspiel. Der AfD-Abgeordnete Miguel Klauß (Wahlkreis Calw) hatte vergangenen Freitag am Rande einer vom Landtag organisierten Veranstaltung in einer Realschule Fotos mit Schülern geschossen und diese über Online-Dienste wie Tiktok verbreitet – unterlegt mit Texten wie „Die Jugend wählt AfD“. Später wurden die Bilder teils gelöscht, teils nachträglich verpixelt. Auf verschiedenen Fotos posieren Jugendliche mit geballten Fäusten, erhobenen Daumen und Victory-Zeichen vor Flaggen der Bundesrepublik. „So wird man als AfD-Abgeordneter begrüßt“, schrieb Klauß dazu.
(...)
Eltern sollen sich anschließend über Klauß beschwert haben, der Schulleiter kritisierte ihn und wetterte auf der Website der Schule gegen die AfD, Schulaufsichtsbehörden sind mit dem Vorfall befasst. Zudem ging bei der Pforzheimer Polizei eine Anzeige ein, ein Sprecher bestätigte, dass ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorfalls eingeleitet worden ist. Auch Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) äußerte sich: „Ich kann die Aufregung der Schulgemeinschaft sehr gut verstehen und teile ihre Empörung“, teilte sie mit. „Ich verurteile das Verhalten des Abgeordneten Klauß, der den Schulbesuch auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen für parteipolitische Zwecke missbraucht hat.“ Ein Sprecher des Landtags erklärte: „Schon anlässlich eines Besuchs von Schülerinnen und Schülern im vergangenen November im Landtag wurde der Abgeordnete Klauß ermahnt, Minderjährige nicht ohne Zustimmung ihrer Eltern zu fotografieren und zu filmen.“
Eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe erklärte, der Schulleiter habe Klauß mehrfach darauf hingewiesen, dass er das Fotografieren unterlassen möge. Die Behörde betont: „Für das Fotografieren von minderjährigen Schülerinnen und Schülern bedarf es der Einwilligung der Eltern.“

TriVet 25.01.2024 10:25

Gerade gelesen (evtl. wußte nur ich es bisher noch nicht, anyway):

Frau Storch folgt offenbar der Tradition ihrer Großeltern. Sie versucht, die Demokratie mit demokratischen Mitteln abzuschaffen. Aktuell durch die Einschüchterung und Diffamierung ihrer Kritiker.
Die Anspielung dürfte vor allem von Storchs Großvater mütterlicherseits betreffen: Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk war Reichsfinanzminister von Nazi-Deutschland, und zwar während der gesamten Amtszeit von Reichskanzler Adolf Hitler.

shoki 25.01.2024 10:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1736527)
Aber man muss doch mal selbst nachdenken…..

Wenn dem so wäre hätten wir diese besch…enen Umfrageergebnisse und diesen Faden nicht.

tandem65 25.01.2024 10:43

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1736514)
Wieso denkst du, die Eltern von Genussläufer (oder wahlweise auch "man") sollten sich "selbst an die Nase fassen"? Denkst du, weil sie selbst andere bevormunden und sich jetzt darüber aufregen, dass sie bevormundet werden? So verstehe ich "sich selbst an die Nase fassen" jedenfalls :Gruebeln:

So könnte es durchaus sein.
Ich schrieb ja Gestern von den Bekannten meiner Mutter die sich beschwerten daß sie gegendert hören/lesen müssen.
An die Nase fassen müssen Sie sich jetzt weil die neue hessische Regierung versucht ein Genderverbot in bestimmten Bereichen durchzusetzen.
Es werden also andere aufgrund Ihrer gefühlten Bevormundung bevormundet.

keko# 25.01.2024 10:52

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1736529)
Nö. Warum sollte "man" das müssen? Was man gerne hätte is, dass sich keine kognitiven Dissonanzen zwischen dem eigenen Weltbild (im übrigen auch Selbstbild) und der Realität ergeben. Deswegen lässt man das oder wendet irgendwelche Relativierungs- oder Verdrängungstrategien usw. an.
...

Geht es "man" vielleicht zu gut? Ist "man" geistig träge und bequem geworden und schafft "man" sich selbst Probleme? :Blumen:
Sind wir so weit, dass man Leute einfängt, weil ihnen angeblich das Schnitzel genommen wird?

Helmut S 25.01.2024 11:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1736535)
Geht es "man" vielleicht zu gut? Ist "man" geistig träge und bequem geworden und schafft "man" sich selbst Probleme? :Blumen:
Sind wir so weit, dass man Leute einfängt, weil ihnen angeblich das Schnitzel genommen wird?

Ja, denke schon, dass das so ganz grob für einige Leute zutrifft (Schnitzel sehe ich hier als rhetorischer Platzhalter). Sogar ohne das man es merkt, also das man sich selbst Probleme macht mein ich. Schuld sind freilich meist die anderen. :Lachen2:

:Blumen:

qbz 25.01.2024 11:28

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1736526)
Das habe ich glatt übersehen. Hier bist du auch d'rauf reingefallen: Es geht nicht um das Bevormunden an sich. Im Gegenteil - selbstverständlich lässt man sich nicht bevormunden.
Es geht um das Gefühl(!) bevormundet zu werden. Natürlich lässt man sich das nicht gefallen und das muss aufhören, denn was bilden die sich denn da oben ein... die Reaktion mag dann ein Kreuz bei der AfD sein ("denen zeigen wir es mal").

:Blumen:

Ich möchte etwas zu bedenken geben. Die Erklärung, dass hauptsächlich eine gefühlte und damit eher irrationale Bevormundung über den Eindruck "Verbotspartei" über das Wahlkreuz entscheidet, die mit rationalen Gegenargumenten nicht auflösbar ist, mag sicher auch zutreffen. Ich würde ergänzen wollen, dass dieser Eindruck entsteht, wie Wähler die politische Kernkompetenz der Parteien wahrnehmen und dass eben das Hauptpolitikfeld der Grünen (Ökologie / Wokeness) sowohl in der Wahrnehmung der Bürger wie objektiv mit staatlichen strafbewehrten Verboten / Regulierungen korrespondiert.

