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MattF 08.03.2019 12:04

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1438509)
Ein bekannter deutscher Automobilhersteller hat hier mal überschlagen, was notwendig wäre, wenn pro Schicht nur die Hälfte aller Angestellten des Werkes mit nem E-Auto käm und dann (nicht ganz unsinnigerweise) aufladen wollte.
Keine Chance, nicht ansatzweise.

Das Problem fängt hallt vorher an, dass überhaupt die meisten Mitarbeiter wohl alleine in einem 1.5 -2.5 to schweren Auto kommen.
Wäre das auf Bus, Bahn, Fahrrad, Gehen, Fahrgemeinschaft usw einigermassen verteilt ginge das schon.


Und dann muss man aber auch noch sagen, wenn ein E-Auto 400 km Reichweite hat und der durchschnittliche Arbeitsweg in D ist glaub ich 30km, dann muss nicht jeder jeden Tag laden (bzw, voll laden). Sondern vielleicht 1 mal die Woche (d.h. nur 1/5 der Autos lädt tägliche), bzw ,wie ich schon sagte könnte er das auch daheim am Wochenende an seiner Solaranlage machen :Huhu:

qbz 08.03.2019 12:31

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1438561)
.......
Das Stromnetz in Deutschland ist vollkommen veraltet und pfeift förmlich ausm letzten Loch.
......

IMHO eine Folge der ab der 90ziger Jahre stattgefundenen Privatisierung und maximalen Profitorientierung der Betreiber AG´s.

sybenwurz 08.03.2019 14:14

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1438580)
Das Problem fängt hallt vorher an, dass überhaupt die meisten Mitarbeiter wohl alleine in einem 1.5 -2.5 to schweren Auto kommen.
Wäre das auf Bus, Bahn, Fahrrad, Gehen, Fahrgemeinschaft usw einigermassen verteilt ginge das schon.

Ich hab hier sicherlich schon mehrfach erwähnt, dass ich das Automobil, egal in welcher Motorisierung, nicht für einen Bestandteil einer Lösung von Problemen der Menschheit sehe, sondern eher für Bestandteil des Problems.
Insofern ist natürlich richtig was du schreibst.
Ich denke aber, es ging nicht um ne Lösung, sondern eher ein fiktives Szenario.
Grad bei BMW muss man ja auch sagen, dass die Mitarbeiter ausm Umland mit ner eigenen Buslinie ins Werk und nach Hause gebracht werden (können). (Viele wollen halt auch flexibel sein und fahren trotz des Angebots mit dem eigenen PKW).

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1438589)
IMHO eine Folge der ab der 90ziger Jahre stattgefundenen Privatisierung und maximalen Profitorientierung der Betreiber AG´s.

Dem wüsst ich nicht zu widersprechen...
Ist halt auch nicht so einfach aufm Radar und offensichtlich wie beispielsweise übervolle Autobahnen. Und solangs funktioniert...:Peitsche:

MattF 08.03.2019 15:29

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1438604)
Ich hab hier sicherlich schon mehrfach erwähnt, dass ich das Automobil, egal in welcher Motorisierung, nicht für einen Bestandteil einer Lösung von Problemen der Menschheit sehe, sondern eher für Bestandteil des Problems.
Insofern ist natürlich richtig was du schreibst.
Ich denke aber, es ging nicht um ne Lösung, sondern eher ein fiktives Szenario.
Grad bei BMW muss man ja auch sagen, dass die Mitarbeiter ausm Umland mit ner eigenen Buslinie ins Werk und nach Hause gebracht werden (können). (Viele wollen halt auch flexibel sein und fahren trotz des Angebots mit dem eigenen PKW).



Ich denke wir sind uns einig. Man kann nicht 40 Millionen Verbrenner durch E 1:1 ersetzen.

:Huhu:

glaurung 08.03.2019 19:22

Audi und die Brennstoffzelle:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/i...94936bf77.html

Also wenn's hier drin irgendwie nicht ganz passt, kömmer auch gern nen Wasserstoff vs. Akku Thread aufmachen. :Cheese:

Aber da Wasserstoff im Gegensatz zum Akku quasi überall einsetzbar ist, wo Energie gespeichert oder abgerufen werden muss, finde ich, es passt hier rein.

glaurung 09.03.2019 07:18

Linde Wasserstoff-Fahrrad.
Es wurde laut Artikel von der ersten Idee bis zum fahrfertigen Rad in unter 3 Monaten entwickelt!!
Reichweite 100km mit 34g Wasserstoff.
Befüllt in 6 Minuten.
http://www.linde-gas.de/de/innovatio...ike/index.html

Daten, an die ein e-Bike nicht ansatzweise rankommt. Jetzt fehlt halt nur noch das Tankstellennetz. Aber das Thema hatten wir ja schon :Cheese:

sybenwurz 09.03.2019 12:35

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1438695)
Jetzt fehlt halt nur noch das Tankstellennetz.

