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Nepumuk 21.10.2024 10:40

Zitat:

Zitat von fras13 (Beitrag 1761031)
Lupine SL AX - alles andere als eine Funzel !

Die Lupinelampen sind wirklich besser als alles, was ich bisher hatte. Man kann sich den Umweg über die diversen Billigmodelle sparen und gleich eine Lupine nehmen, ist dann auch nicht teurer.

Matthias75 21.10.2024 10:42

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1761024)
Vorne: auf der Stirn, um flexibel (sehr wichtig) ÜBERALL (je nach Interesse) links und rechts, oben und unten Fahrzeuge, Gegenstände und Personen anschauen zu können, bei Nacht/Nebel:
LedLenser H3.2 (bin unsicher, ob das die genaue Bezeichnung ist, da ich sie bestimmt schon 10+ Jahre habe u. sie übrigens top zum Laufen ist; bestimmt gibt es bei dieser deutschen Firma aus Solingen 2024 mittlerweile noch bessere Modelle).

Auch wenn ich früher selbst viel mit Stirnlampe gefahren bin, sehe ich diese mittlerweile deutlich kritischer:

- Als alleinige Frontbeleuchtung, wie von vielen genutzt (nicht auf dich bezogen), untauglich, weil sie eben nicht konstant nach vorne leuchtet. Zudem ist meine Erfahrung, dass die Lampe deutlich höher sitzt, als ein Autofahrer eine Fahrradbeleuchtung erwartet, was erstmal kurzfristig für Irritationen führen kann.

- Als Zusatzbeleuchtung kann sie sinnvoll sein. Allerdings ist das, was du als Vorteil beschreibst, gleichzeitig auch ein grundsätzlicher Nachteil der Stirnlampen: Sie leuchtet dahin, wohin man schaut. Schaut man andere Personen an, blendet man diese automatisch. Das ist schon beim Campen nervig, im Straßenverkehr noch deutlich mehr.

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1761024)
Die theoretischen Diskussionen (seit Jahren in diversen Internetforen) über die STVZO Funzeln und ihre Sichtbarkeit sind endlos ... bzw. fern der Realität (just my 2 cents:Blumen:)

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1761037)
Geil. Die Lampe zum Preis eines Fahrrads...

Natürlich nicht geeignet, um ganze Walder auszuleuchten, aber BUMM hat sowohl im Akku- wie auch im Dynamobereich auch preislich akzeptable Lampen, die zumindest für meine 30-35 km/h ausreichend sind.

M.

sybenwurz 21.10.2024 11:30

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1761082)
Die Lupinelampen sind wirklich besser als alles, was ich bisher hatte. Man kann sich den Umweg über die diversen Billigmodelle sparen und gleich eine Lupine nehmen, ist dann auch nicht teurer.

Naja, wers braucht, halt. Oder meint, zu brauchen.
Ich, für mich, brauch keine drölfzehn Modi, die ich per Blauzahn über (noch) ne (weitere) App einstellen muss, mir reicht (je nach Umfeld: viel) Licht, Ein/Aus und meinetwegen noch ne Dimmfunktion.
Und selbst letztere im normalen Verkehrsumfeld nicht. Dort kann ich mich auch bemerkbar machen, ohne einem Entgegenkommenden ins Hirn zu brennen und wenn ich mir jemals besseres Licht gewünscht hätte, dann nicht in dem Sinne, dass ich mehr gebraucht hätte, sondern zum Beispiel eins, das nicht nur den dicken Nebel vor mir anstrahlt, bis ich selber geblendet nix mehr seh.
Für dieserart Ansprüche war bisher nichtmal ein Edelux oder ähnliches Kaliber notwendig.



Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1761084)
Auch wenn ich früher selbst viel mit Stirnlampe gefahren bin, sehe ich diese mittlerweile deutlich kritischer:

[...]

- Als Zusatzbeleuchtung kann sie sinnvoll sein. Allerdings ist das, was du als Vorteil beschreibst, gleichzeitig auch ein grundsätzlicher Nachteil der Stirnlampen: Sie leuchtet dahin, wohin man schaut. Schaut man andere Personen an, blendet man diese automatisch. Das ist schon beim Campen nervig, im Straßenverkehr noch deutlich mehr.