Kernkompetenz:
SPD: Soziales ----> soziale Gerechtigkeit
CDU: Innere Sicherheit, Wirtschaft ---> Schutz, Sicherheit, Wachstum
Grüne: Klima und Umwelt, Wokeness ---> Grün, Klima, Natur, Artenerhalt, Wokeness
FDP: Wirtschaft Mittelstand, früher Liberal ---> Freiheit, Mittelstand
PdL: Umverteilung ----> soziale Gerechtigkeit
AFD: National, gegen Einwanderung, Ordnungspolitik, Protest ----> Deutsche Nation, Heimat, Schutz, Sicherheit.

Würde man die Werbung der Parteien und die Satire darauf analysieren, symbolisieren sie in Bildern solche Begriffe, die der Wähler sofort erkennen kann.

Den Klima- und Naturschutz erleben jetzt die meisten Bürger individuell als Verbote und / halt als Verteuerung, egal wie sie inhaltlich dazu stehen. "Verbrenneraus", "Öl- u. Gasheizung (r)aus", "Atom aus", "Kohle aus", "Tempolimit", X-Regelungen u. Verbote, lokal oder landesweit, egal ob Hundeverordnungen u. umfangreiche Hundeverbote (z.B. gesamter Schlachtensee in Berlin gegen die CDU), das Verbrennen von Schnittmaterial im Garten, das Verbot von Heckenschneiden von Frühjahr-Herbst usf. . Auch wenn meistens andere Parteien jeweils in Koalitionen noch mitstimmen bei den neuen Gesetzen, die Initiative liegt im Bereich Klima, Umwelt bei den Grünen.

Wokeness: Ähnlich hier. Ein konkretes Beispiel: Die Umbenennung von Strassen in Berlin wie z.B. die sehr bekannte Mohrenstrasse in Berlin-Mitte mit vielen historischen Gebäuden und Aufenthalten berühmter Personen. Die Initiative kommt von den Grünen u. der PdL, wenngleich am Ende noch die SPD für die Umbenennung mitstimmt gegen die Mehrheit der Anwohner und Klagen vor Gericht. Die Klage von Anwohnern ist gescheitert: Die Mohrenstraße in Berlin-Mitte darf umbenannt werden. Das hat das Verwaltungsgericht entschieden. Historische und politische Gründe haben laut der Richter bei der Entscheidung keine Rolle gespielt.

Also: Macht es Euch nicht zu leicht, als grüne Wähler und Politiker, indem ihr das Image "grüne Verbotspartei" allein den politischen Konkurrenten oder missliebigen Medien zuschiebt. Schaut die CDU an: Sie hat es geschafft, ihre Kernkompetenz "Ordnungspolitik" (wo auch keine Gelder verteilt und strafbewehrte Vorschriften erlassen werden ) in der Werbung mit den positiven Begriffen "Schutz" und "Sicherheit" zu verknüpfen statt mit "Repression", "Abbau demokratischer Rechte", "Verboten". Ähnliche Ideen braucht es in der Werbung für die Ökologie und Wokeness (z.B. die Respekt- und Toleranzwerbung im Sport berücksichtigt das.).

Ps.
Der lesenswerte Roman von Julie Zeh und Simon Urban: Zwischen Welten", thematisiert diese Themen inform eines Mail- und SMS-Austausches zwischen einem Hamburger Journalisten einer grossen Zeitung und einer Biobäuerin aus einem Dorf.

qbz 25.01.2024 12:26

Noch etwas anderes zum Bereich Kernkompetenzen der Parteien, Koalitionsbildung und Ministerbesetzung:

Indem die Grünen in der Koalition den Klimaschutz aus Umwelt nach Wirtschaft verlagert haben und Klimaschutz primär als Querschnittsaufgabe allen Ministerien (vor allem Aussenministerium Baerbock) zuteilten, beraubten sie sich IMHO selbst der Möglichkeit, ministerial den Klimaschutz, ihre Kernkompetenz, breit präsent politisch und medial konzentriert zu vertreten, da Habeck mit Wirtschaft schon am Limit (nach eigenen Angaben) gefordert ist und ähnliches auch für Baerbock gilt. In der Sache mögen die Gründe für die Verschiebung nach Wirtschaft nachvollziehbar sein, aber politisch für die Grünen eher problematisch bis nachteilig. Die SPD hat mit Heil wert auf das Arbeitsministerium im Bereich ihrer Kernkompetenz gelegt, die FDP auf Finanzen bestanden (leider für manche FPDler eine Enttäuischung).

Schwarzfahrer 25.01.2024 12:49

Zitat:

Zitat von keko#
Aber man muss doch mal selbst nachdenken…..
Zitat:

Zitat von shoki (Beitrag 1736533)
Wenn dem so wäre hätten wir diese besch…enen Umfrageergebnisse und diesen Faden nicht.

In Ergänzung zu den m.M.n. sehr richtigen Ausführungen von Helmut und qbz werft mal einen objektiven Blick auf den obigen Dialog: wie wirkt das auf andere? Für mich drückt dies aus, daß jeder, der selbst nachdenkt, nur zu dem einen richtigen Schluss kommen kann, und nur wer nicht selber denken kann, kommt auf andere Ergebnisse für sich. Ist das nicht auch eine Form von Bevormundung? Ich finde, das kommt reichlich arrogant rüber, anzunehmen, daß Denkprozesse immer bei allen nur zu einem möglichen Ergebnis, einer möglichen Bewertung von Sachverhalten führen können. Diese Art der Kommunikation ist ein wesentlicher Beitrag zu den aktuellen Entwicklungen, finde ich.

Genussläufer 25.01.2024 12:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1736546)
In Ergänzung zu den m.M.n. sehr richtigen Ist das nicht auch eine Form von Bevormundung? Ich finde, das kommt reichlich arrogant rüber, anzunehmen, daß Denkprozesse immer bei allen nur zu einem möglichen Ergebnis, einer möglichen Bewertung von Sachverhalten führen können. Diese Art der Kommunikation ist ein wesentlicher Beitrag zu den aktuellen Entwicklungen, finde ich.