Und ein breitentauglicher Preis. Aktuell liegt das Ding bei fünfstellig. Und geht man davon aus, dass die Angaben wie üblich geschönt sind und man mit aktuellen Ebikes mit etwas Zurückhaltung erstaunliche Reichweiten erzielen kann, klafft mir da die Schere doch gewaltig auseinander.
Die Technik ist ja nicht erst seit jüngster Zeit verfügbabar. Wir haben schon Anfang des Jahrtausends nen Brennstoffzellenrollen in straubing gebaut. Der Knackpunt der Batteriemobilität, sei es Bile, Krad oder auch Auto ist eben, dass es, abgesehen von verschiedenen Schnellladestationen eben an jeder Ecke aufladbar ist.
Hab dieser Tage bei YT irgendwas über Dachzeltcamping gesehn. Da war n Typ mitm Tesla dabei. Der meinte schlicht, es gäb keinen Camper mit E-Antrieb und das Auto sei ideal. Er tingelt von Zeltplatz zu Zeltplatz, 300km seien ideal zum Reisen und Campen, und er kann lässig über Nacht aufm Campingplatz aufladen...
Da wirds noch etwas Zeit brauchen, bis sowas mit Wasserstoff geht und die Infrastruktur geschaffen ist.

glaurung 09.03.2019 14:07

Ja, alles richtig. Hab ich auch nur gepostet, um zu zeigen, dass so ein Radl sehr leicht umzusetzen wäre.
Bezüglich e-Bikes macht Wasserstoff derzeit natürlich weniger als null Sinn. Da das herkömmliche Akku e-Bike keinen derart monströsen Akku wie ein Auto braucht, ist die Sache klar. Ist ja schnell wieder voll an jeder Steckdose.

Wasserstoffbikes würden nur Sinn machen für Verleihstationen mit festem Anlaufpunkt.
Ansätze gibt's ja schon:
https://ebike-news.de/pragma-praesen...ha-2-0/171260/
Über den Preis brauchen wir da grad natürlich noch gar nicht reden. :Cheese:

Sinn würden für das Fahrrad eher Methanol-Brennstoffzellen machen, was dann aber auch nicht mehr ganz CO2-neutral wäre. Mobile Anwendungen mit Methanol zur Stromproduktion gibt es ja schon von absolut etablierten Firmen (z.B. SFC Energy).

Generell gilt: Je größer der Akku sein müsste, desto mehr macht Wasserstoff Sinn und desto sinnloser sind Akkus.
LKW, Zug, Bus, Schiff. In diese Richtung ist mit H2 auch schon weit mehr im Entstehen als bei herkömmlichen Autos. Selbst Flugzeuge sollen angeblich mal in der Lage sein, mit H2 zu fliegen.
Edit: Ein Wasserstoffflugzeug gibt's sogar schon:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffflugzeug

qbz 16.03.2019 08:34

Gestern war ein beeindruckender, erfolgreicher Tag für die Fridays for Future Klimaschutzbewegung der SchülerInnen. In DE beteiligten sich zehntausende an dem Schulstreik, allein in Berlin ca. 20000-25000. Selbst in kleinen Brandenburger Städtchen gingen Jugendliche auf die Strasse.

In einer Zeit, wo in vielen Regionen die nationalistischen Strömungen anwachsen, finde ich das gestrige gemeinsame internationale Handeln der jugendlichen Klimaschützer besonders beeindruckend und vorbildlich. Es wurde weltweit in über 1650 Städten für den Klimaschutz die Schule bestreikt. Dass endlich mal wieder eine so breite, kritische Jugendbewegung weltweit gerade für den Klimaschutz entstanden ist und soviele Jugendliche Erfahrungen mit dieser Art des Protestes bekommen, finde ich klasse.

Die Fridays for Future Bewegung braucht IMHO natürlich Unterstützung aus anderen gesellschaftlichen Schichten. So verfassten über 23000 Wissenschaftler ein unterstützendes Schreiben für die Forderungen der Schüler. Ebenso beteiligten sich Erwachsene unter dem Motto: Parents for Future an den Aktionen.

Auch die öffentlichen Sender informierten über den jugendlichen Protest und es gab Sendezeiten für den Klimaschutz. Hier der TV-Bericht des Regionalsenders RBB. Er sendete sogar ein Interview mit 2 Organisatorinnen des Schulstreiks.

https://mediathek.rbb-online.de/tv/z...entId=61170078

Die Bundesregierung stellte am gleichen Tag die Bildung eines sog. "Klima-Kabinettes" vor, in dem alle Minister, die mit Klimaschutz befasst sind, Massnahmen planen sollen, ein dümmlicher PR-Gag. :Lachen2:

tandem65 16.03.2019 09:00

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1438723)
Und ein breitentauglicher Preis. Aktuell liegt das Ding bei fünfstellig.

Wie wir in einem anderen Thread sehen können kennen ja gerade wir da keine Schmerzen.:Cheese: :cool:

FlyLive 16.03.2019 09:53

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1439868)
..... Es wurde weltweit in über 1650 Städten für den Klimaschutz die Schule bestreikt. Dass endlich mal wieder eine so breite, kritische Jugendbewegung weltweit gerade für den Klimaschutz entstanden ist und soviele Jugendliche Erfahrungen mit dieser Art des Protestes bekommen, finde ich klasse.

Ich schließe mich deiner Begeisterung an, befürchte aber, das die Slow-Motion Politiker ausdauernder sein werden und weiterhin Probleme verwässern. Was an Klimaerfolgen derzeit verkauft wird, ist doch unter aller Kanone.