Stirnlampe im eigentlichen Sinne ist erstmal insofern panne, als sie auf nem normalen Fahrradhelb nicht anzubringen ist.
Davon ab geb ich dir recht, ist so ne Helmleuchte als Zusatz, der eben dahin leuchtet, wo man hinguckt (also hinfährt/-fahren will) super.
Letztlich hat sich die Situation der Dinger ein wenig verselbständigt.
in den späten Achtzigern war ich damit noch allein auf weiter Flur und auf Reisen am Abend beim Zeltaufbau und Motorradschrauben/-warten mit zwei freien Händen gesegnet, allerdings waren die Dinger mit dem dicken 4,5V-Block am Hinterkopf, den es so gut wie nirgends unterwegs aufzutreiben gab, eher raffelig.
Das erste Mal so richtig negativ aufgefallen sind mir die Dinger irgendwann in Regensburg beim Vollmondlauf. Wo man einst genug Licht vom (eben Voll-)Mond hatte, traten nun die Akteure mit den Hirnlichtern auf und fortan kam man nicht mehr ohne sie aus, weil egal, ob man davor oder dahinter lief, durch die Ausleuchtung der anderen und das rumhupfen ihrer Lichtkegel konnte man nicht mehr wirklich vernünftig sehen, selbst wenn man nicht direkt in seinen Schlagschatten reinlief.

Nem Kumpel, der lange Zeit eigene Lampen mit irrer Lichtausbeute (die btw. heute noch die meisten Lupines in den Schatten stellen, im wahrsten Sinne des Wortes) baute, wurde die Unvernunft hinsichtlich der Anwendung von Stirn-/Helmlampen insofern zum Verhängnis, als er absichtlich keine Helmbefestigung anbot, wohlwissend, dass jemand, der damit kurz angeschaut würde, erstmal ne gute Weile weder radfahren noch ohne Blindenstock gehen können würde.
(Bestätigt von nem Erlebnis von mir, als ich die Lampe am Lenker verstellen wollte, sie versehentlich dabei nach oben klappte und mir voll in die Augen blendete, so dass ich mich die (zum Glück nur wenige) hundert Meter nach Hause mitm Bike links von mir auf Asphalt, während ich zur Unterscheidung und Orientierung rechts vom Rand im Grünstreifen nach Hause lief. Auch dort und bei normalem Licht war ich erstmal ne gute Viertelstunde nicht in der Lage, was zu machen ausser zu hoffen, dass ich ohne weiteres Zutun wieder sehen könnte).
Wollte halt keiner wahrhaben damals, für mich insofern ein erster Eindruck zunehmender Unvernunft bzw. Verlust des gesunden Menschenverstands.

Um die Kurve zurück zum Thema (es gibt btw. endlose Freds zu Fahrradbeleuchtung, inkl. seinerzeit Schmadde's umfassendes Beleuchtungskompendium) zu kriegen: ist das nu Aggression gegen Radfahrer oder eher von Radfahrern gegen andere, denen die Netzhaut rauszubrennen?

fras13 21.10.2024 12:28

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1761098)
Naja, wers braucht, halt. Oder meint, zu brauchen.
Ich, für mich, brauch keine drölfzehn Modi, die ich per Blauzahn über (noch) ne (weitere) App einstellen muss, mir reicht (je nach Umfeld: viel) Licht, Ein/Aus und meinetwegen noch ne Dimmfunktion.
...
Nem Kumpel, der lange Zeit eigene Lampen mit irrer Lichtausbeute (die btw. heute noch die meisten Lupines in den Schatten stellen, im wahrsten Sinne des Wortes) baute, wurde die Unvernunft hinsichtlich der Anwendung von Stirn-/Helmlampen insofern zum Verhängnis, als er absichtlich keine Helmbefestigung anbot, wohlwissend, dass jemand, der damit kurz angeschaut würde, erstmal ne gute Weile weder radfahren noch ohne Blindenstock gehen können würde....

Moin, ich bin jetzt in einem Alter, wo ich meine, so eine Lupine zu brauchen.

Bei der alten Sonplas von deinem Kumpel leuchtete die Lampe eben auch gerade bei Nebel zu sehr nach oben. Oder ich musste die Burny (also die Kleine) soweit nach unten einstellen, dass sie nicht mehr weit genug ausleuchtete. Aber klasse war sie schon! Danach bin ich HOPE R2 gefahren, bis die Akkus immer schlechter wurden...
Die SL AX lässt sich perfekt StVZO-gerecht einstellen, so dass die Autofahrer nicht von mir geblendet werden. Außer ich habe gerade Fernlicht an :Cheese:

Dafür hole ich mir aber bestimmt keine Radar mit Video als Rücklicht, auch wenn ich inzwischen Garmin-Tachos fahre.