Das teile ich voll und ganz. Nicht umsonst wird das von sehr vielen als "betreutes Denken" wahrgenommen. Das ist so ungefähr so: "Wenn Du kleiner Depp das nicht verstehst, erkläre ich es Dir halt nochmal."

Übrigens habe ich meine Eltern ins Feld geführt, weil das ganze Umfeld dort anders tickt. Und das ist spannend. Ich lebe in meinem Stadtviertel, dass vom Bildungsbürgertum geprägt ist. Meine Kinder treffen auf andere Kinder aus der gleichen Blase.

Wenn die jetzt in einer Kleinstadt Meinungen wahrnehmen, denken sie, sie wären in einer anderen Welt. Und genau das sind sie auch. Die haben ganz andere Themen als wir.

Klugschnacker 25.01.2024 13:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1736546)
Ich finde, das kommt reichlich arrogant rüber, anzunehmen, daß Denkprozesse immer bei allen nur zu einem möglichen Ergebnis, einer möglichen Bewertung von Sachverhalten führen können.

Ja, in dieser extremen Verallgemeinerung wäre es eine arrogante Haltung. Jedoch übertreibst Du die tatsächliche Lage damit sehr stark. Kaum jemand nimmt an, dass jegliche Denkarbeit in allen Fällen zu genau einem Ergebnis führen müsste. Du baust hier einen Strohmann auf, der nicht existiert.

Sofern mit "Denken" die Verarbeitung von Fakten gemeint ist, können verschiedene Ergebnisse herauskommen. Sie sind aber nicht komplett beliebig, sofern man Fakten als Tatsachen anerkennt. Der Klimawandel ist beispielsweise eine Tatsache. Es ist keine Arroganz, wenn man eine Protestpartei, die den menschengemachten Klimawandel leugnet, im weiteren Diskurs nicht mehr ernst nimmt.

Für Querdenker, die sich viel auf die eigene Expertise einbilden, ohne die grundlegenden Fakten anzuerkennen, ist das schwer zu verstehen. Sie halten das Anerkennen von Fakten für eine Ideologie, und den Versuch, die Lebensgrundlagen für die kommenden Generationen zu erhalten, für Bevormundung.

holti72 25.01.2024 13:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1736546)
In Ergänzung zu den m.M.n. sehr richtigen Ausführungen von Helmut und qbz werft mal einen objektiven Blick auf den obigen Dialog: wie wirkt das auf andere? Für mich drückt dies aus, daß jeder, der selbst nachdenkt, nur zu dem einen richtigen Schluss kommen kann, und nur wer nicht selber denken kann, kommt auf andere Ergebnisse für sich. Ist das nicht auch eine Form von Bevormundung? Ich finde, das kommt reichlich arrogant rüber, anzunehmen, daß Denkprozesse immer bei allen nur zu einem möglichen Ergebnis, einer möglichen Bewertung von Sachverhalten führen können. Diese Art der Kommunikation ist ein wesentlicher Beitrag zu den aktuellen Entwicklungen, finde ich.

Habe ich anders interpretiert. Wenn der Grund für den Zulauf zur AfD der Frust über angebliche Bevormundung der Ampel ist, und man durch selbstständiges Nachdenken faktisch nicht viel mehr als ein Gefühl ist, dann beruht der Zulauf eben auf falschen Annahmen.

Die Annahme ist ja, das wenn die Leute die angebliche Bevormundung kritischer hinterfragen würde, sie zu einem andern (Wahl-) Ergebnis kommen würden. Und das ist doch tatsächlich mal beschissen. Da geht man ja quasi auf ein `Wahlversprechen´ ein, das man eigentlich gar nicht bräuchte und kauft sich damit noch andere Themen ein, die man vielleicht gar nicht will.

Die hardcore AfD-Anhänger würden natürlich weiterhin so abstimmen, aber denen geht es dann ja auch um andere Dinge als Bevormundung.

Adept 25.01.2024 13:38

Was EINEN wichtigen Grund für den Zulauf zur AFD ausmacht, ist sicherlich die derzeitigen Immigrations-Politik. Und da vermisse ich immer noch irgendwelche Konzepte/Vorschläge von den anderen Parteien.

Die 30% für die AFD macht doch deutlich, dass viele Leute mit dem derzeitigen Konzept nicht zufrieden sind. Ist ein super wichtiges Thema! Also, anstatt die AFD verbieten zu lassen, was dieses Problem überhaupt nicht löst und insbesondere die Unzufriedenheit der Leute in keiner Weise kleiner werden lässt, sollte man sich hier Gedanken über neue Konzepte machen.

Remigration ist völlig realitätsfremd. Aber alles rein, wie derzeit, geht auch nicht. Es sollte sich doch irgendwie eine Lösung irgendwo in der Mitte finden lassen.

SZENARIO:
Was wäre, wenn man die Immigration für eine Zeit stoppt? Grenzen erstmal für Immigration zu!
Den Nachbarstaaten sagen: Hört zu, wir haben gerade massive innenpolitische Probleme deswegen, immerhin wollen 30% deswegen rechtsextrem wählen. Wir müssen erstmal integrieren und die wichtigsten Problem in dem Bereich lösen, Kennzahlen aufstellen usw.

Nach einem Jahr wird geschaut: Können wir wieder Immigration zulassen? Wie hoch an der Zahl? Und dann wieder eine bestimmte Zahl zulassen, die Deutschland verkraften kann.

So würde man weiterhin sicherstellen, dass man den Leuten hilft, aber schritt für schritt und verkraftbar. Und ich wäre sicher, dass man so viele Leute zurückgewinnen würde.

El Stupido 25.01.2024 13:50

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736550)
Was EINEN wichtigen Grund für den Zulauf zur AFD ausmacht, ist sicherlich die derzeitigen Immigrations-Politik. Und da vermisse ich immer noch irgendwelche Konzepte/Vorschläge von den anderen Parteien.

Die 30% für die AFD macht doch deutlich, dass viele Leute mit dem derzeitigen Konzept nicht zufrieden sind. Ist ein super wichtiges Thema! Also, anstatt die AFD verbieten zu lassen, was dieses Problem überhaupt nicht löst und insbesondere die Unzufriedenheit der Leute in keiner Weise kleiner werden lässt, sollte man sich hier Gedanken über neue Konzepte machen.