Zum Schulstreik sehe ich eine hervorragend passende Lösung. Da eh Schulstunden ausfallen (Baden, Berlin, Stuttgart) und die Länder den Ausfall auch nicht wirklich stoppen wollen/können, sollte sich die Schulen flexibel ausrichten und Ausfallstunden auf Freitag legen. Musikunterricht und ähnliche Fächer scheinen sowieso die Sündenböcke zu sein - hierfür wird mancherorts nicht mal mehr Noten vergeben.
So würden passend zum Schülerausfall für FfF ein Sport und Musikunterricht ausfallen ;) .

Dann gäbe es auch keine Klagen über das Schulschwänzen mehr .

trina 16.03.2019 12:31

Kleine Randnotiz:

https://www.ekmd.de/aktuell/projekte...on-tempolimit/

Falls jemand nicht in den Tempolimit-Thread geguckt hat - hier eine Petition für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen.

sybenwurz 16.03.2019 13:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1439868)
Gestern war ein beeindruckender, erfolgreicher Tag für die Fridays for Future Klimaschutzbewegung der SchülerInnen. In DE beteiligten sich zehntausende an dem Schulstreik, allein in Berlin ca. 20000-25000. Selbst in kleinen Brandenburger Städtchen gingen Jugendliche auf die Strasse.

In einer Zeit, wo in vielen Regionen die nationalistischen Strömungen anwachsen, finde ich das gestrige gemeinsame internationale Handeln der jugendlichen Klimaschützer besonders beeindruckend und vorbildlich. Es wurde weltweit in über 1650 Städten für den Klimaschutz die Schule bestreikt. Dass endlich mal wieder eine so breite, kritische Jugendbewegung weltweit gerade für den Klimaschutz entstanden ist und soviele Jugendliche Erfahrungen mit dieser Art des Protestes bekommen, finde ich klasse.

Jupp, sehe ich auch so!

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1439870)
Wie wir in einem anderen Thread sehen können kennen ja gerade wir da keine Schmerzen.:Cheese: :cool:

Naja, wir wissen beide, dass es beim einen um ein Hobby geht, wo kein Cent zuviel ist, beim andern um ein schnödes Fortbewegungsmittel, zu dem es (billigere) Alternativen gibt, oder?
Ich sehe da keinen technikverliebten Cyclophilen mit zuviel Geld in der Tasche, der so n Brennstoffzellenrad unbedingt haben will.

Zitat:

Zitat von trina (Beitrag 1439901)
Kleine Randnotiz:

https://www.ekmd.de/aktuell/projekte...on-tempolimit/

Falls jemand nicht in den Tempolimit-Thread geguckt hat - hier eine Petition für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen.

Schon erledigt.

Weiter gehts dann gleich mit dem nächsten Protest, nachdem die Klöcknerin 18 Ackergifte in der Zulassung am Umweltministerium vorbeigeschleust und zugelassen hat. Die Zulassung gilt zwar nurbis zum Ende des Jahres, der Knackpunkt ist jedoch, dass die Verlängerung problemlos und ohne jede weitere Prüfung oder Instanz erfolgen kann.
Wird Zeit, dieser ganzen, korrupten und lobbyhörigen Mischpoke mal das Handwerk zu legen und Leute hinzusetzen, die von ihrem Job Ahnung haben statt von Beratern gesteuert zu werden.
Vor nem Jahr war noch ihr (zumindest von ihr geäussertes) Kredo "Was den Bienen schadet, muss vom Markt", das ist ja aber längst vergessen, wenn es denn je mehr als ne leere Worthülse war.

So wird das erst nix und dann immer weniger.

Trillerpfeife 16.03.2019 13:05

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1439905)
Jupp, sehe ich auch so!



....
Weiter gehts dann gleich mit dem nächsten Protest, nachdem die Klöcknerin 18 Ackergifte in der Zulassung am Umweltministerium vorbeigeschleust und zugelassen hat. Die Zulassung gilt zwar nurbis zum Ende des Jahres, der Knackpunkt ist jedoch, dass die Verlängerung problemlos und ohne jede weitere Prüfung oder Instanz erfolgen kann.
Wird Zeit, dieser ganzen, korrupten und lobbyhörigen Mischpoke mal das Handwerk zu legen und Leute hinzusetzen, die von ihrem Job Ahnung haben statt von Beratern gesteuert zu werden.
Vor nem Jahr war noch ihr (zumindest von ihr geäussertes) Kredo "Was den Bienen schadet, muss vom Markt", das ist ja aber längst vergessen, wenn es denn je mehr als ne leere Worthülse war.

So wird das erst nix und dann immer weniger.



+1



unfassbar diese Politik "Profis" :(

DocTom 16.03.2019 14:30

Zitat:

Zitat von sybenwurz
Weiter gehts dann gleich mit dem nächsten Protest, nachdem die Klöcknerin 18 Ackergifte in der Zulassung am Umweltministerium vorbeigeschleust und zugelassen hat...

So wird das erst nix und dann immer weniger.

https://aktion.campact.de/bienengift...ner/teilnehmen

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1439906)
+1
unfassbar diese Politik "Profis" :(

+1, heute Landwirtschaft, morgen Verkehrsministerin, übermorgen Verteidigung?
Fachwissen brauchts da nicht mehr! Hauptsache man versteht die Lobbyisten und deren Wünsche zu bedienen...:Lachanfall:

spanky2.0 16.03.2019 15:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1439868)
Gestern war ein beeindruckender, erfolgreicher Tag für die Fridays for Future Klimaschutzbewegung der SchülerInnen. In DE beteiligten sich zehntausende an dem Schulstreik, allein in Berlin ca. 20000-25000. Selbst in kleinen Brandenburger Städtchen gingen Jugendliche auf die Strasse.