Lehrgeld haben wir wohl alle mit diesem oder jenem Gedöns am Rad bezahlt, es leppert sich über die Jahre. Bei der Lupine hoffe ich, dass es die letzte Lampe in meinem Radlerleben gewesen ist. Keine Ahnung, wann ich das morgendliche Pendeln durch Wald und Feld aufgebe. An Rente oder so in ein paar Jahren denke ich mittlerweile schon ab und zu...

PabT 25.10.2024 12:57

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Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1760758)
Mittwoch treffe ich einen Täter beim Schiedsamt, ich werde berichten.

Das ging mal gut aus. :)

DocTom 27.10.2024 23:58

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1761499)
Das ging mal gut aus. :)

Cool...:Blumen:


Bei meinem Abschuss hätte keine Lampe etwas genutzt, der Verursacher meines Abfluges hat halt einfach nicht geguckt, lt seiner eigenen Aussage.

PabT 13.12.2024 15:31

Gestern Abend verließ jemand seine Wohnung und lief mir hinterher, nachdem ich sein auf dem Radweg geparktes Kfz fotografiert hatte. Zehn Minuten lang quatschte er mich voll (ohne Beleidigungen und ohne körperlich zu werden), wie "normal" Falschparken und wie "krank", wie er es nannte, "Anscheißertum" seien - auf die Idee, dass nicht die Anzeige einer Ordnungswidrigkeit, sondern die OWi selbst das eigentliche Problem ist, kam diese Täterpersönlichkeit nicht. Er stellte mir letztendlich in Aussicht, bei einer nächsten Begegnung gleichen Anlasses das Recht des Stärkeren zur Anwendung zu bringen. Es ist jedes Mal wieder faszinierend, wie Menschen sich ihr eigenes Fehlverhalten schönzureden vermögen.

Antracis 13.12.2024 16:21

Anekdote vom gestrigen Lauf zur Klinik: Beim Überqueren einer Seitenstraße ohne Ampel aber guten Sichtverhältnissen hat mich fast ein Autofahrer über den Haufen gefahren. Der war eigentlich noch weit weg und fuhr langsam und hat mich auch gesehen - wir hatten Blickkontakt - nur hat er sein langsames Tempo nicht noch mehr verlangsamt, sondern im Gegenteil Gas gegeben, dass ich mich letztlich mit einem Sprung zur Seite retten musste.

Die Situation wird so wahrscheinlich nicht ganz deutlich. So habe ich so schon viele Male laufend und gehend die Straße überquert mit ähnlichem Abstand zu Autos und es hat immer gepasst, aber der Typ hat mich gesehen und wollte mich offensichtlich einfach von der Straße scheuchen. Ich hab ihm dann die Tür vom Auto aufgerissen und angeschrien, warum er mich überfahren wollte.

Er hat mich dann beleidigt und auch bedroht, während seine Beifahrerin versucht hat, uns beide zu beruhigen. Er ist dann einfach weitergefahren und ich hinterher, Handy rausgefummelt und gefilmt, wie er über die nächste rote Ampel gefahren ist und dabei fast einen Radfahrer umgeföhnt hat. Jetzt teste ich zum ersten Mal die Option der Onlineanzeige.

Mal sehen, vermutlich wird dann sein Anwalt vorbringen, dass er arglos die Seitenstraße verlassen wollte, während ihm ein rücksichtloser Läufer vor das Auto lief und obwohl er diesen durch Bremsen rettete, wurde er im Auto so bedroht und eingeschüchtert, dass er in Panik über die nächste Ampel flüchten musste und den Radfahrer gefährdet hat.

dr_big 13.12.2024 17:17

Wenn du der Polizei schreibst, dass du beim Fahrradfahren mit dem Handy gefilmt hast, dann zahlst du erstmal selbst.

longo 13.12.2024 17:23

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1766773)
Wenn du der Polizei schreibst, dass du beim Fahrradfahren mit dem Handy gefilmt hast, dann zahlst du erstmal selbst.

er ist aber gelaufen..

Chen Lu 13.12.2024 17:28

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1766767)
...
Mal sehen, vermutlich wird dann sein Anwalt vorbringen, dass er arglos die Seitenstraße verlassen wollte, während ihm ein rücksichtloser Läufer vor das Auto lief und obwohl er diesen durch Bremsen rettete, wurde er im Auto so bedroht und eingeschüchtert, dass er in Panik über die nächste Ampel flüchten musste und den Radfahrer gefährdet hat.