Remigration ist völlig realitätsfremd. Aber alles rein, wie derzeit, geht auch nicht. Es sollte sich doch irgendwie eine Lösung irgendwo in der Mitte finden lassen.

SZENARIO:
Was wäre, wenn man die Immigration für eine Zeit stoppt? Grenzen erstmal für Immigration zu!
Den Nachbarstaaten sagen: Hört zu, wir haben gerade massive innenpolitische Probleme deswegen, immerhin wollen 30% deswegen rechtsextrem wählen. Wir müssen erstmal integrieren und die wichtigsten Problem in dem Bereich lösen, Kennzahlen aufstellen usw.

Nach einem Jahr wird geschaut: Können wir wieder Immigration zulassen? Wie hoch an der Zahl? Und dann wieder eine bestimmte Zahl zulassen, die Deutschland verkraften kann.

So würde man weiterhin sicherstellen, dass man den Leuten hilft, aber schritt für schritt und verkraftbar. Und ich wäre sicher, dass man so viele Leute zurückgewinnen würde.

Da werden die anderen EU Staaten sicherlich total verständnisvoll mit dem Kopf nicken. Von denen hat ja sonst zum Glück keiner innenpolitische Probleme.
Sicher auch total einfach mit gängigem Recht zu vereinbaren.

Und auf dem Mittelmeer platzieren wir Bojen mit Texttafeln, die darauf hinweisen.

Nochmals: den Rechtsruck auf das Thema Migration zu reduzieren ist falsch.
Ebenfalls nochmals:

https://www.bamf.de/DE/Themen/AsylFl...hutz-node.html

Wenn Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung oder aus welchen Gründen auch immer in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten müssen dann wird man sie nicht einfach an der Grenze abweisen können nur weil es Adept nicht passt.

dr_big 25.01.2024 13:52

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736550)

SZENARIO:
Was wäre, wenn man die Immigration für eine Zeit stoppt? Grenzen erstmal für Immigration zu!

Willst du die Flüchtlinge einfach im Mittelmeer ersaufen lassen? Oder wie stellst du dir das konkret vor?

Nepumuk 25.01.2024 14:00

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736550)
Aber alles rein, wie derzeit, geht auch nicht. Es sollte sich doch irgendwie eine Lösung irgendwo in der Mitte finden lassen.

SZENARIO:
Was wäre, wenn man die Immigration für eine Zeit stoppt? Grenzen erstmal für Immigration zu!

Wir könnten auch erstmal aufhören Quatsch zu reden. Es gibt kein "Alles rein", das ist einfach falsch. Für die reguläre Immigration nach Deutschland jenseits der EU sind die Grenzen faktisch zu. Willst du als Nicht-EU-Bürger nach Deutschland immigrieren, musst du einen aufwendigen Visa-Prozess durchlaufen. Die Anzahl der Menschen, die über diesen Weg kommen sind (leider) sehr gering.

Anders ist das mit Flüchtlingen und Asylbewerber. Davon kommen deutlich mehr Menschen und hier entstehen auch die Probleme, die ich weiter oben ja schon mal beschrieben habe. Bei diesem Menschen fragt sich eben, wie du dir hier ein "Grenzen zu" vorstellst? Wir haben ja unsere innereuropäischen Grenzen abgeschafft.
Auffanglager in der Türkei gibt es schon, genauso wie illegale Push-Backs im Mittelmeer und an den östlichen EU-Grenzen.
Was also tun? Zäune bauen? Schusswaffeneinsatz an den Grenzen?
Ist das der Plan?

Schwarzfahrer 25.01.2024 14:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1736548)
Ja, in dieser extremen Verallgemeinerung wäre es eine arrogante Haltung. Jedoch übertreibst Du die tatsächliche Lage damit sehr stark. Kaum jemand nimmt an, dass jegliche Denkarbeit in allen Fällen zu genau einem Ergebnis führen müsste. Du baust hier einen Strohmann auf, der nicht existiert.

Kommunikation ist immer das, was beim anderen ankommt, nicht was man zu vermitteln meint. Die zitierten Aussagen haben nun mal diese Wirkung, nenne es Gefühl. Wenn ich nachdenke, ändert es nichts daran, daß ich aus solchen Aussagen heraushöre: der andere hält mich für zu blöd zum Nachdenken. Das nimmt nur der anders wahr, der entweder den Sprecher für unangefochtene Autorität hält, oder eh schon seiner Ansicht ist. Das ist kein Strohmann, das ist reale Kommunikation.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1736548)
Sofern mit "Denken" die Verarbeitung von Fakten gemeint ist, können verschiedene Ergebnisse herauskommen. Sie sind aber nicht komplett beliebig, sofern man Fakten als Tatsachen anerkennt. Der Klimawandel ist beispielsweise eine Tatsache. Es ist keine Arroganz, wenn man eine Protestpartei, die den menschengemachten Klimawandel leugnet, im weiteren Diskurs nicht mehr ernst nimmt.

Jetzt baust Du einen Strohmann auf, weil Du mit Extremen spielst. Es wird ja auch praktisch jede andere Priorisierung des Klimawandels gleich behandelt, wie das (recht seltene) Leugnen desselben. Aber die unterschiedliche Priorisierung und andere Reaktionsmöglichkeiten darauf sind sehr wohl Ergebnisse unterschiedlicher, aber gleichwertiger Denkprozesse.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1736548)
Für Querdenker, die sich viel auf die eigene Expertise einbilden, ohne die grundlegenden Fakten anzuerkennen, ist das schwer zu verstehen. Sie halten das Anerkennen von Fakten für eine Ideologie, und den Versuch, die Lebensgrundlagen für die kommenden Generationen zu erhalten, für Bevormundung.

Der erste Satz hier ist m.M.n. mal wieder eine polemische Diffamierung des an sich positiven Begriffs Querdenker: einer, der sich über die "üblichen" Grenzen hinaus Gedanken macht, und zu unkonventionellen Lösungen kommt. Auch geht es dabei nicht um eingebildete Experise (das ist wieder so eine arrogante Diffamierung), sondern um eigenes Denken das zu eigenen Schlussfolgerungen führt. Darüber kann man diskutieren, aber das Vorgehen generell zu verwerfen ist arrogant.