Ja, schönes Statement.

Ich frage mich nur, ob Samstags auch so viele Kids und Jugendliche auf die Strasse gehen würden, wenn keine Schule wäre?! ;)

welfe 16.03.2019 16:08

Kann ich dir beantworten: natürlich nicht. Deshalb finden die Proteste ja auch nie an einem (brücken-)freien Freitag statt :Lachanfall:

Und nebenbei bemerkt: keiner unserer Schüler, die gestern so medienwirksam protestierten, kommt mit dem Fahrrad zur Schule, da fahren die Eltern mit dem Auto bis in die Schultür. Aber alle kamen mit Heißgetränk im Einwegbecher zurück: war ja so nasskalt draußen....:Cheese:

Körbel 16.03.2019 16:13

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1439906)
+1
unfassbar diese Politik "Profis" :(

Unfassbar?

Ich sage nur Unakzeptabel.

Ich sehne mir da eine Zeit* herbei, für die .........
.....ach lassen wir das.



*und ich meine nicht die braune Zeit.

schnodo 16.03.2019 17:28

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1439930)
Ich frage mich nur, ob Samstags auch so viele Kids und Jugendliche auf die Strasse gehen würden, wenn keine Schule wäre?! ;)

Und ich frage mich, wie wahrscheinlich es ist, dass die jungen Menschen es so viel besser machen werden, wenn ihre Zeit kommt...


DocTom 16.03.2019 17:41

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1439934)
Kann ich dir beantworten: natürlich nicht. Deshalb finden die Proteste ja auch nie an einem (brücken-)freien Freitag statt :Lachanfall:

Und nebenbei bemerkt: keiner unserer Schüler, die gestern so medienwirksam protestierten, kommt mit dem Fahrrad zur Schule, da fahren die Eltern mit dem Auto bis in die Schultür. Aber alle kamen mit Heißgetränk im Einwegbecher zurück: war ja so nasskalt draußen....:Cheese:

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1439930)
...ob Samstags auch so viele Kids und Jugendliche auf die Strasse gehen würden, wenn keine Schule wäre?! ;)

Ihr seit ja tolle Vorbilder, ihr Recken aus der satten Wohlstandsgesellschaft.

Revolutionen bedienen sich auch der Revolte gegen das Establishment, welches ihr mit Euren Kommentaren ganz offensichtlich vertretet. So wie einige Kultusminister. Geistig alte Säcke, die sich nicht betroffen fühlen, solange ihr Wohlstand nicht bedroht ist! Die Jugend revoltiert auch gegen Typen wie Euch, den Regelhochhaltern und -bewahrern.

BTW, wie oft geht genau ihr zwei zu Fuß zum Einkaufen? Wahrscheinlich benutzt ihr natürlich nie Einweggeschirr oder esst bei McDoof und Co?:Lachanfall: :Blumen:

Körbel 16.03.2019 17:43

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1439941)
Ihr seit ja tolle Vorbilder, ihr Recken aus der satten Wohlstandsgesellschaft.

Revolutionen bedienen sich auch der Revolte gegen das Establishment, welches ihr mit Euren Kommentaren ganz offensichtlich vertretet. So wie einige Kultusminister. Geistig alte Säcke, die sich nicht betroffen fühlen, solange ihr Wohlstand nicht bedroht ist! Die Jugend revoltiert auch gegen Typen wie Euch, den Regelhochhaltern und -bewahrern.

BTW, wie oft geht genau ihr zwei zu Fuß zum Einkaufen? Wahrscheinlich benutzt ihr natürlich nie Einweggeschirr oder esst bei McDoof und Co?:Lachanfall: :Blumen:

Danke!!!:Blumen: :bussi:

Trillerpfeife 16.03.2019 17:46

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1439930)
Ja, schönes Statement.

Ich frage mich nur, ob Samstags auch so viele Kids und Jugendliche auf die Strasse gehen würden, wenn keine Schule wäre?! ;)

Jeder der schulpflichtige Kinder hat weiß ganz genau wieviel Zeit in der Schule verschwendet wird. Da kommt es auf die drei Stunden vom Freitag oder von jedem Freitag wirklich nicht an.



Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1439934)
Kann ich dir beantworten: natürlich nicht. Deshalb finden die Proteste ja auch nie an einem (brücken-)freien Freitag statt :Lachanfall:

Und nebenbei bemerkt: keiner unserer Schüler, die gestern so medienwirksam protestierten, kommt mit dem Fahrrad zur Schule, da fahren die Eltern mit dem Auto bis in die Schultür. Aber alle kamen mit Heißgetränk im Einwegbecher zurück: war ja so nasskalt draußen....:Cheese:


Ja wenn man es nicht gleich perfekt macht kann das ja nix sein. Wie kommst du zu deinen Wettkämpfen und hast du dein Gel und deine Riegel in Mehrwegverpackungen?
Oder ist dir der Klimawandel egal, dann darfst du natürlich draufhalten.

Und das Bild von Schnodo ist wirklich bitter. Wie sollten die Leute denn sonst ihre Schlilder wegwerfen. Sie haben sie immerhin zum Mülleimer gelegt. Was man von den ganzen Gelverpackungen entlang einer Wettkampfstrecke nicht sagen kann.

