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Nils 14.07.2009 15:01

Mein Bericht:

Nach einer guten Nacht war ich um 5:20 Uhr mit meiner Schwester am Schwimmstart.
Habe wohl - Dank Anjas Hilfe -kein Fieber bekommen und fühlte mich für die frühe Zeit okay. Ich war nur tierisch nervös. Ich war wohl einfach nur unsicher, was es am Ende geben könnte.

Also: Rad kontrolliert und dann noch mal gewartet. Um 6.50 Uhr habe ich dann den Neo angezogen und bin so langsam zum Schwimmstart.
7.15 Uhr ab ins Wasser...wie immer schaffe ich es nicht an die Startlinie...so dass ich um 7.20 noch 20 Meter schiwmmen muss. Wegen meines verstärkten Schwimmtrainings traue ich mir aber mehr zu und starte sowieso schon weiter vorne. Ich habe das Gefühl, ich bin schnell...Nach 27 Minuten erreiche ich den 1 Wendepunkt...und nach 40 Minuten werde ich seeeehhhrrrr Müde. Die Arme sind irgendwie schwer, ich muss mehrfach husten und mich fast übergeben. Das Tief dauert aber nur 5 Minuten. Krämpfe habe ich ja immer beim schwimmen....Psychologisch finde ich es ja furchtbar am Schwimmziel vorebi zu schwimmen...aber nach 1:16:18 komme ich endlich an. Neue Bestzeit - aber langsamer als erwartet...Das trainieren der Rollende hat also nicht so viel genutzt

1. Wechsel: Habe im Zelt direkt einen brutalen Krampf bekommen, so dass mir eine Helferin beim Ausziehen des Neos helfen musste. Dann bin ich zu meinem Rad gehumpelt und habe mit hoher Konzentration meine Schuhe angezogen (ein Krampf reicht ja schließlich). Dann bin ich zur Zeitmatte gehumpelt und aufs Rad....(5:26 min.)

Rad: ...niedriger Gang und direkt war der Krampf weg. Auf der ersten Radrunde habe ich mich super gefühlt. Habe immer einen Gang weniger gedrückt, als gegangen wäre. Ich wollte ja beide Runden ca. gleich schnell fahren. Hab irgendwann Helmut überholt. Die ersten 90 km habe ich in 2:40 geradelt. In der zweiten Radrunde bin ich dann geplatzt. Warum, weiß ich nicht. Ab KM 100 fühlte sich alles sauschwer an. Ich hatte keine Lust mehr...Hab dann noch Maja überholt...aber ich glaube, sie hat mich nicht erkannt. Zweite Radrunde war dann 2:50. So wie es sich angefühlt hat, ist die 2. Radrunde kürzer. Ich hatte eher das Gefühl, dass ich nur 30er Schnitt fahre
Übrigens war ich 8 Mal pinkeln auf der Strecke . War so nervös vor dem Schwimmstart, dass ich fast 1,5 Liter getrunken habe

2. Wechsel: Fühle mich gut. Relativ schneller Wechsel. Bediene mich aber erst mal genüsslich am Buffet.

Lauf: Verstrichene Zeit bisher: 6:55h. Ich denke: "Schade, wenn Du Laufen trainiert hättest, könntest Du unter 11:00 bleiben. Bestzeit geht leider nicht mehr, Du bist ja noch nie einen Marathon unter 4h gelaufen...."
Laufe also locker los. Fühlt sich gut an. Bei KM 10 oder 11 oder 12? kommt mir Qroo entgegen. Irgendwie sieht er aus, dls hätte er das ein oder andere Gramm zu viel auf den Rippen Locker weiterlaufen...Bei KM 18 kommt mir Jens-Kleve entgegen. Aufgrund seiner Haarpracht ist er gu zu erkennen. Er sieht noch gut aus. Ab KM 20 denke ich - jetzt irgendwann kann der Einbruch kommen, dann biste bei 11:30...
Km 24: Drullse kommt mir entgegen. Sieht gar nicht gut aus. Er erkennt mich nicht und ich ihn zu spät. So geht es immer weiter. Ich warte auf den Einbruch - aber er findet mich nicht. Irgendwann bei KM 38 wird mir klar, dass ich EMU4 bleiben werde. 2. Luft und losgesprintet, weil mir klar wird, dass ich die Bestezit knacken kann - unglaublich!
Laufzeit: 3:52:49
Ziel: Neue Bestzeit: 10:48:10...nur um 2 Minuten. Aber mit 1300 weniger Radkilometer und 550 weniger Laufkilometern hätte ich nieeeee damit gerechnet....

