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Meik 24.10.2008 10:39

Zitat:

Zitat von oldrunner (Beitrag 145776)
wahrscheinlich wird das Wohl der Aktionäre und des Vorstandes (die ja auch alle große Aktienpakete haben) höher bewertet als das Wohl derer, die die täglich Arbeit machen und die Zahlen letztendlich erwirtschaften

Nein, das glaub ich weniger. Der Punkt den man nicht vergessen darf: Eine Firma braucht auch Kapital = Aktionäre. Und Aktionäre sind nicht nur deutsche Bank und Co. sondern auch 1000e Kleinanleger. Und die investieren halt nur wenn sie auch mehr Zinsen/Kurssteigerung bekommen als auf dem Sparbuch.

Leider immer ein zweischneidiges Schwert.

Und mal ehrlich: Wer von uns der schnell mal auf die anonyme Industrie schimpft würde sich wenn er entscheiden müsste als großer Wohltäter aufspielen: Siehe mein Beispiel. Für die Arbeit brauchst du 100 Leute, würdest du aus Großmut 150 einstellen?

Gruß Meik

neonhelm 24.10.2008 11:01

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 145782)
Und mal ehrlich: Wer von uns der schnell mal auf die anonyme Industrie schimpft würde sich wenn er entscheiden müsste als großer Wohltäter aufspielen: Siehe mein Beispiel. Für die Arbeit brauchst du 100 Leute, würdest du aus Großmut 150 einstellen?

Und mal ehrlich: Wenn ich Leute entlassen muss, dann hab ich doch mein Ziel als Unternehmer klar verfehlt. Als Unternehmer ist es meine originaere Aufgabe, Arbeit fuer meine Leute ranzuschaffen.

oldrunner 24.10.2008 11:02

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 145782)
Nein, das glaub ich weniger. Der Punkt den man nicht vergessen darf: Eine Firma braucht auch Kapital = Aktionäre. Und Aktionäre sind nicht nur deutsche Bank und Co. sondern auch 1000e Kleinanleger. Und die investieren halt nur wenn sie auch mehr Zinsen/Kurssteigerung bekommen als auf dem Sparbuch.

Leider immer ein zweischneidiges Schwert.

Und mal ehrlich: Wer von uns der schnell mal auf die anonyme Industrie schimpft würde sich wenn er entscheiden müsste als großer Wohltäter aufspielen: Siehe mein Beispiel. Für die Arbeit brauchst du 100 Leute, würdest du aus Großmut 150 einstellen?

Gruß Meik

Unsere Firma ist zu über 80% im Besitz institutioneller Anleger, die wollen einfach nur gute Zahlen sehen, wie, ist denen egal.
Das Ziel der Verlagerung von Arbeitskräften aus Westeuropa nach Rumänien hat das VORRANGIGE Ziel, den Unternehmenswert zu steigern und damit auch den Aktienkurs. (Das mit dem Aktienkurs ist ja nun gewaltig schiefgelaufen... )
Nur deshalb müssen ín Deutschland, UK, Frankreich... Leute gehen, um sie in einem Billiglohnland zu ersetzen.
Die Firma ist schuldenfrei und verdient jedes Jahr Millionen. Die Auftragslage passt und das Wachstum auch. Es sind eher zu wenig Leute die die Arbeit stämmen müssen als zu viele.

Unsere Firma hat auch schon ander Zeiten erlebt und wir haben uns gesundgeschrumpft. Das war nötig und dagegen sage ich auch nichts. Aber ab einem Punkt fängt die pure Gier an und das halte ich für unmoralisch.
Und ich denke darum geht es in dieser Diskussion. Das ein Unternahmen den vorrangigen Zweck hat, Geld zu verdienen ist klar. Aber ich denke, eine Firma hat auch eine gewisse Verantwortung der Belegschaft gegenüber. Und das das amerikanische Wirtschaftsmodell nicht das allein glücklichmachende ist, sieht man dieser Tage deutlich.

Viele Grüße

Alex

Phlip 24.10.2008 11:09

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 145793)
Als Unternehmer ist es meine originaere Aufgabe, Arbeit fuer meine Leute ranzuschaffen.

Interessante Philosophie.

@oldrunner:

Schön dargestellt.

neonhelm 24.10.2008 11:16

Zitat:

Zitat von Phlip (Beitrag 145803)
Interessante Philosophie.

Nicht wahr? :)

Und es hat noch nicht mal was mit Sozialromantik zu tun. ;)

TriVet 24.10.2008 11:31

@oldrunner
Ja, gut geschrieben.
Und ich finde schon, dass ein Unternehmer dafür zu sorgen hat, dass der Laden läuft (also wörtlich etwas "unternimmt").
Und dass wie weiter oben "nur" 6 Milliarden Gewinn statt noch mehr eine Katastrophe sein sollen erschließt sich mir seit Jahr und Tag nicht; es ist doch immerhin ein (mehr als reichlicher) Gewinn.
Und ich finde schon, dass ein Unternehmer dann auch die moralische Pflicht hat, die Leute die das ermöglicht haben und ermöglichen weiter in Lohn und Arbeit zu halten statt das letzte Fitzelchen rauszuquetschen.
Und ich glaube bei Firmen die von ihren Inhabern statt von angestellten Managern geführt werden ist das oft (nicht immer) auch noch besser....

selbst Kleinarbeitgeber,

keko 24.10.2008 11:34

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 145744)

=> Zeitarbeitskräfte, die Sandsäcke betrieblicher Heißluftballons: Abwerfen, wenn man schnell Höhe gewinnen will.

Ja, dafür sind sie auch da.
Und speziell in der IT und ganz speziell bei Daimler.

Phlip 24.10.2008 11:49

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 145813)
@oldrunner

Und dass wie weiter oben "nur" 6 Milliarden Gewinn statt noch mehr eine Katastrophe sein sollen erschließt sich mir seit Jahr und Tag nicht; es ist doch immerhin ein (mehr als reichlicher) Gewinn.

Für die Anleger schon. Mal angenommen Anleger X hat 10.000.000 Aktien von Daimler. Eine Milliarde Gewinn weniger schlägt sich da dann doch auf die Dividende nieder :).


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