Körbel 16.03.2019 17:52

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1439943)
Was man von den ganzen Gelverpackungen entlang einer Wettkampfstrecke nicht sagen kann.

Auch einer der Gründe warum ich keinen IM/LD mehr machen möchte.

Triasven 16.03.2019 18:01

In der Tat, wie unpatriotisch es doch ist, Kritik an diesen tollen Schülern zu üben. Da ist uns doch die Kanzlerin meilenweit voraus. Sie, die immerhin mit eines der Übel gegen die es sich zu demonstrieren lohnt, ist. Sie lobt die ganze Aktion mit blumigen Worten, in dem Wissen, dass spätestens in den grossen Ferien und im Urlaubsflieger nach Übersee der Patriotismus dem eigenen Wohlbefinden weichen wird, und der Spuk schneller vorbei ist, als ein Shitstorm auf Twitter

spanky2.0 16.03.2019 18:06

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1439930)
Ja, schönes Statement.

Ich frage mich nur, ob Samstags auch so viele Kids und Jugendliche auf die Strasse gehen würden, wenn keine Schule wäre?! ;)

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1439941)
...
BTW, wie oft geht genau ihr zwei zu Fuß zum Einkaufen? Wahrscheinlich benutzt ihr natürlich nie Einweggeschirr oder esst bei McDoof und Co?:Lachanfall: :Blumen:

Deine Fragen haben zwar so ziemlich gar nichts mit meiner Aussage weiter oben zu tun. Aber falls es dich (wirklich) interessiert:

Zum Einkaufen gehe ich fast NIE zu Fuß und zu McDonalds gehe ich schon ab und an - immer wenn ich Bock drauf habe.

Denkst Du von den demonstrierenden Kids gehen keine mehr zu McDonalds oder wo soll da der Zusammenhang sein?? :Huhu:


Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1439943)
Jeder der schulpflichtige Kinder hat weiß ganz genau wieviel Zeit in der Schule verschwendet wird. Da kommt es auf die drei Stunden vom Freitag oder von jedem Freitag wirklich nicht an.

Ich denke da kannst Du nur für Dich und deine schulpflichtigen Kids sprechen.
Andere Eltern werden das womöglich anders sehen.

schnodo 16.03.2019 18:11

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1439943)
Und das Bild von Schnodo ist wirklich bitter. Wie sollten die Leute denn sonst ihre Schlilder wegwerfen.

Gar nicht? Nach Hause bringen fürs nächste Mal? :confused:

Stefan 16.03.2019 18:55

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1439939)
Und ich frage mich, wie wahrscheinlich es ist, dass die jungen Menschen es so viel besser machen werden, wenn ihre Zeit kommt...

Das ist wie mit den Triathleten. Manche entsorgen ihren Abfall in der Landschaft, der grösste Teil der Sportler hält sich an die Regeln.

Vielleicht sind manche solcher Bildmotive auch gestellt?

Für mich ist das aber kein Grund, die ganze Aktion durch den Kakao zu ziehen.

schnodo 16.03.2019 19:01

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1439952)
Das ist wie mit den Triathleten. Manche entsorgen ihren Abfall in der Landschaft, der grösste Teil der Sportler hält sich an die Regeln.

Da hast Du sicher Recht und der verbleibende Unrat der Demo ist sehr überschaubar.

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1439952)
Vielleicht sind manche solcher Bildmotive auch gestellt?

Ist das Bild so wenig plausibel, dass es nicht ohne Verschwörungstheorien geht? ;)

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1439952)
Für mich ist das aber kein Grund, die ganze Aktion durch den Kakao zu ziehen.

Ich sehe aber auch keinen Grund für die aktuell stattfindende Glorifizierung. Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Stefan 16.03.2019 19:22

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1439954)
Ist das Bild so wenig plausibel, dass es nicht ohne Verschwörungstheorien geht? ;)

Das Bild ist total plausibel.

Ich war gestern bei der Klimademo in Bern. Für die Anzahl der Teilnehmer habe ich am Ende wirklich sehr wenig Müll gesehen. Aber ja, auch dort gab es noch Möglichkeiten zur Verbesserung.

DocTom 16.03.2019 19:33

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1439948)
Deine Fragen haben zwar so ziemlich gar nichts mit meiner Aussage weiter oben zu tun...

Warum ziehst Du dir denn dann den Schuh überhaupt an? Schlechtes Gewissen?
;)

spanky2.0 16.03.2019 20:05

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1439959)
Warum ziehst Du dir denn dann den Schuh überhaupt an? Schlechtes Gewissen?
;)

Öhhm...weil Du mich zitierst und direkt ansprichst/fragst?
Es war eher ein Akt der Höflichkeit. ;)

Und nein - schlechtes Gewissen hab ich keins..und DU machst mir bestimmt auch keins. :Lachanfall:

Klugschnacker 16.03.2019 21:07

Demonstrationen brauchen öffentliche Aufmerksamkeit. Sonst kann man sie sich sparen. Deshalb finde ich gut, dass bei den Demos gegen die Schulpflicht verstoßen wird, denn das schafft Aufmerksamkeit und politischen Druck.

Der Verstoß gegen die Schulpflicht kann von Politikern, Lehrern und Bürgern meinetwegen gerügt werden. Sie haben damit zweifellos recht. Doch die Kinder haben mit ihrem Protest ebenfalls recht. Ihre Proteste sind legitim und die gewählten Mittel sind durchaus verhältnismäßig.