Wagnerli 14.07.2009 15:03

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 250894)
40km Schwimmen, 2.000km Rad und 400km Laufen seit 1. Januar. Eine Woche vor dem Wettkampf 3 Tage fiebrige Darmgrippe. Längstes Schwimmtraining: 1,7km (1x), längstes Radtraining: 105km (1x), längstes Lauftraining: 15km (1x). Ansonsten quick&dirty-Feierabendsport im Bereich von 30min - 1h. Trotzdem hätte ich sofort 1.000€ gewettet, dass ich irgendwie durchkomme.

Schwimmen war meist zäh, Radfahren von km 30-90 gut, danach schlecht und ab km 120 saß ich mehr oder weniger halbtot und blind auf dem Bock. Ich dachte, das wird wieder, ist nur ein energetisches Loch, habe gegessen und getrunken was reinging, habe alles versucht, fuhr Windschatten hinter jungen Frauen, aber da lief nix mehr. In T2 nach 6,5h Wettkampf setzte ich mich hin, kam nicht mehr auf die Beine und starb dort schließlich in einer Ecke.

Positives Fazit: Jetzt weiß ich zumindest, wie wenig ich trainieren muß, um eine Langstrecke nicht mal mehr eben so aus dem Ärmel zu schütteln zu können.

Negatives Fazit: Ich werde alt.

Ach Keko,
in unserem Alter muss einfach ein bisschen langsamer machen,dann kommen wir auch an.
Es hilft auch nichts,wenn Du Dich da an die jungen Dinger hängst.
Männer denkt oft,dass es besser läuft ,wenn sie sich an junge Frauen halten,aber das stimmt nicht.Man ist einfach alt.

Jetzt will aber noch was Tröstendes los werden.
Ein unglaublich junger Athlet aus der AK30 sagte nach seinen Rennen,dass es ihn richtig weh getan hat und es nicht mehr so viel Spaß macht wie früher.;)

Kopf hoch,es kommen wieder besser Zeiten.

Sehr schöner Bericht.

Wagnerli,
die sich ihre LD gut eingeteilt hat,weil sie für die volle Zeit bezahlt hat.:Cheese:

Raimund 14.07.2009 15:12

Mein Bericht:

Donnerstag Anreise: Beine fühlten sich nach Frankfurt wieder gut an. Obligatorisches Abfahren einer Radrunde. Nach 10 km gehen die Pferde mit mir durch: 33,9er Schnitt. YEAH!:cool:

Freitag Challenge Aerohelm (Wasserträger hat’s ja gefordert) gekauft.

Samstag: Kurzer 20min-Lauf. Gut, dass zuerst Schwimmen kommt;)

Nach einer Woche mit viel leckerem Essen und Trinken, 2 Flächschen Orthomol täglich und CEP-Socken außer im Bett, dann zweite LD in sieben Tagen:

Schwimmen: Locker, soll ja Spaß machen

01:04 h

Radfahren: Wetter war gut. Wohl ein bisschen windig. KR haben um mich rum gut durchgegriffen. „Champ“ ist dem leider zum Opfer gefallen. Eine Runde locker, zweite dann zügiger. Berg Solar: Deswegen mache ich das! :liebe053: Ich hatte mal wieder Pipi in den Augen! Am Ende leichter Krampfansatz.