Aber genau SO war es doch:Cheese:
... köstlich zusammengefasst:Blumen:

Wir lassen uns nicht unterkriegen:hoho:

Meik 13.12.2024 19:06

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1766767)
wurde er im Auto so bedroht und eingeschüchtert, dass er in Panik über die nächste Ampel flüchten musste und den Radfahrer gefährdet hat.

Naja, so breite Schultern vom ganzen Schwimmtraining schüchtern schon ein. :Cheese:

Lux 13.12.2024 19:25

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1766767)
...

Mal sehen, vermutlich wird dann sein Anwalt vorbringen, dass er arglos die Seitenstraße verlassen wollte, während ihm ein rücksichtloser Läufer vor das Auto lief und obwohl er diesen durch Bremsen rettete, wurde er im Auto so bedroht und eingeschüchtert, dass er in Panik über die nächste Ampel flüchten musste und den Radfahrer gefährdet hat.

Und seine Beifahrerin wird seine Version bestätigen...

JENS-KLEVE 13.12.2024 19:58

Zitat:

Zitat von Lux (Beitrag 1766786)
Und seine Beifahrerin wird seine Version bestätigen...

... was jedoch belanglos ist, wenn andere ihn bereits vorher angezeigt haben.

Wenn es vor Gericht kommt, wird ein Richter dank Lebens- und Berufserfahrung merken was der Wahrheit entspricht. außerdem ändern Zeugen oft die Formulierungen ihrer Aussage, wenn sie vor Gericht stehen und gesagt bekommen, dass Falschaussagen strafbar sind.

Antracis 13.12.2024 20:27

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1766782)
Naja, so breite Schultern vom ganzen Schwimmtraining schüchtern schon ein. :Cheese:

Ich pumpe ja mehr als ich schwimme, der hat Glück, das ich die Karre nicht umgeworfen habe. :Lachanfall:

lyra82 14.12.2024 09:43

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1766767)
Ich hab ihm dann die Tür vom Auto aufgerissen und angeschrien, warum er mich überfahren wollte.

Immer diese aggressiven Radfahrer! Typisch!
Querulanten! Gestörte!

jannjazz 14.12.2024 10:44

Ich bin sicher, dass er völlig harmlos ist, die Beifahrerin hat ihn aufgehetzt.

Adept 14.12.2024 12:18

Englischsprachiger Raum hat die gleichen Probleme mit Aggression gegen Radler:

https://www.youtube.com/watch?v=wmUP8OH50E0&t=81s

:o

tridinski 20.01.2025 17:00

Im Raum Düsseldorf Probleme mit über Fuß- und Radwege gespannten Drahtseilen
https://www.n-tv.de/regionales/nordr...e25448626.html

redeagle 27.01.2025 17:09

Mann (89) fährt in deutsche Radfahrergruppe – sechs Verletzte

https://www.express.de/panorama/mall...rletzte-949891

:Weinen:

StefanW. 28.01.2025 06:54

Ob das unter "Aggression und Angriffe" fällt?
Laut Verbandsangaben hat ein Autofahrer, der 89 Jahre alt sein soll, die Gruppe übersehen und ist frontal in sie reingefahren.


In der Schweiz müssen Fahrzeuglenker im Alter von 75 Jahren und mehr alle zwei Jahre zu einer medizinischen Kontrolle (Prüfung der Fahrtüchtigkeit). Evtl. sollte man das für andere Länder auch diskutieren.

Antracis 28.01.2025 07:11

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1770662)

In der Schweiz müssen Fahrzeuglenker im Alter von 75 Jahren und mehr alle zwei Jahre zu einer medizinischen Kontrolle (Prüfung der Fahrtüchtigkeit). Evtl. sollte man das für andere Länder auch diskutieren.

Aus meiner Sicht ist das längst überfällig. Ist auch in Italien und einigen anderen Ländern so.

Interessenverbände holen dann immer gebetsmühlenartig Statistiken hervor, das Senioren über 65 weniger Unfälle verursachen, als es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht. Sozialverbände sprechen dann gar von „Altersdiskriminierung“, wenn man regelmässige Überprüfungen fordert.

Wenn man die Statistiken aber richtig anschaut, halt weil ab 65 die Menschen deutlich seltener aktiv am Strassenverkehr teilnehmen, steigt die Anzahl der Unfälle deutlich an. Vor allem korreliert die Schuldfrage bei Unfällen ab 65 deutlich mit dem Alter , die Häufigkeit von Fehlern beim Übersehen von Radfahrern und Fussgängern beim Abbiegen und bei Vorfahrtsdelikten steigt immer höher an.