Unsere Differenzen basieren oft darauf, daß hier einige auch ihre (nach ihrer Meinung zwingenden) Schlußfolgerungen für allgemein gültige Fakten halten, also auf der Definition von"Fakten". Auch ist nicht pauschal "der Versuch, die Lebensgrundlagen zu erhalten" Bevormundung, aber sehr wohl können es bestimmte Vorgehensweisen sein (bzw. so empfunden werden), womit dieses Ziel nach Meinung einiger erreicht werden soll, oder womit eine gleiche Priorisierung für alle erreicht werden soll.

qbz 25.01.2024 14:05

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736550)
SZENARIO:
Was wäre, wenn man die Immigration für eine Zeit stoppt? Grenzen erstmal für Immigration zu!
Den Nachbarstaaten sagen: Hört zu, wir haben gerade massive innenpolitische Probleme deswegen, immerhin wollen 30% deswegen rechtsextrem wählen. Wir müssen erstmal integrieren und die wichtigsten Problem in dem Bereich lösen, Kennzahlen aufstellen usw.

Nach einem Jahr wird geschaut: Können wir wieder Immigration zulassen? Wie hoch an der Zahl? Und dann wieder eine bestimmte Zahl zulassen, die Deutschland verkraften kann.

So würde man weiterhin sicherstellen, dass man den Leuten hilft, aber schritt für schritt und verkraftbar. Und ich wäre sicher, dass man so viele Leute zurückgewinnen würde.

Ein Stopp der Zuwanderung erfordert a) beim Asyl eine GG-Änderung b) eine Abkehr von EU-Gesetzen (aka Orban) c) für EU-Ausländer die Aufhebung der Freizügigkeit in der EU (in manchen EU-Ländern leben viel mehr Muslime wie in Deutschland) e) Stopp der Zuwanderung von Nicht-EU Ausländern aus privaten, beruflichen, Studien-Gründen d) Familiennachzug bei Ausländern. Mit vielen Nicht-EU Ländern bestehen Abkommen. Zahlreiche Länder würden dann umgekehrt auch die Einwanderung von Deutschen zu recht nicht mehr erlauben.

Deutschland muss primär aktiv helfen, die Fluchtursachen zu beseitigen: D.h.: Frieden im Ukrainekrieg, Frieden im Gazakrieg, Lösung der Repression gegen Kurden in der Türkei, keine wirtschaftlichen Sanktionen gegen Syrien / Afghanistan / Iran u. andere Länder. Und für die Integration: Wohnungsbau (!), Bildung u. Ausbildung, Arbeitsplätze.

Allgemein: Kommt es Euch nicht absurd vor, in einer Welt zu leben, wo das Kapital sich weltweit frei bewegen kann, die Menschen sollen sich nur innerhalb ihrer Staatsgrenzen aufhalten. Solange das ausländische Kapital Anteile "deutscher Konzerene" kauft oder welche aufbaut, Welcome, die Menschen: go back.

Ps. Die neuesten demografischen Zahlen hat heute SPON veröffentlicht. Obwohl weniger Kinder zur Welt kommen, wächst Deutschlands Bevölkerung. Grund dafür ist die Zuwanderung in die Bundesrepublik, die zwar deutlich zurückgeht – aber weiterhin hoch bleibt. (das Wachstum ist relativ gering).

NiklasD 25.01.2024 14:06

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1736553)
Willst du die Flüchtlinge einfach im Mittelmeer ersaufen lassen? Oder wie stellst du dir das konkret vor?

Das kriegen wir heutzutage mit Frontex auch schon zum Teil gut hin.

Adept 25.01.2024 14:07

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1736554)
Wir könnten auch erstmal aufhören Quatsch zu reden. Es gibt kein "Alles rein", das ist einfach falsch. Für die reguläre Immigration nach Deutschland jenseits der EU sind die Grenzen faktisch zu. Willst du als Nicht-EU-Bürger nach Deutschland immigrieren, musst du einen aufwendigen Visa-Prozess durchlaufen. Die Anzahl der Menschen, die über diesen Weg kommen sind (leider) sehr gering.

Anders ist das mit Flüchtlingen und Asylbewerber. Davon kommen deutlich mehr Menschen und hier entstehen auch die Probleme, die ich weiter oben ja schon mal beschrieben habe. Bei diesem Menschen fragt sich eben, wie du dir hier ein "Grenzen zu" vorstellst? Wir haben ja unsere innereuropäischen Grenzen abgeschafft.
Auffanglager in der Türkei gibt es schon, genauso wie illegale Push-Backs im Mittelmeer und an den östlichen EU-Grenzen.
Was also tun? Zäune bauen? Schusswaffeneinsatz an den Grenzen?
Ist das der Plan?

Es geht mir natürlich um Immigration von Flüchtlingen und Aslybewerbern. Die andere Immigration stellt ja nicht das Problem dar.

In der Corona Zeit war es auch möglich, die Grenzkontrollen wieder einzuführen. Sollte also funktionieren. Die Nachbarländer nehmen auch nur die Anzahl auf, die sie verkraften können und so weiter. Wenn das Kontingent erstmal erschöpft muss, müssen die Flüchtlinge erstmal warten. Wir können ja auch nicht in der EU die ganze dritte Welt aufnehmen, egal ob wegen Krieg oder besseres Leben.

NiklasD 25.01.2024 14:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1736555)
Der erste Satz hier ist m.M.n. mal wieder eine polemische Diffamierung des an sich positiven Begriffs Querdenker: einer, der sich über die "üblichen" Grenzen hinaus Gedanken macht, und zu unkonventionellen Lösungen kommt. Auch geht es dabei nicht um eingebildete Experise (das ist wieder so eine arrogante Diffamierung), sondern um eigenes Denken das zu eigenen Schlussfolgerungen führt.

Durch die Querdenker Bewegung während COVID ist der Begriff für viele sicher nicht mehr positiv besetzt. Und diese Gruppe hat sich sicherlich zu großen Teil damit ausgezeichnet faktenbasiert zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen.