05:10 h

Laufen: Vorsicht! Wer weiß, was noch kommt…. Erst nach dem zweiten Wendepunkt dann was noch geht!

03:17 h

Wetter war perfekt! Zieleinlauf der Hammer!

09:38 h (IMG 09:36 h)

Hab mich bei fast jedem Helfer im Rennen und danach bedankt! Duschen ging bei mir ohne Probleme. Schöne Grüße an Holgi!

Bin wieder angemeldet für 2010!

FuXX 14.07.2009 15:25

Zitat:

Zitat von Wagnerli (Beitrag 250911)
Ein unglaublich junger Athlet aus der AK30

Nu schmeichelst du mir aber ;)
Zitat:

sagte nach seinen Rennen,dass es ihn richtig weh getan hat und es nicht mehr so viel Spaß macht wie früher.;)
Es tut immer noch weh... ...aber ich freu mich schon auf den Inferno... ...und auf Lanza... ...und Hawaii. ;)

Da sind ja schon coole Berichte dabei, thx for sharing!

FuXX,
fühlt sich schon nur noch halb so alt wie Sonntag nach dem Rennen. :)

X S 1 C H T 14.07.2009 15:30

Das erste mal...

Das Schwimmen lief ohne irgendwelche Probleme. Ich habe keine Tritte abbekommen und hab mich schön am Ufer orientiert. Alle paar Züge ein Blick nach vorne und schön weiter geschwommen. Nach 1:03:45 h kam ich aus dem Wasser. Beutel geschnappt und ab ins Wechselzelt, der Wechsel war nach 2:23 min erledigt.

Auf dem Rad hab ich mich erstmal ordentlich verpflegt. Manche Jungs sind da schon losgeballert als gäbe es kein Morgen mehr. Ich wollte die erste Radrunde locker aber zügig fahren. Dies lief planmäßig. Alle 20 Minuten nahm ich 1 Gel und trank dazu Wasser.

Viele der "schweren" Jungs fuhren mir auf dem Rad davon, aber nach ein paar Km traf ich die alle wieder an irgend einem Hügel bzw. spätestens am Kalvarienberg.

Nach der Abfahrt vom Kalvarienberg legte ich einen kurzen Stopp ein um Wasser zu lassen. Danach lies es sich wieder viel angenehmer fahren. Ich verpflegte mich weiterhin wie geplant, zwischen durch nahm ich mal ein Riegel anstatt einem Gel einfach um ein bisschen was zwischen den Zähnen zu haben. Kilometer für Kilometer ging es in Richtung Solarer Berg.
Am Berg angekommen dachte ich "Ach du Scheisse". Sofort hatte ich eine Gänsehaut. Ich fuhr den Berg so stoned hoch. Es war der Hammer. Der Rest der ersten Runde ging sehr schnell vorbei. Leider musste ich zu Anfang der zweiten Runde nochmal vom Rad absteigen und Pipi machen. Danach fuhr ich ein bisschen strammer. Über die Wellen bis Greding fuhr ich ein Tick härter als in der ersten Runde. Aber absolut kontroliert. Ein paar Tropfen kamen vom Himmel und ich dachte nur "Bitte keine Nasse Straße bei der langen Abfahrt". Aber die Straße blieb trocken. Der Wind wurde etwas mehr aber absolut nix wildes. Die Bedinungen waren wirklich sehr schnell.
Die letzten Km auf dem Rad lockerte ich mich ein wenig und stellte mich schonmal auf das Laufen ein. Die 180Km waren nach 5:19:32 erledigt. Der zweite Wechsel daurte 1:51 min.