Die kognitiven Fähigkeiten nehmen halt im Alter ab. Und das man da testet, halte ich für sinnvoll. Es geht ja nicht darum, pauschal etwas zu verbieten, sondern in einer Gruppe, wo Defizite sehr wahrscheinlich auftreten, Risiken zu reduzieren. Aber da traut sich die Politik wohl, wie an so vieles, nicht ran.

Schwarzfahrer 28.01.2025 07:46

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770664)
Sozialverbände sprechen dann gar von „Altersdiskriminierung“, wenn man regelmässige Überprüfungen fordert.

Das ist insofern richtig, als daß die andere Gruppe, die mindestens so hohes Risiko im Straßenverkehr darstellt, auch keiner vergleichbaren Kontrolle unterliegt: die jungen, vor allem männlichen Fahranfänger, die weniger wegen kognitiver Einschränkungen als wegen Selbstüberschätzung und Risikofreude ähnlich viele, aber im Mittel deutlich schwerere Unfälle verursachen. Wenn schon Kontrollen, dann gerne in beiden Gruppen. Bei den Älteren um Reaktion, Sehkraft, Aufmerksamkeit u.ä. zu prüfen, bei den jüngeren dann eben die psychologischen Faktoren von Risikofreude, Gefahrenbewußtsein, Verantwortung, etc. zu prüfen. Und man könnte die Überprüfungshäufigkeit nach den ersten x Jahren an gewisse unfallfreie Zeitspannen knüpfen.
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770664)
Wenn man die Statistiken aber richtig anschaut, halt weil ab 65 die Menschen deutlich seltener aktiv am Strassenverkehr teilnehmen, steigt die Anzahl der Unfälle deutlich an. Vor allem korreliert die Schuldfrage bei Unfällen ab 65 deutlich mit dem Alter , die Häufigkeit von Fehlern beim Übersehen von Radfahrern und Fussgängern beim Abbiegen und bei Vorfahrtsdelikten steigt immer höher an.

Das stimmt zwar auch, aber die allergrößte Zahl von Unfällen von Senioren sind m.W. (und aus Beobachtung in der Familie) Rempler beim Parken und generell Blechschäden.
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770664)
Die kognitiven Fähigkeiten nehmen halt im Alter ab. Und das man da testet, halte ich für sinnvoll. Es geht ja nicht darum, pauschal etwas zu verbieten, sondern in einer Gruppe, wo Defizite sehr wahrscheinlich auftreten, Risiken zu reduzieren. Aber da traut sich die Politik wohl, wie an so vieles, nicht ran.

Ja, es kann sinnvoll sein. Würde aber vermutlich viel Diskussion über Aufwand vs. Nutzen auslösen. Gibt es Zahlen, wie viel % den Führerschein (oder das Fahren) im Alter freiwillig aufgeben, wieviel % weiter fahren und Unfälle verursachen, und wieviel % auch im Alter unfallfrei fahren? Also eine Art "number needed to test", um einen Unsicheren aus dem Verkehr zu ziehen?

Edit: ich habe copilot befragt (wer andere Zahlen kennt, gerne korrigieren). Der meint, ca. je nach Land geben eh 20 - 30 % der Senioren ihren Führerschein freiwillig ab, und 70 - 80 % der Senioren (jeweils Ü75) fahren weiterhin unfallfrei. Bleibt bei der Unschärfe ca. 10 - 20 % der Senioren, die man rausfiltern müsste.

Adept 28.01.2025 08:22

Ja, beide Gruppen, die jungen Anfänger und die Älteren bilden somit eine Risikogruppe.

Für Führerscheinanfänger gibt/gab es eine 2-jährige Probezeit. Wenn da selbstverschuldeter Unfall, dann Nachprüfung. Sowas könnte man auch bei Älteren ab 65 einführen. Dann müsste man nicht gleich alle prüfen.

Schwarzfahrer 28.01.2025 08:54

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1770670)
Für Führerscheinanfänger gibt/gab es eine 2-jährige Probezeit. Wenn da selbstverschuldeter Unfall, dann Nachprüfung. Sowas könnte man auch bei Älteren ab 65 einführen. Dann müsste man nicht gleich alle prüfen.

Die Idee gefällt mir, klingt nach einem guten Aufwand zu Nutzen Verhältnis.

tandem65 28.01.2025 08:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770679)
Die Idee gefällt mir, klingt nach einem guten Aufwand zu Nutzen Verhältnis.