Ehrlich gesagt finde ich den von Politikern vorgebrachten Hinweis auf die Schulpflicht läppisch und kleinlich.

Triasven 16.03.2019 21:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1439969)
Demonstrationen brauchen öffentliche Aufmerksamkeit. Sonst kann man sie sich sparen. Deshalb finde ich gut, dass bei den Demos gegen die Schulpflicht verstoßen wird, denn das schafft Aufmerksamkeit und politischen Druck.
.

Die Aufmerksamkeit dieses Protestes richtet sich dadurch aber nicht auf das Klima, sondern darauf, ob diese Proteste tatsächlich als solche gewertet werden können, oder ob ein ‚paar’ verwöhnte Gören, diesen Hype nutzen um ein bisschen Aktion in ihren Schulalltag zu bringen. Über wirkliche Klimaveränderungen diskutiert doch die Öffentlichkeit gar nicht, sondern darum, ob Politiker kleinlich wären, wenn sie auf die Schulpflicht verweisen.

Wirkliche klimapolitische Aufmerksamkeit und wirklich ernsthaftes Bemühen Änderungen zu wollen, würden sie viel eher erreichen, wenn sie der Öffentlichkeit Ihre Opferbereitschaft zeigen (z.B. Samstagsdemos)

So machen sie sich nur angreifbar, um beim kleinsten persönlichen Opfer einzuknicken.

Am Ende schaden sie so dem Klimaschutz noch mehr, als ihm zu nützen. Denn nun wird ein Generationen- und Regel-Einhaltungs -Konflikt heraufbeschworen, anstatt eine Klimaschutzdiskussion anzufachen.

Schwarzfahrer 16.03.2019 21:40

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1439939)
Und ich frage mich, wie wahrscheinlich es ist, dass die jungen Menschen es so viel besser machen werden, wenn ihre Zeit kommt...

Wenn's nach Greta geht, macht sich keiner dazu Gedanken, was er selber tun kann :( (s. Ende des Interviews):

Zitat:

WELT: Den Mächtigen in Davos haben Sie gesagt: „Unser Haus steht in Flammen“. Werden es wirklich die 16-Jährigen wie Sie sein, die den Brand löschen?

Thunberg: Nein, wir werden nicht die sein, die die Welt retten. Die Zeit ist zu knapp, als dass wir warten könnten, bis wir erwachsen sind und die Macht haben zu handeln. Es ist notwendig, dass die Erwachsenen von heute jetzt handeln.
Klingt wie das Management eines Konzerns in der Krise bei der Ansprache an die Mitarbeiter :Lachen2:. An Selbstbewußtsein mangelt es dem Mädel nicht, höchstens an Realitätssinn...

Klugschnacker 16.03.2019 22:04

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1439974)
Wirkliche klimapolitische Aufmerksamkeit und wirklich ernsthaftes Bemühen Änderungen zu wollen, würden sie viel eher erreichen, wenn sie der Öffentlichkeit Ihre Opferbereitschaft zeigen (z.B. Samstagsdemos)

So machen sie sich nur angreifbar, um beim kleinsten persönlichen Opfer einzuknicken. Am Ende schaden sie so dem Klimaschutz noch mehr, als ihm zu nützen.

Es sind Kinder und Jugendliche. Man kann von ihnen keine wirklichen Opfer verlangen, mit denen sie die Ernsthaftigkeit ihrer Anliegen zuerst beweisen müssten. Das ist eine überzogene Erwartung. Es sind vielmehr die Erwachsenen, von denen man Opfer verlangen und erwarten darf.

Dennoch hast Du natürlich auch recht, wenn Du darauf verweist, dass man die jungen Menschen für die Form ihres Protestes kritisieren wird, und dadurch ihr eigentliches Anliegen unter den Tisch kehrt.

Whitey 16.03.2019 23:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1439969)
Demonstrationen brauchen öffentliche Aufmerksamkeit. Sonst kann man sie sich sparen. Deshalb finde ich gut, dass bei den Demos gegen die Schulpflicht verstoßen wird, denn das schafft Aufmerksamkeit und politischen Druck.

Der Verstoß gegen die Schulpflicht kann von Politikern, Lehrern und Bürgern meinetwegen gerügt werden. Sie haben damit zweifellos recht. Doch die Kinder haben mit ihrem Protest ebenfalls recht. Ihre Proteste sind legitim und die gewählten Mittel sind durchaus verhältnismäßig.

Ehrlich gesagt finde ich den von Politikern vorgebrachten Hinweis auf die Schulpflicht läppisch und kleinlich.

Als Politiklehrer finde ich das wirklich spannend. Ich finde es (natürlich) gut, wenn junge Menschen auf die Straße geben, um ihren Ansichten Nachdruck zu verleihen.

Allerdings sind viele von Ihnen alt genug zu verstehen, dass das Fernbleiben von der Schule ein unentschuldigtes Fehlen darstellt und somit (zumindest in meinem BL) mit 0 Punkten (einer 6) sanktioniert wird. Aber nur wenn dies massenweise geschieht kommt Schwung in die Diskussion und der Zeitpunkt der Demos bringt den gewünschten Erfolg. Eine Forderung nach "Rücksichtnahme" (teilweise wird das ja von Elternvertretern gefordert) halte ich für albern und realitätsfern. Beachtet werden muss hierbei, dass für Schulen nicht kontrolliert werden kann, wer wirklich demonstriert und dass Eltern nicht die Fehlzeit entschuldigen (das ist die Aufgabe der Lehrer), sondern lediglich um eine Entschuldigung der Fehlzeit bitten.