In Richtung ersten Wendepunkt konnte ich mit jemand Laufen der ziemlich genau meinen Schnitt lief. 5min/km.
An jeder Verpflegungsstelle nahm ich ein Schluck Wasser oder Cola. Als ich das 2x an der Lände ankam hatte ich noch 1:45 h für Sub10. Leider wurde es ab Kilometer 22-23 richtig zäh.
An den Verpflegungsstellen bin ich ein paar mal gegangen. Auf dem Weg zum 2 Wendepunkt hat sich meine Startnummer selbstständig gemacht :) Ich hab beschlossen ich nehme sie wieder mit wenn ich das zweite mal vorbei komme. Das hab ich dann auch gemacht. Zusammengefaltet und in den Einteiler gesteckt. Gegen Ende schaut ich dann auf die Uhr. Ok unter 10:15h, das geht noch. Noch 3km, noch 2km, noch 1km.
Die letzten 400m hätte ich fast noch einen Krampf bekommen =)
Marathon: 3:44:01 h.

Der Einlauf in das Zielgelände war der Hammer. Die Uhr blieb bei 10:11:29 h stehen.

Ich hatte mir eine Zeit von 10-10:30 h vorgenommen. Dies hab ich ja auch geschafft. Im Hinterkopf hab ich aber dennoch mit einer Zeit unter 10h gespielt.
Ein kleines bisschen enttäuscht bin ich deshalb schon. Aber die 12 Minuten sind ein guter Ansporn für die nächste Langdistanz.

tri4me 14.07.2009 15:32

Ich hab den Eintrag aus meinem Blog "Der lange Weg zurück nach Roth" rüberkopiert:

Ganz kurz vorneweg: Ich habe mein drittes Finish in Roth. Ich bin am Ende des langen Weges zurück in Roth angekommen.
Und das, trotz einem indiskutabel schlechten Laufsplit, sogar noch in einer persönlichen Bestzeit. Basis hierfür waren das Schwimmen und das Radfahren, die beide relativ nahe am für mich Möglichen waren.