Die Idee mit der Nachprüfung nach einem (tödlichen) Unfall gefällt Dir.
Ich stelle mal die Steile These auf daß es dann für eine Prävention zu spät ist.

welfe 28.01.2025 10:51

Ich fände generell "Zwischenprüfungen" sinnvoll. Meinen Personalausweis muss ich alle 10 Jahre erneuern, warum nicht auch den Führerschein?

Ich hätte kein Problem damit, z.B. alle fünf Jahre eine ärztliche Bescheinigung über die gesundheitliche Tauglichkeit (Sehtest, medizinischer Check des Herz-Kreislauf-Systems.) und alle 10 Jahre eine erneute theoretische Prüfung zu machen. Ich erlebe ständig überforderte ältere Fahrer/-innen z.B. im Kreisverkehr oder die übersehen, dass Radfahrer auch gegen die Einbahnstraße fahren dürfen (bei entsprechender Beschilderung). Und meine Ü90 Nachbarin fährt halbblind immer noch Auto. Bei meinen eigenen Eltern (83 und 85) beiße ich damit aber auch auf Granit.

Nepumuk 28.01.2025 11:03

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1770699)
Ich fände generell "Zwischenprüfungen" sinnvoll. Meinen Personalausweis muss ich alle 10 Jahre erneuern, warum nicht auch den Führerschein?

Sinnvoll wäre es. Zumindest ein Hör- und ein Sehtest ist mit wenig Aufwand machbar. Und dann gibt es ja auch die Möglichkeit mit entsprechenden Hilfsmitteln weiter Auto zu fahren.

Schwarzfahrer 28.01.2025 11:03

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1770699)
Ich hätte kein Problem damit, z.B. alle fünf Jahre eine ärztliche Bescheinigung über die gesundheitliche Tauglichkeit (Sehtest, medizinischer Check des Herz-Kreislauf-Systems.) und alle 10 Jahre eine erneute theoretische Prüfung zu machen.

Nur ärztliche Tests halte ich für wenig aussagekräftig (außer bei relevanten Seh-Beeinträchtigungen. Herz-Kreislauf-Risiken bzgl. Fahren sind marginal, Reaktionstests im Labor begrenzt. Theorieprüfungen bringen auch nur begrenzt Sicherheit (Hand aufs Herz: wer von allen unfallfreien Fahrern würde nach 30 Jahren fahren die Theorie-Fragen fehlerfrei bestehen?).

Ich fände praktische Überprüfung viel aussagekräftiger, im dichten Stadtverkehr, in Wohngebiet, Einparken unter Streß/im engen Parkhaus, Autobahn, Landstraße, um alles abzudecken. Ist allerdings ein größerer Aufwand.

Antracis 28.01.2025 11:06

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1770699)
Und meine Ü90 Nachbarin fährt halbblind immer noch Auto. Bei meinen eigenen Eltern (83 und 85) beiße ich damit aber auch auf Granit.

Das ist auch aus medizinrechtlicher Sicht ein heikles Thema. Ich hab mal ein Jahr in einer neurologischen Praxis gearbeitet. Da habe ich recht regelmässig Menschen mit fortschreitender Demenz gesehen, die - aus durchaus verständlichen Gründen - weiter Auto fahren wollten.

Prinzipiell unterliegt das Ganze aber erstmal der ärztlichen Schweigepflicht, dass heisst ich darf die Info über die Erkrankung nicht einfach an eine zuständige Behörde weiterleiten, weil ich mich dadurch strafbar machen kann.

Natürlich darf ich im Rahmen der Gefahrenabwehr auch die ärztliche Schweigepflicht brechen, aber da muss es schon konkrete Gefährdungsaspekte geben und mehrfache Aufklärungen und Fristsetzungen müssen erfolgt sein.

Wie schwierig innerhalb eines üblichen kurzen Praxiskontaktes eine valide Einschätzung ist, ob jemand nun beim Rechtsabbiegen das kleine Kind mit zunehmend grösserer Wahrscheinlichkeit übersieht, kann man sich vermutlich auch ohne medizinische Bildung vorstellen. Zumal die Mühlen von Fristsetzung und Infofluss langsam mahlen. Alles ziemlich unbefriedigend.

Ich finde wie gesagt, es gibt ein relevantes Risiko und man könnte das durch regelmässige Untersuchungen / Prüfungen mindern. Allein die Auseinandersetzung damit würde vermutlich schon gefördert, d.h. kann ich eigentlich noch fahren ?