Es muss mir (als Schülerin/Schüler) klar sein, dass wenn ich das konsequent durchziehe das im Zweifel zu einer Wiederholung des Schuljahres führen kann. Da ist es dann wie in )der Welt der Erwachsenen - ein Streik kann im Zweifel auch mal etwas "kosten". Am Ende muss ich mich entscheiden, ob mir der Kampf gegen den Klimawandel das wert ist. Ganz ehrlich: Jede/jeder der sich dennoch entscheidet zu streiken und zu demonstrieren hat meine volle Sympathie und Hochachtung!

In der Sache haben die Jugendlichen natürlich recht, dürften dann aber auch nicht mit den Flugzeug auf Kursfahrt wollen, Smartphones kaufen und nutzen, .... Da müssen wir uns alle letztlich fragen, ob wir nicht einerseits Maßnahmen von der Politik fordern, aber selbst zuviel Strom konsumieren, zuviel Waren aus Fernost konsumieren, zu viele Flugreisen unternehmen etc ...

qbz 17.03.2019 09:05

Zitat:

Zitat von BenS (Beitrag 1439988)
........
In der Sache haben die Jugendlichen natürlich recht, dürften dann aber auch nicht mit den Flugzeug auf Kursfahrt wollen, Smartphones kaufen und nutzen, .... Da müssen wir uns alle letztlich fragen, ob wir nicht einerseits Maßnahmen von der Politik fordern, aber selbst zuviel Strom konsumieren, zuviel Waren aus Fernost konsumieren, zu viele Flugreisen unternehmen etc ...

Meinst Du als Politiklehrer nicht auch, dass die Fridays for Future Bewegung zu einer intensiven Diskussion und zum Nachdenken über die Widersprüche zwischem dem individuellen, eigenen Verhalten und den Forderungen an die Politik sowie den Staat bei den Demonstrierenden führt und sich den Schulstreikenden solche Fragen stellen wie: Weshalb besteht dieser systembedingte, strukturelle Widerspruch und wie lässt er sich verringern? Klimaforscher verlangen bekanntlich seit langem eine deutlich erhöhte Taxe pro Tonne CO2 als wirksamste Massnahme, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Erst durch finanzielle Mechanismen lässt sich das wirtschaftliche Verhalten der Produzenten sowie das individuelle Konsumverhalten klimapolitisch so steuern, dass eine Reduktion der Treibhausgasemissionen im Sinne der Pariser Klimaschutzziele noch möglich wäre? Appelle an das Konsum- und soziale Verhalten des einzelnen nutzen wenig, sind sie nicht von wirtschaftlichen und finanziellen Steuerungsmechanismen begleitet. Würde z.B. der Staat jemals die notwendigen Steuermittel in der heutigen Höhe erhalten, wären die Taxen nicht gesetzlich festgelegt und mit Sanktionen belegt? Niemals! Aber den demonstrierenden Schülerinnen wirft man in diesem Forum und anderswo teilweise vor, selbst zur Erderwärmung beizutragen und verlangt von ihnen absurderweise, mit einer neutralen CO2-Bilanz zu leben, bevor man ihr Anliegen ernst nehmen könne. Lächerlich! Statt steuernd und regulatorisch zu handeln, macht heute die Politik in vielen Bereichen die Konsumenten für Misstände verantwortlich und es sich auf diese Weise viel zu einfach. Weshalb haben wir in der EU keine ausreichend wirksame Taxe pro Tonne CO2, wie es die Klimaforscher verlangen? Eine wie ich finde interessante Frage. Welche gesellschaftlichen und einflussreichen Kräfte wehren sich vor allem gegen diese Taxe?

Dass die Schule leider immer noch eine "Disziplinierungsanstalt" darstellt und nicht die Leistungen für den Schulerfolg massgebend sind, zeigt ein Vorgehen, bei dem das unentschuldigte Fehlen während der Demos mit einer 6 bestraft wird und im Wiederholungsfall diese Schülerinnen mit einer Wiederholung des Schuljahres rechnen müssen. Ich wünsche den Schülerinnen, dass sie sich davon nicht einschüchtern lassen und sich gegen diese Form der Disziplinierung gemeinsam wehren. Meine Solidarität und Unterstützung haben sie.