Schwarzfahrer 25.01.2024 14:12

Zitat:

Zitat von holti72 (Beitrag 1736549)
Die Annahme ist ja, das wenn die Leute die angebliche Bevormundung kritischer hinterfragen würde, sie zu einem andern (Wahl-) Ergebnis kommen würden. Und das ist doch tatsächlich mal beschissen.

Ja, denn die Annahme ist an sich falsch. Es ist eben nicht so klar, wie es die Arroganz der Annahme suggeriert, daß alle bei kritischer Betrachtung und Nachdenken die Bevormundung als nicht vorhanden erkennen, ebenso wie e s nicht klar ist, daß sie allein dadurch zu einer anderen Wahlentscheidung kommen. Denkprozesse sind in ihrem Ergebnis weder einheitlich, noch vorhersagbar. Und Bevormundung ist ein subjektiv begrenzter Begriff, der sich an den Selbständigkeitsansprüchen und Fähigkeiten des Individuums orientiert (letzteres geht irgendwann in das Thema von "werdet mal wieder selbständiger"-Thread über).

NiklasD 25.01.2024 14:13

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736558)
Wenn das Kontingent erstmal erschöpft muss, müssen die Flüchtlinge erstmal warten. Wir können ja auch nicht in der EU die ganze dritte Welt aufnehmen, egal ob wegen Krieg oder besseres Leben.

Naja das klingt in der Theorie so schön einfach. Dafür brauchst du aber auf der anderen Seite entweder illegale Pushbacks oder du brauchst legale Abkommen mit Staaten, wo du die Flüchtlinge erstmal "parken" kannst. Wir werden uns eh darauf einstellen müssen, dass die Fluchtbewegungen durch den Klimawandel und steigende Temperaturen weiter zunehmen werden.

Hier wären wirkliche Lösungen wichtig & nicht ein einfaches "Flüchtlingsstopp", wie es die Union oder die AFD gerne propagieren.

El Stupido 25.01.2024 14:13

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736558)
(...)Wenn das Kontingent erstmal erschöpft muss, müssen die Flüchtlinge erstmal warten. Wir können ja auch nicht in der EU die ganze dritte Welt aufnehmen, egal ob wegen Krieg oder besseres Leben.

Wenn dir das Thema so wichtig ist dann diskutiere doch darüber im Thread "Flüchtlingsdrama im Mittelmeer". Ist denke ich passender als hier zum 1.457ten Mal das Thema Migration zur Wurzel des Rechtsrucks zu machen.

Und noch ein Hinweis: du musst tapfer sein. Wenn der Klimawandel weiter macht, große Landstriche unbewohnbar sind und Kriege wegen Zugang zu Trinkwasser entstehen dann werden Wellen der Migration entstehen die wir uns heute nicht vorstellen können.

Adept 25.01.2024 14:16

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1736556)
Ein Stopp der Zuwanderung erfordert a) beim Asyl eine GG-Änderung b) eine Abkehr von EU-Gesetzen (aka Orban) c) für EU-Ausländer die Aufhebung der Freizügigkeit in der EU (in manchen EU-Ländern leben viel mehr Muslime wie in Deutschland) e) Zuwanderung von Nicht-EU Ausländern aus privaten, beruflichen, Studien-Gründen d) Familiennachzug bei Ausländern

...

Ich verstehe nicht alle Punkte von dir, aber zu a). Es gab doch schon eine Asyl-Gesetz-Änderung in Vergangenheit, Asyl-Konpromiss. Das sollte doch auch wieder möglich sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Asylkompromiss

Vielleicht muss das Asyl-Gesetz an die neue Situation angepasst werden.

Adept 25.01.2024 14:21

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1736562)
Naja das klingt in der Theorie so schön einfach. Dafür brauchst du aber auf der anderen Seite entweder illegale Pushbacks oder du brauchst legale Abkommen mit Staaten, wo du die Flüchtlinge erstmal "parken" kannst. Wir werden uns eh darauf einstellen müssen, dass die Fluchtbewegungen durch den Klimawandel und steigende Temperaturen weiter zunehmen werden.

Hier wären wirkliche Lösungen wichtig & nicht ein einfaches "Flüchtlingsstopp", wie es die Union oder die AFD gerne propagieren.

Die AFD will ja die Leute wieder rausschmeissen, die sie nicht haben will. Das ist nochmal was ganz anderes.

Ich würde alle, die an der Grenze illegal reingekommen sind, auch wieder über die Grenze bringen. Das ist die Verantwortung des Nachbarstaates, oder? Das sorgt dafür, dass sie sich bei ihren Aussen-Grenzen auch genau schaut, wer reinkommt.

keko# 25.01.2024 14:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1736546)
In Ergänzung zu den m.M.n. sehr richtigen Ausführungen von Helmut und qbz werft mal einen objektiven Blick auf den obigen Dialog: wie wirkt das auf andere? Für mich drückt dies aus, daß jeder, der selbst nachdenkt, nur zu dem einen richtigen Schluss kommen kann, und nur wer nicht selber denken kann, kommt auf andere Ergebnisse für sich. Ist das nicht auch eine Form von Bevormundung? Ich finde, das kommt reichlich arrogant rüber, anzunehmen, daß Denkprozesse immer bei allen nur zu einem möglichen Ergebnis, einer möglichen Bewertung von Sachverhalten führen können. Diese Art der Kommunikation ist ein wesentlicher Beitrag zu den aktuellen Entwicklungen, finde ich.

Also "gefühlte" Angst muss man schon ernst nehmen, auch wenn sie nicht real existiert. Man sollte sich aber schon mal die Frage stellen, ob die Angst begründet ist. Und wenn ich der Meinung bin, dass deine Angst nur gefühlt ist, dann darf ich dir doch meine Meinung auch sagen. Vielleicht hast du andere Erfahrung gemacht und machst dir begründet Sorgen.
Darüber kann man endlos diskutieren....
Den eigentlichen Fehler macht man dann, wenn man seine Stimme der AfD gibt.

qbz 25.01.2024 14:34

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736564)
Ich verstehe nicht alle Punkte von dir, aber zu a). Es gab doch schon eine Asyl-Gesetz-Änderung in Vergangenheit, Asyl-Konpromiss. Das sollte doch auch wieder möglich sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Asylkompromiss

Vielleicht muss das Asyl-Gesetz die neue Situation angepasst werden.