Interssant und durchaus wichtig zu wissen ist, dass ich ggf. im Rahmen einer Vorsorgevollmacht als Bevollmächtigter haftbar gemacht werden kann, wenn jemand im Rahmen seiner Demenz und fehlender Einwilligungsfähigjeit/Einsichtsfähigkeit einen Personenschaden verursacht.

Siebenschwein 28.01.2025 11:27

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770707)
...

Prinzipiell unterliegt das Ganze aber erstmal der ärztlichen Schweigepflicht, dass heisst ich darf die Info über die Erkrankung nicht einfach an eine zuständige Behörde weiterleiten, weil ich mich dadurch strafbar machen kann.

...

Ich kenne es hier aus der Schweiz, wo man ab 75 aller zwei Jahre einen Test machen muss. Und das aus gutem Grund nicht beim Hausarzt, sondern bei speziell fortgebildeten Vertrauensärzten. Die Schweigepflicht ist insofern nicht wirklich berührt, da ja keine Diagnose an das Amt geht, sondern nur bestanden / nicht bestanden. Im Zweifelsfall kann wohl auch eine Probefahrt angeordnet werden.
Ich finde das gut, weil es sicher viele ältere Leute gibt, die den schleichenden Abbau ihrer Fertigkeiten einfach gar nicht bemerken. Auch uneinsichtige bis hin zu stark dementen Altvorderen kenne ich. Der Vater eines Freundes, über 90, mit leichter Demenz, war nur durch Wegnehemn des Schlüsselsl und späterem Verkauf des Autos davon abzubringen, weiter zu fahren. Nicht aus Uneinsichtigkeit - er hatte einfach vergessen, dass er ja eigentlich nicht fahre sollte.
Es hat halt alles seine Zeit im Leben. Ist doch auch schön irgendwie.

Meik 28.01.2025 11:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770704)

2 von 40 falsch. Bestanden. :liebe053:

Theorieauffrischung und ärztlicher Checkup fände ich überaus sinnvoll und sind vom Aufwand her überschaubar. Alle die Personenbeförderung machen oder LKW fahren müssen das ja eh schon (bei alter FE ab 50), das auf alle auszuweiten ist kein großes Thema, kann man auch gut mit dem allgemeinen Checkup beim Arzt oder der neue Brille verbinden.

Und alle 5 Jahre mal ein Abend in der Fahrschule über Änderungen und übliche Fehler aufgeklärt werden ist auch kein großer Aufwand. Da ist zum Teil schon eine ziemliche Diskrepanz zwischen dem was Leute glauben was in der StVO steht und dem was da wirklich steht. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier, wenn man das jahrelang immer so macht glaubt man das wäre so richtig.

sybenwurz 28.01.2025 12:43

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770707)
...

Vor diesem Hintergrund glaube ich bzw. bin sicher, dass wir in Deutschland aktuell tatsächlich dringendere Probleme zu lösen haben...:-((
Erstens.

Und zweitens seh ichs nicht als Aggression, wenn blinde Maulwürfe Radgruppen übern Haufen mähen.
Ich würde die ältere Generation im Auto tendenziell eher als geduldig und rücksichtsvoller gegenüber Radfahrern einordnen als junge, vorzugsweise männliche Heisssporne mit Pimmelersatz auf vier Rädern.

Gelbbremser 28.01.2025 12:47

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1770699)
Ich fände generell "Zwischenprüfungen" sinnvoll. Meinen Personalausweis muss ich alle 10 Jahre erneuern, warum nicht auch den Führerschein?

Ich hätte kein Problem damit, z.B. alle fünf Jahre eine ärztliche Bescheinigung über die gesundheitliche Tauglichkeit (Sehtest, medizinischer Check des Herz-Kreislauf-Systems.) und alle 10 Jahre eine erneute theoretische Prüfung zu machen. Ich erlebe ständig überforderte ältere Fahrer/-innen z.B. im Kreisverkehr oder die übersehen, dass Radfahrer auch gegen die Einbahnstraße fahren dürfen (bei entsprechender Beschilderung). Und meine Ü90 Nachbarin fährt halbblind immer noch Auto. Bei meinen eigenen Eltern (83 und 85) beiße ich damit aber auch auf Granit.

Mein aktueller Führerschein ist bis Januar 2037 befristet/gültig. In dem Jahr werde ich 79. Eben hab ich den Theorietest ausprobiert und auch knapp bestanden. Ich denke ein Praxistest wäre auch durchaus auch ok. Anderseits kostet dies alles Geld, und viele bekommen eine sehr karge Rente..., so könnten ärmere Ältere, schon aus monetären Gründen, im Sinne des Wortes ausgebremst werden. Was in ländlichen Gebieten durchaus zum Problem werden kann.