Whitey 17.03.2019 12:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1440001)
Meinst Du als Politiklehrer nicht auch, dass die Fridays for Future Bewegung zu einer intensiven Diskussion und zum Nachdenken über die Widersprüche zwischem dem individuellen, eigenen Verhalten und den Forderungen an die Politik sowie den Staat bei den Demonstrierenden führt und sich den Schulstreikenden solche Fragen stellen wie: Weshalb besteht dieser systembedingte, strukturelle Widerspruch und wie lässt er sich verringern? Klimaforscher verlangen bekanntlich seit langem eine deutlich erhöhte Taxe pro Tonne CO2 als wirksamste Massnahme, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Erst durch finanzielle Mechanismen lässt sich das wirtschaftliche Verhalten der Produzenten sowie das individuelle Konsumverhalten klimapolitisch so steuern, dass eine Reduktion der Treibhausgasemissionen im Sinne der Pariser Klimaschutzziele noch möglich wäre? Appelle an das Konsum- und soziale Verhalten des einzelnen nutzen wenig, sind sie nicht von wirtschaftlichen und finanziellen Steuerungsmechanismen begleitet. Würde z.B. der Staat jemals die notwendigen Steuermittel in der heutigen Höhe erhalten, wären die Taxen nicht gesetzlich festgelegt und mit Sanktionen belegt? Niemals! Aber den demonstrierenden Schülerinnen wirft man in diesem Forum und anderswo teilweise vor, selbst zur Erderwärmung beizutragen und verlangt von ihnen absurderweise, mit einer neutralen CO2-Bilanz zu leben, bevor man ihr Anliegen ernst nehmen könne. Lächerlich! Statt steuernd und regulatorisch zu handeln, macht heute die Politik in vielen Bereichen die Konsumenten für Misstände verantwortlich und es sich auf diese Weise viel zu einfach. Weshalb haben wir in der EU keine ausreichend wirksame Taxe pro Tonne CO2, wie es die Klimaforscher verlangen? Eine wie ich finde interessante Frage. Welche gesellschaftlichen und einflussreichen Kräfte wehren sich vor allem gegen diese Taxe?

Dass die Schule leider immer noch eine "Disziplinierungsanstalt" darstellt und nicht die Leistungen für den Schulerfolg massgebend sind, zeigt ein Vorgehen, bei dem das unentschuldigte Fehlen während der Demos mit einer 6 bestraft wird und im Wiederholungsfall diese Schülerinnen mit einer Wiederholung des Schuljahres rechnen müssen. Ich wünsche den Schülerinnen, dass sie sich davon nicht einschüchtern lassen und sich gegen diese Form der Disziplinierung gemeinsam wehren. Meine Solidarität und Unterstützung haben sie.

Den ersten Absatz würde ich so (mit leichten Modifikationen) unterschreiben und noch weitere Fragen ergänzen, aber das führt hier eher zu weit bzw. zu weit in die Tiefe.

Den zweiten Absatz halte ich für verfehlt. Es gibt nunmal Schulpflicht (und Schule als Institution ist in der Verantwortung diese zu realisieren). Könnte man auch den Eltern übertragen (inkl. diverser Sanktionen, die es zwar gibt - greifen aber recht spät).
Ich halte das übrigens für sinnvoll, denn Schule soll ja auch auf das Leben vorbereiten (und für Demos vom Arbeitsplatz entfernt bleiben werden die meisten Arbeitgeber auch nicht lange mitmachen).
Den Punkt mit dem Wiederholen hast Du, glaube ich, nicht richtig verstanden. Wer es ernst meist muss/wird ja jeden Freitag demonstrieren gehen. Selbst wenn das fernbleiben nicht sanktioniert wird, bin ich in der Pflicht für jede Stunde (außer durch Krankheit entschuldigte, aber auch das hat Grenzen) eine Note zu geben. Welche Note sollte das sein, wenn jemand, sagen wir mal ein ganzes Halbjahr lang nicht einmal im Unterricht war? Welche Note sollte für die Klausur gegeben werden, wenn man auch dort nicht erschienen ist? Letztlich könnte das ja nur zu einer 6 und damit Wiederholung des Jahres führen. Insofern hast Du einfach unrecht, wenn Du von einer 6 als Bestrafung sprichst, es ist lediglich eine für alle faire Benotung der erbrachten Leistung wenn man nicht im Unterricht war.

Zum letzten Satz: Nochmal ganz deutlich - ich finde es großartig wenn die SuS demonstrieren und würde niemals jemanden einschüchtern (wollen). Aber die Faktenlage muss transparent sein, das hat etwas mit Fairness zu tun.

Erscheint mir so, als wärst Du hier sehr emotional aufgeladen - das versperrt offensichtlich den Weg zur Rationalität.
Von politischen Maßnahmen abgesehen kann jeder sehr wohl individuell etwas tun. Das von Dir beschriebene würde ja fast zwangsläufig zu einem Staat führen, der Menschen permanent zwingen muss. An dieser Stelle differieren unsere Menschenbilder deutlich.

DocTom 17.03.2019 13:18

@qbz: selbst Frau AM hat, wie von Karl Marx schon in "das Kapital" beschrieben es ja schon "früh" bemerkt:

https://archiv.bundesregierung.de/ar...winnen--350164

Die Politik müsse das Primat über die Märkte zurück gewinnen. Soll heissen, aktuell bestimmen die Märkte (das Kapital?) über die Politik, was nicht dem Wohl der Bürger zugute kommt!
:Blumen:

Whitey 17.03.2019 13:32

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1440028)
@qbz: selbst Frau AM hat, wie von Karl Marx schon in "das Kapital" beschrieben es ja schon "früh" bemerkt:

https://archiv.bundesregierung.de/ar...winnen--350164

Die Politik müsse das Primat über die Märkte zurück gewinnen. Soll heissen, aktuell bestimmen die Märkte (das Kapital?) über die Politik, was nicht dem Wohl der Bürger zugute kommt!
:Blumen:

Diese Sicht hat durchaus meine Sympathie. Diese Entwicklung zeigt sich schon seit einigen Jahrzehnten. Wird ja gut gerne auch als neoliberale Gegenrevolution (der 1970er/1980er Jahre bezeichnet).


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