Ein Einwanderungsstopp für Asylberechtigte ist verfassungswidrig und würde gegen die Genfer Flüchtlingskonvention verstossen, die auch Deutschland ratifiziert hat. Asylberechtigte sind politisch Verfolgte, die im Falle der Rückkehr in ihr Herkunftsland einer schwerwiegenden Menschenrechtsverletzung ausgesetzt sein werden. Für eine GG-Änderung braucht es eine 2/3 Mehrheit.

In der EU müssen die Flüchtlinge den Antrag an der Aussengrenze stellen und werden dann nach einem Schlüssel auf die Länder verteilt, weshalb das GG in (2) so formuliert ist. (2) kann aber nicht benutzt werden, um (1) zu verhindern!, indem keine Flüchtlinge aus der EU aufgenommen werden --> wäre verfassungswidrig. Man kann aber auch aus der Türkei mit einem Touristenvisum per Flugzeug nach Deutschland legal einreisen und dann hier einen Asylantrag stellen.

Zitat:

(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist. Die Staaten außerhalb der Europäischen Gemeinschaften, auf die die Voraussetzungen des Satzes 1 zutreffen, werden durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmt. In den Fällen des Satzes 1 können aufenthaltsbeendende Maßnahmen unabhängig von einem hiergegen eingelegten Rechtsbehelf vollzogen werden.
(3) Durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, können Staaten bestimmt werden, bei denen auf Grund der Rechtslage, der Rechtsanwendung und der allgemeinen politischen Verhältnisse gewährleistet erscheint, daß dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet. Es wird vermutet, daß ein Ausländer aus einem solchen Staat nicht verfolgt wird, solange er nicht Tatsachen vorträgt, die die Annahme begründen, daß er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird.
(4) Die Vollziehung aufenthaltsbeendender Maßnahmen wird in den Fällen des Absatzes 3 und in anderen Fällen, die offensichtlich unbegründet sind oder als offensichtlich unbegründet gelten, durch das Gericht nur ausgesetzt, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Maßnahme bestehen; der Prüfungsumfang kann eingeschränkt werden und verspätetes Vorbringen unberücksichtigt bleiben. Das Nähere ist durch Gesetz zu bestimmen.
(5) Die Absätze 1 bis 4 stehen völkerrechtlichen Verträgen von Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften untereinander und mit dritten Staaten nicht entgegen, die unter Beachtung der Verpflichtungen aus dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, deren Anwendung in den Vertragsstaaten sichergestellt sein muß, Zuständigkeitsregelungen für die Prüfung von Asylbegehren einschließlich der gegenseitigen Anerkennung von Asylentscheidungen treffen.

keko# 25.01.2024 14:34

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736565)
....

Ich würde alle, die an der Grenze illegal reingekommen sind, auch wieder über die Grenze bringen. Das ist die Verantwortung des Nachbarstaates, oder? Das sorgt dafür, dass sie sich bei ihren Aussen-Grenzen auch genau schaut, wer reinkommt.

Wie stellst du dir das konkret vor? Wir geben sie nach Frankreich. Frankreich nach Spanien, wo sie herkamen. Und was macht dann Spanien? Mit der Fähre von Gibraltar nach Marokko?

sabine-g 25.01.2024 14:38

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Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1736570)
Wie stellst du dir das konkret vor? Wir geben sie nach Frankreich. Frankreich nach Spanien, wo sie herkamen. Und was macht dann Spanien? Mit der Fähre von Gibraltar nach Marokko?

nein:

Schwarzfahrer 25.01.2024 14:42

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1736567)
Also "gefühlte" Angst muss man schon ernst nehmen, auch wenn sie nicht real existiert.
...
Darüber kann man endlos diskutieren....
Den eigentlichen Fehler macht man dann, wenn man seine Stimme der AfD gibt.

Gefühlte Angst ist auch real existierende Angst (wobei ich nichst von Angst, sondern von als arrogant und als von oben herab empfundener Kommunikation sprach, von Verachtung, die aus solchen Aussagen herausstrahlt). Diskutieren kann man nur darüber, ob es der Absender so gemeint hat, wie es den Empfänger vor den Kopf stößt.

Dein letzter Satz haut aber in die gleiche arrogante Kerbe: in diesem Punkt sind alle doof, die nicht wie ich denken. Was stellst Du Dir vor, was all die machen, die durch solche Sprüche vor den Kopf gestoßen sind? Reuig sich neben Dich einreihen? Oder eventuell dahin gehen, wo sie sowas nicht mehr hören? Und was, ist, wenn einer zum Schluß kommt, "den eigentlichen Fehler macht man dann, wenn man seine Stimme den Grünen/der FDP/den Linken/der Werteunion/you name it" gibt? Wer legt fest, welches dieser Sätze allgemeingültig ist, und welche nur Einzelmeinung?

dr_big 25.01.2024 14:43

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736565)
Ich würde alle, die an der Grenze illegal reingekommen sind, auch wieder über die Grenze bringen. Das ist die Verantwortung des Nachbarstaates, oder? Das sorgt dafür, dass sie sich bei ihren Aussen-Grenzen auch genau schaut, wer reinkommt.

Wer ist denn der Nachbarstaat von Italien?

Nepumuk 25.01.2024 14:45

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736565)
Ich würde alle, die an der Grenze illegal reingekommen sind, auch wieder über die Grenze bringen. Das ist die Verantwortung des Nachbarstaates, oder? Das sorgt dafür, dass sie sich bei ihren Aussen-Grenzen auch genau schaut, wer reinkommt.

Stell dir das doch einfach mal bildlich vor, was das heißen würde. Wir müssen alle deutschen Grenzen lückenlos absichern, so wie die USA das an der Grenze zu Mexiko macht. Aufgegriffene Flüchtlinge müssten z.B. nach Polen zurück gebracht werden. Aber was tun, wenn Polen die Menschen nicht zurück nimmt. Bilden sich dann Lager im Niemandsland zwischen den Ländern?
Das wäre das Ende des Schengenraumes den wir heute kennen und wäre noch schlimmer als im Kalten Krieg.