War das Schwimmen bei meinem letzten Roth-Start noch mehr eine Horror-Erfahrung (mit 3 km Übelkeit, völlig überhitzt im Neo, usw.) fühlte ich mich heute einfach sauwohl im Wasser. Es waren fast 2 Meter Sicht unter Wasser und aus irgendeinem, mir völig unerklärlichem Grund konnte ich auf einmal Kraulen. Das ist wohl das größte Rätsel. Die insgesamt 3 (in Worten: drei) Trainingskilometer können ja kaum dafür verantwortlich gemacht werden. Bleibt evtl. das Skating vom Winter, das ja ungefähr die gleichen Muskelgruppen beansprucht. Aber egal. Ich konnte fast die komplette Strecke durchkraulen, nur immer kurz unterbrochen von 3,4 Brustzügen um mich zu orientieren. Ich schwamm dabei ziemlich am Rand des Kanals. So verpasste ich zwar den sog. Badewanneneffekt und verschenkte sicher ein paar Minuten, dafür konnte ich mich aber ab Boden orientieren und so fast wie im Pool schön geradeaus schwimmen. An einen Pool erinnerte übrigens auch die Wellenbildung. Die war nämlich kaum vorhanden. Dazu angenehme 20 Grad Wassertemperatur. Für mich waren es gestern im Wasser alles optimal. Gut, vielleicht so zehn Mal kam es zu ein bischen Gerangel, weil die äußere Schwimmbahn halt gern auch von den ängstlicheren Naturen bevorzugt wird und die zu Umschwimmen manchmal gar nicht so einfach war. Insgesamt war es aber das wohl beste Langstreckenschwimmen in meinem Leben und ich bin relativ entspannt mit 1:18 aus dem Wasser.
Ich bin bei einer Langdistanz mehr als einen halben Tag unterwegs, da will ich einfach ein bischen Komfort haben. Ich zieh mich deswegen bei beiden Wechseln komplett um. Radhose mit Trägern, Radtrikot, Handschuhe, Socken. Alles Sachen, die von eingefleischte Trias als unnötiger Luxus angesehen werden. Ich bin das als alter Mountainbiker aber einfach gewohnt. Ich brauch das. Dafür dauert der erst Wechsel bei mir halt immer ein bischen länger. Um genau zu sein 8 Minuten incl. Pinkelpause.
Dann kam aber das, auf was ich mich am meisten freute. Die Radrunde. Wie immer nutzte ich die ersten paar Kilometer bis Eckersmühlen um mich zu verpflegen, ein wenig zu sammeln, mich einfach auf die neue Bewegung einzustellen. An der Biermeile legte ich dann einfach Mal einen ersten Sprint ein. die Leute dort gröhlen immer so cool bei derartigen Einlagen. Heute war es fast windstill, leider waren die Lufttemperaturen ein wenig frisch. Ich hätte mir auf den ersten paar Kilometern einen Wind-Breaker gewünscht. Dann kam der erste der drei Anstiege bis Seligenstadt. Mir erschien der erst Hügel heute etwas flacher als noch vor ein paar Wochen. Bei mir ein untrügliches Zeichen für eine klasse Form. Hört sich vielleicht bescheuert an, aber wenn ich gut drauf bin, kommen mir die Steigungen immer flacher und bei mieser Form immer steiler vor als sie tatsächlich sind. Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, daß ich heute richtig Druck haben werde. Scheint bei Tapering alles geklappt zu haben. und so war es auch. Bis zur Übernahme der Eigenverpflegung das 2. Mail in Eckersmühlen war mein Schnitt relativ deutlich jenseits der 30-er Marke. Dann kam aber etwas Wind auf, der vor allem den Weg hinunter nach Greding ausbremste. Dafür schob er einen dann wieder zurück nach Hilpoltstein. Am Ende der Radrunde stand aber eine für mich unglaubliche 5:50. Der größte Wermutstropfen war aber, daß die gereizte Sehne in meinem rechten Knie gegen Ende langsam anfing "zu Ziehen".
Wie schon geschrieben, schätze ich Komfort. Deswegen habe ich mich auch beim 2. Wechsel wieder komplett umgezogen. Laufsocken, Tight, T-Shirt. 5 Minuten sind doch da gar nicht mal so schlecht. Ich bin noch ein paar Sekunden auf der Bank sitzen geblieben und mich auf den Lauf einzustimmen. Mein Plan war folgender: 5-10 Minuten Laufen, 1 Minute Gehen um die Muskulatur wieder zu lockern. So hoffte ich irgendwie durch den Matrathon zu kommen. Anvisiert war ein Schnitt von 8-8,5 km/h. Das klappte bis zur Rückkehr zur Lände auch erstaunlich gut. Die bewussten Gehpausen (zuerst noch ohne Notwendigkeit) nervten zwar anfangs, später wurden sie dann aber immer willkommener. Insgesamt schafte ich es so, durch die erste Hälfte des Marathons zu kommen, ohne mir muskulär die Lichter auszuschiessen.
Das ich dann beim Laufen aber doch noch so richtig eingebrochen bin, war eigentlich ja zu erwarten, wenn man mit einer nicht auskurierten Verletzung ´ne Langdistanz angeht. Man versucht sich im Vorfeld ja mental mit vielen Eventualitäten einer Langdistanz auseinanderzusetzen, wenn es einen dann aber tatsächlich erwischt, ist es doch eine etwas ganz Anderes, als wenn man sich nur vorher theoretisch damit befasst.
Und erwischt hat´s mich so um den Kilometer 25 herum. Die entzündeten Sehnenansätze im Knie meldeten sich nun so vehement, daß an ein Laufen nicht mehr zu denken war. Ein bischen Traben vielleicht. Kurze Stücke. Aber nichts mehr, das den Namen Laufen verdient hätte. Und ab Kilometer 30 rächten sich dann die fehlenden Trainingskilometer und fehlenden langen Läufe in Form brennender Oberschenkel und Schienbeine.
Am Schluß war dann Wandertag angesagt. 15, 14, 13, 12 km. Es schien kein Ende nehmen zu wollen. Dazu die Schmerzen in Knie und Muskulatur. Der Gedanke an ein DNF kam langsam auf. So richtig über den Berg half mir dann ein Freund, der mir nochmal den Kick gab. "Das Finish holst du dir." Oder so Ähnlich. Auf jeden Fall schaute ich auf die Uhr. Ich hatte mehr als 3 Stunden Zeit für die letzten 10 Kilometer. Da gibt man nicht auf. Mein letztes DNF in Roth war bei Kilometer 10 und ich hatte da schon 2 Stunden nichts mehr im Magen behalten können und verbrachte mehr Zeit in den Büschen als auf der Laufstrecke. Heute wäre es reine Warmsduscherei gewesen. Das alles wurde mir gleichzeitig bewußt. Ich bin dann ins Ziel gegangen, und im Stadion reichte es dann noch für ein bischen humpelndes Traben bis zum Zielbogen.
Direkt dahinter holte ich mir die Glückwünsche von meiner Frau ab. Die hatte sich den besten Platz im Stadion ergattert. Ich blieb dann noch kurz bei ihr und schaute mir mit ihr ein paar anderen Gestalten an, die durchs Ziel kamen. Der Ärger über das verpatzte Laufen löste sich innerhalb von Minuten auf und ich war nur noch happy über mein Finish.