Meine letzten Unfall slebstverschuldeten Unfall hatte ich mit 20 bei der Bundeswehr. Bei einem Manöver fuhr ich übermüdet in eine Jauchgrube. Ich hatte 2 Nächte nicht geschlafen.

sybenwurz 28.01.2025 12:51

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1770720)
Anderseits kostet dies alles Geld, und viele bekommen eine sehr karge Rente..., so könnten ärmere Ältere, schon aus monetären Gründen, im Sinne des Wortes ausgebremst werden.

Sollte ich je mit der Rente zu knabbern haben, wäre das Auto der erste und heftigste Kostenfaktor, worauf ich verzichten würde...

TriVet 28.01.2025 13:01

Gibt es denn vielleicht tatsächlich Zahlen aus der Schweiz oder Italien (wenn es sogar dort funktioniert !), die eine signifikante Verbesserung belegen (was ich erwarte)?
Man muss die Hürden ja nicht besonders hoch legen, aber dass zumindest eine Mindestsicht und Reaktionszeit gegeben wäre.
Das würde wenigstens schon mal die allerschlimmsten Fälle rausfiltern.

jannjazz 28.01.2025 13:05

Mein Tankwart hat gesagt: „Wenn die Alten Rad fahren ist das für alle noch viel gefährlicher.“ Und ich will das nicht lächerlich machen, aber wir sind von 19.000 Toten (1970) auf 3.000 Tote heuer gefallen (D) und das trotz 17 Mio zu 50 Mio Autos und 1970 wurde auch keiner 90, schon gar nicht am Steuer. Sensibilisieren. Noch mehr Elektronik. Ausbilden. Und flacher Ball.

qbz 28.01.2025 13:17

Mein Vater fuhr vom Bergdörfchen runter ins Städtchen im Tal zum "Frühschoppen" jeweils mit einem führerscheinfreien Mofa bis 95. Er konnte nicht mehr gut hören und wenn man ihn nach dem Sehen gefragt hat, meinte er, etwas belustigt, dass er sich noch gut an den weissen Sicherheitslinien am Rand orientieren könne. Die Strasse ging recht steil abwärts. Zum Glück fuhren immer Schutzengel mit. :) . Er war nicht zu überreden, das Ding stehen zu lassen.

Antracis 28.01.2025 13:18

Letztlich ist ja die Debatte, eine Prüfung einzuführen, um eine nachlassende Fahrtauglichkeit im Alter rechtzeitig zu erkennen.

Das es dieses Phänomen überhaupt gibt, daran besteht aus meiner Sicht kein Zweifel. Das die Fähigkeiten im Alter individuell unterschiedlich nachlassen, ist genauso richtig. Das spricht aber ja gerade für eine Prüfung und keine starre Grenze wie z.B. ab 80 kein Autofahren mehr.

Natürlich ist es nicht einfach, Grenzen zu ziehen und natürlich ist z.B. eine Prüfung alle 5 und selbst alle 2 Jahre keine sichere oder "gerechte " Lösung , aber ist gar keine Prüfung deshalb automatisch die besser Alternative ?

Natürlich gibt es auch gewichtigere Faktoren für die Sicherheit im Strassenverkehr, das ist aber doch kein Argument gegen eine Maßnahme oder ?

Für mich ist das ein bisschen eine Scheindebatte, weil aus meiner Sicht ein durchaus bedeutsamer Anteil älterer Menschen eine solche Prüfung nicht bestehen würde mit der Folge schlechterer Lebensqualität und mehr oder minder gravierender Mobilitätsprobleme. Dann sollte man aber klar sagen, dass man dafür erhöhte Risiken in Kauf nimmt, zu denen auch Schwerverletzte und Tote gehören. Und nicht immer die Zahlen künstlich kleinreden oder bagatellisieren oder auf andere Kriegsschauplätze verweisen oder die Prüfungen kritisieren.

Gelbbremser 28.01.2025 13:28

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1770721)
Sollte ich je mit der Rente zu knabbern haben, wäre das Auto der erste und heftigste Kostenfaktor, worauf ich verzichten würde...

keine Frage, ich auch, wohne in der Stadt, neben einem Ärztehaus und fussläufig erreichbaren Einkaufsmöglichkeiten.
Einer meiner Brüder wohnt z.B. aber sehr idyllisch bzw. am A.... der Welt. Da gibt´s nix. Für den würde es ohne Auto/Führerschein ziemlich schwierig.


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