Willst du das wirklich?

Adept 25.01.2024 14:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1736570)
Wie stellst du dir das konkret vor? Wir geben sie nach Frankreich. Frankreich nach Spanien, wo sie herkamen. Und was macht dann Spanien? Mit der Fähre von Gibraltar nach Marokko?

Im Idealfall ja. Sollten aber nur absolute Ausnahmen sein, denn bis dahin muss man erstmal 4 Grenzkontrollen überwinden.

keko# 25.01.2024 14:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1736572)
...

Dein letzter Satz haut aber in die gleiche arrogante Kerbe: in diesem Punkt sind alle doof, die nicht wie ich denken. Was stellst Du Dir vor, was all die machen, die durch solche Sprüche vor den Kopf gestoßen sind? Reuig sich neben Dich einreihen? Oder eventuell dahin gehen, wo sie sowas nicht mehr hören? Und was, ist, wenn einer zum Schluß kommt, "den eigentlichen Fehler macht man dann, wenn man seine Stimme den Grünen/der FDP/den Linken/der Werteunion/you name it" gibt? Wer legt fest, welches dieser Sätze allgemeingültig ist, und welche nur Einzelmeinung?

"Doof" kam von dir, nicht von mir. Ich sage lediglich, dass die Wahl ein Fehler ist. Auch intelligente und formal hochgebildete sind nicht frei von Fehlern.

Warum relativierst du schon wieder? Vor ein paar Tagen habe ich die gefragt, ob du die AfD wählst, was du verneint hast. Was also sind deine Gründe, dass du sie nicht wählst?

Adept 25.01.2024 14:52

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1736574)
Stell dir das doch einfach mal bildlich vor, was das heißen würde. Wir müssen alle deutschen Grenzen lückenlos absichern, so wie die USA das an der Grenze zu Mexiko macht. Aufgegriffene Flüchtlinge müssten z.B. nach Polen zurück gebracht werden. Aber was tun, wenn Polen die Menschen nicht zurück nimmt. Bilden sich dann Lager im Niemandsland zwischen den Ländern?
Das wäre das Ende des Schengenraumes den wir heute kennen und wäre noch schlimmer als im Kalten Krieg.

Willst du das wirklich?

Ja, das ist in der Tat ätzend. Muss man mit den Polen aushandeln. Ansonsten braucht es ein paar Auffanglager an der Grenze.

Ich finds immer noch besser als rechtsextrem mit 30% in der Regierung und sozialer Unfrieden. Du?

El Stupido 25.01.2024 14:57

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736578)
Ja, das ist in der Tat ätzend. Muss man mit den Polen aushandeln. Ansonsten braucht es ein paar Auffanglager an der Grenze.

Ich finds immer noch besser als rechtsextrem mit 30% in der Regierung. Du?

Du bist also naiv genug zu glauben, dass das eine "entweder-oder-Sache" ist?
(Mal völlig abgesehen von den rechtlichen Fragen, auf die hier mehrfach hingewiesen wurde).

Genussläufer 25.01.2024 14:58

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1736563)
Und noch ein Hinweis: du musst tapfer sein. Wenn der Klimawandel weiter macht, große Landstriche unbewohnbar sind und Kriege wegen Zugang zu Trinkwasser entstehen dann werden Wellen der Migration entstehen die wir uns heute nicht vorstellen können.

Genau das hasse ich an der AfD. Die Steuerung über Angst. Und genau das vereint die grüne Politik (insbesondere in D) und die Politik der AfD. Angst wird zum Ausgangspunkt der politischen Diskussion. Genau deswegen würde ich die AfD nicht wählen und verachte sie genau deswegen. Die Unterscheidung ist lediglich die Perspektive der Angstgeschichte. Ansonsten basiert das Geschäftsmodell der Grünen auf einem sehr ähnlchem Modell.

El Stupido 25.01.2024 15:01

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736580)
Genau das hasse ich an der AfD. Die Steuerung über Angst. Und genau das vereint die grüne Politik (insbesondere in D) und die Politik der AfD. Angst wird zum Ausgangspunkt der politischen Diskussion. Genau deswegen würde ich die AfD nicht wählen und verachte sie genau deswegen. Die Unterscheidung ist lediglich die Perspektive der Angstgeschichte. Ansonsten basiert das Geschäftsmodell der Grünen auf einem sehr ähnlchem Modell.

Ach Gottchen....
"Die Grünen" sind einige von mehreren, die auf die Gefahren des fortschreitenden Klimawandels hinweisen. Diesen zu Negieren bringt ganz genau gar nichts.
Und ausgrechnet Rechtsaußen, die mit Fake News subtile Angst schüren, hingegen den Klimawandel relativieren oder leugnen werfen B90/Grüne Angstmache vor?
Bist du es, Dieter Nuhr?

sabine-g 25.01.2024 15:08

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736580)
Genau das hasse ich an der AfD. Die Steuerung über Angst. Und genau das vereint die grüne Politik (insbesondere in D) und die Politik der AfD. Angst wird zum Ausgangspunkt der politischen Diskussion. Genau deswegen würde ich die AfD nicht wählen und verachte sie genau deswegen. Die Unterscheidung ist lediglich die Perspektive der Angstgeschichte. Ansonsten basiert das Geschäftsmodell der Grünen auf einem sehr ähnlchem Modell.

Ich gebe dir ein bisschen Recht.
Allerdings weisen die Grünen auf real existierende Gefahren/Probleme/Folgen (des Klimawandels) hin, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintreten werden.
Die AfD leugnet den Klimawandel und schürt eher Ängste im Sinne von "wenn die Politik Kosten auf Bürger abwälzt, die z.B. durch den Klimawandel entstehen, muss man sich dagegen wehren".
Die AfD hat aber kein einziges Konzept zur Lösung von irgendeinem Problem in ihrem Programm.
Nicht mal eines zur Lösung der Immigration, was eigentlich ihre "Kernkompetenz" ist, als Deutschland den Deutschen Partei.


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