Was bleibt festzuhalten:
*Ich bin weitgehend verletzungsfrei durch die Challenge gekommen. Gut, ein obligatorischer Zehennagel wird sich verabschieden. Am Nacken die Scheuerstellen vom Neo, aber im großen und Ganzen nix Erwähnenswertes. Ich hatte weder einen Krampf noch Probleme mit dem Magen. Beides Sachen, mit denen ich an meinen letzten drei Starts ziemlich zu Kämpfen hatte.
*Ich kann auf einmal Kraulen.
*Auf dem Rad hab ich Druck wie noch nie.
*Eine Langdistanz ist einfach ein coole Sache. Allerdings hatte ich erfolgreich verdrängt, wie weh das Ganze tut.


btw.
Mein Einsteig ins Bloggen war der Artikel, an dem ich vor 9 Monaten in Hilpoltstein stehe und mir so meine Gedanken übers Rennen mache:
http://backtoroth.blogger.de/stories/1227416/

fitschigogeler 14.07.2009 17:11

Ich hatte bewusst Roth für meine erste Langdistanz ausgewählt. Ein Volltreffer!

Als Rookie hatte ich am Morgen die Hosen gestrichen voll. Da ich erst ab November Kraulen gelernt habe, hatte ich vor allem vor dem Schwimmen richtig Bammel - berechtigterweise! Am Ende bin ich ständig gestrandet, da ich in erschöpftem Zustand einen unerklärlichen Rechtsdrall habe. Habe befürchtet, daß Greenpeace-Gutmenschen kommen und mich wieder ins tiefere Wasser tragen...
Nach 1:33 war der Alptraum endlich überstanden. Im Wechselzelt dann schon erste Oberschenkelkrämpfe, die mich bis fast in Ziel begleiten sollten.

