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-   -   Artikel: Gutes Laktat, böses Laktat (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=9347)

Quax 02.07.2009 09:27

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 243982)
So bin jetzt soweit.

Find den Artikel gut. Vor allem, dass Jürgen erwähnt, dass Blut quasi nur eine Durchgangsstation für Laktat darstellt.

Es wird gepuffert und zum Teil auch wieder gleichzeitig abgebaut.

Es gilt also die Leistung (durch Erhöhung der Mitochondrienzahl zum Beispiel) zur erhöhen, die der Muskel noch gerade durchhalten kann, als auch die Abbauprozesse (Blutpuffer, Enzymaktivität und Abbau in übriger Muskulatur) zu optimieren.

Ums nochmal zu sagen:
Laktat entsteht immer! Auch im aeroben KH-Stoffwechsel, nur wenn die Zeit knapp ist (ATP/ADP Quotient zu klein wird) reicht die Zeit nicht, um Pyruvat in den Zitronensäurezyklus einzuschleusen. Es muss schnell weg und wird somit reduziert. Sonst würde es den Stoffwechselweg verstopfen.

Ich halte die Stufentests von Mader und Heck aber durchaus noch für aussagekräftig: Sie haben an sehr vielen Probanden (mit anschließender Überprüfungsbelastung!) festgestellt, dass der, bei derartigen (!) Stufentests, ermittelte anaerobe Schwellenwert (4mmol/l) das max. Laktatsteadystate darstellt.

Eine solche Untersuchung ist heute fast unbezahlbar!

Das ist richtig, denn in die Studien flossen bei Mader Tests von über 1000 Probanden ein. Im nachhinein hat man festgestellt, daß dieser zwischenzeitlich aus der Mode gekommene Bezugspunkt bei 4mmol dem empirischen Mittel der max. Laktatsteadystate am nächsten kommt. Ich mache diese Tests ja auch noch, man muß sie nur interpretieren können und die Eventualitäten der Stoffwechselwege mit einbeziehen.
Es bleibt spannend.

Gruß
Jürgen

mauna_kea 02.07.2009 09:41

Zitat:

Zitat von Quax (Beitrag 244176)
Es bleibt spannend.

das ist doch gerade das schöne daran.

wir haben mit unserem ungewöhnlichen fast-twitch training ja auch erstaunliche erfolge und laktat ist da ja quasi unser ständiger begleiter - und das in hohen dosierungen. :Cheese:

ich hab aber an mir selbst schon festgestellt, dass der körper bzw. der stoffwechsel sich sehr schnell darauf einstellt. hat bei mir etwa 3-4 monate gedauert.
das fühlt sich ganz anders an, als mit klassischem training mit vielen GA einheiten.

ich glaube man unterschätzt die anpassungsfähigkeit des menschlichen organismus ein wenig. die sache ist reichlich komplex und es scheint viele möglichkeiten zu geben erfolgreich zu sein.

Skunkworks 02.07.2009 09:59

Zitat:

Zitat von Quax (Beitrag 244176)
Das ist richtig, denn in die Studien flossen bei Mader Tests von über 1000 Probanden ein. Im nachhinein hat man festgestellt, daß dieser zwischenzeitlich aus der Mode gekommene Bezugspunkt bei 4mmol dem empirischen Mittel der max. Laktatsteadystate am nächsten kommt. Ich mache diese Tests ja auch noch, man muß sie nur interpretieren können und die Eventualitäten der Stoffwechselwege mit einbeziehen.
Es bleibt spannend.

Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen,

Soooo trocken fand ich den Artikel nun nicht, zumal er auch für Nichtmediziener verständlich geschrieben ist. Mag sein, dass Sporteinsteiger damit überfordert sind, dann ist es auch wieder trocken aber wer sich damit beschäftigt kann folgen.

Dieser Satz wurde gestrichen wegen diesem Beitrag


Gibt es eine Fortsetzung, die vielleicht in die Richtung meines Theads geht? Nämlich was das nun für das Training bedeutet (Ohne das du gleich deine Geheimnisse preis gibst :-)?