Auf dem Radl habe ich die ersten 50 km gebraucht um mich von dem Geplantsche zu erholen. Erst dann lief es einigermaßen flüssig. Habe dann eine Weile die Waden von Chrissie bestaunt und wie gewohnt scharenweise bessere Schwimmer eingeholt. Bis km 140 lief es dann passabel, bis fast gleichzeitig ein fieser Oberschenkelkrampf und der größte anzunehmende Nervenschocker eintraten. Speichenriß!!! Total konsterniert stand ich bei den Sheriffs am Straßenrand und habe sie angefleht, das Mavic-Laufrad-Motorrad herbeizufunken. Glücklicherweise kam der gute Mann dann nach relativ kurzer Zeit tatsächlich vorbei und - oh Wunder - er hatte auch noch genau ein Hinterrad dabei. Allerdings mit Campagnolo-Kassette. Doch dies funktionierte irgendwie halbwegs mit meiner Shimano-Schaltung. Gottseidank!
So hatte ich auf den letzten 40 km auf dem großen und auf dem kleinen Blatt jeweils genau 1 Gang zur Verfügung. Genug um das Ziel zu erreichen. Mehr wollte ich vom lieben Gott zu diesem Zeitpunkt nicht. Nach dem zweiten Push am Solarer Berg (sportlich die schönste Erfahrung meines Lebens) allerdings sind die Lebensgeister wieder in mir erwacht und ich habe mein zusammengeflicktes Gefährt mit einem geschmeidigen 38er Schnitt Richtung Roth gepeitscht. So war mein Radsplit mit 5:49 enttäuschend für mich, aber in Anbetracht der Begleitumstände sekundär. Hauptsache noch dabei.
Also schnell die schönen weißen Strümpfe an und los.

Der Marathon war dann die positive Überraschung des Tages. Trotz krampfbedingter Gehpausen ab km 22 und Gehpausen bei jeder Versorgungsstation kam am Ende eine 4:08 raus. Die letzten 8 km noch mit einem 5:30er Schnitt gelaufen, als die Krämpfe endlich nachliessen. Erschöpfung trat zu keiner Zeit ein, ich fühlte mich immer wirklich gut. Schon ein nützlicher Mechanismus, wenn der Ehrgeiz durch Krämpfe vom Körper gebremst wird, so daß ich mich konditionell immer in der absoluten Komfortzone befand.

So kam ich völlig relaxt zum Zieleinlauf und finishte trotz der Radmisere in 11:44. Für mich super!

Jetzt, 2 Tage danach, bin ich immer noch naturstoned und wälze schon Pläne, wie ich meine Familie besser in den ganzen Zirkus integrieren kann. Die Challenge Wanaka lacht mich an und für Frankfurt 2010 bin ich auch schon angemeldet...

Wagnerli 14.07.2009 17:12

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 250923)
Mein Bericht:

Donnerstag Anreise: Beine fühlten sich nach Frankfurt wieder gut an. Obligatorisches Abfahren einer Radrunde. Nach 10 km gehen die Pferde mit mir durch: 33,9er Schnitt. YEAH!:cool:

Freitag Challenge Aerohelm (Wasserträger hat’s ja gefordert) gekauft.

Samstag: Kurzer 20min-Lauf. Gut, dass zuerst Schwimmen kommt;)

Nach einer Woche mit viel leckerem Essen und Trinken, 2 Flächschen Orthomol täglich und CEP-Socken außer im Bett, dann zweite LD in sieben Tagen:

Schwimmen: Locker, soll ja Spaß machen

01:04 h

Radfahren: Wetter war gut. Wohl ein bisschen windig. KR haben um mich rum gut durchgegriffen. „Champ“ ist dem leider zum Opfer gefallen. Eine Runde locker, zweite dann zügiger. Berg Solar: Deswegen mache ich das! :liebe053: Ich hatte mal wieder Pipi in den Augen! Am Ende leichter Krampfansatz.

05:10 h

Laufen: Vorsicht! Wer weiß, was noch kommt…. Erst nach dem zweiten Wendepunkt dann was noch geht!

03:17 h

Wetter war perfekt! Zieleinlauf der Hammer!

09:38 h (IMG 09:36 h)

Hab mich bei fast jedem Helfer im Rennen und danach bedankt! Duschen ging bei mir ohne Probleme. Schöne Grüße an Holgi!

Bin wieder angemeldet für 2010!

Du hast aber nicht pinkfarbene CEP-Socken im Rennen getragen?


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