Grüße
SW

GA0 02.07.2009 12:12

das könnte doch auch erklären, dass man nach dem T2 Anfangsschwierigkeiten beim Laufen hat, oder?
Falls das "Laktatshuttle" währen der Radstrecke aus den unbenutzten Laufmuskeln das Glykogen abgezogen hat, dann eiert man erstmal rum, oder sehe ich das falsch?
Wurde denn schonmal der Glykogengehalt der Laufmuskulatur unmittelbar vor dem Wettkampf und nach der Radstrecke verglichen?
Auch habe ich jetzt eine Erklärung, warum der sog. Laktatthreshold bei Athleten niedriger liegt, als bei Untrainierten: die Athleten verwursten das Laktat nun halt sofort wieder.
Man hat jahrelang die Wirkung zur Ursache gemacht.
Eins verstehe ich dann noch nicht ganz:
Wenn es angeblich keine anaerobe Verbrennung geben soll, warum haben wir dann "fast twitch" Typ II Muskelfasern, die schlechter an die Sauerstoffversorgung angebunden sind als Typ I?

Quax 02.07.2009 12:22

Zitat:

Zitat von GA0 (Beitrag 244294)
das könnte doch auch erklären, dass man nach dem T2 Anfangsschwierigkeiten beim Laufen hat, oder?
Falls das "Laktatshuttle" währen der Radstrecke aus den unbenutzten Laufmuskeln das Glykogen abgezogen hat, dann eiert man erstmal rum, oder sehe ich das falsch?
Wurde denn schonmal der Glykogengehalt der Laufmuskulatur unmittelbar vor dem Wettkampf und nach der Radstrecke verglichen?
Auch habe ich jetzt eine Erklärung, warum der sog. Laktatthreshold bei Athleten niedriger liegt, als bei Untrainierten: die Athleten verwursten das Laktat nun halt sofort wieder.
Man hat jahrelang die Wirkung zur Ursache gemacht.
Eins verstehe ich dann noch nicht ganz:
Wenn es angeblich keine anaerobe Verbrennung geben soll, warum haben wir dann "fast twitch" Typ II Muskelfasern, die schlechter an die Sauerstoffversorgung angebunden sind als Typ I?

Bei dem Einwurf von Raimund wegen der anaeroben Verbrennung ging es um den Begriff an sich, denn eine "Verbrennung" kann immer nur mit Sauerstoff geschehen. Deswegen habe ich auch gesagt, daß "Verbrennung" durch "Abbau" zu ersetzen wäre. Du kannst aber auch "Energiegewinnung" sagen.

Gruß
Jürgen

LidlRacer 02.07.2009 12:33

Zitat:

Zitat von Quax (Beitrag 244301)
Bei dem Einwurf von Raimund wegen der anaeroben Verbrennung ging es um den Begriff an sich, denn eine "Verbrennung" kann immer nur mit Sauerstoff geschehen. Deswegen habe ich auch gesagt, daß "Verbrennung" durch "Abbau" zu ersetzen wäre. Du kannst aber auch "Energiegewinnung" sagen.

Wikipedia meint dazu:
"Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Verbrennung die Redoxreaktion eines Materials mit Luftsauerstoff. Verbrennungen gibt es aber auch bei Reaktionen ohne Sauerstoff, beispielsweise der Reaktion von Fluor und Wasserstoff zu Fluorwasserstoff."

Klugschnacker 02.07.2009 12:37

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 244309)
Wikipedia meint dazu:
"Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Verbrennung die Redoxreaktion eines Materials mit Luftsauerstoff. Verbrennungen gibt es aber auch bei Reaktionen ohne Sauerstoff, beispielsweise der Reaktion von Fluor und Wasserstoff zu Fluorwasserstoff."

Bei diesem Posting hätte ich blind erkannt, wer es verfasst hat.
;) :Blumen:

Quax 02.07.2009 13:07

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 244309)
Wikipedia meint dazu:
"Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Verbrennung die Redoxreaktion eines Materials mit Luftsauerstoff. Verbrennungen gibt es aber auch bei Reaktionen ohne Sauerstoff, beispielsweise der Reaktion von Fluor und Wasserstoff zu Fluorwasserstoff."

Okay, wenn du Kirschkerne spalten willst, dann spalten wir. Ich brauche auch keine wikipedia dafür. Der Umbau von Glucose zu ATP und Pyruvet /Laktat ist dennoch keine Verbrennung sondern eine chemische Reaktion. Eine Verbrennung ist unabhängig von Sauerstoff eine Redox-Reaktion, die Energie in Form von Wärme und Licht freisetzt. Dies ist bei der ATP Gewinnung nicht der Fall. Erst beim ATP-Abbau in der Muskelzelle wird in einer weiteren Reaktion Wasser, Wärme und Bewegungsenergie erzeugt.

Gruß
Jürgen


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